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Deduktion
Als Deduktion (lat. deductio ‚Abführen, Fortführen, Ableitung‘) wird eine logische Schlussfolgerung bezeichnet, die vom Allgemeinen zum Besonderen, bzw. von Prämissen zu logisch notwendigen Konsequenzen führt. Die deduktive Methode wird vor allem in der Mathematik, in der formalen Logik und anderen axiomatisch aufgebauten Systemen angewendet. In den Erfahrungswissenschaften wird hingegen vorwiegend durch Induktion von den beobachteten Einzelfällen auf allgemeine Gesetze geschlossen.
Beispiel
Alle Vögel haben zwei Flügel. (Allgemein, Prämisse)
Dies ist ein Vogel. (Beobachtung)
Dieser Vogel hat zwei Flügel. (Besonderes, Schluß durch logische Konsequenz)
Deduktiver Fallibilismus
Karl Popper vertrat die Ansicht, daß verifizierende Induktion nicht möglich sei, und plädierte daher für einen deduktiven Fallibilismus.
Beispiel: Hypothese, Gesetzesvermutung: Alle Vögel haben zwei Flügel.
Konsequenz: Dieser und jener, ehemalige und zukünftige Vögel haben zwei Flügel (müssen sie haben gemäß Theorie).
Hypothesenprüfung: Läßt sich ein Vogel finden, der keine zwei Flügel hat?
Wenn so ein Fall beobachtet wird, ist die Hypothese/Theorie widerlegt. Fallibilismus ist dabei eine methodologische Einstellung, die systematisch und andauernd daran arbeitet, Theorien mit Geltungsanspruch zu widerlegen. Je mehr und andauernd solche Versuche scheitern, desto bewährter ist eine Theorie. Sie kommt dadurch der Wahrheit (scheinbar) näher. Allerdings ist solche Wahrheit keine echte gewisse Wahrheit, da es immer möglich ist, daß doch irgendwann ein besonderer Fall die Theorie widerlegt.
Wissenschaftssoziologische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß solch ein methodologischer Fallibilismus in der Wissenschaftspraxis kaum statt findet. Vielmehr gibt es eine Tendenz, liebgewordene Theorien auch gegen widersprechende Beobachtungen zu verteidigen, bis sie durch eine "Revolution" (oft betrieben durch die jüngere Generation) hinweggefegt werden. (Thomas S. Kuhn).