Parzival und Löwen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Wolfram_Parzival_Prolog_cpg339.jpg|thumb|220px|Wolfram, Parzival 1,1ff (Prolog) – ''Ist zwiffel hertzen noch gebur...'' (Heidelberg, [[Wikipedia:Codex Palatinus Germanicus|Cod. Pal. germ.]] 339, fol. 6r)]]
[[Datei:Darica Lion 07174.jpg|miniatur|250px|]]


'''Parzival''' ist der Titelheld des vermutlich zwischen 1200 und 1210<ref>Kindlers Literatur Lexikon, Metzler, Stuttgart 2008</ref> vollendeten gleichnamigen [[Roman|Versromans]] von [[Wolfram von Eschenbach]] und schildert mit engem Bezug zur [[Artus]]legende die Suche nach dem [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]]. Eschenbachs Hauptquelle bildete die etwa 20 Jahre früher geschriebene, aber unvollendet gebliebene Gralserzählung [[Li Contes del Graal|Li Contes del Graal ou Le roman de Perceval]] des [[Chrétien de Troyes]]. Wolfram beruft sich allerdings nicht auf ihn, sondern auf einen sonst unbekannten [[Wikipedia:Provence|provenzalischen]] Dichter namens [[Kyot]] als Quelle, den er erstmals ganz unvermittelt im 8. Buch seiner Dichtung erwähnt und dessen Geschichte er dann im 9. Kapitel ausführlicher darstellt. Eschenbach erweiterte die Erzählung vielfach, insbesonders um die Vorgeschichte von Parzivals Vater [[Gahmuret]] und um Parzivals Zusammentreffen mit seinem dunklen Halbbruder [[Feirefiz]] am Ende der Erzählung. [[Wikipedia:Richard Wagner|Richard Wagner]] verarbeitete den Stoff sehr eindringlich und eigenständig in seinem 1882 uraufgeführten ''Bühnenweihfestspiel'' [[Wikipedia:Parsifal|Parsifal]].
Der '''Löwe''' ([[Latein|lat.]] ''Panthera leo'') ist nach dem [[Wikipedia:Tiger|Tiger]] die zweitgrößte [[Wikipedia:Art (Biologie)|Art]] der zu den [[Raubtier]]en zählenden [[Wikipedia:Katzen|Katzen]]. Bei ihm ist das [[Rhythmisches System|rhythmische System]] besonders stark entwickelt.


== Inhaltsübersicht ==
Neben dem [[Stier]], dem [[Adler]] und dem [[Mensch]]en bzw. [[Engel]] ist der Löwe eines der vier [[Sphinxtiere]]. Der geflügelte Markuslöwe ist das [[Symbol]] des [[Evangelist]]en [[Markus (Evangelist)|Markus]].


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"Parzival ist der Sohn eines abenteuernden Ritters und seiner Mutter
"Man kann eigentlich den Löwen nur verstehen,
Herzeleide. Der Ritter ist schon weggezogen, bevor Parzival geboren
wenn man ein Gefühl dafür entwickelt, welche Freude, welche innere
wurde. Die Mutter erleidet Schmerzen und Qualen schon vor der
Befriedigung der Löwe hat, mit seiner Umgebung zu leben. Es gibt
Geburt, Sie will ihren Sohn vor alledem bewahren, womit er in Berührung
eigentlich kein Tier, welches nicht löwenverwandt ist, das eine so wundervolle,
kommen kann etwa durch Rittertugend und dadurch, daß er
geheimnisvolle Atmung hat [...]
im Ritterdienste seine Kräfte entfaltet. Sie zieht ihn so auf, daß er
nichts von allem erfährt, was in der äußeren Welt vorkommt, was dem
Menschen durch die Einflüsse der äußeren Welt gegeben werden kann.
In der Einsamkeit der Natur, nur eben diesen Eindrücken der Natur
überlassen, soll Parzival heranwachsen. Nichts wissen soll er von
dem, was unter den Rittern und den anderen Menschen vorgeht. Es
wird auch gesagt, daß er nichts weiß von dem, was in der äußeren
Welt über diese oder jene religiösen Vorstellungen gesagt wird. Einzig
und allein das erfährt er von der Mutter, daß es einen Gott gibt, daß
ein Gott hinter allem steht. Er will Gott dienen. Aber mehr weiß er
nicht, als daß er Gott dienen kann. Alles andere wird ihm vorenthalten.
Aber der Drang zum Rittertum ist so stark, daß er dazu getrieben
wird, die Mutter eines Tages zu verlassen und hinauszuziehen, um
das kennenzulernen, wonach es ihn treibt. Und dann wird er nach
mancherlei Irrfahrten nach der Burg des Heiligen Grals geführt.


