Jesuiten und Rainer Monnet: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Jesuiten''' werden die Mitglieder der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] [[Ordensgemeinschaft]] '''Gesellschaft Jesu''' (''Societas Jesu'', [[Liste der Ordenskürzel (katholisch)|Ordenskürzel]]: '''''SJ''''') bezeichnet, die am [[15. August]] [[1534]] von einem Freundeskreis um [[Ignatius von Loyola]] gegründet wurde. Neben den üblichen drei [[Ordensgelübde]]n – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – verpflichten sich Ordensangehörige durch das vierte Gelübde zu besonderem Gehorsam gegenüber dem [[Papst]]. Der Orden wurde 1773 auf Druck der [[Absolutismus|absolutistischen Könige]] vom Papst [[Aufhebung des Jesuitenordens|aufgehoben]], 1814 aber wieder zugelassen. Die Bezeichnung ''Jesuiten'' wurde zunächst als Spottname gebraucht, später aber auch vom Orden selbst übernommen.


== Allgemeines ==
'''Rainer Monnet'''; * [[w:9. Mai|9. Mai]] [[1964]] in Bonn) ist ein strategischer Unternehmensentwickler deutscher Abstammung, [[Autor]], [[Redner]] und [[Dozent]]
Die Jesuiten gehören zu den [[Regularkleriker]]n. Sie haben keine besondere Ordenskleidung und kein gemeinsames Chorgebet. Mitglieder des Ordens tragen hinter ihrem Nachnamen den [[Namenszusatz]] SJ (Abkürzung für ''Societas Jesu'').


Symbol des Ordens ist das Monogramm [[IHS]] (die ersten drei Buchstaben des Namens Jesus in griechischer Schrift), das oft auch als ''Iesum Habemus Socium'' (''Wir haben Jesus als Gefährten'') oder ''Iesus Hominum Salvator'' (''Jesus, der Erlöser der Menschen'') gedeutet wurde. Motto des Ordens ist die lateinische Wendung: ''Omnia Ad Maiorem Dei Gloriam'' (''Alles zur größeren Ehre Gottes''), oft abgekürzt OAMDG oder AMDG.
== Leben und Werk ==
Nach dem Abitur und einer Ausbildung als Rettungssanitäter im Rahmen des Zivildienstes studierte Monnet Ingenieurswissenschaften [[Maschinenbau]] und anschließend [[Waldorfpädagogik]] in Aachen [[w:RWTH|RWTH]] und in Witten. Bei dem Aufbau einer freien [[Waldorfschule]] im südbadischen Müllheim nahe Freiburg im Breisgau war Monnet 1993 bis 2000 federführend als Geschäftsführer tätig. Zudem gründete er als Vorstand einen Förderverein zur Unterstützung dieser Schulinitiative. Anschließend war er zehn Jahre als Technologieberater, Business Analyst - Competitive Intelligence und vor allem als Innovation Manager bei der SAP AG tätig.
2010 begründete er sein erstes Unternehmen [https://www.monnet.pro] monnet - Unternehmensentwicklung. Er begleitete Unternehmen im Mittelstand und in der Sozialwirtschaft bei der strategischen Ausrichtung und in Veränderungsprozessen. In Krisensituationen von Unternehmen in der Sozialwirtschaft war Monnet als Interimsgeschäftsführer und Krisenmanager tätig. Ein zentrales Motiv seiner Arbeit ist, mit systemverändernden Methoden die drängenden Unternehmensaufgaben nachhaltig bewusst und anschaulich zu machen, um eine bewusste Handlungsfähigkeit in der Führung der jeweiligen Organisation anzuregen.
2011 folgte die Gründung „Die AGRONAUTEN“ – einer Forschungsgesellschaft für nachhaltige, regionale Agrar- und Ernährungskultur mit Monnet als erstem Vorstandsvorsitzenden. In diesem Zusammenhang entwickelte Monnet zwischen 2014-2018 mit „monitor“ und „move“ Methoden zur Erfassung des sozialen Genius. Diese Anamnesewerkzeuge dienen der Erfassung von mehr als 250 Indikatoren für Organisationen und Unternehmen. „move“ wurde unter anderem durch die ''Software AG Stiftung'', den „Bund der Freien Waldorfschulen“, die GLS-Bank und die ''Mahle Stiftung'' gefördert.
2018 begann Monnet die Kultivierung einer verfallenen Apfel Streuobstwiese als Reaktion auf das Scheitern seiner Petition vor dem Bundestag zum Schutz der Arten und vor allem der Insekten. Die Bewirtschaftung der Streuobstwiese erfolgt Rudolf Steiners zu den Präparaten. 2019 kamen Bienen und deren Pflege hinzu. Der Paradiesapfelsaft, die Wiese liegt neben dem örtlichen Friedhof, und eine kleine Forschungsarbeit über das Wesen der Bienen sind im Werden: „Wesen der Bienen und Bezüge zu Werten und Kompetenzen in Organisationen.


