Ätherisation des Blutes und Dionysius Areopagita: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Ätherisation des Blutes''' bedeutet, dass, ausgehend vom [[Herz]]en als Zentrum des [[Blutkreislauf]]es, fortwährend im Wachzustand des Menschen in geringsten Mengen die feinsten physischen [[Blut]]bestandteile in [[ätherisch]]e [[Substanz]] umgewandelt werden. Vom Herzen zum Kopf hin steigt ein Strom ätherisierten Blutes auf und umspielt und umleuchtet die [[Zirbeldrüse]]. Diese '''Herzätherkräfte''' durchdringen das [[Gehirn]] und strahlen sogar über den Kopf hinaus aus (bei genügender Stärke erscheint das dem imaginativen Blick in der Kopfaura als [[Heiligenschein]]). Nur durch diese [[Äther]]kräfte sind wir überhaupt in der Lage, Gedanken zu fassen, die nicht völlig an die egoistischen Bedürfnisse des Organismus gebunden sind. [[Aristoteles]] hat das noch geahnt. Seit auf [[Golgatha]] das Blut des [[Christus]] vergossen wurde, kann sich die Christuskraft mit diesem Ätherstrom vereinigen.
[[Bild:Dionysius Areopagita.jpg|thumb|Dionysius Areopagita]]
'''Dionysius Areopagita''' gilt als das Pseudonym des unbekannten Autors (darum auch '''Pseudo-Dionysius Areopagita''') einer Sammlung von Büchern, die um [[Wikipedia:500|500]] entanden sind, aber nach allgemeiner Auffassung irrtümlich dem in [[Wikipedia:Apostelgeschichte|Apostelgeschichte]] {{BB|Apg|17|34}} erwähnten, von [[Paulus von Tarsus|Paulus]] durch seine Rede auf dem Athener [[Wikipedia:Areopag|Areopag]] bekehrten ''Dionysius'' zugeschrieben wurden, der nach [[Wikipedia:Eusebius von Cäsarea|Eusebius von Cäsarea]] später erster [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von [[Wikipedia:Athen|Athen]] gewesen sein soll<ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel49-3.htm ''Historia Ecclesiae'' 3,4]</ref>.  


Zugleich steigen auch [[astral]]e Kräfte auf, die allerdings die Schädeldecke nicht durchdringen können, sondern sich hier stauen und verdichten. Sie ziehen aber äußere Astralkräfte heran, die sich wie eine astrale Kappe über den Schädel legen. Die innerlich aufsteigenden Astralkräfte, in denen Begierden, aber auch ungeheure Weisheit liegt, begegnen sich hier mit der äußeren astralen Weltweisheit. Diese hier beschriebenen Ätherkräfte sind wesentlich beteiligt an der [[Gedächtnis]]bildung.
== Dionysius oder Pseudo-Dionysius Areopagita? ==


{{GZ|Wenn der Mensch heute im Wachzustand vor uns steht und das hellseherische Auge betrachtet ihn, so zeigt sich, daß fortwährend vom Herzen nach dem Kopfe gewisse Lichtstrahlen gehen. Wenn wir das schematisch zeichnen wollen, müßten wir das so machen, daß wir hier die Herzgegend zeichnen, dann gehen fortwährend Strömungen nach dem Gehirn hin und umspielen im Innern des Hauptes dasjenige Organ, das in der Anatomie beschrieben wird als Zirbeldrüse. Wie Lichtstrahlen geht es vom Herzen nach dem Kopfe herauf und umströmt die Zirbeldrüse. Diese Strömungen entstehen dadurch, daß das menschliche Blut, das eine physische Substanz, ein Stoff ist, sich fortwährend auflöst in ätherische Substanz, so daß in der Gegend des Herzens ein fortwährender Übergang des Blutes in feine ätherische Substanz stattfindet, und diese strömt nach dem Kopfe herauf und umspielt glimmernd die Zirbeldrüse. Dieser Vorgang, das Ätherischwerden des Blutes, zeigt sich immerwährend am wachenden Menschen. Jetzt ist es aber anders am schlafenden Menschen. Da ist es so, daß wenn wir hier die Gehirn-, hier die Herzgegend hätten, so würde für den okkulten Beobachter eine fortwährende Strömung von außen herein, auch von rückwärts herein zum Herzen wahrnehmbar sein. Diese Strömungen aber, die beim schlafenden Menschen von draußen, vom Weltenraum, aus dem Makrokosmos in das Innere dessen, was da im Bette liegt als physischer und Ätherleib, hereinströmen, die stellen, wenn man sie untersucht, in der Tat etwas sehr Merkwürdiges dar. Diese Strahlen sind recht verschieden bei den verschiedenen Menschen. Die schlafenden Menschen sind recht verschieden voneinander, und wenn die Menschen, die noch ein bißchen eitel sind, zuletzt immer wüßten, wie schlimm sie sich verraten für den okkulten Blick, wenn sie in öffentlichen Versammlungen einschlafen, würden sie es verhindern, weil das verräterisch wirkt.
:"Die Lehre von den Göttern ist zuerst in ein System gebracht worden von dem Schüler des Apostels Paulus, Dionysius dem Areopagiten. Sie ist aber erst im 6. Jahrhundert aufgeschrieben worden. Die Gelehrten leugnen deshalb die Existenz des Dionysius Areopagita und sprechen von den Schriften des Pseudo-Dionysius, als ob man erst im 6. Jahrhundert alte Überlieferungen zusammengestellt habe. Der wahre Sachverhalt ist nur zu konstatieren durch das Lesen in der Akasha-Chronik. Die Akasha-Chronik aber lehrt, daß Dionysius wirklich in Athen gelebt hat, daß er von Paulus eingeweiht worden ist und von ihm den Auftrag erhalten hat, die Lehre von den höheren Geistwesen zu begründen und besonderen Eingeweihten zu erteilen. Gewisse hohe Lehren wurden damals niemals aufgeschrieben, sondern nur durch mündliche Tradition fortgepflanzt. Auch die Lehre von den Göttern wurde so von Dionysius seinen Schülern gegeben und von diesen wiederum weitergegeben. Der direkte Schüler wurde dann mit Absicht wieder Dionysius genannt, so daß der letzte, der die Lehre von den Göttern aufschrieb, einer in dieser Reihe war, die alle Dionysius genannt wurden." {{Lit|{{G|93a|97f}}}}


In der Tat ist es so, daß sich im hohen Grade die moralischen Qualitäten zeigen in der eigenartigen Färbung dessen, was beim Schlafe in ihn einströmt, so daß der Mensch, der niedere moralische Grundsätze hat, eine ganz andere Strömung hat als ein Mensch mit hohen Grundsätzen. Da nützt es nichts, sich bei Tag zu verstellen. Den höheren Weltenmächten gegenüber kann man sich nicht verstellen. Es ist so, daß in einem, der nur ganz leise Neigung hat zu nicht ganz moralischen Grundsätzen, fortwährend einströmen so bräunlichrote und allerlei sonstige nach dem Rotbräunlichen hinneigende Strahlungen. Und lila-violette Strahlungen treten auf bei denjenigen, die hohe moralische Ideale haben. Es ist nun im Moment des Aufwachens oder des Einschlafens in der Gegend der Zirbeldrüse eine Art Kampf vorhanden zwischen dem, was von oben nach unten, und dem, was von unten nach oben strömt. Das intellektuelle Element strömt von unten nach oben in Form von Lichtwirkungen beim wachenden Menschen, und das, was eigentlich moralisch-ästhetischer Natur ist, das strömt von oben nach unten. Und im Moment des Aufwachens und des Einschlafens begegnen sich die nach aufwärts- und abwärtsgehenden Ströme, und da kann man beurteilen, ob jemand besonders gescheit ist und niedere Grundsätze hat, wo sich dann ein starker Kampf abspielt in der Nähe der Zirbeldrüse, oder ob er gute Grundsätze hat und einem entgegenströmt seine Intellektualität: dann zeigt sich ein ruhiges Ausbreiten einer glimmerigen Lichterscheinung um die Zirbeldrüse herum. Diese ist gleichsam eingebettet im Moment des Aufwachens oder Einschlafens in ein kleines Lichtmeer. Und darin, daß ein ruhiger Schein die Zirbeldrüse umgibt im Moment des Aufwachens und Einschlafens, zeigt sich die moralische Vornehmheit. So spiegelt sich im Menschen seine moralische Beschaffenheit. Und dieser ruhige Schein dehnt sich oftmals aus weit bis in die Herzgegend hinein. So zeigen sich im Menschen zwei Strömungen, die eine aus dem Makrokosmos, die andere eine mikrokosmische.
{{Zitat|Gib aber acht, daß niemand der Nicht-Eingeweihten etwas von diesen Dingen zufällig
hört.


[[Datei:Aetherisation2.gif|center]]
Ich meine diejenigen, die in den Wirklichkeiten gefesselt sind und sich vorstellen,
Die ganze Tragweite dessen, wie diese beiden Strömungen sich im Menschen treffen, würden wir erst ermessen, wenn wir einerseits bedenken das, was vorher mehr äußerlich gesagt worden ist vom Seelenleben, wie es sich zeigt in seiner dreifachen Polarität des Intellektuellen, des Ästhetischen und des Moralischen, das von oben nach unten, vom Gehirn nach dem Herzen zuströmt, auf der anderen Seite aber kommen wir zu der ganzen Bedeutung des Gesagten, wenn wir nun die entsprechende Erscheinung im Makrokosmos uns vor Augen führen. Diese entsprechende Erscheinung, sie ist heute so zu schildern, wie sie als Ergebnis vorliegt gerade durch die sorgfältigsten okkulten Forschungen der letzten Jahre, unternommen in den geistigen Untersuchungen einzelner der wahren, echten Rosenkreuzer. Dem entsprechend ist dieses Makrokosmische zu schildern gegenüber dem Mikrokosmischen. Und da zeigt sich denn - Sie werden in Ihrem Verständnis der Sache immer näher kommen -, daß ein Ähnliches wie das, was jetzt gesagt worden ist für den Mikrokosmos, auch im Makrokosmos sich abspielt.
daß es nichts mehr in überwirklicher Weise gibt über die Wirklichkeiten hinaus,
die wiederum meinen mit ihrer eigenen Art von Erkenntnis den zu erkennen, der
den Schatten zu seinem Versteck macht.|Pseudo-Dionysius Areopagita|Über mystische Theologie 2|ref=[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=2&view=Fit]}}


So wie in der Gegend des menschlichen Herzens ein fortwährendes Verwandeln des Blutes in Äthersubstanz stattfindet, so findet ein ähnlicher Vorgang im Makrokosmos statt. Wir verstehen dieses, wenn wir unser Auge hinwenden auf das Mysterium von Golgatha und auf jenen Augenblick, in dem das Blut des Christus Jesus geflossen ist aus den Wunden. Dieses Blut darf nicht nur als chemische Substanz betrachtet werden, sondern es ist durch alles das, was geschildert worden ist als die Natur des Jesus von Nazareth, etwas ganz Besonderes. Und indem es ausfloß und hineinströmte in die Erde, ist unserer Erde eine Substanz gegeben worden, die, indem sie sich mit der Erde verband, ein Ereignis war, das ein bedeutendstes ist für alle Folgezeiten der Erde, und das auch nur einmal auftreten konnte. Was geschah mit diesem Blut in den folgenden Zeiten? Nichts anderes, als was sonst im Herzen des Menschen geschieht. Dieses Blut machte im Verlaufe der Erdenevolution einen Ätherisierungsprozeß durch. Und wie unser Blut als Äther vom Herzen nach oben strömt, so lebt im Erdenäther seit dem Mysterium von Golgatha das ätherisierte Blut des Christus Jesus. Der Ätherleib der Erde ist durchsetzt von dem, was aus dem Blute geworden ist, das auf Golgatha geflossen ist; und das ist wichtig. Wäre das nicht geschehen, was durch den Christus Jesus geschehen ist, dann wäre nur das mit den Menschen auf der Erde der Fall, was vorher geschildert worden ist. So aber ist seit dem Mysterium von Golgatha eine fortwährende Möglichkeit vorhanden, daß in diesen Strömungen von unten nach oben die Wirkung des ätherischen Blutes des Christus mitströmt.
{{GZ|So erwähnt die Apostelgeschichte den Dionysius, der ein eingeweihter
Schüler des Paulus war und ein esoterisches Christentum
lehrte. Später hat Johannes Scotus Eriugena am Hofe Karls des Kahlen
noch im 9. Jahrhundert ein esoterisches Christentum begründet.
Dieses ist dann nach und nach durch das Dogma verdeckt worden.
Dringt man aber in das Devachan ein, so sieht man die Beschreibung,
die Dionysius davon gegeben hat, bestätigt.|94|80}}


Dadurch, daß in dem Erden-Ätherleib das ätherische Blut des Jesus von Nazareth ist, strömt mit dem von unten nach oben, vom Herzen nach dem Gehirn strömenden ätherisierten Menschenblute dasjenige, was das ätherisierte Blut dieses Jesus von Nazareth ist, so daß nicht nur das zusammentrifft im Menschen, was früher geschildert worden ist, sondern es trifft zusammen die eigentliche menschliche Blutströmung und die Blutströmung des Christus Jesus. Aber eine Verbindung dieser beiden Strömungen kommt nur zustande, wenn der Mensch das richtige Verständnis entgegenbringt dem, was im Christus-Impuls enthalten ist. Sonst kann keine Verbindung zustande kommen, sonst stoßen sich die beiden Strömungen gegenseitig ab, prallen ebenso wieder auseinander, wie sie zusammengeprallt sind. Verständnis können wir nur erwerben, wenn wir in jedem Zeitalter der Erdenentwickelung dieses Verständnis so uns aneignen, wie es angepaßt ist in diesem Zeitalter. In der Zeit, als der Christus Jesus auf Erden lebte, da konnten der bevorstehenden Tatsache das richtige Verständnis entgegenbringen jene, die zu seinem Vorläufer Johannes kamen und sich taufen ließen durch die Formel, die im Evangelium ausgedrückt ist. Sie empfingen die Taufe, um die Sünde, das heißt das zu Ende gekommene Karma ihrer vorigen Leben zu ändern, und um zu erkennen, daß der wichtigste Impuls der Erdenentwickelung nunmehr in einen physischen Leib herabsteigen wird. Die Menschheitsentwickelung aber schreitet weiter, und für unsere heutige Zeit ist es wichtig, daß der Mensch einsehen lernt, daß er die geisteswissenschaftliche Erkenntnis aufnehmen muß und allmählich das, was vom Herzen zum Gehirn strömt, so befeuert, daß es der Anthroposophie Verständnis entgegenbringt. Die Folge wird sein, daß er das entgegennehmen kann, was vom zwanzigsten Jahrhundert an beginnt einzugreifen: das ist gegenüber dem physischen Christus von Palästina der ätherische Christus.
{{GZ|Dieser Dionysius der Areopagite
wird ja von einigen für einen unmittelbaren Schüler des Paulus gehalten.
Die Schriften tauchen aber erst im 6. Jahrhunderte auf, und
manche sprechen daher von pseudo-dionysischen Schriften, die im
6. Jahrhunderte von irgend jemandem abgefaßt worden und dann
dem Paulus-Schüler zugeschrieben worden seien.


