Vier-Elemente-Lehre und Meditationes de prima philosophia: Unterschied zwischen den Seiten

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Nach der '''Vier-Elemente-Lehre''' besteht alles [[Sein]] aus den vier Grundelementen [[Feuer]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Erde]].  
[[Datei:Meditationes de prima philosophia - Renatus Cartesius.jpg|mini|''Meditationes de prima philosophia'']]
Die '''Meditationes de prima philosophia, in qua Dei existentia et animae immortalitas demonstratur''' ([[Latein|lat.]] ''Meditationen über die Erste Philosophie, in welcher die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele bewiesen wird'') sind ein epochales Werk des französischen Philosophen [[René Descartes]] über [[Metaphysik]] und [[Erkenntnistheorie]] aus dem Jahre [[1641]]. Im Jahre [[1647]] wurden die zunächst lateinisch gedruckten Meditationen unter dem Titel ''Méditations sur la philosophie première, dans laquelle sont démontrées l’existence de Dieu et l’immortalité de l’âme'' ins Französische übersetzt. Auf Deutsch erschien ein Teil des Buches 1863 übersetzt von [[w:Kuno Fischer|Kuno Fischer]] in den ''Hauptschriften zur Grundlegung seiner Philosophie''. [[w:Julius von Kirchmann|Julius von Kirchmann]] veröffentlichte 1870 unter dem Titel ''Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie'' eine vollständige deutsche Übersetzung. Unter dem Titel ''Meditationen über die Grundlagen der Philosophie'' erschien 1904 die Übersetzung von Artur Buchenau.


== Griechische Philosophen ==
== Inhalt ==


=== Vorläufer: Thales, Anaximes und Heraklit===
Die ''Meditationes de prima philosophia'' bestehen neben einem vorangestellten Schreiben an die Sorbonne, einem Vorwort an den Leser und einer Übersicht aus sechs monologischen Einzelmeditationen und anschließend sieben Einwänden von unterschiedlichen zeitgenössischen Gelehrten (u. a. [[Thomas Hobbes]], [[Marin Mersenne]], [[Pierre Gassendi]]) sowie Descartes' jeweiligen Erwiderungen auf diese.  
Der [[Wikipedia:Griechenland|griechische]] Philosoph [[Wikipedia:Thales|Thales]] von [[Wikipedia:Milet|Milet]] in [[Wikipedia:Ionien|Ionien]] vertrat die Ansicht, dass alle Stoffe nur verschiedene Aspekte des Urstoffes Wasser darstellen, denn Wasser war seiner Ansicht nach in größter Menge vorhanden. Er stellte sich vor, dass die Erde als flache Scheibe auf Wasser schwimmen würde und dass auch über dem Halbkugeligen Himmelsgewölbe Wasser vorhanden sei.


Seine Theorien fanden große Anerkennung, es wurde jedoch angefochten, dass Wasser der Urstoff sei. In den folgenden Jahrhunderten führten astronomische Überlegungen in Griechenland zu dem Schluss, dass der Himmel eine Kugel sei, in dessen Mitte sich die ebenfalls kugelförmige Erde befinde.
== Erste Meditation ==


[[Wikipedia:Anaximenes|Anaximenes]] - ebenfalls aus Milet - kam zu dem Schluss, dass die Luft der Urstoff sei und zum Mittelpunkt des Universums hin zusammengepresst werde, wodurch die anderen Elemente Wasser und Erde entständen.
;''Woran man zweifeln kann''


[[Wikipedia:Heraklit|Heraklit]] aus der Nachbarstadt [[Wikipedia:Ephesus|Ephesus]] war der Ansicht, dass das sich stets wandelnde und verändernde Feuer der Urstoff sein müsse, da sich im Universum alles wandelt.
In der ersten Meditation wendet Descartes den [[Methodischer Zweifel|methodischen Zweifel]] an. Dabei setzt er nicht bei den einzelnen Erkenntnissen, sondern bei den Prinzipien der Erkenntnisse selbst an, auf die er bis dahin alles stützte, was er für wahr hielt. Zunächst klammert er alle [[Erkenntnis]]se aus, welche nur mittels sinnlicher Wahrnehmung vermittelt werden. Dann klammert er auch Erkenntnisse aus, die [[Arithmetik]], [[Geometrie]] und vergleichbare [[Wissenschaft]]en vermitteln, wie sie von allgemeinen Dingen handeln und bei denen es nicht relevant ist, ob sie wirklich existieren, denn ein böser Dämon ([[Genius malignus|Descartscher Dämon]]) könnte diese Erkenntnisse auch vorgetäuscht haben.


