Mehlbeeren (Sorbus) und Kategorie:Kunststoffe: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Kategorie:Werkstoffe]]
| Taxon_Name      = Mehlbeeren
[[Kategorie:Kunststoffe|!]]
| Taxon_WissName  = Sorbus
[[Kategorie:Polymer]]
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Kernobstgewächse
| Taxon2_WissName  = Pyrinae
| Taxon2_Rang      = Subtribus
| Taxon3_WissName  = Pyreae
| Taxon3_Rang      = Tribus
| Taxon4_WissName  = Spiraeoideae
| Taxon4_Rang      = Unterfamilie
| Taxon5_Name      = Rosengewächse
| Taxon5_WissName  = Rosaceae
| Taxon5_Rang      = Familie
| Taxon6_WissName  = Rosales
| Taxon6_Name      = Rosenartige
| Taxon6_Rang      = Ordnung
| Bild            = Sorbus-torminalis.JPG
| Bildbeschreibung = [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'') mit tief gelappten Blättern<br />und apfelförmigen, kleinen Früchten
}}
 
[[Datei:Sorbus torminalis Trunk and canopy.jpg|mini|hochkant|Stamm der [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'')]]
 
Die '''Mehlbeeren''' (''Sorbus''), auch '''Vogelbeeren''', '''Ebereschen''' oder '''Elsbeeren''' genannt, sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] der [[Kernobstgewächse]] (Pyrinae) innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Rosengewächse]] (Rosaceae). Die etwa 100 Arten sind in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]] verbreitet.<ref name="FoC" /> Alle Arten tragen im Herbst auffällige Früchte. Einige Arten wie etwa die [[Japan-Eberesche|Japan-]] oder die [[Kaschmir-Eberesche]] werden wegen ihrer auffälligen Herbstfärbung in Gartenanlagen und Parks gepflanzt. Zur Gattung gehören auch der [[Vogelbeere|Vogelbeerbaum]], dessen Früchte zu Schnaps und Marmelade verarbeitet werden, sowie der [[Speierling]], der in der [[Apfelwein]]herstellung eine Rolle spielt. Senikov & Kurto haben im Jahr 2017 die europäischen Mehlbeeren in mehrere verschiedene neue Gattungen aufgeteilt. Der Gattungsname ''Sorbus'' verbleibt danach nur noch bei der eigentlichen [[Vogelbeere]] (''Sorbus aucuparia'' {{Person|L.}}).
 
== Beschreibung ==
[[Datei:Sorbus aucuparia Wilde lijsterbes bloeiwijze.jpg|mini|hochkant|Blütenstände und gefiederte Laubblätter der [[Eberesche]] (''Sorbus aucuparia'')]]
[[Datei:Sorbus aria0.jpg|mini|hochkant|[[Echte Mehlbeere]] (''Sorbus aria'') mit ungleichmäßig gesägten Blatträndern, die einfachen Blätter sind meistens nicht gelappt]]
[[Datei:Mountain-Ash Farnblättrige Eberesche Sorbus scalaris 14.jpg|mini|hochkant|[[Farnblättrige Eberesche]] (''Sorbus scalaris'') im Oktober mit Früchten]]
[[Datei:Sorbus scopulina (5087438059).jpg|mini|hochkant|Aufschnittene Apfelfrucht von ''[[Sorbus scopulina]]'']]
 
=== Erscheinungsbild und Blätter ===
''Sorbus''-Arten wachsen als meist sommergrüne [[Baum|Bäume]] und [[Strauch|Sträucher]].<ref name="FoC" /> Die Bäume sind gelegentlich mehrstämmig und haben häufig eine weit ausladende [[Baumkrone|Krone]]. Einige Arten erreichen eine Wuchshöhe zwischen 25 und 30 Metern. Zu den groß werdenden Arten zählt beispielsweise ''[[Sorbus pohuashanensis]]'', eine bis zu 20 Meter hoch werdende Art, die in den Bergregionen Nordchinas zu finden ist. Die meisten Arten bleiben deutlich niedriger. Die in Mitteleuropa heimische [[Zwerg-Mehlbeere]] erreicht eine Wuchshöhe von etwa 3 Metern. Die in Westchina beheimatete ''[[Sorbus reducta]]'' wird sogar nur 1,5 Meter hoch und bildet durch ihre zahlreichen Ausläufer dichte Gestrüppe.
 
