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| [[Bild:Dante_Büste.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Büste|Büste]] Dantes]] | | Der '''Verstand''' (abgeleitet aus dem [[dt.]] Präfix ''[[wikt:ver-|ver-]]'' und dem Verb ''[[wikt:stehen|stehen]]''; von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''firstȃn'', „davorstehen“; {{ELSalt|ἐπιστήμη}} ''epistêmê'' „Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft“, [[Latein|lat.]] ''intellectus, intelligentia'', „[[Intelligenz]]“ bzw. „[[ratio]]“) ist der auf das [[diskursiv]]e, d.h. schrittweise voranschreitende [[logisch]]e [[Denken]] gerichtete Teil der [[Verstandes- oder Gemütsseele]], deren andere Seite das [[Gemüt]] ist, welches die [[Gefühl]]s- und [[Wille]]nssphäre umfasst. Im Verstand liegt das Vermögen [[Begriff]]e und [[Vorstellung]]en zu bilden, die Begriffe zu [[Urteil]]en zu verbinden und aus diesen weitere logische [[Schluss|Schlüsse]] zu ziehen. |
| [[File:Dante Doré.jpg|mini|250px|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: ''Dante'']] | |
| [[File:Dante exile.jpg|thumb|250px|Dante im Exil (anonym)]] | |
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| '''Dante Alighieri''' (* [[Wikipedia:1265|1265]] in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]]; † [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1321|1321]] in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]]) war ein [[Wikipedia:Italien|italienischer]] [[Wikipedia:Dichter|Dichter]] und [[Philosoph]].
| | Übergeordnet dem Verstand, der sich auf die [[Erkenntnis]] des Einzelnen richtet, ist die [[Vernunft]] ({{ELSalt|νοῦς}}, ''{{lang|grc-Latn|[[nous]]}}''), als die auf das [[Geist]]ige gerichtete Tätigkeit der [[Bewusstseinsseele]], durch die das Einzelne erst [[ganzheit]]lich im großen Weltzusammenhang erfasst werden kann. |
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| Dante Alighieri ist der bekannteste [[Wikipedia:Dichter|Dichter]] Italiens und gleichzeitig der bedeutendste Dichter des europäischen [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]]s. Er lebte in der Zeit des [[Wikipedia:Spätmittelalter|Spätmittelalter]], die in Italien den Übergang zur [[Wikipedia:Renaissance|Renaissance]] kennzeichnet, wobei Dantes Weltbild noch immer stark im Mittelalter verhaftet war (siehe sein Werk [[Wikipedia:Monarchia|Monarchia]]).
| | == Der Verstand als Produkt abbauender, zentripetaler Kräfte == |
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| Dante gilt als "Vater" der heutigen "hoch"italienischen Sprache, die er entscheidend mitprägte. Sein Einfluss auf die europäische Literatur ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen.
| | {{GZ|Was sind es für Kräfte, die vorzugsweise im menschlichen Haupte wirken |
| | und die ja verwandt sind den zentripetalen, den zusammenpressenden |
| | Kräften des Kosmos, was sind es für Kräfte? Es sind diejenigen |
| | Kräfte, die die ältesten Kräfte unseres Weltenalls sind. Erinnern Sie sich |
| | an meine Darstellungen in der «[[Geheimwissenschaft im Umriß]]», wie ich |
| | die [[Alter Saturn|alte Saturnentwickelung]] beschrieben habe, wie ich da hinweisen |
| | mußte darauf, daß sich herausgerungen hat aus dieser Saturnentwickelung |
| | das menschliche Sinnesleben. Was da zurückgeblieben ist aus dieser |
| | Saturnentwickelung, es liegt hinter unserem Sinnesteppich als die kalte, |
| | fröstelnde Welt, die sich eben aus dem Wärmezustand des Anfanges heraus |
| | entwickelt hat, in die wir heute Wärme hineinzutragen haben. Das, |
| | was da hinter dem Sinnesteppich liegt, ist gewissermaßen die älteste |
| | der Welten. Wir betreten sie unbewußt in der Zeit vom Einschlafen bis |
| | zum Aufwachen. Wir wandeln aber eigentlich immerfort in ihr herum. |
| | Sie gibt uns alles dasjenige, was mit unseren Sinnen zusammenhängt. |
| | Die [[Zentripetale Kräfte|zentripetalen Kräfte]] wirken, gleichsam die Sinne von außen |
| | bildend, in unsere Sinne hinein, in unsere Augen, in unsere Ohren, und |
| | von da aus in unseren physischen Verstand, in dasjenige, was wir denken. |
| | Und indem wir durch die Welt denkend gehen, gehen wir eigentlich |
| | mit demjenigen menschlichen Besitz durch die Welt, der uns aus dieser |
| | Umgebung heraus gebildet wird, das heißt, mit den ältesten Kräften, die |
| | nun schon angekommen sind beim Zerfall. Das dürfen wir nie vergessen, |
| | daß dies die Kräfte sind, die eigentlich schon beim Zerfall angekommen |
| | sind. |
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| ==Leben==
| | [[Datei:GA199 183.gif|center|350px|Zeichnung aus GA 199, S. 183]] |
| [[Bild:Dante_alighieri.jpg|thumb|left|Dante Alighieri]] | |
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| Dante wurde im Mai oder Juni 1265 in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] als Sohn eines Kleinadligen geboren. Im Alter von 9 Jahren sah er erstmals auf einem Frühlingsfest [[Beatrice Portinari]] (* 1266; † 8. Juni 1290), die damals gerade am Beginn ihres neunten Lebensjahrs stand. Von Anfang an bezauberte ihn ihre engelsgleiche reine Gestalt. Neun Jahre später traf er sie zum zweites Mal bei einem Jugendfest, wo sie ihm einen Blütenkranz überreichte. Sie sollte zur [[Muse]] seines späteren künstlerischen Schaffens werden.
