Daleth (Hebräisch) und Wirtschaft: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wirtschaft''' oder '''Ökonomie''' ist die Gesamtheit aller [[w:Wirtschaftseinheit|Einrichtungen]] und Handlungen, die der [[w:Planung|planvollen]] Befriedigung der [[w:Bedürfnis#Bedürfnis in den Wirtschaftswissenschaften|Bedürfnisse]] dienen. Zu den wirtschaftlichen Einrichtungen gehören [[Unternehmen]], [[w:Privathaushalt|private]] und [[w:Öffentlicher Haushalt|öffentliche Haushalte]], zu den Handlungen des Wirtschaftens [[Produktion|Herstellung]], [[w:Absatzwirtschaft|Absatz]], [[w:Tausch|Tausch]], [[Konsum]], Umlauf, Verteilung und [[w:Entsorgungswirtschaft|Recycling/Entsorgung]] von [[Ökonomisches Gut|Gütern]]. Solche Zusammenhänge bestehen zum Beispiel auf [[w:Weltwirtschaft|welt-]], [[w:Volkswirtschaft|volks-]], [[w:Stadtwirtschaft|stadt-]], [[w:Betriebswirtschaft|betriebs-]] und [[w:Hauswirtschaft|hauswirtschaftlicher]] Ebene.


'''Daleth''' (דלת) ist der vierte Buchstabe im [[Hebräisches Alphabet|Hebräischen Alphabet]] und hat heute den Lautwert [d]. Er hat den [[Hebräische Zahlen|Zahlenwert]] 4.
== Begriff ==
Das Wort ''Wirtschaft'' wird von ''Wirt'' im Sinne von ''Gastgeber'' und ''bewirten'' abgeleitet. Das Fremdwort Ökonomie leitet sich von altgriech. {{lang|grc|οἰκονομία}} ab, das aus ''oikos'' (‚Haus‘, ‚Haushalt‘) und ''nemein'' (‚zuweisen‘/‚einteilen‘) gebildet ist und die Tätigkeit des ''oikonomos'', des ''Haushälters'' (zugleich weibliche Form) bezeichnet.<ref>Vgl. Kurt Singer, Oikonomia: an inquiry into beginnings of economic thought and language, in: Kyklos 11. 1958, 29–57. Singer korrigiert die mindestens bis auf Rousseau zurückgehende fälschliche Etymologie, laut der das Wort aus ''oikos'' (‚Haus, ‚Haushalt‘) und ''nomos'' (‚Gesetz‘), zusammengesetzt sei.</ref> Im Gegensatz zum modernen Ausdruck ''Wirtschaft'' (gleiches gilt für engl. ''economy'', frz. ''économie'', ital. ''economia'') bezeichnet das antike Wort ''oikonomia'' nie die Gesamtheit aller Strukturen und Prozesse der Produktion, Distribution und Konsum von Gütern und Dienstleistungen, sondern lediglich das planvolle Wirtschaften innerhalb eines institutionalisierten Personenverbands, meist des Haushalts. Dem entspricht, dass die Vorläufer der modernen Volkswirtschaftslehre nur bis in das 18. Jh. zurückreichen.<ref>Vgl. Moses I. Finley, Die antike Wirtschaft. München, 3. Aufl. 1993, Kap. 1: Die Menschen der Antike und ihre Wirtschaft, S. 9–31.</ref> Davor bezeichnete „Ökonomie“ vornehmlich die [[w:Agrarsektor|Agrarwirtschaft]], [[w:Landwirt#Zu den Begriffen Landwirt und Bauer|„Ökonom“ den Landwirt]].


== Geschichte ==
== Grundlagen ==
Unter [[w:Wirtschaften|Wirtschaften]] werden alle menschlichen Aktivitäten verstanden, die mit dem Ziel einer bestmöglichen Bedürfnisbefriedigung planmäßig und [[Wirtschaftlichkeit|effizient]] über knappe Ressourcen entscheiden. Die Notwendigkeit zu Wirtschaften ergibt sich aus der [[w:Knappheit|Knappheit]] der [[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Güter]] einerseits und der Unbegrenztheit der menschlichen Bedürfnisse andererseits. Grundlegender Untersuchungsgegenstand der [[Volkswirtschaftslehre]] ist die Frage, was wie ([[w:Ressourcenallokation|Allokation]]) und für wen ([[Einkommensverteilung|Distribution]]) produziert wird.