Die [[Exerzitien]] des Ignatius von Loyola bilden den Kern der Spiritualität des Ordens. In diesen 30-tägigen ''Geistlichen Übungen'' betrachtet der Exerzitant (derjenige, der die Übungen macht) im Gebet und in der Meditation sein Leben und das Leben Jesu und wird dabei von jenem, der die Exerzitien gibt, begleitet. Heutzutage werden ignatianische Exerzitien auch von Laien und anderen Orden gemacht und gegeben.
Mit dem Buch Wertebilanz fand eine mehrjährige Forschung zum Thema Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, Bilanzierung und Wirksamkeit von Werten in Unternehmen ihren Niederschlag. Wie Werte nachhaltig Platz finden, ist weniger eine Frage von Buchhaltung, sondern von vielen unterschiedlichen gelebten Unternehmenswerten. Das geht weit über das rein Finanzielle hinaus. Dazu zählen menschliche, natürliche, kulturelle und soziale Ressourcen wie Fähigkeiten, Wissen, Innovationen, Patentwerte, Haltung, Rohstoffe oder Kooperation. Sie werden durch die Wertebilanz integraler Bestandteil eines zukunftsfesten Unternehmens. Referenzen unter [https://wertebilanz.com/referenzen/]


Der Orden hat zum 1. Januar 2011 insgesamt 17.906 Mitglieder, davon 12.737 [[Priester (Christentum)|Priester]], 2.850  Scholastiker (Mitglieder zwischen dem ersten und dem endgültigen Gelübde), 1.535 [[Ordensbruder|Brüder]] und 784 [[Novize]]n, die in 125 Ländern leben und tätig sind. Das Durchschnittsalter beträgt weltweit 57,49 Jahre. Eine große Zahl von Jesuiten weltweit arbeitet in Schulen und Universitäten. Wichtige andere Tätigkeitsfelder sind die Begleitung von [[Exerzitien]], die Sozial- und Flüchtlingsarbeit und die Medienarbeit.
== Buchveröffentlichungen und -beiträge ==
* Wertebilanz - Werte nachhaltig bilanzieren – für eine zukunftsfähige Ökonomie, Bretten, Lindemanns, 2021, ISBN 978-3-96308-110-1, * {{DNB-Portal|123057283X }}
* Der geschiedene Mann: Roman, Laurin Sander, S-Verlag 2008, ISBN 978-3-00-023256, * {{DNB-Portal|987000039}}
* Die Zukunft der Immobilienwirtschaft Buchbeitrag: Zukunftsfähige Prosperität für Immobilienunternehmen aus der Sicht der Wertebilanz, Eckhardt, Sabine. - München: Fakten + Köpfe Verlagsgesellschaft mbH, 2021, ISBN 978-3-9815157-8-7, * {{DNB-Portal|1234655543}}


== Geschichte ==
== Einzelnachweise ==
=== Ordensgründung ===
<references />
[[Datei:Regimini militantis Ecclesiae.jpg|miniatur|links|Regimini militantis Ecclesiae]]
Artikel und Rezensionen
[[Datei:Ignatius-Loyola.jpg|miniatur|hochkant|Ignatius von Loyola]]
* 2020 Anstelle von Denkverboten - Bertelsmann Stiftung - Creating Corporate Cultures, [https://blog.creating-corporate-cultures.org/blogger/gastautor-rainer-monnet/]
Der Orden der Jesuiten wurde von [[Ignatius von Loyola]] gegründet und wesentlich gestaltet. Ignatius (geboren 1491) stammte aus baskischem Adel, war zunächst Offizier, bis ihm im Alter von dreißig Jahren eine Kriegsverwundung den weiteren Aufstieg in dieser Karriere versperrte. [[Mystik|Mystische]] Erfahrungen nach diesem Lebenseinschnitt brachten auf einen religiösen Lebensweg. In seinem [[Pilgerbericht]] bezeichnet er sich als ''Der [[Pilger]]'' und beschreibt, wie ihn in allem Gott geführt habe. Nach teils abenteuerlichen, teils fruchtbaren Vorstufen studierte er an verschiedenen Orten, seit 1528 in Paris, wo er 1535 zum [[Magister Artium]] promoviert wurde. In Paris sammelte er auch Gefährten (wie [[Francisco de Xavier]] und [[Peter Faber]]) um sich und verband sich mit ihnen am 15. August 1534 (Tag Mariä Himmelfahrt) auf dem [[Montmartre]] durch gemeinsame Gelübde. Die gelobte Wallfahrt und Seelsorgearbeit in Jerusalem erwiesen sich als undurchführbar. Statt dessen stellte sich die Gruppe Ende 1537 in Rom Papst [[Paul III.]] zur Verfügung. Dieser genehmigte drei Jahre später mit der Bulle ''[[Regimini militantis ecclesiae]]'' vom 27. September 1540 das bis 1762 geheime Grundstatut der Gemeinschaft ([[Constitutiones]]). Damit war die Gemeinschaft als Orden anerkannt. Ignatius wurde zum ersten Oberen gewählt und leitete den rasch wachsenden Orden von Rom aus bis zu seinem Lebensende am 31. Juli 1556.
* 2020 Selbstverwaltung mit Reformbedarf, [https://www.erziehungskunst.de/artikel/sachbuch/selbstverwaltung-mit-reformbedarf]
 
* 2019 Arbeit und Einkommen in freien Schulen, Monnet und Heyder, [https://www.erziehungskunst.de/artikel/im-sog-des-geldes/arbeit-und-einkommen-an-waldorfschulen/]
Von den Ordensmitgliedern wurde die Unterwerfung unter die [[Heilige Schrift]] und die Lehre der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] erwartet. So erklärte Ignatius: ''„Ich werde glauben, dass Weiß Schwarz ist, wenn es die Kirche so definiert.“'' In anderer Fassung ist übersetzt: ''„Wir müssen, um in allem das Rechte zu treffen, immer festhalten: ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die Hierachische Kirche es so definiert."<ref>[[Ignatius von Loyola]]: ''Die Exerzitien.'' 13. Auflage. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2005, ISBN 3-89411-028-7, Randziffer 365.</ref>
 
Aufgrund des absoluten Gehorsams, seiner straffen Hierarchie und einer größtmöglichen persönlichen Flexibilität und Unabhängigkeit (ignatianisch: Indifferenz) konnte der Orden schnell wachsen und in vielen Ländern aktiv werden.
 
