Wasser und Pathologie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Wasser und Licht 1.JPG|mini|300px|Wasser, [[Luft]] und [[Licht]]]]
[[Datei:UNDmicroscope.jpg|mini|Schwierige Fälle werden am Diskussionsmikroskop besprochen.]]
[[Datei:2006-02-13 Drop-impact.jpg|mini|300px|Wasser ist bei Zimmertemperatur eine typische [[Flüssigkeit]].]]
[[Datei:Metastatic colonic adenocarcinoma (5616503603).jpg|mini|Makroskopischer Aspekt einer [[Lungenmetastase]] bei [[Darmkrebs]] mit typischer beige-hellgrauer Tumorschnittfläche.]]
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[[Datei:Inclusion station 2.jpg|mini|Gewebeproben werden in Paraffin eingegossen.]]
[[Datei:Schnee3.jpg|miniatur|Plättchenförmiger Eiskristall]]
[[Datei:Cutting station.jpg|mini|Am [[Mikrotom]] werden wenige Mikrometer dünne Schnitte angefertigt.]]
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[[Datei:Sections collection.jpg|mini|Diese werden im Wasserbad auf Objektträger aufgezogen.]]
[[Datei:Hail Hagel.jpg|miniatur|Hagelkörner]] -->
[[Datei:Ready slides.jpg|mini|Die Präparate werden dann je nach Fragestellung gefärbt und eingedeckt.]]
[[Datei:Paracolonic Lymph Node with Metastatic Adenocarcinoma (6796280527).jpg|mini|Histologie einer [[Lymphknotenmetastase]] bei Darmkrebs ([[Adenokarzinom]]). [[HE-Färbung]].]]
[[Datei:Molluscum Contagiosum (7584473614).jpg|mini|Histologie einer harmlosen [[Dellwarze]] an der Haut. HE.]]
[[Datei:Candida, Liquid-based Pap (3952574619).jpg|mini|Zytologie mit Plattenepithelzellen und [[Candida]]-Pilzen. [[Pap-Test|Papanicolaou-Färbung]].]]


Das '''Wasser''' (von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''wazzar'', „das Feuchte, Fließende“, abgeleitet von der [[Wikipedia:Indogermanische Wortwurzeln|indogerm.]] ''*wódr̥'' bzw. ''*wédōr''; {{ELSalt|ὕδωρ}}, ''hydor'' und davon abgleitet ''hydr(o)''-; {{HeS|מַיִם}}, ''majim'', auch {{HeS|יָם}}, ''jam'' „Meer“) oder '''Wasserelement''' ist eines der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]], die nach okkulter Auffassung die [[Physische Welt|physische Welt]] aufbauen. Im geisteswissenschaftlichen Sinn wird als ''Wasser'' zunächst all das bezeichnet, was sich im '''flüssigen''' bzw. [[amorph]]en Zustand befindet. In diesem Sinn werden auch amorphe Feststoffe wie [[Wikipedia:Glas|Glas]] dem Wasserelement zugerechnet, auch wenn sie oft härter als manche [[kristall]]ine Feststoffe sind.  
Die '''Pathologie''' („Lehre von den Leiden“) ist ein Teilgebiet der [[Medizin]], das sich mit der Beschreibung und Diagnose von krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper beschäftigt. Gegenstand der Erforschung sind sowohl Einzelphänomene ([[Symptom]]e) als auch Symptomverbände ([[Syndrom]]e) sowie Missbildungen aller Art. Die Pathologie untersucht die Herkunft ([[Ätiologie (Medizin)|Ätiologie]]), die Entstehungsweise ([[Pathogenese]]), die Verlaufsform und die Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Vorgänge im Körper (''Funktionelle Pathologie'' bzw. [[Pathophysiologie]]).


[[Eis]] ist als gefrorenes [[kristall]]ines Wasser nicht dem Wasserelement, sondern dem [[Erdelement]] zuzurechnen.
Die pathologische [[Diagnose|Diagnostik]], also die Tätigkeit des Pathologen (Facharzt für Pathologie), beruht in erster Linie auf der Beurteilung von [[Gewebe (Biologie)|Geweben]] anhand ihrer [[Makroskopische Anatomie|makroskopischen]] (pathologische [[Anatomie]]) und [[Lichtmikroskop|lichtmikroskopischen]] Aspekte ([[Histologie|Histopathologie]], [[Zytodiagnostik|Zytologie]]). Zunehmend werden [[Biochemie|biochemische]] und [[Molekularbiologie|molekularbiologische]] Methoden eingesetzt, in der Forschung die [[Elektronenmikroskop]]ie. Pathologen führen auch klinische [[Obduktion]]en durch. Die Untersuchung von Geweben lebender Patienten ([[Biopsie]]) überwiegt jedoch bei weitem.


Im speziell [[Chemie|chemischen]] Sinn ist Wasser eine [[chemische Verbindung]] aus zwei Volumensteilen [[Wasserstoff]] (H) und einem Volumsteil [[Sauerstoff]] (O) mit der bekannten chemischen [[Formel]] H<sub>2</sub>O.
== Zum Begriff ==
Der [[Griechische Sprache|griechische]] Begriff παθολογία ''pathologia'' lässt sich herleiten von den Wörtern πάθος ''páthos'' ‚Krankheit, Leiden, Leidenschaft‘ und λόγος ''lógos'' ‚Wort, Sinn, Vernunft, Lehre‘.