Das Daleth ist ein [[Konsonant]], dessen schriftliche Form im [[Wikipedia:Phönizisches Alphabet|phönizischen Alphabet]] auf die Darstellung einer geöffneten Zelttür zurückgeht ([[Datei:Phoenician daleth.png|20px|]]).  
== Organisation ==
=== Wirtschaftsformen ===
Der Begriff „Wirtschaftsform“ (auch „-weise“ oder „-typ“) bezeichnet die [[w:Subsistenz|Subsistenz]]strategie (Art und Weise des Lebensunterhaltes), die daraus resultierende [[Produktion]] und die [[w:Sozialstruktur|sozialen Bedingungen]], unter denen produziert wird.<ref>Walter Hirschberg (Hrsg.): ''Wörterbuch der Völkerkunde.'' Neuausgabe, 2. Auflage, Reimer, Berlin 2005. S. 360–361, 415.</ref>


Von diesem phönizischen Buchstaben leiten sich auch das griechische [[Wikipedia:Delta|Delta]] und das lateinische [[D]] her.
Dient das Wirtschaften weitestgehend der [[w:Selbstversorgung|Selbstversorgung]] mit Gütern, spricht man von [[w:Subsistenzwirtschaft|Subsistenz- oder Bedarfswirtschaft]]. Ausgehend von dieser elementaren Strategie haben sich vielfältige Formen landwirtschaftlicher Betriebssysteme entwickelt, die als [[w:traditionelle Wirtschaftsform|traditionelle Wirtschaftsform]]en bezeichnet werden (Beispiele: Formen der [[w:Traditionelle Wirtschaftsform#Exktraktive Wirtschaftsform|Okkupationswirtschaft]]<ref>Bernd Andreae: ''Agrargeographie. Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft.'' De Gruyter, Berlin/New York 1977, ISBN 9783110085594, S. 69 ff. und 295 f.; siehe auch Bernd Andreae: ''Die epochale Abfolge landwirtschaftlicher Betriebsformen in Steppen und Trockensavannen.'' (=Schriften der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Lanbaues e. V., Band 14), Landwirtschaftsverlag, Münster-Hiltrup 1977, S. 349–352</ref> der [[Jäger und Sammler]], [[w:Nomadismus|Hirtennomaden]] oder auch [[w:Traditionelle Wirtschaftsform#Traditioneller Feldbau (Pflanzbau) und Gartenbau|Feldbauern]]).


Nach [[Kabbala|kabbalistischer]] Deutung zählt Daleth zu den [[Hebräisches Alphabet#Sieben Doppelte|7 doppelten Konsonanten]], die hart oder weich gesprochen werden können und den [[Planetensphären]] zugeordnet werden. Daleth entspricht nach den meisten Überlieferungen<ref>Verschiedene Textausgaben des [[Sefer Jetzira]] geben für die Planeten unterschiedliche Zuordnungen. Alle frühen Ausgaben, die Kurzfassung (ausgenommen das erste Manuskript, das keine explizite Zuordnung erwähnt), die Langfassung und auch die Saadia-Ausgabe geben übereinstimmend die [[geozentrisch]]e [[okkulte Reihenfolge der Planeten]]: Saturn (hebr. ‏שַׁבְּתַאי‎, Shabatai), Jupiter (hebr. ‏צֶדֶק‎, Tsedeq), Mars (hebr. ‏מַאְדִּים‎, Meadim), Sonne (hebr. ‏חמה‎, Chamah; auch Zorn; abgeleitet von: חַם, heiß), Venus (hebr. ‏נֹגַהּ‎, Nogah), Merkur (hebr. ‏כוכב‎, Kawkab; auch Gestirn), Mond (hebr. ‏לבֿנה‎, Lavanah). Die Gra-Version gibt, wie der [[Sohar]], die davon abweichende Reihung: Mond, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Saturn, Jupiter. Die Fassung des [[Golden Dawn]] reiht: Merkur, Mond, Venus, Jupiter, Mars, Sonne, Saturn.</ref> der [[Marssphäre]].
Demgegenüber stehen die Wirtschaftsformen, die vorwiegend vom [[Handel|Warenaustausch]] geprägt werden. Sie werden auch [[w:Erwerbswirtschaft|Erwerbswirtschaft]]en genannt. Ihre Entwicklung hat zu den modernen, [[Kapitalismus|kapitalistischen]] Wirtschaftssystemen geführt.


