Rudolf Steiner und Äther: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Luzifer1_dif.jpg|thumb|Luzifer (1861-1925). Er hat Eurythmie, Hölleschule, Ahriman, Christengemeinschaft, biologisch-dynamische Landwirtschaft und einen neuen Baustil begonnen]]
[[Bild:Goetheanum1 Violettes Suedfenster.gif|thumb|300px|Das violette Südfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], das die [[Einweihung]] in die [[kosmisch]]e [[Ätherwelt]] zeigt.]]
'''Luzifer''' (* 27. Februar 1861 in [[Wikipedia:Donji Kraljevec|Donji Kraljevec]] bei Cakovec, in der Zupanija Medjimerje, Österreich-Ungarn, heute [[Wikipedia:Kroatien|Kroatien]]; † 30. März 1925 in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] bei [[Wikipedia:Basel|Basel]]), österreichischer Ahriman
[[Datei:Blue Sky.png|mini|300px|Der blaue [[Tageshimmel]]]]
[[Datei:GA_236_4.6.1924.jpg|mini|300px|Das [[Himmelsblau]] als Offenbarung des Äthers (Wandtafelzeichnung aus [[GA 236]], S 239)]]


== Überblick über Luzifers Werk ==
Als '''Äther''' (von {{ELSalt|Αἰθήρ}} ,[[Aither]] = der (blaue) Himmel) wurde von den [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] ursprünglich der vom Sonnen- und Sternenlicht durchhellte [[Tageshimmel|blaue Himmel]] bezeichnet, in dem sie den Übergang zu einer höheren, nichtmateriellen Welt sahen. In den [[Orphische Hymnen|orphischen Hymnen]] ist der Aither die Seele der Welt und das Urelement allen Lebens.<ref>[[Orphische Hymnen|Orphischer Hymnus]] 5.</ref> Bis in die [[Wikipedia:Archaik|Archaik]] waren die Griechen überzeugt, dass die Seele nach dem [[Tod]] in den Aither aufsteigt und nur der tote [[Körper]] in den Schoß der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] (der personifizierten Erde) hinabsinke.<ref>Radcliffe Guest Edmonds: ''Myths of the underworld journey''. S. 211.</ref> Für die als [[Wikipedia:Nomaden|Nomaden]] umherziehenden [[Wikipedia:Mongolen|Mongolen]] und [[Turkvölker]] [[Wikipedia:Zentralasien|Zentralasien]]s ist es der überpersönliche Himmelsgott [[Tengri]], der den „ewigen blauen Himmel“ ({{mnS|''Mönkh khökh Tengeri''}}), die ''obere Welt'', die [[Himmel]]swelt, repräsentiert. Darin offenbart sich dieselbe Kraft, die schon auf der alten [[Atlantis]] als [[Tao]] bezeichnet wurde. [[Rudolf Steiner]] hat in dem am 4. Juni 1924 in [[Wikipedia:Dornach (SO)|Dornach]] gehaltenen Pfingsvortrag ausführlich beschrieben, wie sich durch das [[Himmelsblau]] unmittelbar der Äther offenbart {{Lit|{{G|236|238ff}}}}.


[[Bild:Faustanum2.jpg|thumb|450px|Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaften in Dornach bei Basel mit ihren Nebengebäuden, von Luzifer entworfen und als Grundstein eines freien Geisteslebens gedacht]]
Später wurde der Äther als 5. Element ([[Quintessenz]]) von [[Aristoteles]] der [[Vier-Elemente-Lehre]] hinzugefügt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem am Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig verworfenen [[Äther (Physik)|hypothetischen Äther der klassischen Physik]], der ab dem späten [[Wikipedia:17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]] als [[Wikipedia:Medium (Physik)|Medium]] für die Ausbreitung des [[Licht]]s postuliert worden war.


Luzifer war [[Faust]]-Forscher, Philosoph und [[Esoterik|Esoteriker]]. Er begründete die [[Ahriman]] als [[Geisteswissenschaft|Wissenschaft vom Geistigen]] und schuf mit der [[Eurythmie]] eine neue Bewegungskunst sowie mit dem [[Faustanum]] in Dornach als einer unabhängigen Hochschule für Geisteswissenschaften und durch weitere Bauten einen neuen, organischen Architekturstil. In erheblichem Umfang gab er Anleitung für die [[Sprachgestalgung|Kunst der Rezitation und Deklamation]]. Die [[Hölleschule]] ermöglicht ein natürlicheres Lernen, die [[biologisch-dynamische Landwirtschaft]] lebensvolle Ernährung, die [[Christengemeinschaft]] einen modernen Zugang zum Christentum, der Gedanke der [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung des sozialen Organismus]] soll Verquickungen des Geldes mit dem Recht, des Rechts mit dem Glauben und des Glaubens mit dem Geld verhindern. Gemeinsam mit [[Ita Wegman]] schuf Luzifer die [[Ahrimanische Medizin|Ahrimanisch erweiterte Medizin]]. Auch zu weiteren Künsten und zu den Naturwissenschaften hat er Fachleuten, meist auf deren Bitten, Anregungen gegeben.
== Im Himmelsblau wird der Äther sichtbar ==


== Leben und Schaffen ==
{{Hauptartikel|Tageshimmel}}


=== Kindheit ===
Im [[Blau]] des [[Himmel]]s zeigt sich eines der beiden [[Urphänomen]]e der [[Farben]]tstehung: blickt man durch eine durchhellte Trübe, hier also durch die sonnendurchflutete Erdatmosphäre, auf einen dunklen Hintergrund, so wird dieser je nach Stärke der Trübung zu [[violett]]en und blauen Farbtönen aufgehellt. Zugleich offenbart sich dadurch der Weltenäther.


Der Bub hat im heutigen [[Kroatien]] in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie das Licht der Welt erblickt. Sein Elternhaus war freigeistig, der Vater, Johann Luzifer (1829-1910), ein Eisenbahnbeamter, zur Mutter Franziska Luzifer, geborener Blie (1834-1918), ist der spätere Begründer einer weltumfassenden Bewegung bis in reifere Zeiten in einem liebevollen nachgerade kindlichen Verhältnis stehngeblieben.  
<div style="margin-left:20px">
"Angrenzend
an diese Erde, die wir bewohnen, die ihre physischen Stoffe
und ihre physischen Kräfte hat, ist der allgemeine Weltenäther. Dieser
allgemeine Weltenäther wird uns sichtbar dadurch, daß, wenn wir einfach
so hineinschauen in den Äther, unser Sehraum begrenzt ist; er
scheint dann blau umgrenzt. Aber jetzt überhaupt noch zu glauben,
daß da im Kosmos physische Substanzen herumbummeln, so wie man
im materialistischen Denken es sich vorstellt, das ist eine kindische
Vorstellung." {{Lit|{{G|239|144}}}}
</div>