Die meist relativ großen Winterknospen sind eiförmig, konisch oder spindelförmig und manchmal klebrig mit einigen sich dachziegelartig überdeckenden Knospenschuppen, die kahl oder flaumig behaart sind.<ref name="FoC" />
 
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach oder gefiedert. Die Blattränder sind oft gesägt, selten fast ganzrandig. Die Blattflächen sind kahl oder flaumig behaart. Es liegt [[Blattader|Fiedernervatur]] vor. Die [[Nebenblätter]] fallen meist früh ab.<ref name="FoC" />
 
=== Blütenstände und Blüten ===
Die Blütezeit liegt je nach Art im Frühjahr bis Sommer. Die endständigen, meist zusammengesetzten, selten einfachen [[Schirmtraube|schirmtraubigen]] oder [[Rispe|rispigen]] [[Blütenstand|Blütenstände]] enthalten meist viele Blüten.<ref name="FoC" />
 
Die zwittrigen [[Blüte]]n sind [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Der [[Blütenbecher]] (Hypanthium) ist glockenförmig, selten verkehrt-konisch oder krugförmig. Die fünf meist grünen [[Kelchblätter]] sind eiförmig oder dreieckig und kahl bis flaumig oder wollig behaart; manchmal befinden sich Drüsenhaare entlang der Ränder. Die fünf freien gelblich-weißen bis weiß-rosafarbenen [[Kronblätter]] können genagelt sein und sind kahl bis flaumig behaart. Die meist 15 bis 25, selten bis 44 [[Staubblätter]] stehen in zwei oder drei Kreisen und sind ungleich lang. Die Staubbeutel sind eiförmig oder fast kugelig. Die zwei bis fünf unterständigen bis halbunterständigen [[Fruchtblätter]] sind teilweise oder vollständig mit dem Blütenbecher verwachsen. Jedes Fruchtblatt enthält zwei oder drei, selten vier aufrechte, anatrope [[Samenanlage]]n, von denen meist eine verkümmert. Es sind zwei bis fünf freie oder teilweise verwachsene Griffel, die kahl oder flaumig behaart sind, vorhanden.<ref name="FoC" />
 
=== Früchte und Samen ===
Die Sammelbalgfrüchte der Mehlbeeren sind [[Apfelfrucht|Apfelfrüchte]] und erinnern an kleine [[Äpfel]], was aufgrund der botanischen Einordnung in die [[Kernobstgewächse]] (Pyrinae) nicht überrascht. Ähnlich wie beim [[Kulturapfel|Apfel]] sitzen oben an der Frucht die fünf Kelchblätter, die haltbar sind oder abfallen und eine ringförmige Narbe hinterlassen. Die Apfelfrüchte färben sich je nach Art bei Reife weiß, gelb, rosafarben, braun oder orange bis rot. Die meist relativ kleinen Apfelfrüchte sind eiförmig oder kugelförmig bis ellipsoid oder länglich. Die Fruchtschale ist kahl oder flaumig behaart und es können kleine [[Lentizellen]] vorhanden sein. Das pergamentartige Kerngehäuse besteht aus meist zwei bis fünf, selten bis zu sieben Kammern, die jeweils ein oder zwei Samen enthalten.<ref name="FoC" />
 
In den Samen umgibt ein dünnes Perisperm und [[Endosperm]] den [[Embryo (Pflanze)|Embryo]] mit seinen zwei zusammengepreßten Keimblättern ([[Kotyledonen]]).<ref name="FoC" />
 