=== Empedokles ===
== Zweite Meditation ==
Die breiteste Wirkung hatte ihre Formulierungen durch den griechischen Naturphilosophen [[Empedokles]] im [[Wikipedia:5. Jahrhundert v. Chr.|5. Jahrhundert v. Chr.]].


Die Vorgänger von Empedokles haben den vier Elemente nur Eigenarten zugeschrieben, die wir heute den [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzustände]]n zuordnen. Ein Beispiel dafür ist die Verflüssigung eines Gases durch [[Wikipedia:Druck|Druck]] bei Anaximes. Auch dass feste Stoffe bei Empedokles und seinen Vorgängern dem Element Erde zugeordnet werden, flüssige dem Wasser und gasförmige der Luft, entspricht dem heutigen Konzept der Aggregatzustände.
;''Über die Natur des menschlichen Geistes; dass er der Erkenntnis näher steht als der Körper''


Dagegen schreibt Empedokles den Elementen eine Eigenart zu, die eher unseren heutigen [[Wikipedia:Chemisches Element|Elementen]] aus dem [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] entspricht: Er nahm an, die vier Elemente wären ewig existierende und unveränderliche Grundsubstanzen, die durch Mischung die Vielfalt der Stoffe bilden.
In der zweiten Meditation nennt Descartes einen Punkt, der von dem, was er in der ersten Meditation methodisch angezweifelt hat, verschieden ist und keinen Anlass zu Zweifeln bietet, da selbst ein möglicher böser Dämon ihn in diesem Punkt nicht täuschen kann.  


=== Nachfolger ===
:''„Zweifellos bin also auch Ich, wenn er mich täuscht; mag er mich nun täuschen, so viel er kann, so wird er doch nie bewirken können, daß ich nicht sei, so lange ich denke, ich sei etwas. Nachdem ich so alles genug und übergenug erwogen habe, muß ich schließlich festhalten, daß der Satz ‚[[Cogito ergo sum|Ich bin, Ich existiere]]‘, so oft ich ihn ausspreche oder im Geiste auffasse, notwendig wahr sei.“'' (II, 3).  
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von späteren griechischen [[Wikipedia:Philosophie|Philosophen]] weiterentwickelt. [[Platon]] ordnete jedem der vier Elemente einen [[Wikipedia:platonischer Körper|regelmäßigen Körper]] zu.


[[Aristoteles]] wiederum gab den vier Elementen die Eigenschaften warm/kalt und trocken/feucht. Außerdem fügte er den [[Äther]] als fünftes Element (die so genannte [[Wikipedia:Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]) hinzu.
Im zweifelnden [[Denken]] erfährt Descartes sich selbst als existierend. Damit hat Descartes einen Fixpunkt gefunden, von dem er ausgehen kann.


Die [[Wikipedia:Stoa|Stoiker]] entwickelten die Vier-Elemente-Lehre weiter und führten das [[Wikipedia:Pneuma|Pneuma]] ein. Dieses wurde als Mischung des Feuers und der Luft interpretiert und galt als das Aktive in den Elementen. Dementsprechend wurden Luft und Feuer als aktive pneuma-artige Elemente und Erde und Wasser als passive Elemente angesehen. Pneuma erfüllte viele Funktionen, die Aristoteles dem Äther zuordnete.
== Dritte Meditation ==


Danach entwickelte sich diese Theorie in Europa längere Zeit nicht wesentlich weiter.
;''Über das Dasein Gottes''