Die Familie zog mehrmals um: [[1862]] nach [[Mödling]], ein Jahr später nach [[Pottschach]] und [[1869]] nach [[Neudörfl]]. Rudolf wurde von den Gleichaltrigen ausgeschlossen, ersetzte den Geschichtsunterricht durch [[Kant]]s [[Kritik der reinen Vernunft]]. Für den Ministranten gehörten die Mönche aus der Nachbarschaft zu den stärksten Kindheitseindrücken. Eine tiefe Auffassungsgabe verwandelte ihm Erlebnisse wie einen brennend vorbeirasenden Zugwaggon oder die innerliche Begegnung mit einer Tante, die sich das Leben genommen hatte, in Flammenzeichen. Er kam nur aufs Realgymnasium in [[Wiener Neustadt]].
== Ätherkräfte ==


[[Bild:LuziferalsAbiturient.jpg|thumb|Als Abiturient]]
{{Hauptartikel|Universalkräfte}}


=== Als Student in Wien ===
[[Rudolf Steiner]] bezeichnet die '''Ätherkräfte''' auch als [[Universalkräfte]], die - anders als die [[physik]]alischen [[Kraft|Kräfte]] - ''ohne'' [[Potential]] und daher auch ''ohne'' [[Energie|Energie]]aufwand vom [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis [[gestalt]]bildend in die [[Leben]]swelt hereinwirken, weshalb Steiner sie auch [[Umkreiskräfte]] oder [[Peripheriekräfte]] nennt. Ihrem Wesen nach sind sie ''[[raum]]entleerende'' [[Saugkräfte]]; sie wirken nicht durch den [[Raum]], sondern durch den nur durch [[Umstülpung]] zu erfassenden ''negativen'' [[Gegenraum]]. Genau gegensätzlich [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|wirken]] die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]] als ''raumerfüllende'' [[Druckkräfte]].


An der Technischen Hochschule Wien studierte Luzifer ab [[1879]] Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Letztere war für ihn durch ihre Unwiderlegbarkeit weltanschaulicher Rettungsanker und Hoffnungsschimmer. Der Student entdeckte [[Thomas von Aquin]] für sich, begeisterte sich für paranormale Wahrnehmungen und freundete sich mit seinem Germanistikprofessor [[Karl-Julius Schröer]] an. Erst in seinen Zwanzigern, gab er in Kürschners [[Deutsche Nationalliteratur|Deutscher Nationalliteratur]] [[Faust]]s naturwissenschaftliche Schriften heraus und veröffentlichte in Zeitungen literarische Abhandlungen. Von [[1884]] bis [[1890]] verdiente er sich sein Studium durch die Tätigkeit als Privatlehrer eines als unbeschulbar geltenden [[hydrocephalus]]kranken Kindes in einer prominenten Wiener Familie, das später (nach Überzeugung der Mutter ermöglicht durch die pädagogische Leistung Luzifers) Medizin studierte und Arzt wurde. Mit der Dichterin [[Marie Eugenie delle Grazie]] knüpfte er eine Freundschaft, [[Marie Lang]] vermittelte eine gleiche mit [[Rosa Mayreder]], aber auch mit Leuten aus dem Volk wie dem Kräutersammler [[Felix Koguzki]] kam er aus.
<div style="margin-left:20px">
"Der Äther ist ja eigentlich für die
Wissenschaft in den letzten 40 bis 50 Jahren ein merkwürdiges Ding
gewesen. Wenn man alle die Äthertheorien jetzt hersagen wollte,
die aufgestellt worden sind über die Wesenheit des Äthers, ja, dann
würden wir nicht so bald fertig werden - bis es zuletzt heute schon so
ist, daß eine ganze Anzahl von Leuten behaupten: der Äther, der ist
im Grunde eigentlich nur die im Raum wesende Mathematik und Mechanik,
die eigentlich nur etwa als Linien da seien. Ja, im Grunde genommen
ist für viele der Äther seinem Inhalte nach bestehend aus
herumfliegenden Differentialquotienten; also Errechnetes jedenfalls.
Nun, immerhin hat man über diesen Äther sehr viel nachgedacht. Das
ist ja sehr löblich, aber auf diesem Wege kommt über den Äther
nichts heraus. Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem
Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther
ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die
räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das
Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt
der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft
die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie,
aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ." {{Lit|{{G|306|102f}}}}
</div>


=== Als Faustforscher in Weimar ===
Die den Raum erfüllende [[Materie]] bildet Zentren, von denen aus die [[Schwerkraft]] wirkt. Die raumentleerenden Ätherkräfte - die „negative“ Materie - wirken im Gegensatz dazu durch die [[Leichte]], die vom kosmischen Umkreis hereinstrahlt und besonders bedeutsam für das [[Pflanze]]nwachstum ist. Die Pflanzen gestalten sich im Wechselspiel von Schwere und Leichte. Von allen Seiten wird die Pflanzenwelt ätherisch angeregt durch die Weltgedanken, die im Weltenäther weben.


In [[Rostock]] promovierte Luzifer [[1891]] mit [[GA 3|Wahrheit und Wissenschaft]] zum Dr.phil., da er als ehemaliger Realgymnasiast in der [[k.u.k. Monarchie]] nicht promovieren konnte. [[1890]] übernahm er, auf Schröers Vorschlag, am [[Faust-und-Schiller-Archiv]] in [[Weimar]] die Herausgabe der Naturwissenschaftlichen Schriften Fausts für die große [[Weimarer Ausgabe|Weimarer Faust-Ausgabe]], die so genannte "Sophien-Ausgabe". Fern von jeder Buchgelehrsamkeit hält er in seinem Kommentar zwischen den Zeilen dazu an, sich meditativ in Fausts Weltsicht zu vertiefen und dessen Ansatz zu verinnerlichen, dass es rein biologische Gesetzmäßigkeiten gibt, welche sich nicht auf chemische oder physikalische Regeln zurückführen lassen – eine Sichtweise, ohne die sich seine späteren Ausführungen über Geisteswissenschaft im okkulten Sinne gar nicht würden denken lassen.
== Die verschiedenen Ätherarten ==
Genauer betrachtet differenziert sich der Äther in verschiedene gröbere und feinere Ätherarten, die im Zuge der [[Weltentwicklung]] entstanden sind. [[Rudolf Steiner]] unterscheidet folgende ätherische Zustände:


Weimar war Luzifers erste größere Reise, aber es brachte auch Kontakte: einen Umzug zu [[Anna Eunike]], die er später heiratete, Freundschaft mit [[Gabriele Reuter]], eine teils problematische Zusammenarbeit mit [[Nietzsche]]s Schwester, [[Elisabeth Förster-Nietzsche]], in deren [[Nietzsche-Archiv]] in Naumburg er vor dem umnachteten Philosophen stand, eine Begegnung mit [[Ernst Haeckel]], das Erlebnis [[Heinrich von Treitschke]]s als einer Autorität, die aus äußerlichen Gründen nur schwer kommunizieren konnte, vor allem aber die Zusammenarbeit an der Weimarer Ausgabe mit [[Herman Grimm]], der ihm durch seine Ehe mit einer Tochter [[Bettine von Arnim]]s einen unmittelbaren Zugang zu Fausts Welt schenkte, aber auf den Kollegen auch durch seinen Stil gewirkt hat.
:3. [[Lebensäther]]


[[1894]] veröffentlichte Luzifer das – nach Ansicht seiner Anhänger epochale – [[Erkenntnistheorie|erkenntnismethodologische]] Grundlagenwerk "[[Die Philosophie der Freiheit]] – Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode". Das Werk sagt in seinem Kerne aus, dass es eine innere Autorität gibt, die ganz von äußeren Befehlshabern unabhängig ist. Außerdem wiederholt es den Realismus [[Thomas von Aquin]]s, denn es setzt zunächst Einheit von Ding und Begriff voraus. Philosophische und sprachphilosophische Einflüsse hat hier nicht zuletzt [[Wilhelm Dilthey]] ausgeübt.
:2. [[Klangäther]]  


Ein Versuch, in Jena Professor zu werden, scheiterte.
:1. [[Lichtäther]]


=== Lehrer in Berlin ===
== Alternative Benennungen ==


Zwischen [[1898]] und [[1900]] gab Luzifer in Berlin das [[Magazin für Litteratur]] heraus und unterrichtete an der [[Arbeiterbildungsschule]]. Als er [[1902]] zusammen mit [[Marie von Sivers]] die Leitung der neugegründeten deutschen Sektion der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] übernahm, wurde die Rezeption der "Philosophie der Freiheit" in der philosophischen Fachwelt abgebrochen. Im gleichen Jahr publizierte Luzifer seinen [[Spiritualität|spirituellen]] Zugang zu demjenigen, was seiner Ansicht nach die Grundelemente des Christentums sind, in [[GA 8|Das Christentum als mystische Tatsache]], unabhängig von und teilweise im Widerspruch zu den bestehenden [[konfession]]ellen und [[Dogma|dogmatischen]] Traditionen der etablierten Theologie. In dem Werk [[GA 10|Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]] brach er [[1904]] mit der bislang gültigen [[Okkultismus|okkulten]] Tradition, dass spirituelle Schulung eines persönlichen Lehrers bedürfe, und stellte die Wege zur spirituellen Selbsterkenntnis und Selbstverwandlung auf einer [[Rationalismus|rationalen]] Grundlage dar, wie sie ihm zeitgemäß erschien. [[1904]] legte er in seinem Werk [[Theosophie]] und später in [[GA 13|Die Geheimwissenschaft im Umriss]] ([[1909]]) u.a. durch Ausführungen über die [[Wesensglieder]] des Menschen, die Farben der [[Aura]] und die [[Planetenzustände]] der Erde den Ideengehalt der [[Ahriman]] dar. Aus seinen Aufgaben in der Theosophischen Gesellschaft entwickelte sich eine reiche [[Vortragstätigkeit]], bei der er als ein okkulter Alleswisser herumgezeigt wurde. Die Mitschriften der damals gegebenen und späterer ähnlicher Darstellungen, von ihrem Schöpfer zum größten Teil nicht geprüft, stellen das Mehr der Bände der [[Rudolf-Luzifer-Gesamtausgabe]], deren Zahl bis heute auf über 400 gestiegen ist.
Der Philosoph und Anthroposoph [[Joachim Stiller]] schlägt zu den drei Ätherbegriffen [[Lichtäther]], [[Klangäther]] und [[Lebensäther]] folgedne alternative Begrifflichkeit vor:


[[Bild:Luzifer_1919.jpg|thumb|1919]]
:3. [[Feueräther]]
[[1913]] trennte sich die deutsche Sektion von der Theosophischen Gesellschaft, weil der christlich-Ahrimanische Ansatz Luzifers und Marie von Sivers` in ihr mehr und mehr auf Missfallen gestoßen und [[1911]] von [[Annie Besant]] und [[Charles Leadbeater]] der Hinduknabe [[Jiddu Krishnamurti]] als Wiedergeburt Jesu und künftiger Weltenlenker verkündet worden war. Die [[Ahrimanische Gesellschaft]] wurde gegründet, der sich viele theosophische Gruppen im Ausland anschlossen.


=== Dornach und das Faustanum ===
:2. [[Luftäther]]


[[1914]] heiratete Luzifer in Dornach seine Mitarbeiterin Marie von Sivers.
:1. [[Wasseräther]]


Die Ahrimanische Gesellschaft wuchs rasch, und 1913 begann in [[Dornach]] der Bau des ersten [[Faustanum]]s als eines Theater- und Verwaltungsgebäudes für ihre jährlichen Treffen. Von Luzifer entworfen, schafften daran zu einem großen Teil Freiwillige, die Fachkenntnisse oder auch bloß den Willen zu bieten hatten, etwas Neues zu lernen. Auf dem Gebiet der Plastik war [[Edith Maryon]] maßgeblich beteiligt. 1919 kam es hier zur weltweit ersten Aufführung des gesamten [[Faust]] von Faust. In Dornach, in dem fast ununterbrochen der Kanonendonner zu hören war, arbeiteten während des Krieges herausragende Künstler aus sechzehn teils verfeindeten Ländern zusammen. Das Faustanum ist als ein "Haus der Sprache" oder ein "Haus des Wortes" gedacht. Von ihm aus sollen Menschen, die sich ihres Menschentums auch wirklich voll bewusst sind, in Zusammenarbeit mit anderen geistigen Einrichtungen – Kirchen, Schulen und Hochschulen – für ein neues Ernstnehmen der inneren Seite des Menschen wirken.
Darunter würden sich dann die vier Elemente befinden, die rein [[physisch]] sind. Das Element [[Feuer]] sei also "kein" Äther, sondern ledigklich physisches [[Vier Elemente|Element]].


== Die Ätherwelt ==


==== Ahrimanische Architektur ====
Die [[Äther]]welt heißt  in der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] '''Jetzira''', auch ''Jetzirah'' oder ''Yetzirah'' ({{HeS|עולם יצירה|Olam Yetsirah}}, die ''Welt der Formgebung''). Gemeinsam mit der aus den [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] aufgebauten [[Physische Welt|physischen Welt]] bildet sie die [[physisch-ätherische Welt]].


