Gemeine Hasel (Corylus avellana) und Robert Ettinger: Unterschied zwischen den Seiten

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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
[[Datei:Robert Ettinger.jpg|mini|Robert Ettinger]]
{{Taxobox
[[Datei:Robert Ettinger Soldier WWII.jpg|miniatur|Robert Ettinger, [[w:1940er|1940er]]]]
| Taxon_Name      = Gemeine Hasel
| Taxon_WissName  = Corylus avellana
| Taxon_Rang      = Art
| Taxon_Autor      = [[wikipedia:Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Hasel
| Taxon2_LinkName  = Hasel (Botanik)
| Taxon2_WissName  = Corylus
| Taxon2_Rang      = Gattung
| Taxon3_Name      = Haselnussgewächse
| Taxon3_WissName  = Coryloideae
| Taxon3_Rang      = Unterfamilie
| Taxon4_Name      = Birkengewächse
| Taxon4_WissName  = Betulaceae
| Taxon4_Rang      = Familie
| Taxon5_Name      = Buchenartige
| Taxon5_WissName  = Fagales
| Taxon5_Rang      = Ordnung
| Taxon6_Name      = Eurosiden I
| Taxon6_Rang      = ohne
| Bild            = Illustration Corylus avellana0.jpg
| Bildbeschreibung = Gemeine Hasel (''Corylus avellana''), Illustration <br /> A Zweig mit männlichen Blütenkätzchen, <br /> B Zweig mit Laubblättern, <br /> C Haselnuss in ihren Hüllblättern, <br /> 4 weibliche Blüte, besteht nur aus Fruchtknoten und roter Narbe, <br /> 5 reife Haselnuss.
}}


Die '''Gemeine Hasel''' (''Corylus avellana''), auch '''Haselstrauch''' oder '''Haselnussstrauch''' genannt, ist eine Pflanzeart aus der Familie der [[wikipedia:Birkengewächse|Birkengewächse]] (Betulaceae). Sie ist ein meist rund fünf Meter hoch werdender sommergrüner Strauch, der in Europa und Kleinasien heimisch und in Mitteleuropa sehr häufig ist. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte, die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten [[wikipedia:Lambertshasel|Lambertshasel]] (''Corylus maxima'').  
'''Robert Chester Wilson Ettinger''' (* [[4. Dezember]] [[1918]] in [[w:Atlantic City (New Jersey)|Atlantic City]]<ref name="RCWE">{{cite web | title = Robert Ettinger | publisher = Cryonics Institute | url = http://www.cryonics.org/bio.html#Robert_Ettinger | accessdate = May 24, 2009 | deadurl = yes | archiveurl = https://web.archive.org/web/20120717011438/http://www.cryonics.org/bio.html#Robert_Ettinger | archivedate = July 17, 2012 | df = mdy-all }}</ref>, [[w:New Jersey|New Jersey]]; † [[23. Juli]] [[2011]] in [[w:Clinton Township (Macomb County, Michigan)|Clinton Township]], [[w:Michigan|Michigan]]<ref name="APdeath">{{cite news|author=Associated Press |url=https://www.theguardian.com/science/2011/jul/26/cryonics-pioneer-robert-ettinger-dies |title=Cryonics pioneer Robert Ettinger dies |publisher=Guardian |date= July 26, 2011|accessdate=July 26, 2011 |location=London}}</ref>) war ein US-amerikanischer [[Hochschullehrer]]. Bekannt wurde er mit seinem 1962 erschienenen Buch ''The Prospect of Immortality'' als Vater der [[Kryonik]], die heute eine wichtige Rolle in verschiedenen Strömungen des [[Transhumanismus]] spielt.  