Denn an jenem Zeitpunkt sind wir angelangt, wo der ätherische Christus in das Erdenleben eingreift und zunächst einer kleinen Anzahl von Menschen sichtbar wird wie in einem natürlichen Hellsehen. Dann in den nächsten dreitausend Jahren wird er immer mehr Menschen sichtbar werden. Das muß kommen, das ist ein Naturereignis. Daß es kommt, ist ebenso wahr als im neunzehnten Jahrhundert die Errungenschaften der Elektrizität gekommen sind. Daß eine gewisse Anzahl von Menschen den Äther-Christus sehen wird, das Ereignis von Damaskus haben wird, ist wahr. Aber es wird sich darum handeln, daß die Menschen lernen, den Moment zu betrachten, wo der Christus an sie herantritt. Es werden nur wenige Jahrzehnte vergehen, und für die Menschen, besonders der jugendlichen Jahre, wird der Fall eintreten - jetzt schon überall bereitet es sich vor -: Irgendein Mensch kommt da oder dorthin, dieses oder jenes erlebt er. Wenn er nur wirklich das Auge durch Beschäftigung mit der Anthroposophie geschärft hätte, könnte er schon bemerken, daß plötzlich um ihn irgend jemand ist, kommt, um zu helfen, ihn auf dieses oder jenes aufmerksam zu machen: daß ihm der Christus gegenübertritt - er aber glaubt, irgendein physischer Mensch sei da. Aber daran wird er merken, daß es ein übersinnliches Wesen ist, daß es sogleich verschwindet. Gar mancher wird erleben, wenn er gedrückten Herzens, leidbelastet, still in seinem Zimmer sitzt und nicht aus noch ein weiß, daß die Tür geöffnet wird: Der ätherische Christus wird erscheinen und wird Trostesworte zu ihm sprechen. Ein lebendiger Trostbringer wird der Christus für die Menschen werden! Mag es auch heute noch grotesk erscheinen, aber wahr ist es doch, daß manchmal, wenn die Menschen zusammensitzen, nicht ein noch aus wissen, und auch wenn größere Menschenmengen zusammensitzen und warten: daß sie dann den ätherischen Christus sehen werden! Da wird er selber sein, wird beratschlagen, wird sein Wort auch in Versammlungen hineinwerfen. Diesen Zeiten gehen wir durchaus entgegen. Das ist das Positive, dasjenige, was als positives aufbauendes Element in die Menschheitsentwickelung eingreifen wird.|130|89ff}}
Wer so spricht, kennt nicht die ganze Art und Weise, wie sich
geistige Erkenntnisse in diesen älteren Jahrhunderten fortgepflanzt
haben. Solch eine Schule, wie diejenige war, in der Paulus selbst in
Athen gelehrt hatte, sie hatte Erkenntnisse, welche zunächst nur
mündlich gelehrt worden sind, welche sich dann von Generation zu
Generation fortgepflanzt haben, und welche erst viel, viel später
aufgeschrieben worden sind. Das, was da später aufgeschrieben
worden ist, braucht deshalb durchaus nicht unecht zu sein, sondern
kann mit einer gewissen Identität dasjenige wiedergeben, was Jahrhunderte
alt ist. Und einen solchen Wert auf die Persönlichkeit, wie
wir heute legen, einen solchen Wert hat man ja in diesen ältesten
Zeiten auf die Persönlichkeit nicht gelegt.|204|255f}}


Das menschliche Blut wird im Sonnenzentrum des Herzens durch die Tätigkeit des [[Ich]]s ätherisiert - physischer Stoff wird in ätherische Substanz verwandelt. Das Ich ist die ursprüngliche Opfergabe der [[Elohim|Sonnenelohim]]. Ihre Sonnenkraft wurde uns übergeben und im Laufe der Menschheitsentwicklung machen wir sie uns seit der Mitte der lemurischen Zeit immer mehr zu eigen. Seitdem spielt sich mikrokosmisch im menschlichen Herzen der gleiche Prozess ab, der makrokosmisch in der Sonne wirkt. Gleicher Art sind die Kräfte, die draußen die Sonne in ihrem Licht erstrahlen lassen und jene, die im menschlichen Herzen das Blut ätherisieren.
==Rezeption==


Noch vor der [[Lemuria|lemurischen Zeit]] haben sich 6 Elohim mit der Sonne von der Erde abgetrennt und wirken seit dem von außen. Der 7. der [[Elohim]], [[Jahve]], hat sich hingegen mit den Mondenkräften verbunden, namentlich mit den Mondenkräften, die auch heute noch in der Erde wirken. Letztere wirken in den [[Vererbung]]skräften des Blutes, während die hingeopferte Ich-Kraft der anderen Elohim in den Sonnenkräften des Herzens wirkt. Die Mondenkräfte, als tätige Geburtskräfte, führen uns in das physisch-materielle Dasein hinein; die Sonnenkräfte leiten uns wieder in das ätherische Dasein hinüber.
Heute stimmt die Wissenschaft darin überein, dass Paulus' Bekehrter, Dionysius vom Areopag, nicht der Verfasser der ihm zugeschriebenen Schriften sein kann. Des Verfassers wirkliche Identität ist unbekannt, man vermutet, er könne ein syrischer Mönch gewesen sein. Seine Werke zeigen starke [[Neuplatonismus|neuplatonische]] Spuren, (besonders [[Wikipedia:Proklos|Proklos]]), sowie den Einfluss des [[Wikipedia:Clemens von Alexandrien|Clemens von Alexandrien]], der [[Wikipedia:Kappadokier|drei Kappadokier]], des [[Origenes]] und anderer.  


Das Ätherischwerden des Blutes zeigt sich immerwährend am wachenden Menschen. Anders ist es, wenn der Mensch schläft. Da ziehen fortwährend Strömungen aus dem [[Makrokosmos]] von außen und von rückwärts in das menschliche Herz ein. Diese Strömungen erscheinen bei den einzelnen Menschen sehr unterschiedlich. Ihre imaginativ wahrnehmbare Färbung verrät die moralischen Qualitäten des Menschen, während die vom Herzen aufsteigende Ätherströmung mehr seine intellektuellen Fähigkeiten widerspiegelt.Im Moment des Aufwachens und des Einschlafens begegnen einander diese beiden Strömungen in der Nähe der Zirbeldrüse. Da kann sich dann, wenn die intellektuellen und moralischen Kräfte weit auseinanderklaffen, ein heftiger Kampf abspielen; oder es entsteht ein ruhiges Glimmen, wenn die Tages- und Nachtkräfte miteinander harmonieren.
Die Echtheit der areopagitischen Schriften wurde zwar schon von Bischof [[Wikipedia:Hypatios|Hypatios]] [[Wikipedia:532|532]] angezweifelt, dann aber kam man schnell überein, die Echtheit anzuerkennen (so schon bei [[Wikipedia:Gregor der Große|Gregor dem Großen]]  (&dagger;[[Wikipedia:604|604]]). Der erste bekannte Kommentar zu den Schriften stammte von [[Wikipedia:Maximus Confessor|Maximus Confessor]] (&dagger;[[Wikipedia:662|662]]). In der folgenden Zeit galt das areopagitische Schrifttum wegen seiner angeblich frühestchristlichen Herkunft nahezu als [[Wikipedia:Kanon|kanonisch]] und hatte auf die mittelalterliche Theologie einen großen Einfluss.


Die Christuskraft bedeutet makrokosmisch dasselbe, was mikrokosmisch die vom menschlichen Herzen aufsteigende Ätherströmung ist. Das Blut des Christus, das auf Golgatha vergossen wurde, macht im Laufe der Erdenevolution einen Ätherisierungsprozess durch und leitet so das künftige Sonnewerden der Erde ein.
Ab dem [[Wikipedia:9. Jahrhundert|9. Jahrhundert]] wurde der Areopagite durch [[Wikipedia:Hildwin|Hildwin]]s ''Vita Dionysii'' dann mit dem frühchristlichen Pariser Märtyrer St. Dionysius gleichgesetzt, nach dem die Abtei [[Wikipedia:St. Denis (Abtei)|St. Denis]] bei [[Wikipedia:Paris|Paris]] benannt ist. So wurde der griechischsprachige Theologe frankisiert. Vermutlich war die Abtei für die Verschmelzung der drei Namensträger, also des in der Bibel erwähnten Dionysius, des Märtyrers und eben des Autors der areopagitischen Schriften, verantwortlich.


Seit dem [[Mysterium von Golgatha]] strömt mit der vom Herzen aufsteigenden Ätherströmung auch das ätherisierte Blut des Christus mit. Zwei Ätherströme steigen also seit dem vom Herzen auf. Allerdings verbinden sich diese beiden Ströme nur dann miteinander, wenn der Mensch hier auf Erden im wachen Zustand ein genügend ''gedankenklares'' Verständnis für den Christusimpuls entwickelt.
Die verschiedenen Dionyse bemerkte auch [[Wikipedia:Peter Abaelard|Peter Abaelard]] bei seinen nach der Rückkehr nach St. Denis um [[Wikipedia:1121|1121]] begonnenen Studien zur Geschichte des Patrons. Die Abtei besaß auch eine gute griechische Ausgabe der Werke  des Pseudo-Dionysius, ein Geschenk [[Wikipedia:Karl der Kahle|Karls des Kahlen]], die von [[Wikipedia:Johannes Scotus Eriugena|Johannes Scotus Eriugena]] im [[Wikipedia:9. Jahrhundert|9. Jahrhundert]] ins Lateinische übersetzt wurde. Diese Übersetzung machte sowohl den [[Neuplatonismus]] als auch die [[Engel]]lehre des Pseudo-Dionysius weit bekannt. Für das gesamte [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] sollte der  Entwurf aus [[Platonismus]], [[Mystik]], kosmischer [[Emanation]]slehre und (gemäßigtem) [[Monophysitismus]] zu einem System einzigartiger Faszination werden.  


In der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Zeit]], wo die sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit aufs Höchste ausgebildet wurde, musste der Christus im physischen Leib erscheinen. Heute leben wir in der Zeit, in der der Intellekt voll ausreifen soll - und der beruht, wie schon angedeutet, vor allem auf der vom Herzen aufsteigenden Ätherströmung. Diese muss bewusst vom Ich ergriffen werden, dann kann nach und nach im reinen Intellekt der Christus erfahren werden. Dadurch wird in den nächsten 3000 Jahren der [[Ätherischer Christus|ätherische Christus]] immer mehr Menschen wahrnehmbar werden.
Nach einem kurzen Aufkommen von Kritik an der Echtheit der Schriften musste [[Wikipedia:Peter Abaelard|Peter Abaelard]] dann aber das Kloster verlassen, sodass sich die nächsten ernsten Zweifel erst wieder bei [[Wikipedia:Laurentius Valla|Laurentius Valla]] im [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]] fanden. Der Beleg der Unechtheit konnte aber erst durch philologische  Forschungen im [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] erbracht werden, sodass bis dahin die Authentizität streitig blieb.