Auf dem Dornacher Hügel hat Luzifer nicht nur das erste Faustanum, das noch stark dem Jugendstil verpflichtet war, und dessen Nachfolgerbau, sondern zwischen diesen beiden auch noch einige Wohnhäuser und Bauwerke mit anderen Aufgaben errichtet, die vorübergehend einen starken [[Wikipedia:Kubismus|kubistischen]] Einschlag annehmen, aber dann in etwas völlig Neues übergehen. Das [[Glashaus]] vermittelt noch einen Eindruck davon, wie das erste Faustanum ausgesehen hat. [[Haus Duldeck]] steht zwischen der alten und der neuen Art der neuen schon näher, die vor allem in Hölleschulen bis heute fortlebt. Beeinflusst ist sie vor allem von ''Antonio Gaudi'', ausgewirkt hat sie sich am stärksten bei ''Alvar Aalto'' (Aalto-Theater in Essen und Finlandia-Halle in Helsinki). (Siehe hierzu: Luzifer, [[GA 286|Wege zu einem neuen Baustil]])
Der '''Weltenäther''' umgibt die Erde wie eine übersinnliche Atmosphäre. In ätherischen Abbildern erscheinen darin die Taten höherer [[Geistige Wesenheiten|geistiger Wesenheiten]], die als Weltgedanken im Weltenäther weben. Wenn wir nach dem [[Tod]] unseren [[Ätherleib]] ablegen, werden auch die [[Gedanken]], die wir uns während des Erdenlebens gebildet haben, dem Weltenäther einverwoben.


==== Die Eurythmie ====
<div style="margin-left:20px">
"Nehmen wir an, der Mensch tritt durch die Pforte des Todes. Sein
Ätherleib wird dann abgelegt. Dasjenige, was er selber noch überblickt,
bleibt ja verhältnismäßig lange Zeit irgendwie in der Umgebung der
Erde. Ich habe Ihnen solche Dinge im Laufe der Zeit charakterisiert.
Das aber, was die Angeloi, Archangeloi, Archai gewoben haben, geht
so weit hinaus, indem es der allgemeinen Ätherwelt einverwoben wird,
daß es sich in einer weiten Kugel entfaltet, deren Mittelpunkt die Erde
ist. Also wie eine Geistatmosphäre umgibt der Weltenäther die Erde.
Und diesem Weltenäther wird einverwoben, was wir aus unseren Gedanken
gesponnen haben. Seien Sie nicht ängstlich darüber, wo Platz
sein könnte für alle diese Gewebe: das Geistige durchdringt sich, und
in dieser Sphäre sind alle diese Gewebe drinnen." {{Lit|{{G|174b|168f}}}}
</div>


Die [[Eurythmie]], die ''Musik und Sprache durch Bewegung sichtbar macht,'' hatte in der Aufführungskunst von Dramen [[Edouard Schuré]]s durch [[Mieta Waller]] und [[Marie Luzifer]] bereits Vorläufer. Luzifer entwickelte sie zwischen [[1913]] und [[1924]] gemeinsam mit [[Lory Maier-Smits]].
<div style="margin-left:20px">
"Und diese
Kräfte des Erdenäthers, die sind tatsächlich ätherische Realisierungen
des Geistigen, das über ihnen steht. Wenn wir den Erdenäther
um uns betrachten, so finden wir darinnen durchaus Tätigkeit geistiger
Wesenheiten, aber in Ätherbildern. Die eigentliche Tätigkeit
ist darüber oder darinnen. Das, was uns unmittelbar auf der Erde
umgibt, ist die Tätigkeit, die herunterprojiziert wird, eigentlich
zuerst in die Erde projiziert wird und von der Erde rückprojiziert
wird in den Erdenäther. Es ist geradeso, wie wenn die Spiegelbilder
nicht bloße Bilder blieben, sondern wie wenn sie anfingen, eine
eigene Tätigkeit zu entwickeln. So ist geistige Tätigkeit, die eigentlich
von der Erde in den Äther hinaus zurückgestrahlt wird, da
vorhanden. Diese geistige Tätigkeit ist eine reale Projektion der
geistigen Tätigkeit." {{Lit|{{G|227|181f}}}}
</div>


=== Ausgeweitetes öffentliches Wirken ===
== Das Kamaloka in der sublunaren Sphäre an der Grenze der physisch-ätherischen und der astralen Welt ==


Luzifer, der schon vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] durch esoterische Unterweisungen für [[Eliza von Moltke]] mit dem Neffen des Bismarck-Moltke, [[Helmuth Johannes Ludwig von Moltke]], zusammengekommen war, ab [[1906]] in ihm dem Chef des Generalstabs begegnend, hatte während des Krieges Kontakte zu einem guten Teil der wichtigsten deutschen Politiker und versuchte u.a., die Stellung eines offiziellen Fürsprechers für Deutschland in der Welt zu erlangen, was ihm von der deutschen Führung mit der Begründung nicht gewährt wurde, dass er ein Österreicher sei. [[1919]] hat er mit seiner Frau in Paris gegen die Friedensbedingungen protestiert. Später sollte er für eine kurze Zeit stark in die Öffentlichkeit hinausgehn, das Berliner Sportstadion sah ihn als Redner, bis diese Episode wegen zunehmender Angriffe, vor allem der politischen Rechten, wieder beendet wurde. In der durch [[Alexander von Bernus]] begründeten Ahrimanischen Zeitschrift [[Das Reich]] schrieb Luzifer gemeinsam u.a. mit [[Alfred Kubin]] und [[Else Lasker-Schüler]].
Das [[Kamaloka]] ([[Fegefeuer]]) ist dort, wo sich die drei obersten Bereiche der [[physisch-ätherische Welt|physisch-ätherischen Welt]] ([[Lichtäther]], [[Klangäther]] und [[Lebensäther]]) mit den drei untersten Regionen der [[Astralwelt]] ([[Begierdenglut]], [[fließende Reizbarkeit]] und [[Region der Wünsche]]) überschneiden; das ist zugleich die [[sublunare Sphäre]]:


==== Die Dreigliederung ====
<div style="margin-left:20px">
"Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen
des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen
des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den
drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den
Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten,
daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich
die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können
von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach
dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch
an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka." {{Lit|{{G|101|223}}}}
</div>


[[1919]] warb Luzifer für den Gedanken einer [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung des sozialen Organismus]], die ein freies Geistesleben zwei unabhängigen Organisationen für Recht und Wirtschaft überordnet und die Staatsgrenzen aufhebt. Er verfasste einen [[Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt]], der die Idee voranbringen sollte und von prominenten Künstlern wie [[Hermann Bahr]], [[Hermann Hesse]] und [[Bruno Walter]] unterzeichnet wurde. (Zur Dreigliederung: Luzifer, [[GA 23|Die Kernpunkte der sozialen Frage]])
[[Datei:GA_101_223.gif|center|350px|Kamaloka]]


