Äther

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Das violette Südfenster des ersten Goetheanums, das die Einweihung in die kosmische Ätherwelt zeigt.

Als Äther (von griech. αιτηρ (Aither) = der (blaue) Himmel) wurde von den Griechen ursprünglich der vom Sonnen- und Sternenlicht durchhellte blaue Himmel bezeichnet und sie sahen darin den Übergang zu einer höheren, nichtmateriellen Welt. In den orphischen Hymnen ist er die Seele der Welt und das Urelement allen Lebens.[1] Bis in die Archaik waren die Griechen überzeugt, dass die Seele nach dem Tod in den Aither aufsteigt und nur der tote Körper in den Schoß der Gaia hinabsinke.[2]

Später wurde der Äther als 5. Element (Quintessenz) von Aristoteles der Vier-Elemente-Lehre hinzugefügt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem längst verworfenen hypothetischen Äther der klassischen Physik, der ab dem späten 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung des Lichts postuliert worden war.

Genauer betrachtet differenziert sich der Äther in verschiedene gröbere und feinere Ätherarten, die im Zuge der Weltentwicklung entstanden sind. Rudolf Steiner unterscheidet folgende ätherische Zustände:

Die Ätherwelt heißt in der jüdischen Kabbala Jetzira, auch Jetzirah oder Yetzirah (hebr. עולם יצירה Olam Yetsirah, die Welt der Formgebung).

Anmerkungen

  1. Orphischer Hymnus 5.
  2. Radcliffe Guest Edmonds: Myths of the underworld journey. S. 211.

Literatur

  • Ernst Marti: Das Aetherische, Edition Vlg. Die Pforte, Dornach 1994