Obwohl von Ignatius der Satz überliefert ist, dass er gerne aus dem Volk Jesu stammen würde, wurden Christen jüdischer Abstammung ab 1593 am Ordenseintritt gehindert. Diese Regelungen wurden wiederholt modifiziert und von ihnen in Einzelfällen dispensiert, doch erst 1946 wurde sie endgültig und vollständig abgeschafft.
 
[[Maria Ward|Mary Ward]] gründete 1609 das Institut der Englischen Fräulein. Diese Organisation, die auf den Regeln des Ignatius von Loyola aufbaut, gilt inoffiziell als Orden der Jesuitinnen. Seit 2004 trägt sie den Namen [[Congregatio Jesu|''Congregatio Jesu'']], das Abkürzungssigel ''CJ'' erinnert an das ähnliche ''SJ'' der Jesuiten. Die Congregatio Jesu konnte im Jahr 2004 nach langem Bemühen die Konstitutionen, die Ignatius für die Gesellschaft Jesu schrieb, übernehmen. Sie versteht sich seither als weiblicher Zweig des Ordens.
 
=== Gegenreformation und Barock ===
In Europa hatten Jesuiten bedeutsamen Anteil an der [[Gegenreformation]], der katholischen Reaktion auf die von ihr als [[Häresie]] betrachtete protestantische [[Reformation]]. Der Orden gründete dazu in für den katholischen Glauben gefährdeten Ländern zunächst Ordenshäuser. Wo dies nicht möglich war, wie zum Beispiel in Irland, [[Jesuitische Mission in England|England]] oder in einer Anzahl deutscher Territorien, wurde das entsprechende Ordenshaus in Rom eröffnet, und die Patres reisten zum Teil illegal ins Land. Da der Orden keine verbindliche Tracht hatte, konnte das oft unbemerkt gelingen.
 
Von den Ordenshäusern aus entfalteten die Jesuiten eine rege Tätigkeit, die vor allem die [[Predigt]] und die [[Seelsorge]] einschließlich der [[Beichte]] umfasste. Hier entwickelten sie eine besondere [[Kasuistik]], die bei der Zumessung von [[Buße (Christentum)#Buße in der katholischen Kirche|Bußen]] für Sünden auch die mildernden Umstände bei der Begehung berücksichtigten. Da sie häufig die Seelsorger und Beichtväter von Königen und Fürsten waren, übten sie auch einen gewissen politischen Einfluss aus.
 
Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld der Jesuiten war ihrem Gelübde gemäß die [[Bildung]] der Jugend: Die von den Jesuiten gegründeten Schulen und Universitäten wie z. B. die Universitäten in [[Universität Ingolstadt|Ingolstadt]] und im damals polnischen [[Universität Vilnius|Wilna]] sollten Gewähr dafür bieten, dass kommende Generationen fest verwurzelt im katholischen Glauben heranwuchsen.
 
Die Jesuiten setzten sich dafür ein, den katholischen Glauben durch prunkvolle [[Zeremonie]]n zu zelebrieren, förderten in diesem Kontext auch die [[barock]]e Baukunst. Im Zuge der gegenreformatorischen [[Propaganda]] förderten sie das [[Theater|Barocktheater]] und entwickelten mit dem [[Jesuitentheater]] eine eigene Tradition.
 