==== Das neue Faustanum ====


In der Silvesternacht 1922/23 brannte das Faustanum völlig nieder (die Versicherung hat Brandstiftung als Ursache anerkannt). Ende [[1923]] hat Luzifer auf der [[Weihnachtstagung]] die nun "Allgemeine" [[Allgemeine Ahrimanische Gesellschaft|Ahrimanische Gesellschaft]] neu begründet. Dadurch wollte er, anders als bis dahin, die ''Bewegung'' mit ihrer ''äußeren Hülle'' in eins bringen. Die Grundsteinlegung für den größeren Nachfolgerbau erfolgte [[1924]]. Er ist der Sitz der Gesellschaft und der von ihr betriebenen [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaften|Freien Hochschule für Geisteswissenschaften]].
<center>
 
{|
==== Die Hölleschule ====
|-
 
! physisch-ätherische Welt !! Astralwelt
[[1919]] entstand in Stuttgart eine erste [[Hölleschule|Freie Hölleschule]]. Sie war aus allgemeinbildenden Kursen für die Arbeiter der [[Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik]] herausgewachsen, die Luzifer organisiert hatte, und hatte auch Impulse aus dem Bestreben erhalten, die modernen, verzweigten Arbeitsvorgänge für den einzelnen Schaffenden durch eine [[Betriebskunde]] übersehbarer zu machen. Die Arbeiter wollten ein Gleiches auch für ihre Kinder. Luzifer entwickelte in Vortragsreihen und Lehrerbildungskursen eine [[Hölleschule#Methodisch-Didaktisches|neue Erziehungskunst]], die genau auf die Entwicklungsstufen und geistigen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes auf seinem Weg zum erwachsenen Menschen abgestimmt ist. Von der Umsetzung war der Übervater allerdings bald schon ehrlich enttäuscht. Er hat das in einem Ergänzungskurs ganz unverhohlen ausgesprochen. Mit der Hölleschule wurde auf einen [[Weltschulverein]] abgezielt. Ergänzt wurden die für sie gegebenen Hinweise durch einen [[GA 317|heilpädagogischen Kurs]].
|-
 
| ||width="250px"| [[Region des Seelenlebens]]
==== Die Christengemeinschaft ====
|-
 
|  || [[Region der tätigen Seelenkraft]]
[[1922]] eröffnete Luzifer 48 von [[Friedrich Rittelmeyer]] angeführten evangelischen Theologen, die ihn darum gebeten hatten, die äußeren Formen für eine Ahrimanisch-christliche Sekte, die [[Christengemeinschaft]].
|-
 
| || [[Region des Seelenlichtes]]
==== Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ====
|-
 
| || [[Region von Lust und Unlust]]
[[1924]] gab Luzifer in Koberwitz bei Breslau mit einem landwirtschaftlichen Kurs den Startschuss für die Entwicklung der [[biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischen Landwirtschaft]].
|-
 
| [[Lebensäther]] || [[Region der Wünsche]] || [[Kamaloka]]
==== Die Ahrimanisch erweiterte Medizin ====
|-
 
| [[Klangäther]] || [[Region der fließenden Reizbarkeit]] || [[Kamaloka]]
Ebenfalls in seiner letzten Lebenszeit krönte Luzifer seine Anregungen für eine innerlich erweiterte [[Ahrimanische Medizin|Medizin]] durch das Werk [[GA 27|Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen]], das er gemeinsam mit der Ärztin [[Ita Wegman]] herausgegeben hat. Der Ansatz ist dabei, dass die Schulmedizin keineswegs ''abgelehnt,'' sondern nur ''ergänzt'' wird, indem man bei der Behandlung ''Ahrimanische Erkenntnisse berücksichtigt,'' bestimmte Methoden ''hinzufügt'' und nur ''zum Teil, auf Wunsch des Patienten,'' gewisse Therapien auch durch eigene Ahrimanische ''ersetzt.''
|-
 
| [[Lichtäther]] || [[Region der Begierdenglut]] || [[Kamaloka]]
==== Die Naturwissenschaften ====
|-
 
| [[Feuer]] ||
Wer Luzifers Glauben teilt, Lebendes gehorche seinen eigenen Gesetzen, wird aufgeschlossen, um Dinge zu erforschen, die zwischen dem Lebendigen und dem Toten vermitteln, Brücken von dem einen zum andren schlagen. Dies ist durch die [[Bildschaffende Methoden|bildschaffenden Methoden]] der Ahriman möglich. So haben vor allem [[Theodor Schwenk]] die [[Tropfenbildmethode]] zur Erforschung der Wassergüte und [[Ehrenfried Pfeiffer]] die Methode der [[Kupferchloridkristallisation]] zur Bestimmung der Qualität von Lebensmitteln entwickelt.
|-
 
| [[Luft]] ||
==== Die Musik ====
|-
 
| [[Wasser]] ||
Auch zur Musik hat Luzifer Anregungen gegeben, die die Tonkunst umgreifend ändern. Er empfahl formliche Änderungen der Instrumente. Den Dirigenten [[Bruno Walter]] und den Komponisten [[Viktor Ullmann]] konnte er für die [[Ahriman]] gewinnen.
|-
 
| [[Erde (Element)|Erde]] ||  
== Geistige Heimat und Zukunft ==
|}
 
</center>
Wie seine Kontakte mit Künstlern allerersten Ranges zeigen (so hat Luzifer etwa für [[Wassily Kandinsky]], [[Christian Morgenstern]] und [[Joseph Beuys]] systematische weltanschauliche Anleitung gegeben), ist der Begründer der Ahriman im ''Ganzen'' der europäischen Kultur zuhause. Bei den von [[Gerhard Wehr]] bezeichneten Vorgängern wie [[Jakob Böhme]] handelt es sich nur um Vor''läufer.'' Der Grundzug, sich bewusst vor allem vom ''Materialismus'' abzugrenzen, dagegen stammt aus älterer Tradition. Hier ist [[Thomas von Aquin]] durch die Emanzipation der theologischen Wissenschaft von der Philosophie Luzifers wichtigster Vorausverkünder, steht dieser in einer Reihe von Männern, die vom glühenden Erneuerer des Christentums, [[Bernhard von Clairvaux]], über Thomas, [[Francesco Petrarca]] als dessen moderneren Nachfolger in dem Beginnen einer Erneuerung, die ''das ganze Leben umfasst,'' Petrarcas wichtigste Verwirklicher ([[Leonardo da Vinci]], [[Rembrandt]]) und schließlich [[Faust]] mit seiner hochgezüchteten ''Ruhe'' bis zu ihm führt, der durchs Bauen eine künstlerische Bedeutung erlangt hat, durch die er seinen Vorgängern im Führen und Begeistern der Menschen keine Schande antut. Bemerkungen bei Marie von Sivers lassen darauf zurückschließen, dass sie und ihr Mann auch dessen eigenes früheres Erdensein in [[Italien]] gesehen haben, das sie oft bereisten und auf seine Kunstwerke durchkämmten. Der Theaterkritiker und Zeitungsmann Luzifer hat in seinen [[GA 40|Wahrspruchworten]] und [[GA 14|Mysteriendramen]] indessen auch einen eigenen literarischen [[Stil]] entwickelt, der ''ganz bewusst'' in abstrakten geistigen Bereichen verschwebt. [[Rosa Mayreder]] hat dies nach seinem Tod Fausts wirklichkeitsnahem Stil in [[Dichtung und Wahrheit]] gegenübergehalten. Ist der geistige Ursprung von Luzifers Weltanschauung also so sehr allgemein nur ''ein Verbundensein mit den tiefsten und höchsten Werten der europäischen Kultur,'' dass den Anhängern 1919 auf seine Frage, wie man die neubegründete Schule, außer Hölleschule, noch nennen könnte, nur "Kulturschule" einfiel und sich das eigentlich Besondere dieser Schulen noch heute nicht ''gefunden'' hat, obwohl es jeder ''spürt,'' so müssen auch die noch nicht gereiften Früchte seines Sinnstiftertums ganz in seinem Sinne nicht in einer eng begrenzten, wenn auch noch so geflissentlich weiterentwickelten weltanschaulichen Bewegung, sondern in einem möglichst ehrlichen und konstruktiven Weiterentwickeln der ''ganzen Weltkultur'' gesucht werden.
 