Das Art-[[wikipedia:Epitheton|Epitheton]] ''avellana'' bezieht sich auf die antike italienische Stadt [[wikipedia:Abella|Abella]], heute [[wikipedia:Avella (Kampanien)|Avella]], in der heutigen [[wikipedia:Provinz Avellino|Provinz Avellino]] in [[wikipedia:Kampanien|Kampanien]] nahe dem [[wikipedia:Vesuv|Vesuv]]. Die Region ist für ihren Haselnussanbau schon seit dem Altertum bekannt.
== Leben ==
Ettinger wurde als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer geboren, wurde aber trotz seiner [[Judentum|jüdischen]] Wurzeln später erklärter [[Atheist]]<ref>{{cite news|url=https://www.telegraph.co.uk/news/obituaries/science-obituaries/8658435/Robert-Ettinger.html |title=Robert Ettinger |publisher=Telegraph |date= July 24, 2011|accessdate=14. Juli 2019 |location=London}}</ref>. Er studierte [[Mathematik]] und [[Physik]] an der [[w:Wayne State University|Wayne State University]] und schloss mit einem [[w:Bacchelor of Arts|BA]] und einem [[w:Master|MA]] in Physik und einem weiteren [[w:Master|MA]] in Mathematik ab. Danach war er als Lehrer an dieser Universität und an einem College in [[w:Michigan|Michigan]] tätig.


== Merkmale ==
Nach seiner  schweren Verwundung im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bekam er das [[w:Purple Heart|Purple Heart]] verliehen. Ettinger war zweimal verheiratet; aus der ersten Ehe entstammen zwei Kinder.
Die Hasel wächst in der Regel als vielstämmiger, aufrechter [[Strauch]] von fünf bis sechs Metern Höhe. Die Verzweigung ist [[Sympodium|sympodial]]. In seltenen Fällen wächst sie als [[Baum]] und wird dann bis zu zehn Meter hoch. Sie ist sommergrün und bildet [[Stockausschlag|Stockausschläge]]. An der Stammbasis entstehen Schösslinge, die im ersten Jahr mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im zweiten Jahr verzweigen und noch später zur Seite biegen. Diese Schösslinge sorgen für den strauchförmigen Wuchs, da die Verzweigung der Hasel ansonsten [[Akrotonie|akroton]] (an der Spitze) gefördert ist. Der Stammdurchmesser ([[Brusthöhendurchmesser|BHD]]) kann 15 bis 18 Zentimeter erreichen. Das Höchstalter der Hasel liegt bei 80 bis 100 Jahren.


=== Knospen und Triebe ===
== Kryonik ==
Die [[Winterknospe]]n sind stumpf eiförmig, fünf bis sieben Millimeter lang und seitlich leicht zusammengedrückt. Die Knospen sind am Rand bewimpert. An der Lichtseite sind sie rotbraun, im Schatten grün. Die scheinbaren Endknospen sind breit eiförmig und nur kaum größer als die Seitenknospen.


Junge Triebe sind im Querschnitt rund und haben ein kleines, rundes [[Mark (Botanik)|Mark]]. Die Triebe sind mit kurzen Haaren dicht besetzt und haben auch etliche große, helle [[Lentizelle]]n. Die Triebspitze ist durch rotbraune Drüsenhaare gekennzeichnet. In den Blattnarben sind fünf Leitbündel sichtbar. Die jungen Triebe sind relativ dünn und wachsen etwas zick-zack-förmig.
{{Siehe auch|Kryonik}}