== Spezielle Verwendung ==
=== Wirtschaftssysteme ===
Es bestehen eine Reihe von [[Wirtschaftssystem]]en; als ihre wesentlichen Formen gelten [[Marktwirtschaft]] und [[Zentralverwaltungswirtschaft]].


Aufgrund seines Zahlenwertes wird das Daleth in Handschriften gelegentlich zur Abkürzung des [[JHWH|Tetragramms]] verwendet ("die vier Buchstaben").
Die politische und rechtliche Form, die den Rahmen für die wirtschaftlichen Tätigkeiten innerhalb einer Wirtschaft vorgibt, wird als [[Wirtschaftsordnung]] bezeichnet.


== Beispiele ==
Die folgenden Ausprägungen von Wirtschaftsordnungen (neben denen es jedoch noch weitere, weniger bekannte, Systeme gibt) haben von oben nach unten eine zunehmende [[w:Staatsquote|Staatsquote]]:
* [[w:Subsistenzwirtschaft|Subsistenzwirtschaft]] (prä-staatliche / staatenlose Wirtschaftsformen, Okkupationswirtschaft der Jäger- und Sammlergesellschaften, Ackerbauern und Viehzüchter, [[w:Dorfgemeinschaft (Ethnologie)|Dorfgemeinschaft (Ethnologie)]], Solidarwirtschaftssysteme)<ref>[https://www.uni-due.de/imperia/md/content/politik/debiel/lambach_afk_2007.pdf Die dicke Fassade der Zivilisation: Politische Ordnung, soziale Normen und Gewalt]</ref>
* [[w:Freie Marktwirtschaft|Freie Marktwirtschaft]] (basierend auf dem klassischen [[Liberalismus]] bzw. [[Wirtschaftsliberalismus]])<ref> ''[http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19325/freie-marktwirtschaft Freie Marktwirtschaft.]'' In: ''Das Lexikon der Wirtschaft.'' Grundlegendes Wissen von A bis Z. 2. Aufl. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus, Mannheim 2004, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004 (Lizenzausg.).</ref>
* [[Soziale Marktwirtschaft]] (basierend auf dem [[Ordoliberalismus]] und dem Konzept von [[w:Alfred Müller-Armack|Alfred Müller-Armack]])<ref>Uwe Andersen: ''[https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/202105/soziale-marktwirtschaft-wirtschaftspolitik Soziale Marktwirtschaft/Wirtschaftspolitik].'' In: Uwe Andersen, Wichard Woyke (Hrsg.): ''Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland.'' 5. Aufl. Leske+Budrich, Opladen 2003. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2003 (Lizenzausg.)</ref>
* Marktwirtschaft mit [[w:Wohlfahrtsstaat|Wohlfahrtsstaat]] ([[w:Skandinavisches Modell|Skandinavisches Modell]])<ref>Ota Sik: Wirtschaftssysteme: Vergleiche — Theorie — Kritik. Springer VS, 2013 (Erstveröffentlichung 1987), S. 49.</ref>
* [[w:Korporatismus|Korporatismus]] (inkl. [[w:Kriegswirtschaft|Wehrwirtschaft]])
* [[Planwirtschaft]]


* דברה [[Wikipedia:Deborah|Deborah]]: "Biene"
=== Wirtschaft nach Geographie ===
* דוד [[Wikipedia:David (Israel)|David]]
Traditionellerweise wird zwischen der (nationalen) [[Volkswirtschaft]] und der [[w:Weltwirtschaft|Weltwirtschaft]] (der Gesamtheit der internationalen Wirtschaftsbeziehungen) unterschieden. Zunehmende Bedeutung erhalten transnationale Wirtschaftsräume. Einer ihrer wichtigsten Vertreter ist der [[w:Europäischer Binnenmarkt|Europäische Binnenmarkt]]; daneben ist infolge der [[Globalisierung]] die ganze Welt ein Wirtschaftsraum.
* דלילה [[Wikipedia:Delila|Delila]], weiblicher Vorname
* דלת (delet): Tür - Herkunft des Buchstabennamens
* דן [[Wikipedia:Dan (Bibel)|Dan]], männlicher Vorname
* דניאל [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]]: "Mein Richter ist Gott"
* דריוש Daryavesh, [[Wikipedia:Darius|Darius]]


