Horus (Ägyptische Mythologie) und Wolfgang Treher: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wolfgang Treher''' wurde am 4. März 1919 in Berlin-Stralau als Sohn des Ingenieurs Ernst Treher geboren.  
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'''Horus''' (oder '''Horos''') war ein Hauptgott in der frühen [[Wikipedia:Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]]. Ursprünglich ein Himmelsgott, war er außerdem Königsgott, ein Welten- oder Lichtgott und Beschützer der Kinder.
Er studierte in Berlin Medizin. Als Truppenarzt eines Schützenpanzerbataillons kam er 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1950 heimkehrte. Seine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie erhielt er an der Nervenklinik der Stadt und Universität Frankfurt am Main. Von 1957 bis 1981 arbeitete er im Psychiatrischen Landeskrankenhaus Emmendingen nördlich Freiburg.  


== Name ==
Zwischen 1962 und 1993 schrieb er sechs Bücher. Weil er jedoch auch völlig gesunde und berühmte Menschen zum Gegenstand seiner Forschungen machte, wurde er der unlauteren Motive eines Enthüllungspathographen verdächtigt, was allerdings nahe liegt, wenn man sein Werk unvoreingenommen studiert.
''Horus'' ist die latinisierte Form des ägyptischen Wortes ''{{Unicode|ḥ}}r.w'', das vielfach auch als Hor wiedergegeben wird. Übersetzt wird es mit "der Ferne" oder "Der oberhalb ist" und bezieht sich auf seinen Status als Himmelsgott.
Wie andere Götter, so erhielt aber auch Horus verschiedene Beinamen<ref> Rolf Felde: ''Ägyptische Gottheiten.''S.25</ref>:


*Der von Hierakonpolis.
[[Rudolf Steiner]]s Bilderdschungel sowie der dem Laien unbegreiflich und unentwirrbar erscheinende und Sprachdschungel [[Adolf Hitler]]s in Mein Kampf erfahren von ihm ihre Deutung als psychische Krankheit. "Die Eingeweihten", so zitiert er zum vermeintlichen Beweis [[Rudolf Steiner]], "schildern zu allen Zeiten und an allen Orten im wesentlichen das gleiche". Dies allein ist ihm Anlass genug auf eine vermeintliche schizophrene Struktur im Denken dieser aussergewöhnlichen Menschen hinzudeuten.
*Der große Gott, der Herr des Himmels.
*Der große Gott, der Buntgefiederte.
*Der vom Abaton.
*Der Fürst von Buhen.


== Darstellung ==
Da sich die Deutungen Wolfgang Treher's in Hinsicht auf Hitlers Persönlichkeit wohl teilweise bejahen lassen, scheinen auch seine "Testate" in Richtung auf [[Rudolf Steiner]] und G.W.F. [[Hegel]] eine gewisse Authentizität zu beanspruchen. Daher wurden diese längst überholten "Forschungsresultate" von [[Ansgar Martins]] jüngst erneut ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt.
Abbildungen des Gottes Horus zählen sicherlich zu den zahlreichsten eines Gottes in Ägypten. Er ist sowohl in Texten als auch in bildlichen Darstellungen fast allgegenwärtig. Horus wird als Falke oder auch als Mensch mit Falkenkopf, auf dem zuweilen eine Doppelkrone sitzt, dargestellt. In der römischen Zeit erfolgte die Darstellung des Gottes als Legionär. <ref> Rolf Felde: ''Ägyptische Gottheiten.''S.25</ref>


== Geschichtliche Entwicklung ==
Doch der Psychiater Treher schüttet das Kind mit dem Bade aus, indem er die Aussage im Neuen Testament "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Matthäus 7,20), komplett ignoriert.
Horus hat in der geschichtlichen Entwicklung der ägyptischen Mythologie zahlreiche Veränderungen erfahren: Es entstanden unterschiedliche Wesensformen in Falkengestalt, die jeweils in einen eigenen Mythos eingebettet sind und deswegen unterschiedliche Eigenschaften und Kultorte haben. Der gesamte Mythos um Horus ist deshalb sehr vielschichtig und erscheint zuweilen sehr kompliziert.


