Buße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Buße''' ([[Wikipedia:Bibelgriechisch|Bibelgriech.]] μετάνοια ''metanoia'', von νοεῖν ''noein'', „denken“ und μετά ''meta'', „um“ oder „nach“,  wörtlich also etwa: „Umkehr des Denkens“; [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''poenitentia'', „Reue“, von ''poena'', „Strafe“) im [[christlich]]en Sinn bedeutet die Rückwendung zu [[Gott]], von dem sich der [[Mensch]] durch die [[Sünde]] entfernt hat. Im Gegensatz zur göttlichen [[Strafe]] beruht die Buße auf einer selbst auferlegten Ausgleichsleistung für die begangene Sünde. Sie ist zudem gebunden an die [[Erkenntnis]] der eigenen [[Schuld]] und die sich daran anschließende freiwillige Umwendung zu einer neuen, nicht mehr sündhaften Lebensführung. Der Mensch erleidet dadurch nicht nur passiv, als Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, die Folgen seiner Untat, sondern er bekundet seinen Willen, an deren Überwindung mitzuarbeiten und sich dadurch aktiv der göttlichen [[Gnade]] zuzuwenden.
Die '''Buße''' ({{ELSalt|μετάνοια}} ''metanoia'', von {{polytonisch|νοεῖν}} ''noein'', „denken“ und {{polytonisch|μετά}} ''meta'', „um“ oder „nach“,  wörtlich also etwa: „Umkehr des Denkens“; [[lat.]] ''poenitentia'', „Reue“, von ''poena'', „Strafe“; beides als Übersetzung von {{HeS|שׁוּב|Schub}} „Umkehr, Rückkehr“) im [[christlich]]en Sinn bedeutet die Umkehr oder Rückwendung zu [[Gott]], von dem sich der [[Mensch]] durch die [[Sünde]] entfernt hat. Im Gegensatz zur göttlichen [[Strafe]] beruht die Buße auf einer selbst auferlegten Ausgleichsleistung für die begangene Sünde. Sie ist zudem gebunden an die [[Erkenntnis]] der eigenen [[Schuld]] und die sich daran anschließende freiwillige Umwendung zu einer neuen, nicht mehr sündhaften Lebensführung. Der Mensch erleidet dadurch nicht nur passiv, als Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, die Folgen seiner Untat, sondern er bekundet seinen [[Wille]]n, an deren Überwindung mitzuarbeiten und sich dadurch aktiv der göttlichen [[Gnade]] zuzuwenden.


[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Ethik]]

Version vom 17. August 2014, 23:58 Uhr

Die Buße (griech. μετάνοια metanoia, von νοεῖν noein, „denken“ und μετά meta, „um“ oder „nach“, wörtlich also etwa: „Umkehr des Denkens“; lat. poenitentia, „Reue“, von poena, „Strafe“; beides als Übersetzung von hebr. שׁוּב Schub „Umkehr, Rückkehr“) im christlichen Sinn bedeutet die Umkehr oder Rückwendung zu Gott, von dem sich der Mensch durch die Sünde entfernt hat. Im Gegensatz zur göttlichen Strafe beruht die Buße auf einer selbst auferlegten Ausgleichsleistung für die begangene Sünde. Sie ist zudem gebunden an die Erkenntnis der eigenen Schuld und die sich daran anschließende freiwillige Umwendung zu einer neuen, nicht mehr sündhaften Lebensführung. Der Mensch erleidet dadurch nicht nur passiv, als Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, die Folgen seiner Untat, sondern er bekundet seinen Willen, an deren Überwindung mitzuarbeiten und sich dadurch aktiv der göttlichen Gnade zuzuwenden.