== Ökologie ==
=== „Schädlinge“ ===
[[Sämling]]e und junge Bäume der ''Sorbus''-Arten werden von [[Hirsche]]n, [[Reh]]en, [[Hasen]], [[Kaninchen]], [[Wühlmäuse]]n und [[Mäuse]]n geschädigt. Mäuse und Wühlmäuse benagen unter anderem die Rinde der Bäume und können dadurch junge Pflanzen zum Absterben bringen.<ref name="mca35">Hugh McAllister: ''The genus Sorbus – Mountain ash and other rowans.'' The Royal Botanic Gardens, Kew 2005, ISBN 1-84246-088-9. S. 35</ref>
 
Die Larven des [[Gefurchter Dickmaulrüssler|Gefurchten Dickmaulrüsslers]] fressen die Rinden der Wurzeln und können im Extremfall eine Pflanze so schädigen, dass sie abstirbt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Pflanze von diesen Larven befallen wird, steigt mit dem Humusgehalt des Bodens. In normaler Erde ist der zu erwartende Schädlingsbefall gering.<ref name="mca35" />
 
=== Fruchtfressende Vogelarten ===
Die auffälligen Früchte der Mehlbeeren werden von einer großen Anzahl von Vogelarten gefressen. Der Samen der Früchte passiert in der Regel unbeschädigt den Darmkanal der Vögel. Zu den fruchtfressenden Arten zählen [[Amsel]]n, [[Drosseln]] wie etwa [[Rotdrossel]], [[Rotkehlchen]] und [[Wacholderdrossel]] sowie [[Stare]] und [[Seidenschwänze]].
 
Die Geschwindigkeit, mit der der Fruchtbehang eines Baumes von Vögeln geplündert wird, scheint abhängig vom umgebenden Bewuchs zu sein. In Vorstädten werden nach den Untersuchungen von McAllister reifende ''Sorbus''-Bäume innerhalb von nur ein oder zwei Wochen ihrer Früchte beraubt. McAllister führt dies auf einen höheren Bestand an immergrünen Pflanzen zurück, die den Vögeln Deckung bieten. ''Sorbus''-Bäume, die vereinzelt in einem Feld oder auf einer Rasenfläche stehen, behalten ihre Früchte dagegen über Monate.<ref name="McAllister36">Hugh McAllister: ''The genus Sorbus – Mountain ash and other rowans.'' The Royal Botanic Gardens, Kew 2005, ISBN 1-84246-088-9. S. 36</ref> Auch die ''Sorbus''-Art hat einen Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der Vögel die Früchte fressen. Von Vögeln besonders geschätzt sind die Arten ''[[Sorbus decora]]'', ''[[Sorbus cascadensis]]'', ''[[Sorbus sitchensis]]'' und ''Sorbus matsumurana''. Diese früh reifenden Arten werden von Vögeln bereits gefressen, bevor sie vollreif sind.
 
== Verbreitung und Lebensraum ==
Die etwa 100 Arten der Gattung ''Sorbus'' besitzen ein weites natürliches [[Verbreitungsgebiet]] auf der Nordhalbkugel und kommen hauptsächlich in [[Eurasien]] und im nördlichen Nordamerika vor. Einige wenige Arten kommen auch in Nordafrika sowie auf [[Madeira]] vor. In China kommen 67 Arten vor, 43 davon nur dort.<ref name="FoC" />
 
[[Datei:Sorbus-aucuparia.JPG|mini|200px|Eberesche]]
Typisch für die meisten Arten dieser Gattung ist ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Standorte. Bäume und Sträucher dieser Gattung findet man beispielsweise in exponierten Felsenwänden, wo sie in nur wenig Erde führenden Spalten wurzeln. Gelegentlich sieht man junge Ebereschen, die in Dachrinnen heranwachsen. Die Ansprüche der ''Sorbus''-Arten an den Boden sind gering und sie sind in der Lage, auf nährstoffarmen und sauren Böden zu gedeihen. Die meisten Arten reagieren auf nährstoffreiche und [[Humus|humose]] [[Boden (Bodenkunde)|Böden]] mit erhöhtem Wachstum. Zu den kalkfliehenden Arten zählen ''Sorbus cracilis'' und ''Sorbus poteriifolia'', die Chlorose entwickeln, wenn sie auf kalkhaltigen Böden stehen.<ref>McAllister, S. 33</ref>
 