Was er dort erlebt, ist uns am besten - das heißt am besten entsprechend
Beim Löwen ist das so, daß eine Art von Gleichgewicht besteht zwischen
dem, was wir aus der geisteswissenschaftlichen Urkunde
dem Atmen und der Blutzirkulation. Allerdings, die Blutzirkulation
heraus gewinnen können - bei ''Chrestien de Troyes'' geschildert, der auch
wird auch beim Löwen schwer gemacht, aber nicht so schwer
eine Quelle war für ''Wolfram von Eschenbach''. Wir erfahren, daß Parzival
wie, sagen wir bei dem Kamel oder bei dem Rind. Da ist die Verdauung
einst auf seinen Wanderungen in eine waldige Gegend kam, am
etwas, was die Blutzirkulation ungemein belastet. Beim Löwen, der
Meeresrande, wo zwei Männer fischten. Und auf die Frage, die er
einen verhältnismäßig sehr kurzen Verdauungsapparat hat und der
ihnen stellte, wiesen sie ihn nach der Burg des Fischerkönigs. Er kam
ganz so gebaut ist, daß die Verdauung auch möglichst schnell sich vollzieht,
an die Burg, trat ein, und es wurde ihm der Anblick, daß er einen
ist das so, daß die Verdauung keine starke Belastung ist für die
Mann fand, krank und schwach, der auf einem Ruhebette lag. Dieser
Zirkulation. Dagegen ist es wiederum so, daß nach der anderen Seite
gab ihm ein Schwert, das Schwert seiner Nichte. Und der Anblick bot
im Löwenkopf eine solche Entfaltung des Kopfmäßigen ist, daß die
sich ihm weiter, daß ein Knappe hereintrat mit einer Lanze, von der
Atmung im Gleichgewichte mit dem Zirkulationsrhythmus gehalten
Blut heruntertroff, bis zu den Händen des Knappen. Dann trat herein
ist. Der Löwe ist dasjenige Tier, das am allermeisten einen inneren
eine Jungfrau mit einer goldenen Schale, aus der ein solches Licht
Rhythmus des Atmens und einen Rhythmus des Herzschlages hat, die
leuchtete, das alle anderen Lichter des Saales überstrahlte. Dann wurde
sich innerlich die Waage halten, die sich innerlich harmonisieren. Der
ein Mahl aufgetragen. Bei jedem Gange wurde diese Schale vorübergetragen
Löwe hat deshalb auch, wenn wir, ich möchte sagen, auf sein subjektives
und in das Nebenzimmer gebracht. Und der dort liegende
Leben eingehen, diese eigentümliche Art, mit einer schier unbegrenzten
Vater des Fischerkönigs wurde durch das, was in dieser Schale war,
Gier seine Nahrung zu verschlingen, weil er eigentlich froh ist, wenn er
gestärkt.
sie drunten hat. Er ist gierig auf die Nahrung, weil ihm natürlich der
Hunger viel mehr Pein macht als einem anderen Tiere; er ist gierig auf
die Nahrung, aber er ist nicht versessen darauf, ein besonderer Gourmand
zu sein. Er ist gar nicht darauf versessen, viel zu schmecken, weil
er ein Tier ist, das seine innere Befriedigung aus dem Gleichmaß von
Atmung und Blutzirkulation hat. Erst wenn der Fraß beim Löwen
übergegangen ist in das Blut, das den Herzschlag reguliert, und dieser
Herzschlag in ein Wechselverhältnis kommt mit der Atmung, an der der
Löwe wieder seine Freude hat, indem er den Atmungsstrom mit einer
tiefen inneren Befriedigung in sich hereinnimmt, erst dann, wenn er in
sich fühlt die Folge des Fraßes, dieses innere Gleichgewicht zwischen
Atmung und Blutzirkulation, dann lebt der Löwe in seinem Elemente.
Er lebt eigentlich ganz als Löwe, wenn er die tiefe innere Befriedigung
hat, daß ihm sein Blut heraufschlägt, daß ihm seine Atmung hinunterpulsiert.
Und in diesem gegenseitigen Berühren zweier Wellenschläge
lebt der Löwe.