== Alchemie ==
Die Leitfrage der dritten Meditation lautet nun, wie sich darauf sichere [[Erkenntnis]] aufbauen lässt. Dazu muss Descartes zunächst die Existenz des betrügenden Gottes, den er in der ersten Meditation eingeführt hat, ausschließen. Ihm gelingt dies, indem er einen [[Gottesbeweis]] formuliert, in welchem er von der Idee Gottes, die er in sich trägt, auf dessen wirkliche Existenz schließt: Da jede Ursache (Gott) prinzipiell vollkommener sei als ihre Folge (die Schöpfung, der Mensch) und die Idee eines [[unendlich]]en, unabhängigen, [[Omniszienz|allwissenden]] und [[Allmacht|allmächtigen]] Wesens nicht von einem Menschen als unvollkommenem Wesen selbst hervorgebracht worden sein könne, folgert Descartes, dass Gott notwendig existiere. Dies schließe die Existenz eines betrügenden Gottes aus, denn Gott könne ihn unmöglich täuschen, da Täuschung in den Bereich des Unvollkommenen gehört und damit der Idee Gottes als vollkommenem Wesen widersprechen würde.
===Der Umweg über Ägypten und Arabien===
[[Wikipedia:Alexander der Große|Alexander der Große]] eroberte das Persische Reich, das nach seinem Tod 323 v. Chr. auseinanderbrach. Ptolemäus, einer von Alexanders Generälen ließ in [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] den Musen einen Tempel, ein "Museum" bauen, das in seiner Funktion etwa einer heutigen [[Wikipedia:Universität|Universität]] entspricht. Das Museum mit der [[Wikipedia:Bibliothek von Alexandria|Bibliothek von Alexandria]] wurde in der Folgezeit zu einem Zentrum wissenschaftlicher Forschung. Dort verband sich die griechische Philosophie mit der ägyptischen Beherrschung der angewandten Chemie. Da in Ägypten chemische Kenntnisse eng mit der Religion verbunden waren, hatte das zwei Auswirkungen:
* Es wurde eine spirituelle Note in die Elementelehre eingebracht, die Beschäftigung mit dem feinstofflichen, die die jetzige Alchemie im Gegensatz zur jetzigen Chemie kennzeichnet.
* Das Wissen wurde als Geheimwissen betrachtet und die Angewohnheit Texte über Alchemie absichtlich unverständlich zu schreiben, wurde eingeführt


641 fielen die Araber in Ägypten ein und nannten die Chemie, die vorher Chemeia genannt worden war Al-kimiya. Sie übernahmen das Chemische Wissen und es gelangte dann durch die Kreuzzüge zurück nach Europa.
== Vierte Meditation ==


===Ab dem Mittelalter in Europa===
;''Über das Wahre und Falsche''
In der Alchemie des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit spielen die vier Elemente und die Quintessenz als fünftes Element eine wesentliche Rolle.


Nach dem maßgeblich durch [[Theophrast von Hohenheim|Paracelsus]] im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] formulierten [[Wikipedia:Mittelalter|mittelalterlichen]] Volksglauben stehen den vier Elementen jeweils bestimmte Elementarwesen vor:
In der vierten Meditation erläutert Descartes, warum sich Menschen trotz der [[Existenz|Nichtexistenz]] eines betrügenden Gottes in [[Arithmetik]], [[Geometrie]] und vergleichbaren [[Wissenschaft]]en irren können. Diese menschliche Irrtumsfähigkeit sei nicht von Gott gewollt oder von ihm hervorgebracht, sondern liege in der Endlichkeit des Menschen begründet. Die Möglichkeit des Menschen zu Erkenntnis zu gelangen sind begrenzt, sodass er bei diesem Erkenntnisprozess auch zu falschen Urteilen gelangen könnte.
* [[Erdgeist]]er oder [[Gnome]],  
* [[Wassergeist]]er oder [[Undinen]],  
* [[Luftgeist]]er oder [[Sylphen]]
* [[Feuergeist]]er oder [[Salamander]].


== Fünfte Meditation ==


Die Vier-Elemente-Lehre wurde von der [[Astrologie]] übernommen. Dabei wurde jedes der [[Tierkreiszeichen]] einem der vier Elemente zugeordnet.
;''Vom Wesen der materiellen Dinge, und nochmals von der Existenz Gottes''


<gallery perrow="4" caption="Alchemistische Symbole der vier Elemente">
In der fünften und sechsten Meditation muss Descartes nun noch Zweifel an der sinnlichen [[Wahrnehmung]] ausräumen, wozu mehr nötig ist, als nur auf ein mögliches vorschnelles Urteil zu verweisen. In der fünften Meditation folgert Descartes erneut die Existenz Gottes, indem er von dessen Definition als vollkommenem Wesen auf dessen Existenz schließt.
Bild:Feuer.svg|[[Feuer]]
Bild:Luft.svg|[[Luft]]
Bild:Wasser.svg|[[Wasser]]
Bild:Erde.svg|[[Erde (Element)|Erde]]
</gallery>


=== Übersicht ===
== Sechste Meditation ==
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Elemente und die ihnen zugeordneten Körper, Eigenschaften, Tierkreiszeichen, Elementarwesen und Himmelsrichtungen.