Viele ''Sorbus''-Arten reagieren empfindlich auf Trockenheit und werfen nach längeren Trockenperioden frühzeitig im Jahr ihre Blätter ab. Als besonders trockenheitsempfindlich gelten Arten, die im [[Himalaya]] beheimatet sind.<ref>McAllister, S. 32</ref> Trockene Standorte haben auch einen Einfluss auf das maximale Höhenwachstum eines Baumes. Speierlinge erreichen beispielsweise an optimalen Standorten in [[Bayern]] und [[Baden-Württemberg]] Wuchshöhen von über 30 Metern. An niederschlagsärmeren Standorten auf dem Balkan und Frankreich werden diese Bäume selten höher als 25 Meter.<ref>Schmeling, S. 38</ref> Im Gebirge kommen ''Sorbus''-Arten regelmäßig bis zur [[Baumgrenze]] vor. ''Sorbus''-Arten zählen auch zu den Baumarten, die in der [[Waldtundra]] gedeihen.
 
Reine Bestände mit ''Sorbus''-Arten sind selten. ''Sorbus''-Arten sind tendenziell lichthungrige [[Pionierpflanze]]n, die an Waldrändern und [[Lichtung]]en gedeihen, wo die [[Konkurrenz (Ökologie)|Konkurrenzsituation]] mit anderen Baumarten geringer ist. Da der Samen von ''Sorbus''-Arten regelmäßig durch Vögel verbreitet wird, findet man in [[Unterholz]] von Wäldern eine große Anzahl von ''Sorbus''-Sämlingen. Fallen konkurrierende Bäume einem Feuer oder Sturm zu Opfer, werden die entstehenden Lücken schnell durch ''Sorbus''-Arten geschlossen.
 
== Die apomiktischen Mehlbeeren ==
Es gibt eine Vielzahl von [[Bastard]]en zwischen den Arten innerhalb der Gattung ''Sorbus''. Meistens entstehen aus diesen Hybridisierungsvorgängen nur kleinräumig verbreitete Arten, die sich [[Apomixis|apomiktisch]] vermehren, indem sie Samen auf ungeschlechtlichem Weg mittels [[Agamospermie]] bilden. Nachkommen aus diesen Samen sind genetisch identisch mit dem Pflanzenexemplar, von der der Samen abstammt.
 
Beispielsweise umfasst der Komplex der [[Bastard-Mehlbeeren]] (''Sorbus latifolia'' agg.) apomiktische Arten, die aus einer Hybridisierung der [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'') und Arten der ''[[Sorbus aria]]''-Gruppe hervorgegangen sind. Ein weiterer Bastard-Komplex ist aus der [[Vogelbeere]] (''Sorbus aucuparia'') und der [[Felsen-Mehlbeere]] (''Sorbus rupicola'') entstanden. Hierzu gehören einige Endemiten aus England wie die Art ''[[Sorbus leyana]]'' oder aus Deutschland mit [[Lonetal-Mehlbeere|Sorbus lonetalensis]], die mit nur noch 11 bis 16 Exemplaren zu den seltensten Bäumen der Welt zählen.
 
== Systematik ==   
Die Gattung ''Sorbus'' wurde durch [[Carl von Linné]] aufgestellt. [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Sorbus'' {{Person|L.}} sind: ''Aria'' {{Person|(Pers.) Host}}, ''Ariosorbus'' {{Person|Koidz.}}, ''Chamaemespilus'' {{Person|Medik.}}, ''Hahnia'' {{Person|Medik.}}, ''Micromeles'' {{Person|Decne.}}, ''Torminalis'' {{Person|Medik.}}, ''Cormus'' {{Person|Spach}}.
 