Das alles war dem Parzival wunderbar vorgekommen, allein er hatte
Sehen Sie sich ihn an, diesen Löwen, wie er läuft, wie er springt,
früher auf seinen Wanderungen durch einen Ritter den Rat erhalten,
wie er seinen Kopf hält, selbst wie er blickt, so werden Sie sehen, daß
nicht viel zu fragen. Daher fragte er auch jetzt nicht nach dem, was
das alles zurückführt auf ein fortwährendes rhythmisches Wechselspiel
er sah; er wollte erst am nächsten Morgen fragen. Aber als er aufwachte,
von etwas Aus-dem-Gleichgewicht-Kommen und wieder Ins-Gleichgewicht-
da war das ganze Schloß leer. Er rief, niemand kam. Er
Kommen. Es gibt vielleicht kaum etwas, was so geheimnisvoll
glaubte, die Ritter seien auf die Jagd gezogen und wollte ihnen folgen.
einen anmuten kann als dieser merkwürdige Löwenblick, der so viel
Auf dem Schloßhofe fand er sein Pferd gesattelt. Er ritt hinaus, mußte
aus sich herausschaut, der herausschaut aus sich etwas von innerlicher
aber schnell über die Zugbrücke reiten; das Pferd hatte einen Sprung
Bewältigung, von Bewältigung von entgegengesetzt Wirksamem. Das
machen müssen, weil die Zugbrücke gleich hinter ihm heraufgezogen
ist dasjenige, was der Löwenblick nach außen schaut: diese Bewältigung
wurde. Aber nichts fand er von den Rittern.
des Herzschlages durch den Atmungsrhythmus in einer schier ganz
vollkommenen Weise.


Aber es ist uns ja bekannt, worauf es ankommt: daß Parzival nicht
Und wiederum, wer Sinn für künstlerische Auffassung von Gestaltungen
gefragt hat. Trotzdem das Wunderbarste vor seine Seele getreten ist,
hat, der schaue sich das Maul des Löwen an, diesen Bau im Maul
hat er zu fragen versäumt. Und er muß es immer wieder hören, daß es
des Löwen, der so zeigt: der Herzschlag pulsiert herauf bis zu diesem
mit dem, was zu seiner Sendung gehört, etwas zu tun hat, daß er hätte
Maul, aber die Atmung hält ihn zurück. Wenn Sie sich dieses Gegenseitig-
fragen müssen, daß gewissermaßen seine Mission zusammengehangen
sich-Berühren von Herzschlag und Atmung ausmalen, so kommen
hat mit dem Fragen nach dem Wunderbaren, das ihm entgegengetreten
Sie auf das Löwenmaul.
ist. Er hat nicht gefragt! Erkennen ließ man ihn, daß er eine
Art Unheil dadurch herbeigeführt hat, daß er nicht gefragt hat.


Wie steht hier Parzival vor uns? So steht er vor uns, daß wir uns
Der Löwe ist eben ganz Brustorgan. Er ist wirklich das Tier, welches
sagen: In ihm haben wir eine Persönlichkeit, die abseits erzogen
in seiner äußeren Gestalt, in seiner Lebensweise das rhythmische
worden ist von der Kultur der äußeren Welt, die nichts hat wissen
System ganz zum Ausdrucke bringt. Der Löwe ist so organisiert, daß
sollen von der Kultur der äußeren Welt, die zu den Wundern des
sich dieses Wechselspiel von Herzschlag und Atmen auch in dem gegenseitigen
Heiligen Grals hat geführt werden sollen, damit sie nach diesen Wundern
Verhältnis von seinem Herzen und seiner Lunge zum Ausdrucke
fragt, aber fragt mit jungfräulicher, nicht durch die übrige Kultur
bringt.
beeinflußter Seele." {{Lit|{{G|148|162f}}}}
 
So daß wir wirklich sagen müssen: Wenn wir am Menschen etwas
suchen, was dem Vogel am ähnlichsten ist, was nur metamorphosiert
ist, so ist es der Menschenkopf; wenn wir am Menschen etwas suchen,
was dem Löwen am ähnlichsten ist, so ist es die menschliche Brustgegend,
da, wo die Rhythmen sich begegnen, die Rhythmen der Zirkulation
und der Atmung." {{Lit|{{G|230|15ff}}}}
</div>
</div>