| | Man möchte sagen, die Sache ist so: Wenn man schematisch darstellt |
| | das Weltenall, auseinander, ins Weite strebend, aber an dieser Grenze |
| | zentripetal zusammengehalten werdend, es sind die ältesten Kräfte des |
| | Weltenalls (siehe Zeichnung). Sie zerbröckeln in einer gewissen Weise. |
| | Und aus diesen zerbröckelnden Kräften, aus diesen in den Tod schon |
| | übergehenden Kräften, aus diesen zum Chaos gewordenen Kräften |
| | steigt dasjenige auf, was unser Verstand ist, was unser menschlicher |
| | Intellekt ist.|199|182ff|183}} |
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| {{Zitat|Neunmal schon nach meiner Geburt war der Himmel des Lichtes gemäß dem ihm eigenen Kreislauf beinahe zu derselben Stelle zurückgekehrt, als meine Augen zum ersten Male die glorreiche Fraue meiner Seele erschien, die von vielen, die sie nicht anders zu nennen wußten, Beatrice genannt ward. Sie war so lange schon in diesem Leben, daß seit ihrer Geburt der Sternenhimmel um ein Zwölfteil eines Grades gegen Morgen vorgerückt war, also daß sie mir gegen den Anfang ihres neunten Jahres erschien, und ich sie fast am Ende meines neunten erblickte. Und sie erschien mir angetan mit einem Kleide von herrlicher, demütig-ehrbarlicher, blutroter Farbe, umgürtet und geschmückt, so wie es ihrem kindlichen Alter geziemte. Im selben Augenblick – also sag’ ich der Wahrheit gemäß – geschah es, daß der Geist des Lebens, der in der verborgenen Kammer des Herzens wohnt, so heftig zu erzittern begann, daß er sich in kleinsten Pulsen schrecklich offenbarte; und zitternd sprach er die Worte: <tt>Ecce deus fortior me; veniens dominabitur mihi</tt> (Siehe ein Gott, stärker denn ich; er kommt und wird über mich herrschen).|Dante Alighieri|''Das neue Leben'', Kapitel 2 [http://de.wikisource.org/wiki/Das_Neue_Leben_%28Dante%29]}}
| | Die [[Verstandesseele]] und die damit verbundene „Kopfkultur“ erwachte so recht erst in der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kultur]], die im Zeichen des [[Widder (Tierkreiszeichen)|Widders]] stand. |
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| Dante genoß eine gute Ausbildung, wobei er diese später im Selbststudium der [[Wikipedia:antike|antike]]n und zeitgenössischen Autoren komplementierte ([[Aristoteles]], [[Wikipedia:Cicero|Cicero]], [[Thomas von Aquin]] u.a.). Im Alter von 20 Jahren heiratete Beatrice in Anwesenheit Dantes den Bankier und Ritter Simone dei Bardi.
| | {{GZ|Dann kam die griechisch-lateinische Zeit, das vierte nachatlantische |
| | Zeitalter. Die Sonne trat mit ihrem Frühlingspunkte ein in den Widder. |
| | Das entspricht der Kopfgegend des Menschen, der Stirngegend, |
| | der Oberkopf-, der eigentlichen Kopfgegend des Menschen. Es begann |
| | diejenige Zeit, in der der Mensch vorzugsweise sich so in ein |
| | erkennendes Verhältnis zur Welt setzte, daß dieses erkennende Verhältnis |
| | zur Welt ihm Gedanken brachte. Das Kopferkennen ist ganz |
| | verschieden von den früheren Arten des Erkennens. Das Kopferkennen |
| | trat ja in diesem Zeitalter besonders ein. Aber der Kopf des |
| | Menschen ist, trotzdem er fast eine getreue Nachbildung des Makrokosmos |
| | ist, gerade weil er in physischem Sinne eine getreue Nachbildung |
| | des Makrokosmos ist, im spirituellen Sinne eigentlich nicht |
| | gar viel wert. Verzeihen Sie den Ausdruck: als physischer Kopf ist der |
| | Kopf des Menschen nicht gar viel wert. Und wenn der Mensch auf |
| | seinen Kopf angewiesen ist, so kann er zu nichts anderem kommen |
| | als eigentlich zu einer Gedankenkultur. |
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| Um [[Wikipedia:1287|1287]] wurde [[Brunetto Latini]] Lehrer des jungen Dante. Brunetto hatten in seinem durch einen Schock und einen leichten Sonnenstich ausgelösten [[Initiation]]s-Erlebnis einen Nachklang der [[Schule von Chartres]] aufgefangen und in seiner Dichtung ''Il Tesoretto'' (''"der kleine Schatz"'') festgehalten, deren Einfluss auf Dantes «[[Göttliche Komödie]]» unübersehbar ist (vgl. {{G|161|51ff}}).