{{GZ|Wir wissen, daß wir jetzt in der nachatlantischen Zeit stehen, wissen, daß dieser die atlantische Zeit und die lemurische Zeit vorangegangen ist. Und wir kommen dann, wenn wir hinter die lemurische Zeit zurückgehen, zu noch älteren Zeiten der Erdenentwickelung. Als aber die lemurische Zeit heranrückte, da war der Mensch noch immer nicht als physischer Leib in seiner heutigen Gestalt vorhanden. Da war das, was heute physisch ist, in seinen dichtesten Gebieten im Grunde genommen als Ätherleib vorhanden, das heißt, die Kräfte unseres jetzigen physischen Leibes waren damals wie aufgelöst im Ätherleib. Dieser Ätherleib hatte nur eben solche Kräfte, daß, wenn sie sich ihrer eigenen Natur nach verdichteten, sie dann zu unserem physischen Leibe führen konnten; sie waren also in gewisser Beziehung die Kräfte des physischen Leibes, aber sie waren nicht als physischer Leib vorhanden. Also noch als der Mensch seine lemurische Entwickelung antrat, war im Grunde genommen seine dichteste Leiblichkeit eine ätherische, und alle Verdichtung zu dem physischen Leibe ist erst von der lemurischen Zeit an geschehen. Und diese Verdichtung zum physischen Leib hat sich in einer komplizierten Art vollzogen. Der Mensch war also zunächst für die geistige Anschauung in einem Ätherleibe vorhanden. In diesem Ätherleibe waren jene Kräfte des physischen Leibes, die durch die Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung erworben waren. Sie hatten die Tendenz, sich zu verdichten, so daß der physische Leib nach und nach entstehen konnte, aber sie waren noch nicht physischer Leib. Der Mensch würde aber nicht so geworden sein, wie er heute ist, wenn sich die Kräfte seines physischen Leibes einfach so verdichtet hätten, wie sie damals veranlagt waren. Wenn das alles, was dazumal im Beginne der lemurischen Zeit Anlage war, im physischen Leibe des Menschen zum Ausdrucke gekommen wäre, dann würde der Mensch auch äußerlich physisch ganz anders aussehen.
==Theologie (Überblick)==
[[Datei:Pseudo-Dionysius, De ecclesiastica hierarchia, Milan, M 87 sup.jpg|mini|Pseudo-Dionysius Areopagita, ''De ecclesiastica hierarchia'' in der 1307 geschriebenen Handschrift Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Codex M 87 sup., fol. 28r]]


Das müssen wir uns gegenwärtig halten, daß in der Tat der Mensch heute anders aussieht, als er veranlagt war in jener Zeit, die wir hinter die alte lemurische Zeit zurückzuverlegen haben. Es haben eben im Laufe der lemurischen, der atlantischen und nachatlantischen Zeit nicht nur diejenigen Kräfte in der menschlichen Natur gewirkt, die dazumal als Anlagen im Menschen vorhanden waren, sondern es haben auch noch andere Kräfte gewirkt. Wenn wir uns nun eine Vorstellung machen wollen, wie die Kräfte des Ätherleibes weiter gewirkt haben, dann können wir uns das am besten veranschaulichen an einem bestimmten Organsystem des menschlichen physischen Leibes. Wir wollen einmal darauf eingehen, wie aus dem Ätherleib heraus zunächst ein Teil der menschlichen Wesenheit seit der alten lemurischen Zeit geworden ist.
{{Zitat|Dreiheit, die du Überseiendes
[[Datei:Aetherherz.gif|center|350px]]


Nehmen wir einmal an, es würde uns diese Zeichnung vergegenwärtigen den Ätherleib des Menschen, wie er war, als die Erdenentwickelung vor der lemurischen Epoche begann. In diesem Ätherleibe sind die mannigfaltigsten Strömungen, sind die mannigfaltigsten Kräfterichtungen, die das Ergebnis der alten Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung sind. Von diesen Kräften, die da darin sind, von diesen Strömungen wollen wir etwas herausheben. Eine gewisse Summe von Strömungen tendierte dahin, richtete ihre Ziele dahin, alles das in dem menschlichen physischen Organismus zustande zu bringen, was wir nennen können die Blutzirkulation mit ihrer Zentralisierung, mit ihrem Mittelpunkt im Herzen. Also, es sind Kräfte, die im alten Saturn-, Sonnen- und Mondenzustand erworben worden sind, die aber im Ätherleib vor der lemurischen Zeit verankert waren, welche sich gleichsam so verdichteten, daß das Blutsystem mit seinem Mittelpunkt, dem Herzen, als Physisches herauskommen konnte. So haben wir jenes Organsystem ins Auge gefaßt, das aus einer bestimmten Art von Kräften unseres Ätherleibes als physische Verdichtung nach und nach von der alten lemurischen Zeit an hervorgegangen ist. Wie Sie sehen können, daß aus einer Lösung von Kochsalz in Wasser sich bei entsprechender Behandlung das Kochsalz herauskristallisiert, eine Kristallgestalt wird, die sich heraushebt aus der Lösung, so ist es im höheren Sinn bei dem, was wir das Blutsystem und das Herz nennen. Es kristallisiert sich heraus aus Kräften des menschlichen Ätherleibes, die eben die Tendenz haben, sich zu diesem physischen Organsystem zu verdichten. Erst im Verlaufe dieser Erdenentwickelung konnten sie sich zu diesem physischen Herzen herausentwickeln.
und Übergott
und Übergutes bist,
Führer der Christen in die Gottesweisheit,
leite uns auf den über-unerkannten und überhellen und höchsten Gipfel der mystischen
Schriften!


Wir werden noch sehen, warum das erst im Verlaufe der Erdenentwickelung geschah und nicht zum Beispiel schon im Verlaufe der Mondenentwickelung. Was ist denn eigentlich für uns das Blutsystem und das Herzsystem? Verdichtete Ätherwelt, verdichtete Kräfte der Ätherwelt. Für die Erdenentwickelung nun würde für diejenigen Kräfte, die sich da zu unserem Herz- und Blutsystem verdichtet haben, eine Art von Ende, eine Art von Tod eingetreten sein mit dem Momente, wo sie jene Dichte erlangt hätten, die eben unser physisches Herz und das physische Blut, dieses ganze System heute zeigt. Das ist das Bedeutungsvolle und Geheimnisvolle der Erdenentwickelung, daß nicht nur diese Verdichtung stattfand, daß nicht nur die Kräfte, die herübergebracht worden sind von dem alten Saturn, der alten Sonne und dem alten Mond, sich zu einem solchen Organsystem verdichtet haben, daß also nicht nur dasjenige, was im Ätherleibe war, physischer Leib wurde, sondern daß für jedes unserer Organsysteme in der Erdenentwickelung ein Impuls eintritt, durch welchen das, was früher Äther war und sich zu Physischem verdichtet hatte, wiederum aufgelöst, wiederum zurück in den Äther verwandelt wird. So gehört es also zu den wichtigsten Impulsen unserer Erdenentwickelung, daß die Ätherkräfte, nachdem sie sich zu einem Organsystem verdichtet haben, nicht bei diesem Ziel- und Endpunkt gelassen werden, sondern daß gleichsam andere Kräfte, andere Impulse eingreifen, die wiederum auflösen. In demselben Momente, wo unsere menschlichen Organe ihre stärkste Dichtigkeit in der Erdenentwickelung erlangt haben, da lösen gewisse Mächte des Makrokosmos die Substantialitäten dieser Organsysteme wieder auf, so daß das, was früher gleichsam hineingeschlüpft ist in die Organsysteme, jetzt wiederum herauskommt, wiederum sichtbar wird.
Da sind die einfachen und absoluten und unveränderlichen Geheimnnisse der Theologie
verborgen in der überhellen Finsternis der in das Geheimnis einführenden Stille.
In der tiefsten Finsternis über-beleuchtet diese Finsternis das, was am meisten
über-hell ist,
und in dem, was gänzlich untastbar und unsichtbar ist, über-erfüllt es die augenlosen
Intelligenzien mit überschönem Glanz.


Wir können nun okkult gerade am genauesten bei unserem Herzen und dem durch dasselbe strömenden Blute verfolgen, wie diese Auflösung geschieht, wie also die Erdenimpulse eingreifen in die Substanzen eines solchen Organsystems. Fortwährend strömt für den hellseherischen Blick von unserem Herzen, als dem Ergebnis unseres Blutkreislaufes etwas aus. Wenn Sie das Blut hellseherisch durch den menschlichen Leib pulsieren sehen, dann sehen Sie auch, wie dieses Blut sich gleichsam im Herzen wiederum verdünnt, wie da das Blut wiederum in seinen feinsten Teilen, also nicht in seinen gröberen, sondern in seinen feinsten physischen Teilen sich auflöst und in die Ätherform zurückgeht. Wie das Blut im Äther sich nach und nach gebildet hat, so haben wir jetzt auch schon wiederum im gegenwärtigen Menschenleib den umgekehrten Prozeß. Das Blut ätherisiert sich, und es strömen fortwährend vom Herzen Ätherströme aus, welche gegen den menschlichen Kopf hinströmen, so daß wir den Ätherleib zurückgebildet sehen auf dem Umweg des Blutes. Dasjenige also, was sich kristallisiert hat in der vorlemurischen Zeit aus dem Äther heraus zum menschlichen Blutsystem und dem Herzen, das sehen wir jetzt wiederum sich zurückätherisieren und heraufströmen im menschlichen Ätherleibe zu dem Kopfe. Und würde dieser Teil der menschlichen Ätherströmungen nicht fortwährend vom Herzen nach dem Kopfe strömen, so könnten wir noch so viel versuchen, über die Welt zu denken und von der Welt zu erkennen, wir würden nichts mit dem bloßen Instrumente unseres Gehirns denken können. Unser Gehirn wäre für die Erkenntnis ein ganz unbrauchbares Organ, wenn es nur als physisches Gehirn wirken würde. Man kann sich aus dem Okkultismus heraus eine Vorstellung davon machen, wie das Gehirn wirken würde, wenn es heute auf sich selbst angewiesen wäre. Da würde der Mensch nur das denken können, was sich auf die inneren Bedürfnisse seines Leibes bezieht. Er würde denken können zum Beispiel: Ich habe jetzt Hunger, ich habe jetzt Durst, ich will jetzt diesen oder jenen Trieb befriedigen. - Der Mensch würde nur das denken können, was sich auf seine eigenen leiblichen Bedürfnisse bezieht, würde, wenn er bloß auf sein physisches Gehirn angewiesen wäre, der denkbar größte Egoist sein. So aber wird unser Gehirn fortwährend durchströmt von jenen feinen substantiellen Ätherströmungen, die vom Herzen herauf fließen. Diese Ätherströmungen haben eine unmittelbare Verwandtschaft zu einem zarten, wichtigen Organ des Gehirns, zu der sogenannten Zirbeldrüse. Sie umspülen und umsprühen fortwährend die Zirbeldrüse. Die Zirbeldrüse wird von diesen feinen Ätherströmungen umglüht, und ihre Bewegungen als physisches Gehirnorgan sind im Einklänge mit den Ätherströmungen, welche ich Ihnen so als vom Herzen ausgehend geschildert habe. Dadurch aber stehen diese Ätherbewegungen wiederum mit dem physischen Gehirn in Verbindung, prägen dem physischen Gehirn zu der egoistischen Erkenntnis dasjenige ein, was uns möglich macht, von der Außenwelt, von dem, was wir nicht selbst sind, etwas zu erkennen. Auf dem Umwege durch unsere Zirbeldrüse wirkt also unser ätherisiertes Blutsystem wiederum zurück auf unser Gehirn. Eine nach einer gewissen Richtung noch genauere Ausführung dieser Tatsache werden Sie finden, wenn die Vorträge erscheinen werden, welche ich als «Okkulte Physiologie» {{Lit|GA 128, 4. Vortrag}} in Prag gehalten habe; da habe ich einiges von einer anderen Seite her gerade über die Funktion der Zirbeldrüse angeführt.
Das ist mein Gebet.|Pseudo-Dionysius Areopagita|Über mystische Theologie 1,1|ref=[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=2&view=Fit]}}


So sehen wir, daß wir nicht nur einen Prozeß haben innerhalb des Erdenwerdens, der zu einer Verdichtung führt, sondern auch wiederum eine Rückverdünnung. Wenn wir das ins Auge fassen, so müssen wir sagen: Also tragen wir in uns Kräfte, die gewissermaßen rückgebildet werden zu der Gestalt, die sie schon hatten während der alten Saturn-, Sonnen- und Mondenenrwickelung. Der Mensch, so wie er es heute in sich trägt, weiß ja durch sein gewöhnliches Bewußtsein nichts von diesem wunderbaren Kräftespiel in seinem Ätherleib, das eine Kommunikation herstellt zwischen seinem Herzen und seinem Gehirn. Derjenige, welcher im Verlaufe einer okkulten Entwickelung zum Bewußtsein davon kommt, der wird in einer eigenartigen Weise diese Ätherströmungen gewahr. Hier liefert die Selbsterkenntnis etwas höchst Merkwürdiges, etwas höchst Bedeutungsvolles. Da lernt man erkennen, wie diese Kräfte aus dem Herzen heraufströmen zum Gehirn, um dieses Gehirn so zu gestalten, daß es der Mensch als Werkzeug seines Seelenlebens brauchen kann. Aber man merkt sogleich, daß diese Kräfte, man möchte sagen, nicht ungeschoren hindurchgegangen sind durch die menschliche Organisation, daß der Mensch sie nicht so entläßt, wie sie hineingegangen sind in sein Herz. Alles, was der Mensch mittlerweile entwickelt hat, aus dem Unbewußten heraus entwickelt hat an niederen Trieben, Begierden, an alledem, was sich in seine Natur hineinbegeben hat, das wird wiederum mit hineingetragen in die Ätherströmung, die wir aus dem Herzen heraus bilden. So haben wir sie gleichsam in der alten lemurischen Zeit in gewisser Beziehung als reine Ätherströmung erhalten, die keine andere Gier, keinen anderen Willen hatte, als sich zu dem wunderbaren, weisheitsvollen Bau unseres Herzens zu verdichten. Dann haben wir gelebt als physische Menschen mit diesem Herzen und Blutsystem, haben auf der Erde verschiedene Inkarnationen durchgemacht, ohne daß wir etwas wußten von dieser Verdichtung unseres alten Ätherleibes zum physischen Teile des Herzens und Blutsystems. Und wir haben uns durchdrungen mit all dem, was an Begierden, an Sehnsüchten, an Sympathien und Antipathien, an Affekten und Leidenschaften, an Gewohnheiten, an Irrtümern durch uns gezogen ist, und von diesem allem ist der Ätherleib, der nun neu ersteht, der nun hinaufgeht zum Gehirn getrübt, durchsetzt. Das schicken wir von unserem Herzen mit hinauf, und dessen werden wir uns jetzt gewahr in wirklicher Selbsterkenntnis. Wir werden gewahr, daß wir dasjenige, was wir von den Göttern selbst in der Tiefe unseres Leibeslebens erhalten haben, den Göttern nicht wiederum in der gleichen Art zurückgeben können, sondern verunreinigt durch unsere eigene Wesenheit. Wir müssen uns nun nach und nach nähern dem, was eben jetzt als eine Art Unreinheit unseres eigenen Wesens geschildert worden ist.
Bei Dionysius ist [[Gott]] „aller Dinge Ursache, Anfang, Wesen und Leben“<ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3730-2.htm ''de divinis nominibus '' 1,3]</ref>. Gott ist aber auch als [[das Eine]] und Vollkommene jenseits allen [[Dasein]]s<ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=5&view=Fit ''de mystica theologia '' 1,3]</ref>. Die Frage nach der möglichen [[Erkenntnis]] Gottes wird dann derart beantwortet, dass ''per analogiam '' die Erkenntnis zur Ursache von Allem geführt werden kann <ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3734-8.htm ''de div '' 5,9]</ref>, ohne Gott in einem Existierenden jedoch jemals zu erkennen<ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3736-2.htm ''de div '' 7,3]</ref>. Eine ''theologia positiva '' (''kataphatike'') muss also von der [[Bibel|biblischen]] [[Offenbarung]] Gottes ausgehen <ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=5&view=Fit ''de myst '' 3]</ref>, wobei Gott als Über-Seiend, ''hyperousios'', nie erreicht wird. Eine ''theologia negativa'' (''apophatike'') muss sich so um die Unsagbarkeit bemühen <ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=5&view=Fit ''de myst '' 3], [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3742.htm ''de div '' 13]</ref>, die Verborgenheit aufnehmen und eben nach diesem Dunkel fragen <ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=2&view=Fit ''de myst '' 1]</ref>.  