=== Blätter ===
In seiner Jugendzeit war Ettinger ein begeisterter Leser von [[Science-Fiction]]-Geschichten und fasziniert von der Idee, Menschen mittels zukünftiger Medizintechnik [[Leben nach dem Tod|nach dem Tod]] wiederzubeleben. Als er 12 Jahre alt war, faszinierte ihn ganz besonders eine Geschichte in einem dieser frühen Science-Fiction-Magazine aus den frühen 30er Jahren, ''The Jameson Satellite'' von [[w:Neil R. Jones|Neil R. Jones]]. Darin geht es um einen exzentrischen Millionär, der seinen Körper nach dem Tod in die Erdumlaufbahn schickt, wo dieser, eingefroren in der Kälte und im Vakuum des Weltraums, vor dem Zerfall bewahrt wird. Millionen Jahre später wird er von mechanischen außerirdischen Wesen mit biologischem Gehirn wiederbelebt. Sie transferieren sein Gehirn in einen unsterblichen Roboterkörper, wie sie selbst ihn haben, und ist nun frei, um mit ihnen zu den Sterne zu reisen.
[[Datei:Corylus avellana 001.jpg|mini|Blatt]]
Die [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] stehen zweizeilig [[Phyllotaxis|wechselständig]] an den Trieben, an aufrechten Trieben jedoch spiralig. Der Blattstiel ist einen halben bis zwei Zentimeter lang und drüsig behaart. Die [[Blatt (Pflanze)#Blattspreite|Blattspreite]] ist runzelig, sieben bis dreizehn Zentimeter lang und sechs bis zehn Zentimeter breit. Die [[Blattform#Gestalt der Spreite|Form]] ist rundlich bis verkehrt eiförmig. Die Spreitenspitze ist eine kurze Spitze, die Blattbasis ist oft etwas asymmetrisch und herzförmig. Der [[Blattform#Spreitenrand|Blattrand]] ist grob doppelt gesägt. Die Blattoberseite ist zerstreut behaart und deutlich dunkler als die Unterseite. Die zwei kleinen, eiförmigen Nebenblätter fallen nach dem Blattaustrieb bald ab.


Sonnen- und Schattenblätter unterscheiden sich in ihrer Anatomie. Je weniger Licht ein Blatt erhält, umso kürzer sind die [[Parenchym#Palisadenparenchym|Palisadenzellen]]. Im Herbst vergilben die Blätter vom Rand her, bevor sie abfallen.
Mit der Zeit nahmen Ettingers Ideen von der [[Unsterblichkeit]] konkrete Formen an. Der Leichnam soll durch tiefe Temperaturen [[w:Konservierung|konserviert]] werden, bis der [[Technik|technische Fortschritt]] eine Reparatur der Organschäden und den „Neustart“ des Lebens in dem erhaltenen Körper ermöglicht. 1947 macht er sich mit den Tieftemperatur-Experimenten des Franzosen [[w:Jean Rostand|Jean Rostand]] vertraut.


=== Holz und Rinde ===
1960, mitten in einer tiefen Lebenskrise, wurde sich Ettinger seiner eigenen [[Sterblichkeit]] immer drängender bewusst. Er stand damals in seinem 42 Lebensjahr, also in jenem [[Lebensalter]], in dem der Mensch das [[Geistselbst]] zu ergreifen beginnt. Ettinger fasste seine bisher entwickelten Ideen zur Kryonik auf wenigen Seiten zusammen und versendete sie an etwa 200 Personen, die er aus dem [[WikipediaEN:Marquis Who's Who|Who's Who in America]] auswählte<ref name="regis87">{{cite book |title= Great Mambo Chicken and the Transhuman Condition: Science Slightly Over The Edge|last= Regis|first= Ed|authorlink=WikipediaEN:Ed Regis (author) |coauthors= |year= 1991|publisher= Westview Press|location= |isbn= 0-201-56751-2|page= |pages= 87–88|url= }}</ref>. Die Resonanz war allerdings gering und so beschloss er, seine Ideen ausführlicher darzustellen. 1962 veröffentlichte er zunächst im privaten Rahmen sein Buch ''The Prospect of Immortality''. Ein großer Verleger wurde darauf aufmerksam und sandte das Werk an den bekannten [[Biochemiker]] und Science-Fiction-Autor [[w:Isaac Asimov|Isaac Asimov]], der die Ideen für stimmig befand. Ettingers Buch wurde ein großer Erfolg und machte ihn über Nacht zum Medienstar, über den viele renommierte Zeitungen und Zeitschriften berichteten.
[[Datei:Corylus avellana12.jpg|mini|Astquerschnitt der Gemeinen Hasel]]
Das [[Holz]] der Hasel ist mäßig hart und zäh. Es besitzt eine rötlich-weiße Farbe, wobei zwischen [[Splintholz|Splint]]- und [[Kernholz]] kein Unterschied besteht. Die [[Rohdichte]] des Holzes (r<sub>15</sub>) beträgt 0,57 bis 0,63&nbsp;g/cm³.