Das älteste Wesen des Gottes Horus war jedoch das eines Himmelsgottes.
Die beiden Himmelskörper [[Sonne]] und [[Mond]] galten als die Augen des Gottes, wobei das rechte Auge das ''Sonnenauge'' und das linke das ''Mondauge'' ist. Um beide Augen ranken sich verschiedene Mythen. Seine Flügelspitzen berührten die Grenzen der Erde. Ein aus der Frühzeit stammendes Bildsymbol, das ein Flügelpaar, die von [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] stammende Sonnenbarke und einen darüber sitzenden Falken zeigt, wird als Kontamination verschiedener Himmelsbilder angesehen. Diese Darstellung gilt als Vorläufer der später häufig auftauchenden Symbols der „Flügelsonne“ ([[Behedeti]]) <ref> W. Helck/E. Otto: ''Kl. Lexikon der Ägyptologie.''S.127</ref>.
In seiner Bedeutung als Emblem eines siegreichen Volkes avancierte Horus zum Kriegsgott und zum kriegsbringenden Führer <ref> Veronica Ions: ''Die Götter und Mythen Ägyptens.''S.66</ref>, wodurch der Glaube entstand, der König (Pharao) sei dessen irdische Verkörperung. Seit dieser Zeit trugen die Könige Ägyptens den Falkengott Horus in ihrer Titulatur. Die Bedeutung von Horus als Himmels- und Königsgott wird als gleich alt bzw. zeitgleich angesehen.
Dadurch, dass die Könige zur selben Zeit den Gott [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] verehrten, kam es zu einer Identifizierung des Horus mit der Sonne. Der zur Staatsreligion gegensätzlichen Vorstellung des Volkes zufolge war Horus jedoch zwischenzeitlich mit dem Sohn des Osiris gleichgesetzt worden.
Die so entstandenen Wechselbeziehungen beider Identifizierungen eines Gottes führten zu einer verschiedenen Mythenbildung. Trotz der Unterschiede dieser beiden Horus-Götter verschmolzen die Ägypter den Sonnen-Horus in späterer Zeit mit dem gleichnamigen Gott des Osiriskultes zu einem Gott Horus. Allerdings führte dieser Verschmelzungsprozess in verschiedenen Kultzentren zu verschiedenen Ergebnissen, so das es schließlich fünfzehn verschiedene Horus-Götter gab. Trotz dieser vielen Sonderformen kann durch die Abstammungsgeschichte, die Horus im Mythos zugeschrieben wurde, eine grobe Einteilung vorgenommen werden:


*Als Sohn von [[Wikipedia:Atum|Atum]] oder [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]], von [[Wikipedia:Geb (Ägyptische Mythologie)|Geb]] oder [[Wikipedia:Nut (Ägyptische Mythologie)|Nut]], gehört Horus zum Sonnenkult.
== Werke (in Auswahl) ==


*Als Sohn der Isis, gehört er zum Osiriskult. <ref> Veronica Ions: ''Die Götter und Mythen Ägyptens ''S.67</ref>.
* Wolfgang Treher: ''HITLER, STEINER, SCHREBER - Ein Beitrag zur Phänomenologie des kranken Geistes'', Selbstverlag, Emmendingen 1966


<br />
* Wolfgang Treher: ''Hegels Geisteskrankheit oder das verborgene Gesicht der Geschichte: Psychopathologische Untersuchungen über das historische Prophetentum'', Selbstverlag, Emmendingen 1969
=== weitere Formen des Gottes Horus ===