| | Nach und nach hat auch die griechisch-lateinische Zeit, die ja, wie |
| | wir von andern Gesichtspunkten aus gesehen haben, die Kopfkultur |
| | bis zu ihrer Höhe brachte und dadurch gewissermaßen den Menschen |
| | in einer besonderen Weise heranbrachte an die Welt, in einer nach und |
| | nach sich entwickelnden Weise es zu der eigentlichen Kopf kultur gebracht, |
| | zu der Gedankenkultur, die dann abgelaufen ist. So daß man, |
| | wie ich gestern aufmerksam gemacht habe, vom 15. Jahrhundert ab |
| | nicht mehr wußte, wie man mit dem Denken noch mit der Wirklichkeit |
| | zusammenhing. Diese Kopfkultur, diese Widderkultur, sie war |
| | aber noch immer so, daß man gewissermaßen in den Menschen hereinnahm |
| | die Anschauung des Weltenalls. Und mit Bezug auf die physische |
| | Welt war diese Kopf kultur, diese Widderkultur, die allervollkommenste. |
| | Materialistisch ist erst dasjenige geworden, was sich dann |
| | als Entartung daraus entwickelt hat. Der Mensch trat durch seinen |
| | Kopf eben doch gerade in dieser Widderkultur in ein besonderes Verhältnis |
| | zur Umwelt. Und man versteht heute insbesondere die griechische |
| | Kultur schwer - die römische hat es ja dann ins mehr Philiströse |
| | verzerrt - , wenn man das nicht berücksichtigt, daß der Grieche |
| | eben zum Beispiel Begriffe und Ideen anders wahrnahm. Ich habe das |
| | in meinen «[[GA 18|Rätseln der Philosophie]]» besonders ausgeführt.|180|198f}} |
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| Unter dem Eindruck des frühen Todes seiner Jugendliebe Beatrice im Jahre [[Wikipedia:1290|1290]] wurde der junge Mann zum [[Philosoph]]en und Dichter, wobei in seinen philosophischen Werken der Einfluss [[Aristoteles|aristotelischer]] Denkmuster deutlich wird.
| | == Siehe auch == |
| Zwischen [[Wikipedia:1292|1292]] und [[Wikipedia:1293|1293]] stellte Dante in der stilisierten Liebes-Lebensbeschreibung der "[[Wikipedia:Vita Nuova|Vita Nuova]]" (Das neue Leben) eine Auswahl von Gedichten zusammen, mit denen er im vorangegangenen Jahrzehnt, ab 1283, seiner Liebe zu Beatrice poetischen Ausdruck verliehen hatte. Er schildert darin die Zeit von der ersten Begegnung bis zu ihrem Tod, den er aber nicht ausspricht, sondern wortreich umschreibt, wobei er wie schon bei ihrer ersten Begegnung auf die [[mystisch]]e Zahl [[Neun]] Bezug nimmt, die ihren Ursprung in der [[Dreifaltigkeit]] hat und die neun Kreise des [[Himmel]]s bzw. die neun [[Hierarchien]] repräsentiert.
| | * {{WikipediaDE|Verstand}} |
| | * [[Vernunft]] |
| | * [[Denken]] |
| | * [[Logik]] |
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| [[Wikipedia:1295|1295]] heiratete er [[Wikipedia:Gemma Donati|Gemma Donati]], mit der er zwei Söhne hatte.
| | == Literatur == |
| Schon immer politisch engagiert, wurde Dante bald in die Machtkämpfe der verschiedenen Fraktionen der [[Wikipedia:Guelfen|Guelfen]] nach der Vertreibung der kaisertreuen [[Wikipedia:Ghibellinen und Guelfen|Ghibellinen]] aus [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] verstrickt. Um 1300 hatten sich die [[Wikipedia:Ghibellinen und Guelfen|Guelfen]] in die kaiserfreundlichen [[Wikipedia:Ghibellinen und Guelfen|weißen Guelfen]], die für einen Kompromiss mit dem Kaiser eintraten, und in die [[Wikipedia:Ghibellinen und Guelfen|schwarzen Guelfen]], die eine harte Politik gegenüber dem Kaiser verfolgten, gespalten.