Als größter Erfolg der gegenreformatorischen Anstrengungen des Ordens wird [[Geschichte Polens|Polen]] angesehen. Die adelige Oberschicht des Landes, die [[Szlachta]], hatte sich bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts in nicht unbedeutendem Maße dem Protestantismus zugewandt, die Bürger einiger Städte waren sogar mehrheitlich evangelisch geworden, wenngleich die Zersplitterung zwischen Lutheranern, Calvinisten, Böhmischen Brüdern und Unitariern groß war. Hierbei hatte die traditionelle polnische Toleranz ebenso eine Rolle gespielt wie der Einfluss der [[Hussiten]] hundert Jahre zuvor. Gleichwohl hielten insbesondere die polnischen Könige am katholischen Glauben fest. König [[Stephan Báthory]] (1533–1586) gestattete die Errichtung jesuitischer Ordenshäuser in Polen, angefangen 1564 mit [[Braniewo|Braunsberg]], dann 1567 in [[Vilnius]], 1574 in [[Posen]] usw. Von hier begannen die Jesuiten, die durch ihren höheren Bildungsstand und ihre straffere Disziplin den anderen Orden und den Weltgeistlichen überlegen waren, mit Predigten, Seelsorge, Armenpflege und nicht zuletzt durch ihre Bildungsarbeit gerade in der Oberschicht die [[Rekatholisierung]] des Landes. Stephans Nachfolger König [[Sigismund III. Wasa]] (1586–1632) war bereits von Jesuiten erzogen worden, tolerierte ihre immer aggressivere gegenreformatorische Arbeit und ernannte nur noch Katholiken zu [[Magnat#Polen|Senatoren]]. Beim Erfolg der Gegenreformation in Polen spielte neben den jesuitischen Bemühungen aber auch eine Rolle, dass die Landbevölkerung vom Protestantismus nur zu geringen Teilen erfasst worden war und Sigismunds Kriege gegen das protestantische Schweden und das orthodoxe Russland den Katholizismus quasi als Nationalreligion erscheinen ließen. In dieser Zeit kam es auch zu gelegentlichen Brandstiftungen und Zerstörungen evangelischer Kirchen, die ein durch jesuitische Predigten aufgestachelter Mob verübte, z.&nbsp;B. 1603–16 in Posen, 1591 in [[Krakau]], 1611 in Vilnius. Diese zunehmend intolerante Religionspolitik fand ihren Abschluss, als der [[Stummer Sejm|Sejm]] 1717 den Neubau evangelischer Kirchen verbot und alle seit 1632 erbauten niederzureißen befahl; für den Abfall vom katholischen Glauben war nun die Todesstrafe vorgesehen. Den Jesuiten war es in gerade einmal einem halben Jahrhundert gelungen, den Katholizismus dauerhaft im Land zu verankern.
 
=== Mission ===
[[Datei:Castiglione-Höllensturz.jpg|miniatur|hochkant|[[Höllensturz]] - Gemälde des jesuitischen Chinamissionars [[Giuseppe Castiglione]], 18. Jh.]]
''Hauptartikel: [[Jesuitische Mission]]''
 
Jesuiten arbeiteten als [[Missionar]]e in [[Kaiserreich China|China]], [[Japan]], [[Indien]], [[Amerika]]. Die Briefe des Jesuitenmissionars [[Francisco de Xavier y Jassu|Franz Xaver]] fanden weite Verbreitung und weckten bei vielen Katholiken eine neue Begeisterung für die [[Mission (Christentum)|Mission]]. Im 18. Jahrhundert prägten Jesuiten in erheblichem Maße das kulturelle Leben am chinesischen Kaiserhof, wo sie u.&nbsp;a. als Maler und Astronomen tätig waren.
 
In [[Paraguay]] bestand von 1610 bis 1767 ein [[Jesuitenstaat]], in welchem die Jesuiten unter den Ureinwohnern ein christliches Sozialsystem eingeführt hatten. Auf diese Art konnten die Indianer in so genannten [[Jesuitenreduktionen der Guaraní|Reduktionen]] unabhängig von den spanischen und portugiesischen Kolonialherren und in relativer Sicherheit leben. Da aus den Guarani auch eine bis zu mehreren tausend Mann starke Armee rekrutiert wurde, welche zeitweise die einzige Verteidigung der Kolonisten gegen feindliche [[Indianer]] und Angriffe anderer Kolonialmächte bildete, hatten die jesuitischen Reduktionen auch eine stark stabilisierende Wirkung auf das spanische Kolonialreich.
 
Die jesuitische [[Mission (Christentum)|Mission]] in [[Lateinamerika]] wurde in Europa kontrovers beurteilt, besonders von [[Spanien]] und [[Portugal]], wo man sie als Behinderung für die [[Kolonialismus|kolonialen Unternehmungen]] der eigenen Regierungen ansah. 1767 wurden die Jesuiten von den Spaniern aus Paraguay vertrieben.


Kritik kam auch aus dem Klerus. Der Bischof von Puebla, [[Juan de Palafox]], berichtete an den Papst mit Abscheu vom materialistischen Profitstreben jesuitischer Unternehmungen. Er beschwerte sich über riesige Haziendas, mehrere große Zuckerplantagen sowie Fabriken und Läden, welche vom Handel mit den [[Philippinen]] profitierten und mit Hilfe schwarzer Sklavenarbeit betrieben wurden. Zugute kam den Jesuiten dabei auch die Steuerbefreiung durch das spanische Kolonialreich. Nach Ansicht des britischen Historikers [[Henry Kamen]] zählten die Jesuiten zu den größten Sklavenhaltern Südamerikas in der Mitte des 18. Jahrhunderts.<ref>Henry Kamen: ''Empire, How Spain Became a World Power.'' Perennial, 2004, ISBN 0-06-093264-3.</ref>
Buchbesprechungen:
 
* 2019 Ein Leben mit Spuren, K. D. Bodack, Ein Anthroposoph bei der Deutschen Bahn, [https://www.erziehungskunst.de/artikel/sachbuch/ein-anthroposoph-im-grosskonzern]
=== Die Jesuiten und ihr Kampf um den Papstthron ===
* 2019 Klimapsychologie - Wege zu einem atmosphärischen Bewusstsein, Dr. Stefan Ruf, [https://www.erziehungskunst.de/artikel/sachbuch/die-zeit-draengt/]
 
