Reduktionismus und Martinus Thomsen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Putnam-Oppenheim.Scheme2.png|thumb|350|Schema von Oppenheim und Putnam, 1958. Die obere Schicht soll sich vollständig auf die jeweils darunter liegende ''reduzieren'' lassen.]]
[[Datei:Steiner-Martinus.jpg|thumb|]]
Der '''Reduktionismus''' (von [[latein|lat]]. ''reducere'' = zurückführen), der heute immer noch die wesentliche Grundlage des modernen [[naturwissenschaft]]lichen [[Denken]]s bildet, vertritt den [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Standpunkt, dass ein [[struktur]]iertes [[System]] vollständig durch seine Teile bestimmt wird und aus diesen [[rational]] und streng [[deterministisch]] erklärt werden kann. Dahinter steht das Ideal einer [[Monismus|monistischen]] ''Einheitswissenschaft'', in der alle [[Phänomen]]e der [[Psychologie]], [[Biologie]] und [[Chemie]], ja sogar des [[sozial]]en Lebens, letztlich auf die elementare [[Physik]] reduziert werden können, wobei die Elementarbausteine der Physik zwar nicht notwendigerweise, aber doch meist als [[materiell]] aufgefasst werden. Klassisch formuliert wurden die Prinzipien dieses einheitswissenschaftlichen Reduktionismus in dem [[Wikipedia:1958|1958]] von [[Wikipedia:Paul Oppenheim|Paul Oppenheim]] und [[Wikipedia:Hilary Putnam|Hilary Putnam]] veröffentlichten Aufsatz ''The Unity of Science as a Working Hypothesis''.
'''Martinus Thomsen''', genannt '''Martinus''', (* 11. August 1890 in der Nähe des nordjütländischen Dorfs [[wikipedia:Sindal|Sindal]]; † 8. März 1981) war ein [[wikipedia:Dänemark|dänischer]] Schriftsteller und [[Mystik]]er.


Dass der Reduktionismus nur das Tote erfassen kann und schon zur Erklärung des [[Leben]]digen nicht hinreicht, hatte schon [[Goethe]] klar erkannt, wenn er etwa [[Mephisto]] in seiner [[Faust-Dichtung]] spöttisch sagen lässt:
== Leben ==
Thomsen stammte aus kargen Verhältnissen und genoss als junger Mann nur die nötigste Schulbildung. Später arbeitete er in der Milchindustrie, schließlich als Nachtwächter in einer Molkerei. Im März 1921 erlebte er nach einer [[Meditation]] eine Vision, die ihm den Anstoß zu seiner schriftstellerischen Tätigkeit gab.


{| align="center"
Das Lebenswerk des philosophischen Autodidakten Thomsen besteht aus Schriften in einem Umfang von rund zehntausend Schreibmaschinenseiten, es wird bezeichnet als die „Martinus-Kosmologie“ beziehungsweise als „Das Dritte Testament“. Dabei handelt es sich nach Angaben von Anhängern um eine „Fortsetzung der Bibel“.<ref>[http://www.dasdrittetestament.info/index.php www.dasdrittetestament.info]</ref> Martinus Thomsen selbst spricht davon, dass ihm „aufgetragen wurde, die Christusmission weiterzuführen und Gottes zukünftige Schöpfungsvollendung der Menschheit (…) zu offenbaren“.<ref>[http://dasdrittetestament.info/der-autor/meine-mission Martinus: Meine Mission]</ref> Seine Publikationen umfassen den Haupttitel „Livets Bog“ (Das Buch des Lebens) in sieben Bänden, „Das ewige Weltbild“ in vier Bänden, die Bücher Logik, Beisetzung und 30 kleinere Bücher mit verschiedenen Titeln.
|-
| <poem>Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben,
Sucht erst den Geist heraus zu treiben,
Dann hat er die Teile in seiner Hand,
Fehlt leider! nur das geistige Band.<poem><ref>[[Johann Wolfgang von Goethe]]: ''Faust - Der Tragödie Erster Teil'' (Studierzimmer), [[Wikipedia:Reclams Universal-Bibliothek|Reclams Universal-Bibliothek]] Nr. 1, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-000001-7</ref>
|}


