Therapeutae und Lebensstufen: Unterschied zwischen den Seiten

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In '''sieben Lebensstufen''' oder '''Lebensformen''', die mit den [[sieben Planetensphären]] zusammenhängen, entfaltet sich durch die Tätigkeit des [[Ätherleib]]s das [[Leben]]. Die [[Form]] des [[Mensch]]en, seine [[Gestalt]], die im [[Physischer Leib]] zum Ausdruck kommt, hängt hingegen mit den [[zwölf Tierkreiskräfte]]n zusammen.
 
Die sieben Lebensstufen bilden ein [[zeit]]lich [[Rhythmus|rhythmisch]] geordnetes [[dynamisches System]], wie es für den Ätherleib typisch ist, der deshalb auch als [[Zeitleib]] oder [[Zeitorganismus]] bezeichnet wird. Manche dieser Rhythmen werden heute auch schon äußerlich [[empirisch]] durch die [[Chronobiologie]] erforscht. Teilweise überschneiden sie mit den ebenfalls durch den Ätherleib bewirkten [[Lebensprozesse]]n bzw. stehen mit diesen in enger Beziehung.
 
Zu unterscheiden sind die sieben Lebensstufen auch von den [[sieben Lebenszustände]]n, die jeder [[Weltentwicklungsstufen|planetarische]] [[Bewusstseinszustand]] im Zuge seiner Entwicklung durchläuft.
 
== Die sieben Lebensstufen ==
 
[[Rudolf Steiner]] unterscheidet folgende 7 Lebensstufen:
 
::1. [[Sinnesleben]]
::2. [[Nervenleben]]
::3. [[Atmungsleben]]
::4. [[Zirkulationsleben]]
::5. [[Stoffwechselleben]]
::6. [[Bewegungsleben]]
::7. [[Reproduktionsleben]]
 
{{GZ|Das erste, was der Mensch in seinem alltäglichen Bewußtsein gewöhnlich
noch nicht als eine Lebensstufe ansieht, das ist das Sinnesleben.
Die Sinne sind ja eingegliedert in die gesamte menschliche Wesenheit,
aber sie liegen so sehr an der Peripherie, im Umkreis des Menschen,
daß der Mensch eigentlich im alltäglichen Leben vergißt, daß dieses
Sinnesleben die äußerste Schichte seines Lebens ist. Wir haben aber
im Umkreise diese äußerste Schichte unseres Lebens, das Sinnesleben.
 
Gehen wir weiter nach dem Inneren, dann kommen wir, indem wir
uns auf die Betrachtung des Lebens beschränken, zu der Fortsetzung
des Sinneslebens nach innen, und dieses Sinnesleben, das setzt sich nach
innen fort in dem Nervenleben. Die Nerven gehen ja von den Sinnesorganen
nach innen. Das Nervenleben setzt das Sinnesleben fort.
 
Das Nervenleben kommt nun aber seinerseits in Berührung mit
einem anderen Leben, mit einer anderen Lebensstufe, die sich im
menschlichen Lebewesen entfaltet. Von gewissen Gesichtspunkten aus
habe ich dieses schon bei früheren Anlässen charakterisiert. Ich habe
Sie darauf aufmerksam gemacht, wie der Mensch einatmet. Indem er
einatmet, nimmt er die Atemluft auf. Diese Atemluft, die versetzt zunächst
den Menschen in eine Art inneren Rhythmus. Der setzt sich fort
durch den Rückenmarkskanal bis in das Gehirn. Und ich habe darauf
aufmerksam gemacht, was auf diesen Fortsetzungen beruht. Da kommt
das Nervenleben in Kontakt mit dem Atmungsleben. Und die nächste Lebensstufe,
wenn wir nach innen gehen, ist in der Tat das Atmungsleben.
 
Das Atmungsleben seinerseits wiederum, das schließt sich zusammen
mit einer anderen Lebensstufe. Der Atem erneuert, wenn wir so
sagen dürfen, beständig das Blut. Damit steht der Atmungsrhythmus
mit dem Blutrhythmus in einem Zusammenhang, und wir können hinübergehen
vom Atmungsleben in das Zirkulationsleben, in das Leben,
das im Zirkulationsrhythmus enthalten ist.
 