Die Hasel bildet keine [[Borke]] aus. Ihr Abschlussgewebe auch auf alten Zweigen ist eine glatte, glänzend graubraune [[Rinde]]. Auf ihr sitzen querstehende, helle [[Lentizellen]]. Im Alter bekommt die Rinde Längsrisse.
{{Zitat|Daher brauchen wir nur dafür zu sorgen, dass unser Körper, nachdem wir gestorben sind, in geeigneten Gefrierschränken gelagert wird, bis die Wissenschaft uns helfen kann. Egal, was uns tötet, ob Alter oder Krankheit, und auch wenn die Gefriertechniken beim Sterben noch unvollkommen sind, früher oder später sollten unsere Freunde aus der Zukunft der Aufgabe gewachsen sein, uns zu beleben und zu heilen. Das ist die Essenz des Hauptarguments.|Robert Ettinger|''''The Prospect of Immortality''|ref=<ref>„Hence we need only arrange to have our bodies, after we die, stored in suitable freezers against the time when science may be able to help us. No matter what kills us, whether old age or disease, and even if freezing techniques are still crude when we die, sooner or later our friends of the future should be equal to the task of reviving and curing us. This is the essence of the main argument.“ (Robert Ettiger: ''The Prospect of Immortality'', 1962)</ref>}}


=== Blüten ===
Am 12. Januar 1967 wurde die erste [[Kryokonservierung]] eines Menschen an [[w:James Bedford|James Bedford]] durchgeführt. Sein Körper wird heute in der [[WikipediaEN:Alcor Life Extension Foundation|Alcor Life Extension Foundation]] aufbewahrt.
Die Hasel ist [[Monözie|monözisch]], d.&nbsp;h. eine Pflanze verfügt über weibliche und männliche [[Blütenstände]]. Diese stehen in [[Sympodium|dichasialen]] Teilblütenständen. Letztere stehen entweder zu vielen und bilden [[Kätzchen]] (männliche Blüten) oder sie stehen zu mehreren und bleiben von der Knospe eingeschlossen (weibliche Blüten). Die Hasel hat ihre Blütezeit im Februar/März vor dem Laubaustrieb und ist als Frühblüher ein wichtiger Pollenlieferant für Honigbienen. An warmen, sonnigen Wintertagen werden allerdings nur die männlichen Kätzchen angeflogen, da die weiblichen Blüten weder duften noch Nektar anbieten.<ref name="kremer">Bruno P. Kremer: ''Strauchgehölze''. Niedernhausen 2002, ISBN 3-576-11478-5.</ref> Die Bestäubung erfolgt in jedem Fall durch den Wind ([[Anemophilie]]), die Blüten sind daher recht unscheinbar. Ein einziges Kätzchen enthält etwa 2&nbsp;Millionen Pollenkörner.<ref name="Duell">Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: ''Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands.'' 2005, ISBN 3-494-01397-7.</ref> Mit etwa zehn Jahren tragen die Sträucher das erste Mal Früchte.
[[Datei:Corylus avellana Pollenkorn 400x.jpg|mini|Pollenkorn der Gemeinen Hasel in Glycerin]]