Wasser bildet die substanzielle Grundlage aller [[Körper]]flüssigkeiten. Bei der [[Geburt]] besteht der menschliche [[Körper]] noch bis zu etwa 87% aus Wasser. Im Erwachsenalter sinkt der Wasseranteil auf ca. 60 - 70% und fällt im höheren Alter auf etwas über 50% zurück.
Das latinisierte Substantiv ''Pathologia'' als ‚die Lehre vom Leiden‘ oder ‚Krankheitslehre‘ ist jedoch erst seit dem 16. Jahrhundert belegt, entstand aus griechisch ''pathologikè téchne'' (‚Kenntnis über Krankheit‘) und geht auf den Ausdruck ''pathologikós'' bei [[Galenos]] zurück, der damit eine „Person, die kundig im wissenschaftlichen Umgang mit Krankheit ist“ bezeichnet hatte.<ref>Axel W. Bauer: ''Pathologie.'' In: ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' 2005, S. 1112.</ref>


Das Wasser ist im Zug der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] zuerst auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], einer früheren Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s, entstanden. Gleichzeitig bildete sich auch der [[Klangäther]]. Das Wasser hat dadurch eine enge Verwandtschaft mit dem [[geistig]]en [[Ton|Tönen]], mit der [[Sphärenharmonie]].
''Pathologie'' ist darüber hinaus auch eine Kurzbezeichnung für die Pathologie-Abteilung eines [[Krankenhaus]]es oder ein [[Institut]] an einer Hochschule, das neben der praktischen Arbeit Krankheiten erforscht und das Wissen in der Lehre vermittelt („Institut für Pathologie“ oder „Pathologisches Institut“).<ref>Beispiel für eine Krankenhausabteilung: [http://www.rbk.de/standorte/robert-bosch-krankenhaus/abteilungen/pathologie.html Fachabteilung Pathologie des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart]</ref><ref>Beispiele für Pathologische Institute: [http://pathologie-ccm.charite.de Institut für Pathologie der Charité in Berlin], [http://www.pathologie.uni-wuerzburg.de/institut Pathologisches Institut der Universität Würzburg]</ref> Weiterhin ist ''Pathologie'' auch ein Begriff für einen krankhaften Zustand, eine krankhafte Erscheinung oder Anzeichen ([[Symptom]]e) einer Krankheit.<ref>Duden online: [http://www.duden.de/rechtschreibung/Pathologie ''Pathologie''], siehe Bedeutungen 2 und 3</ref>


Im Wasserelement wirken die [[Elementarwesen]] des Wasser, die [[Undinen]], als tätige Werkmeister der Natur.
Das [[Adjektiv]] '''pathologisch''' bedeutet „zur Pathologie gehörend“, also „krankheitsbezogen“ oder auch „krankhaft“.<ref>Duden online: [http://www.duden.de/rechtschreibung/pathologisch ''pathologisch'']</ref> In der Medizin wird der Begriff ''pathologisch'' bzw. die Vorsilbe ''patho-'' für krankhafte oder abnorme Befunde genutzt. Beispielsweise wird von einem „pathologischen [[Elektrokardiogramm|EKG]]“ oder bei krankhaften [[Psyche|psychischen]] Veränderungen von [[Psychopathologie]] gesprochen.


== Gesundheitliche Qualität des Trinkwassers ==
Die folgenden Begriffe veranschaulichen beispielhaft die verallgemeinerte Bedeutung von ''pathologisch'' im Sinne von „krankhaft“: [[pathologisches Spielen]] (Spielsucht), [[Pseudologie|pathologisches Lügen]] (zwanghaftes Lügen), [[pathologische Wissenschaft]] (Erforschung eines nicht existierenden Gegenstandes), [[pathologisches Beispiel]] (mathematische Operationen, die zu Konflikten führen).
*{{wikipediaDE|Leitungswasser#Qualität von Trinkwasser in Form von Leitungswasser|Qualität von Trinkwasser in Form von Leitungswasser}}
*{{wikipediaDE|Trinkwasser}}
*{{wikipediaDE|Mineralwasser}}


Bestimmte Schadstoffe im Trinkwasser, wie Hormone etc., die durch Kläranlagen nicht gefiltert werden können, und deshalb ins Leitungswasser zurückgelangen, können durch Abkochen des Wassers verringert werden<Quelle>. Wenn bezüglich der Rohrqualität in der Hausanlage Zweifel bestehen, empfiehlt es sich, zunächst Wasser längere Zeit durchlaufen zu lassen, bevor es zum Trinken oder zur Essenszubereitung verwendet wird. In bestimmten Gegenden Deutschlands soll das Leitungswasser mit Uran kontaminiert sein<Quelle>. Dies kann auch bei Mineralwasser der Fall sein. Der Konsum von Mineralwasser mit Kohlensäure kann zur Übersäuerung des Körpers führen<Quelle>. Als Ersatz für zweifelhaftes Leitungswasser empfiehlt sich daher schadstoffgeprüftes Mineralwasser ohne Kohlensäure.
== Geschichte ==
In ihrer heutigen Form geht die Pathologie, als Wort bereits von [[Jean Fernel]] populär gemacht, auf den italienischen Forscher [[Giovanni Battista Morgagni]] (1682–1771) zurück, der mit seinem fünfbändigen Werk ''De sedibus et causis morborum'' („Vom Sitz und den Ursachen der Krankheiten“) im Jahre 1761 den Grundstein für die wissenschaftlichen Forschungen legte und insbesondere als Begründer der Pathologischen Anatomie gilt.
 
