Paul Asmus

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Paul Asmus (* 14. September 1842 in Pillkallen, Ostpreußen in der heutigen Oblast Kaliningrad; † 5. Juni 1877) war ein deutscher Philosoph und Theologe.

Leben und Werk

Paul Asmus wurde am 14. September 1842 in Pillkallen im damaligen Ostpreußen geboren. Sein Vater war Stadtphysikus. Nach dessen frühem Tod im Jahre 1846 zog seine christlich gläubige, aufrichtig fromme Mutter Emma Asmus, geb. von Zitzewitz, mit den 5 Kindern in ihre alte Heimat in Pommern. Asmus besuchte die Gymnasien von Neustettin (heute Szczecinek) und Stolp (heute Słupsk) und die Nikolaischule in Leipzig. Mit dem verehrten Direktor Kock in Stolp blieb Asmus noch über die Schulzeit hinaus in Verbindung.

Von 1862 - 1865 studierte Asmus in Leipzig, Erlangen, Berlin und Halle Theologie und Philosophie. Daneben war er auch als Hauslehrer tätig. Ab 1869 arbeitete an der Realschule des Waisenhauses der Franckeschen Stiftungen in Halle.

Seinen in früher Kindheit gefassten Wunsch, Pastor zu werden, gab Asmus auf und widmete sich einer streng wissenschaftlichen Laufbahn. 1871 promovierte und habilitierte er sich an der Universität Halle mit den Arbeiten «De dei immutabilitate» und «De relatione, quae est inter principia agendi moralia et religiosa». Als Privatdozent hielt er anschließend Vorlesungen über Logik, Psychologie, Religionsphilosophie und Geschichte der Philosophie.

1873 erschien sein bemerkenswertes, auch von Rudolf Steiner sehr geschätztes Büchlein über «Das Ich und das Ding an sich». Ausgehend von einer grundlegenden Darstellung der «Identität des Denkens und Seins» und den prinzipiellen Möglichkeiten der Erkenntnis, skizziert Asmus darin die Grundzüge der Philosophien von Immanuel Kant, Aenesidemus, Beck, Jacobi, Johann Gottlieb Fichte, Novalis, Schlegel, Friedrich Schleiermacher, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Friedrich Herbart und Arthur Schopenhauer und zeichnete damit zugleich ein dynamische Bild der modernen Bewusstseinsentwicklung.

1875 veröffentliche Asmus den ersten Band seines breit angelegten Werkes über die «Die indogermanische Religion in den Hauptpunkten ihrer Entwickelung», in dem er die indogermanische Urreligion charakterisierte. 1877 folgte der zweite Band über «''Das Absolute und die Vergeistigung der einzelnen indogermanischen Religionen».

Für das Wintersemester 1877/78 war Asmus bereits ein Privatdozentenstipendium zugesagt, doch am 5.Juni 1877 starb er völlig unerwartet während eines Ferienaufenthaltes in seiner Heimat Pilkallen.

Schriften

  • Das Ich und das Ding an sich. Geschichte ihrer begrifflichen Entwickelung in der neuesten Philosophie, Verlag C. E. M. Pfeffer, Halle 1873 urn:nbn:de:bvb:12-bsb11163813-5
  • Die indogermanische Religion in den Hauptpunkten ihrer Entwickelung. Ein Beitrag zur Religionsphilosophie, Erster Band:: Indogermanische Naturreligion, Verlag C. E. M. Pfeffer, Halle 1875 eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  • Die indogermanische Religion in den Hauptpunkten ihrer Entwickelung. Ein Beitrag zur Religionsphilosophie, Zweiter Band: Das Absolute und die Vergeistigung der einzelnen indogermanischen Religionen, Verlag C. E. M. Pfeffer, Halle 1877 eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.