[[Erkenntnistheorie|Erkenntnistheoretisch]] kann man zwischen einer ''starken'' und einer ''schwachen'' Form des Reduktionismus unterscheiden. Die '''starke Form des Reduktionismus''' liegt vor, wenn sich ein [[Phänomen]] in vollem Umfang und ohne Approximationen aus einer fundamentalen Theorie ''herleiten'' lässt. Lässt sich ein mit dieser Theorie ''verträgliches'' Phänomen nur durch zusätzliche Annahmen und Approximationen herleiten, ist die '''schwache Form des Reduktionismus''' gegeben. Die zusätzlichen Annahmen berücksichtigen dann implizit oder explizit die [[Emergenz|emergenten]] Eigenschaften der höheren Systemebene, die nicht auf die fundamentale Theorie reduzierbar sind.
Im Jahr 1932 wurde in [[wikipedia:Kopenhagen|Kopenhagen]] das Martinus-Institut gegründet, um Martinus' Literatur in verschiedenen Sprachen zugänglich zu machen.
 
Aus Sicht der modernen [[Quantentheorie]] ist ein starker Reduktionismus nicht haltbar. Der [[Chemiker]] [[Hans Primas]] betonte daher, dass verschiedene komplementäre, hierarchisch geordnete Beschreibungsebenen bezüglich der Naturphänomene nicht nur zulässig, sondern auch gleichberechtigt und notwendig sind.
 
{{Zitat|Höhere Theorien besitzen eine gewisse Autonomie und können nicht von allgemeingültigen Grundprinzipien abgeleitet werden, ohne die für die Beobachtung höherer Phänomene notwendigen Mustererkennungseinrichtungen zu berücksichtigen. Jede mathematisch formulierte Reduktion einer höheren Beschreibungsebene auf eine fundamentale Theorie ist nur denkbar, wenn in der grundlegenden Theorie eine neue kontextuelle Topologie eingeführt wird. Diese neue Topologie ist niemals [[a priori]] gegeben, sondern hängt entscheidend von den Abstraktionen ab, die durch den kognitiven Apparat oder die verwendeten Mustererkennungsvorrichtungen vom Experimentator hergestellt werden. Dieses Programm kann durch die moderne algebraische Quantenmechanik realisiert werden. In diesem Rahmen ist es möglich, das Verhalten der Materie auf vielen, mathematisch genau charakterisierten, sich gegenseitig ausschließenden komplementären Wege zu beschreiben. Jede Hierarchieebene erfordert eine autonome, nicht reduzierbare Sprache, die nicht zugunsten einer leeren <universellen Sprache> eliminiert werden sollte. Einander gegenseitig ergänzende Naturbeschreibungen sind nicht nur zulässig, sondern sie sind auch gleichberechtigt und notwendig. Das heißt, ''Wissenschaft ist notwendigerweise [[pluralistisch]]''.|Hans Primas|''Reductionism: Palaver without Precedent''|ref=<ref>Im englischen Original:<br />„Higher-level theories do possess a certain autonomy and cannot be deduced from universally valid first principles without taking into consideration the pattern recognition devices necessary for the observation of higher phenomena. Any mathematically formulated reduction of a higher-level description to a fundamental theory is conceivable only if in the basic theory a new contextual topology is introduced. This new topology is never given a priori but depends in a crucial way on the abstractions made by the cognitive apparatus or the pattern recognition devices used by the experimentalist. This program can be rea lized in terms of modern algebraic quantum mechanics. In this framework it is possible to describe the behavior of matter in many, mathematically precisely characterized, mutually exclusive complementary ways. Each hierarchical level requires an autonomous, non-reducible language which should not be eliminated in favor of an empty <universal language>. Mutually exclusive complementary descriptions of nature are not only admissible, but they are equally entitled and necessary. That is, ''science is necessarily pluralistic.''“<br />Hans Primas: ''Reductionism: Palaver without Precedent'' in: Evandro Agazzi (Hrsg.): ''The Problem of Reductionism in Science'', Springer 1991, ISBN 978-0792314066, S. 161-172</ref>}}
 