Bereits im [[Altertum]] wurden in [[Medizin im Alten Ägypten|Ägypten]] und [[Altgriechische Medizin|Griechenland]] Leichenöffnungen durchgeführt, die aber mehr der anatomischen Bildung dienten. Erst mit Ende des 18. Jahrhunderts wurden auf Grund des zunehmenden Verständnisses für die Bedeutung der [[Leichenschau]] erste Fachvertreter, die eigens für die Sektionen verantwortlich waren, bestellt. Der erste sogenannte ''[[Prosektor]]'' (lat. ''prosecare'': vorschneiden) begann 1796 am Wiener Allgemeinen Krankenhaus seine Arbeit. Der erste [[Lehrstuhl]] für Pathologie wurde 1819 in [[Straßburg]] eingerichtet ([[Jean-Frédéric Lobstein]], 1777–1835). Als Prüfungsfach wurde Pathologie im Jahre 1844 in Wien eingeführt.
 
Die, den theoretischen Konzepten seiner Zeit entgegenstehende, auf empirischen Methoden beruhende Analytische Pathologie begründete um 1840 der italienische Arzt Maurizio Bufalini (1787–1885).<ref>[[Michael Stolberg]]: ''Bufalini, Maurizio.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 220.</ref>
 
Als ein eigenständiges Lehrfach an deutschen Universitäten hatte sich die ''Pathologische Anatomie'', zu deren Wegbereitern am Ende des 15. Jahrhunderts beispielsweise der italienische Anatom und Pathologe Antonio Benivieni<ref>Barbara I. Tshisuaka: ''Benivieni, Antonio.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 164 f.</ref> gehörte, zwischen 1845 und 1876<ref>[[Axel W. Bauer]]: ''Die Formierung der Pathologischen Anatomie als naturwissenschaftliche Disziplin und ihre Institutionalisierung an den deutschsprachigen Universitäten im 19. Jahrhundert.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 10, 1993, S. 315–330.</ref> etabliert. Das erste amerikanische Werk für dieses Fachgebiet wurde von dem Anatomen William Edmonds Horner 1829<ref>William E. Horner: ''A treatise of pathological anatomy.'' Philadelphia 1829.</ref> veröffentlicht.<ref>Barbara I. Tshisuaka: ''Horner, William Edmonds.'' In: ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' 2005, S. 617.</ref> 1858 entwickelte [[Rudolf Virchow]] die [[Zellularpathologie]], die nun auf der Ebene von Körperzellen pathologische Veränderungen untersuchte. Diese ist ein Hauptbestandteil des heute gültigen [[Krankheitskonzept]]s. Virchow gilt als „Initiator der modernen Pathologie im deutschsprachigen Raum“.<ref>Hanna K. Probst, Axel W. Bauer: ''Wegbereiterin und Wegbegleiterin neuer chirurgischer Therapiekonzepte. Die Tumorpathologie in der Frauenheilkunde während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.'' In: ''Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen.'' Band 10, 2014, S. 89–110, hier zitiert: S. 89.</ref> Durch den Einfluss von Virchows Werken verdrängte im deutschen Sprachraum der Begriff ''Pathologie'' die Teilgebietsbezeichnung „Pathologische Anatomie“.<ref>[[Hans-Werner Altmann]]: ''Krankheitsnamen als Spiegelbild medizinischer Erkenntnisse.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 3, 1985, S. 225–241; hier: S. 227 f.</ref> Ebenfalls im 19. Jahrhundert setzte die historische Erforschung von Entwicklung und Grundlagen der Pathologie ein.<ref>Axel Bauer: ''Historia magistra - Historia ministra pathologiae? Zur Rolle der Historiographie in der Pathologie: Entwicklungen und Tendenzen.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 11, 1993, S. 59–76.</ref>
 
== Aufgaben des Pathologen ==
 
=== Untersuchung von Gewebs- und Zellproben ===
{{Hauptartikel|Biopsie}}
Nach operativer Entfernung eines Organs oder Entnahme eines kleinen Gewebsstückes bzw. von Zellproben ([[Zytodiagnostik]]) durch einen Arzt, wird das entsprechende Gewebe vom Pathologen untersucht. Kleine Biopsien werden direkt zu [[Histologischer Schnitt|Schnittpräparaten]] weiterverarbeitet, welche unter dem [[Mikroskop]] betrachtet werden. Große Präparate werden zunächst präpariert und mit dem bloßen Auge (makroskopisch) beurteilt. Auffällige Bestandteile mit möglichen krankhaften Veränderungen werden aus dem Präparat herausgeschnitten (sog. „Zuschnitt“) und wiederum vom Labor zu Schnittpräparaten verarbeitet. Eine Sonderform des Zuschnitts ist der [[Schnellschnitt]]. Hier werden intraoperativ (während einer Operation, in der der Patient noch in Narkose liegt) [[Mikrotom#Gefriermikrotom|Gefrierschnitte]] von Gewebe angefertigt, z.&nbsp;B. ein Resektionsrand bei einer Tumoroperation. Da Gefrierschnitte generell eine schlechtere Qualität besitzen und häufig keine weiterführenden Untersuchungen ermöglichen, werden standardmäßig außerhalb von Schnellschnitt-Situationen [[Paraffinschnitt]]e mit [[Hämatoxylin-Eosin-Färbung|HE-Färbung]] angefertigt.
 