{| {{Portal:Ägyptologie/TblWithHieroglyphs|border: 2px solid gray; border-collapse: collapse; width: 100%;}}
|- {{Portal:Ägyptologie/TblHighlight}}
! width="10%" |Name
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| [[Behedeti]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5- F18-D46-X1-O49: </hiero><br/>(Horus von Edfu)<br/><hiero>F18-D46-X1-O49: </hiero><br/>(Der von Edfu)
| ''{{Unicode| Ḥrw Bḫdtj}}''
| „Der von Edfu“. Ursprünglich aus dem 4./5. unterägyptischen Gau.
| Horus von Edfu
|-
| [[Harachte]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5-N27:X1*Z4</hiero>
| ''{{Unicode| Ḥrw3ḫtj}}''
| ''Der horizontische Horus'', "Horus der beiden Horizonte". Gott der Morgensonne. Eine Unterform des Gottes Horus.
| Hor-Achti
|-
| [[Harendotes]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero> G5-Aa27-W24-M17-X1:I9</hiero>
| ''{{Unicode| Ḥ r-n ḏ -jt}}=f''
| "Horus, der seinen Vater schützt". Schutzgottheit.
|
|-
| [[Harmachis]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5-Aa15:N27</hiero>
| ''{{Unicode| Ḥrw m ḫt }}''
| "Horus im Horizont". Personifikation der aufgehenden Sonne. Berühmteste Darstellung: [[Große Sphinx von Gizeh]].
| Houroun (franz.)
|-
| [[Haroeris]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5-G36:D21-A40</hiero>
| ''{{Unicode| Ḥr wr }}''
| ''Horus der Große'' oder ''Horus der Alte''
| Her-ur
|-
| [[Harpare]]
| style="background-color: #FFFFDE" |
| ''{{Unicode|ḥ}}r.w-p3-R{{Unicode|ʿ}}''
| ''Horus, die Sonne.'' Kind in der Triade von [[Month]] und [[Rat-taui]]. Wird in [[Medamud]], [[Armant]] und [[at-Tōd]] verehrt. Der Gott schützt den König vor Krankheit und Unheil.
| Harp-Re
|-
| [[Harpokrates]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5-G40-F32:D21:D46-A40</hiero>
| ''{{Unicode|ḥ}}r.w-p3-{{Unicode|ẖ}}rd''
| ''Horus, das Kind.'' Fruchtbarkeitsgott; Personifikation der aufgehenden Sonne und des Gottessohnes.
|
|-
| [[Harsiese (Ägyptische Mythologie)|Harsiese]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>G5-G39-Q1-X1:H8</hiero>
| ''{{Unicode| Ḥr  z3 3st }}''
| ''Horus, Sohn der Isis''. Bezeichnung für den Gott Horus als Kind.
| Harsiesis
|-
| [[Semataui]]
| style="background-color: #FFFFDE" | <hiero>F36-N16:N16</hiero>  auch  <hiero>G5-F36-N16:N16</hiero>
| ''Sm{{Unicode|3-t3}}wj''
| "Vereiniger der beiden Länder".
| Harsomtus, Somtus
|}
<br />
Haroeris ist beispielsweise eine sehr frühe Abspaltung des Gottes. Entsprechend der jeweiligen Wesensform erfolgt auch die bildliche Darstellung unterschiedlich. So wird z. B. Harpokrates seit dem [[Altes Reich (Ägypten)|Alten Reich]]  als nacktes Kind mit der Jugendlocke und einem Finger im Mund dargestellt. <ref> Rolf Felde: ''Ägyptische Gottheiten.''S.20</ref> Besonders deutlich werden diese Unterschiede aber erst durch die Hieroglyphenschreibungen, die Transkription und die Übersetzung.


