Wirtschaftspolitik und Kategorie:Wirtschaftspsychologie: Unterschied zwischen den Seiten

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Unter der '''Wirtschaftspolitik''' versteht man die Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen der [[Staat]] regelnd und gestaltend, durch dazu legitimierte Instanzen, in die [[Wirtschaft]] eingreift. Wirtschaftspolitik unterliegt dem bestehenden [[Wirtschaftssystem]] und bestimmt dementsprechend die Regeln wie die [[Wirtschaftssubjekt]]e zusammenwirken sollen. Wirtschaftspolitik ist somit ein Teilgebiet der allgemeinen staatlichen [[Politik]].
Diese Kategorie enthält Unterkategorien und Artikel zum Thema [[Wirtschaftspsychologie]].  


== Theorie der Wirtschaftspolitik ==
[[Kategorie:Psychologie nach Fachgebiet]]
Die Theorie der generellen Wirtschaftspolitik ist ein Teilgebiet der [[Volkswirtschaftslehre]] und beschäftigt sich mit den Organisationsprinzipien von [[Wirtschaftssystem]]en und den wirtschaftlichen Abläufen. Sie wird unterteilt in [[Positive Ökonomik]] und [[Normative Ökonomik]]. Die positive Ökonomik beschreibt und erklärt die wirtschaftliche Situation ([[Diagnose]]) und versucht, zukünftige Entwicklungen vorherzusagen ([[Prognose]]). Die normative Ökonomik beschäftigt sich mit Zielsystemen, [[Zielkonflikt]]en und Ziel-Mittel-Beziehungen und leitet daraus Handlungsempfehlungen für die Politik ab.
[[Kategorie:Psychologisches Fachgebiet]]
 
[[Kategorie:Wirtschaftspsychologie|!]]
== Arten von Wirtschaftspolitik ==
[[Kategorie:Wirtschaftsleben]]
Grundsätzlich wird Wirtschaftspolitik eingeteilt in [[Ordnungspolitik]], [[Strukturpolitik]] und [[Prozesspolitik]]. Erstere zielt auf die Rahmenbedingungen ab, unter denen die [[Wirtschaftssubjekt]]e ihre [[Entscheidung]]en fällen, Zweitere beinhaltet Eingriffe in die regionale und sektorale Branchenstruktur, Letztere ist dadurch gekennzeichnet, dass der [[Staat]] aktiv in die Marktprozesse eingreift.
[[Kategorie:Wirtschaft]]
 
* Zur [[Ordnungspolitik]] zählt insbesondere die [[Wettbewerbspolitik]].
* Zur [[Strukturpolitik]] gehören Infrastrukturpolitik, regionale und sektorale Strukturpolitik.
* Zur [[Prozesspolitik]] gehören [[Arbeitsmarktpolitik]], [[Finanzpolitik]], [[Fiskalpolitik]], [[Geldpolitik]], [[Handelspolitik]], [[Konjunkturpolitik]].
* Zur Wirtschaftspolitik gehören ebenso die Gebiete der [[Sozialpolitik]] und der [[Währungspolitik]].
 
== Wirtschaftspolitische Richtungen ==
Die beiden Hauptrichtungen sind die
* [[Angebotspolitik]] (angebotsorientierte Wirtschaftspolitik) stellt die [[Rendite]]erwartungen der Kapitalgeber in den Mittelpunkt der Überlegungen. Die Mittel beziehen sich daher überwiegend auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (Geldwertstabilität, Löhne, Arbeitszeitregelungen, Steuern etc).
* [[Nachfragepolitik]] (nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik), beschäftigt sich mit der Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die Mittel sind [[antizyklisch]]e Fiskalpolitik (z.&nbsp;B. Ausgabenerhöhung bei schwacher privatwirtschaftlicher [[Nachfrage]] bzw. Ausgabensenkung bei Übernachfrage) sowie expansive bzw. kontraktive Geldpolitik.<ref>[[Bundeszentrale für politische Bildung]]: [https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/18485/wirtschaftspolitik ''Wirtschaftspolitik''].</ref>
 
== Zielsystem der Wirtschaftspolitik ==
Im Zielsystem der Wirtschaftspolitik bestehen viele unterschiedliche Ziele:
* Das wirtschaftspolitische Endziel, z.&nbsp;B. das [[Gemeinwohl]], die Maximierung der gesellschaftlichen [[Wohlfahrt]]
** Die wirtschaftspolitischen Hauptziele
*** Maximierung der ökonomischen Wohlfahrt
**** [[Ressourcenallokation|Allokationsziel]]
***** [[Wettbewerbspolitik|Wettbewerbsschutz]] und Wettbewerbsförderung
***** staatliche Versorgung mit [[Öffentliches Gut|öffentlichen Gütern]]
***** [[Umweltschutz]]
**** Stabilitätsziel
***** Hoher Beschäftigungsstand
***** Preisniveaustabilität
**** Wachstumsziel
***** Steigerung des realen [[Pro-Kopf-Einkommen]]s ("quantitatives Wachstum")
***** Verbesserte Versorgung mit Kollektivgütern ("qualitatives Wachstum")
***** [[Außenwirtschaftliches Gleichgewicht]]
**** Strukturziel
***** Förderung der Anpassungsflexibilität des [[Angebot (Betriebswirtschaftslehre)|Angebots]]
***** Angleichung regionaler Lohn-, Wohn- und Freizeitwerte
**** Verteilungsziel/Distributionsziel
***** (Leistungs)Gerechte [[Einkommensverteilung]] und [[Vermögensverteilung]]
***** [[soziale Gerechtigkeit der Verteilung]] von [[Einkommen]] und [[Vermögen]]
** Die wirtschaftspolitischen Detailziele
* Die gesellschaftspolitischen Grundziele, z.&nbsp;B. die Freiheit, die Gerechtigkeit, die Sicherheit und der Fortschritt.
 