Wenn wir das verstehen wollen, dann müssen wir uns folgendes vorhalten: Als die Saturnentwickelung begonnen hat, besser gesagt, bevor sie noch begonnen hat, da ist die Ätherströmung aller Menschheit und aller Erdenentwickelung, auf die wir hingedeutet haben, noch eine einzige, und eigentlich entsteht in dem Momente, wo die Saturnentwickelung einsetzt, der Zwiespalt, die Zweiheit in den Kräften des Makrokosmos. Auch darauf werden wir noch weisen, warum das entstanden ist; jetzt wollen wir nur die Tatsache anführen. Erst mit dem Momente, da die Saturnentwickelung beginnt, setzt die Zweiheit in allem makrokosmischen Wirken ein. Diese Zweiheit deutet die griechische Mythologie dadurch an, daß sie den alten Saturn oder Kronos, wie ihn die alten Griechen nannten, zugleich zum Gegner seines Vaters, des Uranos, macht, und dadurch ist zugleich angezeigt, daß sie sich bewußt ist, daß ursprünglich eine Einheit aller makrokosmischen Kräfte vorliegt. Als aber der alte Saturn oder Kronos sich zu kristallisieren beginnt, da widersetzt sich sogleich etwas, was in diesen Kronos hineingeheimnißt ist, der universellen Entwickelung. Es tritt ein Zwiespalt auf, und wenn wir heute dabei bleiben wollen, was ausgeführt worden ist, dann können wir sagen: Die ganze Summe der göttlich-geistigen Wesenheiten, die damals in der Entwickelung gewaltet hat, als der Saturn mit seinem Werden einsetzte, spaltete sich in sich gewissermaßen, so daß wir jetzt eine Entwickelungs-strömung, welche unmittelbar beteiligt ist an alledem, was durch Saturn, Sonne und Mond bis zu unserer Erde herauf geschieht, und eine andere Strömung neben dieser Hauptströmung haben.
{{GZ|Wie zusammenfließend in einem umfassenden Vorstellungsstrom
findet sich das von den religiösen Impulsen inspirierte
Gedankenleben in den Schriften des ''Areopagiten Dionysius''. Diese Schriften werden vom Jahr 533 n. Chr.
an erwähnt, sind wohl nicht viel früher verfaßt, gehen
aber in ihren Grundzügen, nicht in den Einzelheiten, auf
früheres Denken dieses Zeitalters zurück. - Man kann den
Inhalt in der folgenden Art skizzieren: "Wenn die Seele
sich allem entringt, was sie als Seiendes wahrnehmen und
denken kann, wenn sie auch hinausgeht über alles, was sie
als Nichtseiendes zu denken vermag, so kann sie das Gebiet
der überseienden, verborgenen Gotteswesenheit geistig
erahnen. In dieser ist das Urseiende mit der Urgüte
und der Urschönheit vereinigt. Von dieser ursprünglichen
Dreiheit ausgehend, schaut die Seele absteigend eine Rangordnung
von Wesen, die in hierarchischer Ordnung bis
zum Menschen gehen.|18|87f}}


Wenn ich einen groben Vergleich gebrauchen soll, so können Sie sich diese Nebenströmung etwa vorstellen, wenn Sie sich das Verhältnis der Luft, der Atmosphäre, welche die Erde umgibt, denken als eine feinere Substanz zu den dichteren Partien der Erde, zum Wasser und zur festen Erde. So könnten wir uns auch vorstellen, daß eine dichtere Entwickelung über Saturn, Sonne und Mond geht, daß aber diese dichtere Entwickelung immer eingehüllt ist von einer dünneren Entwickelung. Wir könnten uns gleichsam vorstellen, daß der alte Saturn, die alte Sonne und der alte Mond ihre göttlich-geistigen Wesenheiten unmittelbar auf sich wirkend haben in ihrer eigenen Substanz, daß aber immer im Umkreis andere göttlich-geistige Wesenheiten sind, die ihrerseits die geistigen Wesenheiten, welche in Saturn, Sonne und Mond unmittelbar wirken, umgeben, wie die Luft die Erde umgibt. Wir haben damit zwei Götter- oder Geistesreiche angedeutet, von denen das eine unmittelbar an allem teilnimmt, in alles eingeht, was aufeinanderfolgend auf Saturn, Sonne und Mond geschieht; die andere Göttergeneration, die andere Reihe von Göttern hält sich gleichsam etwas fern, greift nur von außen, mittelbar ein, und wir müssen uns jetzt eine Vorstellung davon machen, wie sich die eine Götterart zu der anderen Götterart verhält. Und ich bitte wohl jetzt darauf zu achten, wie das Verhältnis der eigentlich umfassenderen Götter, die sich unmittelbar beteiligen an der Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung, zu den anderen Göttern ist, die gleichsam diese Weltenkugel in ihrer Aufeinanderfolge umschweben.
Die Positionen der ''theologia positiva '' und der ''theologia negativa '' werden nicht aufgelöst (Interpreten, die diese Auflösung doch sehen, sprechen dann von der ''via eminentiae ''), sondern eher ''in praxi'' durch eine ''theologia mystica'' flankiert, die den Weg "in das mystische Dunkel der Erkenntnis" <ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=3&view=Fit ''de myst '' 1,3]</ref> soweit möglich bahnen soll. Über Reinigung (''[[katharsis]]'') und Erleuchtung (''[[photismos]]'') lässt sich eine Vollendung (''teleiosis'') erreichen in der im Nichterkennen begründeten Erkenntnis <ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3684.htm ''de caelesti hierarchia '' 3], [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=4&view=Fit ''de myst '' 2]</ref>. Gott lässt sich durch Erkennen und Nichterkennen erkennen <ref>[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3736-2.htm ''de div '' 7,3]</ref>, wobei das "und" zwischen Erkennen und Nichterkennen beides in Eins zur Voraussetzung macht. Gott wird also als über-erkennbar (''hyperagnostos'') erkannt <ref>[http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Pseudo-Dionysius_Areopagita_Ueber_mystische_Theologie.pdf#page=2&view=Fit ''de myst '' 1,1]</ref>, womit die ''theologia negativa'' bestehen bliebe.


Sie können sich am besten eine Vorstellung davon machen, wie das ist, wenn Sie zunächst auf den Menschen selber einige Blicke werfen. Nehmen Sie die menschliche Seele; sie denkt. Was heißt das: sie denkt? Das heißt, sie bringt Gedanken hervor. Das ist ein Prozeß, der sich in uns abspielt und der da macht, daß wir auf der einen Seite dieses reale Seelenwesen sind und auf der anderen Seite unsere Gedanken fortwährend aufsteigen, gleichsam diese Seele fortwährend einhüllen. Der Mensch mit seinem Denken ist auch als Seelenwesen noch auf einer verhältnismäßig untergeordneten Stufe der Weltorganisation. Diejenigen Wesenheiten, die wir jetzt als Götter bezeichnet und in zwei Strömungen unterschieden haben, stehen auf einer weit höheren Stufe. Denken Sie sich einmal, der Mensch wäre nicht nur imstande, seine Gedanken als bloße Gedanken zu fassen, sondern die menschliche Seele wäre so stark, daß dasjenige, was sie denkt, gleich darauf eine Wesenheit würde, daß wir unsere Gedanken als Wesenheiten gebären würden, daß, wenn wir einen Gedanken fassen würden, er schon wirklich dastehen würde. In gewisser Weise bleibt er in der Akasha-Chronik, aber er verdichtet sich nicht so, daß der Mensch ihn als Realität vor sich hat. Denken Sie sich, wir würden nicht Gedanken denken, sondern mit jedem Gedanken würden wir eine Wesenheit hervorbringen. Dann haben wir erfaßt, was innerhalb der göttlichgeistigen Welt geschieht. Die in schönster Harmonie, in schönster Einheit lebenden Götter, die da waren vor dem alten Saturn, stellten sich selber vor: sie dachten. Nur waren ihre Gedanken nicht so wie die menschlichen Gedanken, daß man sie irreal nennen muß, sondern sie waren Wesenheiten, waren andere Götter. So daß wir Göttergenerationen haben, die ursprünglich durch sich selbst in ihrer Realität sind, und andere, die einfach die realen Vorstellungen der unmittelbar mit Saturn, Sonne und Mond verknüpften Götter sind. Das sind die Gottheiten, welche gleichsam umschweben die in ihrer Entwickelung befindliche Weltenkugel von Saturn, Sonne und Mond.
{{GZ|Denn ungefähr war die Denkweise,
welche man in diesem Dionysius findet, die folgende: Wir Menschen,
wir können mit unseren Begriffen, die wir uns bilden, mit
den Anschauungen, die wir gewinnen können, die sinnlich-physische
Welt überschauen. Wir können dann mit dem Verstande unsere
Schlüsse ziehen aus den Tatsachen und Wesenheiten dieser physisch-
sinnlichen Welt. Wir entwickeln uns gewissermaßen hinauf zu
einem Verstandesinhalte, der dann nicht mehr sinnlich anschaulich
ist, der in Vorstellungen, in Begriffen erlebt wird, und wenn wir aus
den Sinnestatsachen und Sinneswesen unsere Begriffe, unsere Vorstellungen
gebildet haben, dann bekommen wir den Drang, uns mit
diesen Vorstellungen zu dem Übersinnlichen, zu dem Geistigen, zu
dem Göttlichen hinaufzubewegen.


Wir haben also zweierlei Göttergenerationen. Die eine Göttergeneration ist die Vorstellungswelt der anderen, verhält sich tatsächlich zu der anderen, wie sich unsere Gedanken zu unserem realen Seelendasein verhalten. Wie haben wir denn bisher diejenigen Götter genannt, welche da eigentlich bloß die Gedanken der anderen sind? Diese Götter, die nur die Gedanken der anderen sind, haben wir bisher wegen gewisser Eigenschaften die luziferischen Wesenheiten genannt, und wir müssen im weiteren Umfang alles zu den luziferischen Wesenheiten rechnen, von dem wir sagen können: die ursprünglichen Götter hatten das Bedürfnis, sich selbsterkennend vorzustellen. Deshalb stellten sie sich wie kosmische Gedanken oder Gedankenwesen den luziferischen Wesenheiten gegenüber, wie heute dem Menschen seine Gedanken gegenüberstehen. Und wie sich der Mensch im Grunde genommen erst in seinen Gedanken erkennt, so lernten sich die ursprünglichen Götter an Luzifer und seinen Scharen erkennen. Wir könnten das noch etwas anders ausdrücken. Wir könnten sagen, daß diese Wesenheiten, die eigentlich nur die Vorstellungen der anderen waren, immer zurückgeblieben sind gegenüber der anderen Entwickelung. Die vorschreitenden Götter haben gleichsam etwas von sich zurückgelassen, so daß sie darauf zurückblicken konnten und sich, wie man sich im wirklichen Leben nur in einem Spiegel erkennen kann, in diesem aus ihrer Substanz herausgeworfenen Spiegel selbst schauen konnten. So sind in der Tat die luziferischen Wesenheiten zurückgebliebene Wesenheiten, aus den ursprünglichen Göttern herausgeworfene Wesenheiten, die da waren, damit ein Spiegel der Selbsterkenntnis für die fortschreitenden Göttergestalten vorhanden ist.
Aber nun geht Dionysius nicht in der Weise vor, daß er etwa
sagt, wir lernen aus den Sinnesdingen dieses oder jenes, unser Verstand
bekommt seine Vorstellungen und er schließt dann auf eine
Gottheit, er schließt auf eine geistige Welt -, so sagt er nicht,
sondern er sagt: Diejenigen Vorstellungen, die wir bekommen aus
den Sinnesdingen, sind alle ungeeignet, die Gottheit auszudrücken.
Wir können einfach, wenn wir uns noch so subtile Vorstellungen
bilden von den Sinnesdingen, wir können mit Hilfe dieser Vorstellungen
nicht dasjenige ausdrücken, was die Wesenheit des Göttlichen
ist. Wir müssen daher unsere Zuflucht nehmen von den positiven
Vorstellungen zu den negativen Vorstellungen. Wir sprechen
zum Beispiel, wenn wir unseren eigenen Mitmenschen begegnen,
von Persönlichkeit. Wenn wir von der Gottheit sprechen, so sollten
wk nach dieser Anschauung des Dionysius nicht von Persönlichkeit
sprechen, weil die Vorstellung der Persönlichkeit viel zu klein, viel
zu niedrig ist, um die Gottheit zu bezeichnen. Wir sollten vielmehr
sprechen von Überpersönlichkeit. Wir sollten nicht einmal, wenn
wir von der Gottheit sprechen, vom Sein sprechen. Wir sagen, ein
Mensch ist, ein Tier ist, eine Pflanze ist. Gott sollten wir nicht in
demselben Sinne wie dem Menschen, dem Tier, der Pflanze ein Sein
zuschreiben, sondern wir sollten ihm ein Übersein zuschreiben. Und
so sollten wir versuchen, meint Dionysius, uns allerdings hinaufzuschwingen
von der Sinneswelt zu bestimmten Vorstellungen, aber
dann sollten wir gewissermaßen diese Vorstellungen überall umkippen,
ins Negative übergehen lassen. Wir sollten gewissermaßen
uns hinaufschwingen aus der Sinneswelt zur positiven Theologie,
dann aber umkippen und die negative Theologie begründen, die
eigentlich so hoch ist, so von Gott und dem göttlichen Denken
durchdrungen, daß sie sich nur ausspricht in negativen Prädikaten,
in Verneinungen desjenigen, was man sich von der Sinneswelt vorstellen
kann.