* 2016 Zukunftsgestaltung Waldorfschule, Steffen Koolmann, Joseph E. Nörling, Springer, [https://perseus.ch/archive/6073]
Nachdem die Jesuiten in der katholischen Kirche die Rolle einer Elite eingenommen hatten, wurden auch Bestrebungen sichtbar, dem Orden das Papstamt zu verschaffen. Dies scheiterte jedoch zunächst - und zeitweise verbot das Papsttum den Jesuiten-Orden wegen dessen undurchsichtiger [[Geheimpolitik]] sogar.
* 2008 Absolventen von Waldorfschulen, Heiner Barz, Dirk Randoll, Springer, [https://tinyurl.com/48bdxw55]
 
* 2002 The Hunt fort Zero Point, [https://tinyurl.com/48bdxw55]
Obwohl dem Orden durch das [[Opus Dei]] bereits im 20. Jahrhundert eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen war, gelang es am 13.03.2013 erstmalig mit [[Franziskus I.]] ([[Jorge Mario Bergoglio]]), einem gebürtigen Argentinier, das höchste Amt der katholischen Kirche mit einem Ordensangehörigen der ''Societas Jesu'' zu besetzen. "Nie zuvor war ein Mitglied des Jesuitenordens Papst."<ref>''Argentinier ist Franziskus I.'', Kölner Stadt-Anzeiger vom 14.03.2013, S. 1</ref>
 
== Rudolf Steiner über die Jesuiten ==
 
"Die Jesuiten bekämpfen selbstverständlich aufs wütendste die freimaurerischen Gemeinden, die freimaurerischen Gemeinden bekämpfen aufs wütendste die Jesuiten-Gemeinden; aber Obere der [[Freimaurer]] und Obere der Jesuiten-Gemeinde gehören den höheren Graden einer besonderen
Bruderschaft an, bilden einen Staat im Staat, der die anderen umfaßt. Denken Sie sich, was man in der Welt wirken kann, wenn man
so wirken kann, daß man auf der einen Seite zum Beispiel der Obere
einer freimaurerischen Gemeinde ist, die also als Instrument dient,
um zu wirken, und man sich verständigen kann mit dem Oberen
einer Jesuiten-Gemeinschaft, um eine einheitliche Handlung vorzunehmen, die nur vorgenommen werden kann, wenn man einen solchen Apparat zur Verfügung hat: Auf der einen Seite läßt man los die Brüder [[Freimaurer]], die durch alle Kanäle irgend etwas furchtbar stark vertreten. Das muß vertreten werden. Wenn man aber nur auf der einen Seite die Stiere losläßt, dann, nicht wahr, wird es nichts. Man muß auf der anderen Seite die Sache bekämpfen lassen mit demselben Feuer, mit demselben Enthusiasmus. Denken Sie, was man wirken kann, wenn man einen solchen Apparat zur Verfügung hat! In einer besonders wirksamen Weise zum Beispiel ist gewirkt worden mit einem solchen Apparat, der zu gleicher Zeit Jesuiten und Freimaurerisches in Bewegung setzte, ohne daß man auf der Jesuitenseite und ohne daß man auf der freimaurerischen Seite etwas wußte davon, in einem gewissen Lande, das ja so etwa im Nordwesten von Europa liegt, zwischen Holland und Frankreich.  
Da waren besonders starke Wirkungen ausgegangen — nicht in der
allerletzten Zeit, aber lange Zeit hindurch —, die sich sowohl der
einen wie der anderen Strömung bedienten und die gar mancherlei
wirken konnten." (Lit.: [[GA 167]], Vierter Vortrag).
"Nun gibt es noch eine ganz andere Sorte von auch okkult zu nennenden Verbrüderungen, welche das gleiche befolgen, aber auf einem anderen
Felde, welche auch mit der Art und Weise, wie sie wirken, tiefer
in den Menschen hineinkraften und welche es verstehen, tiefer in
den Menschen hineinzukraften. Zu okkulten Verbrüderungen solcher Art gehört zum Beispiel der Orden der Jesuiten. Denn der Orden der Jesuiten beruht durchaus auf Okkultismen. Ich habe das ausgeführt in dem einmal in Karlsruhe gehaltenen Vortragszyklus, wo ich direkt beschrieben habe die Übungen, die der Jesuitenschüler zu machen hat, um eben Jesuit werden zu können. Diese Übungen bewirken nun, daß der Mensch, der mitteilt oder Kultushandlungen bewirkt, statt in den Ätherleib des Menschen einzugreifen, in den astralischen Leib eingreift. Alle Schulung des Jesuitismus geht darauf hinaus, dem Jesuiten Kraft zu geben, seine Worte so zu stellen,
die Art und Weise, wie er redet, so zu fügen, daß dasjenige, was er
vorbringt oder was er tut, sich hineinstiehlt, möchte ich sagen, in
die astralischen Impulse des Menschen." (Lit.: [[GA 167]], Neunter Vortrag).
 
"Nun ist jesuitische Wirksamkeit nicht einerlei mit dem Vorhandensein der Jesuiten da oder dort. Denn es gibt Kanäle im menschlichen Leben, durch welche man wirken kann auch an Orten, wo es einem verboten ist sich aufzuhalten. Und man soll nicht glauben, daß, wenn man im Jesuitismus gewisse Gefahren wittert, man schon alles dagegen getan hat dann, wenn man den Jesuiten den Aufenthalt in irgendeinem Territorium verbietet. Das zeigt nur, daß man nicht recht weiß, worauf es ankommt. Und man wird erst wissen,
worauf es ankommt, wenn man diese Kenntnisse haben wird, die  
nur die [[Geisteswissenschaft]] geben kann. Aber man kann ja nicht so
leicht zeigen, wie Jesuitismus wirkt, wenn man auf allerlei unbekannte Kanäle hinweisen muß. Die Leute glauben es einem auch
nicht recht, wenn man auf unbekannte Kanäle hinweist." (Lit.: [[GA 167]], Neunter Vortrag).
 
