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'''Eugen Löbl''' (*[[Wikipedia:1907|1907]] [[Wikipedia:Holíč|Holíč]]; † [[Wikipedia:1987|1987]] [[Wikipedia:NewYork|New York]]) war ein tschechoslowakischer Wirtschaftswissenschaftler, Ökonom und Wirtschaftstheoretiker des [[Wikipedia:Prager Frühling|Prager Frühlings]].
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'''Eugen Löbl''' (* [[Wikipedia:1907|1907]] [[Wikipedia:Holíč|Holíč]]; † [[Wikipedia:1987|1987]] [[Wikipedia:NewYork|New York]]) war ein [[Wikipedia:Tschechoslowakei|tschechoslowakischer]] [[Wirtschaftswissenschaftler]], [[Ökonom]] und [[Wikipedia:Wirtschaftstheoretiker|Wirtschaftstheoretiker]] des [[Wikipedia:Prager Frühling|Prager Frühlings]].


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==


Zuerst technisches Studium, dann Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien. Schon in den dreißiger Jahren einer der führenden Wirtschaftstheoretiker der Tschechoslowakei. Während des II. Weltkrieges Emigration in Großbritannien, in London volkswirtschaftlicher Berater des Außenministers der Exilregierung Jan Misaryk. 1948 Erster Stellvertreter des Außenministeriums der CSSR, ein Jahr später gesetzwidrig verhaftet und 1952 im stalinistischen Schauprozess gegen den Generalsekretär der KPTsch, Sianky, unschuldig zu lebenslangem Kerker verurteilt. Erst 1963 rehabilitiert. Bis 1968 Direktor der Staatsbank on Bratislava. Gehörte in dieser Zeit zu den gestigne Wegbereitern und schließlich zum Kreis der herausragenden Repräsentanten der "intellektuellen Revolution" des Prager Frühlings. Nach dem militärischen Eingriff von fünf Staaten des Warschauer Paktes in die inneren Angelegenheiten der CSSR am 21. August 1968 erneute Emigration. Professor an mehreren Universitäten und Hochschulen in den USA. Mitbegründer und Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung und Entwicklungslehre im INternationalen Kulturzentrum Achberg.
Zuerst technisches Studium, dann Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien. Schon in den dreißiger Jahren einer der führenden Wirtschaftstheoretiker der Tschechoslowakei. Während des II. Weltkrieges Emigration in Großbritannien, in London volkswirtschaftlicher Berater des Außenministers der Exilregierung Jan Misaryk. 1948 Erster Stellvertreter des Außenministeriums der CSSR, ein Jahr später gesetzwidrig verhaftet und 1952 im stalinistischen Schauprozess gegen den Generalsekretär der KPTsch, Sianky, unschuldig zu lebenslangem Kerker verurteilt. Erst 1963 rehabilitiert. Bis 1968 Direktor der Staatsbank in Bratislava. Gehörte in dieser Zeit zu den geistigen Wegbereitern und schließlich zum Kreis der herausragenden Repräsentanten der "intellektuellen Revolution" des Prager Frühlings. Nach dem militärischen Eingriff von fünf Staaten des Warschauer Paktes in die inneren Angelegenheiten der CSSR am 21. August 1968 erneute Emigration. Professor an mehreren Universitäten und Hochschulen in den USA. Mitbegründer und Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung und Entwicklungslehre im [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Internationalen Kulturzentrum Achberg]].


Löbls wissenschaftliches Werk steht auf dem Grunde seiner teifgreifenden geistigen wandlung, die er in der Zeit der Haft durchgemacht hat. "In den Jahren der Einzelhaft konnte ich nichts anderes tun als nachdenken. Nachdenken und mich fragen: wie konnte es geschehen, dass eine Bewegung - die  marxistisch-kommunistische -, die in ihrem Kampf von einer humanistischen Basis ausgegangne war, im babarischen Fashcismus münden? Was war falsch an ihrer Theorie, was was falsch an ihrer Praxis? Welche Lehren sollten wir aus der Vergangenheit ziehen? Ich sichte nach Antworten auf diese brennenden Fragen und bemühte mcih, ein neues sozialistisches Weltbild zu formulieren. Ohne Papier und Bleistift prägte ich mir die Gednaken, zu denen ich mcih Schritt für Schritt durchgearbeitet hatte, in meinem Gedächtnis ein." (Aus: Eugen Löbl:Wirtschaft am Wendepunkt, S.2)
Löbls wissenschaftliches Werk steht auf dem Grunde seiner tiefgreifenden geistigen Wandlung, die er in der Zeit der Haft durchgemacht hat. "In den Jahren der Einzelhaft konnte ich nichts anderes tun als nachdenken. Nachdenken und mich fragen: wie konnte es geschehen, dass eine Bewegung - die  marxistisch-kommunistische -, die in ihrem Kampf von einer humanistischen Basis ausgegangen war, im babarischen Faschismus münden? Was war falsch an ihrer Theorie, was was falsch an ihrer Praxis? Welche Lehren sollten wir aus der Vergangenheit ziehen? Ich suchte nach Antworten auf diese brennenden Fragen und bemühte mich, ein neues sozialistisches Weltbild zu formulieren. Ohne Papier und Bleistift prägte ich mir die Gedanken, zu denen ich mich Schritt für Schritt durchgearbeitet hatte, in meinem Gedächtnis ein." (Aus: Eugen Löbl: Wirtschaft am Wendepunkt, S.2)


