Golgatha

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Golgatha, auch Golgotha oder Golgota genannt, ist ein Hügel außerhalb des Jerusalem der Antike, wo nach den Berichten der Evangelien der Bibel Christus Jesus gekreuzigt wurde.

Name

Alle vier Evangelien (Matthäus 27,33; Markus 15,22; Lukas 23,33; Johannes 19,17) erklären, dass Golgota Schädelhöhe (v. aramäisch gulguta, hebräisch gulgulet) bedeute. Origenes führt den Namen auf den angeblich dort begrabenen Schädel Adams zurück, Hieronymus auf die Schädel der Verurteilten, andere Autoren auf die Form des Hügels.

Angaben im Neuen Testament

Das Neue Testament berichtet von der Kreuzigung Jesu außerhalb der Stadt (Matthäus 28,11; Hebräerbrief 13,12), aber in Stadtnähe (Johannes 19,20). Das entspricht dem römischen Brauch und der Tora (3. Mose 24,14; 5. Mose 17,5). Nach Matthäus 27,39 und Markus 15,29 war Golgota ein Ort, an dem viele vorbeigingen, also an einem Weg, vermutlich in der Nähe eines Stadttors. In Johannes 19,41 wird angegeben, dass sich in der Nähe ein Garten befand.

Lokalisierung

Der Garten weist auf die Nordseite Jerusalems, da weder im Hinnomtal im Süden noch an den steilen Hängen im Osten und Westen ein Garten nahe der antiken Stadtmauer wahrscheinlich ist.

Von daher könnte Golgota tatsächlich an der Stelle der heutigen Grabeskirche gewesen sein. Die Kaiserinmutter Helena ließ um 326 an der Stelle durch den Bischof Makarios I. eine Basilika bauen, wo nach der damaligen Tradition Kreuzigung und Grab Jesu gewesen waren. Die Reste dieser Basilika befinden sich unter der heutigen Grabeskirche. Während sich der Ort heute innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern befindet, war er in der Antike nördlich der Nordwestecke der damaligen Stadt.

Nach mehreren frühchristlichen Pilgerberichten war der Hügel von Golgota ein übermannshoher Fels, zu dem man auf Stufen hinaufstieg. Um 385 befand sich auf ihm ein mächtiges, mit Gold und Edelsteinen geschmücktes Kreuz, das der römische Kaiser Theodosius direkt neben der damaligen Grabeskirche an der Stelle des Kreuzes Jesu aufstellen ließ. Bei Restaurierungsarbeiten und Grabungen in der heutigen Grabeskirche fand man in den Jahren 1973-1978 heraus, dass es sich bei dem Golgota-Gelände ursprünglich um einen Steinbruch gehandelt hat, in dem bis ins 1. Jahrhundert vor Christus der weiße Meleke-Kalkstein geschlagen wurde. Zurück blieb ein länglicher, halbmondförmiger Stumpf von etwa sieben Metern Länge, drei Metern Breite und einer Höhe von 4,80 Metern, der von der Stadt aus tatsächlich wie eine Schädelkuppe ausgesehen haben muss. Im Jahr 1986 fand man nach Abtragung einer Kalkschicht einen in den Stein geschlagenen Ring von 11,50 cm Durchmesser. Er hätte einem Holzstamm von bis zu 2,50 Meter Höhe Halt geben können.

Es spricht alles dafür, dass der heutige Felsen, der sich innerhalb einer Umfassungsmauer auf dem Gelände der Grabeskirche befindet, tatsächlich das Golgota der Evangelisten war.

Eine andere These identifiziert Golgota mit einem Felsrücken nördlich des heutigen Damaskustors nahe der Altstadt, an dessen nordwestlichem Abhang im 19. Jahrhundert eine Grabhöhle entdeckt wurde, die als so genanntes Gartengrab bekannt ist.

Siehe auch

Weblinks


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