Goldenes Dreieck und Ehernes Meer: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Goldene Dreieck''' ist ein gleichseitiges [[Dreieck]], das in der [[Tempellegende]] erwähnt wird, die an den Bau des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] durch [[Hiram Abif]] anknüpft. Es ist ein [[Symbol]] für die drei höchsten, [[Geistige Wesensglieder|geistigen Wesensglieder]] des [[Mensch]]en: [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atma]]. Dargestellt wird es auch mit Strahlen, die davon ausgehen, umhüllt von Wolken und mit dem [[Auge Gottes]] in der Mitte:
Das '''Eherne Meer''' war nach dem Bericht des [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testaments]] ein  von dem Tempelbaumeister [[Hiram von Tyrus]] ([[Hiram Abif]]) für den Vorhof des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] aus [[Wikipedia:Bronze|Bronze]] gegossenes rundes Becken mit einem Durchmesser von knapp 500 cm und einer Höhe von etwa 250 cm. Das Becken fasste damit nahezu 50.000 Liter und ruhte auf einer Basis von 12 ehernen Rindern. Die Bibel schildert den Guß des Beckens so:


[[Datei:GA265 371.gif|thumb|250px|Zeichnung aus GA 265, S. 371]]
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23 Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand zum andern zehn [[Wikipedia:Elle|Elle]]n<ref name=Elle>Die [[Wikipedia:Elle|Elle]] entspricht dem Maß des Vorderarms vom Ellenbogen bis zur äußersten Spitze des Mittelfingers. Im ägyptischen System betrug die große, die "königliche" Elle 52,5 cm, die kleinste 45,8 cm. Nach dem babylonischen Sytem betrugen diese Maße 51,8 cm bzw. 49,5 cm. 1 Elle = 2 Spannen; 1 Spanne = 3 Handbreiten; 1 Handbreite = 4 Fingerbreiten (siehe auch [[Wikipedia:Maße und Gewichte in der Bibel|Maße und Gewichte in der Bibel]])</ref> weit rundherum und fünf Ellen hoch, und eine Schnur von dreißig Ellen war das Maß ringsherum. 24 Und um das Meer gingen Knoten an seinem Rand ringsherum, je zehn auf eine Elle; es hatte zwei Reihen Knoten, die beim Guss mitgegossen waren. 25 Und es stand auf zwölf Rindern, von denen drei nach Norden gewandt waren, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten, und das Meer stand obendrauf, und ihre Hinterteile waren alle nach innen gekehrt. 26 Die Wanddicke des Meeres aber war eine Hand breit und sein Rand war wie der Rand eines Bechers, wie eine aufgegangene Lilie, und es gingen zweitausend Eimer hinein. {{B|1 Kön|7|23|LUT}}
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{{GZ|Das Auge ist das göttliche Kraftauge
Der Guß des Ehernen Meeres bildet das Kernstück der von [[Christian Rosenkreutz]] gegebenen [[Tempellegende]]:
hinter aller vergänglichen
Wesenheit, ja noch hinter der siebengliedrigen
Menschennatur.
Man erlangt davon eine Vorstellung,
wenn man sich erinnert an
des Augustinus' Worte:


<center>«Der Mensch sieht die Dinge, wie sie sind.<br />
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Sie sind, wie Gott sie sieht.»</center>
Der Tempel war bis zu einer ganz bestimmten Stufe fertig. Nur eines fehlte noch, was das Meisterstück des Hiram sein sollte: nämlich das Eherne Meer. Dieses Meisterstück Hirams sollte darstellen den Ozean, in Erz gegossen, und den Tempel schmücken. Alle Erzmischungen waren in wunderbarer Weise von Hiram veranlagt worden und alles war zu dem Guß vorbereitet. Nun machten sich aber drei Gesellen ans Werk, die Hiram beim Tempelbau für unfähig befunden hatte, zu Meistern ernannt zu werden. Sie hatten ihm deshalb Rache geschworen und wollten die Ausführung des Ehernen Meeres verhindern. Ein Freund Hirams, der davon erfuhr, teilte Salomo diesen Plan der Gesellen mit, damit er ihn vereiteln würde. Aber Salomo ließ aus Eifersucht gegen Hiram der Sache ihren Lauf, weil er Hiram verderben wollte. Die Folge war, daß Hiram zusehen mußte, wie der ganze Guß zerstob, weil die drei Gesellen einen ungehörigen Stoff der Masse zugefügt hatten. Er versuchte noch durch Zugießen von Wasser das aufschäumende Feuer zu löschen, aber es wurde dadurch nur schlimmer. Während er schon nahe daran war, an dem Zustandekommen des Werkes zu verzweifeln, erschien ihm Tubal-Kain selbst, einer seiner Ahnherren. Dieser sagte ihm, er solle sich ruhig in das Feuer hineinstürzen, er sei durch das Feuer nicht verwundbar. Hiram tat es und gelangte bis zum Mittelpunkt der Erde. Tubal-Kain führte ihn zu Kain, der dort im Zustande der ursprünglichen Göttlichkeit war. Hiram wurde nun in das Geheimnis der Feuerschöpfung eingeweiht, in das Geheimnis des Erzgusses und so weiter. Er erhielt von Tubal-Kain noch einen Hammer und ein [[Goldenes Dreieck]], das er am Halse zu tragen habe. Dann kehrte er zurück und war nun imstande, das Eherne Meer wirklich herzustellen, den Guß wieder in Ordnung zu bringen." {{Lit|GA 93, S 60f}}
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Das menschliche Sehen ist passiv, die Dinge müssen da sein, damit
Nach Rudolf Steiner bedeutet das Eherne Meer folgendes:
der Mensch sie sehen könne. Gottes Schauen schafft im Hinschauen
die Dinge. Das Dreieck um das Auge ist