Mit Hilfe des Mikroskops gibt der Pathologe Auskunft über die Art einer Erkrankung und ihren Schweregrad. Er stellt somit [[Diagnose]]n, die durch eine alleinige [[Körperliche Untersuchung|klinische]] oder [[Radiologie|radiologische]] Untersuchung nicht gestellt werden können. Insbesondere im Fall eines Tumors und der Frage nach der [[Dignität (Medizin)|Gut- oder Bösartigkeit]] ist ein Pathologe gefragt. Er begutachtet den Typ, die Größe, die Ausdehnung, die [[Bösartigkeit]] eines [[Krebs (Medizin)|Tumors]] und prüft, ob er bei der Operation im Gesunden entfernt wurde. Er liefert dem klinischen Arzt somit viele wichtige [[Prognose]]faktoren (z.&nbsp;B. [[TNM|TNM-Klassifikation]]), die zur richtigen Behandlung des Patienten unverzichtbar sind. Neben der [[Histologie|histologischen]] Beurteilung werden in der modernen Pathologie auch hochspezialisierte Verfahren wie die [[Immunhistochemie]] oder die Molekularpathologie (z.&nbsp;B. [[Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung]], [[Polymerase-Kettenreaktion|PCR]]) eingesetzt. Damit können Informationen über einen Tumor auf molekularer Ebene gewonnen werden, die für eine bestimmte Therapieform entscheidend sind (z.&nbsp;B. Hormonrezeptoren beim [[Brustkrebs]] als Grundlage zur Behandlung mit [[Tamoxifen]]).
 
=== Obduktion ===
{{Hauptartikel|Obduktion}}
Eine weitere Aufgabe des Pathologen besteht in der Durchführung von Obduktionen, weshalb die Pathologie häufig mit der [[Rechtsmedizin]] verwechselt wird. Eine Obduktion durch den Pathologen wird vorgenommen, wenn ein Patient eines natürlichen Todes gestorben ist (z.&nbsp;B. nach einem Herzinfarkt) und seine Angehörigen mit der Obduktion einverstanden sind. Dabei dient diese sog. klinische Obduktion der Klärung der Todesursache und der vorbestehenden Erkrankungen. Sie gibt dem behandelnden Arzt eine Rückmeldung über die Richtigkeit seiner Diagnosen und seiner Behandlung. Häufig kann eine solche Klärung der Todesursache für die Angehörigen entlastend sein und sie von Selbstvorwürfen befreien (z.&nbsp;B. nach dem plötzlichen Einsetzen eines tödlichen Krankheitsverlaufes). Auch kann eine Obduktion Hinweise auf familiäre Risikofaktoren geben (z.&nbsp;B. [[Krebs (Medizin)|Krebsarten]] oder [[Vererbung (Biologie)|erbliche]] Erkrankungen). Die Rechtsmedizin hingegen beschäftigt sich unter anderem mit der Klärung unnatürlicher Todesursachen (z.&nbsp;B. [[Mord]] oder [[Unfall]]). Sowohl Pathologen als auch Rechtsmediziner stören sich daran, wenn in Fernsehkrimis und im allgemeinen Sprachgebrauch stets nur von „Pathologen“ bzw. „Pathologie“ die Rede ist, es sich aber im Allgemeinen um einen Rechtsmediziner handelt. Der geläufige Irrtum erklärt sich aus einer Fehlübersetzung: Im amerikanischen Sprachgebrauch entspricht der Rechtsmediziner dem ''forensic pathologist''.
 
Obwohl die meisten Laien bei der Pathologie an Obduktionen denken, dient die Arbeit des Pathologen heutzutage in erster Linie dem lebenden Patienten. Durch seine [[Histologie|histologischen Untersuchungen]] leistet er einen wichtigen Beitrag zur richtigen Behandlung. In der modernen Pathologie stehen wenige Obduktionen (je nach Institut zwischen 0 und 200 pro Jahr) zehntausenden Biopsien von lebenden Patienten entgegen.
 
=== Qualitätssicherung ===
Die Pathologie ist weiterhin eines der wichtigsten Instrumente der [[Qualitätssicherung in der Medizin]]. Um den medizinischen Standard zu halten und zu verbessern, wird oft eine kollegiale Konfrontation des klinisch tätigen Arztes mit der kontrollierenden [[Diagnostik]] des Pathologen gefordert, nicht nur während des Lebens des Patienten, sondern auch nach dessen [[Tod]]. Die entsprechende Veranstaltung hat als „klinisch-pathologische Konferenz“ einen festen Platz nicht nur im klinischen Praxisalltag, wo oft wöchentliche Treffen stattfinden, auf denen Pathologen ihre Befunde mit den am Patientenbett tätigen Ärzten gemeinsam besprechen. Als "Teamplayer" ist der Pathologe insbesondere auch an interdisziplinären Tumorkonferenzen beteiligt, wo zusammen mit Radiologen, Onkologen und weiteren Fachrichtungen die Weichen für die individuell abgestimmte Therapie des Patienten gestellt werden.
 