== Bedeutung für das Königtum ==
[[Kategorie:Psychiater]] [[Kategorie:Autor]] [[Kategorie:Anthroposophie-Kritik]]
[[Bild:Egypte louvre 290.jpg|thumb|Horus-Name von [[Wadji]] im Serech]]
Horus war der Königsgott. Der Falke selbst stellte in vorgeschichtlicher Zeit ein Totem dar, das von den Nomadenstämmen im oberägyptischen Bereich als späteres Gauzeichen, verehrt wurde. Der König wurde bereits seit Beginn der [[Prädynastik (Ägypten)|Vor-]] und [[Frühdynastische Periode (Ägypten)|Frühdynastischer Zeit]]  mit dem Himmelsgott gleichgesetzt <ref> Manfred Lurker: ''Lexikon der Götter und Symbole der Alten Ägypter.''S.101</ref>: Horus offenbarte sich in der Person des Königs; der lebende König war Horus.
 
=== Horus im Königstitel ===
Für alle Könige Ägyptens war die Herrschaft des Horus Vorbild. Sie nahmen den Titel "Lebender Horus" an, und so ist der [[Horusname]] der älteste ägyptische Königstitel. Er ist z. B. bereits für die Könige [[Hat Hor]] und "[[Skorpion I.]]" belegt. Dieser Titel wird mit der Abbildung eines Falken eingeleitet, der auf einem Serech, der sogenannten Palastfassade, sitzt, und die den Namen des Königs umschließt.
Auf der sogenannten [[Narmer]]-Palette, die in die 0. Dynastie datiert, ist ein Falke abgebildet, der als Horus bezeichnet wird. Bis in die [[4. Dynastie]] war der Horusname der einzige Name des Königs ([[Pharao|Pharao]]s), es kam aber noch in der selben Dynastie der [[Goldname|Goldhorusname]] als weiterer Königstitel hinzu.
 
=== Der Horus-Thron ===
Durch die Krönung zum König Ägyptens wurde der Herrscher zum Horus. Dies drückte sich nicht nur durch den Horusnamen selbst aus. Texte auf Stelen sprechen davon, dass der König auf den "Horusthron der Lebenden" kam: der König saß auf dem Throne des Horus. Eine der bekanntesten Stelen, auf der dieser Satz ebenfalls zu finden ist, ist wohl die Restaurationsstele [[Wikipedia:Tutanchamun|Tutanchamuns]], wo es u. a. heißt: '''"Erschienen auf dem Horusthron der Lebenden"''' und '''"um einen König für immer zu schaffen, einen Horus, der dauert für alle Zeit".''' <ref> Hermann A. Schlögl: ''Echnaton - Tutanchamun.''S.129</ref>
 
== Verehrung und Kultorte ==
[[Bild:Egypt.Edfu.Temple.01.jpg|thumb|Statue des Horus im Tempel von [[Wikipedia:Edfu|Edfu]]]]
Der wichtigste Kultort des Horus war [[Wikipedia:Edfu|Edfu]]. Hier wurde er zusammen mit seiner Frau [[Wikipedia:Hathor (Ägyptische Mythologie)|Hathor]] und dem gemeinsamen Sohn als Dreiheit verehrt.
In [[Wikipedia:Kom Ombo|Kom Ombo]] wurde er als Haroeris und als Sohn des [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] verehrt, in [[Wikipedia:Heliopolis|Heliopolis]] hingegen als Harachte, dem Gott der Morgensonne. Weitere Kultorte waren [[Hierakonpolis]], Letopolis und Wawat, ein Gebiet, das südlich vom 1. Katarakt, im unteren Teil [[Wikipedia:Nubien|Nubiens]], lag. Als alter Stadtgott von Hierakonpolis und spätere Gottheit Unterägyptens galt er schließlich als Herr des Fruchtlandes von ganz Ägypten. <ref> Rolf Felde: ''Ägyptische Gottheiten.''S.26</ref> Als Harpokrates wurde er hingegen unter anderem in [[Wikipedia:Achmim|Achmim]], [[Wikipedia:Philae (Ägypten)|Philae]], [[Wikipedia:Edfu|Edfu]], [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]], [[Wikipedia:Pelusium|Pelusium]] und dem [[Wikipedia:Fajum|Fajum]] verehrt.
 