== Die zunächst versäumte Frage des Parzival ==
== Die Löwenmenschen und das weibliche Geschlecht ==


{{Siehe auch|Fragen}}
{{Hauptartikel|Löwenmenschen}}


{{GZ|Bei
Die [[Löwenmenschen]] gingen aus einer der vier großen [[Gruppenseele]]en der [[Lemuria|lemurischen]] und frühen [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] hervor, die durch die vier [[Sphinxtiere]] repräsentiert werden. Sie hatten ein stark entwickeltes [[Rhythmisches System]] und aus ihnen ist als Folge der [[Geschlechtertrennung]] der [[Physischer Leib|physische Leib]] der [[Frau]] hervorgegangen. Der [[männlich]]e Leib ist hingegen aus den [[Stiermenschen]] hervorgegangen. Die Löwenmenschen hatten einen starken [[männlich]]en [[Ätherleib]], der genügend Kraft hatte, den [[Physischer Leib|physischen Leib]] selbst ohne äußere Anregung zu befruchten. Es war eine unmittelbare Befruchtung aus dem Geistigen, ohne die Mithilfe eines anderen Wesens.
den Menschen vor dem Mysterium von Golgatha war es so, daß sie wie
Kinder heranwuchsen: sie lernten gehen, sprechen, und sie lernten
selbstverständlich, solange die elementaren Kräfte im Sinne des alten
Hellsehens noch da waren, auch hellsehen. Sie lernten es wie etwas,
was sich ergab im Umgange mit der Menschheit, so wie es sich ergab
im Umgange mit der Menschheit, daß man durch die Organisation des
Kehlkopfes das Sprechen lernte. Man blieb aber nicht beim Sprechenlernen
stehen, sondern schritt vor zu dem elementaren Hellsehen. Dieses
elementare Hellsehen war gebunden an die gewöhnliche menschliche
Organisation so, wie die menschliche Organisation drinnenstand
in der physischen Welt; es mußte also notwendigerweise das
Hellsehen auch den Charakter der menschlichen Organisation annehmen.
Ein Mensch, der ein Wüstling war, konnte nicht eine reine Natur
in sein Hellsehen hineinschieben; ein reiner Mensch konnte seine reine
Natur auch in sein Hellsehen hineinschieben. Das ist ganz natürlich,
denn es war das Hellsehen an die unmittelbare menschliche Organisation
gebunden.


Eine notwendige Folge davon war, daß ein gewisses Geheimnis -
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das Geheimnis des Zusammenhanges zwischen der geistigen Welt und
"Verfolgen Sie die Menschen immer weiter zurück, bis zu der Zeit, als noch keine [Anm.: geschlechtliche] Fortpflanzung
der physischen Erdenwelt -, das vor dem Herabstieg des Christus
möglich war, so müssen wir also sagen: Es verwandelt sich der
Jesus bestand, nicht für diese gewöhnliche menschheitliche Organisation
äußere physische Frauenleib in etwas, was löwenartig war, während
enthüllt werden durfte. Es mußte die menschheitliche Organisation erst
der Männerleib stierartig war. Solche Dinge müssen nur in heiligem,
umgestaltet, erst reif gemacht werden. Der Jüngling von Sais durfte
ernstem Sinne genommen werden, wenn wir sie im richtigen Sinne
nicht ohne weiteres, von außen kommend, das Bild der Isis sehen.
verstehen wollen. Es würde denjenigen, die die Anatomie des Menschen studiert haben, leicht werden, die anatomischen Verschiedenheiten des physischen Leibes von Mann und Weib abzuleiten von
Mit dem vierten nachatlantischen Zeiträume, in welchen das Mysterium
diesen Naturen des Löwen und des Stieres." {{Lit|{{G|107|80}}}}
von Golgatha hineinfiel, war das alte Hellsehen verschwunden.
</div>
Eine neue Organisation der Menschenseele trat auf, eine Organisation
der Menschenseele, die überhaupt abgeschlossen bleiben muß von der
geistigen Welt, wenn sie nicht fragt, wenn sie nicht den Trieb hat, der
in der Frage liegt. Dieselben schädlichen Kräfte, die in alten Zeiten an
die Menschenseele herangetreten sind, können nicht an sie herantreten,
wenn man gerade nach dem Geheimnis fragt, das das Geheimnis des
Heiligen Grales ist. Denn in diesem Geheimnisse birgt sich das, was seit
dem Mysterium von Golgatha in die Aura der Erde jetzt ausgeflossen
ist. Was früher nicht in sie ausgeflossen war, was jetzt als das Geheimnis
des Grales in die Erdenaura ausgeflossen ist, bliebe einem doch
immer verschlossen, wenn man nicht fragt. Man muß fragen, was aber
nichts anderes heißt als: man muß den Trieb haben, dasjenige, was
ohnedies in der Seele lebt, wirklich zu entfalten.
 