Die Zirkulation wiederum, sie steht nach der anderen Seite im Zusammenhang
mit dem gesamten Stoffwechsel. Die Zirkulation nimmt
den Stoffwechsel auf, so daß wir zur nächsten Lebensstufe, zum Stoffwechsel
kommen.
 
Der Stoffwechsel hinwiederum, der regt an, was wir in der äußeren
Bewegung vollziehen. Nur dadurch, daß der Mensch im Stoffwechsel
lebt, kann er sich äußerlich bewegen. Der menschliche Stoffwechsel
- und auch der tierische - ist ja so geartet, daß des Menschen
Seele das, was im Stoffwechsel vor sich geht, verwenden kann, um dadurch
Bewegungen hervorzubringen, und wir kommen dann zu dem
Bewegungsleben. Da ordnen wir uns schon wiederum in die Außenwelt
ein. Da nehmen wir mit dem, was wir hervorbringen, an der
Außenwelt teil.
 
Und dann gibt es noch eine weitere Lebensstufe. Das ist das Reproduktionsleben,
das Fortpflanzungsleben. In der Bewegung verbraucht
der Mensch in der Tat fortwährend sich selber, und eine innere Reproduktion
muß stattfinden eben deshalb, weil der Mensch in Bewegung
ist. So daß man statt Bewegungsleben auch sein Korrelat schreiben
könnte: innere Reproduktion, wenn man innerhalb der Haut des Menschen
stehenbleiben würde. Und wenn dann diese Reproduktion selbständig
auftritt, so tritt sie auf im Fortpflanzungs-, im eigentlichen
Reproduktionsleben.|208|84ff}}
 
[[Datei:GA208 089.gif|center|600px|Zeichnung aus GA 208, S. 89 - Die 7 Lebensstufen]]
 
== Polarität der Lebensstufen ==
 
Sechs der sieben Lebensstufen stehen paarweise zueinander im [[Polarität|polaren]] Verhältnis von [[Aufbau]] und [[Abbau]]. Die mittlere Stufe, das Zirkulationsleben mit dem [[Herz]] als Zentrum, bildet den harmonischen Ausgleich zwischen diesen Gegensätzen.
 
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! [[Abbaukräfte]] !! [[Aufbaukräfte]]
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| bewahrendes [[Nervenleben]] || erkraftendes [[Bewegungsleben]]
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| bildendes [[Atmungsleben]] || stoffbildendes [[Stoffwechselleben]]
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| colspan="2" style="text-align:center" | verbreitendes [[Zirkulationsleben]]
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{{GZ|Zunächst führt die Form des
Menschen uns durchaus zu den Tierkreisbildern. So wie es eine Bedeutung
hat für das Leben hier auf der Erde, ob der Mensch Ackerbauer
ist - es sind eben nur die alten Berufe vertreten; wie sich das zu der
neueren Zeit verhält, darüber werden wir wohl hier noch sprechen können
in den folgenden Vorträgen -, so ist es von Bedeutung, daß der
Mensch wiederum sich sagen kann: wie er in bezug auf sein irdisches
Leben zwischen Geburt und Tod den Mächten der Erde angehört, so
gehört er für das Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt den
sphärischen Mächten an; die gestalten zunächst aus sich heraus sein
Haupt, und überlassen es den irdischen Kräften, seine Gliedmaßen zu
gestalten.
 
Ebenso wie man die menschliche Gestalt in dieser Weise studieren
kann, so kann man die menschlichen Lebensformen oder Lebensstufen
studieren. Wenn wir zunächst auf dieses Leben des Menschen hinschauen,
so haben wir nun ja auch diese zwei Pole, auf der einen Seite
das Hauptesleben, und auf der anderen Seite das Leben, das sich in der
Tätigkeit des Menschen, durch die Gliedmaßen namentlich, ausdrückt.
Dazwischen liegt dann diejenige Wesenheit des Menschen, die sich
durch Atmungsrhythmus, Blutzirkulationsrhythmus und so weiter
kundgibt, offenbart. Aber an den beiden Enden des Menschen liegt auf
der einen Seite der Kopforganismus, auf der anderen Seite der Gliedmaßenorganismus.
 