== In der ägyptischen Mythologie ==
Durch die geschichtliche Entwicklung und seine verschiedenen Wesensformen ist Horus in der ägyptischen Mythologie in unterschiedlichen Mythen vertreten. Sowohl Harsiese (Horus, Sohn der Isis) als auch Harpokrates (Horus, das Kind) zählen zum Osiris-Mythos, wohingegen die Wesensformen des Horus als Haroeris, Horus-Behedeti, Harachte und Harmachis an den Sonnenkult gebunden sind.
Und so sind auch die Schilderungen über seine Herkunft unterschiedlich. In der Mythologie um [[Osiris]] ist er der Sohn des Osiris und der [[Isis]]. Aber auch Hathor (übersetzt mit: Haus des Horus) wurde als seine Mutter angesehen, wobei die Inschriften des Tempels in Edfu sie als seine Gemahlin bezeichnen.
Als Horus der Ältere (Haroeris, auch Her-ur oder Her-wer) waren er und Isis die Eltern der vier Horussöhne (auch Kanopengötter) [[Wikipedia:Amset|Amset]], [[Wikipedia:Hapi (Horussohn)|Hapi]], [[Wikipedia:Duamutef|Duamutef]] und [[Wikipedia:Kebechsenuef|Kebechsenuef]]. Den Horussöhnen oblag nicht nur der Schutz der [[Kanope|Kanopen]], sondern sie wurden auch von ihrem Vater als Wächter über die vier Himmelsrichtungen bestimmt, in die sie als Krönungsboten entsandt wurden.
 
=== Der Streit zwischen Horus und Seth ===
Dieser wohl bekannteste Mythos um Horus ist die grundlegende Frage um die Thronfolge nach dem Tod seines Vaters Osiris, der zwischen ihm und dessen Bruder [[Wikipedia:Seth (Ägyptische Mythologie)|Seth]] ausgefochten wird:
 
Das Kleinkind Horus, Harsiese (Sohn der Isis) wurde von Isis durch die Begattung ihres verstorbenen Gatten Osiris empfangen. Isis zog ihn in den Sümpfen bei [[Wikipedia:Buto (Antikes Ägypten)|Buto]] auf. Als Horus schließlich zum Mann herangereift war, begann er, Krieg gegen Seth zu führen, um den Thron seines Vaters zurück zu gewinnen. Er hatte viele andere Götter als Verbündete und errang im Kampf den Titel ''Harendotes'': Der Beschützer seines Vaters.
Obwohl Horus in den Kämpfen gegen Seth und seine Streitmachten sehr erfolgreich war, erholte sich dieser immer wieder von seinen Wunden und Horus konnte ihn nicht besiegen. Der Krieg zog sich hin und der listreiche Seth versuchte für sich Vorteile zu erringen, indem er den Streit um die Thronfolge vor ein Göttergericht brachte.
 