{| class="prettytable"
;''Vom Dasein der materiellen Dinge und von der realen Verschiedenheit des Geistes vom Körper''
|----- bgcolor="lightgrey"
! Element
! regelmäßiger Körper<br>(Platon)
! Eigenschaft<br>(Aristoteles)
! [[Tierkreiszeichen]]<br>(Astrologie)
! [[Elementarwesen]]<br>(Paracelsus)
! Himmelsrichtung
! [[Erzengel]]
! [[Temperament]]
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Feuer]] || [[Wikipedia:Tetraeder|Tetraeder]] || warm + trocken
| Widder, Löwe, Schütze
| [[Salamander]] || Süden || [[Michael]] || cholerisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Luft]] || [[Wikipedia:Oktaeder|Oktaeder]] || warm + feucht
| Zwillinge, Waage, Wassermann
| [[Sylphen]] || Osten|| [[Raphael]] || sanguinisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Wasser]] || [[Wikipedia:Ikosaeder|Ikosaeder]] || kalt + feucht
| Krebs, Skorpion, Fische
| [[Undinen]] || Westen|| [[Gabriel]] || phlegmatisch
|----- bgcolor=#EEEEEE
| [[Erde (Element)|Erde]] || [[Wikipedia:Würfel_(Geometrie)|Würfel]] || kalt + trocken
| Stier, Jungfrau, Steinbock
| [[Gnome]] || Norden|| [[Uriel]] || melancholisch<!-- Bardon hat in seinem Buch einen Fehler: Er hat die Temperamente den Elementen falsch zugeordnet-->
|}


== Heutige Bedeutung ==
In der sechsten Meditation führt Descartes aus, dass Sinnesempfindungen immer an ein denkendes und empfindendes Ich gebunden sind. Gott pflanze den Menschen die Vorstellung ein, Sinnesempfindungen rührten vom Körper her. Da es mit Gottes Wesen unvereinbar sei, dass er den Menschen täusche, müssten körperliche Dinge wahrhaft existieren. Den Bereich des denkenden, urteilenden Ichs bezeichnet Descartes als ''res cogitans'', während die körperlichen Dinge, also die Objektwelt in den Bereich der ''res extensa'' fallen.
=== Robert Boyle und das Periodensystem der Elemente ===
Die Vier Elemente Lehre war bis ins 17. Jahrhundert hinein bestimmend für die Chemie, die bis dahin durchweg Alchemie genannt wurde. Erst [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] leitete die Entwicklung ein, die zum heutigen [[Wikipedia:Periodensystem der Elemente|Periodensystem der Elemente]] führte, indem er nur noch diejenigen Stoffe als Elemente anerkannte, die sich nicht in andere Stoffe zerlegen lassen. Er nahm auch die Umbenennung der [[Wikipedia:Alchemie|Alchemie]] in Chemie vor, so dass jetzt nur noch die esoterische Richtung der Chemie als Alchemie bezeichnet wird.


Da der Begriff "Element" dadurch seinen Bezug zu den Aggregatzuständen verlor, wurde der Begriff [[Wikipedia:Aggregatzustand|Aggregatzustand]] neu geprägt.
Aus seinen Ausführungen schließt Descartes, dass alles das wahr ist, was klar und deutlich erkannt werden kann, sodass er eine sichere Basis für philosophische Erkenntnis gefunden habe.


=== Kunst ===
== Siehe auch ==
In der Kunstgeschichte stößt man auf zahlreiche [[Wikipedia:Allegorie|allegorische]] Darstellungen der Elemente.
 
=== Esoterik ===
[[Rudolf Steiner]] teilt das [[Feinstofflich]]e in mehrere "Welten" unterschiedlicher Dichte auf, die in sieben Ebenen aufgeteilt sind. In jeder Welt tragen die untersten vier Ebenen die Namen der Elemente.