"Und diese ahrimanischen, unsichtbar unter uns webenden Wesen,
die haben ihre eigenen Methoden und müssen ihre eigenen Methoden
haben gegenüber denen, die zum Beispiel die Jesuiten im Paraguay-Staate anwendeten im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert. Denn bei diesen [[Indianer]]n konnte man auf den astralischen Leib wirken, und ihr physischer Leib war weich. Jetzt muß man anders wirken. Jetzt muß man namentlich in Aussicht nehmen, muß sich dessen bewußt sein, daß man das Denken der Menschen als solches beeinflußt, daß man sich mit den Kräften so in die Gedankenrichtungen der Menschen hineinbegibt, daß sie es nicht merken. Ich sage nicht, Menschen tun das: Durch Menschen wird das meistens
getan, von ahrimanischen Wesenheiten geht das aus, die sich in
die Gedankenrichtungen der Menschen hineinbegeben. Die Menschen glauben dann, wenn sie ein Urteil übernehmen, daß sie dieses
aus ihrer Überzeugung übernehmen. An der Oberfläche ist das auch
richtig. In den Tiefen ist es aber nicht richtig, sondern die Sache
verhält sich anders. Wenn das Urteil so gleichsam schwirrt im
öffentlichen Leben, daß es gewissen Gefühlsrichtungen, gewissen
Empfindungsströmungen sich — verzeihen Sie den trivialen Ausdruck — einschmiert, dann glauben die Leute, mit dem Verstände
hätten sie es begriffen. In Wahrheit haben sie es nur in ihre Denkgewohnheiten aufgenommen, in die es sich hineingeschmiert hat.  
Und dann haben die Leute selbstverständlich die Meinung, daß sie
nun etwas ganz ohne irgend einen Autoritätsglauben aufgenommen
haben, während sie eben gerade die Art und Weise, wie es sich in
ihre Seele hineingestohlen hat, ganz und gar nicht merken.
Wie geschieht so etwas? Nun, sehen Sie, so etwas geschieht zum
Beispiel auf folgende Weise: Es bildet sich im Laufe der Zeiten
durch alle möglichen Denkgewohnheiten — denn wenn Sie geschichtlich der Sache nachgehen, werden Sie schon sehen, daß es
wahrhaftig nicht aus dem Verstände heraus sich gebildet hat — so
eine Urteilrichtung über das, was wissenschaftlich ist, was wissenschaftliche Methode sein muß, was strenge [[Wissenschaft]] ist. Dann gesellt sich, wiederum auf dieselbe Weise, zu diesem Urteil über das, was
strenge [[Wissenschaft]] ist, im Laufe der Zeit hinzu, daß diese strenge
[[Wissenschaft]] von einem geheimnisvollen Orte ausgehen muß:  
[[Universität]] oder ähnlichem. Was nicht von dorther weht, das
schmiert sich in die Gedankengewohnheiten doch nicht so hinein,
nicht wahr? Dann aber schmieren sich in diese Gedankengewohnheiten allerlei Namen hinein. Man glaubt nicht an eine Autorität,
selbstverständlich; aber man glaubt auch an alles andere nicht, höchstens an das, was die berühmte Persönlichkeit darüber gesagt hat.
Und aus allen solchen Elementen setzt sich ein solcher Strom von
Urteilen zusammen. Das ist richtig ein Flußbett für den [[Ahriman]],
ein Fluß für den [[Ahriman]]! Da kann nun [[Ahriman]] seine Kräfte
hineinfließen lassen. Denn ins bewußte Leben, ins wirklich bewußte
Leben kann ja [[Ahriman]] nicht herauf. Wenn man Wache hält vor
seinem Bewußtsein, dann kann [[Ahriman]] nicht herein. Aber wenn
man nicht Wache hält und auf diese Weise, wie ich es geschildert
habe, sich in den Strom der Denkgewohnheiten hinein aufnehmen
läßt, dann kann der [[Ahriman]] überall herein und einen zurichten.
Und man ist besonders wenig geschützt vor dieser Zurichtung, wenn
man sich so recht mit seiner ganzen Persönlichkeit in diesen Strom
hineinbegeben hat, wenn man zum Beispiel von frühester Jugend
auf dressiert worden ist auf «strenge Wissenschaft».
Nehmen wir also einmal an, jemand wäre in unserer Zeit dressiert
worden von frühester Jugend auf auf die strenge psychologische
Methode. Psychologie ist ja in unserer Zeit etwas ganz Besonderes
geworden. Eduard von Hartmann hat 1901 eine Geschichte der modernen Psychologie geschrieben. Darinnen hat er gleich im Anfang
auch von dem geredet, wovon diese moderne Psychologie nicht
mehr redet, weil das wissenschaftlich überwunden ist, weil es nicht
mehr zur Wissenschaft gehört, über solche Dinge zu reden. Er sagt
zum Beispiel: «Nur in der ersten Hälfte des zu besprechenden Zeitraums» — nämlich der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts — «halten noch einige theistische Philosophen wie an der Unsterblichkeit einer selbstbewußten Seelensubstanz so auch an einem Rest indeterministischer Freiheit fest, begnügen sich dann aber meistens damit, die wissenschaftliche Möglichkeit dieser Herzenswünsche begründen zu wollen.» — Aber in der neuesten Zeit hat das ganz aufgehört. Es ist selbstverständlich, daß man sich in der Psychologie weder mit der [[Unsterblichkeit]]sfrage befaßt noch mit der Frage, ob es eine menschliche Freiheit gibt; das sind keine wissenschaftlichen Fragen mehr! Nun, so wird man hineindressiert in dasjenige, was eigentlich wissenschaftliche Methode ist. Man gründet psychologische Gesellschaften, in denen selbstverständlich so dummes Zeug wie die [[Geisteswissenschaft]] gar nicht besprochen werden darf, denn das entspricht keiner wissenschaftlichen Richtung." (Lit.: [[GA 167]], Neunter Vortrag).
 