Vor dem Mysterium von Golgatha war es nicht in der Seele, denn
der Christus war nicht in der Erdenaura. Vor dem Mysterium von
Golgatha würde jemand ohne weiteres, wenn er nur das Bild der Isis
im rechten Sinne geschaut und ihr Geheimnis ergründet hatte, durch
das, was in ihm noch an alten hellseherischen Kräften vorhanden war,
seine ganze Menschennatur da hineingelegt haben, und er würde es
dann so erkannt haben.
 
In der Zeit nach dem Mysterium von Golgatha wird eine Seele, die
zum Fragen kommt, im rechten Sinne zum Fragen kommen, und sie
wird auch im rechten Sinne das neue Isis-Mysterium empfinden können.
Daher ist es so, daß es heute ankommt auf das richtige Fragen,
das heißt auf das richtige Sich-Stellen zu dem, was als spirituelle Weltanschauung
verkündet werden kann. Kommt ein Mensch bloß aus der
Stimmung des Urteilens, dann kann er alle Bücher und alle Zyklen und
alles lesen - er erfährt gar nichts, denn ihm fehlt die Parzival-Stimmung.
Kommt jemand mit der Fragestimmung, dann wird er noch
etwas ganz anderes erfahren, als was bloß in den Worten liegt. Er wird
die Worte fruchtbar mit den Quellkräften in seiner eigenen Seele erleben.
Daß uns das, was uns spirituell verkündet ist, zu einem solchen
inneren Erleben werde, das ist es, worauf es ankommt.|148|169f}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Parzival}}
* [[Heiliger Gral]]
* [[Repräsentanz]]


== Literatur ==
== Literatur ==


# Wolfram von Eschenbach, [[Wikipedia:Karl Simrock|Karl Simrock]] (Übers.): '' Parzival und Titurel''. 2 Bände, Stuttgart 1862 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Parzival/Wolfram_von_Eschenbach_Parzival_und_Titurel_(Simrock_1862).pdf pdf]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988) {{Vorträge|107}}
# Wolfram von Eschenbach, Karl Lachmann (Hrsg.), ''Parzival'', 5. Auflage, Berlin 1891 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Parzival/Wolfram_von_Eschenbach_Parzival_(Lachmann_1891).pdf#view=Fit pdf]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}
# Eugen Kölbing: ''Die nordische Parzivalsaga und ihre Quelle'', Druck und Verlag von Carl Gerold's Sohn, Wien 1869 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Parzival/Eugen_Koelbing_Die_nordische_Parzivalsaga.pdf pdf]
# Fridrich von Suhtscheck: ''Die iranischen Quellen in Wolframs Parzival'' in: [[Wikipedia:Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft|Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]] Bd. 82 (1928), LXXXII - LXXXIV [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/pageview/68624] [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/download/pdf/150002?name=Nachrichten%20%C3%BCber%20Angelegenheiten%20der%20D%20M%20Gesellschaft#page=90 pdf]
# Fridrich von Suhtscheck: ''Herrn Wolframs v. Eschenbach gereimte Parsivalnamä-Übersetzung'' in: [[Wikipedia:Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft|Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]] Bd. 84 (1930), S. 106-107 [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/pageview/69393] [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/download/pdf/150007?name=Nachrichten%20%C3%BCber%20Angelegenheiten%20der%20D%20M%20Gesellschaft#page=106 pdf]  
# Walter Slaje: ''Fridrich von Suhtscheck und das „Parsiwalnamä“'' in: [[Wikipedia:Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft|Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]] Bd. 139 (1989), S. 93 - 103 [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/pageview/133156] [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/download/pdf/150464?name=Fridrich%20von%20Suhtscheck%20und%20das%20%22Parsiwalnama%22 pdf]
# Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
# Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Säugetiere]] [[Kategorie:Raubtiere]] [[Kategorie:Katzenartige]] [[Kategorie:Mythologisches Tier]]
 
