Eugenik und Freude: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Eugenics congress logo.png|right|thumb|275px|„Eugenics is the self-direction of human evolution“: Logo des [[WikipediaEN:International Eugenics Conference#The Second International Eugenics Congress (1921)|Second International Eugenics Congress (1921)]].]]
[[Datei:Schiller_-_An_die_Freude_-_001.png|thumb|''Friedrich Schiller: An die Freude'']]


'''Eugenik''' oder '''Eugenetik''' (von [[Altgriechische Sprache|griech.]] ''eugenes'', „wohlgeboren“; aus {{lang|grc|εὖ}} ''eũ'' „gut, schön“ und {{lang|grc|γένος}} ''génos'' „Geschlecht“) ist die Anwendung der Erkenntnisse der [[Humangenetik]] auf ganze [[Volk|Völker]]. Der Begriff wurde 1883 vom britischen Anthropologen [[Wikipedia:Francis Galton|Francis Galton]] (1822-1911), einem Vetter ersten Grades von [[Charles Darwin]], geprägt und zielt letzlich auf einen reinen [[Sozialdarwinismus]] hin. Galton sah Eugenik als eine Wissenschaft an, deren erklärtes Ziel es ist, durch rechte Zuchtwahl den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen in der Bevölkerung zu vergrößern. Zur Zeit des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] wurde die Eugenetik als '''Rassenhygiene''' propagiert. In moderner Form soll dieses Konzept nach der Vorstellung mancher [[Transhumanismus|Transhumanisten]] mittels [[Gentechnik]] verwirklicht werden.
'''Freude''' ({{ELSalt|Μακαρία}} ''Makaria'' „Glückseligkeit“, [[lat.]] ''Macaria'') ist das Ergebnis aufgewendeter [[Liebe]] in einem vorigen Leben:


[[Rudolf Steiner]] hat wiederholt sehr nachdrücklich auf das Verfehlte dieses rein materialistischen Konzepts hingewiesen, das dem gegenwärtigen Entwicklungszustand der [[Menschheit]] in keiner Weise angemessen ist. Steiners diesbezügliche Aussagen sind heute auch im Hinblick auf die moderne [[Gentechnik]] und ihrer trotz der gegenwärtigen internationaler Ächtung drohenden direkten oder indirekten Anwendung auf den Menschen von brennender Aktualität:
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"Erleben Sie durch einen Menschen Freude, meine lieben Freunde, in einem Erdenleben, so können Sie sicher sein, daß diese Freude das Ergebnis der Liebe ist, die Sie ihm gegenüber in einem vorigen Erdenleben entfaltet haben. Diese Freude strömt nun wiederum in Ihre Seele zurück während des Erdenlebens. Sie kennen jenes innerlich Erwärmende der Freude. Sie wissen, was Freude im Leben für eine Bedeutung hat, Freude insbesondere, die von Menschen kommt. Sie wärmt das Leben, sie trägt das Leben, sie gibt dem Leben, können wir sagen, Schwingen. Sie ist karmisch das Ergebnis aufgewendeter Liebe." {{Lit|{{G|235|69}}}}
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{{GZ|Da hat es einen Kongreß gegeben, der im Jahre 1912 in London stattgefunden hat<ref>[[WikipediaEN:#The First International Eugenics Congress (1912)|The First International Eugenics Congress (1912)]]</ref> über eine ganz neue Wissenschaft: Eugenetik. Man hat ja gewöhnlich hochtrabende Namen gerade für das, was an sich am dümmsten ist. Die Ideen dieser Eugenetik, die gingen eigentlich aus den Gehirnen, nicht aus den Seelen der Menschen hervor. Was will diese Eugenetik? Sie will Einrichtungen treffen, so daß künftighin nur ein gesundes menschliches Geschlecht gezeugt wird, daß nicht minderwertige Individuen gezeugt werden; sie will nach und nach durch die Verbindung von Nationalökonomie und Anthropologie Gesetze finden, um Männer und Frauen durch Gesetze so zusammenzubringen, daß ein möglichst starkes Geschlecht zustandekommt.
Andererseits soll man Freude nicht als Ergebnis des [[Karma]] oder eigenen Verdienst ansehen:


Ja, über diese Dinge fängt man schon an durchaus nachzudenken. Das Ideal dieses Kongresses, dem der Sohn Darwins<ref>Major [[w:Leonard Darwin|Leonard Darwin]] (1850-1943) war [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[w:Soldat|Soldat]], [[Politiker]], [[Ökonom]], [[Eugenik]]er und Mentor des britischen [[Statistik]]ers, [[Genetik]]ers, [[Evolutionstheorie|Evolutionstheoretikers]] und Eugenikers Sir [[w:Ronald Aylmer Fisher|Ronald Aylmer Fisher]] (1890-1962).</ref> vorgesessen hat, bestand darin, verschiedene Gesellschaftsklassen daraufhin zu untersuchen, wie groß der Schädel ist bei den Reichen, wie groß der Schädel ist bei den Armen, die weniger lernen können, wie groß die Empfindungsfähigkeit bei den Reichen, wie groß die Empfindungsfähigkeit bei den Armen ist, wie stark der Widerstand ist, den die Reichen der Ermüdung entgegenbringen können, wie stark der Widerstand ist, den die Armen der Ermüdung entgegenbringen können und dergleichen mehr. Und nun versucht man, auf diese Weise Ansichten zu gewinnen über die menschliche Körperlichkeit, die vielleicht einmal in der Zukunft dazu führen können, daß man genau aufstellt: so muß er aussehen, so muß sie aussehen, wenn es einen richtigen Zukunftsmenschen geben soll; solch einen Grad von Ermüdungsfähigkeit muß er haben, solch einen Grad von Ermüdungsfähigkeit muß sie haben, solch eine Schädelgröße bei ihm, dazu eine passende Schädelgröße bei ihr und so weiter.
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"Es ist so, dass uns Lust und Freude im Leben zufallen als etwas, was uns von der weisen Weltenlenkung ohne unser Zutun gegeben ist, was wir als Gnade hinnehmen müssen, und von dem wir immer erkennen, dass es bestimmt ist, uns einzufügen in das Gesamtall. Lust und Freude sollen so auf uns wirken in den Feieraugenblicken des Lebens, in den einsamen Stunden, dass wir sie als Gnade empfinden, als Gnade der Allgewalten der Welt, die uns aufnehmen wollen, die uns gleichsam in sich einbetten wollen.(...) Und niemand kommt zurecht mit Lust und Freude, der in einsamen Stunden der Selbsterkenntnis Lust und Freude auf sein Karma hinschreibt. Schreibt er es seinem Karma zu, dann gibt er sich jenem Irrtum hin, der das Geistige in uns schwächt, lähmt. Jeder Gedanke, dass eine Lust, eine Freude verdient sei, schwächt und lähmt uns." {{Lit|{{G|130|7}}}}
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Das ist ein Rumoren, ein natürliches Rumoren in den von den Seelen leer gewordenen Gehirnen, ein Rumoren derjenigen Ideen, die eine Realität in der atlantischen Zeit hatten. Da war es wirklich so, daß es gewisse Gesetze gab, durch welche die Menschen Größe, Wachstum und alles mögliche durch Kreuzen, Überkreuzen und dergleichen bewirken konnten. Das war dazumal eine Art von Wissenschaft, eine ausgebreitete Wissenschaft, die - wie ich Ihnen gestern wieder angedeutet habe - gerade im atlantischen Zeitalter so sehr mißbraucht worden ist. Diese Wissenschaft, die aus der Verwandtschaft der Körperlichkeit heraus arbeitete, wußte: Wenn man solch einen Mann mit solch einer Frau - und Mann und Frau waren in der damaligen Zeit wesentlich verschiedener als heute - zusammenbringt, entsteht ein solches Wesen, und dann kann man wiederum, so wie es heute der Pflanzer macht, variieren. Die Mysterien haben dann aus diesem Sich-Kreuzen, aus diesem Zusammenbringen des Verwandten und Verschiedenen Ordnung gemacht; sie haben Gruppen gebildet und der Menschheit entzogen, was ihr entzogen werden mußte. Es entstand aber wirklich schwärzest-magischer Unfug durch das, was da im atlantischen Zeitalter getrieben worden ist, und Ordnung ist erst dadurch eingetreten, daß man Klassen gebildet hat, daß man diese Dinge den Menschen entzogen hat. Und auf diese Weise sind die Nationen entstanden, die heutigen Rassen entstanden. Das hat mitgewirkt bei der Bildung der heutigen Rassen. Und auch die Nationenfrage rumort wieder im gegenwärtigen Zeitalter als Nachklang der seelenlosen Gehirne aus der atlantischen Zeit. Wieviel spricht man heute von Nationenfragen. Aber es spricht nur die Körperlichkeit. Die zurückgezogene Geistigkeit gehört heute schon einer ganz andern Welt an. Das ist die Diskrepanz zwischen der Wirklichkeit und all den Deklamationen, die sich heute auf das sogenannte Nationalprinzip beziehen. Das kann niemals deshalb zu einem Heil führen, sondern muß immer und immer wieder in das Chaos hineinführen, wenn man die Politik auf die Nationenfragen stellen will, die nicht mehr Fragen der Gegenwart sind, weil die Seele ganz andern Ordnungen und ganz andern Zusammenhängen angehört, als diejenigen sind, die sich im leiblichen Wesen ausdrücken. Das sind alles Dinge, die gewußt werden müssen, die aber nur durch die Geisteswissenschaft gewußt werden können. Dieses Rumoren in den von den Seelen leer gewordenen Gehirnen, das ist die Ursache davon, daß in der heutigen Zeit solche Bestrebungen auftauchen, die den Menschen nach gewissen Gesetzen gestalten wollen.|177|91ff}}
== Makaria im gnostischen System des Valentinianismus ==
 