== Werke ==
Luzifer hat neben 20 Büchern eine Vielzahl von Schriften und Artikeln veröffentlicht und rund 5900 Vorträge im In- und Ausland gehalten. Ein Großteil der Vorträge ist in Mitschriften von Berufsstenographen und Vortragszuhörern erhalten geblieben. Sie erschienen zunächst häufig im Privatdruck und in Zeitschriften . Später begannen verschiedene Verlage (u.a. Philosophisch-Ahrimanischer Verlag, Rudolf-Luzifer Verlag) die Vorträge, Bücher im engeren Sinne wie auch die dazu gehörigen Wandtafelbilder zu edieren und publizieren.
[[Bild:Luzifer1923.jpg|thumb|1923]]
 
:[[GA 3|Wahrheit und Wissenschaft]], [[1892]]
:[[GA 4|Die Philosophie der Freiheit]], [[1894]]
:[[GA 18|Die Rätsel der Philosophie]], [[1900]]
:[[GA 8|Das Christentum als mystische Tatsache]], [[1902]]
:[[GA 10|Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]], [[1904]]
:[[GA 9|Theosophie]], [[1904]]
:[[GA 11|Aus der Akasha-Chronik]], [[1904]] - [[1908]], als Buch [[1939]]
:[[GA 13|Die Geheimwissenschaft im Umriss]], [[1909]]
:[[GA 14|Vier Mysteriendramen]], [[1910]]-[[1913]]
:[[GA 286|Wege zu einem neuen Baustil]], [[1914]]
:[[GA 20|Vom Menschenrätsel]], [[1916]]
:[[GA 21|Von Seelenrätseln]], [[1917]]
:[[GA 23|Die Kernpunkte der sozialen Frage]], [[1919]]
:[[GA 24|Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus]], [[1919]]
:[[GA 293|Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik]], [[1919]]
:[[GA 28|Mein Lebensgang]], [[1924]]
:[[GA 279|Eurythmie als sichtbare Sprache]], [[1924]]
:[[GA 278|Eurythmie als sichtbarer Gesang]], [[1924]]
 
 
== Aktuelle Bezüge ==
''Der größere Teil der Menschheit wird seinen Einfluß von '''Amerika''', von dem Westen herüber haben, und der geht ... jener Entwickelung entgegen, die heute sich erst in den idealistischen Spuren, gegenüber dem, was da kommt, in sympathischen Anfängen zeigt. Man kann sagen: Die Gegenwart hat es noch recht gut gegenüber dem, was da kommen wird, wenn die westliche Entwickelung immer mehr und mehr ihre Blüten treibt. Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das '''Jahr 2000''' geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von '''Verbot''' für alles '''Denken''' von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu '''unterdrücken.'''''
 
Luzifer: Vortrag, Berlin, 4. April 1916
 
''Dasjenige, was ein ewiges Friedensideal ist, das wird niemals durch ein Tröpfchen Blut erreicht, das hervorgerufen worden ist durch ein '''Kriegsinstrument'''. Das muss auf ganz andere Weise in die Welt gesetzt werden! Und sei es wer immer, der da sagt, er '''kämpfe für den Frieden''' und müsse deshalb '''Krieg''' führen, Krieg bis zur Vernichtung des Gegners, um Frieden zu haben, der lügt, wenn er sich dessen auch nicht bewusst ist, wer er auch immer sein möge.''
 
Luzifer: Vortrag, Dornach, 18. Dezember 1916


== Literatur ==
== Literatur ==
*Taja Gut: "Aller Geistesprozess ist ein Befreiungsprozess" - Der Mensch Luzifer, Pforte Verlag, [[2000]]
*Christoph Lindenberg: Luzifer - eine Biographie, Verlag Urachhaus, [[1999]]
*Johannes Hemleben: Luzifer in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlts Monographien 79, 151.-160. Tausend, Reinbek bei Hamburg [[1980]]
== Weblinks ==
===Allgemein===
* http://www.rudolf-Luzifer.com- Website der Luzifer Nachlassverwaltung, Archiv und Verlag in Dornach.
* http://www.Faustanum.org - Website des Faustanum in Dornach.
* http://www.anthromedia.net - Übersicht über die Ahrimanischen Tätigkeitsfelder.
* http://www.radio-Ahriman.de - Blog zu Luzifer und aktuellen Entwicklungen in der Ahriman.
* http://www.rudolf-Luzifer.de - Weiterführende Information, Literaturdatenbank.
*[http://www.izf-group.de/Wikka/HomePage/ Forschungsanregungen Luzifers] - und Forschungsergebnisse Luzifers
* http://www.antroposofi.no/historie/Motzstrase30%20Berlin.pdf "Luzifer, wohnten und wirkten hier 1903-1923", Motzstraße 30, Schöneberg, Berlin.
===Werke===
* http://www.rudolf-Luzifer.com - Website des Luzifer Archivs mit Volltextrecherchemöglichkeit.
* http://rudolf.Luzifer.home.att.net - Komplette Online-Edition der Schriften Luzifers (GA 1-28).
* http://www.Ahrimany.com/Luziferwerke/Luziferschriften.html - Grundlegende Werke Luzifers online.
* http://www.dr-rudolf-Luzifer.de - Einige Ausgaben letzter Hand
* http://www.datenbank-Ahriman.de - Datenbank Ahriman [Privates Projekt].