In der chinesischen Kultur gibt es ein verwandtes Modell, die [[Wikipedia:Fünf-Elemente-Lehre|Fünf-Elemente-Lehre]], nach der die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer sind.
* [[Erkenntnistheorie]]
* [[Cogito ergo sum]]
* [[Gottesbeweis]]


== Die Entstehung der Elemente aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
== Literatur ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht sind die vier Elemente nach und nach im Zuge der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] entstanden; dabei differenzierten sich auch die einzelnen [[Äther]]zustände heraus:


# Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] entstand durch die [[Throne]], die ihre [[Wille]]nsubstanz hinopferten, das [[Feuer]]element und eng damit verbunden der [[Wärme]]äther.
* Gregor Betz: ''Descartes' «Meditationen». Ein systematischer Kommentar'', Originalausgabe, Reclam, Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-15-018828-6
#Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] verdichtete sich ein Teil der Wärme einerseits zum [[Luft]]element und verfeinerte sich anderseits zum [[Lichtäther]].
* René Descartes: ''Gespräch mit Burman'', lat.-dt., übers. u. hrsg. v. Hans W. Arndt, Meiner, Hamburg 1982, ISBN 978-3-7873-0501-8 <small> Enthält u.&nbsp;a. Erläuterungen zu den Meditationen</small>
#Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] fand eine weitere Verdichtung zum [[Wasser]]element statt, während zugleich der [[Klangäther]] entstand.
* René Descartes: ''Meditationen'', dreisprachige Parallelausgabe (lat., fr., dt.), herausgegeben von Andreas Schmidt, Sammlung Philosophie, Vandenhoeck & Ruprecht, 2011 (2. Auflage), ISBN 978-3525306048
#Auf der [[Erde]] wurde mit dem [[Erdelement]] der dichteste Zustand erreicht und es bildete sich Hand in Hand damit die höchste Ätherart, der [[Lebensäther]] heraus.
* René Descartes: ''Meditationen. Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen'', vollständig neu übersetzt, mit einer Einleitung herausgegeben von Christian Wohlers, PhB 598, Meiner, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7873-1888-9 (kartoniert 2011)
* René Descartes: ''Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Grundlagen der Philosophie'', Meiner, Hamburg, 1992, <br /> ''Philosophische Bibliothek'' Band 250a, lateinisch-deutsche Ausgabe, ISBN 3-7873-1080-0
* René Descartes: ''Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Erste Philosophie'', Reclam, Stuttgart, 1986, ISBN 3-15-002888-4
* [[w:Friedrich-Wilhelm von Herrmann|Friedrich-Wilhelm von Herrmann]]: ''Descartes' Meditationen'', Klostermann, Frankfurt a. M., 2011, ISBN 978-3-465-04127-6
* [[w:Andreas Kemmerling|Andreas Kemmerling]] (Hrsg.): ''René Descartes: Meditationen über die Erste Philosophie'', Klassiker Auslegen, Oldenbourg Akademieverlag, 2009, ISBN 978-3050043524


== Quellen ==
== Weblinks ==
*[[Wikipedia:Isaac Asimov|Isaac Asimov]]; 1969; Kleine Geschichte der Chemie. Vom Feuerstein bis zur Kernspaltung; München: Wilhelm Goldmann Verlag
;Textausgaben
*Wilhelm Strube; 1976; Der historische Weg der Chemie; Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie
* dreisprachig: ''[http://www.wright.edu/cola/descartes/ Meditationes de prima philosophia]'' (lateinischer Originaltext von 1641, englische Übersetzung von 1901, französische Übersetzung von 1647) (wright.edu)
* lateinisch: ''[[s:la:Liber:Meditationes de prima philosophia|Meditationes de prima philosophia]]'', éd. de Amstelodami, ex typographia Blavania 1685 (Vicifons).
* lateinisch: ''[http://www.gutenberg.org/etext/23306 Meditationes de prima philosophia]'' (Project Gutenberg)
* deutsch: ''[http://www.zeno.org/Philosophie/M/Descartes,+Ren%C3%A9/Untersuchungen+%C3%BCber+die+Grundlagen+der+Philosophie Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie]'', Übersetzung von Julius Heinrich von Kirchmann, [[1870]] (Zeno.org)
* deutsch: [http://www.gutenberg.org/files/27532/27532-h/27532-h.htm Betrachtungen über die Grundlagen der Philosophie], Übersetzung von Ludwig Fischer (Project Gutenberg)
;Sekundärliteratur
* Michael Renemann: [http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Michael.Renemann/descartes_meditationen.html Textexzerpt] und Zusammenfassung, Bochum