Damit ist aber auch der traditionelle [[Atomismus]] obsolent:
 
{{Zitat|Wenn wir die Quantenmechanik für eine gute Theorie der Materie halten,
dann ist die Aussage «Die Materie ist aufgebaut aus elementaren Bausteinen»
naturwissenschaftlich falsch. Entscheidend ist nicht die Tatsache, dass die
Atome der Chemiker weiter teilbar sind – das wäre eine triviale Nomenklaturfrage
–, sondern dass die materielle Realität ein Ganzes ist, das überhaupt nicht
aus Teilen aufgebaut ist.|Hans Primas|''Umdenken in der Naturwissenschaft''|ref=<ref>Hans Primas in: ''Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich'' (1992) 137/l, S. 50 (genehmigter Nachdruck aus «GAIA; Ecological Perspectives in Science, Humanities and Economics» (1992) 1, l, 5-15 [http://www.ngzh.ch/archiv/1992_137/137_1/137_5.pdf pdf]</ref>}}
 
Tatsächlich ist die [[Emergenz]] neuer Phänomene in einem übergeordneten [[ganzheit]]lichen System stets mit einer [[Submergenz]] der Eigenschaften seiner Teile verbunden, die aber in dem höheren Ganzen gleichsam im Sinne [[Hegel]]s „[[Dialektische Aufhebung|aufgehoben]]“ sind und bei der Zerteilung des Systems wieder in Erscheinung treten können. Daher kann man auch nicht einfach behaupten, dass [[Molekül]]e aus [[Atom]]en ''zusammengesetzt'' seien. Darauf hatte schon [[Rudolf Steiner]] in seinen Ausführungen über die [[Ureiweißatmosphäre]] der [[Erde (Planet)|Erde]] hingewiesen. Das [[Eiweiß]] sei nicht einfach aus [[Kohlenstoff]], [[Wasserstoff]], [[Sauerstoff]] und [[Stickstoff]] aufgebaut, sondern eine höher geartete Substanz:
 
{{GZ|Heute denkt man sich überhaupt bei allem: es sei zusammengesetzt;
aber das ist ein Unsinn. Dasjenige, was man als gewisse höher geartete
Substanzen kennt, das ist nicht immer aus dem zusammengesetzt, was
dann erscheint, wenn man es analysiert; sondern die Dinge hören auf,
in der höheren Substanz darinnen zu sein. Der Kohlenstoff ist da drinnen
nicht Kohlenstoff, der Sauerstoff nicht Sauerstoff und so weiter,
sondern das ist eine höher geartete Substanz.|232|74}}
 
Steiner erläutert das auch am Beispiel des kubisch kristallisierenden [[Kochsalz]]es, das aus [[Natrium]] und [[Chlor]] gebildet werden kann.
 
{{GZ|Wenn wir die äußere Welt betrachten, so finden wir,
daß bis zum Kristall hinunter überall das Formprinzip tätig ist. Die
Substanzen, welche in den Kristall eintreten, müssen, um das zu
werden, als was der Kristall sich darstellt, gleichsam eingefangen
werden von dem Formprinzip, und dieses macht mit Hilfe der Substanzen
den Kristall erst zu dem, was er ist. Nehmen Sie zum Beispiel
das Kochsalz, Chlornatrium, so haben Sie als physische Substanzen
miteinander verbunden Chlor und Natrium, ein Gas und ein Metall.
Sie werden leicht einsehen, daß diese beiden Stoffe, so wie sie sind,
bevor sie eingefangen werden durch eine formende Wesenheit und
dadurch erst zu einer chemischen Verbindung in Würfeln kristallisiert
erscheinen, jede für sich völlig andere Formen zeigt. Bevor sie
eintreten in dieses Formprinzip, haben sie nichts Gemeinsames; aber
sie werden eingespannt, aufgenommen von diesem Formprinzip, und
dieses bildet den physischen Körper Kochsalz.|128|153}}
 