"Aber ich frage Sie: Wie viele Menschen wissen heute davon, daß
Parteimeinungen Abschattungen sind von Wesenhaftem in der geistigen
Welt? Manche wissen es, und die richten dann das, was sie tun, nach
diesem Wissen ein. Ich kann Sie hinweisen auf solche, die so etwas
wissen. Nehmen Sie die Jesuiten, die wissen das. Glauben Sie nicht, daß
die Jesuiten meinen, wenn sie zum Beispiel in ihren Blättern jetzt gegen
Anthroposophie schreiben, daß sie mit ihren Gründen da irgend etwas
besonders träfen, was nicht widerlegt werden könnte. Aber auf Widerlegungen kommt es dabei nicht an. Und was man schließlich einwenden
kann gegen solche Widerlegungen, das wissen die Jesuiten sehr gut,
denn den Jesuiten kommt es nicht darauf an, mit Gründen für oder
wider zu fechten, sondern ihnen kommt es darauf an, Anhänger zu sein
eines gewissen Wesens, das ich aber heute noch nicht bezeichnen will,
das sie aber ihren Anführer Jesus nennen, dem sie zugehören. Mag
dieses Wesen sein, was immer, sie nennen es Jesus. Ich will nicht auf den
Tatbestand genauer hinweisen; aber sie bezeichnen sich als Soldaten,
ihn als den Anführer, und sie kämpfen nicht, um zu widerlegen, sie
kämpfen, um Anhänger zu werben für die Kompanien, für das Heer
des Jesus, das heißt desjenigen Wesens, das sie Jesus nennen. Und sie
wissen ganz genau, daß, sobald man über die Schwelle hinaufschaut,
es nicht auf abstrakte Kategorien, nicht auf logische Zusagen oder
Widerlegungen ankommt, sondern daß es da ankommt auf die Heerfolge
des einen oder des andern Wesens, während es unten auf der Erde
sich um Redensarten handelt." {{G|199|24}}f.
 
"Eine solche Gruppe habe ich Ihnen ja gestern bereits angeführt,
die Gruppe der Jesuiten. Sie läßt sich auf die Kinderei von Parteiprogrammen
nicht ein. Lesen Sie eben jenen Vortragszyklus, den ich
unter dem Titel «Von Jesus zu Christus» in Karlsruhe gehalten habe [ [[GA 131]] ],
und der ja unserer hiesigen Klerisei ausgeliefert worden ist, dann werden
Sie die Übungen verfolgen können, welche der Jesuit zu machen
hat, um auf seinem Posten der rechte Mann zu sein. Dem überträgt man
kein Parteiprogramm, dem kleidet man nicht irgendwelche abstrakte
Forderungen in abstrakte Formeln, sondern dem zeigt man in Übungen,
wie er dem geistigen Führer nachzufolgen hat; den erzieht man dazu,
sich in der Gefolgschaft gegenüber einem übersinnlichen Wesen zu
wissen." {{G|199|33}}
 
== Literatur ==
 
* Rudolf Steiner: ''Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste'', [[GA 167]], Dornach 1962
* Rita Haub: ''Die Geschichte der Jesuiten.'' Primus Verlag, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-89678-580-0.
* [[Jonathan Wright]]: ''Die Jesuiten. Mythos – Macht – Mission.'' Magnus Verlag, Essen 2005, ISBN 3-88400-430-1.
* Peter Claus Hartmann: ''Die Jesuiten''. Beck’sche Reihe 2171. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44771-6.
* Charles William Heckethorn: ''Geheime Gesellschaften'', Anaconda Vlg., Köln 2007, S. 290 - 296
* Heinz Pfeifer: ''Brüder des Schattens''. Vom Wirken verborgener Widersachermächte, 4. vollständig überarbeitete Auflage, Lochmann-Vlg., Basel 2010, S. 42 - 53


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.monnet.pro] monnet - Unternehmensentwicklung
* [https://www.wertebilanz.com] Wertebilanz
* [https://www.valuebalance.de] Value balance institute