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| [[Bild:2e ita.png|thumb|Die italienische 2-Euro-Münze zeigt Dante]]
| | * Rudolf Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung'', [[GA 180]] (1980), ISBN 3-7274-1800-1 {{Vorträge|180}} |
| [[Wikipedia:1295|1295]] gehörte er dem "[[Wikipedia:Rat der Hundert|Rat der Hundert]]" an, [[Wikipedia:1300|1300]] stand er als einer der sechs [[Wikipedia:Priori|Priori]] in scharfer Opposition gegen Papst [[Wikipedia:Bonifatius VIII. (Papst)|Bonifatius VIII.]], ein Jahr später verhalf der französische König [[Wikipedia:Philipp IV. (Frankreich)|Philipp IV.]] der Schöne, der wenig später den [[Templerorden]] zerschlug, den Papsttreuen zum Sieg und schickte Dante und seine Partei der [[Wikipedia:Ghibellinen|weißen Guelfen]] [[Wikipedia:1302|1302]] in die Verbannung, die seine Söhne ab dem 14. Lebensjahr teilen mussten.
| | * Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung'', [[GA 199]] (1985), ISBN 3-7274-1990-3 {{Vorträge|199}} |
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| Dante hielt sich unter anderem am Hof der [[Wikipedia:Della Scala|Della Scala]] in [[Wikipedia:Verona|Verona]] auf. Der Eindruck vom zerissenen Italien wurde auch in Dantes Werk [[Wikipedia:Convivio|Convivio]] (Gastmahl) deutlich. Nach langen Jahren unsteter Wanderung wurde seine letzte Hoffnung, nach Florenz zurückkehren zu können, zerstört, als der römisch-deutsche König [[Wikipedia:Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]] (Dantes ''alto Arrigo'', den er in der ''Göttlichen Komödie'' verherrlichte), dessen Ankunft in [[Wikipedia:Italien|Italien]] Dante begeistert begrüßt hatte, [[Wikipedia:1313|1313]] bei [[Wikipedia:Siena|Siena]] starb. In Erinnerung an die Politik Heinrichs VII. verfasste er nach dessen Tod sein politisches Hauptwerk [[Wikipedia:Monarchia|Monarchia]], in dem er für ein Weltkaisertum eintrat, dem alle Menschen untergeordnet sein sollten.
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| Dante ließ sich in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]] nieder, wo er sein Meisterwerk, die [[Wikipedia:1307|1307]] begonnene und in der Volkssprache verfasste "[[Göttliche Komödie]]" ("Divina Commedia"), die wie kaum ein anderes Werk die europäische Literatur beeinflusste, erst kurz vor seinem Tod am [[Wikipedia:14. September|14. September]] [[Wikipedia:1321|1321]] vollendete. Er wurde in der Franziskanerkirche Santa Pier Maggiore beigesetzt.
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| == Abstammung ==
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Wir haben in ''Dante'' eine ganz hervorragende Persönlichkeit am
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| Ausgang des vierten nachatlantischen Zeitraums. Wir können eine solche
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| hervorragende Persönlichkeit jenen Persönlichkeiten gegenüberstellen,
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| die nach Eintritt des fünften nachatlantischen Zeitraums eine
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| gewisse Bedeutung erlangt haben, wie zum Beispiel Thomas Morus.
| |
| Fassen wir dasjenige, was wir bei einer solchen Persönlichkeit wie
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| Dante im Allgemeinen erkannt haben, im Speziellen ins Auge. Eine
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| Persönlichkeit wie Dante wirkt weithin impulsierend, weithin bedeutungsvoll.
| |
| Da ist es schon interessant, wenigstens ahnend darüber nachzudenken,
| |
| wie eine solche Seele, bevor sie durch die Geburt in ein
| |
| physisches Erdendasein tritt, das für die Menschheit bedeutend sein
| |
| wird, sich gewissermaßen, wenn ich den etwas barocken Ausdruck
| |
| gebrauchen darf, zusammenstellt dasjenige, was sie werden soll,
| |
| um in der richtigen Weise durch das richtige Elternpaar geboren
| |
| zu werden. Selbstverständlich werden diese Verhältnisse aus der
| |
| geistigen Welt heraus zustande gebracht; aber sie werden mit Hilfe
| |
| der physischen Werkzeuge realisiert. Es wird also gewissermaßen aus
| |
| der geistigen Welt heraus dieses Blut zu jenem Blut dirigiert und so
| |
| weiter.
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| In der Regel kann eine Persönlichkeit wie Dante nie zustande kommen
| |
| aus einem homogenen Blut heraus. Einem Volke anzugehören, ist
| |
| für eine solche Seele geradezu unmöglich. Da muß schon eine geheimnisvolle
| |
| Alchimie stattfinden, das heißt, es muß verschiedenes Blut zusammenfließen.
| |
| Was auch diejenigen sagen mögen, welche in Oberpatriotismus
| |
| die großen Persönlichkeiten für ein Volk in Anspruch
| |
| nehmen wollen, es steckt nicht viel Reales dahinter!
| |
| | |
| Was Dante betrifft, so möchte ich zunächst, damit Sie sehen, daß
| |
| ich nicht parteiisch bin, einen andern schildern lassen, was in seinem
| |
| Wesen deutlich zutage tritt für den, der auf dieses Wesen einzugehen
| |
| versteht. Man könnte sehr leicht glauben, daß ich irgendwie Politik
| |
| treibe, was mir natürlich so fern wie möglich liegt. Deshalb habe ich
| |
| bei [[Wikipedia:Giosuè Carducci|Carducci]], dem großen italienischen Dichter der neueren Zeit, der
| |
| ein großer Dante-Kenner war, angefragt. Hinter Carducci, und aus
| |
| diesem besondren Grunde führe ich ihn an, steht nun auch das, was
| |
| man in Italien «Massonieri» nennt, und was mit all den okkulten Verbrüderungen
| |
| zusammenhängt, auf die ich Sie aufmerksam gemacht
| |
| habe. Carduccis theoretische Auseinandersetzungen über reale Dinge
| |
| des Lebens sind daher bis zu einem gewissen Grade von einer solchen
| |
| tieferen Erkenntnis getragen. Ich will nicht behaupten, daß er diese
| |
| tiefere Erkenntnis überall auf den Markt gestellt hätte, oder daß er
| |
| irgendwie Okkultist gewesen wäre; aber in dem, was er sagt, steckt
| |
| doch manches, was auf allerlei geheimnisvollen Kanälen zu ihm gekommen
| |
| ist.