So einseitig die reduktionistische Haltung auch ist, so kann sie dennoch, wenn sie an ihre Grenzen stößt, zugleich die beste Grundlage dafür schaffen, klar und deutlich jene Erscheinungen zu identifizieren die eine irreduzible starken Form der [[Emergenz]] zeigen. Damit wird der Blick auf neue Seinsebenen mit eigenständigen Gesetzmäßigkeiten eröffnet, die grundsätzlich nicht auf jene der darunterliegenden Ebenen reduziert werden können. Ziel der Wissenschaft muss es dann sein, die eigenständigen Gesetzmäßigkeiten der höheren Seinsebenen mit ihnen gemäßen, noch zu entwickelnden bzw. weiterzuentwickelnden [[Methode]]n zu erforschen und ihren ideellen Bezug zu den unteren Daseinsebenen aufzuklären.
 
Damit wird keinesfall ein mit Recht als problematisch angesehener [[Dualismus]] begründet. Den verschiedenen Daseinsebenen sind vielmehr völlig unterschiedliche Erscheinungsbereiche zugeordnet, zwischen denen keine [[kausal]]e, sehr wohl aber eine [[idee]]lle, durch das [[Denken]] einsehbare, [[begriff]]lich fassbare Verbindung besteht. Der Fehler entsteht, weil man die Erscheinungen [[an sich]] schon als fertige [[Wirklichkeit]] ansieht, was aber nicht der Fall ist. Erscheinungen können daher prinzipiell nicht aufeinander einwirken. Erst durch den entsprechenden Begriff wird die wahrgenommene Erscheinung zur Wirklichkeit erhoben. Dem Pluralismus der Erscheinungswelt steht damit ein geistiger [[Monismus]] gegenüber, der auch die Grundlage der [[Anthroposophie|anthroposophischen Geisteswissenschaft]] bildet.
 
{{GZ|Erst im Begriffe also bekommt die Welt ihren vollen Inhalt. Nun
haben wir aber gefunden, dass uns der Begriff über die einzelne
Erscheinung hinaus auf den Zusammenhang der Dinge verweist.
Somit stellt sich das, was in der Sinnenwelt getrennt, vereinzelt
auftritt, für den Begriff als ''einheitliches'' Ganzes dar. So entsteht
durch unsere naturwissenschaftliche Methodik als Endziel die
''monistische Naturwissenschaft''; aber sie ist nicht abstrakter
Monismus, der die Einheit schon vorausnimmt, und dann die
einzelnen Tatsachen des ''konkreten'' Daseins in gezwungener
Weise darunter subsummiert, sondern der konkrete Monismus,
der Stück für Stück zeigt, dass die scheinbare Mannigfaltigkeit
des Sinnendaseins sich zuletzt nur als eine ideelle Einheit
erweist. Die Vielheit ist nur eine Form, in der sich der
einheitliche Weltinhalt ausspricht. Die Sinne, die nicht in der
Lage sind, diesen einheitlichen Inhalt zu erfassen, halten sich an
die Vielheit; sie sind geborene Pluralisten. Das Denken aber
überwindet die Vielheit und kommt so durch eine lange Arbeit
auf das einheitliche Weltprinzip zurück.|1|282|277}}
 
Wäre alles Geschehen innerhalb der [[Physische Welt|physischen Welt]] streng [[Determinismus|determiniert]], so wäre diese allerdings vollkommen in sich abgeschlossen und ausschließlich durch sich selbst bestimmt. Die starke Form der [[Emergenz]] wäre dann unmöglich. Nach den Ergebnissen der [[Quantentheorie]] ist aber ein durchgängiger Determinismus innerhalb der [[physik]]alisch fassbaren Welt nicht gegeben. Im Rahmen der Quantenmechanik sind nur [[Wikipedia:Wahrscheinlichkeitsaussage|Wahrscheinlichkeitsaussage]]n über künftige [[Beobachtung]]en möglich, was nach der [[Wikipedia:Kopenhager Deutung|Kopenhager Deutung]] bedeutet, dass das raum-zeitliche Verhalten eines mikrophysikalischen Systems  grundsätzlich indeterminiert ist, dafür aber ein streng gesetzmäßig geordnetes Feld von [[Möglichkeit]]en eröffnet. Auch für die moderne [[Evolution]]stheorie ist der - quantentheoretisch zu rechtfertigende - [[Zufall]] ein wesentlicher Faktor. Gerade dadurch eröffnet sich aber der Ausblick auf höhere „emergente“ [[Weltebenen]], die gesetzmäßig mit den untergeordneten Ebenen verbunden sind.
 