Der Kopforganismus des Menschen ist zum großen Teil der absterbende
Teil des Menschen. Der Kopf stirbt eigentlich fortwährend.
Nur dadurch können wir leben, daß wir von dem Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen,
von dem sich betätigenden und die Materie verarbeitenden
Menschen fortwährend Kräfte wahrend des irdischen Lebens
nach dem Haupte schicken. Wenn der Kopf nur seine eigenen Kräfte
entwickeln würde, würde er nur Todeskräfte entwickeln, würde er nur
absterbend sein. Allein, diesem Absterben verdanken wir es, daß wir
denken können, daß wir ein Bewußtsein haben. In dem Augenblick,
wo zuviel vom bloßen Leben nach dem Kopfe schießt, hört ja das Bewußtsein
auf. Leben heißt im Grunde genommen, das Bewußtsein verdunkeln;
Tod in das Leben hineinsenden heißt, das Bewußtsein erhellen.
Sie brauchen nur ein wenig von dem in Ihr Haupt hineinzuschicken,
was ganz gut lokalisiert ist in Ihrem Magen, dann wird Ihr
Haupt wie Ihr Magen, nämlich bewußtlos. Sie verdanken die Bewußtheit
des Hauptes lediglich dem Umstände, daß das Haupt nicht in derselben
Weise belebt ist wie der Magen. Das Bewußtsein getrübt haben,
heißt, daß die Ernährungs-, die Wachstumskräfte zu stark in das Haupt
hineinragen. Wir sind als Menschen auf der einen Seite ein absterbendes
Wesen, auf der andern Seite ein fortwährend geborenwerdendes Wesen.
Der absterbende Teil, der aber gerade unser Bewußtsein ausmacht, gedeiht
vorzugsweise, wenn er denjenigen Kräften ausgesetzt ist, die auf
die Erde herunterwirken von der äußeren Planetensphäre: Saturn,
Jupiter, Mars. Was den Menschen eingliedert in den Kosmos, bezieht
sich natürlich nicht bloß auf den Fixsternhimmel, sondern auch auf
unsere Planetensphäre.
 
Diese sogenannten äußeren Planeten, Saturn, Jupiter, Mars, sie enthalten
die Kräfte, die vorzugsweise nach diesem Bewußtseinspol des
Menschen hin wirken; während nach dem Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen
hin die Kräfte wirken, die von Venus, Merkur, Mond, den
sogenannten inneren Planeten ausgehen. Die Sonne selber steht in der
Mitte drinnen und ist vorzugsweise unserem rhythmischen Menschen
zugegliedert. Das aber sind ja unsere Lebensstufen, die sieben Lebensstufen.
Durch diejenige, die mehr eine Art AbtÖtung, eine Unterdrückung
des Lebens darstellt, damit Bewußtsein da sein kann, durch diese
sind wir für das Erdenleben dem Himmel ähnlicher, sind zugeordnet
dem äußeren, dem ferneren Planetarischen. Durch dasjenige, was in uns
eigentlich als Leben wuchert - die Stoffwechselkräfte, die Gliedmaßenbewegungskräfte
- , sind wir zugeordnet den näheren Planeten, Merkur,
Venus und dem Monde, der ja direkt zusammenhängt mit dem, was am
meisten im Menschen als Leben wuchert, mit den Fortpflanzungskräften.
Also, wenn wir das Leben studieren, werden wir nach der Planetensphäre
geführt. Studieren wir die Form des Menschen, werden wir geführt
nach der Fixsternsphäre respektive nach dem Repräsentanten dieser
Fixsternsphäre, nach dem Tierkreis. Studieren wir das Leben des
Menschen, ob es mehr wucherndes Leben ist, ob es mehr ersterbendes
Leben ist, dann werden wir geführt nach der Planetensphäre.|209|27ff}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Sieben Lebensprozesse]]
* [[Sieben Lebenszustände]]
== Literatur ==
 