== Wirtschaftspolitik und Zielbeziehungen ==
Im deutschen [[Stabilitätsgesetz]] wird das gleichzeitige Erreichen der vier wirtschaftspolitischen Ziele verlangt (siehe auch [[Magisches Viereck]]).
Da die genannten Ziele untereinander in Wechselbeziehungen stehen, kann ein bestimmter Eingriff auf irgendeine Weise alle Ziele berühren, was zu einem kaum überschaubaren Wirkungsgefüge führt. Zwischen den Zielen bestehen jedoch unterschiedliche Beziehungen:
* [[Zielkonflikt]] ([[Trade-off]]) oder Zielkonkurrenz liegt vor, wenn eine Maßnahme einem wirtschaftspolitischen Ziel dient, jedoch ein anderes benachteiligt oder ihm abträglich ist. Eine Förderung des einen Ziels geht also auf Kosten eines anderen (siehe auch [[Phillips-Kurve]]).
* [[Zielharmonie]] liegt vor, wenn eine bestimmte wirtschaftspolitische Maßnahme zwei oder mehreren Zielen gleichzeitig dient.
 
Ob ein Zielkonflikt oder eine Zielharmonie vorliegt, hängt unter anderem auch von der Zeitperspektive (kurz- vs. langfristig) ab.
So scheint das Nachhaltigkeitsziel kurzfristig einen Zielkonflikt mit den anderen Zielen zu haben, da Umweltschutzmaßnahmen Geld kosten. Langfristig ergeben sich jedoch Zielharmonien.
 
Die 4 quantitativen Ziele der Wirtschaftspolitik sind (Magisches Viereck):
* hoher [[Beschäftigungsstand]]
* [[Preisniveaustabilität]]
* [[Wirtschaftswachstum]]
* [[außenwirtschaftliches Gleichgewicht]]
 
Qualitative Ziele der Wirtschaftspolitik sind (magisches Viereck zu magischem Sechseck):
* [[Verteilungsgerechtigkeit]] ({{§|2|sachvratg|juris}} [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung|SachvRatG]])
* [[Umweltschutz]] ({{Art.|20a|gg|juris}} [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|GG]])
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Wirtschaftspolitik}}
* {{WikipediaDE|Wirtschaftspolitik}}
 
== Literatur ==
* Jörn Altmann: ''Wirtschaftspolitik''. Lucius & Lucius, Stuttgart 2007. 382521317X
* Friedrich Breyer, Martin Kolmar: ''Grundlagen der Wirtschaftspolitik''. Mohr Siebeck, Tübingen 2010. ISBN 978-3-16-150193-7
* Juergen B. Donges, Andreas Freytag: ''Allgemeine Wirtschaftspolitik''. Lucius & Lucius, Stuttgart 2009 (Neuauflage). ISBN 3-8252-2191-1
* Hans Peter Grüner: ''Wirtschaftspolitik: Allokationstheoretische Grundlagen und politisch-ökonomische Analyse'' (Springer-Lehrbuch) 4. Auflage 2012. ISBN 978-3-642-28373-4
* Ullrich Heilemann, Heinz Gebhardt, Hans Dietrich von Loeffelholz: Wirtschaftspolitische Chronik der Bundesrepublik. Lucius & Lucius, Stuttgart 2003. ISBN 3-8282-0264-0
* Rainer Klump: ''Wirtschaftspolitik – Instrumente, Ziele und Institutionen''. Pearson Studium, München 2006. ISBN 3-8273-7238-0
* Walter A.S. Koch, Christian Czogalla, Martin Ehret: ''Grundlagen der Wirtschaftspolitik''. UTB Lucius & Lucius 2008. ISBN 3-8252-8265-1
* Ralf Kronberger, Reinhold Hofer: ''Österreichische Wirtschaftspolitik''.facultas, Wien 2012. ISBN 978-3-7089-0763-5
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Weblinks ==
{{Wikisource|Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik in ihren Zusammenhängen (1914)|''Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik in ihren Zusammenhängen'' (Beitrag zum Stand 1914 in Deutschland)}}
{{Wiktionary}}
* [https://iwp.uni-koeln.de/publikationen/zeitschrift-fuer-wirtschaftspolitik/ Zeitschrift für Wirtschaftspolitik]
* {{HLS|13759|Wirtschaftspolitik|Autor= Bernard Degen}}
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4066493-4}}
 
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[[Kategorie:Politik]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. März 2020, 20:56 Uhr

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