== Zeichenkodierung ==
Die nationalen Wirtschaften unterscheiden sich deutlich und sind daher in jeweiligen Artikeln dargestellt:
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* [[w:Wirtschaft der Vereinigten Staaten|Wirtschaft der Vereinigten Staaten]]


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Weitere Artikel über die [[Volkswirtschaft]]en einzelner [[Nation]]en finden sich in der
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== Anmerkungen ==
=== Wirtschaftsbereiche ===
Die [[Wirtschaftswissenschaft]] teilt die Wirtschaft in [[w:Wirtschaftssektor|Wirtschaftssektor]]en ein. Dies findet seine Grundlage in der [[Drei-Sektoren-Hypothese]] der Volkswirtschaftslehre.


<references/>
Weiterhin wird die Wirtschaft in [[Wirtschaftszweig]]e (Synonym: Branche) eingeteilt. Dies sind Gruppen von Unternehmen, die ähnliche Produkte herstellen oder ähnliche Dienstleistungen erbringen. Die amtliche Statistik der Wirtschaftszweige basiert auf der Europäischen Norm ''[[w:Nomenclature générale des activités économiques|Nomenclature générale des activités économiques]]'' (kurz ''NACE'').


{{Navigationsleiste Hebräisches Alphabet}}
=== Wirtschaftspolitik ===
[[Wirtschaftspolitik]] ist die Gesamtheit aller politischen, vor allem staatlichen Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, den Ablauf des Wirtschaftsgeschehens in einem Gebiet oder Bereich zu ordnen, zu beeinflussen, zu gestalten oder unmittelbar festzulegen.
Die Wissenschaft der Wirtschaftspolitik ist die [[w:Finanzwirtschaft|Finanzwissenschaft]].


[[Kategorie:Hebräisches Schriftzeichen]]
Die Wirtschaftspolitik wird meist in [[w:Ordnungspolitik|Ordnungspolitik]], [[w:Strukturpolitik|Strukturpolitik]] und [[w:Prozesspolitik|Prozesspolitik]] unterteilt.
 
* Zur Ordnungspolitik zählt die [[w:Wettbewerbspolitk|Wettbewerbspolitik]].
* Zur Strukturpolitik gehören Infrastrukturpolitik, [[w:Regionalpolitki|Regionalpolitik]] und sektorale Strukturpolitik.
* Zur Prozesspolitik gehören [[w:Arbeitsmarktpolitik|Arbeitsmarktpolitik]], [[Finanzpolitik]], [[w:Fiskalpolitk|Fiskalpolitik]], [[Geldpolitik]], [[w:Handelspolitik|Handelspolitik]], [[w:Konjunkturpolitik|Konjunkturpolitik]].
 
== Wirtschaftsbezogene Disziplinen ==
=== Wirtschaftswissenschaft ===
Die [[Wirtschaftswissenschaft]]en (auch ''Ökonomik'') beschäftigen sich auch mit der wissenschaftlichen Untersuchung der Wirtschaft. Traditionell werden hier [[Volkswirtschaftslehre]] und [[Betriebswirtschaftslehre]] unterschieden.
 
Die [[Wirtschaftsgeschichte]] ist eine Brückendisziplin zwischen den Wirtschaftswissenschaften und der Geschichtswissenschaft. Sie untersucht die historische Wirtschaftsentwicklung im Zusammenhang mit anderen Kulturveränderungen.
 
Die Wirtschaftswissenschaften haben eine Reihe von [[Wirtschaftstheorie]]n hervorgebracht. Wichtige Wirtschaftstheorien sind (chronologisch nach Entstehungszeitraum):
* [[Klassische Nationalökonomie]] (unter anderem [[Adam Smith]], [[David Ricardo]], [[John Stuart Mill]], [[Thomas Robert Malthus]] und [[Jean-Baptiste Say]])
* [[Marxismus]] (unter anderem [[Karl Marx]], [[Friedrich Engels]], [[Rosa Luxemburg]])
* [[Neoklassische Theorie]] (unter anderem [[Vilfredo Pareto]], [[Léon Walras]])
* [[Österreichische Schule]] (unter anderem [[Ludwig von Mises]], [[Friedrich August von Hayek]] und [[Carl Menger]])
* [[Ordoliberalismus]] (unter anderem [[Walter Eucken]] und [[Alexander Rüstow]])
* [[Keynesianismus]] (zurückgehend auf [[John Maynard Keynes]])
* [[Monetarismus]] (unter anderem [[Milton Friedman]])
 
=== Wirtschaftsrecht ===
Das [[Wirtschaftsrecht]] ist die Gesamtheit aller privatrechtlichen, strafrechtlichen und öffentlich-rechtlichen [[w:Rechtsnorm|Rechtsnorm]]en und Maßnahmen, mit denen der Staat auf die Rechtsbeziehungen der am Wirtschaftsleben Beteiligten untereinander und im Verhältnis zum Staat einwirkt und ist der Oberbegriff für das Recht des Wirtschaftsverkehrs sowie die rechtliche Grundlage der Wirtschaftspolitik.
 