In einem gewissen Sinn ist das, was in unserer Seele in uns selbst mikrokosmisch vorgeht, durchaus ein Abbild dieses Makrokosmos. Nur ist das in uns umgekehrt vorhanden, was in dem Makrokosmos in einer gewissen Weise vorgebildet ist. Wir tragen in unserem Mikrokosmos ein Abbild dieses Götterzwiespaltes, dieser Göttergenerationen, von denen die eine eine ursprüngliche ist und die andere eine aus dieser ursprünglichen herausgeborene Reihe von Wesenheiten, die da sind, damit sich diese anderen Wesenheiten vorstellen können. Sie können daraus entnehmen, daß ein großer Unterschied sein muß in diesen beiden Strömungen der Göttergenerationen; er zeigt sich uns auch ganz klar. Er zeigt sich uns darin, daß unser ganzes umfängliches Selbst mit all dem, was unbewußt in uns ist, aus dem auch unser Leibesorganismus hervorgegangen ist, aus der ursprünglichen Göttergeneration stammt. Das jedoch, was wir erleben mit unserem Bewußtsein, das, was wir überschauen können mit unserem gewöhnlichen alltäglichen Bewußtsein, stammt von der Göttergeneration, die nur die Vorstellung ist von der ursprünglichen. Von zwei Seiten her kommt das, was unsere Wesenheit ist, in uns herein. Unsere Gesamtorganisation mit allem Unterbewußten kommt von der ursprünglichen Göttergeneration. Dasjenige, dessen wir uns bewußt sind, das kommt von der anderen Seite her, von der den alten Saturn, die Sonne und den Mond nur umschwebenden Göttergeneration. Daher empfinden wir, wenn wir auf unser Vorstellungsleben eingehen, daß sozusagen in einem höheren Sinne die Vorstellung nur die jüngste Tochter einer Göttergeneration ist, daher empfinden wir das Unreale, das bloß gedankenhaft Vorüberhuschende unseres Bewußtseinslebens. Das war etwas, was auch den Schülern der griechischen Mysterien aufgegangen ist, indem ihnen deutlich gemacht worden ist: Es leben im ganzen Werden göttliche Strömungen, die umfassend sind, die uns unbewußt einströmen in ihrem ganzen Wesen, und es leben solche, die nur das gewöhnliche, normale Bewußtsein aufnimmt. — Dann wurde diesem griechischen Schüler klar, daß er von diesem normalen Bewußtsein absehen und sich zu den alten Göttern, die man auch die unterirdischen nannte, wenden mußte, zu denjenigen Göttern, an deren Natur Dionysos seinen Anteil hatte. Nur so konnte er zu der Erkenntnis des wahren Wesens des Menschen kommen.
Und so glaubte Dionysius der Areopagite hinüberzudringen in
die göttlich-geistige Welt, indem er gewissermaßen alles dasjenige,
was man im Verstande haben kann, verläßt und sich zu einer überverständigen
Welt hinüberlebt.


Eines nur gibt es innerhalb der Erdenentwickelung, wodurch etwas ganz Neues, ein neues Element der Hellsichtigkeit, aber auch ein neues Element des von okkulten Kräften durchdrungenen Gemütes und Wirkens in uns eintreten kann.
Sehen Sie, wenn wir den Dionysius für einen Paulus-Schüler
halten, dann lebt er ja am Ende des 1. christlichen Jahrhunderts in
das 2. christliche Jahrhundert hinüber und er lebt also ein paar Jahrhunderte
vor dem entscheidungsvollen 4. nachchristlichen Jahrhundert.
Er fühlt, was da herankommt: den Höhepunkt menschlicher
Verstandesentwickelung. Er sieht gewissermaßen mit einem Teil
seines Wesens zurück in die alten Zeiten. Sie wissen, vor dem 8. vorchristlichen
Jahrhundert haben die Menschen noch nicht so vom
Verstande geredet, wie seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert. Der
Verstand oder die Verstandesseele ist ja erst im 8. vorchristlichen
Jahrhundert geboren worden, und aus dieser Geburt der Verstandesseele
ging die griechische, ging die lateinische Kultur hervor. Die
waren dann im 4. nachchristlichen Jahrhundert auf ihrem Höhepunkt.
Vor diesem 8. vorchristlichen Jahrhundert hat man ja gar
nicht die Welt mit dem Verstande erkannt; man hat sie erkannt
durch die Anschauung. Die älteren ägyptischen, die älteren chaldäischen
Erkenntnisse sind durch die Anschauung gewonnen, sind
gewonnen so, wie wir unsere äußeren sinnlichen Erkenntnisse gewinnen,
trotzdem diese vorchristlichen Erkenntnisse geistige Erkenntnisse
waren. Der Geist wurde eben so angeschaut, wie wir
heute das Sinnliche anschauen und wie schon die Griechen das Sinnliche angeschaut haben. Es ist also gewissermaßen in Dionysius dem
Areopagiten etwas wie ein Zurücksehnen zu einer Anschauung, die
jenseits des Verstandes liegt.


Es ist in der Tat so, daß für alles Menschenleben bis zu einem gewissen Zeitpunkt hin von der über der alten Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung schwebenden Götterströmung nur dasjenige hereinkommen konnte, was ich eben charakterisiert habe. Das floß in das menschliche Bewußtsein von außen, ohne daß der Mensch sozusagen in sein Inneres, in die Region der unteren Götter hinabstieg. Nur das konnte hereinfließen, was niemals hat kommen können zu der wirklichen Weltrealität. Durch äußeres Erkennen konnte man nicht zu der wirklichen Weltrealität kommen, denn dazu hätte sich in das, was von außen an unser gewöhnliches Bewußtsein durch die lange Zeit der Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit gekommen ist, etwas hineinmischen müssen, was nicht allein Vorstellungsleben der unterirdischen Götter, sondern was eine Realität ist. Etwas, was so wirkt, wie wenn plötzlich das, was sonst nur unser Gedankenleben ist, was immer so vor uns steht, als ob es als unser irreales Gedankenleben aus der Seele herausgeschwitzt würde, für einen Moment so gepackt würde von einer substantiellen Realität, daß ein besonders bevorzugter Gedanke stehenbleiben könnte, neben uns da wäre wie unsere Seele selber — als eine Realität. So etwas müßte eintreten, wenn die im Umkreis schwebenden Götter so wirken wollten, wie gewirkt haben durch alle Zeiten hindurch die Götterströmungen, die durch das weitere Selbst bis in unsere Leibesorganisation hineinwirkten. Es müßte uns von außen etwas herzuströmen, das gleichsam aus der geistigen Welt herein eine Erneuerung, ein Wiederauferstehen, ein Wiederaufleben dessen bedeutet, was uns organisiert hat und was dann hinuntergezogen ist in die Tiefen unseres Bewußtseins.
Nun stand vor dem Dionysius das große Mysterium von Golgatha.
Er lebte in der Verstandeskultur seiner Zeit. Wer sich in die
Schriften des Dionysius vertieft, der sieht, gleichgültig wer es war,
wie stark dieser Mann lebte in alldem, was die Verstandeskultur
seiner Zeit hervorgebracht hat. Ein feingebildeter Grieche, aber zu
gleicher Zeit ein Mann, der in seiner ganzen Persönlichkeit erfüllt
war von der Größe des Mysteriums von Golgatha, und der sich sagte:
Wenn wir uns mit unserem Verstande auch noch so sehr anstrengen,
an das Mysterium von Golgatha und dasjenige, was dahintersteht,
kommen wir nicht heran. Wir müssen über den Verstand hinauskommen.
Wir müssen von der positiven Theologie zu der negativen
Theologie uns hinüberentwickeln.|204|257ff}}


Das, was in diese außenstehende Göttergeneration in einem Momente hineingezogen ist, das war in der Tat der Christus, der bei der Johannestaufe im Jordan in den Leib des Jesus von Nazareth eingezogen ist. Mit diesem Christus zieht eine Götterwesenheit in das physische Leben ein auf demselben Weg, den diejenigen Götter einzuschlagen hatten für das Erdenleben, die eigentlich früher nur von den anderen Göttern vorgestellte Wesen waren. Aber jetzt zieht zum ersten Male eine reale Wesenheit ein, eine Wesenheit, welche nicht in demselben Sinne nur Vorstellung der anderen Götter, sondern selbständig, substantiell selbständig ist. Da kommt aus dem Weltenraum, in dem vorher nur die Vorstellungen anderer Götter gelebt haben, ein solcher Göttergedanke, der real ist. Wodurch konnte das geschehen? Das konnte dadurch geschehen, daß dieses bedeutsame Ereignis der Johannestaufe im Jordan eine lange Vorbereitung hatte innerhalb unseres ganzen Menschenwerdens, durch Saturn, Sonne und Mond. Was da geschehen ist am Jordan und später durch das Mysterium von Golgatha, das ist der Nachklang eines anderen wichtigen Ereignisses, das sich allerdings abgespielt hat in einer sehr, sehr fernen Vergangenheit, die wir zurückverlegen müssen in die alte Sonnenentwickelung.
=== Ätherische Astronomie und Christentum ===


Wir haben also in der Entwickelung, wie sie sich bisher abgespielt hat, die Saturn-, Sonnen-, Monden- und Erdenentwickelung. Auf der Erdenentwickelung erleben wir das Mysterium von Golgatha und die Johannestaufe im Jordan. Während der alten Sonnenentwickelung ist aus der Akasha-Chronik zu gewinnen ein anderes bedeutsames Ereignis, das in der folgenden Weise zu charakterisieren ist. Damals war ein Prozeß am weitesten vorgeschritten, von dem man sagen kann: Die oberen Götter sind die Vorstellungen der unteren Götter, sind abhängig von ihnen. - Und diese oberen Götter finden es, wenn ich mich trivial ausdrücken darf, ihrer eigenen Wesenheit angemessener, in dem leichten Elemente der oberen Welten zu leben als in dem dichteren Elemente, aus dem sich die Erde hervorbildete. Es geschieht während der Sonnenentwickelung diese Scheidung zwischen zwei verschiedenen Göttergenerationen, von denen sich die eine anschickt, als die wirklichen alten Götter weiterzuleben mit den Elementen Erde, Wasser und Luft. Die andere Göttergeneration findet das zu schwierig, in diese dichten Elemente hinein sich zu versetzen, und lebt bloß weiter mit dem, was wir die ätherischen Elemente nennen, erst mit der Wärme, dann mit dem Licht und dem chemischen oder Lebensäther. Wir können diese zwei nebeneinanderlaufenden Götterströmungen auch so bezeichnen, daß die eine den schwierigeren Weg wählt, durch die dichteren Elemente zu gehen, daß aber die andere den leichteren Weg wählt, gleichsam umflattert die anderen Götter in dem chemischen und Lebensäther und ihre Leiber daraus bildet. Es bildet demgemäß alles, was so in diesen feineren Ätherelementen lebt — und das geschieht gerade in der Hauptsache während der alten Sonnenentwickelung — Kräfte aus, die überhaupt auf die Dauer nur leben können in diesen dünneren Elementen.
{{GZ|Also in Athen namentlich war bis ins 4. Jahrhundert herein, ja
noch länger, eine Weisheitsschule, welche sich bemühte, die alte
ätherische Astronomie mit dem Christentum in Einklang zu bringen.
Die letzten Reste dieser Anschauung von dem Hereinkommen des
Menschen aus höheren Welten durch die Planetensphäre in die
Erdensphäre, sie durchglänzen noch die Schriften des Origenes,
glänzen noch durch selbst durch die Schriften der griechischen Kirchenväter.
Man kann überall sehen, wie das da durchglänzt; und es
glänzte namentlich durch die Schriften des wahren ''Dionysius des Areopagiten''. Dieser Dionysius der Areopagite hinterließ ja eine
Lehre, die eine reine Synthesis war zwischen der ätherischen Astronomie
und demjenigen, was im Christentum lebte: daß sich die
gewissermaßen in der Sonne astronomisch oder kosmisch lokalisierten
Kräfte in dem Christus durch den Menschen Jesus von Nazareth
in die Erdensphäre hineinbegeben haben, und daß damit eine
gewisse Beziehung, die vorher nicht vorhanden war, zur Erde entstanden
ist in bezug auf alle höheren Hierarchien, die Hierarchien
der Engel, die Hierarchien der Weistümer, die Hierarchien der
Throne, die Hierarchien der Seraphime und so weiter. Eine Durchdringung
dieser Hierarchienlehre mit ätherischer Astronomie, das
war es, was beim ursprünglichen Dionysius dem Areopagiten vorhanden
war.