::Geistselbst (Manas)
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::Lebensgeist (Budhi)
"Das Eherne Meer ist jener Guß, der entsteht, wenn in der entsprechenden Weise Wasser mit Erz vermischt ist. Die drei Gesellen machen es falsch, der Guß wird zerstört. Aber indem Tubal-Kain dem Hiram die Mysterien des Feuers enthüllt, ist Hiram imstande, Wasser und Feuer in der richtigen Weise zu verbinden. Dadurch entsteht das Eherne Meer. Es ist das, was das Geheimnis der Rosenkreuzer ist. Es entsteht, wenn das Wasser der ruhigen Weisheit sich verbindet mit dem Feuer des astralen Raumes, dem Feuer der Leidenschaft. Dadurch muß eine Verbindung Zustandekommen, die «ehern» ist, die getragen werden kann in die folgenden Zeitalter, wenn hinzukommt das Geheimnis von dem heiligen Goldenen Dreieck, das Geheimnis von Atma-Buddhi-Manas. Dieses Dreieck, mit all dem, was es im Gefolge hat, wird der Inhalt des erneuerten Christentums der sechsten Unterrasse sein. Das wird vorbereitet durch die Rosenkreuzer und dann wird das, was im Ehernen Meer symbolisiert wird, verbunden sein mit der Erkenntnis von [[Reinkarnation]] und [[Karma]]. Dies ist die neue okkulte Lehre, die dem Christentum wieder eingefügt wird. Atma-Buddhi-Manas, das höhere Selbst, ist das Geheimnis, das offenbar werden wird, wenn die sechste Unterrasse dazu reif sein wird. Dann wird Christian Rosenkreutz nicht mehr als Warner dazustehen brauchen, sondern es wird alles, was Kampf bedeutet hat auf dem äußeren Plan, den Frieden rinden durch das Eherne Meer, durch das heilige Goldene Dreieck." {{Lit|GA 93, S 66}}
::Geistesmensch (Atma)
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Die Strahlen sind das «Ich» - es scheint die obere Dreiheit durch das
== Anmerkungen ==
Ich in die unteren Glieder der Menschennatur.


Diese sind symbolisiert:
<references />
 
::1. durch den beleuchteten Teil der Wolken: der Astralleib
::2. durch den unbeleuchteten Teil der Wolken: der Ätherleib
::3. durch die darumliegende Finsternis: der physische Leib.|265|371}}


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende'', [[GA 93]] (1991)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Vorträge|265}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Tempellegende]] [[Kategorie:Salomonischer Tempel]]
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Version vom 27. September 2007, 06:12 Uhr

Das Eherne Meer war nach dem Bericht des Alten Testaments ein von dem Tempelbaumeister Hiram von Tyrus (Hiram Abif) für den Vorhof des Salomonischen Tempels aus Bronze gegossenes rundes Becken mit einem Durchmesser von knapp 500 cm und einer Höhe von etwa 250 cm. Das Becken fasste damit nahezu 50.000 Liter und ruhte auf einer Basis von 12 ehernen Rindern. Die Bibel schildert den Guß des Beckens so:

23 Und er machte das Meer, gegossen, von einem Rand zum andern zehn Ellen[1] weit rundherum und fünf Ellen hoch, und eine Schnur von dreißig Ellen war das Maß ringsherum. 24 Und um das Meer gingen Knoten an seinem Rand ringsherum, je zehn auf eine Elle; es hatte zwei Reihen Knoten, die beim Guss mitgegossen waren. 25 Und es stand auf zwölf Rindern, von denen drei nach Norden gewandt waren, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten, und das Meer stand obendrauf, und ihre Hinterteile waren alle nach innen gekehrt. 26 Die Wanddicke des Meeres aber war eine Hand breit und sein Rand war wie der Rand eines Bechers, wie eine aufgegangene Lilie, und es gingen zweitausend Eimer hinein. 1 Kön 7,23 LUT

