Natur und 27. Februar: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Natur''' ([[Latein|lat.]]: ''natura'', von ''nasci'' „entstehen, geboren werden“; {{ELSalt|φύσις}}, ''physis'', „das Gewachsene“) bezeichnet nach heutigem Verständnis zweierlei: Zuerst ganz allgemein das, was ''nicht vom Menschen geschaffen'' wurde, so wie es sich der [[sinnlich]]en [[Wahrnehmung]] oder gegebenenfalls auch nur der [[Messgerät|messtechnischen]] Erfassung in seiner ganzen Mannigfaltigkeit offenbart; im weiteren [[Philosophie|philosophisch]]-[[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Sinn aber auch das nur [[geist]]ig bzw. [[Gedanke|gedanklich]] fassbare [[Wesen]] der natürlichen [[Ding]]e. 
Der '''26. Februar''' ist der 57. Tag des [[Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalenders]], somit bleiben 308 Tage (in [[Schaltjahr]]en 309 Tage) bis zum Jahresende.
 
Der Natur steht die [[Kultur]] gegenüber, als jener Teil der Natur, der durch die von der menschlichen [[Geist]]estätigkeit geleitete [[Arbeit]] umgeschaffen wurde. Mit der modernen [[Technik]], namentlich mit der der [[Wikipedia:Elekrotechnik|Elekrotechnik]], [[Wikipedia:Elektronik|Elektronik]] und mit der Anwendung der [[Wikipedia:Kernenergie|Kernenergie]] stößt der [[Mensch]] allerdings bereits in den Bereich der [[Unter-Natur]] vor, die dem Reich [[Ahriman]]s angehört.
 
Die ''Natur des Menschen'' umfasst im [[Wikipedia:Theologie|theologischen]] Sinn seine allgemeinen, [[geschöpf]]lichen Eigenschaften, auf die sich seine natürlichen Fähigkeiten, insbesondere seine natürliche [[Vernunft]], gründen.
 
Was als äußere [[physisch]]e Natur erscheint, ist aus den [[leben]]digen [[äther]]ischen [[Bildekräfte]]n herausgewachsen. Diese Wachstumskräfte sind letzlich [[gedanken]]artiger Natur, sie sind Wachstums''gesetzmäßigkeiten'', allerdings erscheinen sie nicht wie ''unsere'' menschlichen Gedanken als bloße Schatten in unserer [[Seele]], sondern sind [[Realität|real]] gestaltende [[Kraft|Kräfte]].
 
<div style="margin-left:20px">
"Nicht
wesenlose Moleküle liegen dem zugrunde. Alles, was draußen in der
Natur sich ausbreitet, es kommt vom Geiste. So ist die Blume eine
ätherische Wesenheit, und andrerseits ist durch diese Blume der Geist
von außen in die Erde hineingedrungen. In dem, was da aus der Erde
heraus an Formen hervorsprießt, zeigt sich uns der höchste Sinn. Man
wird nicht nur erkennen durch den Glauben, sondern man wird
wissend werden." {{Lit|{{G|130|38}}}}
</div>
 
[[Mensch]], [[Tier]] und [[Pflanze]] tragen diese Bildekräfte noch als [[Ätherleib]] in ihrem [[Wesen]]; im [[Mineral]] ist dieses gestaltende [[Leben]] in festen [[Form]]en erstorben, aber auch diese Formen sind ursprünglich aus einem lebendigen Bildungsprozess hervorgegangen. [[Goethe]] hat etwas davon geahnt, wenn er sagt:
 
{{Zitat|Natur! Wir sind von ihr umgeben und umschlungen – unvermögend aus ihr herauszutreten, und unvermögend tiefer in sie hineinzukommen. Ungebeten und ungewarnt nimmt sie uns in den Kreislauf ihres Tanzes auf und treibt sich mit uns fort, bis wir ermüdet sind und ihrem Arme entfallen [...]<br>Gedacht hat sie und sinnt beständig, aber nicht als ein Mensch, sondern als Natur [...]<br>Leben ist ihre schönste Erfindung, und der Tod ist ihr Kunstgriff viel Leben zu haben.|Johann Wolfgang Goethe|aus dem Fragment »Die Natur«<ref>Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 13, Hamburg 1948 ff. [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur|Die Natur (Fragment)]] [http://www.zeno.org/nid/2000485621X]</ref>}}
 