Die Verhandlung dauerte achtzig Jahre, ohne dass die Götter des Tribunals zu einer Entscheidung gelangten. Die Mitglieder des Gerichts waren stets mit dem letzten Sprecher, den sie als Zeugen geladen hatten, einer Meinung und wechselten demzufolge immer wieder ihre Ansicht. Die meisten der Richter sprachen für Horus, während Re-Harachte, der den Vorsitz hatte, Seth begünstigte, da dieser der Sohn der [[Wikipedia:Nut (Ägyptische Mythologie)|Nut]] war.
Schließlich setzten sich [[Wikipedia:Schu|Schu]] und [[Wikipedia:Thot|Thot]] für Horus ein, die die Gerechtigkeit vor der Gewalt aufrecht erhalten wollten. Isis, die davon ausging, dass der Streit nun beendet sei, verkündete, es sei der Wille des Gerichts, dass das "Auge", das Symbol der Königsmacht an Horus gegeben werde. [[Wikipedia:Re-Harachte|Re-Harachte]], der sich so seiner Führung des Gerichts enthoben sah wurde zornig und hielt die Götter davon ab, Horus das Auge auszuhändigen. Seth hingegen bedauerte inzwischen, den Fall vor Gericht gebracht zu haben und da er von seinen Argumenten nicht mehr sehr überzeugt war, schlug er einen Zweikampf vor. Thot widersetzte sich und so war das Gericht erneut an einem toten Punkt angelangt.
Es erfolgte die Vorladung weiterer Götter, darunter der [[Widder von Mendes]], der zusammen mit [[Wikipedia:Ptah|Ptah]] erschien, sowie die Göttin [[Wikipedia:Neith (Ägyptische Mythologie)|Neith]]. Diese sprach sich dafür aus, den Thron zuzuerkennen, und dass Seth eine Entschädigung erhalten müsse, indem sein Besitz verdoppelt würde und er zwei weitere Frauen ([[Wikipedia:Astarte|Astarte]] und [[Wikipedia:Anath|Anath]]) bekommen sollte. Die göttlichen Richter glaubten jetzt endlich eine Lösung gefunden zu haben, allerdings war Re-Harachte verärgert. Nun gerieten die übrigen Götter in Zorn und nur Hathor gelang es, Re-Harachte zu besänftigen und dazu zu bewegen, sich wieder zum Gericht zu begeben.
 
Das Gericht trat nochmals zusammen, aber die Diskussion, ob die Thronfolgerechte des direkten Nachkommen wichtiger seien als die besondere Eignung eines anderen Thronanwärters, führte zu keiner Entscheidung. Isis war von Seth von der Verhandlung ausgeschlossen worden und bestach den Fährmann der Götter, Anti, sie zur Insel der Gerichtsverhandlung zu bringen. Hier verwandelte sie sich in ein junges Mädchen. Als Seth das Mädchen sah, verließ er seinen Platz und lauerte ihr auf und Isis erzählte ihm eine Geschichte: Ihr Mann, ein Hirte, sei gestorben und sie sei allein mit ihrem kleinen Jungen zurückgeblieben. Später sei ein Fremder gekommen, der drohte, den Sohn zu schlagen, das Vieh wegzunehmen und sie fortzujagen. Und so fragte sie Seth um Bestand gegen den Fremden. Seth, der ihr gefallen wollte, antwortete: ''Soll Vieh an Fremde fallen, wenn ein Mann einen Sohn zum Erben hat?'' Nach diesen Worten verwandelte sich Isis in einen Milan, flog davon und rief Seth zu, dass er sein eigenes Urteil gesprochen habe. Seth ärgerte sich, auf ihre List hereingefallen zu sein und beklagte sich darüber bei Re-Harachte. Dieser hingegen konnte jedoch nichts anderes tun, als das Urteil zu bestätigen und antwortete Seth, dass Seth sich selbst verurteilt habe. Re-Harachte wurde ungeduldig und befahl den Göttern, Horus sofort zu krönen.
 
Seth war damit nicht einverstanden und schlug erneut einen Zweikampf vor. Die Götter stimmten dem Kampf, in dem sich beide in [[Wikipedia:Flusspferd|Flusspferde]] verwandeln sollten, zu. Gewinner wäre derjenige, der am längsten unter Wasser bliebe. Isis war sich sicher, dass Seth, dessen natürliche Gestalt die des Flusspferdes war, ihren Sohn Horus töten würde. Sie befestigte eine Harpune an einem langen Seil und warf diese ins Wasser. Ihr erster Wurf jedoch traf Horus und als sie ihren Fehler bemerkte warf sie die Harpune erneut und traf dieses Mal Seth. Seth flehte seine Schwester an, er solle sie ihrer beider Mutter wegen wieder befreien und Isis befreite ihn. Wütend über diese Schwäche seiner Mutter sprang Horus aus dem Wasser und schlug ihr den Kopf ab.
Daraufhin beschlossen die Götter, Horus zu bestrafen, konnten ihn aber nicht finden. Seth hingegen fand ihn auf dem Berg, riss ihm die Augen aus und vergrub diese in der Erde. Als Seth zu den Göttern zurückkehrte, erklärte er, er habe Horus nicht finden können.
In einer Fassung des Mythos wurde Horus am Hang liegend von Thot, in einem anderen von Hathor gefunden. Hathor wusch ihm die Augenhöhlen mit Gazellenmilch aus, wodurch er sein Augenlicht wieder erlangte. Gemeinsam kehrten sie zum Göttergericht zurück. Doch erneut brach ein Streit aus und Verleumdung, Betrug und Gewalt wurden beidseitig eingesetzt, um ein Ergebnis herbeizuführen. Isis vereitelte einen Anschlag von Seth gegen Horus und Horus versuchte Seth in einem Duell zu betrügen, in dem er Seth schwer verwundete. Es konnte immer noch keine Entscheidung getroffen werden und so rief das Gericht erneut Neith an, die jedoch nicht weiter helfen konnte.
 