=== Lehre und Forschung ===
Insbesondere an [[Universitätsklinik]]en sind Pathologen auch in die [[Medizinstudium|Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses]] sowie in die Forschung eingebunden.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Pathologie}}
* {{WikipediaDE|Pathologie}}


* {{WikipediaDE|Wasser}}
== Literatur ==
* W. Böcker, Helmut Denk, Philipp Ulrich Heitz: ''Pathologie. Mit 164 Tabellen.''Elsevier, Urban und Fischer, München/Jena 2004, ISBN 3-437-42381-9.
* Ursus-Nikolaus Riede, Claus-Peter Adler, Hans-Eckart Schaefer: ''Allgemeine und spezielle Pathologie. 156 Tabellen''. Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-129684-4.
* ''Allgemeine Pathologie; Spezielle Pathologie''. Büttner, Thomas. Schattauer, Stuttgart 1996, ISBN 3-7945-1840-3.
* ''Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease''. Kumar, Fausto, Abbas. Seventh Edition (2004) ISBN 0-7216-0187-1.
* Martin J. Oberholzer: ''Pathologie verstehen. Molekulare Grundlagen der allgemeinen Pathologie.'' Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-129041-2.
* ''Medizin am Toten oder am Lebenden? Pathologie in Berlin und in London 1900-1945''. Cay-Rüdiger Prüll. Schwabe Verlag, Basel 2004 (Zitat aus einer Rezension: „...ein entscheidender Beitrag zur Rolle der Pathologie im gesellschaftlichen Raum“)
* ''Surgical Pathology''. Rosai and Ackerman, 9th Edition, Mosby, 2004
* ''Pathologie''. Remmele (Hrsg.). ISBN 3-540-61095-2.
* Alfred Böcking: Mit Zellen statt Skalpellen. Wie sich Krebs früh und ohne Operation erkennen lässt. Lehmann, Berlin 2006, ISBN 3-86541-177-0.
* [Werner Hueck: ''Morphologische Pathologie. Eine Darstellung morphologischer Grundlagen der allgemeinen und speziellen Pathologie.'', Leipzig 1937; 2. Aufl. ebenda 1948.
* Horst Nizze: ''Pathologie und Pathologen in der Belletristik. Eine Nachlese''. Der Pathologe 6 (2008), S. 455–461.
* Axel W. Bauer: ''Pathologie.'' In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1112 f.
* G. Dhom: ''Geschichte der Histopathologie.'' Heidelberg/New York 2001.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Pathology}}
{{Wikibooks}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.pathologie.de/ Bundesverband Deutscher Pathologen e. V.]
* [http://www.dgp-berlin.de/ Deutsche Gesellschaft für Pathologie]
* [http://www.europathology.org/ European Society of Pathology]
* [http://www.pathologie-online.de/ Pathologie-Online] (deutsch)
* [http://www.iap-bonn.de/ Internationale Akademie für Pathologie, Deutsche Abteilung]
* [http://www.pathology.at/ Österreichische Gesellschaft für Pathologie]
* [http://www.pathowiki.org Pathowiki]
* [http://alf3.urz.unibas.ch/pathopic/intro.htm PathoPic (Pathologie - Bilddatenbank)]
* [http://www.pathol.uzh.ch/histologiekurs/ Virtueller Histologiekurs der Uni Zürich]
* [http://www-medlib.med.utah.edu/WebPath/webpath.html Online-Atlas Pathologie] (englisch)
* [http://www.med.uiuc.edu/m2/pathology/PathAtlasf/titlepage.html The Urbana Atlas of Pathology] (englisch)
== Einzelnachweise ==
<references/>
{{Gesundheitshinweis}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4044893-9}}


* [http://www.welt.de/wirtschaft/article141592399/In-diesen-Mineralwaessern-wurden-Pestizide-gefunden.html In diesen Mineralwaessern wurden von Stiftung Warentest Pestizide gefunden, Die Welt, 28.05.2015]
[[Kategorie:Medizin nach Fachgebiet]]
* [http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ausgeben/grundwasser-mit-zu-viel-nitrat-und-arzneispuren-belastet-13702439.html Wasser mit zu viel Nitrat und Arzneispuren belastet, FAZ, 14.07.2015]
[[Kategorie:Medizinisches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Pathologie|!]]


[[Kategorie:Elemente|104]] [[Kategorie:Weltentwicklung]] [[Kategorie:Physische Welt]] [[Kategorie:Ernährung]] [[Kategorie:Nahrungsmittel]] [[Kategorie:Getränke]] [[Kategorie:Wasser|!]] [[Kategorie:Chemischer Stoff]] [[Kategorie:Fünf Elemente (Taoismus)]] [[Kategorie:Taoismus]] [[Kategorie:Traditionelle chinesische Medizin]] [[Kategorie:Platonische Körper|205]]
{{Wikipedia}}

Version vom 10. Juni 2018, 23:55 Uhr

Das Lichtmikroskop, das wichtigste Arbeitsgerät des Pathologen.
Schwierige Fälle werden am Diskussionsmikroskop besprochen.
Makroskopischer Aspekt einer Lungenmetastase bei Darmkrebs mit typischer beige-hellgrauer Tumorschnittfläche.
Gewebeproben werden in Paraffin eingegossen.
Am Mikrotom werden wenige Mikrometer dünne Schnitte angefertigt.
Diese werden im Wasserbad auf Objektträger aufgezogen.
Die Präparate werden dann je nach Fragestellung gefärbt und eingedeckt.
Histologie einer Lymphknotenmetastase bei Darmkrebs (Adenokarzinom). HE-Färbung.
Histologie einer harmlosen Dellwarze an der Haut. HE.
Zytologie mit Plattenepithelzellen und Candida-Pilzen. Papanicolaou-Färbung.

