Arild Rosenkrantz

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Arild Rosenkrantz (1870 - 1964)

Baron Arild von Rosenkrantz (* 9. April 1870 in Kopenhagen; † 29. September 1964 in Rønde, Dänemark) war ein dänischer Maler und Anthroposoph.

Leben

Arild Rosenkrantz wurde jüngster Sohn des dänischen Diplomaten Baron Iver Holger Rosenkrantz und seiner 27 Jahre jüngeren, künstlerisch begabten Gattin Julia Louisa, geb. Mackenzie of Tabat 1870 auf Schloss Frederiksborg in Hillerød auf der dänischen Insel Seeland nahe Kopenhagen geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit der Verwalter des Schlosses und früher Gesandter in Rom gewesen. Er starb 1873 als Arild kaum 3 Jahre alt war und hinterließ vier Söhne. Wie seine Brüder absolvierte Arild die Schule in Dänemark. Seine Mutter unternahm aber mit ihm oft Reisen nach England, Schottland und Italien und Arild verband sich schon früh mit ihrem Zweig der Familie.

Ausbildung zum Maler (1886 - 1894)

1886 reiste Arild mit seiner Mutter nach Rom, wo sie ihrer schon früh entwickelten schwärmerischen Neigung zum Okkultismus nachging. Nach dem Tod ihres Gatten hatte sie sich ganz besonders dem Spiritismus zugewandt und veranlasste Arild zum automatischen Zeichnen.

1886 wurde Arild Schüler des Freskomalers Modesto Faustini. 1889 setzte er seine künstlerische Ausbildung an der Académie Julian in Paris fort. 1891 liess sich seine Mutter endgültig in Rom nieder und war hier als Medium tätig. Bei einem Besuch in Paris brachte sie Arild mit dem französischen Schriftsteller, Okkultisten und Wegbereiter der französischen Rosenkreuzer-Bewegung Sâr Péladan zusammen, der hier seinen „Salon de la Rose Croix“ eröffnet hatte. Die Begegnung mit Sâr Péladan brachte Arild ein tief einschneidendes spirituelles Erlebnis, das er aber erst später durch die Anthroposophie ganz erfassen konnte. In den Jahren von 1892 - 94 stellte Arild seine Werke im „Salon de la Rose Croix“ aus.

New York

1894 und nochmals 1895 wurde Arild von seinem Bruder Markus nach New York eingeladen, wo er in dem für seine Glaskunst berühmten Atelier von Louis Comfort Tiffany und an einem Kirchenfenster für Wickhambreaux (England) arbeitete. Gemeinsam mit seinem Bruder lernte er hier Swami Vivekananda kennen und begann die Vedanta-Philosophie zu studieren.

London

1898 übersiedelte Arild nach London. 1901 heiratete er seine schottische Cousine Louise Augusta, genannt Tessa. Gemeinsam mit seiner Gattin setzte er seine Vedanta-Studien bei Swami Abedananda fort und schuf eine Reihe symbolistischer Gemälde, Porträts, Freseken und Glasfenster. Daneben gab er Malunterricht und arbeitete als Illustrator für seinen Bruder Palle.

Begegnung mit der Anthroposophie (1909)

Durch seine Mutter, die 1909 in Rom gerade einen Vortrag Rudolf Steiners gehört hatte, lernte Arild Rosenkrantz die Anthroposophie kennen. 1912 wurde er Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft und traf 1913 in London erstmals persönlich mit Rudolf Steiner zusammen.

In Dornach beim Bau des Ersten Goetheanums (1914 - 1917)

Von Dezember 1914 bis 1917 wirkte er bei der künstlerischen Gestaltung des ersten Goetheanums mit. Er arbeitet zunächst in der Glasschleiferei und malte dann das Mittelmotiv im Osten der kleinen Kuppel und erhielt dazu entscheidende Anregungen für seine Malweise und entsprechende Meditationen. Intensiv studierte er auch Goethes Farbenlehre. Seine Malweise änderte sich nun grundlegend. Früher hatte Arild mit vorwiegend gemischten dunklen Farben im Stil der Präraffaeliten gemalt; nun bildete er in Weiterführung der Ideen Steiners eine völlig neue anthroposophische Maltechnik aus und bevorzugte dabei die drei Glanzfarben Rot, Gelb und Blau, sowie Orange und Grün und hoffte dadurch das von der Materie verdunkelte, reine seelisch-geistige Dasein durch die Malerei enthüllen zu können.

Rückkehr nach London (1917 - 1922)

1917 kehrt Arild mit Tessa nach London zurück. 1918 gestaltete er in Camberwell eine Christusfigur aus Bronze für die St. George's Kirche und 1922 ein Gefallenendenkmal.

Arlesheim (1922 - 1927)

Von Dezember 1922 bis Anfang 1927 lebte Arild mit seiner Gattin Tessa in Arlesheim. Für die 1924 erschienene englische Ausgabe der «Occult Seals and Columns» fertigte Arild Rosenkrantz hier unter der direkten Anleitung Rudolf Steiners Bilder der Apokalyptischen Siegel an, die zunächst in schwarzweiss gedruckt wurden. In London malte er danach in den 1930iger Jahren 7 kreisförmige Pastellbilder der Siegel mit einem Durchmesser von jeweils 72 cm.

Wieder in London (1927 - 1939)

Anfang 1927 zog Arild mit seiner Gattin wieder nach London und baute sich ein Haus in Hampstead. Bis 1939 gab es jährliche Ausstellungen seiner Werke in London.

Siehe auch

Weblinks