[[Kategorie:Tiersymbol]]
* {{commonscat|Percival|Parzival}}
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg339i Digitalisierter Volltext einer ''Parzival''-Handschrift der ''Bibliotheca Palatina'' (Universitätsbibliothek Heidelberg)] – aus der Werkstatt [[Wikipedia:Diebold Lauber|Diebold Lauber]] in Hagenau, etwa 1443–1446.
* [http://www.fh-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Wolfram/wol_pa00.html Digitalisierter Volltext des ''Parzival'' (‚Bibliotheca Augustana‘)] – nach der fünften Auflage von Karl Lachmann, Berlin 1891.
* [https://www.digitale-sammlungen.de/index.html?c=highlight&projekt=7&l=de Handschriftensammlung ''Wolfram von Eschenbachs Parzival'' der Bayerischen Staatsbibliothek] - ca. 84 Handschriften und Fragmente
* [http://bavarikon.de/object/bav:BSB-HSS-00000BSB00071690 Wolfram von Eschenbach: Parzifal, Titurel und Tagelieder - BSB Cgm 19] - Digitalisat in bavarikon
* {{PGDW|1994/1}}
* {{Zeno-Werk|Literatur/M/Wolfram+von+Eschenbach/Versepos/Parzival|Parzival|Wolfram von Eschenbach}}
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Sage]] [[Kategorie:Legende]] [[Kategorie:Gral]] [[Kategorie:Parzival|!]] [[Kategorie:Lohengrin]]

Version vom 28. Juni 2019, 11:14 Uhr

Der Löwe (lat. Panthera leo) ist nach dem Tiger die zweitgrößte Art der zu den Raubtieren zählenden Katzen. Bei ihm ist das rhythmische System besonders stark entwickelt.

Neben dem Stier, dem Adler und dem Menschen bzw. Engel ist der Löwe eines der vier Sphinxtiere. Der geflügelte Markuslöwe ist das Symbol des Evangelisten Markus.

"Man kann eigentlich den Löwen nur verstehen, wenn man ein Gefühl dafür entwickelt, welche Freude, welche innere Befriedigung der Löwe hat, mit seiner Umgebung zu leben. Es gibt eigentlich kein Tier, welches nicht löwenverwandt ist, das eine so wundervolle, geheimnisvolle Atmung hat [...]

Beim Löwen ist das so, daß eine Art von Gleichgewicht besteht zwischen dem Atmen und der Blutzirkulation. Allerdings, die Blutzirkulation wird auch beim Löwen schwer gemacht, aber nicht so schwer wie, sagen wir bei dem Kamel oder bei dem Rind. Da ist die Verdauung etwas, was die Blutzirkulation ungemein belastet. Beim Löwen, der einen verhältnismäßig sehr kurzen Verdauungsapparat hat und der ganz so gebaut ist, daß die Verdauung auch möglichst schnell sich vollzieht, ist das so, daß die Verdauung keine starke Belastung ist für die Zirkulation. Dagegen ist es wiederum so, daß nach der anderen Seite im Löwenkopf eine solche Entfaltung des Kopfmäßigen ist, daß die Atmung im Gleichgewichte mit dem Zirkulationsrhythmus gehalten ist. Der Löwe ist dasjenige Tier, das am allermeisten einen inneren Rhythmus des Atmens und einen Rhythmus des Herzschlages hat, die sich innerlich die Waage halten, die sich innerlich harmonisieren. Der Löwe hat deshalb auch, wenn wir, ich möchte sagen, auf sein subjektives Leben eingehen, diese eigentümliche Art, mit einer schier unbegrenzten Gier seine Nahrung zu verschlingen, weil er eigentlich froh ist, wenn er sie drunten hat. Er ist gierig auf die Nahrung, weil ihm natürlich der Hunger viel mehr Pein macht als einem anderen Tiere; er ist gierig auf die Nahrung, aber er ist nicht versessen darauf, ein besonderer Gourmand zu sein. Er ist gar nicht darauf versessen, viel zu schmecken, weil er ein Tier ist, das seine innere Befriedigung aus dem Gleichmaß von Atmung und Blutzirkulation hat. Erst wenn der Fraß beim Löwen übergegangen ist in das Blut, das den Herzschlag reguliert, und dieser Herzschlag in ein Wechselverhältnis kommt mit der Atmung, an der der Löwe wieder seine Freude hat, indem er den Atmungsstrom mit einer tiefen inneren Befriedigung in sich hereinnimmt, erst dann, wenn er in sich fühlt die Folge des Fraßes, dieses innere Gleichgewicht zwischen Atmung und Blutzirkulation, dann lebt der Löwe in seinem Elemente. Er lebt eigentlich ganz als Löwe, wenn er die tiefe innere Befriedigung hat, daß ihm sein Blut heraufschlägt, daß ihm seine Atmung hinunterpulsiert. Und in diesem gegenseitigen Berühren zweier Wellenschläge lebt der Löwe.