Im [[Gnosis|gnostischen]] System des [[Valentinianismus]] ist '''Makaria''' einer der zehn [[Äon#Gnosis|Äonen]], die aus dem [[Logos]] und der [[Zoe]] („Leben“) entspringen


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
[[Lust und Unlust]]
* {{WikipediaDE|Eugenik}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis'', [[GA 177]] (1999), ISBN 3-7274-1771-4 {{Vorträge|177}}
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Erster Band'', [[GA 235]] (1994), ISBN 3-7274-2350-1 {{Vorträge|235}}


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== Einzelnachweise ==
[[Category:Seelenleben]]  
 
[[Kategorie:Seele]]
<references />
[[Kategorie:Fühlen]]
 
[[Kategorie:Humor]]
[[Kategorie:Eugenik]] [[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Soziales Leben]]
[[Kategorie:Spaß]]
[[en:Eugenics]]

Version vom 24. Mai 2018, 05:53 Uhr

Friedrich Schiller: An die Freude

Freude (griech. Μακαρία Makaria „Glückseligkeit“, lat. Macaria) ist das Ergebnis aufgewendeter Liebe in einem vorigen Leben:

"Erleben Sie durch einen Menschen Freude, meine lieben Freunde, in einem Erdenleben, so können Sie sicher sein, daß diese Freude das Ergebnis der Liebe ist, die Sie ihm gegenüber in einem vorigen Erdenleben entfaltet haben. Diese Freude strömt nun wiederum in Ihre Seele zurück während des Erdenlebens. Sie kennen jenes innerlich Erwärmende der Freude. Sie wissen, was Freude im Leben für eine Bedeutung hat, Freude insbesondere, die von Menschen kommt. Sie wärmt das Leben, sie trägt das Leben, sie gibt dem Leben, können wir sagen, Schwingen. Sie ist karmisch das Ergebnis aufgewendeter Liebe." (Lit.: GA 235, S. 69)

Andererseits soll man Freude nicht als Ergebnis des Karma oder eigenen Verdienst ansehen:

"Es ist so, dass uns Lust und Freude im Leben zufallen als etwas, was uns von der weisen Weltenlenkung ohne unser Zutun gegeben ist, was wir als Gnade hinnehmen müssen, und von dem wir immer erkennen, dass es bestimmt ist, uns einzufügen in das Gesamtall. Lust und Freude sollen so auf uns wirken in den Feieraugenblicken des Lebens, in den einsamen Stunden, dass wir sie als Gnade empfinden, als Gnade der Allgewalten der Welt, die uns aufnehmen wollen, die uns gleichsam in sich einbetten wollen.(...) Und niemand kommt zurecht mit Lust und Freude, der in einsamen Stunden der Selbsterkenntnis Lust und Freude auf sein Karma hinschreibt. Schreibt er es seinem Karma zu, dann gibt er sich jenem Irrtum hin, der das Geistige in uns schwächt, lähmt. Jeder Gedanke, dass eine Lust, eine Freude verdient sei, schwächt und lähmt uns." (Lit.: GA 130, S. 7)

Makaria im gnostischen System des Valentinianismus

Im gnostischen System des Valentinianismus ist Makaria einer der zehn Äonen, die aus dem Logos und der Zoe („Leben“) entspringen

Siehe auch

Lust und Unlust

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit, GA 130 (1995), ISBN 3-7274-1300-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Erster Band, GA 235 (1994), ISBN 3-7274-2350-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.