Das Wirtschaftsrecht besteht aus drei Elementen: [[w:Wirtschaftsverfassungsrecht|Wirtschaftsverfassungsrecht]], [[w:Wirtschaftsverwaltungsrecht|Wirtschaftsverwaltungsrecht]] und [[w:Wirtschaftsprivatrecht|Wirtschaftsprivatrecht]].
 
Teilweise hinzugezählt wird auch das [[w:Wirtschaftsstrafrecht|Wirtschaftsstrafrecht]], also die Rechtsvorschriften gegen [[w:Wirtschaftskriminalität|Wirtschaftskriminalität]].
 
=== Wirtschaftssoziologie ===
Die [[w:Wirtschaftssoziologie|Wirtschaftssoziologie]] befasst sich mit der [[Soziologie|soziologischen]] Analyse der Wirtschaft und der Wirtschaftswissenschaften. Themen sind spezifische Aspekte und Subfunktionen des Wirtschaftssystems wie z.&nbsp;B. die Netzwerkbildung, die Dynamik von Märkten abseits von auf [[w:Vollkommener Markt|vollkommenen Märkten]] basierenden Modellen und die Folgen von [[w:Begrenzte Rationalität|begrenzter Rationalität]] beim Verbraucher.
 
=== Sonstiges ===
* Die [[w:Wirtschaftspädagogik|Wirtschaftspädagogik]] beschäftigt sich mit der Vermittlung von Wissen und [[w:Fähigkeit (Psychologie)|Fähigkeiten]] aus dem Gebiet der Ökonomie.
* Der [[w:Wirtschaftsjournalismus|Wirtschaftsjournalismus]] berichtet über Vorgänge in der Wirtschaft und setzt sich mit diesen auseinander.
* Die [[Wirtschaftsphilosophie]] reflektiert über die theoretischen und praktischen Grundlagen der Wirtschaft und ihrer Wissenschaften.
* Die [[w:Wirtschaftsethik|Wirtschaftsethik]] befasst sich mit der [[w:Moralische Rechtfertigung|moralischen Rechtfertigung]] von Wirtschaftssystemen, ethischem Handeln der Wirtschaftssubjekte (siehe [[w:Unternehmensethik|Unternehmensethik]]) oder auch mit der Wertfreiheit der Ökonomik.
* Die [[Wirtschaftsgeschichte]] untersucht die historische Entwicklung von Volkswirtschaften und die darunterliegenden [[w:Sozialer Prozess|sozialen Prozesse]].
 
== Siehe auch ==
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== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />
 
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[[Kategorie:Wirtschaft|!100]]


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Version vom 22. August 2020, 00:30 Uhr

Wirtschaft oder Ökonomie ist die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die der planvollen Befriedigung der Bedürfnisse dienen. Zu den wirtschaftlichen Einrichtungen gehören Unternehmen, private und öffentliche Haushalte, zu den Handlungen des Wirtschaftens Herstellung, Absatz, Tausch, Konsum, Umlauf, Verteilung und Recycling/Entsorgung von Gütern. Solche Zusammenhänge bestehen zum Beispiel auf welt-, volks-, stadt-, betriebs- und hauswirtschaftlicher Ebene.