Die [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''Sorbus'' gehört zur Subtribus der [[Kernobstgewächse]] (Pyrinae) in der [[Familie (Biologie)|Unterfamilie]] [[Spiraeoideae]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] [[Rosengewächse|Rosaceae]].
 
Nach [[Hugh McAllister]] 2005 wird die Gattung ''Sorbus'' in sieben [[Gattung (Biologie)|Untergattungen]] und diese in [[Sektion (Biologie)|Sektionen]] gegliedert:
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Albocarmesinae'' {{Person|McAll.}}: Sie wurde 2005 neu aufgestellt.
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Aria'' {{Person|Pers.}}: Die etwa 50 Arten sind in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet.
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Chamaemespilus'': Sie enthält nur eine Art:
** [[Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus chamaemespilus'' {{Person|(L.) Crantz}}): Sie kommt in Süd- und Osteuropa vor.
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Cormus'' {{Person|(Spach) Duch.}}
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Micromeles'': Sie enthält 12 bis 15 Arten in Ost- sowie [[Südostasien]].
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Sorbus'': Die etwa 80 Arten sind auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
* Untergattung ''Sorbus'' subg. ''Torminaria'' {{Person|(DC.) K.Koch}}: Sie enthält nur eine Art:
** [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'' {{Person|(L.) Crantz}}): Sie ist hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet.
* Einige Arten sind noch nicht in eine Untergattung eingeordnet.
 