Aber ungefähr in der Mitte der alten Sonnenentwickelung geschieht das Große, Gewaltige, daß eine Wesenheit während dieser Sonnenentwickelung Kräfte ausbildet, die im Widerspruch stehen mit den feineren, dünneren Ätherelementen. Gegenüber demjenigen, was wir das Mysterium von Golgatha, das große Erdenopfer nennen, können wir sprechen von einem Sonnenopfer, das darin bestand, daß sich eine Wesenheit zwar ihren Aufenthalt wählte unter den Göttern, welche nur in den feineren Elementen leben wollten, aber solche dichteren Kräfte ausbildete, die gewachsen waren den Erdenelementen. Und so haben wir, seit der Sonnenentwickelung in der Reihe der Wesenheiten, die eigentlich nur für das Ätherische mit ihren Kräften bewaffnet sind, eine Wesenheit, welche eine innige Verwandtschaft hat innerhalb des Weltenäthers für das Irdische. Seit der alten Sonnenentwickelung wartete diese Wesenheit auf den richtigen Moment, um dasjenige, was sie an Kräften ausgebildet hatte, in die Erde selber hereinzuleiten. Und es war des Zarathustra großes Verdienst, daß er erkannt hat: In dem, was da als Sonne draußen ist, ist etwas zurückgeblieben von der alten Sonne. Das enthält vorläufig dieses Wesen. Aber der Moment rückt heran, wo dieses Wesen seine den Elementen angemessene Gestalt auch auf die Erde herabtragen wird. Dann kam der Moment, wo die Menschheit freilich noch nicht reif war, dieses in die Ätherwelt eingefügte Wesen selbst zu erkennen, wo sie aber zunächst sein Spiegelbild erkannte. Das war eine Vorbereitung. Und so zeigte sich denn der Menschheit aus Gründen, die wir morgen anführen werden, im Verlaufe der Entwickelung zunächst dieses Wesen noch nicht selber, sondern in einem Spiegelbild, welches wir dadurch charakterisieren können, daß wir sagen: es verhält sich dieses Bild zu der Wirklichkeit, wie sich verhält das Mondenlicht, das ein zurückgestrahltes Sonnenlicht ist, zu dem direkten Sonnenlicht selber. Jenes Wesen, das sich zuerst während der alten Sonnenzeit zu seiner großen Tat von Golgatha vorbereitet hatte, das wurde zunächst den Menschen in seinem Spiegelbild gezeigt, und dieses Spiegelbild wurde genannt von dem althebräischen Volke Jahve oder Jehova. Und Jahve oder Jehova ist der zurückgestrahlte Christus, ist im Grunde genommen dasselbe, was der Christus ist, nur als Spiegelbild, gleichsam prophetisch vorausgezeigt. Vorausgezeigt so lange, bis die Zeit kommen durfte, da das Wesen sich in seiner eigenen Gestalt, in seinem Urbild, nicht bloß in seinem Spiegelbild zeigen konnte.
Im 6. Jahrhundert hat man dann versucht, die Spuren zu verwischen
auch der älteren Lehren des Dionysius des Areopagiten, und
man hat sie so umgestaltet, daß man darin eigentlich nur noch eine
abstrakte Geisteslehre hatte. So wie heute die Lehre des Dionysius
des Areopagiten vorliegt, ist sie ja eine Geisteslehre die nicht mehr
viel mit ätherischer Astronomie zu tun hat. Und so nennt man ihn
dann den Pseudo-Dionysius. Auf diese Weise hat man der Weisheitslehre
einen Untergang bereitet, auf der einen Seite, indem man
den Dionysius verballhornt hat, und auf der anderen Seite dadurch,
daß man jene noch in Athen ganz lebhaft lebendige Lehre,
welche die ätherische Astronomie mit dem Christentum vereinigen
wollte, ausgerottet hat, und daß man in bezug auf das Kulthafte
dann den Mithrasdienst ausgerottet hat.


So sehen wir das für die Erde wichtigste Ereignis auf der alten Sonne vorgebildet, sehen die Menschheit durch das hebräische Altertum vorbereitet auf den Christus. Wir sehen das Wesen, das sich einstmals von der Erde abgesondert hat, das nach der Sonne gegangen ist, wiederum herabkommen, aber wir sehen auch, wie es dem Menschen zuerst in einem Spiegelbilde, gleichsam in einer Vorstellung gezeigt wird. So wie sich die oberen Götter zu den unteren verhalten, so ist Jahve oder Jehova die Vorstellung von dem realen Christus und gleicht ihm für denjenigen, der die Dinge durchschaut, vollständig. Daher können wir in gewisser Beziehung sprechen von Jehova-Christus und treffen damit auch den wahren Sinn der Evangelien, die uns sagen, daß der Christus selber davon gesprochen hat: Wenn ihr mich kennenlernen wollt, dann müßt ihr auch wissen, wie von mir gesprochen haben Moses und die Propheten.
Und dann haben ein übriges getan solche Persönlichkeiten wie
''Konstantin'', dessen Taten in späterer Zeit verstärkt wurden dadurch,
daß ja der Kaiser ''Justinian'' die Athenische Philosophenschule
schließen ließ, so daß die letzten Menschen, welche sich damit befaßt
haben, die alte ätherische Astronomie mit dem Christentum in
Einklang zu bringen, auswandern mußten und in Persien eine Stätte
fanden, wo sie wenigstens ihr Leben fortfristen konnten.|204|72f}}


Der Christus wußte wohl, daß, wenn in alten Zeiten von Jahve oder Jehova gesprochen wurde, von ihm gesprochen wurde und daß alles, was von Jahve gesprochen wurde, sich zu ihm so verhält wie das Spiegelbild zu seinem Urbilde.|129|167ff}}
=== Angelologie ===
[[Datei:Francesco Botticini - The Assumption of the Virgin.jpg|mini|400px|[[Wikipedia:Mariä Aufnahme in den Himmel|Mariä Aufnahme in den Himmel]] von [[Wikipedia:Francesco Botticini|Francesco Botticini]] (1446–1497). [[Maria]] und [[Jesus]] sind von den in drei Stufen gegliederten neun Engelschören umgeben.]]


== Literatur ==
{{Hauptartikel|Hierarchien}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991) {{Vorträge|128}}
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1977) {{Vorträge|129}}
Die [[Angelologie]] (von {{ELSalt|ἄγγελος}} ''angelos'' „Sendbote“, {{Lang|grc|λόγος}} ''logos'' „Wort, Lehre“), die Lehre von den [[Engelhierarchien]] („Engel“ hier als Oberbegriff für geistige Wesen, nicht im engeren Sinne für die [[Engel|Angeloi]]), geht im [[Christentum]] auf die Schrift des Areopagiten über die «Himmlischen Hierarchien»<ref>[De caelesti hierarchia http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm]</ref> zurück. Zweck der Hierarchien, die als Nachbilder Gottes geschaffen sind, ist es, in aufsteigender Stufenordnung dem göttlichen [[Urbild]] immer ähnlicher zu werden und so zur Einswerdung mit [[Gott]] zu streben.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1987) {{Vorträge|130}}
 
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/anthroposophie_aetherisation.pdf Die Ätherisation des Blutes - Über den Initiations- und Einweihungsweg] PDF
{{Zitat|Zweck der Hierarchie ist also die möglichste Verähnlichung und Einswerdung mit Gott. Hiebei hat sie ihn selbst zum Lehrmeister in jeglicher hierarchischen Erkenntnis und Wirksamkeit blickt zu seiner göttlichen Schönheit unverwandt empor, gibt dieselbe soweit als möglich im Nachbild wieder und vervollkommnet ihre Mitglieder zu göttlichen Bildern, zu lautersten, fleckenlosen Spiegeln, welche im Stande sind, den urgöttlichen Strahl aus der Urquelle des Lichtes in sich aufzunehmen, zu Spiegeln, welche dann, von dem einstrahlenden Glanze heilig erfüllt, diesen hinwieder neidlos über die nächstfolgenden Ordnungen leuchten lassen, sowie es den urgöttlichen Satzungen entspricht. Denn es ist den Trägern der heiligen Weihegewalten oder den Empfängern der heiligen Weihen nicht erlaubt, überhaupt etwas zu wirken, was gegen die heiligen Anordnungen des Urhebers ihrer eigenen Weihe verstößt. Nicht in irgend einem Widerspruch dürfen sie zu ihm stehen, wenn sie seines vergöttlichenden Glanzes begehren und mit geziemender Heiligkeit auf ihn blicken und gemäß dem entsprechenden Grade, den jeder der heiligen Geister einnimmt, nach ihr sich umbilden.
 
Demnach besagt der Ausdruck „Hierarchie“ eine gewisse ganz heilige Institution, ein Abbild der urgöttlichen Schönheit, welches in hierarchischen Abstufungen und Erkenntnissen die Mysterien der entsprechenden Erleuchtung heilig auswirkt und Verähnlichung mit dem eigenen Urbild, soweit es nur immer geschehen kann, hervorbringt. Denn für jedes Mitglied der Hierarchie besteht die Vollendung darin, daß es seinem zuständigen Grade entsprechend zum Nachbild Gottes erhoben werde, ja daß es wahrhaftig, was noch göttlicher als alles andere ist, wie die Schrift sagt, zu einem Mitwirkenden mit Gott werde 3 und in sich selbst die göttliche Wirksamkeit nach Möglichkeit zeige und hervortreten lasse.|Dionysius Areopagita|Himmlische Hierarchie 3,2|ref=[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3684-1.htm]}}
 
Die himmlischen Wesen umfassen neun Engelchöre, die sich in drei dreiteilige Gruppen gliedern.
 
{{Zitat|Die Offenbarung hat den sämtlichen himmlische Wesen neun Namen gegeben, die über sie Aufschluß bieten. Der göttliche Lehrer, der uns in die heilige Wissenschaft einweihte, gruppiert sie in drei dreiteilige Ordnungen. Die erste, sagt er, ist diejenige, welche immerdar um Gott steht und, wie die Überlieferung sagt, ununterbrochen und, den andern voraus, unmittelbar mit ihm vereinigt ist. Denn die Offenbarung der heiligen Schriften, sagt er, habe überliefert daß die heiligsten [[Throne]], die mit vielen Augen und vielen Flügeln versehenen Rangstufen, [[Cherubim]] und [[Seraphim]] nach dem hebräischen Worte genannt, gemäß ihrer alle übertreffenden Nähe unmittelbar um Gott gestellt sind. Diese triadische Ordnung bezeichnete unser großer Meister gleichsam als eine und eine gleichstufige und eigentlich erste Hierarchie. Keine andere ist Gott ähnlicher und den unmittelbaren Ausstrahlungen der Urgottheit direkt näher unterstellt als diese. Die zweite Triade, sagt er, sei diejenige, welche von den [[Gewalten]], [[Herrschaften]] und [[Mächte]]n gebildet wird. Die dritte Triade unter den letzten der himmlischen Hierarchien bestehe aus den [[Engel]]n, [[Erzengel]]n und [[Fürstentümer]]n.|Dionysius Areopagita|Himmlische Hierarchie 6,2|ref=[http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3687-1.htm]}}
 
==Werke==
*''De mystica Theologia'' ("Über mystische Theologie") [http://www.hoye.de/cusmys/dionys.pdf]
*''De divinis nominibus'' ("Die göttlichen Namen") [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3730.htm]
*''De ecclesiastica hierarchia'' ("Die kirchliche Hierarchie") [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3704.htm]
*''De caelesti hierarchia'' ("Die himmlische Hierarchie") [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm]
* 10 Briefe, u.a. ''Ad Demophilum'' ("Angeblicher Brief an den Mönch Demophilus") [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3729.htm]
 
Die Schriften wurden mehrfach übersetzt und kommentiert, und zwar von [[Wikipedia:Johannes Scotus Eriugena|Johannes Scotus Eriugena]], [[Wikipedia:Johannes Sarazenus|Johannes Sarazenus]], [[Wikipedia:Robert Grosseteste|Robert Grosseteste]] im [[Wikipedia:13. Jahrhundert|13. Jahrhundert]] und [[Wikipedia:Ambrosius Travesari|Ambrosius Travesari]] im [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]].
 