[[Abstraktion|Abstrakt]] [[Logik|logische]] Gedanken reichen hin, die abgestorbene [[physisch]]e Natur zu begreifen. Um das das [[Leben]]dige erfassen zu können, bedarf es eines viel reicheren [[Kunst|künstlerisch]] gestaltenden, bildhaften [[Denken]]s, das in sich selbst aber mindestens ebenso konsequent und klar überschaubar ist wie das abstrakt logische Denken.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und
dann wird deklamiert von der Seite der wahren Wissenschafter:
Man muß die Phantasie unterdrücken, man muß die Imagination
ausschalten, wenn man die Wirklichkeit erfassen will, und muß sich
auf das bloß Logische beschränken. — Ja, das kann man deklamieren,
das kann man fordern. Aber denken Sie nur einmal, wenn die
Wirklichkeit, wenn die Natur selber eine Künstlerin ist, da nützt es
nichts, wenn man vom Menschen aus fordert, man soll nur immer
alles logisch begreifen. Dann kann man der Natur eben nicht beikommen
mit dem bloßen logischen Begreifen, wenn die Natur
selber eine Künstlerin ist. Und die Natur ist eine Künstlerin. Das
entdeckt man gerade durch anthroposophische Erkenntnis an einem
bestimmten Punkte dieser Erkenntnis. Man muß aufhören, in
Ideen zu leben. Man muß anfangen, in Bildern selbst zu denken,
um die Natur begreifen zu können, insbesondere das Höchste an
der Natur, den physischen Menschen in seinen Formen. Keine
Anatomie, keine Physiologie kann den physischen Menschen in
seinen Formen begreifen. Das kann allein die von dem künstlerischen
Empfinden beflügelte lebendige Erkenntnis." {{Lit|{{G|276|114f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Da wird nun sogleich
der heutige Philosoph kommen und sagen: Das gibt es nicht,
in Bildern die Welt erfassen; künstlerisch die Welt erfassen, das gibt
es nicht. Ich konstruiere eine Erkenntnistheorie; die Naturgesetze müssen
mit Logik umspannt werden. Man muß alles das, was man von der
Welt begreifen will, in abstrakte Begriffe, in abstrakte Gesetze bringen
können. — Das mag der Mensch halt fordern und er mag solche Erkenntnistheorien
begründen, aber wenn die Natur künstlerisch schafft,
dann läßt sie sich eben nicht mit solchen Erkenntnistheorien einfangen;
dann muß sie eben in Bildern begriffen werden. Nicht wir können
der Natur vorschreiben, wodurch sie sich begreifen lassen soll, sondern
wir müssen es ihr ablauschen, wodurch sie sich begreifen lassen will.
Und sie läßt sich nun schon einmal in ihrem wäßrigen Elemente der
Pflanzenwelt nur durch Imagination begreifen, und sie läßt sich in
ihrem rhythmischen Leben bis hinaus in die Weltenweitenrhythmen
nur begreifen durch die Inspiration, durch das Verfolgen des rhythmischen
Lebens, durch das Sich-Hineinleben in das Atmungsleben.
Wenn Sie Alpdrücken haben, dann drückt Sie der Rhythmus der
Welt, der so vehement über Sie kommt, daß Sie ihn nicht aushalten
können. Wenn Sie aber, nachdem Sie gewisse Übungen durchgemacht
haben, nun selber hineinkriechen können in dieses Luftelement, selber
sich bewegen können mit dem Rhythmus, dann geraten Sie in die Welt
der Inspiration hinein, dann sind Sie außerhalb Ihres Leibes, so wie
die Luft selber, die einzieht, außerhalb Ihres Leibes ist. Dann bewegen
Sie sich mit der Luft in den Leib hinein, heraus. Dann gehen Sie über
zum Begriff dessen, was der Mensch in Wahrheit ist, nicht dessen, was
nach seinem Tode im Grabe liegt und was die heutige Wissenschaft
begreifen kann.
 