* {{Literatur|Autor = Matthias Girke|Titel = Innere Medizin: Grundlagen und therapeutische Konzepte der Anthroposophischen Medizin|Herausgeber = |Sammelwerk = |Band = |Nummer = |Auflage = 2.|Verlag = salumed|Ort = Berlin|Jahr = 2012|Seiten = 1168|ISBN = 978-3928914291}}
* {{Literatur|Autor=[[Volker Fintelmann]]|Titel=Intuitive Medizin: Theorie und Praxis der Anthroposophischen Medizin|Verlag=Hippokrates Verlag|Auflage=6. überarb.|Ort=Stuttgart|Jahr=2016|ISBN=978-3132400795}}
* Volker Fintelmann: ''Die Wiedergewinnung des Heilens: Wege zu einer christlichen Medizin'', Info3-Verlag 2017, ISBN 978-3957790521
* Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
* Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
* Rudolf Steiner: ''Nordische und mitteleuropäische Geistimpulse'', [[GA 209]] (1982), ISBN 3-7274-2090-1 {{Vorträge|209}}
* Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Heft 58/59: ''Aufzeichnungen von Rudolf Steiner zur Heilkunst und zu den Lebensstufen'' {{BE|58/59}}
 
{{GA}}
 
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[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Anthroposophische Medizin]] [[Kategorie:Lebensstufen|101]] [[Kategorie:Siebenheit]] [[Kategorie:Biologischer Prozess]]

Version vom 9. April 2019, 10:10 Uhr

In sieben Lebensstufen oder Lebensformen, die mit den sieben Planetensphären zusammenhängen, entfaltet sich durch die Tätigkeit des Ätherleibs das Leben. Die Form des Menschen, seine Gestalt, die im Physischer Leib zum Ausdruck kommt, hängt hingegen mit den zwölf Tierkreiskräften zusammen.

Die sieben Lebensstufen bilden ein zeitlich rhythmisch geordnetes dynamisches System, wie es für den Ätherleib typisch ist, der deshalb auch als Zeitleib oder Zeitorganismus bezeichnet wird. Manche dieser Rhythmen werden heute auch schon äußerlich empirisch durch die Chronobiologie erforscht. Teilweise überschneiden sie mit den ebenfalls durch den Ätherleib bewirkten Lebensprozessen bzw. stehen mit diesen in enger Beziehung.

Zu unterscheiden sind die sieben Lebensstufen auch von den sieben Lebenszuständen, die jeder planetarische Bewusstseinszustand im Zuge seiner Entwicklung durchläuft.

Die sieben Lebensstufen

Rudolf Steiner unterscheidet folgende 7 Lebensstufen:

1. Sinnesleben
2. Nervenleben
3. Atmungsleben
4. Zirkulationsleben
5. Stoffwechselleben
6. Bewegungsleben
7. Reproduktionsleben

„Das erste, was der Mensch in seinem alltäglichen Bewußtsein gewöhnlich noch nicht als eine Lebensstufe ansieht, das ist das Sinnesleben. Die Sinne sind ja eingegliedert in die gesamte menschliche Wesenheit, aber sie liegen so sehr an der Peripherie, im Umkreis des Menschen, daß der Mensch eigentlich im alltäglichen Leben vergißt, daß dieses Sinnesleben die äußerste Schichte seines Lebens ist. Wir haben aber im Umkreise diese äußerste Schichte unseres Lebens, das Sinnesleben.

Gehen wir weiter nach dem Inneren, dann kommen wir, indem wir uns auf die Betrachtung des Lebens beschränken, zu der Fortsetzung des Sinneslebens nach innen, und dieses Sinnesleben, das setzt sich nach innen fort in dem Nervenleben. Die Nerven gehen ja von den Sinnesorganen nach innen. Das Nervenleben setzt das Sinnesleben fort.

Das Nervenleben kommt nun aber seinerseits in Berührung mit einem anderen Leben, mit einer anderen Lebensstufe, die sich im menschlichen Lebewesen entfaltet. Von gewissen Gesichtspunkten aus habe ich dieses schon bei früheren Anlässen charakterisiert. Ich habe Sie darauf aufmerksam gemacht, wie der Mensch einatmet. Indem er einatmet, nimmt er die Atemluft auf. Diese Atemluft, die versetzt zunächst den Menschen in eine Art inneren Rhythmus. Der setzt sich fort durch den Rückenmarkskanal bis in das Gehirn. Und ich habe darauf aufmerksam gemacht, was auf diesen Fortsetzungen beruht. Da kommt das Nervenleben in Kontakt mit dem Atmungsleben. Und die nächste Lebensstufe, wenn wir nach innen gehen, ist in der Tat das Atmungsleben.