Sehen Sie sich ihn an, diesen Löwen, wie er läuft, wie er springt, wie er seinen Kopf hält, selbst wie er blickt, so werden Sie sehen, daß das alles zurückführt auf ein fortwährendes rhythmisches Wechselspiel von etwas Aus-dem-Gleichgewicht-Kommen und wieder Ins-Gleichgewicht- Kommen. Es gibt vielleicht kaum etwas, was so geheimnisvoll einen anmuten kann als dieser merkwürdige Löwenblick, der so viel aus sich herausschaut, der herausschaut aus sich etwas von innerlicher Bewältigung, von Bewältigung von entgegengesetzt Wirksamem. Das ist dasjenige, was der Löwenblick nach außen schaut: diese Bewältigung des Herzschlages durch den Atmungsrhythmus in einer schier ganz vollkommenen Weise.

Und wiederum, wer Sinn für künstlerische Auffassung von Gestaltungen hat, der schaue sich das Maul des Löwen an, diesen Bau im Maul des Löwen, der so zeigt: der Herzschlag pulsiert herauf bis zu diesem Maul, aber die Atmung hält ihn zurück. Wenn Sie sich dieses Gegenseitig- sich-Berühren von Herzschlag und Atmung ausmalen, so kommen Sie auf das Löwenmaul.

Der Löwe ist eben ganz Brustorgan. Er ist wirklich das Tier, welches in seiner äußeren Gestalt, in seiner Lebensweise das rhythmische System ganz zum Ausdrucke bringt. Der Löwe ist so organisiert, daß sich dieses Wechselspiel von Herzschlag und Atmen auch in dem gegenseitigen Verhältnis von seinem Herzen und seiner Lunge zum Ausdrucke bringt.

So daß wir wirklich sagen müssen: Wenn wir am Menschen etwas suchen, was dem Vogel am ähnlichsten ist, was nur metamorphosiert ist, so ist es der Menschenkopf; wenn wir am Menschen etwas suchen, was dem Löwen am ähnlichsten ist, so ist es die menschliche Brustgegend, da, wo die Rhythmen sich begegnen, die Rhythmen der Zirkulation und der Atmung." (Lit.: GA 230, S. 15ff)

Die Löwenmenschen und das weibliche Geschlecht

Hauptartikel: Löwenmenschen

Die Löwenmenschen gingen aus einer der vier großen Gruppenseeleen der lemurischen und frühen atlantischen Zeit hervor, die durch die vier Sphinxtiere repräsentiert werden. Sie hatten ein stark entwickeltes Rhythmisches System und aus ihnen ist als Folge der Geschlechtertrennung der physische Leib der Frau hervorgegangen. Der männliche Leib ist hingegen aus den Stiermenschen hervorgegangen. Die Löwenmenschen hatten einen starken männlichen Ätherleib, der genügend Kraft hatte, den physischen Leib selbst ohne äußere Anregung zu befruchten. Es war eine unmittelbare Befruchtung aus dem Geistigen, ohne die Mithilfe eines anderen Wesens.

"Verfolgen Sie die Menschen immer weiter zurück, bis zu der Zeit, als noch keine [Anm.: geschlechtliche] Fortpflanzung möglich war, so müssen wir also sagen: Es verwandelt sich der äußere physische Frauenleib in etwas, was löwenartig war, während der Männerleib stierartig war. Solche Dinge müssen nur in heiligem, ernstem Sinne genommen werden, wenn wir sie im richtigen Sinne verstehen wollen. Es würde denjenigen, die die Anatomie des Menschen studiert haben, leicht werden, die anatomischen Verschiedenheiten des physischen Leibes von Mann und Weib abzuleiten von diesen Naturen des Löwen und des Stieres." (Lit.: GA 107, S. 80)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.