Aber man muß sich zugleich aufschwingen von abstrakten Begriffen,
von bloß logischen Bildern zu [[Imagination]]en, zu [[Inspiration]]en und
dann zu [[Intuition]]en." {{Lit|{{G|205|41f}}}}
</div>
 
Der Ursprung der gestaltbildenden Kräfte liegt in den [[Schöpfung]]sgedanken der [[Götter]] - im Falle unserer [[Erdentwicklung]] sind das die [[Elohim]], die [[Geister der Form]]. Sie haben sich aber aus ihrem Werk mittlerweile zurückgezogen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Sehen wir uns, um das zu verstehen, einmal unsere Welt, so wie sie
uns heute vorliegt, und wie wir selbst drinnen stehen, näher an. Sehen
Sie einmal ab von dem Menschen selbst in der ganzen weiten Welt,
sehen Sie auf alles dasjenige, was sich in der ganzen weiten Welt findet,
sagen wir als Wolken, Berge, Flüsse, als die Gebilde des mineralischen,
des pflanzlichen, des tierischen Reiches, und fragen wir uns: Was ist
denn eigentlich in dem ganzen Umkreise dessen, was man so bezeichnen
darf, wie ich es eben getan habe? - Wollen wir uns einmal schematisch
das aufzeichnen, um was es sich da handelt. Sagen wir: Alles
dasjenige, was wir über uns sehen können (siehe Zeichnung, oben), alles
 
[[Datei:GA198_285.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 198, S 285]]
 
dasjenige, was sich als Mineralisches (rot), als Pflanzliches (grün) und
bis zu einem gewissen Grade auch als tierisches Leben um uns ausbreitet
- von dem Menschen sehen wir dabei ab, was es ja natürlich in
Wirklichkeit gar nicht geben kann, was wir uns eben hypothetisch vor
die Seele führen können -, also wir stellen uns vor, das sei die menschenentblößte
Natur. Da, in dieser ganzen menschenentblößten Natur,
gibt es keine Götter. Das ist dasjenige, was durchschaut werden muß!
Es gibt in dieser menschenentblößten Natur ebensowenig Götter, wie
es in der abgesonderten Austernschale die Auster gibt oder in der abgesonderten
Schneckenschale die Schnecke gibt. Diese ganze Welt, von
der ich Ihnen jetzt hypothetisch gesprochen habe, bei der wir absehen
vom Menschen, sie ist dasjenige, was die Götterwesen im Laufe der
Entwickelung abgesondert haben, wie die Auster ihre Schale absondert.
Aber die Götter, die geistigen Wesen, sind nicht mehr darinnen, so wenig
wie die Auster oder die Schnecke in ihren abgesonderten Schalen
sind. Was wir als die Welt, die ich bezeichnet habe, um uns haben, ist
ein Vergangenes. Indem wir hinschauen auf die Natur, schauen wir
auf die Vergangenheit des Geistigen hin und auf das, was aus dieser
Vergangenheit des Geistigen als ein Rückstand geblieben ist. Daher
gibt es auch keine Möglichkeit, zu einem wirklich religiösen Bewußtsein
bloß durch die Anschauung der Außenwelt zu kommen; denn
man soll nur ja nicht glauben, daß in dieser Außenweit irgend etwas
vorhanden ist von dem, was die eigentlich menschheitsschöpferischen
geistig-göttlichen Wesen sind. [[Elementarwesen]], gewiß, niedere geistige
Wesenheiten, das ist etwas anderes; aber dasjenige, was eigentlich die
schöpferischen geistigen Wesenheiten sind, die in das religiöse Bewußtsein
als solches einzugehen haben, das gehört dieser Welt nur insofern
an, als diese Welt die Schale davon ist, das Residuum, der Rückstand." {{Lit|{{G|198|285}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|27. Februar}}


* {{UTB-Philosophie|Brigitte Wiesen|585|Natur}}
[[Kategorie:Datum|B27]]
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
#Rudolf Steiner: ''Heilfaktoren für den sozialen Organismus'', [[GA 198]] (1984), ISBN 3-7274-1980-6 {{Vorträge|198}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
#Rudolf Steiner: ''Das Künstlerische in seiner Weltmission'', [[GA 276]] (2002), ISBN 3-7274-2760-4 {{Vorträge|276}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Natur]]

Version vom 17. Oktober 2018, 19:54 Uhr

Der 26. Februar ist der 57. Tag des gregorianischen Kalenders, somit bleiben 308 Tage (in Schaltjahren 309 Tage) bis zum Jahresende.

Siehe auch