Thot schlug schließlich vor, sich wegen eines letzten Urteils an Osiris zu wenden, der zugunsten seines Sohnes sprach. Dieser schimpfte die Götter für die lange Dauer der Urteilssprechung und, dass sie Horus so schlecht behandelt hatten. Osiris sagte, er sei der Gott der Vegetation und die anderen Götter würden ihm Dank für Korn und Vieh schulden, und, dass kein anderer Gott außer ihm solche Dienste geleistet habe. Diese Äußerung machte Re-Harachte wütend und er entgegnete Osiris, es gäbe auch ohne ihn Korn. Durch seine Antwort beendete Osiris den Streit und stellte die Machtverhältnisse für den Gott der Lebenden und der Toten fest. Er pries den höchsten Gott der Neunheit und berief sich darauf, dass [[Wikipedia:Maat (Ägyptische Mythologie)|Maat]] missachtet worden sei. Seine eigentliche Drohung, dass ihm "Boten mit den wilden Gesichtern" zur Verfügung stünden, sprach er nicht aus: Diese Boten könnten das Herz eines jeden Gottes oder Sterblichen holen, der Böses vollbracht habe. Außerdem sei die Bestimmung, dass jedes Wesen in den Westen, das Land der Toten kommen würde. Und dort unterstünden alle dem Urteil von Osiris, der letztlich der Herr über alle sei. Diese Drohung blieb nicht wirkungslos: Das Urteil wurde eilends zugunsten von Horus gefällt und Seth in Ketten vor die Götter gebracht. Seth durfte unter der Bedingung weiterleben, dass er als Gott der Stürme und Winde das Boot von Osiris vorantreibe.
Horus trat sein Erbe an, erhielt den Titel "Horus, Herr beiden Länder" und wurde Herrscher über Ober- und Unterägypten.
<ref> Der vollständige Mythos in Übersetzung und mit Erläuterungen ist nachzulesen bei: Günther Roeder: ''Ägyptische Mythen und Legenden.'' in der vierbändigen Reihe ''Die ägyptische Religion in Texten und Bildern.'' sowie bei Veronica Ions: ''Die Götter und Mythen Ägyptens.</ref>
 
In der griechischen Mythologie wurde Horus dem Gott [[Apollon]] gleichgesetzt.
 
=== Das Horus-Auge ===
In einer Version des Mythos ''Der Widerstreit von Horus und Seth'' sticht Seth Horus beide Augen aus (siehe oben), in einer anderen Fassung hingegen verlor Horus im Kampf gegen Seth nur das linke Auge, das sogenannte Mondauge. Dieses wird als „[[Horusauge|Horus-Auge]]“, auch [[Udjat-Auge]] genannt, bezeichnet. Es ist das ''heile'' oder ''gesunde Auge''. In beiden Fassungen des Mythos erhält Horus jedoch das Augenlicht zurück, indem Thot das Auge heilt.
 