== Siehe auch ==
* [[Negative Theologie]]
* {{WikipediaDE|Pseudo-Dionysius Areopagita}}
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
==Literatur==
 
#G. K. Kaltenbrunner, ''Dionys vom Areopagita. Das Unergründliche, die Engel und das Eine''; 1996
#W. Müller, ''Dionysius Areopagita und sein Wirken bis heute''; 2. Aufl. 1990
#W. Völker, ''Kontemplation und Ekstase bei Pseudo-Dionysius Areopagita''; 1958
#Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), S 97f., Berlin, 8. Oktober 1905 {{Vorträge|93a}}
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
#Rudolf Steiner: ''Perspektiven der Menschheitsentwickelung'', [[GA 204]] (1979), ISBN 3-7274-2040-5 {{Vorträge|204}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [hKategorie:Christliche Einweihuttp://www.anthroposophie.net/lexikon/db.php?id=221 Rudolf Steiner über die Ätherisation des Blutes]
* {{DNB-Portal|118679694}}
;Informationen zu Person und Werk
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/pseudo-dionysius-areopagite/||Kevin Corrigan und Michael Harrington}}
* {{IEP|http://www.iep.utm.edu/p/pseudodi.htm||Mark Lamarre}}
* {{BBKL|d/dionysius_areopagita}}
;Werke
* [http://www.binetti.ru/collectio/theologia/areopag/index.shtml Johannis Scoti Versio Operum S. Dionysii Areopagita]: Lateinische Übersetzung von [[Wikipedia:Johannes Scotus Eriugena|Johannes Scotus Eriugena]], Online-Version von Marco Binetti nach [[Wikipedia:Jacques Paul Migne|Migne]], [[Patrologia Latina|PL]] 122
* [http://www.esoteric.msu.edu/VolumeII/CelestialHierarchy.html ''Celestial Hierarchy''], [http://www.esoteric.msu.edu/VolumeII/MysticalTheology.html ''Mystical Theology''] (anonyme engl. Übers.)
* [http://www.sacred-texts.com/chr/dio/index.htm Works], engl. Übers. John Parker 1897 (sacred texts), [http://www.ccel.org/ccel/dionysius/works.html ccel], [http://www.voskrese.info/spl/XdenysAreop.html Pachomius Library]
* W. Hoye: [http://www.hoye.de/cusmys/dionys.pdf Die mystische Theologie], [http://www.hoye.de/theo/denistxt.pdf The Mystical Theology]
* [http://image.ox.ac.uk/show?collection=magdalen&manuscript=msgr2 ''De caelesti hierarchia''] griech. Manuscript, [http://image.ox.ac.uk/ Oxford Digital Library]
 
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{{Personendaten
|NAME=Dionysius Areopagita
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|KURZBESCHREIBUNG=Pseudonym eines unbekannten Philosophen und Theologen des 5./6. Jahrhunderts
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Version vom 20. August 2016, 16:14 Uhr

Dionysius Areopagita

Dionysius Areopagita gilt als das Pseudonym des unbekannten Autors (darum auch Pseudo-Dionysius Areopagita) einer Sammlung von Büchern, die um 500 entanden sind, aber nach allgemeiner Auffassung irrtümlich dem in Apostelgeschichte 17,34 EU erwähnten, von Paulus durch seine Rede auf dem Athener Areopag bekehrten Dionysius zugeschrieben wurden, der nach Eusebius von Cäsarea später erster Bischof von Athen gewesen sein soll[1].

Dionysius oder Pseudo-Dionysius Areopagita?

"Die Lehre von den Göttern ist zuerst in ein System gebracht worden von dem Schüler des Apostels Paulus, Dionysius dem Areopagiten. Sie ist aber erst im 6. Jahrhundert aufgeschrieben worden. Die Gelehrten leugnen deshalb die Existenz des Dionysius Areopagita und sprechen von den Schriften des Pseudo-Dionysius, als ob man erst im 6. Jahrhundert alte Überlieferungen zusammengestellt habe. Der wahre Sachverhalt ist nur zu konstatieren durch das Lesen in der Akasha-Chronik. Die Akasha-Chronik aber lehrt, daß Dionysius wirklich in Athen gelebt hat, daß er von Paulus eingeweiht worden ist und von ihm den Auftrag erhalten hat, die Lehre von den höheren Geistwesen zu begründen und besonderen Eingeweihten zu erteilen. Gewisse hohe Lehren wurden damals niemals aufgeschrieben, sondern nur durch mündliche Tradition fortgepflanzt. Auch die Lehre von den Göttern wurde so von Dionysius seinen Schülern gegeben und von diesen wiederum weitergegeben. Der direkte Schüler wurde dann mit Absicht wieder Dionysius genannt, so daß der letzte, der die Lehre von den Göttern aufschrieb, einer in dieser Reihe war, die alle Dionysius genannt wurden." (Lit.: GA 93a, S. 97f)

„Gib aber acht, daß niemand der Nicht-Eingeweihten etwas von diesen Dingen zufällig hört.

Ich meine diejenigen, die in den Wirklichkeiten gefesselt sind und sich vorstellen, daß es nichts mehr in überwirklicher Weise gibt über die Wirklichkeiten hinaus, die wiederum meinen mit ihrer eigenen Art von Erkenntnis den zu erkennen, der den Schatten zu seinem Versteck macht.“

Pseudo-Dionysius Areopagita: Über mystische Theologie 2[1]

„So erwähnt die Apostelgeschichte den Dionysius, der ein eingeweihter Schüler des Paulus war und ein esoterisches Christentum lehrte. Später hat Johannes Scotus Eriugena am Hofe Karls des Kahlen noch im 9. Jahrhundert ein esoterisches Christentum begründet. Dieses ist dann nach und nach durch das Dogma verdeckt worden. Dringt man aber in das Devachan ein, so sieht man die Beschreibung, die Dionysius davon gegeben hat, bestätigt.“ (Lit.:GA 94, S. 80)

„Dieser Dionysius der Areopagite wird ja von einigen für einen unmittelbaren Schüler des Paulus gehalten. Die Schriften tauchen aber erst im 6. Jahrhunderte auf, und manche sprechen daher von pseudo-dionysischen Schriften, die im 6. Jahrhunderte von irgend jemandem abgefaßt worden und dann dem Paulus-Schüler zugeschrieben worden seien.

Wer so spricht, kennt nicht die ganze Art und Weise, wie sich geistige Erkenntnisse in diesen älteren Jahrhunderten fortgepflanzt haben. Solch eine Schule, wie diejenige war, in der Paulus selbst in Athen gelehrt hatte, sie hatte Erkenntnisse, welche zunächst nur mündlich gelehrt worden sind, welche sich dann von Generation zu Generation fortgepflanzt haben, und welche erst viel, viel später aufgeschrieben worden sind. Das, was da später aufgeschrieben worden ist, braucht deshalb durchaus nicht unecht zu sein, sondern kann mit einer gewissen Identität dasjenige wiedergeben, was Jahrhunderte alt ist. Und einen solchen Wert auf die Persönlichkeit, wie wir heute legen, einen solchen Wert hat man ja in diesen ältesten Zeiten auf die Persönlichkeit nicht gelegt.“ (Lit.:GA 204, S. 255f)

Rezeption

Heute stimmt die Wissenschaft darin überein, dass Paulus' Bekehrter, Dionysius vom Areopag, nicht der Verfasser der ihm zugeschriebenen Schriften sein kann. Des Verfassers wirkliche Identität ist unbekannt, man vermutet, er könne ein syrischer Mönch gewesen sein. Seine Werke zeigen starke neuplatonische Spuren, (besonders Proklos), sowie den Einfluss des Clemens von Alexandrien, der drei Kappadokier, des Origenes und anderer.

Die Echtheit der areopagitischen Schriften wurde zwar schon von Bischof Hypatios 532 angezweifelt, dann aber kam man schnell überein, die Echtheit anzuerkennen (so schon bei Gregor dem Großen (†604). Der erste bekannte Kommentar zu den Schriften stammte von Maximus Confessor (†662). In der folgenden Zeit galt das areopagitische Schrifttum wegen seiner angeblich frühestchristlichen Herkunft nahezu als kanonisch und hatte auf die mittelalterliche Theologie einen großen Einfluss.

Ab dem 9. Jahrhundert wurde der Areopagite durch Hildwins Vita Dionysii dann mit dem frühchristlichen Pariser Märtyrer St. Dionysius gleichgesetzt, nach dem die Abtei St. Denis bei Paris benannt ist. So wurde der griechischsprachige Theologe frankisiert. Vermutlich war die Abtei für die Verschmelzung der drei Namensträger, also des in der Bibel erwähnten Dionysius, des Märtyrers und eben des Autors der areopagitischen Schriften, verantwortlich.

Die verschiedenen Dionyse bemerkte auch Peter Abaelard bei seinen nach der Rückkehr nach St. Denis um 1121 begonnenen Studien zur Geschichte des Patrons. Die Abtei besaß auch eine gute griechische Ausgabe der Werke des Pseudo-Dionysius, ein Geschenk Karls des Kahlen, die von Johannes Scotus Eriugena im 9. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt wurde. Diese Übersetzung machte sowohl den Neuplatonismus als auch die Engellehre des Pseudo-Dionysius weit bekannt. Für das gesamte Mittelalter sollte der Entwurf aus Platonismus, Mystik, kosmischer Emanationslehre und (gemäßigtem) Monophysitismus zu einem System einzigartiger Faszination werden.

Nach einem kurzen Aufkommen von Kritik an der Echtheit der Schriften musste Peter Abaelard dann aber das Kloster verlassen, sodass sich die nächsten ernsten Zweifel erst wieder bei Laurentius Valla im 15. Jahrhundert fanden. Der Beleg der Unechtheit konnte aber erst durch philologische Forschungen im 19. Jahrhundert erbracht werden, sodass bis dahin die Authentizität streitig blieb.

Theologie (Überblick)

Pseudo-Dionysius Areopagita, De ecclesiastica hierarchia in der 1307 geschriebenen Handschrift Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Codex M 87 sup., fol. 28r

„Dreiheit, die du Überseiendes

und Übergott und Übergutes bist, Führer der Christen in die Gottesweisheit, leite uns auf den über-unerkannten und überhellen und höchsten Gipfel der mystischen Schriften!

Da sind die einfachen und absoluten und unveränderlichen Geheimnnisse der Theologie verborgen in der überhellen Finsternis der in das Geheimnis einführenden Stille. In der tiefsten Finsternis über-beleuchtet diese Finsternis das, was am meisten über-hell ist, und in dem, was gänzlich untastbar und unsichtbar ist, über-erfüllt es die augenlosen Intelligenzien mit überschönem Glanz.

Das ist mein Gebet.“

Pseudo-Dionysius Areopagita: Über mystische Theologie 1,1[2]

Bei Dionysius ist Gott „aller Dinge Ursache, Anfang, Wesen und Leben“[2]. Gott ist aber auch als das Eine und Vollkommene jenseits allen Daseins[3]. Die Frage nach der möglichen Erkenntnis Gottes wird dann derart beantwortet, dass per analogiam die Erkenntnis zur Ursache von Allem geführt werden kann [4], ohne Gott in einem Existierenden jedoch jemals zu erkennen[5]. Eine theologia positiva (kataphatike) muss also von der biblischen Offenbarung Gottes ausgehen [6], wobei Gott als Über-Seiend, hyperousios, nie erreicht wird. Eine theologia negativa (apophatike) muss sich so um die Unsagbarkeit bemühen [7], die Verborgenheit aufnehmen und eben nach diesem Dunkel fragen [8].

„Wie zusammenfließend in einem umfassenden Vorstellungsstrom findet sich das von den religiösen Impulsen inspirierte Gedankenleben in den Schriften des Areopagiten Dionysius. Diese Schriften werden vom Jahr 533 n. Chr. an erwähnt, sind wohl nicht viel früher verfaßt, gehen aber in ihren Grundzügen, nicht in den Einzelheiten, auf früheres Denken dieses Zeitalters zurück. - Man kann den Inhalt in der folgenden Art skizzieren: "Wenn die Seele sich allem entringt, was sie als Seiendes wahrnehmen und denken kann, wenn sie auch hinausgeht über alles, was sie als Nichtseiendes zu denken vermag, so kann sie das Gebiet der überseienden, verborgenen Gotteswesenheit geistig erahnen. In dieser ist das Urseiende mit der Urgüte und der Urschönheit vereinigt. Von dieser ursprünglichen Dreiheit ausgehend, schaut die Seele absteigend eine Rangordnung von Wesen, die in hierarchischer Ordnung bis zum Menschen gehen.“ (Lit.:GA 18, S. 87f)

Die Positionen der theologia positiva und der theologia negativa werden nicht aufgelöst (Interpreten, die diese Auflösung doch sehen, sprechen dann von der via eminentiae ), sondern eher in praxi durch eine theologia mystica flankiert, die den Weg "in das mystische Dunkel der Erkenntnis" [9] soweit möglich bahnen soll. Über Reinigung (katharsis) und Erleuchtung (photismos) lässt sich eine Vollendung (teleiosis) erreichen in der im Nichterkennen begründeten Erkenntnis [10]. Gott lässt sich durch Erkennen und Nichterkennen erkennen [11], wobei das "und" zwischen Erkennen und Nichterkennen beides in Eins zur Voraussetzung macht. Gott wird also als über-erkennbar (hyperagnostos) erkannt [12], womit die theologia negativa bestehen bliebe.

„Denn ungefähr war die Denkweise, welche man in diesem Dionysius findet, die folgende: Wir Menschen, wir können mit unseren Begriffen, die wir uns bilden, mit den Anschauungen, die wir gewinnen können, die sinnlich-physische Welt überschauen. Wir können dann mit dem Verstande unsere Schlüsse ziehen aus den Tatsachen und Wesenheiten dieser physisch- sinnlichen Welt. Wir entwickeln uns gewissermaßen hinauf zu einem Verstandesinhalte, der dann nicht mehr sinnlich anschaulich ist, der in Vorstellungen, in Begriffen erlebt wird, und wenn wir aus den Sinnestatsachen und Sinneswesen unsere Begriffe, unsere Vorstellungen gebildet haben, dann bekommen wir den Drang, uns mit diesen Vorstellungen zu dem Übersinnlichen, zu dem Geistigen, zu dem Göttlichen hinaufzubewegen.