== Siehe auch ==
{{Navigationsleiste Descartes}}
[[Fünf-Elemente-Lehre]]


[[Kategorie:Philosophisches Werk von Descartes]]
[[Kategorie:Philosophisches Werk]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltentwicklung]]

Aktuelle Version vom 11. Juli 2020, 01:05 Uhr

Meditationes de prima philosophia

Die Meditationes de prima philosophia, in qua Dei existentia et animae immortalitas demonstratur (lat. Meditationen über die Erste Philosophie, in welcher die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele bewiesen wird) sind ein epochales Werk des französischen Philosophen René Descartes über Metaphysik und Erkenntnistheorie aus dem Jahre 1641. Im Jahre 1647 wurden die zunächst lateinisch gedruckten Meditationen unter dem Titel Méditations sur la philosophie première, dans laquelle sont démontrées l’existence de Dieu et l’immortalité de l’âme ins Französische übersetzt. Auf Deutsch erschien ein Teil des Buches 1863 übersetzt von Kuno Fischer in den Hauptschriften zur Grundlegung seiner Philosophie. Julius von Kirchmann veröffentlichte 1870 unter dem Titel Untersuchungen über die Grundlagen der Philosophie eine vollständige deutsche Übersetzung. Unter dem Titel Meditationen über die Grundlagen der Philosophie erschien 1904 die Übersetzung von Artur Buchenau.

Inhalt

Die Meditationes de prima philosophia bestehen neben einem vorangestellten Schreiben an die Sorbonne, einem Vorwort an den Leser und einer Übersicht aus sechs monologischen Einzelmeditationen und anschließend sieben Einwänden von unterschiedlichen zeitgenössischen Gelehrten (u. a. Thomas Hobbes, Marin Mersenne, Pierre Gassendi) sowie Descartes' jeweiligen Erwiderungen auf diese.

Erste Meditation

Woran man zweifeln kann

In der ersten Meditation wendet Descartes den methodischen Zweifel an. Dabei setzt er nicht bei den einzelnen Erkenntnissen, sondern bei den Prinzipien der Erkenntnisse selbst an, auf die er bis dahin alles stützte, was er für wahr hielt. Zunächst klammert er alle Erkenntnisse aus, welche nur mittels sinnlicher Wahrnehmung vermittelt werden. Dann klammert er auch Erkenntnisse aus, die Arithmetik, Geometrie und vergleichbare Wissenschaften vermitteln, wie sie von allgemeinen Dingen handeln und bei denen es nicht relevant ist, ob sie wirklich existieren, denn ein böser Dämon (Descartscher Dämon) könnte diese Erkenntnisse auch vorgetäuscht haben.

Zweite Meditation

Über die Natur des menschlichen Geistes; dass er der Erkenntnis näher steht als der Körper

In der zweiten Meditation nennt Descartes einen Punkt, der von dem, was er in der ersten Meditation methodisch angezweifelt hat, verschieden ist und keinen Anlass zu Zweifeln bietet, da selbst ein möglicher böser Dämon ihn in diesem Punkt nicht täuschen kann.

„Zweifellos bin also auch Ich, wenn er mich täuscht; mag er mich nun täuschen, so viel er kann, so wird er doch nie bewirken können, daß ich nicht sei, so lange ich denke, ich sei etwas. Nachdem ich so alles genug und übergenug erwogen habe, muß ich schließlich festhalten, daß der Satz ‚Ich bin, Ich existiere‘, so oft ich ihn ausspreche oder im Geiste auffasse, notwendig wahr sei.“ (II, 3).

Im zweifelnden Denken erfährt Descartes sich selbst als existierend. Damit hat Descartes einen Fixpunkt gefunden, von dem er ausgehen kann.

Dritte Meditation

Über das Dasein Gottes

Die Leitfrage der dritten Meditation lautet nun, wie sich darauf sichere Erkenntnis aufbauen lässt. Dazu muss Descartes zunächst die Existenz des betrügenden Gottes, den er in der ersten Meditation eingeführt hat, ausschließen. Ihm gelingt dies, indem er einen Gottesbeweis formuliert, in welchem er von der Idee Gottes, die er in sich trägt, auf dessen wirkliche Existenz schließt: Da jede Ursache (Gott) prinzipiell vollkommener sei als ihre Folge (die Schöpfung, der Mensch) und die Idee eines unendlichen, unabhängigen, allwissenden und allmächtigen Wesens nicht von einem Menschen als unvollkommenem Wesen selbst hervorgebracht worden sein könne, folgert Descartes, dass Gott notwendig existiere. Dies schließe die Existenz eines betrügenden Gottes aus, denn Gott könne ihn unmöglich täuschen, da Täuschung in den Bereich des Unvollkommenen gehört und damit der Idee Gottes als vollkommenem Wesen widersprechen würde.

