Zebaot und Tyche: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Zebaot''' ({{HeS|צבאות}}, ‚Heere‘, ‚Heerscharen‘, auch ''Zebaoth'' oder ''Zevaot'', siehe [[Wikipedia:Schreibung biblischer Namen|Schreibung biblischer Namen]]; gr.-lat. ''Sabaoth'') ist ein Wort aus dem [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] und einer der [[Jahve|Namen Gottes im Judentum]].
[[Datei:Tyche Antioch Vatican Inv2672.jpg|thumb|200px|Tyche von Antiochia. Römische Kopie einer Bronzestatute von [[Wikipedia:Eutychides|Eutychides]] aus dem 3. Jahrhunder v. Chr. (Vatikan)]]
'''Tyche''' ({{ELSalt|τύχη}}), eine Tochter des [[Zeus]], ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] die launenhafte ''Göttin des Schicksals'', die den Menschen scheinbar blind zufällig gute und böse Fügungen schickt. In der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] entspricht ihr die Göttin [[Fortuna]]. Ihre typischen Kennzeichen sind Füllhorn, Flügel und Ruder oder auch ein Steuerruder auf einem Rad oder einer Kugel. Gelegentlich hält sie im Arm auch den als Knaben dargestellten [[Plutos]] ({{ELSalt|Πλοῦτος}} „Reichtum“, „Fülle“; [[Latein|lat.]] Plutus), den Gott des Reichtums, der nicht zu verwechseln ist mit dem [[Unterwelt]]gott [[Pluton]].


== Hebräische Bibel (größter Teil des Alten Testamentes) ==
[[Kategorie:Griechische Mythologie]]
In der [[Wikipedia:Tora|Tora]] (fünf Bücher Moses) erscheint ''Zebaot'' noch nicht. In den anderen biblischen Schriften kommt das Wort häufig vor, fast ausschließlich als Hoheitsattribut [[Gott]]es in der Kombination ''[[JHWH]] (Jahwe als [[Tetragrammaton]]) Zebaot''. Undeutlich bleibt dabei, ob es sich um die Heere [[Israeliten|Israels]] handelt oder um die Schar der Kosmosmächte und [[Engel]]wesen z. B. {{Bibel|1 Sam|1|3}}. Ausnahmsweise können auch Heere fremder Könige gemeint sein z. B. {{Bibel|Ps |68|13}}: ''Die Könige der Heere („Zebaot“) fliehen''.
[[Kategorie:Schicksalsgottheit]]
 
Einige Hinweise zur möglichen Klärung dieser Frage finden sich jedoch in den prophetisch-visionären Beschreibungen der Gegenwart Gottes durch [[Ezechiel]] z. B. {{Bibel|Ez|38|13}} oder [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]].
 
== Griechisches Altes Testament ==
In die ersten Ausgaben des griechischen [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testamentes]] ([[Wikipedia:Septuaginta|Septuaginta]]) wurde die heilige Bezeichnung unübersetzt übernommen – die Konsonanten JHWH erscheinen als hebräische Buchstaben (יהוה) mitten im griechischen Text. In später angefertigten Kopien der Septuaginta wurde das [[JHWH|Tetragrammaton]] im griechischen Text durch die Worte ''kyrios'' (‚Herr‘) bzw. ''theos'' (‚Gott‘) ersetzt, was jedoch der Bedeutung des ursprünglichen Textes nicht vollständig gerecht wird (statt „JHWH Sebaoth“ erscheint in diesen Ausgaben ''Kyrie Sabaoth''). Häufig wird in der Septuaginta Zebaot auch recht frei als ''[[pantokrator]]'' (‚Allherrscher‘) übersetzt.
 
== Griechisches Neues Testament ==
In der [[Offenbarung des Johannes]] wird ebenso berichtet, dass große Heerscharen von Geistgeschöpfen unmittelbar vor Gott stünden und er somit über diese gebiete z. B. {{Bibel|Offb|19|14}}. Das Wort Sabaoth wird an einigen Stellen unübersetzt belassen z. B. {{Bibel|Röm|9|29}} oder {{Bibel|Jak|5|4}}, anderswo nach dem Vorbild der Septuaginta als ''pantokrator'' wiedergegeben.
 
== Lateinische Bibel ([[Wikipedia:Vulgata|Vulgata]]) ==
Die lateinische Bibelübersetzung übernimmt Sebaoth ebenfalls an einigen Stellen unübersetzt aus dem hebräischen bzw. griechischen Text. {{Bibel|Röm|9|29}}, {{Bibel|Jak|5|4}}.
 
== Deutsche Bibelübersetzungen ==
[[Wikipedia:Martin Luther|Martin Luther]] schrieb in seiner Übersetzung des [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testaments]] ''HERR Zebaoth''. In der [[Wikipedia:Einheitsübersetzung|Einheitsübersetzung]] heißt es ''Herr der Heere'', in der katholischen Liturgie ([[Wikipedia:Sanctus|Sanctus]]) ''Herr aller Mächte und Gewalten''. Die [[Wikipedia:Neue-Welt-Übersetzung|Neue-Welt-Übersetzung]] der Heiligen Schrift, eine [[Wikipedia:Bibelübersetzung|Bibelübersetzung]] der [[Wikipedia:Zeugen Jehovas|Zeugen Jehovas]], verwendet den Ausdruck ''Jehova der Heerscharen''.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Zebaoth|Zebaot}}
{{Wiktionary|Zebaoth}}
 
[[Kategorie:Bibel]]
[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Die Namen Gottes]]
[[Kategorie:Die Namen Gottes (Judentum)]]
[[Kategorie:Die Namen Gottes (Christentum)]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 19. Juli 2019, 03:34 Uhr

Tyche von Antiochia. Römische Kopie einer Bronzestatute von Eutychides aus dem 3. Jahrhunder v. Chr. (Vatikan)

Tyche (griech. τύχη), eine Tochter des Zeus, ist in der griechischen Mythologie die launenhafte Göttin des Schicksals, die den Menschen scheinbar blind zufällig gute und böse Fügungen schickt. In der römischen Mythologie entspricht ihr die Göttin Fortuna. Ihre typischen Kennzeichen sind Füllhorn, Flügel und Ruder oder auch ein Steuerruder auf einem Rad oder einer Kugel. Gelegentlich hält sie im Arm auch den als Knaben dargestellten Plutos (griech. Πλοῦτος „Reichtum“, „Fülle“; lat. Plutus), den Gott des Reichtums, der nicht zu verwechseln ist mit dem Unterweltgott Pluton.