Zu den etwa 100 Arten der Gattung ''Sorbus'' zählen beispielsweise:
* [[Ades Mehlbeere]] (''Sorbus adeana'' {{Person|N.Mey.}})
* ''[[Sorbus admonitor]]'' {{Person|M.Proctor}}
* ''[[Sorbus albopilosa]]'' {{Person|T.T.Yu & L.T.Lu}}: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 3300 bis 4100 Metern nur im südlichen [[Tibet]].<ref name="FoC" />
* ''[[Sorbus albovii]]'' {{Person|Zinserl.}}
* [[Allgäuer Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus algoviensis'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Erlen-Mehlbeere]] (''Sorbus alnifolia'' {{Person|(Siebold & Zuccarini) K.Koch}}): Sie kommt in China, Korea, Taiwan, Japan und in fernöstlichen Russland vor.<ref name="FoC" />
* [[Filzige Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus'' ×''ambigua'' {{Person|Michalet}} = ''Sorbus chamaemespilus'' × ''Sorbus aria'' s.str.)
* [[Kanada-Eberesche]] (''Sorbus americana'' {{Person|Marshall}}): Sie kommt in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor.<ref name="GRIN" />
* ''[[Sorbus amoena]]'' {{Person|McAll.}}
* ''[[Sorbus andersonii]]'' {{Person|G.N.Jones}}
* ''[[Sorbus anglica]]'' {{Person|Hedl.}}
* ''[[Sorbus apiculata]]'' {{Person|McAll.}}
* ''[[Sorbus arachnoidea]]'' {{Person|Koehne}}
* [[Echte Mehlbeere]] (''Sorbus aria'' {{Person|(L.) Crantz}} s. str.)
* [[Vogelbeere]] oder Eberesche (''Sorbus aucuparia'' {{Person|L.}})
* [[Österreichische Mehlbeere]] (''Sorbus austriaca'' {{Person|(G.Beck) Hedl.}})
* [[Badische Mehlbeere]] (''Sorbus badensis'' {{Person|Düll}})
* [[Kaschmir-Eberesche]] (''Sorbus cashmiriana'' {{Person|Hedl.}}), ein weit ausladender Baum aus dem westlichen Himalaya
* [[Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus chamaemespilus'' {{Person|(L.) Crantz}}), niedriger Strauch.
* [[Löffelblättrige Mehlbeere]] (''Sorbus cochleariformis'' {{Person|Meierott}})
* [[Japan-Eberesche]] (''Sorbus commixta'' {{Person|Hedl.}}), ein aufrecht wachsender Baum aus Japan.
* [[Kordigast-Mehlbeere]] (''Sorbus cordigastensis'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Donau-Mehlbeere]] (''Sorbus danubialis'' {{Person|(Jáv.) Kárpáti}})
* [[Dörrs Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus doerriana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Speierling]] (''Sorbus domestica'' {{Person|L.}}) mit gefiederten Laubblättern. Bastardiert nicht mit den anderen Arten.
* ''[[Sorbus esserteauana]]'' {{Person|Koehne}}: Sie gedeiht in Bergdickichten und an Felswänden in Höhenlagen von 1700 bis 3000 Metern nur im westlichen [[Sichuan]].<ref name="FoC" />
* [[Eichstätter Mehlbeere]] (''Sorbus eystettensis'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Ries-Mehlbeere]] (''Sorbus fischeri'' {{Person|N.Mey.}})
* ''[[Sorbus forrestii]]'' {{Person|McAllister & Gillham}}: Sie kommt in [[Yunnan]] vor.<ref name="GRIN" />
* [[Fränkische Mehlbeere]] (''Sorbus franconica'' {{Person|Bornm. ex Düll}})
* [[Gaucklers Mehlbeere]] (''Sorbus gauckleri'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Griechische Mehlbeere]] (''Sorbus graeca'' {{Person|(Spach) Lodd. ex Schauer}}): Sie kommt in Nordafrika, in Ost- und Südosteuropa und von Westasien bis Zentralasien vor.<ref name="GRIN" />
* [[Thüngersheimer Mehlbeere]] (''Sorbus haesitans'' {{Person|Meierott}})
* [[Harz' Mehlbeere]] (''Sorbus harziana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Heilinger Bastard-Mehlbeere]] (''Sorbus heilingensis'' {{Person|Düll}})
* [[Hohenesters Mehlbeere]] (''Sorbus hohenesteri'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Hoppes Mehlbeere]] (''Sorbus hoppeana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Echte Bastard-Eberesche]] (''Sorbus'' ×''hybrida'' {{Person|L.}}): Sie kommt in Europa vor.<ref name="GRIN" />
* [[Schwedische Mehlbeere]] (''Sorbus intermedia'' {{Person|(Ehrh.) Pers.}})
* [[Breitblättrige Mehlbeere]] (''Sorbus latifolia'' {{Person|(Lam.) Pers.}} s. str.)
* ''[[Sorbus leyana]]'' Wilm.
* [[Lonetal-Mehlbeere]] (''Sorbus lonetalensis'' {{Person|S.Hammel & Haynold}})
* [[Meierotts Mehlbeere]] (''Sorbus meierottii'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Mergenthalers Mehlbeere]] (''Sorbus mergenthaleriana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Meyers Mehlbeere]] (''Sorbus meyeri'' {{Person|S.Hammel & Haynold}})
* [[Vogesen-Mehlbeere]] (''Sorbus mougeotii'' {{Person|Soy.-Will. & Godr.}})
* [[Pannonische Mehlbeere]] (''Sorbus pannonica'' {{Person|Kárpáti}})
* [[Langblättrige Mehlbeere]] (''Sorbus perlonga'' {{Person|Meierott}})
* [[Bastard-Eberesche]] (''Sorbus'' ×''pinnatifida'' {{Person|(Sm.) Düll}} = ''Sorbus aria'' s. str. × ''Sorbus aucuparia'')
* [[Hersbrucker Mehlbeere]] (''Sorbus pseudothuringiaca'' {{Person|Düll}})
* [[Mädchen-Mehlbeere]] (''Sorbus puellarum'' {{Person|Meierott}})
* [[Gößweinsteiner Mehlbeere]] (''Sorbus pulchra'' {{Person|N.Mey.}}): Dieser [[Endemit]] steht unter Naturschutz und kommt nur in Gößweinstein und seiner unmittelbaren Umgebung vor.
* [[Regensburger Mehlbeere]] (''Sorbus ratisbonensis'' {{Person|N.Mey.}})
* ''[[Sorbus rehderiana]]'' {{Person|Koehne}}: Sie kommt in China und in Myanmar vor.<ref name="GRIN" />
* ''[[Sargents Eberesche]]'' (''Sorbus sargentiana'' {{Person|Koehne}}): Sie gedeiht in Mischwäldern, in Waldländern und an sonnigen Hängen in Höhenlagen von 2000 bis 3200 Metern nur im südwestlichen Sichuan sowie nordöstlichen Yunnan.<ref name="FoC" />
* ''[[Sorbus scalaris]]'' {{Person|Koehne}}: Sie gedeiht in Mischwäldern an Berghängen in Höhenlagen von 1600 bis 3000 Metern im westlichen Sichuan und in Yunnan vor.<ref name="GRIN" />
* [[Schinz' Zwerg-Mehlbeere]] (''Sorbus'' ×''schinzii'' {{Person|Düll}} = ''Sorbus chamaemespilus'' × ''Sorbus mougeotii'')
* [[Schnizleins Mehlbeere]] (''Sorbus schnizleiniana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Schwarz' Mehlbeere]] (''Sorbus schwarziana'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Schuwerks Mehlbeere]] (''Sorbus schuwerkiorum'' {{Person|N.Mey.}})
* [[Seybold-Mehlbeere]] (''Sorbus seyboldiana'' {{Person|S.Hammel & Haynold}})
* [[Sudeten-Zwergmispel]] (''Sorbus sudetica'' {{Person|(Tausch) Nym.}}): Sie kommt in Spanien, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn vor.<ref name="GRIN" />
* [[Thüringer Mehlbeere]] (''Sorbus ×thuringiaca'' {{Person|(Ilse) Fritsch}})
* [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'' {{Person|(L.) Crantz}}) mit gelappten, ahornähnlichen Blättern.
* ''[[Sorbus ulleungensis]]'' {{Person|Chin S.Chang}}
* [[Bastard-Elsbeere]] (''Sorbus'' ×''vagensis'' {{Person|Wilmott}} = ''Sorbus aria'' s. str. × ''Sorbus torminalis'')
* [[Himalaya-Mehlbeere]] (''Sorbus vestita'' {{Person|(Wall ex. G.Don) Lodd.}}): Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar und in Tibet vor.<ref name="GRIN" />
* [[Rosafrüchtige Eberesche]] (''Sorbus vilmorinii'' {{Person|C.K.Schneider}}): Sie kommt in Sichuan, Yunnan und Tibet vor.<ref name="GRIN" />
 