== Werke ==
== Werke ==
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* Geistige Arbeit - Die wahre Quelle des Reichtums (1968)
* Geistige Arbeit - Die wahre Quelle des Reichtums (1968)
* Die Revolution rehabilitiert ihre Kinder (1968)
* Die Revolution rehabilitiert ihre Kinder (1968)
* Die intellektuelle REvolution (1968)
* Die intellektuelle Revolution (1968)
* Gespräche mit den Ratlosen (1970)
* Gespräche mit den Ratlosen (1970)
* Marxismus - Wegweiser und Irrweg (1973)
* Marxismus - Wegweiser und Irrweg (1973)
* Wirtschaft am Wendepunkt - Wegweiser in eine sozaile Zukunft ohen Inflation udn Arbeitslosigkeit, Achberger Verlagsanstalt, Europäische Velagsanstalt, Achber, Köln (1975)
* Wirtschaft am Wendepunkt - Wegweiser in eine soziale Zukunft ohne Inflation und Arbeitslosigkeit, Achberger Verlagsanstalt, Europäische Velagsanstalt, Achberg, Köln (1975)
 
== Literatur ==
 
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_geschichte_wirtschaftstheorie.pdf Zur Geschichte der Wirtschaftstheorie] PDF


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Version vom 3. Mai 2021, 00:22 Uhr

Eugen Löbl

Eugen Löbl (* 1907 Holíč; † 1987 New York) war ein tschechoslowakischer Wirtschaftswissenschaftler, Ökonom und Wirtschaftstheoretiker des Prager Frühlings.

Leben und Werk

Zuerst technisches Studium, dann Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien. Schon in den dreißiger Jahren einer der führenden Wirtschaftstheoretiker der Tschechoslowakei. Während des II. Weltkrieges Emigration in Großbritannien, in London volkswirtschaftlicher Berater des Außenministers der Exilregierung Jan Misaryk. 1948 Erster Stellvertreter des Außenministeriums der CSSR, ein Jahr später gesetzwidrig verhaftet und 1952 im stalinistischen Schauprozess gegen den Generalsekretär der KPTsch, Sianky, unschuldig zu lebenslangem Kerker verurteilt. Erst 1963 rehabilitiert. Bis 1968 Direktor der Staatsbank in Bratislava. Gehörte in dieser Zeit zu den geistigen Wegbereitern und schließlich zum Kreis der herausragenden Repräsentanten der "intellektuellen Revolution" des Prager Frühlings. Nach dem militärischen Eingriff von fünf Staaten des Warschauer Paktes in die inneren Angelegenheiten der CSSR am 21. August 1968 erneute Emigration. Professor an mehreren Universitäten und Hochschulen in den USA. Mitbegründer und Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung und Entwicklungslehre im Internationalen Kulturzentrum Achberg.

Löbls wissenschaftliches Werk steht auf dem Grunde seiner tiefgreifenden geistigen Wandlung, die er in der Zeit der Haft durchgemacht hat. "In den Jahren der Einzelhaft konnte ich nichts anderes tun als nachdenken. Nachdenken und mich fragen: wie konnte es geschehen, dass eine Bewegung - die marxistisch-kommunistische -, die in ihrem Kampf von einer humanistischen Basis ausgegangen war, im babarischen Faschismus münden? Was war falsch an ihrer Theorie, was was falsch an ihrer Praxis? Welche Lehren sollten wir aus der Vergangenheit ziehen? Ich suchte nach Antworten auf diese brennenden Fragen und bemühte mich, ein neues sozialistisches Weltbild zu formulieren. Ohne Papier und Bleistift prägte ich mir die Gedanken, zu denen ich mich Schritt für Schritt durchgearbeitet hatte, in meinem Gedächtnis ein." (Aus: Eugen Löbl: Wirtschaft am Wendepunkt, S.2)

Werke

  • Geistige Arbeit - Die wahre Quelle des Reichtums (1968)
  • Die Revolution rehabilitiert ihre Kinder (1968)
  • Die intellektuelle Revolution (1968)
  • Gespräche mit den Ratlosen (1970)
  • Marxismus - Wegweiser und Irrweg (1973)
  • Wirtschaft am Wendepunkt - Wegweiser in eine soziale Zukunft ohne Inflation und Arbeitslosigkeit, Achberger Verlagsanstalt, Europäische Velagsanstalt, Achberg, Köln (1975)

Literatur