Die Pathologie („Lehre von den Leiden“) ist ein Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Beschreibung und Diagnose von krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper beschäftigt. Gegenstand der Erforschung sind sowohl Einzelphänomene (Symptome) als auch Symptomverbände (Syndrome) sowie Missbildungen aller Art. Die Pathologie untersucht die Herkunft (Ätiologie), die Entstehungsweise (Pathogenese), die Verlaufsform und die Auswirkungen von Krankheiten einschließlich der jeweiligen Vorgänge im Körper (Funktionelle Pathologie bzw. Pathophysiologie).

Die pathologische Diagnostik, also die Tätigkeit des Pathologen (Facharzt für Pathologie), beruht in erster Linie auf der Beurteilung von Geweben anhand ihrer makroskopischen (pathologische Anatomie) und lichtmikroskopischen Aspekte (Histopathologie, Zytologie). Zunehmend werden biochemische und molekularbiologische Methoden eingesetzt, in der Forschung die Elektronenmikroskopie. Pathologen führen auch klinische Obduktionen durch. Die Untersuchung von Geweben lebender Patienten (Biopsie) überwiegt jedoch bei weitem.

Zum Begriff

Der griechische Begriff παθολογία pathologia lässt sich herleiten von den Wörtern πάθος páthos ‚Krankheit, Leiden, Leidenschaft‘ und λόγος lógos ‚Wort, Sinn, Vernunft, Lehre‘.

Das latinisierte Substantiv Pathologia als ‚die Lehre vom Leiden‘ oder ‚Krankheitslehre‘ ist jedoch erst seit dem 16. Jahrhundert belegt, entstand aus griechisch pathologikè téchne (‚Kenntnis über Krankheit‘) und geht auf den Ausdruck pathologikós bei Galenos zurück, der damit eine „Person, die kundig im wissenschaftlichen Umgang mit Krankheit ist“ bezeichnet hatte.[1]

Pathologie ist darüber hinaus auch eine Kurzbezeichnung für die Pathologie-Abteilung eines Krankenhauses oder ein Institut an einer Hochschule, das neben der praktischen Arbeit Krankheiten erforscht und das Wissen in der Lehre vermittelt („Institut für Pathologie“ oder „Pathologisches Institut“).[2][3] Weiterhin ist Pathologie auch ein Begriff für einen krankhaften Zustand, eine krankhafte Erscheinung oder Anzeichen (Symptome) einer Krankheit.[4]

Das Adjektiv pathologisch bedeutet „zur Pathologie gehörend“, also „krankheitsbezogen“ oder auch „krankhaft“.[5] In der Medizin wird der Begriff pathologisch bzw. die Vorsilbe patho- für krankhafte oder abnorme Befunde genutzt. Beispielsweise wird von einem „pathologischen EKG“ oder bei krankhaften psychischen Veränderungen von Psychopathologie gesprochen.

Die folgenden Begriffe veranschaulichen beispielhaft die verallgemeinerte Bedeutung von pathologisch im Sinne von „krankhaft“: pathologisches Spielen (Spielsucht), pathologisches Lügen (zwanghaftes Lügen), pathologische Wissenschaft (Erforschung eines nicht existierenden Gegenstandes), pathologisches Beispiel (mathematische Operationen, die zu Konflikten führen).

Geschichte

In ihrer heutigen Form geht die Pathologie, als Wort bereits von Jean Fernel populär gemacht, auf den italienischen Forscher Giovanni Battista Morgagni (1682–1771) zurück, der mit seinem fünfbändigen Werk De sedibus et causis morborum („Vom Sitz und den Ursachen der Krankheiten“) im Jahre 1761 den Grundstein für die wissenschaftlichen Forschungen legte und insbesondere als Begründer der Pathologischen Anatomie gilt.

Bereits im Altertum wurden in Ägypten und Griechenland Leichenöffnungen durchgeführt, die aber mehr der anatomischen Bildung dienten. Erst mit Ende des 18. Jahrhunderts wurden auf Grund des zunehmenden Verständnisses für die Bedeutung der Leichenschau erste Fachvertreter, die eigens für die Sektionen verantwortlich waren, bestellt. Der erste sogenannte Prosektor (lat. prosecare: vorschneiden) begann 1796 am Wiener Allgemeinen Krankenhaus seine Arbeit. Der erste Lehrstuhl für Pathologie wurde 1819 in Straßburg eingerichtet (Jean-Frédéric Lobstein, 1777–1835). Als Prüfungsfach wurde Pathologie im Jahre 1844 in Wien eingeführt.