Der Guß des Ehernen Meeres bildet das Kernstück der von Christian Rosenkreutz gegebenen Tempellegende:

Der Tempel war bis zu einer ganz bestimmten Stufe fertig. Nur eines fehlte noch, was das Meisterstück des Hiram sein sollte: nämlich das Eherne Meer. Dieses Meisterstück Hirams sollte darstellen den Ozean, in Erz gegossen, und den Tempel schmücken. Alle Erzmischungen waren in wunderbarer Weise von Hiram veranlagt worden und alles war zu dem Guß vorbereitet. Nun machten sich aber drei Gesellen ans Werk, die Hiram beim Tempelbau für unfähig befunden hatte, zu Meistern ernannt zu werden. Sie hatten ihm deshalb Rache geschworen und wollten die Ausführung des Ehernen Meeres verhindern. Ein Freund Hirams, der davon erfuhr, teilte Salomo diesen Plan der Gesellen mit, damit er ihn vereiteln würde. Aber Salomo ließ aus Eifersucht gegen Hiram der Sache ihren Lauf, weil er Hiram verderben wollte. Die Folge war, daß Hiram zusehen mußte, wie der ganze Guß zerstob, weil die drei Gesellen einen ungehörigen Stoff der Masse zugefügt hatten. Er versuchte noch durch Zugießen von Wasser das aufschäumende Feuer zu löschen, aber es wurde dadurch nur schlimmer. Während er schon nahe daran war, an dem Zustandekommen des Werkes zu verzweifeln, erschien ihm Tubal-Kain selbst, einer seiner Ahnherren. Dieser sagte ihm, er solle sich ruhig in das Feuer hineinstürzen, er sei durch das Feuer nicht verwundbar. Hiram tat es und gelangte bis zum Mittelpunkt der Erde. Tubal-Kain führte ihn zu Kain, der dort im Zustande der ursprünglichen Göttlichkeit war. Hiram wurde nun in das Geheimnis der Feuerschöpfung eingeweiht, in das Geheimnis des Erzgusses und so weiter. Er erhielt von Tubal-Kain noch einen Hammer und ein Goldenes Dreieck, das er am Halse zu tragen habe. Dann kehrte er zurück und war nun imstande, das Eherne Meer wirklich herzustellen, den Guß wieder in Ordnung zu bringen." (Lit.: GA 93, S 60f)

Nach Rudolf Steiner bedeutet das Eherne Meer folgendes:

"Das Eherne Meer ist jener Guß, der entsteht, wenn in der entsprechenden Weise Wasser mit Erz vermischt ist. Die drei Gesellen machen es falsch, der Guß wird zerstört. Aber indem Tubal-Kain dem Hiram die Mysterien des Feuers enthüllt, ist Hiram imstande, Wasser und Feuer in der richtigen Weise zu verbinden. Dadurch entsteht das Eherne Meer. Es ist das, was das Geheimnis der Rosenkreuzer ist. Es entsteht, wenn das Wasser der ruhigen Weisheit sich verbindet mit dem Feuer des astralen Raumes, dem Feuer der Leidenschaft. Dadurch muß eine Verbindung Zustandekommen, die «ehern» ist, die getragen werden kann in die folgenden Zeitalter, wenn hinzukommt das Geheimnis von dem heiligen Goldenen Dreieck, das Geheimnis von Atma-Buddhi-Manas. Dieses Dreieck, mit all dem, was es im Gefolge hat, wird der Inhalt des erneuerten Christentums der sechsten Unterrasse sein. Das wird vorbereitet durch die Rosenkreuzer und dann wird das, was im Ehernen Meer symbolisiert wird, verbunden sein mit der Erkenntnis von Reinkarnation und Karma. Dies ist die neue okkulte Lehre, die dem Christentum wieder eingefügt wird. Atma-Buddhi-Manas, das höhere Selbst, ist das Geheimnis, das offenbar werden wird, wenn die sechste Unterrasse dazu reif sein wird. Dann wird Christian Rosenkreutz nicht mehr als Warner dazustehen brauchen, sondern es wird alles, was Kampf bedeutet hat auf dem äußeren Plan, den Frieden rinden durch das Eherne Meer, durch das heilige Goldene Dreieck." (Lit.: GA 93, S 66)

Anmerkungen

  1. Die Elle entspricht dem Maß des Vorderarms vom Ellenbogen bis zur äußersten Spitze des Mittelfingers. Im ägyptischen System betrug die große, die "königliche" Elle 52,5 cm, die kleinste 45,8 cm. Nach dem babylonischen Sytem betrugen diese Maße 51,8 cm bzw. 49,5 cm. 1 Elle = 2 Spannen; 1 Spanne = 3 Handbreiten; 1 Handbreite = 4 Fingerbreiten (siehe auch Maße und Gewichte in der Bibel)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Tempellegende und die Goldene Legende, GA 93 (1991)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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