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| Nun sagt Carducci: In Dante wirken drei Elemente zusammen, und
| |
| nur durch das Zusammenwirken dieser drei Elemente konnte Dantes
| |
| Wesenheit das werden, was sie war. Erstens durch gewisse Glieder seiner
| |
| Abstammung ein altetruskisches Element. Von diesem habe Dante
| |
| dasjenige erhalten, was ihm die übersinnlichen Welten erschlossen hat,
| |
| dadurch konnte er in so tiefer Weise über die übersinnlichen Welten
| |
| sprechen. Zweitens liege in ihm das romanische Element, welches ihn
| |
| das rechte Verhältnis gewinnen läßt zu dem Leben des Tages und das
| |
| Ausgehen von gewissen Rechtsbegriffen. Und als drittes, sagt Carducci,
| |
| liegt in Dante das germanische Element. Von diesem hat er die Kühnheit
| |
| und Frische der Anschauung, einen gewissen Freimut und festes
| |
| Eintreten für dasjenige, was er sich vorgesetzt hat. Aus diesen drei Elementen
| |
| setzt Carducci das Seelenleben Dantes zusammen.
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| Das erste weist uns hin auf Altkeltisches, das ihn irgendwie durchblutet
| |
| und ihn zurückführt in den dritten nachatlantischen Zeitraum,
| |
| denn das Keltische im Norden führt zurück in dasjenige, was wir kennengelernt
| |
| haben als den dritten nachatlantischen Zeitraum. Dann
| |
| finden wir den vierten nachatlantischen Zeitraum im romanischen, den
| |
| fünften im germanischen Elemente. Aus den drei Zeiträumen und ihren
| |
| Impulsen setzt Carducci die Elemente in Dantes Seele zusammen, so
| |
| daß wir also wirklich drei Schichten haben, welche nebeneinander oder
| |
| vielmehr übereinander gelagert sind: dritter, vierter, fünfter Zeitraum,
| |
| keltisch, romanisch, germanisch. Gute Dante-Forscher haben viele Bemühungen
| |
| angestellt, um dahinterzukommen, wie Dante von der geistigen
| |
| Welt aus sein Blut in der Weise hat mischen können, daß es ein
| |
| derartig zusammengesetztes wurde. Sie haben es natürlich nicht mit
| |
| diesen Worten ausgesprochen, wie ich es jetzt sage, aber sie haben diese
| |
| Bemühungen angestellt, und manches ist, wie man glaubt, dadurch zustande
| |
| gekommen, daß ein gutes Stück von Dantes Vorfahrenschaft in
| |
| Graubünden zu finden ist. Das kann die Geschichte schon bis zu einem
| |
| gewissen Grade bestätigen: Nach allen Windrichtungen hin, aber auch
| |
| nach dieser Gegend, wo so viel Blutmischung stattgefunden hat, weist
| |
| der Vorfahrenzug Dantes hin.
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| Wir sehen so, wie an einer einzelnen Persönlichkeit das merkwürdige
| |
| Zusammenwirken der drei Schichten europäischer Menschheitsentwickelung
| |
| zutage tritt. Und Sie sehen, ein Mann wie Carducci, der
| |
| dieses Urteil nicht gefällt hat unter dem Einfluß der heutigen völkischen
| |
| Tollheit, sondern aus einer gewissen Objektivität heraus, weist
| |
| auf dasjenige hin, was bei Dante zugrunde liegt." {{Lit|{{G|173|162ff}}}}
| |
| </div>
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| ==Werke==
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| [[Image:Dante RB.JPG|thumb|250px|Dantestatue]]
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| Sein bekanntestes Werk ist "[[Die Göttliche Komödie]]". Im Buch schildert er seine Reise durch die Hölle, zum Läuterungsberg (Fegefeuer), bis hin ins Paradies. Die Hölle und das Paradies sind jeweils in Schichten (in [[Wikipedia:konzentrisch|konzentrisch]]en Kreisen) unterteilt. Je näher man in die tieferen Kreise kommt, umso sündiger bzw. heiliger sind die gestorbenen Seelen.