In der [[Anthroposophie]] werden folgende vier grundlegenden [[Weltebenen]] unterschieden:
 
* Die [[physische Welt]],
* die Welt des [[Leben]]s (von [[Rudolf Steiner]] auch [[Ätherwelt]] genannt)
* die Welt des [[Seele|Seelischen]]
* die Welt des [[Geist]]es
 
Eine dem Reduktionsmus entgegengesetzte Haltung kennzeichnet den [[Holismus]], der davon ausgeht, dass ''das Ganze mehr ist als seine Teile'' und die Teile vom [[Ganzheit|Ganzen]] her bestimmt werden. Diese Anschauung macht sich seit der Entwicklung der [[Quantentheorie]] die Physik immer mehr zueigen und widerspricht damit selbst dem reduktionistischen Konzept. [[Hans-Peter Dürr]] hat es so formuliert:
 
{{LZ|Der Bruch in unserem Verständnis der Wirklichkeit, den die neue Physik fordert, ist radikal. Deutet diese Physik doch darauf hin, daß die eigentliche Wirklichkeit, was immer wir darunter verstehen, im Grunde keine Realität im Sinne einer dinghaften Wirklichkeit ist...
 
Die <Unschärfe> (d.h. die nichtkausale Natur der atomaren Phänomene) ist Ausdruck einer holistischen, einer ganzheitlichen Struktur der Wirklichkeit...
 
So steht das Getrennte (etwa durch die Vorstellung isolierter Atome) nach neuer Sichtweise nicht am Anfang der Wirklichkeit, sondern näherungsweise Trennung ist mögliches Ergebnis einer Strukturbildung, nämlich: Erzeugung von Unverbundenheit durch Auslöschung im Zwischenbereich (Dürr 1992). Die Beziehungen zwischen Teilen eines Ganzen ergeben sich also nicht erst sekundär als Wechselwirkung von ursprünglich Isoliertem, sondern sind Ausdruck einer primären Identität von allem. Eine Beziehungsstruktur entsteht also nicht nur durch Kommunikation, einem wechselseitigen Austausch von Signalen, verstärkt durch Resonanz, sondern gewissermaßen auch durch Kommunion, durch Identifizierung...
 
Die [[holistisch]]en Züge der Wirklichkeit, wie sie in der neuen fundamentalen Struktur der Materie zum Ausdruck kommen, bieten hierbei die entscheidende Voraussetzung dafür, daß die für uns wesentlichen Merkmale des Lebendigen dabei nicht zu mechanistischen Funktionen verstümmelt werden.|Dürr 1997}}
 
Und für [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]], der maßgeblich an der Entwicklung der Quantentheorie beteiligt war, sind die elementaren Bausteine der Physik ideeller, d.h. [[geist]]iger Natur:
 
{{LZ|Die Elementarteilchen können mit den regulären Körpern in Platos "Timaios" verglichen werden. Sie sind die Urbilder, die Ideen der Materie.|Heisenberg, S. 281}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Uwe Todt]]: ''Anthroposophie und Martinus Geisteswissenschaft. Aspekte eines zukünftigen Christentums'', Novalis Verlag 2016, ISBN 978-3-941664-51-7, [http://novalisverlag.de/?product=anthroposophie-und-martinus-geisteswissenschaft Verlagsauskunft] , [http://d-nb.info/1099939003/04 Inhaltsverzeichnis]
* [[Uwe Todt]]: ''Martinus – Leben und Werk'', Band I.: ''Martinus‘ Leben 1890-1981, eine Biographie'', Novalis Verlag, Schaffhausen 2007; Band II.: ''Sein Werk. Ein zusammenfassender  Überblick  mit geisteswissenschaftlicher Erörterung'', Novalis Verlag, Schaffhausen 2008, ISBN 978-3-907260-46-3 und ISBN 978-3-907260-48-7; [http://diedrei.org/tl_files/hefte/2009/heft12-2009/11%20Buecher-12-09.pdf Rezension (Günter Röschert)]
* [[Uwe Todt]]: ''Kosmisches Wissen. Der neue Weltimpuls des Dänen Martinus'', Novalis 2012, ISBN 978-3-941664-30-2, [http://d-nb.info/1021830615/04 Inhaltsverzeichnis]
*Helle Bertelsen: ''Martinus Cosmology'', in: Western Esotericism in Scandinavia (eds. Henrik Bogdan, Olav Hammer), Brill Verlag, Leiden 2016, ISBN 9789004302419, pp 254-263 (Chapter 32 [https://books.google.de/books?id=rGpyDAAAQBAJ&pg=PA254&lpg=PA254&dq=Helle+Bertelsen:+Martinus+Cosmology,+in:+Western+Esotericism+in+Scandinavia]),