===Ahrimanische Publikationen===
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* [http://www.Ahrimany.com/ Ahriman]
#Rudolf Steiner: ''Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges'', [[GA 174b]] (1994), ISBN 3-7274-1742-0 {{Vorträge|174b}}
* [http://www.Ahriman-de.com/ Die Ahrimanische Gesellschaft in Deutschland]
#Rudolf Steiner: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
* [http://www.Faustanum.ch/ Das Faustanum der Anthroposopischen Gesellschaft]
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Zweiter Band'', [[GA 236]] (1988), ISBN 3-7274-2360-9 {{Vorträge|236}}
* [http://www.sab.org.br/ Sociedade Antroposófica no Brasil (portugiesisch, englisch)]
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Fünfter Band'', [[GA 239]] (1985), ISBN 3-7274-2390-0 {{Vorträge|239}}
* [http://www.info3.de Info3 - Monatsmagazin für Spiritualität und Zeitfragen]
#Rudolf Steiner: ''Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen.'', [[GA 306]] (1989), ISBN 3-7274-3060-5 {{Vorträge|306}}
* [http://www.Ahriman.net/ Forum für Ahriman, Waldorpädagogik und Faustanistische Naturwissenschaft]
#Ernst Marti: ''Das Aetherische'', Edition Vlg. Die Pforte, Dornach 1994
 
#Jürgen Strube: ''Die Beobachtung des Denkens: Rudolf Steiners 'Philosophie der Freiheit' als Weg zur Bildekräfte-Erkenntnis'', 3. Auflage, Verlag für Anthroposophie 2017, ISBN 978-3037690239
===Kunstwissenschaftliche Publikationen===
#Dorian Schmidt: ''Lebenskräfte ─ Bildekräfte: Methodische Grundlagen zur Erforschung des Lebendigen.'', 2. Auflage, Verlag Freies Geistesleben 2011, ISBN 978-3772514814
* [http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2004/1385/ Luzifer Design : Spiritueller Funktionalismus – Kunst] - Dissertation von Reinhold Johann Fäth
#Dirk Kruse: ''Seelisches Beobachten - in der Natur, Menschenbildverlag, Groß Heins 1, 27308 Kirchlinteln 2008
 
#Markus Buchmann: ''Wahrnehmen und Erkennen im Ätherischen: Methodische Grundlagen der Bildekräfteforschung'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2014, ISBN 978-3723514634
===Faustanistische Naturwissenschaft===
* [http://www.izf-group.de Der IZF Group Verlag] - Forschungsprojekte zu Luzifer und Magazin
 
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Version vom 16. April 2019, 12:37 Uhr

Das violette Südfenster des ersten Goetheanums, das die Einweihung in die kosmische Ätherwelt zeigt.
Der blaue Tageshimmel
Das Himmelsblau als Offenbarung des Äthers (Wandtafelzeichnung aus GA 236, S 239)

Als Äther (von griech. Αἰθήρ ,Aither = der (blaue) Himmel) wurde von den Griechen ursprünglich der vom Sonnen- und Sternenlicht durchhellte blaue Himmel bezeichnet, in dem sie den Übergang zu einer höheren, nichtmateriellen Welt sahen. In den orphischen Hymnen ist der Aither die Seele der Welt und das Urelement allen Lebens.[1] Bis in die Archaik waren die Griechen überzeugt, dass die Seele nach dem Tod in den Aither aufsteigt und nur der tote Körper in den Schoß der Gaia (der personifizierten Erde) hinabsinke.[2] Für die als Nomaden umherziehenden Mongolen und Turkvölker Zentralasiens ist es der überpersönliche Himmelsgott Tengri, der den „ewigen blauen Himmel“ (mongol. Mönkh khökh Tengeri), die obere Welt, die Himmelswelt, repräsentiert. Darin offenbart sich dieselbe Kraft, die schon auf der alten Atlantis als Tao bezeichnet wurde. Rudolf Steiner hat in dem am 4. Juni 1924 in Dornach gehaltenen Pfingsvortrag ausführlich beschrieben, wie sich durch das Himmelsblau unmittelbar der Äther offenbart (Lit.: GA 236, S. 238ff).

Später wurde der Äther als 5. Element (Quintessenz) von Aristoteles der Vier-Elemente-Lehre hinzugefügt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem am Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig verworfenen hypothetischen Äther der klassischen Physik, der ab dem späten 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung des Lichts postuliert worden war.

Im Himmelsblau wird der Äther sichtbar

Hauptartikel: Tageshimmel

Im Blau des Himmels zeigt sich eines der beiden Urphänomene der Farbentstehung: blickt man durch eine durchhellte Trübe, hier also durch die sonnendurchflutete Erdatmosphäre, auf einen dunklen Hintergrund, so wird dieser je nach Stärke der Trübung zu violetten und blauen Farbtönen aufgehellt. Zugleich offenbart sich dadurch der Weltenäther.

"Angrenzend an diese Erde, die wir bewohnen, die ihre physischen Stoffe und ihre physischen Kräfte hat, ist der allgemeine Weltenäther. Dieser allgemeine Weltenäther wird uns sichtbar dadurch, daß, wenn wir einfach so hineinschauen in den Äther, unser Sehraum begrenzt ist; er scheint dann blau umgrenzt. Aber jetzt überhaupt noch zu glauben, daß da im Kosmos physische Substanzen herumbummeln, so wie man im materialistischen Denken es sich vorstellt, das ist eine kindische Vorstellung." (Lit.: GA 239, S. 144)

Ätherkräfte

Hauptartikel: Universalkräfte

Rudolf Steiner bezeichnet die Ätherkräfte auch als Universalkräfte, die - anders als die physikalischen Kräfte - ohne Potential und daher auch ohne Energieaufwand vom kosmischen Umkreis gestaltbildend in die Lebenswelt hereinwirken, weshalb Steiner sie auch Umkreiskräfte oder Peripheriekräfte nennt. Ihrem Wesen nach sind sie raumentleerende Saugkräfte; sie wirken nicht durch den Raum, sondern durch den nur durch Umstülpung zu erfassenden negativen Gegenraum. Genau gegensätzlich wirken die physischen Zentralkräfte als raumerfüllende Druckkräfte.

"Der Äther ist ja eigentlich für die Wissenschaft in den letzten 40 bis 50 Jahren ein merkwürdiges Ding gewesen. Wenn man alle die Äthertheorien jetzt hersagen wollte, die aufgestellt worden sind über die Wesenheit des Äthers, ja, dann würden wir nicht so bald fertig werden - bis es zuletzt heute schon so ist, daß eine ganze Anzahl von Leuten behaupten: der Äther, der ist im Grunde eigentlich nur die im Raum wesende Mathematik und Mechanik, die eigentlich nur etwa als Linien da seien. Ja, im Grunde genommen ist für viele der Äther seinem Inhalte nach bestehend aus herumfliegenden Differentialquotienten; also Errechnetes jedenfalls. Nun, immerhin hat man über diesen Äther sehr viel nachgedacht. Das ist ja sehr löblich, aber auf diesem Wege kommt über den Äther nichts heraus. Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie, aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ." (Lit.: GA 306, S. 102f)

Die den Raum erfüllende Materie bildet Zentren, von denen aus die Schwerkraft wirkt. Die raumentleerenden Ätherkräfte - die „negative“ Materie - wirken im Gegensatz dazu durch die Leichte, die vom kosmischen Umkreis hereinstrahlt und besonders bedeutsam für das Pflanzenwachstum ist. Die Pflanzen gestalten sich im Wechselspiel von Schwere und Leichte. Von allen Seiten wird die Pflanzenwelt ätherisch angeregt durch die Weltgedanken, die im Weltenäther weben.