Die, den theoretischen Konzepten seiner Zeit entgegenstehende, auf empirischen Methoden beruhende Analytische Pathologie begründete um 1840 der italienische Arzt Maurizio Bufalini (1787–1885).[6]

Als ein eigenständiges Lehrfach an deutschen Universitäten hatte sich die Pathologische Anatomie, zu deren Wegbereitern am Ende des 15. Jahrhunderts beispielsweise der italienische Anatom und Pathologe Antonio Benivieni[7] gehörte, zwischen 1845 und 1876[8] etabliert. Das erste amerikanische Werk für dieses Fachgebiet wurde von dem Anatomen William Edmonds Horner 1829[9] veröffentlicht.[10] 1858 entwickelte Rudolf Virchow die Zellularpathologie, die nun auf der Ebene von Körperzellen pathologische Veränderungen untersuchte. Diese ist ein Hauptbestandteil des heute gültigen Krankheitskonzepts. Virchow gilt als „Initiator der modernen Pathologie im deutschsprachigen Raum“.[11] Durch den Einfluss von Virchows Werken verdrängte im deutschen Sprachraum der Begriff Pathologie die Teilgebietsbezeichnung „Pathologische Anatomie“.[12] Ebenfalls im 19. Jahrhundert setzte die historische Erforschung von Entwicklung und Grundlagen der Pathologie ein.[13]

Aufgaben des Pathologen

Untersuchung von Gewebs- und Zellproben

Nach operativer Entfernung eines Organs oder Entnahme eines kleinen Gewebsstückes bzw. von Zellproben (Zytodiagnostik) durch einen Arzt, wird das entsprechende Gewebe vom Pathologen untersucht. Kleine Biopsien werden direkt zu Schnittpräparaten weiterverarbeitet, welche unter dem Mikroskop betrachtet werden. Große Präparate werden zunächst präpariert und mit dem bloßen Auge (makroskopisch) beurteilt. Auffällige Bestandteile mit möglichen krankhaften Veränderungen werden aus dem Präparat herausgeschnitten (sog. „Zuschnitt“) und wiederum vom Labor zu Schnittpräparaten verarbeitet. Eine Sonderform des Zuschnitts ist der Schnellschnitt. Hier werden intraoperativ (während einer Operation, in der der Patient noch in Narkose liegt) Gefrierschnitte von Gewebe angefertigt, z. B. ein Resektionsrand bei einer Tumoroperation. Da Gefrierschnitte generell eine schlechtere Qualität besitzen und häufig keine weiterführenden Untersuchungen ermöglichen, werden standardmäßig außerhalb von Schnellschnitt-Situationen Paraffinschnitte mit HE-Färbung angefertigt.

Mit Hilfe des Mikroskops gibt der Pathologe Auskunft über die Art einer Erkrankung und ihren Schweregrad. Er stellt somit Diagnosen, die durch eine alleinige klinische oder radiologische Untersuchung nicht gestellt werden können. Insbesondere im Fall eines Tumors und der Frage nach der Gut- oder Bösartigkeit ist ein Pathologe gefragt. Er begutachtet den Typ, die Größe, die Ausdehnung, die Bösartigkeit eines Tumors und prüft, ob er bei der Operation im Gesunden entfernt wurde. Er liefert dem klinischen Arzt somit viele wichtige Prognosefaktoren (z. B. TNM-Klassifikation), die zur richtigen Behandlung des Patienten unverzichtbar sind. Neben der histologischen Beurteilung werden in der modernen Pathologie auch hochspezialisierte Verfahren wie die Immunhistochemie oder die Molekularpathologie (z. B. Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, PCR) eingesetzt. Damit können Informationen über einen Tumor auf molekularer Ebene gewonnen werden, die für eine bestimmte Therapieform entscheidend sind (z. B. Hormonrezeptoren beim Brustkrebs als Grundlage zur Behandlung mit Tamoxifen).

Obduktion

Hauptartikel: Obduktion

Eine weitere Aufgabe des Pathologen besteht in der Durchführung von Obduktionen, weshalb die Pathologie häufig mit der Rechtsmedizin verwechselt wird. Eine Obduktion durch den Pathologen wird vorgenommen, wenn ein Patient eines natürlichen Todes gestorben ist (z. B. nach einem Herzinfarkt) und seine Angehörigen mit der Obduktion einverstanden sind. Dabei dient diese sog. klinische Obduktion der Klärung der Todesursache und der vorbestehenden Erkrankungen. Sie gibt dem behandelnden Arzt eine Rückmeldung über die Richtigkeit seiner Diagnosen und seiner Behandlung. Häufig kann eine solche Klärung der Todesursache für die Angehörigen entlastend sein und sie von Selbstvorwürfen befreien (z. B. nach dem plötzlichen Einsetzen eines tödlichen Krankheitsverlaufes). Auch kann eine Obduktion Hinweise auf familiäre Risikofaktoren geben (z. B. Krebsarten oder erbliche Erkrankungen). Die Rechtsmedizin hingegen beschäftigt sich unter anderem mit der Klärung unnatürlicher Todesursachen (z. B. Mord oder Unfall). Sowohl Pathologen als auch Rechtsmediziner stören sich daran, wenn in Fernsehkrimis und im allgemeinen Sprachgebrauch stets nur von „Pathologen“ bzw. „Pathologie“ die Rede ist, es sich aber im Allgemeinen um einen Rechtsmediziner handelt. Der geläufige Irrtum erklärt sich aus einer Fehlübersetzung: Im amerikanischen Sprachgebrauch entspricht der Rechtsmediziner dem forensic pathologist.