Das Atmungsleben seinerseits wiederum, das schließt sich zusammen mit einer anderen Lebensstufe. Der Atem erneuert, wenn wir so sagen dürfen, beständig das Blut. Damit steht der Atmungsrhythmus mit dem Blutrhythmus in einem Zusammenhang, und wir können hinübergehen vom Atmungsleben in das Zirkulationsleben, in das Leben, das im Zirkulationsrhythmus enthalten ist.

Die Zirkulation wiederum, sie steht nach der anderen Seite im Zusammenhang mit dem gesamten Stoffwechsel. Die Zirkulation nimmt den Stoffwechsel auf, so daß wir zur nächsten Lebensstufe, zum Stoffwechsel kommen.

Der Stoffwechsel hinwiederum, der regt an, was wir in der äußeren Bewegung vollziehen. Nur dadurch, daß der Mensch im Stoffwechsel lebt, kann er sich äußerlich bewegen. Der menschliche Stoffwechsel - und auch der tierische - ist ja so geartet, daß des Menschen Seele das, was im Stoffwechsel vor sich geht, verwenden kann, um dadurch Bewegungen hervorzubringen, und wir kommen dann zu dem Bewegungsleben. Da ordnen wir uns schon wiederum in die Außenwelt ein. Da nehmen wir mit dem, was wir hervorbringen, an der Außenwelt teil.

Und dann gibt es noch eine weitere Lebensstufe. Das ist das Reproduktionsleben, das Fortpflanzungsleben. In der Bewegung verbraucht der Mensch in der Tat fortwährend sich selber, und eine innere Reproduktion muß stattfinden eben deshalb, weil der Mensch in Bewegung ist. So daß man statt Bewegungsleben auch sein Korrelat schreiben könnte: innere Reproduktion, wenn man innerhalb der Haut des Menschen stehenbleiben würde. Und wenn dann diese Reproduktion selbständig auftritt, so tritt sie auf im Fortpflanzungs-, im eigentlichen Reproduktionsleben.“ (Lit.:GA 208, S. 84ff)

Zeichnung aus GA 208, S. 89 - Die 7 Lebensstufen
Zeichnung aus GA 208, S. 89 - Die 7 Lebensstufen

Polarität der Lebensstufen

Sechs der sieben Lebensstufen stehen paarweise zueinander im polaren Verhältnis von Aufbau und Abbau. Die mittlere Stufe, das Zirkulationsleben mit dem Herz als Zentrum, bildet den harmonischen Ausgleich zwischen diesen Gegensätzen.

Abbaukräfte Aufbaukräfte
ersterbendes Sinnesleben sich erneuerndes Reproduktionsleben
bewahrendes Nervenleben erkraftendes Bewegungsleben
bildendes Atmungsleben stoffbildendes Stoffwechselleben
verbreitendes Zirkulationsleben

„Zunächst führt die Form des Menschen uns durchaus zu den Tierkreisbildern. So wie es eine Bedeutung hat für das Leben hier auf der Erde, ob der Mensch Ackerbauer ist - es sind eben nur die alten Berufe vertreten; wie sich das zu der neueren Zeit verhält, darüber werden wir wohl hier noch sprechen können in den folgenden Vorträgen -, so ist es von Bedeutung, daß der Mensch wiederum sich sagen kann: wie er in bezug auf sein irdisches Leben zwischen Geburt und Tod den Mächten der Erde angehört, so gehört er für das Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt den sphärischen Mächten an; die gestalten zunächst aus sich heraus sein Haupt, und überlassen es den irdischen Kräften, seine Gliedmaßen zu gestalten.