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Liste ägyptischer Götter|Liste ägyptischer Götter]]
* [[Wikipedia:Neunheit von Heliopolis|Neunheit von Heliopolis]]
* [[Horus-Name]]
 
== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
<references/>
 
== Literatur ==
*Mary Barnett: ''Götter und Mythen des alten Ägypten.'' Verlag Gondrom 1998, ISBN 3-8112-1646-5
*Hans Bonnet: ''Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte.'' Nikol-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6
*Rolf Felde: ''Ägyptische Gottheiten''. Wiesbaden 1995
*Lucia Gahlin: ''Ägypten - Götter, Mythen, Religionen.'' Edition XXL, ISBN 389736-312-7
*Wolfgang Helck/Eberhard Otto: ''Kleines Lexikon der Ägyptologie''. Harrasowitz, 1999, ISBN 3-447-04027-0
*Veronica Ions: ''Die Götter und Mythen Ägyptens. Verlag Buch und Welt, 1988
*Manfred Lurker: ''Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter''. Scherz Verlag, 1998, ISBN 3-502-16430-4
*Günther Roeder: ''Ägyptische Mythen und Legenden.'' Zürich 1960, Artemis Verlag (Die Bibliothek der Alten Welt).
 
== Weblinks ==
{{Commons|Category:Horus|Horus}}
* [http://www.humboldtgesellschaft.de/inhalt.php?name=aegypt Humboldt-Gesellschaft: Der altägyptische Königtum-Mythos]
 
[[Kategorie:Ägyptische Mythologie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 31. Dezember 2011, 05:29 Uhr

Wolfgang Treher wurde am 4. März 1919 in Berlin-Stralau als Sohn des Ingenieurs Ernst Treher geboren.

Er studierte in Berlin Medizin. Als Truppenarzt eines Schützenpanzerbataillons kam er 1945 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1950 heimkehrte. Seine Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie erhielt er an der Nervenklinik der Stadt und Universität Frankfurt am Main. Von 1957 bis 1981 arbeitete er im Psychiatrischen Landeskrankenhaus Emmendingen nördlich Freiburg.

Zwischen 1962 und 1993 schrieb er sechs Bücher. Weil er jedoch auch völlig gesunde und berühmte Menschen zum Gegenstand seiner Forschungen machte, wurde er der unlauteren Motive eines Enthüllungspathographen verdächtigt, was allerdings nahe liegt, wenn man sein Werk unvoreingenommen studiert.

Rudolf Steiners Bilderdschungel sowie der dem Laien unbegreiflich und unentwirrbar erscheinende und Sprachdschungel Adolf Hitlers in Mein Kampf erfahren von ihm ihre Deutung als psychische Krankheit. "Die Eingeweihten", so zitiert er zum vermeintlichen Beweis Rudolf Steiner, "schildern zu allen Zeiten und an allen Orten im wesentlichen das gleiche". Dies allein ist ihm Anlass genug auf eine vermeintliche schizophrene Struktur im Denken dieser aussergewöhnlichen Menschen hinzudeuten.

Da sich die Deutungen Wolfgang Treher's in Hinsicht auf Hitlers Persönlichkeit wohl teilweise bejahen lassen, scheinen auch seine "Testate" in Richtung auf Rudolf Steiner und G.W.F. Hegel eine gewisse Authentizität zu beanspruchen. Daher wurden diese längst überholten "Forschungsresultate" von Ansgar Martins jüngst erneut ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt.

Doch der Psychiater Treher schüttet das Kind mit dem Bade aus, indem er die Aussage im Neuen Testament "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Matthäus 7,20), komplett ignoriert.


Werke (in Auswahl)

  • Wolfgang Treher: HITLER, STEINER, SCHREBER - Ein Beitrag zur Phänomenologie des kranken Geistes, Selbstverlag, Emmendingen 1966
  • Wolfgang Treher: Hegels Geisteskrankheit oder das verborgene Gesicht der Geschichte: Psychopathologische Untersuchungen über das historische Prophetentum, Selbstverlag, Emmendingen 1969