== Mehlbeeren und Mensch ==
=== Früchte ===
Mehlbeeren haben längst nicht die ökonomische Bedeutung wie andere Kernobstgewächse. Eine ökonomische Bedeutung haben vor allem die Eberesche und der Speierling.
 
Die Früchte der Eberesche werden sowohl in der Wildkräuterküche wie in der Pflanzenheilkunde verwendet. Die Früchte enthalten [[Sorbinsäure#Natürliches Vorkommen|Sorbinsäure]] und zwischen 0,02 und 0,30 Prozent Parasorbinsäure.<ref name="Alberts+al2000">Andreas Alberts, Peter Mullen: ''Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere.'' Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08403-5, S. 198.</ref> Nach der Entbitterung werden sie meist zu Marmelade, Kompott oder Gelee gekocht. Ebenso werden aus ihnen Schnaps, Sirup und Tee hergestellt. Die Volksheilkunde setzt Vogelbeeren bei [[Rheuma]], Verstopfung und bei Blutungen sowie Absude der Früchte als Gurgelmittel bei Heiserkeit ein.<ref name="Flütsch1988">Peter Flütsch: ''Unterhaltsames zur Flora von Davos.'' Buchdruckerei Davos AG, 1988 – keine ISBN, S. 19.</ref> Früher wurden die Früchte auch zur Sorbitgewinnung verwendet. [[Sorbit]], auch ''Sorbitol'' genannt, ist ein Zuckeralkohol, der als Zuckerzusatz in Diabetikerpräparaten Verwendung findet.
 