* [http://www.angelolanati.it/Scritti%20Altrui/V.%20Tomberg/Jesuitismus%20-%201.pdf Wilhelm Maas: Das Thema "Jesuitismus" im Werk Rudolf Steiners]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaftler]] [[Kategorie:Unternehmensberater]] [[Kategorie:Ökonom]] [[Kategorie:Autor (Wirtschaft)]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1964]] [[Kategorie:Mann]]
* [http://www.perseus.ch/PDF-Dateien/Jesuitismus_0205.pdf Jesuitismus, Amerikanismus, Reinkarnation]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Wikipedia}}
 
{{GA}}

Version vom 21. Juni 2022, 02:12 Uhr

Rainer Monnet

Rainer Monnet; * 9. Mai 1964 in Bonn) ist ein strategischer Unternehmensentwickler deutscher Abstammung, Autor, Redner und Dozent

Leben und Werk

Nach dem Abitur und einer Ausbildung als Rettungssanitäter im Rahmen des Zivildienstes studierte Monnet Ingenieurswissenschaften Maschinenbau und anschließend Waldorfpädagogik in Aachen RWTH und in Witten. Bei dem Aufbau einer freien Waldorfschule im südbadischen Müllheim nahe Freiburg im Breisgau war Monnet 1993 bis 2000 federführend als Geschäftsführer tätig. Zudem gründete er als Vorstand einen Förderverein zur Unterstützung dieser Schulinitiative. Anschließend war er zehn Jahre als Technologieberater, Business Analyst - Competitive Intelligence und vor allem als Innovation Manager bei der SAP AG tätig. 2010 begründete er sein erstes Unternehmen [1] monnet - Unternehmensentwicklung. Er begleitete Unternehmen im Mittelstand und in der Sozialwirtschaft bei der strategischen Ausrichtung und in Veränderungsprozessen. In Krisensituationen von Unternehmen in der Sozialwirtschaft war Monnet als Interimsgeschäftsführer und Krisenmanager tätig. Ein zentrales Motiv seiner Arbeit ist, mit systemverändernden Methoden die drängenden Unternehmensaufgaben nachhaltig bewusst und anschaulich zu machen, um eine bewusste Handlungsfähigkeit in der Führung der jeweiligen Organisation anzuregen. 2011 folgte die Gründung „Die AGRONAUTEN“ – einer Forschungsgesellschaft für nachhaltige, regionale Agrar- und Ernährungskultur mit Monnet als erstem Vorstandsvorsitzenden. In diesem Zusammenhang entwickelte Monnet zwischen 2014-2018 mit „monitor“ und „move“ Methoden zur Erfassung des sozialen Genius. Diese Anamnesewerkzeuge dienen der Erfassung von mehr als 250 Indikatoren für Organisationen und Unternehmen. „move“ wurde unter anderem durch die Software AG Stiftung, den „Bund der Freien Waldorfschulen“, die GLS-Bank und die Mahle Stiftung gefördert. 2018 begann Monnet die Kultivierung einer verfallenen Apfel Streuobstwiese als Reaktion auf das Scheitern seiner Petition vor dem Bundestag zum Schutz der Arten und vor allem der Insekten. Die Bewirtschaftung der Streuobstwiese erfolgt Rudolf Steiners zu den Präparaten. 2019 kamen Bienen und deren Pflege hinzu. Der Paradiesapfelsaft, die Wiese liegt neben dem örtlichen Friedhof, und eine kleine Forschungsarbeit über das Wesen der Bienen sind im Werden: „Wesen der Bienen und Bezüge zu Werten und Kompetenzen in Organisationen.“

Mit dem Buch Wertebilanz fand eine mehrjährige Forschung zum Thema Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, Bilanzierung und Wirksamkeit von Werten in Unternehmen ihren Niederschlag. Wie Werte nachhaltig Platz finden, ist weniger eine Frage von Buchhaltung, sondern von vielen unterschiedlichen gelebten Unternehmenswerten. Das geht weit über das rein Finanzielle hinaus. Dazu zählen menschliche, natürliche, kulturelle und soziale Ressourcen wie Fähigkeiten, Wissen, Innovationen, Patentwerte, Haltung, Rohstoffe oder Kooperation. Sie werden durch die Wertebilanz integraler Bestandteil eines zukunftsfesten Unternehmens. Referenzen unter [2]

Buchveröffentlichungen und -beiträge

Einzelnachweise

Artikel und Rezensionen

  • 2020 Anstelle von Denkverboten - Bertelsmann Stiftung - Creating Corporate Cultures, [3]
  • 2020 Selbstverwaltung mit Reformbedarf, [4]
  • 2019 Arbeit und Einkommen in freien Schulen, Monnet und Heyder, [5]

Buchbesprechungen:

  • 2019 Ein Leben mit Spuren, K. D. Bodack, Ein Anthroposoph bei der Deutschen Bahn, [6]
  • 2019 Klimapsychologie - Wege zu einem atmosphärischen Bewusstsein, Dr. Stefan Ruf, [7]
  • 2016 Zukunftsgestaltung Waldorfschule, Steffen Koolmann, Joseph E. Nörling, Springer, [8]
  • 2008 Absolventen von Waldorfschulen, Heiner Barz, Dirk Randoll, Springer, [9]
  • 2002 The Hunt fort Zero Point, [10]

Weblinks

  • [11] monnet - Unternehmensentwicklung
  • [12] Wertebilanz
  • [13] Value balance institute