# Hans-Peter Dürr (Hrsg.):  ''Rupert Sheldrake in der Diskussion'', Scherz-Verlag, Bern München Wien 1997, S 227ff
== Siehe auch ==
# Werner Heisenberg: ''Der Teil und das Ganze'', 7. Aufl. München: Piper, 2002, ISBN 3492222978
* [[Maitreya]]
# Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
*{{wikipediaEN|Martinus Thomsen}}
# Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
 
* {{DNB-Portal|124088031}}
# [http://homepages.uni-tuebingen.de/wolfhard.koch/reduktionismus.pdf Wolfhard Koch: ''Kann Chemie auf Physik reduziert werden?''] - Vortragsmanuskript [[Wikipedia:Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] (1999)
* {{DDB|Person|124088031}}
* [http://www.martinus.dk/de/martinus-kosmologie/ Mehrsprachige Website des Martinus-Instituts Kopenhagen]
* [http://www.martinus-verlag.de/ www.martinus-verlag.de] (Hier gibt es die komplett übersetzte Martinus Literatur sowie Sekundärliteratur.)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


<references />
{{Normdaten|TYP=p|GND=124088031|LCCN=n/83/58253|VIAF=343145616544801380009}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
{{SORTIERUNG:Thomsen, Martinus}}
[[Kategorie:Spiritueller Lehrer]]
[[Kategorie:Eingeweihter]]
[[Kategorie:Medium]]
[[Kategorie:Mystiker]]
[[Kategorie:Däne]]
[[Kategorie:Martinus Thomsen|!]]
{{wikipedia}}

Version vom 12. Mai 2022, 15:43 Uhr

Martinus Thomsen, genannt Martinus, (* 11. August 1890 in der Nähe des nordjütländischen Dorfs Sindal; † 8. März 1981) war ein dänischer Schriftsteller und Mystiker.

Leben

Thomsen stammte aus kargen Verhältnissen und genoss als junger Mann nur die nötigste Schulbildung. Später arbeitete er in der Milchindustrie, schließlich als Nachtwächter in einer Molkerei. Im März 1921 erlebte er nach einer Meditation eine Vision, die ihm den Anstoß zu seiner schriftstellerischen Tätigkeit gab.

Das Lebenswerk des philosophischen Autodidakten Thomsen besteht aus Schriften in einem Umfang von rund zehntausend Schreibmaschinenseiten, es wird bezeichnet als die „Martinus-Kosmologie“ beziehungsweise als „Das Dritte Testament“. Dabei handelt es sich nach Angaben von Anhängern um eine „Fortsetzung der Bibel“.[1] Martinus Thomsen selbst spricht davon, dass ihm „aufgetragen wurde, die Christusmission weiterzuführen und Gottes zukünftige Schöpfungsvollendung der Menschheit (…) zu offenbaren“.[2] Seine Publikationen umfassen den Haupttitel „Livets Bog“ (Das Buch des Lebens) in sieben Bänden, „Das ewige Weltbild“ in vier Bänden, die Bücher Logik, Beisetzung und 30 kleinere Bücher mit verschiedenen Titeln.

Im Jahr 1932 wurde in Kopenhagen das Martinus-Institut gegründet, um Martinus' Literatur in verschiedenen Sprachen zugänglich zu machen.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Martinus Thomsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.