Die männlichen Blütenstände entstehen bereits im Herbst des Vorjahres und überwintern nackt. Meist stehen zwei bis vier Blütenstände an der Spitze oder in Blattachseln letztjähriger Triebe. Zur Blüte strecken sie sich auf acht bis zehn Zentimeter Länge. Die Einzelblüten stehen in der Achsel eines flaumig behaarten [[Tragblatt]]s, am Blütenstiel sitzen zwei [[Vorblatt|Vorblätter]]. Ein [[Blütenhülle|Perianth]] fehlt, sodass die Blüte aus vier [[Staubblatt|Staubblättern]] mit je zwei Antheren besteht. Der [[Pollen]] der Hasel besitzt drei Keimporen.
In seinem 1972 veröffentlichten Buch ''Man Into Superman'' führte Ettinger seine Visionen von der Unsterblichkeit weiter aus. 1976 gründete er schließlich das [[WikipediaEN:Cryonics Institute|Cryonics Institute]] in [[w:Detroit|Detroit]], das 1993 nach [[w:Clinton Township (Macomb County, Michigan)|Clinton Township, Michigan]] übersiedelte.


Die weiblichen Blüten stehen in zweiblütigen [[Sympodium|Dichasien]]. Diese bilden zu mehreren den weiblichen Blütenstand, der jedoch auch bei der Blüte von den Knospenschuppen umschlossen bleibt. Lediglich die roten [[Narbe (Botanik)|Narben]] ragen aus der Knospe hervor. Das Dichasium besteht aus dem Deckblatt, den beiden Vorblättern der fehlenden Mittelblüte, sowie den beiden Seitenblüten, die entwickelt sind. Die Seitenblüten sind von zwei miteinander verwachsenen Vorblättern umgeben, die später zur Fruchthülle werden. Die Blüte besteht aus dem [[Stempel (Botanik)|Stempel]], der aus zwei verwachsenen [[Fruchtblatt|Fruchtblättern]] besteht. Der [[Fruchtknoten]] ist durch Scheidewände (Septen) in zwei Fächer geteilt, von denen jeder eine [[Samenanlage]] enthält. In der Regel entwickelt sich nur eine Samenanlage.
Ettinger ist Namensgeber und zugleich erster Empfänger der Robert-Ettinger-Medaille für herausragende Leistungen für die Kryonik.<ref>Erstmalige Verleihung der Robert-Ettinger-Medaille auf der Veranstaltung {{internetquelle|url=http://www.biostase.de/de/symposium2010.html|titel=„Angewandte Kryobiologie – Wissenschaftliches Symposium zur Kryonik“ in 2010|zugriff=23. Oktober 2012|archiv-url=https://web.archive.org/web/20130112010032/http://www.biostase.de/de/symposium2010.html|archiv-datum=2013-01-12|offline=ja|archiv-bot=2019-05-10 09:25:45 InternetArchiveBot}}</ref>


=== Früchte ===
== Kritik ==
[[Datei:Corylus avellana ripe nuts.jpg|mini|Reife Früchte der Haselnuss, ganz rechts nach der Trocknung]]
Nach der [[Befruchtung]] werden die Scheidewände des Fruchtknotens reduziert, es entwickelt sich eine einsamige [[Nussfrucht]]. Selten entwickeln sich beide Samenanlagen zu Samen aus. Die beiden Vorblätter der Blüte entwickeln sich zur Fruchthülle, der [[Fruchtbecher|Cupula]], die bei der Gemeinen Hasel glockenförmig ist und einen zerrissen gezähnten Rand aufweist. Das rundliche Mal an der Unterseite der Frucht ist die ehemalige Ansatzstelle an der Cupula. Die Nuss ist seitlich leicht zusammengedrückt. An der Flachseite gibt es eine leichte, längsorientierte Eintiefung. Dies sind die Kommissuren, die Stellen, wo die beiden Fruchtblätter aneinanderstoßen. An der Schmalseite besitzt jede Nusshälfte eine leichte Erhebung: dies ist die Mediane jedes Fruchtblattes. Hier lässt sich die Nuss am leichtesten spalten.