Vierte Meditation

Über das Wahre und Falsche

In der vierten Meditation erläutert Descartes, warum sich Menschen trotz der Nichtexistenz eines betrügenden Gottes in Arithmetik, Geometrie und vergleichbaren Wissenschaften irren können. Diese menschliche Irrtumsfähigkeit sei nicht von Gott gewollt oder von ihm hervorgebracht, sondern liege in der Endlichkeit des Menschen begründet. Die Möglichkeit des Menschen zu Erkenntnis zu gelangen sind begrenzt, sodass er bei diesem Erkenntnisprozess auch zu falschen Urteilen gelangen könnte.

Fünfte Meditation

Vom Wesen der materiellen Dinge, und nochmals von der Existenz Gottes

In der fünften und sechsten Meditation muss Descartes nun noch Zweifel an der sinnlichen Wahrnehmung ausräumen, wozu mehr nötig ist, als nur auf ein mögliches vorschnelles Urteil zu verweisen. In der fünften Meditation folgert Descartes erneut die Existenz Gottes, indem er von dessen Definition als vollkommenem Wesen auf dessen Existenz schließt.

Sechste Meditation

Vom Dasein der materiellen Dinge und von der realen Verschiedenheit des Geistes vom Körper

In der sechsten Meditation führt Descartes aus, dass Sinnesempfindungen immer an ein denkendes und empfindendes Ich gebunden sind. Gott pflanze den Menschen die Vorstellung ein, Sinnesempfindungen rührten vom Körper her. Da es mit Gottes Wesen unvereinbar sei, dass er den Menschen täusche, müssten körperliche Dinge wahrhaft existieren. Den Bereich des denkenden, urteilenden Ichs bezeichnet Descartes als res cogitans, während die körperlichen Dinge, also die Objektwelt in den Bereich der res extensa fallen.

Aus seinen Ausführungen schließt Descartes, dass alles das wahr ist, was klar und deutlich erkannt werden kann, sodass er eine sichere Basis für philosophische Erkenntnis gefunden habe.

Siehe auch

Literatur

  • Gregor Betz: Descartes' «Meditationen». Ein systematischer Kommentar, Originalausgabe, Reclam, Stuttgart, 2011, ISBN 978-3-15-018828-6
  • René Descartes: Gespräch mit Burman, lat.-dt., übers. u. hrsg. v. Hans W. Arndt, Meiner, Hamburg 1982, ISBN 978-3-7873-0501-8 Enthält u. a. Erläuterungen zu den Meditationen
  • René Descartes: Meditationen, dreisprachige Parallelausgabe (lat., fr., dt.), herausgegeben von Andreas Schmidt, Sammlung Philosophie, Vandenhoeck & Ruprecht, 2011 (2. Auflage), ISBN 978-3525306048
  • René Descartes: Meditationen. Mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen, vollständig neu übersetzt, mit einer Einleitung herausgegeben von Christian Wohlers, PhB 598, Meiner, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7873-1888-9 (kartoniert 2011)
  • René Descartes: Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, Meiner, Hamburg, 1992,
    Philosophische Bibliothek Band 250a, lateinisch-deutsche Ausgabe, ISBN 3-7873-1080-0
  • René Descartes: Meditationes de Prima Philosophia. Meditationen über die Erste Philosophie, Reclam, Stuttgart, 1986, ISBN 3-15-002888-4
  • Friedrich-Wilhelm von Herrmann: Descartes' Meditationen, Klostermann, Frankfurt a. M., 2011, ISBN 978-3-465-04127-6
  • Andreas Kemmerling (Hrsg.): René Descartes: Meditationen über die Erste Philosophie, Klassiker Auslegen, Oldenbourg Akademieverlag, 2009, ISBN 978-3050043524

Weblinks

Textausgaben
Sekundärliteratur
  • Michael Renemann: Textexzerpt und Zusammenfassung, Bochum


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