Begriff

Das Wort Wirtschaft wird von Wirt im Sinne von Gastgeber und bewirten abgeleitet. Das Fremdwort Ökonomie leitet sich von altgriech. οἰκονομία ab, das aus oikos (‚Haus‘, ‚Haushalt‘) und nemein (‚zuweisen‘/‚einteilen‘) gebildet ist und die Tätigkeit des oikonomos, des Haushälters (zugleich weibliche Form) bezeichnet.[1] Im Gegensatz zum modernen Ausdruck Wirtschaft (gleiches gilt für engl. economy, frz. économie, ital. economia) bezeichnet das antike Wort oikonomia nie die Gesamtheit aller Strukturen und Prozesse der Produktion, Distribution und Konsum von Gütern und Dienstleistungen, sondern lediglich das planvolle Wirtschaften innerhalb eines institutionalisierten Personenverbands, meist des Haushalts. Dem entspricht, dass die Vorläufer der modernen Volkswirtschaftslehre nur bis in das 18. Jh. zurückreichen.[2] Davor bezeichnete „Ökonomie“ vornehmlich die Agrarwirtschaft, „Ökonom“ den Landwirt.

Grundlagen

Unter Wirtschaften werden alle menschlichen Aktivitäten verstanden, die mit dem Ziel einer bestmöglichen Bedürfnisbefriedigung planmäßig und effizient über knappe Ressourcen entscheiden. Die Notwendigkeit zu Wirtschaften ergibt sich aus der Knappheit der Güter einerseits und der Unbegrenztheit der menschlichen Bedürfnisse andererseits. Grundlegender Untersuchungsgegenstand der Volkswirtschaftslehre ist die Frage, was wie (Allokation) und für wen (Distribution) produziert wird.

Organisation

Wirtschaftsformen

Der Begriff „Wirtschaftsform“ (auch „-weise“ oder „-typ“) bezeichnet die Subsistenzstrategie (Art und Weise des Lebensunterhaltes), die daraus resultierende Produktion und die sozialen Bedingungen, unter denen produziert wird.[3]

Dient das Wirtschaften weitestgehend der Selbstversorgung mit Gütern, spricht man von Subsistenz- oder Bedarfswirtschaft. Ausgehend von dieser elementaren Strategie haben sich vielfältige Formen landwirtschaftlicher Betriebssysteme entwickelt, die als traditionelle Wirtschaftsformen bezeichnet werden (Beispiele: Formen der Okkupationswirtschaft[4] der Jäger und Sammler, Hirtennomaden oder auch Feldbauern).

Demgegenüber stehen die Wirtschaftsformen, die vorwiegend vom Warenaustausch geprägt werden. Sie werden auch Erwerbswirtschaften genannt. Ihre Entwicklung hat zu den modernen, kapitalistischen Wirtschaftssystemen geführt.

Wirtschaftssysteme

Es bestehen eine Reihe von Wirtschaftssystemen; als ihre wesentlichen Formen gelten Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft.

Die politische und rechtliche Form, die den Rahmen für die wirtschaftlichen Tätigkeiten innerhalb einer Wirtschaft vorgibt, wird als Wirtschaftsordnung bezeichnet.

Die folgenden Ausprägungen von Wirtschaftsordnungen (neben denen es jedoch noch weitere, weniger bekannte, Systeme gibt) haben von oben nach unten eine zunehmende Staatsquote:

Wirtschaft nach Geographie

Traditionellerweise wird zwischen der (nationalen) Volkswirtschaft und der Weltwirtschaft (der Gesamtheit der internationalen Wirtschaftsbeziehungen) unterschieden. Zunehmende Bedeutung erhalten transnationale Wirtschaftsräume. Einer ihrer wichtigsten Vertreter ist der Europäische Binnenmarkt; daneben ist infolge der Globalisierung die ganze Welt ein Wirtschaftsraum.

Die nationalen Wirtschaften unterscheiden sich deutlich und sind daher in jeweiligen Artikeln dargestellt:

Weitere Artikel über die Volkswirtschaften einzelner Nationen finden sich in der

Wirtschaftsbereiche

Die Wirtschaftswissenschaft teilt die Wirtschaft in Wirtschaftssektoren ein. Dies findet seine Grundlage in der Drei-Sektoren-Hypothese der Volkswirtschaftslehre.

Weiterhin wird die Wirtschaft in Wirtschaftszweige (Synonym: Branche) eingeteilt. Dies sind Gruppen von Unternehmen, die ähnliche Produkte herstellen oder ähnliche Dienstleistungen erbringen. Die amtliche Statistik der Wirtschaftszweige basiert auf der Europäischen Norm Nomenclature générale des activités économiques (kurz NACE).

Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik ist die Gesamtheit aller politischen, vor allem staatlichen Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, den Ablauf des Wirtschaftsgeschehens in einem Gebiet oder Bereich zu ordnen, zu beeinflussen, zu gestalten oder unmittelbar festzulegen. Die Wissenschaft der Wirtschaftspolitik ist die Finanzwissenschaft.