In der Nuss befindet sich ein einziger großer Samen ohne [[Endosperm]]. Die [[Samenschale]] (Testa) ist dünn und häutig. An einer Schmalseite liegt ihr die Columella an: das ist die Zentralsäule des Fruchtknotens, die sich bei der reifen Frucht von der basalen Ansatzstelle bis zur Spitze des Samens zieht. Sie ist die Verbindung zwischen Mutterpflanze und Samen. Der Achsenkörper des Embryos sitzt dementsprechend an der Spitzenseite des Samens, die Keimblätter füllen den restlichen Teil des Samens aus. Sie sind Speicherorgane, die hauptsächlich fette Öle speichern.
Aus [[Ethik|ethischer]] und [[geisteswissenschaft]]licher Sicht wirft die [[Kryonik]] eine Reihe gravierender Probleme auf. Sollte die Wiedererweckung der Toten tatsächlich einmal technisch machbar sein und nicht nur das Privileg einer kleinen Elite bleiben, müssten früher oder später neue [[Geburt]]en verhindert werden, um eine Überbevölkerung der [[Erde (Planet)|Erde]] zu vermeiden. Die [[Menschheit]] würde dadurch aller erfrischenden [[Kindheit]]skräfte beraubt. Die Kryonik ist in eine auf die Spitze getriebene Erneuerung der [[Altes Ägypten|altägyptischen]] [[Mumifizierung]]. Die Folgen dieser Mumifizierung, den Fall in den [[Materialismus]], hat [[Rudolf Steiner]] deutlich beschrieben {{GZ||105|31f}}. Diese Wirkung würde heute nur noch stärker auftreten. Wenn die Kryonik ihr Endziel erreicht, würde damit der Mensch von dem [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] abgeschnitten und in die [[Erdensphäre]] gebannt. Die [[Reinkarnation]] würde verhindert und die geistige Entwicklung der [[Menschheit]] käme zum Stillstand. Der Mensch müsste dann vollkommen den [[Ahriman|ahrimanischen Mächten]] verfallen.


Die Samen der Haselnuss enthalten rund 60 % fettes Öl. 100 Gramm enthalten rund 2700&nbsp;kJ Energie. Siehe dazu auch den Infokasten rechts.
== Werke ==
* ''The Prospect of Immortality'', 1962 [https://www.cryonics.org/images/uploads/misc/Prospect_Book.pdf pdf]
* ''Man Into Superman'', 1972 [https://www.cryonics.org/images/uploads/misc/ManIntoSuperman.pdf pdf]
* ''Youniverse: Toward a Self-Centered Philosophy of Immortalism and Cryonics'', 2009, ISBN 978-1599429793, eBook {{ASIN|B005CK4MBQ}}


Die Nüsse werden von Kleinsäugern ([[Eichhörnchen]], [[Bilche]]n, [[Mäuse]]n) und Vögeln ([[Kleiber (Art)|Kleibern]] und [[Eichelhäher|Hähern]]) verbreitet. Diese Tiere nutzen die Nüsse als Nahrung, durch verlorene Nüsse und vergessene Nahrungsverstecke sorgen sie zugleich für die Ausbreitung der Samen. Erntezeit ist üblicherweise September/Oktober.
== Literatur ==


== Siehe auch ==  
* [[w:Oliver Krüger|Oliver Krüger]] [https://archiv.ub.uni-marburg.de/ep/0004/article/view/3421/3383 '': The Suspension of Death. The Cryonic Utopia in the Context of the U.S. Funeral Culture''. In: Marburg Journal of Religion 15 (2010)]
* {{WikipediaDE|Gemeine Hasel}}
* Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983), ISBN 3-7274-1050-7 {{Vorträge|105}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
* [http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/23223/tod_des_unsterblichen.html ''Tod des Unsterblichen.''] auf spiegel.de
* [http://www.cryonics.org www.cryonics.org] - Website des Cryonics Institute
* [https://www.washingtonpost.com/local/obituaries/from-phyics-teacher-to-founder-of-the-cryonics-movement/2011/07/24/gIQAupuIXI_story.html Robert Ettinger, founder of the cryonics movement, dies at 92], Nachruf in [[w:The Washington Post|The Washington Post]] (englisch)
* [https://www.mlive.com/news/detroit/2010/01/facility_in_macomb_county_keep.html Facility in Macomb County keeps bodies frozen in hopes of bringing them back to life] - Artikel auf [https://www.mlive.com mlive.com] vom 16. Januar 2010 (abgerufen am 14. Juli 2019)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Sträucher]]
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Version vom 14. Juli 2019, 11:32 Uhr