Aber nun geht Dionysius nicht in der Weise vor, daß er etwa sagt, wir lernen aus den Sinnesdingen dieses oder jenes, unser Verstand bekommt seine Vorstellungen und er schließt dann auf eine Gottheit, er schließt auf eine geistige Welt -, so sagt er nicht, sondern er sagt: Diejenigen Vorstellungen, die wir bekommen aus den Sinnesdingen, sind alle ungeeignet, die Gottheit auszudrücken. Wir können einfach, wenn wir uns noch so subtile Vorstellungen bilden von den Sinnesdingen, wir können mit Hilfe dieser Vorstellungen nicht dasjenige ausdrücken, was die Wesenheit des Göttlichen ist. Wir müssen daher unsere Zuflucht nehmen von den positiven Vorstellungen zu den negativen Vorstellungen. Wir sprechen zum Beispiel, wenn wir unseren eigenen Mitmenschen begegnen, von Persönlichkeit. Wenn wir von der Gottheit sprechen, so sollten wk nach dieser Anschauung des Dionysius nicht von Persönlichkeit sprechen, weil die Vorstellung der Persönlichkeit viel zu klein, viel zu niedrig ist, um die Gottheit zu bezeichnen. Wir sollten vielmehr sprechen von Überpersönlichkeit. Wir sollten nicht einmal, wenn wir von der Gottheit sprechen, vom Sein sprechen. Wir sagen, ein Mensch ist, ein Tier ist, eine Pflanze ist. Gott sollten wir nicht in demselben Sinne wie dem Menschen, dem Tier, der Pflanze ein Sein zuschreiben, sondern wir sollten ihm ein Übersein zuschreiben. Und so sollten wir versuchen, meint Dionysius, uns allerdings hinaufzuschwingen von der Sinneswelt zu bestimmten Vorstellungen, aber dann sollten wir gewissermaßen diese Vorstellungen überall umkippen, ins Negative übergehen lassen. Wir sollten gewissermaßen uns hinaufschwingen aus der Sinneswelt zur positiven Theologie, dann aber umkippen und die negative Theologie begründen, die eigentlich so hoch ist, so von Gott und dem göttlichen Denken durchdrungen, daß sie sich nur ausspricht in negativen Prädikaten, in Verneinungen desjenigen, was man sich von der Sinneswelt vorstellen kann.

Und so glaubte Dionysius der Areopagite hinüberzudringen in die göttlich-geistige Welt, indem er gewissermaßen alles dasjenige, was man im Verstande haben kann, verläßt und sich zu einer überverständigen Welt hinüberlebt.

Sehen Sie, wenn wir den Dionysius für einen Paulus-Schüler halten, dann lebt er ja am Ende des 1. christlichen Jahrhunderts in das 2. christliche Jahrhundert hinüber und er lebt also ein paar Jahrhunderte vor dem entscheidungsvollen 4. nachchristlichen Jahrhundert. Er fühlt, was da herankommt: den Höhepunkt menschlicher Verstandesentwickelung. Er sieht gewissermaßen mit einem Teil seines Wesens zurück in die alten Zeiten. Sie wissen, vor dem 8. vorchristlichen Jahrhundert haben die Menschen noch nicht so vom Verstande geredet, wie seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert. Der Verstand oder die Verstandesseele ist ja erst im 8. vorchristlichen Jahrhundert geboren worden, und aus dieser Geburt der Verstandesseele ging die griechische, ging die lateinische Kultur hervor. Die waren dann im 4. nachchristlichen Jahrhundert auf ihrem Höhepunkt. Vor diesem 8. vorchristlichen Jahrhundert hat man ja gar nicht die Welt mit dem Verstande erkannt; man hat sie erkannt durch die Anschauung. Die älteren ägyptischen, die älteren chaldäischen Erkenntnisse sind durch die Anschauung gewonnen, sind gewonnen so, wie wir unsere äußeren sinnlichen Erkenntnisse gewinnen, trotzdem diese vorchristlichen Erkenntnisse geistige Erkenntnisse waren. Der Geist wurde eben so angeschaut, wie wir heute das Sinnliche anschauen und wie schon die Griechen das Sinnliche angeschaut haben. Es ist also gewissermaßen in Dionysius dem Areopagiten etwas wie ein Zurücksehnen zu einer Anschauung, die jenseits des Verstandes liegt.

Nun stand vor dem Dionysius das große Mysterium von Golgatha. Er lebte in der Verstandeskultur seiner Zeit. Wer sich in die Schriften des Dionysius vertieft, der sieht, gleichgültig wer es war, wie stark dieser Mann lebte in alldem, was die Verstandeskultur seiner Zeit hervorgebracht hat. Ein feingebildeter Grieche, aber zu gleicher Zeit ein Mann, der in seiner ganzen Persönlichkeit erfüllt war von der Größe des Mysteriums von Golgatha, und der sich sagte: Wenn wir uns mit unserem Verstande auch noch so sehr anstrengen, an das Mysterium von Golgatha und dasjenige, was dahintersteht, kommen wir nicht heran. Wir müssen über den Verstand hinauskommen. Wir müssen von der positiven Theologie zu der negativen Theologie uns hinüberentwickeln.“ (Lit.:GA 204, S. 257ff)

Ätherische Astronomie und Christentum

„Also in Athen namentlich war bis ins 4. Jahrhundert herein, ja noch länger, eine Weisheitsschule, welche sich bemühte, die alte ätherische Astronomie mit dem Christentum in Einklang zu bringen. Die letzten Reste dieser Anschauung von dem Hereinkommen des Menschen aus höheren Welten durch die Planetensphäre in die Erdensphäre, sie durchglänzen noch die Schriften des Origenes, glänzen noch durch selbst durch die Schriften der griechischen Kirchenväter. Man kann überall sehen, wie das da durchglänzt; und es glänzte namentlich durch die Schriften des wahren Dionysius des Areopagiten. Dieser Dionysius der Areopagite hinterließ ja eine Lehre, die eine reine Synthesis war zwischen der ätherischen Astronomie und demjenigen, was im Christentum lebte: daß sich die gewissermaßen in der Sonne astronomisch oder kosmisch lokalisierten Kräfte in dem Christus durch den Menschen Jesus von Nazareth in die Erdensphäre hineinbegeben haben, und daß damit eine gewisse Beziehung, die vorher nicht vorhanden war, zur Erde entstanden ist in bezug auf alle höheren Hierarchien, die Hierarchien der Engel, die Hierarchien der Weistümer, die Hierarchien der Throne, die Hierarchien der Seraphime und so weiter. Eine Durchdringung dieser Hierarchienlehre mit ätherischer Astronomie, das war es, was beim ursprünglichen Dionysius dem Areopagiten vorhanden war.

Im 6. Jahrhundert hat man dann versucht, die Spuren zu verwischen auch der älteren Lehren des Dionysius des Areopagiten, und man hat sie so umgestaltet, daß man darin eigentlich nur noch eine abstrakte Geisteslehre hatte. So wie heute die Lehre des Dionysius des Areopagiten vorliegt, ist sie ja eine Geisteslehre die nicht mehr viel mit ätherischer Astronomie zu tun hat. Und so nennt man ihn dann den Pseudo-Dionysius. Auf diese Weise hat man der Weisheitslehre einen Untergang bereitet, auf der einen Seite, indem man den Dionysius verballhornt hat, und auf der anderen Seite dadurch, daß man jene noch in Athen ganz lebhaft lebendige Lehre, welche die ätherische Astronomie mit dem Christentum vereinigen wollte, ausgerottet hat, und daß man in bezug auf das Kulthafte dann den Mithrasdienst ausgerottet hat.

Und dann haben ein übriges getan solche Persönlichkeiten wie Konstantin, dessen Taten in späterer Zeit verstärkt wurden dadurch, daß ja der Kaiser Justinian die Athenische Philosophenschule schließen ließ, so daß die letzten Menschen, welche sich damit befaßt haben, die alte ätherische Astronomie mit dem Christentum in Einklang zu bringen, auswandern mußten und in Persien eine Stätte fanden, wo sie wenigstens ihr Leben fortfristen konnten.“ (Lit.:GA 204, S. 72f)

Angelologie

Mariä Aufnahme in den Himmel von Francesco Botticini (1446–1497). Maria und Jesus sind von den in drei Stufen gegliederten neun Engelschören umgeben.
Hauptartikel: Hierarchien

Die Angelologie (von griech. ἄγγελος angelos „Sendbote“, λόγος logos „Wort, Lehre“), die Lehre von den Engelhierarchien („Engel“ hier als Oberbegriff für geistige Wesen, nicht im engeren Sinne für die Angeloi), geht im Christentum auf die Schrift des Areopagiten über die «Himmlischen Hierarchien»[13] zurück. Zweck der Hierarchien, die als Nachbilder Gottes geschaffen sind, ist es, in aufsteigender Stufenordnung dem göttlichen Urbild immer ähnlicher zu werden und so zur Einswerdung mit Gott zu streben.

„Zweck der Hierarchie ist also die möglichste Verähnlichung und Einswerdung mit Gott. Hiebei hat sie ihn selbst zum Lehrmeister in jeglicher hierarchischen Erkenntnis und Wirksamkeit blickt zu seiner göttlichen Schönheit unverwandt empor, gibt dieselbe soweit als möglich im Nachbild wieder und vervollkommnet ihre Mitglieder zu göttlichen Bildern, zu lautersten, fleckenlosen Spiegeln, welche im Stande sind, den urgöttlichen Strahl aus der Urquelle des Lichtes in sich aufzunehmen, zu Spiegeln, welche dann, von dem einstrahlenden Glanze heilig erfüllt, diesen hinwieder neidlos über die nächstfolgenden Ordnungen leuchten lassen, sowie es den urgöttlichen Satzungen entspricht. Denn es ist den Trägern der heiligen Weihegewalten oder den Empfängern der heiligen Weihen nicht erlaubt, überhaupt etwas zu wirken, was gegen die heiligen Anordnungen des Urhebers ihrer eigenen Weihe verstößt. Nicht in irgend einem Widerspruch dürfen sie zu ihm stehen, wenn sie seines vergöttlichenden Glanzes begehren und mit geziemender Heiligkeit auf ihn blicken und gemäß dem entsprechenden Grade, den jeder der heiligen Geister einnimmt, nach ihr sich umbilden.

Demnach besagt der Ausdruck „Hierarchie“ eine gewisse ganz heilige Institution, ein Abbild der urgöttlichen Schönheit, welches in hierarchischen Abstufungen und Erkenntnissen die Mysterien der entsprechenden Erleuchtung heilig auswirkt und Verähnlichung mit dem eigenen Urbild, soweit es nur immer geschehen kann, hervorbringt. Denn für jedes Mitglied der Hierarchie besteht die Vollendung darin, daß es seinem zuständigen Grade entsprechend zum Nachbild Gottes erhoben werde, ja daß es wahrhaftig, was noch göttlicher als alles andere ist, wie die Schrift sagt, zu einem Mitwirkenden mit Gott werde 3 und in sich selbst die göttliche Wirksamkeit nach Möglichkeit zeige und hervortreten lasse.“

Dionysius Areopagita: Himmlische Hierarchie 3,2[3]

Die himmlischen Wesen umfassen neun Engelchöre, die sich in drei dreiteilige Gruppen gliedern.

„Die Offenbarung hat den sämtlichen himmlische Wesen neun Namen gegeben, die über sie Aufschluß bieten. Der göttliche Lehrer, der uns in die heilige Wissenschaft einweihte, gruppiert sie in drei dreiteilige Ordnungen. Die erste, sagt er, ist diejenige, welche immerdar um Gott steht und, wie die Überlieferung sagt, ununterbrochen und, den andern voraus, unmittelbar mit ihm vereinigt ist. Denn die Offenbarung der heiligen Schriften, sagt er, habe überliefert daß die heiligsten Throne, die mit vielen Augen und vielen Flügeln versehenen Rangstufen, Cherubim und Seraphim nach dem hebräischen Worte genannt, gemäß ihrer alle übertreffenden Nähe unmittelbar um Gott gestellt sind. Diese triadische Ordnung bezeichnete unser großer Meister gleichsam als eine und eine gleichstufige und eigentlich erste Hierarchie. Keine andere ist Gott ähnlicher und den unmittelbaren Ausstrahlungen der Urgottheit direkt näher unterstellt als diese. Die zweite Triade, sagt er, sei diejenige, welche von den Gewalten, Herrschaften und Mächten gebildet wird. Die dritte Triade unter den letzten der himmlischen Hierarchien bestehe aus den Engeln, Erzengeln und Fürstentümern.“

Dionysius Areopagita: Himmlische Hierarchie 6,2[4]

Werke

  • De mystica Theologia ("Über mystische Theologie") [5]
  • De divinis nominibus ("Die göttlichen Namen") [6]
  • De ecclesiastica hierarchia ("Die kirchliche Hierarchie") [7]
  • De caelesti hierarchia ("Die himmlische Hierarchie") [8]
  • 10 Briefe, u.a. Ad Demophilum ("Angeblicher Brief an den Mönch Demophilus") [9]

Die Schriften wurden mehrfach übersetzt und kommentiert, und zwar von Johannes Scotus Eriugena, Johannes Sarazenus, Robert Grosseteste im 13. Jahrhundert und Ambrosius Travesari im 15. Jahrhundert.

Siehe auch

Anmerkungen

Literatur

  1. G. K. Kaltenbrunner, Dionys vom Areopagita. Das Unergründliche, die Engel und das Eine; 1996
  2. W. Müller, Dionysius Areopagita und sein Wirken bis heute; 2. Aufl. 1990
  3. W. Völker, Kontemplation und Ekstase bei Pseudo-Dionysius Areopagita; 1958
  4. Rudolf Steiner: Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt, GA 18 (1985), ISBN 3-7274-0180-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), S 97f., Berlin, 8. Oktober 1905 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Rudolf Steiner: Perspektiven der Menschheitsentwickelung, GA 204 (1979), ISBN 3-7274-2040-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Weblinks

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Werke


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