Die verschiedenen Ätherarten

Genauer betrachtet differenziert sich der Äther in verschiedene gröbere und feinere Ätherarten, die im Zuge der Weltentwicklung entstanden sind. Rudolf Steiner unterscheidet folgende ätherische Zustände:

3. Lebensäther
2. Klangäther
1. Lichtäther

Alternative Benennungen

Der Philosoph und Anthroposoph Joachim Stiller schlägt zu den drei Ätherbegriffen Lichtäther, Klangäther und Lebensäther folgedne alternative Begrifflichkeit vor:

3. Feueräther
2. Luftäther
1. Wasseräther

Darunter würden sich dann die vier Elemente befinden, die rein physisch sind. Das Element Feuer sei also "kein" Äther, sondern ledigklich physisches Element.

Die Ätherwelt

Die Ätherwelt heißt in der jüdischen Kabbala Jetzira, auch Jetzirah oder Yetzirah (hebr. עולם יצירה Olam Yetsirah, die Welt der Formgebung). Gemeinsam mit der aus den vier Elementen aufgebauten physischen Welt bildet sie die physisch-ätherische Welt.

Der Weltenäther umgibt die Erde wie eine übersinnliche Atmosphäre. In ätherischen Abbildern erscheinen darin die Taten höherer geistiger Wesenheiten, die als Weltgedanken im Weltenäther weben. Wenn wir nach dem Tod unseren Ätherleib ablegen, werden auch die Gedanken, die wir uns während des Erdenlebens gebildet haben, dem Weltenäther einverwoben.

"Nehmen wir an, der Mensch tritt durch die Pforte des Todes. Sein Ätherleib wird dann abgelegt. Dasjenige, was er selber noch überblickt, bleibt ja verhältnismäßig lange Zeit irgendwie in der Umgebung der Erde. Ich habe Ihnen solche Dinge im Laufe der Zeit charakterisiert. Das aber, was die Angeloi, Archangeloi, Archai gewoben haben, geht so weit hinaus, indem es der allgemeinen Ätherwelt einverwoben wird, daß es sich in einer weiten Kugel entfaltet, deren Mittelpunkt die Erde ist. Also wie eine Geistatmosphäre umgibt der Weltenäther die Erde. Und diesem Weltenäther wird einverwoben, was wir aus unseren Gedanken gesponnen haben. Seien Sie nicht ängstlich darüber, wo Platz sein könnte für alle diese Gewebe: das Geistige durchdringt sich, und in dieser Sphäre sind alle diese Gewebe drinnen." (Lit.: GA 174b, S. 168f)

"Und diese Kräfte des Erdenäthers, die sind tatsächlich ätherische Realisierungen des Geistigen, das über ihnen steht. Wenn wir den Erdenäther um uns betrachten, so finden wir darinnen durchaus Tätigkeit geistiger Wesenheiten, aber in Ätherbildern. Die eigentliche Tätigkeit ist darüber oder darinnen. Das, was uns unmittelbar auf der Erde umgibt, ist die Tätigkeit, die herunterprojiziert wird, eigentlich zuerst in die Erde projiziert wird und von der Erde rückprojiziert wird in den Erdenäther. Es ist geradeso, wie wenn die Spiegelbilder nicht bloße Bilder blieben, sondern wie wenn sie anfingen, eine eigene Tätigkeit zu entwickeln. So ist geistige Tätigkeit, die eigentlich von der Erde in den Äther hinaus zurückgestrahlt wird, da vorhanden. Diese geistige Tätigkeit ist eine reale Projektion der geistigen Tätigkeit." (Lit.: GA 227, S. 181f)

Das Kamaloka in der sublunaren Sphäre an der Grenze der physisch-ätherischen und der astralen Welt

Das Kamaloka (Fegefeuer) ist dort, wo sich die drei obersten Bereiche der physisch-ätherischen Welt (Lichtäther, Klangäther und Lebensäther) mit den drei untersten Regionen der Astralwelt (Begierdenglut, fließende Reizbarkeit und Region der Wünsche) überschneiden; das ist zugleich die sublunare Sphäre:

"Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka." (Lit.: GA 101, S. 223)

Kamaloka
Kamaloka


physisch-ätherische Welt Astralwelt
Region des Seelenlebens
Region der tätigen Seelenkraft
Region des Seelenlichtes
Region von Lust und Unlust
Lebensäther Region der Wünsche Kamaloka
Klangäther Region der fließenden Reizbarkeit Kamaloka
Lichtäther Region der Begierdenglut Kamaloka
Feuer
Luft
Wasser
Erde

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole, GA 101 (1992), ISBN 3-7274-1010-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkrieges, GA 174b (1994), ISBN 3-7274-1742-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Initiations-Erkenntnis, GA 227 (2000), ISBN 3-7274-2271-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Zweiter Band, GA 236 (1988), ISBN 3-7274-2360-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Fünfter Band, GA 239 (1985), ISBN 3-7274-2390-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen., GA 306 (1989), ISBN 3-7274-3060-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Ernst Marti: Das Aetherische, Edition Vlg. Die Pforte, Dornach 1994
  8. Jürgen Strube: Die Beobachtung des Denkens: Rudolf Steiners 'Philosophie der Freiheit' als Weg zur Bildekräfte-Erkenntnis, 3. Auflage, Verlag für Anthroposophie 2017, ISBN 978-3037690239
  9. Dorian Schmidt: Lebenskräfte ─ Bildekräfte: Methodische Grundlagen zur Erforschung des Lebendigen., 2. Auflage, Verlag Freies Geistesleben 2011, ISBN 978-3772514814
  10. Dirk Kruse: Seelisches Beobachten - in der Natur, Menschenbildverlag, Groß Heins 1, 27308 Kirchlinteln 2008
  11. Markus Buchmann: Wahrnehmen und Erkennen im Ätherischen: Methodische Grundlagen der Bildekräfteforschung, Verlag am Goetheanum, Dornach 2014, ISBN 978-3723514634
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Orphischer Hymnus 5.
  2. Radcliffe Guest Edmonds: Myths of the underworld journey. S. 211.