Die Wirtschaftspolitik wird meist in Ordnungspolitik, Strukturpolitik und Prozesspolitik unterteilt.

Wirtschaftsbezogene Disziplinen

Wirtschaftswissenschaft

Die Wirtschaftswissenschaften (auch Ökonomik) beschäftigen sich auch mit der wissenschaftlichen Untersuchung der Wirtschaft. Traditionell werden hier Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre unterschieden.

Die Wirtschaftsgeschichte ist eine Brückendisziplin zwischen den Wirtschaftswissenschaften und der Geschichtswissenschaft. Sie untersucht die historische Wirtschaftsentwicklung im Zusammenhang mit anderen Kulturveränderungen.

Die Wirtschaftswissenschaften haben eine Reihe von Wirtschaftstheorien hervorgebracht. Wichtige Wirtschaftstheorien sind (chronologisch nach Entstehungszeitraum):

Wirtschaftsrecht

Das Wirtschaftsrecht ist die Gesamtheit aller privatrechtlichen, strafrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Rechtsnormen und Maßnahmen, mit denen der Staat auf die Rechtsbeziehungen der am Wirtschaftsleben Beteiligten untereinander und im Verhältnis zum Staat einwirkt und ist der Oberbegriff für das Recht des Wirtschaftsverkehrs sowie die rechtliche Grundlage der Wirtschaftspolitik.

Das Wirtschaftsrecht besteht aus drei Elementen: Wirtschaftsverfassungsrecht, Wirtschaftsverwaltungsrecht und Wirtschaftsprivatrecht.

Teilweise hinzugezählt wird auch das Wirtschaftsstrafrecht, also die Rechtsvorschriften gegen Wirtschaftskriminalität.

Wirtschaftssoziologie

Die Wirtschaftssoziologie befasst sich mit der soziologischen Analyse der Wirtschaft und der Wirtschaftswissenschaften. Themen sind spezifische Aspekte und Subfunktionen des Wirtschaftssystems wie z. B. die Netzwerkbildung, die Dynamik von Märkten abseits von auf vollkommenen Märkten basierenden Modellen und die Folgen von begrenzter Rationalität beim Verbraucher.

Sonstiges

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Wirtschaft – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Wirtschaft

Weblinks

 Wikiquote: Wirtschaft – Zitate
 Wiktionary: Wirtschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Kurt Singer, Oikonomia: an inquiry into beginnings of economic thought and language, in: Kyklos 11. 1958, 29–57. Singer korrigiert die mindestens bis auf Rousseau zurückgehende fälschliche Etymologie, laut der das Wort aus oikos (‚Haus, ‚Haushalt‘) und nomos (‚Gesetz‘), zusammengesetzt sei.
  2. Vgl. Moses I. Finley, Die antike Wirtschaft. München, 3. Aufl. 1993, Kap. 1: Die Menschen der Antike und ihre Wirtschaft, S. 9–31.
  3. Walter Hirschberg (Hrsg.): Wörterbuch der Völkerkunde. Neuausgabe, 2. Auflage, Reimer, Berlin 2005. S. 360–361, 415.
  4. Bernd Andreae: Agrargeographie. Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft. De Gruyter, Berlin/New York 1977, ISBN 9783110085594, S. 69 ff. und 295 f.; siehe auch Bernd Andreae: Die epochale Abfolge landwirtschaftlicher Betriebsformen in Steppen und Trockensavannen. (=Schriften der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Lanbaues e. V., Band 14), Landwirtschaftsverlag, Münster-Hiltrup 1977, S. 349–352
  5. Die dicke Fassade der Zivilisation: Politische Ordnung, soziale Normen und Gewalt
  6. Freie Marktwirtschaft. In: Das Lexikon der Wirtschaft. Grundlegendes Wissen von A bis Z. 2. Aufl. Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus, Mannheim 2004, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2004 (Lizenzausg.).
  7. Uwe Andersen: Soziale Marktwirtschaft/Wirtschaftspolitik. In: Uwe Andersen, Wichard Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. 5. Aufl. Leske+Budrich, Opladen 2003. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2003 (Lizenzausg.)
  8. Ota Sik: Wirtschaftssysteme: Vergleiche — Theorie — Kritik. Springer VS, 2013 (Erstveröffentlichung 1987), S. 49.


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