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| Dante schöpfte aus den selben geistigen Quellen wie die [[Templer]]:
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| "Wenn Sie die Lehren der Templer verfolgen, so ist da etwas im
| |
| Mittelpunkte, was als etwas Weibliches verehrt wurde. Dieses Weibliche
| |
| nannte man die göttliche Sophia, die göttliche Weisheit. Manas
| |
| ist das fünfte Prinzip, das geistige Selbst des Menschen, das aufgehen
| |
| soll, dem ein Tempel errichtet werden sollte. Und wie das Fünfeck
| |
| vom Eingang des Salomonischen Tempels den fünfgliedrigen Menschen
| |
| charakterisiert, ebenso charakterisiert dieses Weibliche die Weisheit
| |
| des Mittelalters. Dante hat mit seiner «Beatrice» nichts anderes
| |
| als diese Weisheit zur Darstellung bringen wollen. Nur der versteht
| |
| Dantes «Göttliche Komödie», der sie von dieser Seite betrachtet. Daher
| |
| finden Sie auch bei Dante dieselben Symbole, die bei den Templern,
| |
| den christlichen Ritterschaften, den Gralsrittern und so weiter
| |
| zum Ausdruck kommen. Alles was geschehen soll, wird schon lange
| |
| vorher von den großen Eingeweihten vorbereitet, die dasjenige, was
| |
| in der Zukunft geschehen soll, in der Weise sagen, wie es in der Apokalypse
| |
| geschehen ist, damit die Seelen vorbereitet werden für dieses
| |
| Geschehen." {{Lit|{{G|093|152}}}}
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| </div>
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| Die Seelenverfassung, aus der heraus Dante die "Göttliche Komödie" geschaffen hat, beschreibt [[Rudolf Steiner]] so:
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Gehen wir um Jahrhunderte weiter, bis ins 13., 14. Jahrhundert der nachchristlichen Zeit zu jener gewaltigen Gestalt, die in der Mitte des Mittelalters uns in so ergreifender Art hinaufführt in die Region, die das menschliche Ich erlangen kann, wenn es sich aus sich heraus hinaufarbeitet zu der Anschauung der göttlich-geistigen Welt: gehen wir zu Dante. Dieser hat uns in seiner «Commedia» ein Werk geschaffen, über das Goethe, nachdem er es wiederholt auf sich hat wirken lassen, da es ihm im Alter wieder in der Übersetzung eines Bekannten vor Augen trat, die Worte niederschrieb, in denen er dem Übersetzer seinen Dank für die Zusendung der Übersetzung ausdrückte:
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| {|align="center"|
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| Welch hoher Dank ist Dem zu sagen,<br>
| |
| Der frisch uns an das Buch gebracht,<br>
| |
| Das allem Forschen, allen Klagen<br>
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| Ein grandioses Ende macht!
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| |}
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| | |
| Welche Schritte ist nun die Kunst gegangen von Äschylos bis zu Dante? Wie stellt uns Dante wieder eine göttlich-geistige Welt dar? Wie führt er uns durch die drei Stufen der geistigen Welt, durch Hölle, Fegefeuer und Himmel, durch die Welten, die hinter dem sinnlichen Dasein des Menschen liegen?
| |
| | |
| Da sehen wir, wie allerdings in derselben Richtung, man möchte sagen, der Grundgeist der Menschheitsentwickelung weitergearbeitet hat. Bei Äschylos sehen wir noch klar, daß er überall die geistigen Mächte noch hat: es treten dem Prometheus die Götter entgegen, Zeus. Hermes und so weiter: dem Agamemnon treten die Götter entgegen. Da ist noch der Nachklang der alten Schauungen, dessen, was das alte, hellsehende Bewußtsein in uralten Zeiten aus der Welt heraussaugen konnte. Ganz anders Dante. Dante zeigt uns, wie er rein durch Versenkung in die eigene Seele, durch die Entwickelung der in der Seele schlummernden Kräfte und durch die Besiegung alles dessen, was die Entfaltung dieser Kräfte hindert, imstande geworden ist «in des Lebens Mitte», wie er charakteristisch sagt, das heißt im fünfunddreißigsten Jahre, seinen Blick hinzuwenden in die geistige Welt. Während also die Menschen mit dem alten Hellseherbewußtsein den Blick hinausrichteten in die geistige Umgebung, während es bei Äschylos noch so war, daß er wenigstens rechnete mit den alten Göttergestalten, sehen wir in Dante einen Dichter, der hinuntersteigt in die eigene Seele, der ganz in der Persönlichkeit und ihren inneren Geheimnissen verbleibt, und der durch den Weg dieser persönlichen Entwickelung hineinkommt in die geistige Welt, die er in so gewaltigen Bildern in der «Commedia» entwickelt. Da ist die Seele der einzelnen Dante-Persönlichkeit ganz allein. Da nimmt sie nicht Rücksicht darauf, was von außen offenbart ist. Niemand kann sich vorstellen, daß Dante in einer ähnlichen Weise schildern könnte wie Homer oder Äschylos; daß er aus Überlieferungen übernommen hätte die Gestalten des alten Hellsehens; sondern Dante steht auf dem Boden dessen, was im Mittelalter entwickelt werden kann ganz innerhalb der Kraft der menschlichen Persönlichkeit. Und wir haben vor uns, was wir schon öfter betont haben, daß der Mensch dasjenige, was seinen hellseherischen Blick trübt, überwinden muß.