Robert Ettinger
Robert Ettinger, 1940er

Robert Chester Wilson Ettinger (* 4. Dezember 1918 in Atlantic City[1], New Jersey; † 23. Juli 2011 in Clinton Township, Michigan[2]) war ein US-amerikanischer Hochschullehrer. Bekannt wurde er mit seinem 1962 erschienenen Buch The Prospect of Immortality als Vater der Kryonik, die heute eine wichtige Rolle in verschiedenen Strömungen des Transhumanismus spielt.

Leben

Ettinger wurde als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer geboren, wurde aber trotz seiner jüdischen Wurzeln später erklärter Atheist[3]. Er studierte Mathematik und Physik an der Wayne State University und schloss mit einem BA und einem MA in Physik und einem weiteren MA in Mathematik ab. Danach war er als Lehrer an dieser Universität und an einem College in Michigan tätig.

Nach seiner schweren Verwundung im Zweiten Weltkrieg bekam er das Purple Heart verliehen. Ettinger war zweimal verheiratet; aus der ersten Ehe entstammen zwei Kinder.

Kryonik

Siehe auch: Kryonik

In seiner Jugendzeit war Ettinger ein begeisterter Leser von Science-Fiction-Geschichten und fasziniert von der Idee, Menschen mittels zukünftiger Medizintechnik nach dem Tod wiederzubeleben. Als er 12 Jahre alt war, faszinierte ihn ganz besonders eine Geschichte in einem dieser frühen Science-Fiction-Magazine aus den frühen 30er Jahren, The Jameson Satellite von Neil R. Jones. Darin geht es um einen exzentrischen Millionär, der seinen Körper nach dem Tod in die Erdumlaufbahn schickt, wo dieser, eingefroren in der Kälte und im Vakuum des Weltraums, vor dem Zerfall bewahrt wird. Millionen Jahre später wird er von mechanischen außerirdischen Wesen mit biologischem Gehirn wiederbelebt. Sie transferieren sein Gehirn in einen unsterblichen Roboterkörper, wie sie selbst ihn haben, und ist nun frei, um mit ihnen zu den Sterne zu reisen.

Mit der Zeit nahmen Ettingers Ideen von der Unsterblichkeit konkrete Formen an. Der Leichnam soll durch tiefe Temperaturen konserviert werden, bis der technische Fortschritt eine Reparatur der Organschäden und den „Neustart“ des Lebens in dem erhaltenen Körper ermöglicht. 1947 macht er sich mit den Tieftemperatur-Experimenten des Franzosen Jean Rostand vertraut.

1960, mitten in einer tiefen Lebenskrise, wurde sich Ettinger seiner eigenen Sterblichkeit immer drängender bewusst. Er stand damals in seinem 42 Lebensjahr, also in jenem Lebensalter, in dem der Mensch das Geistselbst zu ergreifen beginnt. Ettinger fasste seine bisher entwickelten Ideen zur Kryonik auf wenigen Seiten zusammen und versendete sie an etwa 200 Personen, die er aus dem Who's Who in America auswählte[4]. Die Resonanz war allerdings gering und so beschloss er, seine Ideen ausführlicher darzustellen. 1962 veröffentlichte er zunächst im privaten Rahmen sein Buch The Prospect of Immortality. Ein großer Verleger wurde darauf aufmerksam und sandte das Werk an den bekannten Biochemiker und Science-Fiction-Autor Isaac Asimov, der die Ideen für stimmig befand. Ettingers Buch wurde ein großer Erfolg und machte ihn über Nacht zum Medienstar, über den viele renommierte Zeitungen und Zeitschriften berichteten.