Obwohl die meisten Laien bei der Pathologie an Obduktionen denken, dient die Arbeit des Pathologen heutzutage in erster Linie dem lebenden Patienten. Durch seine histologischen Untersuchungen leistet er einen wichtigen Beitrag zur richtigen Behandlung. In der modernen Pathologie stehen wenige Obduktionen (je nach Institut zwischen 0 und 200 pro Jahr) zehntausenden Biopsien von lebenden Patienten entgegen.

Qualitätssicherung

Die Pathologie ist weiterhin eines der wichtigsten Instrumente der Qualitätssicherung in der Medizin. Um den medizinischen Standard zu halten und zu verbessern, wird oft eine kollegiale Konfrontation des klinisch tätigen Arztes mit der kontrollierenden Diagnostik des Pathologen gefordert, nicht nur während des Lebens des Patienten, sondern auch nach dessen Tod. Die entsprechende Veranstaltung hat als „klinisch-pathologische Konferenz“ einen festen Platz nicht nur im klinischen Praxisalltag, wo oft wöchentliche Treffen stattfinden, auf denen Pathologen ihre Befunde mit den am Patientenbett tätigen Ärzten gemeinsam besprechen. Als "Teamplayer" ist der Pathologe insbesondere auch an interdisziplinären Tumorkonferenzen beteiligt, wo zusammen mit Radiologen, Onkologen und weiteren Fachrichtungen die Weichen für die individuell abgestimmte Therapie des Patienten gestellt werden.

Lehre und Forschung

Insbesondere an Universitätskliniken sind Pathologen auch in die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses sowie in die Forschung eingebunden.

Siehe auch

Literatur

  • W. Böcker, Helmut Denk, Philipp Ulrich Heitz: Pathologie. Mit 164 Tabellen.Elsevier, Urban und Fischer, München/Jena 2004, ISBN 3-437-42381-9.
  • Ursus-Nikolaus Riede, Claus-Peter Adler, Hans-Eckart Schaefer: Allgemeine und spezielle Pathologie. 156 Tabellen. Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-129684-4.
  • Allgemeine Pathologie; Spezielle Pathologie. Büttner, Thomas. Schattauer, Stuttgart 1996, ISBN 3-7945-1840-3.
  • Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease. Kumar, Fausto, Abbas. Seventh Edition (2004) ISBN 0-7216-0187-1.
  • Martin J. Oberholzer: Pathologie verstehen. Molekulare Grundlagen der allgemeinen Pathologie. Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-129041-2.
  • Medizin am Toten oder am Lebenden? Pathologie in Berlin und in London 1900-1945. Cay-Rüdiger Prüll. Schwabe Verlag, Basel 2004 (Zitat aus einer Rezension: „...ein entscheidender Beitrag zur Rolle der Pathologie im gesellschaftlichen Raum“)
  • Surgical Pathology. Rosai and Ackerman, 9th Edition, Mosby, 2004
  • Pathologie. Remmele (Hrsg.). ISBN 3-540-61095-2.
  • Alfred Böcking: Mit Zellen statt Skalpellen. Wie sich Krebs früh und ohne Operation erkennen lässt. Lehmann, Berlin 2006, ISBN 3-86541-177-0.
  • [Werner Hueck: Morphologische Pathologie. Eine Darstellung morphologischer Grundlagen der allgemeinen und speziellen Pathologie., Leipzig 1937; 2. Aufl. ebenda 1948.
  • Horst Nizze: Pathologie und Pathologen in der Belletristik. Eine Nachlese. Der Pathologe 6 (2008), S. 455–461.
  • Axel W. Bauer: Pathologie. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1112 f.
  • G. Dhom: Geschichte der Histopathologie. Heidelberg/New York 2001.

Weblinks

Commons: Pathology - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikibooks: Pathologie – Lern- und Lehrmaterialien
 Wiktionary: Pathologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Axel W. Bauer: Pathologie. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 1112.
  2. Beispiel für eine Krankenhausabteilung: Fachabteilung Pathologie des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart
  3. Beispiele für Pathologische Institute: Institut für Pathologie der Charité in Berlin, Pathologisches Institut der Universität Würzburg
  4. Duden online: Pathologie, siehe Bedeutungen 2 und 3
  5. Duden online: pathologisch
  6. Michael Stolberg: Bufalini, Maurizio. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 220.
  7. Barbara I. Tshisuaka: Benivieni, Antonio. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 164 f.
  8. Axel W. Bauer: Die Formierung der Pathologischen Anatomie als naturwissenschaftliche Disziplin und ihre Institutionalisierung an den deutschsprachigen Universitäten im 19. Jahrhundert. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 10, 1993, S. 315–330.
  9. William E. Horner: A treatise of pathological anatomy. Philadelphia 1829.
  10. Barbara I. Tshisuaka: Horner, William Edmonds. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 617.
  11. Hanna K. Probst, Axel W. Bauer: Wegbereiterin und Wegbegleiterin neuer chirurgischer Therapiekonzepte. Die Tumorpathologie in der Frauenheilkunde während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen. Band 10, 2014, S. 89–110, hier zitiert: S. 89.
  12. Hans-Werner Altmann: Krankheitsnamen als Spiegelbild medizinischer Erkenntnisse. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 3, 1985, S. 225–241; hier: S. 227 f.
  13. Axel Bauer: Historia magistra - Historia ministra pathologiae? Zur Rolle der Historiographie in der Pathologie: Entwicklungen und Tendenzen. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 11, 1993, S. 59–76.
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