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| [[Bild:Portrait_de_Dante.jpg|thumb|250px|Dante-Portät von Alessandro Botticelli]]
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| Das stellt uns Dante dar in anschaulichen Bildern der Seele. Wo der Grieche noch Realitäten gesehen hat in der geistigen Welt, da sehen wir bei Dante nur noch Bilder. Bilder derjenigen Seelenkräfte, die überwunden werden müssen. Diejenigen Kräfte, die aus der Empfindungsseele - wie wir dieses Seelenglied zu nennen pflegen - kommen, und die niedere Kräfte sein und das Ich von der Entwickelung zu höheren Stufen abhalten können, müssen überwunden werden. Darauf weist Dante hin; und ebenso müssen überwunden werden diejenigen Kräfte der Verstandesseele und Bewußtseinsseele, welche die höhere Entwickelung des Ich hindern können. Auf die gegenteiligen Kräfte aber, insofern sie gute sind, weist schon Plato hin: Weisheit, die Kraft der Bewußtseinsseele; Starkmut in sich selber, die Kraft, welche der Verstandes- oder Gemütsseele entstammt, und Mäßigkeit, dasjenige, was die Empfindungsseele in ihrer höchsten Entfaltung erreicht. Wenn das Ich durchgeht durch eine Entwickelung, die getragen ist von der Mäßigkeit der Empfindungsseele, von der Starkheit oder inneren Geschlossenheit der Verstandes- oder Gemütsseele, von der Weisheit der Bewußtseinsseele, dann kommt es allmählich zu höheren Seelenerlebnissen, die in die geistige Welt hinaufführen. Aber jene Kräfte müssen erst überwunden werden, welche der Mäßigkeit, der inneren Geschlossenheit und der Weisheit entgegenarbeiten. Der Mäßigkeit wirkt entgegen die Unmäßigkeit, die Gefräßigkeit, sie muß überwunden werden. Daß sie bekämpft werden muß, und wie man ihr begegnet, wenn der Mensch durch seine eigenen Seelenkräfte in die geistige Welt eintreten will, das stellt Dante dar. Eine Wölfin ist für Dante das Bild für die Unmäßigkeit, für die Schattenseiten der Empfindungsseele. Dann begegnen uns die Schattenseiten der Verstandesseele als der Entwickelung widerstrebende Kräfte: Was nicht in sich geschlossener Starkmut ist, was sinnlos aggressive Kräfte der Verstandesseele sind, das tritt uns in Dantes Phantasie als ein zu Bekämpfendes in dem Löwen entgegen. Und die Weisheit, die nicht nach den Höhen der Welt hinaufstrebt, die sich nur als Klugheit und Schlauheit auf die Welt richtet, tritt uns in dem dritten Bilde, in dem Luchs, entgegen. Die «Luchs-Augen» sollen darstellen Augen, die nicht Weisheitsaugen sind, die in die geistige Welt hineinsehen, sondern Augen, die nur auf die Sinnenwelt gerichtet sind. Und nachdem Dante zeigt, wie er sich gegen solche der Entwickelung widerstrebenden Kräfte wehrt, schildert er uns, wie er hinaufkommt in die Welten, die hinter dem sinnlichen Dasein liegen.
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| Einen Menschen haben wir in Dante vor uns: auf sich selbst gestellt, in sich selber suchend, aus sich selber herausgestaltend die Kräfte, welche in die geistige Welt hineinführen. So ist das, was in dieser Richtung schafft, aus der Außenwelt ganz in das menschliche Innere hineingezogen.
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| So schildert in Dante ein Dichter, was in dem Innersten der menschlichen Seele erlebt werden kann. Da hat die Dichtung auf ihrem Weiterschreiten das menschliche Innere um ein weiteres Stück ergriffen, ist intimer geworden mit dem Ich. hat sich wiederum mehr hineingezogen in das menschliche Ich. - So standen die Gestalten, die uns Homer geschaffen hat, eingesponnen in das Netz der göttlich-geistigen Gewalten; so fühlte sich Homer selbst noch darinnen eingesponnen, indem er sagt: Die Muse singe das, was ich zu sagen habe! Dante steht vor uns - ein Mensch, allein mit seiner Seele, die jetzt weiß, daß sie aus sich selber die Kräfte entfalten muß, die in die geistige Welt hineinführen sollen. Wir sehen es namentlich immer unmöglicher werden, daß die Phantasie sich anlehnt an das, was von außen hereinspricht." {{Lit|{{G|059|286ff}}}}
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| Dantes philosophisches Hauptwerk ist die (wohl nach [[Wikipedia:1313|1313]]) entstandene [[Wikipedia:Monarchia|Monarchia]].
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| Daneben verfasste Dante zahlreiche Briefe (unter anderem auch an den römisch-deutschen König [[Wikipedia:Heinrich VII. (HRR)|Heinrich VII.]]). Dantes andere Werke waren unter anderem:
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| *[[Wikipedia:Vita Nuova|Vita Nuova]] (entstanden um [[Wikipedia:1293|1293]]).
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| *[[Wikipedia:Convivio|Convivio]] (Gastmahl, entstanden um [[Wikipedia:1307|1307]]).