Ebenso wie man die menschliche Gestalt in dieser Weise studieren kann, so kann man die menschlichen Lebensformen oder Lebensstufen studieren. Wenn wir zunächst auf dieses Leben des Menschen hinschauen, so haben wir nun ja auch diese zwei Pole, auf der einen Seite das Hauptesleben, und auf der anderen Seite das Leben, das sich in der Tätigkeit des Menschen, durch die Gliedmaßen namentlich, ausdrückt. Dazwischen liegt dann diejenige Wesenheit des Menschen, die sich durch Atmungsrhythmus, Blutzirkulationsrhythmus und so weiter kundgibt, offenbart. Aber an den beiden Enden des Menschen liegt auf der einen Seite der Kopforganismus, auf der anderen Seite der Gliedmaßenorganismus.

Der Kopforganismus des Menschen ist zum großen Teil der absterbende Teil des Menschen. Der Kopf stirbt eigentlich fortwährend. Nur dadurch können wir leben, daß wir von dem Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen, von dem sich betätigenden und die Materie verarbeitenden Menschen fortwährend Kräfte wahrend des irdischen Lebens nach dem Haupte schicken. Wenn der Kopf nur seine eigenen Kräfte entwickeln würde, würde er nur Todeskräfte entwickeln, würde er nur absterbend sein. Allein, diesem Absterben verdanken wir es, daß wir denken können, daß wir ein Bewußtsein haben. In dem Augenblick, wo zuviel vom bloßen Leben nach dem Kopfe schießt, hört ja das Bewußtsein auf. Leben heißt im Grunde genommen, das Bewußtsein verdunkeln; Tod in das Leben hineinsenden heißt, das Bewußtsein erhellen. Sie brauchen nur ein wenig von dem in Ihr Haupt hineinzuschicken, was ganz gut lokalisiert ist in Ihrem Magen, dann wird Ihr Haupt wie Ihr Magen, nämlich bewußtlos. Sie verdanken die Bewußtheit des Hauptes lediglich dem Umstände, daß das Haupt nicht in derselben Weise belebt ist wie der Magen. Das Bewußtsein getrübt haben, heißt, daß die Ernährungs-, die Wachstumskräfte zu stark in das Haupt hineinragen. Wir sind als Menschen auf der einen Seite ein absterbendes Wesen, auf der andern Seite ein fortwährend geborenwerdendes Wesen. Der absterbende Teil, der aber gerade unser Bewußtsein ausmacht, gedeiht vorzugsweise, wenn er denjenigen Kräften ausgesetzt ist, die auf die Erde herunterwirken von der äußeren Planetensphäre: Saturn, Jupiter, Mars. Was den Menschen eingliedert in den Kosmos, bezieht sich natürlich nicht bloß auf den Fixsternhimmel, sondern auch auf unsere Planetensphäre.

Diese sogenannten äußeren Planeten, Saturn, Jupiter, Mars, sie enthalten die Kräfte, die vorzugsweise nach diesem Bewußtseinspol des Menschen hin wirken; während nach dem Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen hin die Kräfte wirken, die von Venus, Merkur, Mond, den sogenannten inneren Planeten ausgehen. Die Sonne selber steht in der Mitte drinnen und ist vorzugsweise unserem rhythmischen Menschen zugegliedert. Das aber sind ja unsere Lebensstufen, die sieben Lebensstufen. Durch diejenige, die mehr eine Art AbtÖtung, eine Unterdrückung des Lebens darstellt, damit Bewußtsein da sein kann, durch diese sind wir für das Erdenleben dem Himmel ähnlicher, sind zugeordnet dem äußeren, dem ferneren Planetarischen. Durch dasjenige, was in uns eigentlich als Leben wuchert - die Stoffwechselkräfte, die Gliedmaßenbewegungskräfte - , sind wir zugeordnet den näheren Planeten, Merkur, Venus und dem Monde, der ja direkt zusammenhängt mit dem, was am meisten im Menschen als Leben wuchert, mit den Fortpflanzungskräften. Also, wenn wir das Leben studieren, werden wir nach der Planetensphäre geführt. Studieren wir die Form des Menschen, werden wir geführt nach der Fixsternsphäre respektive nach dem Repräsentanten dieser Fixsternsphäre, nach dem Tierkreis. Studieren wir das Leben des Menschen, ob es mehr wucherndes Leben ist, ob es mehr ersterbendes Leben ist, dann werden wir geführt nach der Planetensphäre.“ (Lit.:GA 209, S. 27ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.