„Daher brauchen wir nur dafür zu sorgen, dass unser Körper, nachdem wir gestorben sind, in geeigneten Gefrierschränken gelagert wird, bis die Wissenschaft uns helfen kann. Egal, was uns tötet, ob Alter oder Krankheit, und auch wenn die Gefriertechniken beim Sterben noch unvollkommen sind, früher oder später sollten unsere Freunde aus der Zukunft der Aufgabe gewachsen sein, uns zu beleben und zu heilen. Das ist die Essenz des Hauptarguments.“

Robert Ettinger: ''The Prospect of Immortality[5]

Am 12. Januar 1967 wurde die erste Kryokonservierung eines Menschen an James Bedford durchgeführt. Sein Körper wird heute in der Alcor Life Extension Foundation aufbewahrt.

In seinem 1972 veröffentlichten Buch Man Into Superman führte Ettinger seine Visionen von der Unsterblichkeit weiter aus. 1976 gründete er schließlich das Cryonics Institute in Detroit, das 1993 nach Clinton Township, Michigan übersiedelte.

Ettinger ist Namensgeber und zugleich erster Empfänger der Robert-Ettinger-Medaille für herausragende Leistungen für die Kryonik.[6]

Kritik

Aus ethischer und geisteswissenschaftlicher Sicht wirft die Kryonik eine Reihe gravierender Probleme auf. Sollte die Wiedererweckung der Toten tatsächlich einmal technisch machbar sein und nicht nur das Privileg einer kleinen Elite bleiben, müssten früher oder später neue Geburten verhindert werden, um eine Überbevölkerung der Erde zu vermeiden. Die Menschheit würde dadurch aller erfrischenden Kindheitskräfte beraubt. Die Kryonik ist in eine auf die Spitze getriebene Erneuerung der altägyptischen Mumifizierung. Die Folgen dieser Mumifizierung, den Fall in den Materialismus, hat Rudolf Steiner deutlich beschrieben (Lit.:GA 105, S. 31f). Diese Wirkung würde heute nur noch stärker auftreten. Wenn die Kryonik ihr Endziel erreicht, würde damit der Mensch von dem Leben zwischen Tod und neuer Geburt abgeschnitten und in die Erdensphäre gebannt. Die Reinkarnation würde verhindert und die geistige Entwicklung der Menschheit käme zum Stillstand. Der Mensch müsste dann vollkommen den ahrimanischen Mächten verfallen.

Werke

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Ettinger. Cryonics Institute. Archiviert vom Original am July 17, 2012. Abgerufen am May 24, 2009.
  2. Associated Press: Cryonics pioneer Robert Ettinger dies, Guardian. July 26, 2011. 
  3. Robert Ettinger, Telegraph. July 24, 2011. Abgerufen am 14. Juli 2019. 
  4. Ed Regis: Great Mambo Chicken and the Transhuman Condition: Science Slightly Over The Edge. Westview Press, 1991, ISBN 0-201-56751-2, S. 87–88.
  5. „Hence we need only arrange to have our bodies, after we die, stored in suitable freezers against the time when science may be able to help us. No matter what kills us, whether old age or disease, and even if freezing techniques are still crude when we die, sooner or later our friends of the future should be equal to the task of reviving and curing us. This is the essence of the main argument.“ (Robert Ettiger: The Prospect of Immortality, 1962)
  6. Erstmalige Verleihung der Robert-Ettinger-Medaille auf der Veranstaltung „Angewandte Kryobiologie – Wissenschaftliches Symposium zur Kryonik“ in 2010. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 12. Januar 2013; abgerufen am 23. Oktober 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biostase.de


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