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| *[[Wikipedia:De vulgari eloquentia|De vulgari eloquentia]] (unvollendet).
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| == Standbilder und Denkmale ==
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| * Marmorhermen von Dante, [[Wikipedia:Francesco Petrarca|Petrarca]], [[Wikipedia:Torquato Tasso|Tasso]] und [[Wikipedia:Ludovico Ariosto|Ariost]] für das [[Wikipedia:Schloss Charlottenhof|Schloss Charlottenhof]] bei Potsdam von [[Wikipedia:Gustav Blaeser|Gustav Blaeser]]
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| ==Literatur==
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| * Robert L. John: ''Dante''. Springer, Wien 1946. (Auch spätere Paperbacks)
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| * [[Wikipedia:Winfried Wehle|Winfried Wehle]]: ''Dichtung über Dichtung. Dantes 'Vita Nuova': Die Aufhebung des Minnesangs im Epos.'' Fink, München 1986. [http://edoc.ku-eichstaett.de/6633/1/Dichtung46.pdf PDF]
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| * Kurt Leonhard: ''Dante. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. Rowohlts Monographien, Bd. 167. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-50167-8.
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| * Ulrich Prill: ''Dante''. Sammlung Metzler, Bd. 318. Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-10318-8.
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| * Winfried Wehle: ''Rückkehr nach Eden. Über Dantes Wissenschaft vom Glück in der „Commedia“.'' In: ''Deutsches Dante-Jahrbuch.'' Bd. 78 (2003), S. 13–66. [http://edoc.ku-eichstaett.de/3925/1/R%C3%BCckkehr-nach-Eden.pdf PDF]
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| * [[Wikipedia:Heinz-Willi Wittschier|Heinz-Willi Wittschier]]: ''Dantes „Divina Commedia“. Einführung und Handbuch. Erzählte Transzendenz''. Lang, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-631-38401-7.
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| * Ralf Jeremias: ''Vernunft und Charisma. Die Begründung der Politischen Theorie bei Dante und Machiavelli – im Blick Max Webers''. Hartung-Gorre, Konstanz 2005, ISBN 3-86628-004-1.
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| * Heinz-Willi Wittschier: ''Dantes „Convivio“. Einführung und Handbuch. Erschriebene Immanenz''. Lang, Frankfurt a. M. 2009, ISBN 978-3-631-55044-1.
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| * Rudolf Steiner: ''Metamorphosen des Seelenlebens – Pfade der Seelenerlebnisse. Zweiter Teil'', [[GA 59]] (1984), ISBN 3-7274-0595-3 {{Vorträge|059}}
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| * Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}} | |
| * Rudolf Steiner: ''Wege der geistigen Erkenntnis und der Erneuerung künstlerischer Weltanschauung'', [[GA 161]] (1980), Dornach, 30. Januar 1915
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| * Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
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| {{GA}} | | {{GA}} |
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| Siehe auch die Angaben im Artikel des „[[Wikipedia:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon|BBKL]]“ oder der „[[Wikipedia:Stanford Encyclopedia of Philosophy|Stanford Encyclopedia of Philosophy]]“ (siehe Weblinks). Wichtige Angaben finden sich auch im [[Wikipedia:Lexikon des Mittelalters|Lexikon des Mittelalters]] (Artikel ''Dante'', verschiedene Verfasser, Bd. 3, Sp. 544 ff.) und in der ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie'' (Thorsten Gubatz, Artikel ''Dante'', Bd. 2. Metzler, Stuttgart & Weimar 2005 [2. Aufl.], S. 108–115).
| | == Weblinks == |
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| ==Weblinks== | |
| {{Commons|Dante Alighieri}}
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| {{Wikiquote|Dante Alighieri}}
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| * {{DNB-Portal|118523708}}
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| *[http://plato.stanford.edu/entries/dante/ Dante in der "Stanford Encyclopedia of Philosophy"]
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| *[http://www.bautz.de/bbkl/d/dante_alighieri.shtml Sehr knapper Eintrag aus dem Bautz, der dafür aber mit sehr ausführlichen Literaturangaben glänzt!]
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| *[http://gutenberg.spiegel.de/autoren/dante.htm Dante im Projekt Gutenberg]
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| *[http://etcweb.princeton.edu/dante/index.html Princeton Dante Project - höchst empfehlenswert!]
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| *[http://www.liberley.it/dx/dante.htm Linksammlung übersetzter Werke von Dante]
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| [[Kategorie:Biographie]]
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| [[Kategorie:Mann|Dante Alighieri]]
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| [[Kategorie:Dante]]
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| [[Kategorie:Göttliche Komödie]]
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| {{Personendaten| | | * {{Eisler|Verstand}} |
| NAME=Alighieri, Dante
| | * {{Kirchner|Verstand}} |
| |ALTERNATIVNAMEN=
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| |KURZBESCHREIBUNG=[[Italien|italienischer]] [[Dichter]] und [[Philosoph]]
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| |GEBURTSDATUM=[[1265]] | |
| |GEBURTSORT=[[Florenz]], Italien
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| |STERBEDATUM=[[14. September]] [[1321]]
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| |STERBEORT=[[Ravenna]], Italien
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| }} | |
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