Die Früchte des [[Speierling]]s werden aufgrund ihres [[Tannine|Tanningehalts]] als klärender Zusatz zu [[Apfelwein]] verwendet.
 
=== Holz ===
Das Holz der [[Elsbeere]], teils auch das ähnliche Holz des [[Speierling]]s gilt als sehr wertvoll (''Schweizer Birnbaum'') und wird v.&nbsp; a. als [[Furnier]]holz und in der Möbelindustrie verwendet. Früher wurden aus dem formstabilen Holz auch [[Lineal]]e und [[Rechenschieber]] gefertigt.
 
=== Feuerbrand ===
Alle Mehlbeeren, insbesondere Speierling, Elsbeere, Vogelbeere/Eberesche, Echte Mehlbeere sind als Kernobstgewächse stark durch Befall mit [[Feuerbrand]] gefährdet und zählen mit zu den Hauptwirtsgruppen.
 
== Sonstiges ==
Im Jahr 2011 wurde die [[Elsbeere]] (''Sorbus torminalis'') in Deutschland zum [[Baum des Jahres]] [[2011]] ernannt.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Mehlbeeren}}
 
== Literatur ==
* Hugh McAllister: ''The genus Sorbus – Mountain ash and other rowans.'' The Royal Botanic Gardens, Kew 2005, ISBN 1-84246-088-9.
* Lu Lingdi, Stephen A. Spongberg: ''Sorbus.'' In: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=130718 textgleich online wie gedrucktes Werk.] (Abschnitt Beschreibung)
* Alexander Sennikov, Arto Kurtto: ''A phylogenetic checklist of Sorbus s.l. (Rosaceae) in Europe''. In: ''Memoranda Soc. Fauna Flora Fennica 93'', Helsinki 2017, Seiten 1–78. https://journal.fi/msff/article/view/64741
* Wang Guo-Xun, Zhang Ming-Li: ''A Molecular Phylogeny of Sorbus (Rosaceae) Based on ITS Sequence.'' In: ''Acta Horticulturae Sinica'', 2011, Volume 38, Issue 12, S. 2387–2394.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Sorbus}}
{{Wiktionary|Mehlbeeren}}
* [http://daten.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?taxnr=61183&suchtext=&g=&de= Die in Bayern vorkommenden Arten mit Bestimmungsschlüssel]
* [http://offene-naturfuehrer.de/web/Sorbus_in_Bayern_(N._Meyer,_L._Meierott,_H._Schuwerk_%26_O._Angerer) Bestimmungsschlüssel der Gattung ''Sorbus'' in Bayern]
* [http://www.plantnames.unimelb.edu.au/Sorting/Sorbus.html Michel H. Porcher et al. (1995–2020), ''Sorting Sorbus Names. Multilingual Multiscript Plant Name Database – A Work in Progress''. Institute of Land & Food Resources. The University of Melbourne. Australia (2005).]
* [http://www.treenames.net/ti/sorbus/index.html#Micromeles Datenblatt bei ''Tree Names''.]
 
== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="FoC">
Lu Lingdi, Stephen A. Spongberg: ''Sorbus.'' In: {{BibISBN|1930723148|Seite=144}}, [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=130718 textgleich online wie gedrucktes Werk.]
</ref>
<ref name="GRIN"> {{GRIN|ID=11300|Rang=genus|WissName=Sorbus|Zugriff=2017-04-24}}</ref>
</references>
 
[[Kategorie:Rosengewächse (Rosaceae)]]
[[Kategorie:Mehlbeeren (Sorbus)|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 9. Dezember 2018, 04:48 Uhr