Goetheanismus und Heiliger Geist: Unterschied zwischen den Seiten

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Das Wort '''Goetheanismus''' taucht zum ersten Mal 1803 in einem Brief des schwedischen Diplomaten von K. A. von Brinckmann an [[Goethe]] auf. Er bezeichnet damit die Weltanschauung Goethes insgesamt. Durch [[Rudolf Steiner]], den ersten Herausgeber der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes unter Einbeziehung des Nachlasses (Goethe 1891-1896), wurde die Bezeichnung ab 1915 zunehmend für die den Naturstudien Goethes zugrunde liegende Methode verwendet, ohne sie allein darauf zu beschränken.  
[[Bild:El_Greco_006.jpg|thumb|[[Wikipedia:El Greco|El Greco]]: ''Ausgießung des Heiligen Geistes'', 1604-1614, Museo del Prado, Madrid]]
[[Datei:Rom, Vatikan, Basilika St. Peter, Die Taube des Heiligen Geistes (Cathedra Petri, Bernini).jpg|mini|Die Taube als Symbol des Heiligen Geistes ([[Wikipedia:Petersdom|Petersdom]], [[Wikipedia:Cathedra Petri (Kunstwerk)|Cathedra Petri]], [[Wikipedia:Gian Lorenzo Bernini|Gian Lorenzo Bernini]])]]
Der '''Heilige Geist''' ({{ELSalt|Ἅγιον Πνεῦμα}} ''Hagion Pneuma''), auch [[Paraklet]] genannt, gilt nach [[Christentum|christlicher]] Auffassung als eine der drei [[Person]]en oder [[Hypostase]]n [[Gott]]es (siehe -> [[Dreifaltigkeit]]). [[Symbol]]isch wird er durch eine [[Taube]], [[Wasser]] oder durch [[Wikipedia:Flamme|Flamme]]n dargestellt und im griechischen [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]] knapp 100 mal erwähnt. Im [[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebräischen]] [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] wird der Heilige Geist als ''[[Ruach]] HaQodesh'' ({{He|רוח הקודש}}), wörtlich „Heiliger Atem“, ''Ruach [[JHWH]]'' ({{He|יהוה‏}} {{He|רוח}}) – „Atem des Herrn“, ''Ruach Ha[[Elohim]]'' – „Gottesatem“ oder auch kurz als ''Ruchaká'' – „dein Atem“ - bezeichnet.


Im Bereich der Naturwissenschaften tritt '''Goetheanismus''' als [[Wikipedia:Ganzheit|ganzheitlich]] orientierte, rein [[Phänomen|phänomenologisch]] auf die [[Erfahrung]] gegründete [[Wikipedia:Wissenschaft|Wissenschafts]][[Wikipedia:Methodik|methodik]] auf, die, im Gegensatz zur herkömmlichen Naturwissenschaft, frei von spekulativen Elementen, Hypothesen und Modellvorstellungen ist. Goethes naturwissenschaftliche Forschungsmethode darf nicht mit der idealistischen Naturphilosophie der Romantik ([[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling|Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling]], [[Wikipedia:Lorenz Oken|Lorenz Oken]]) verwechselt werden.
In der [[christlich]]en [[Esoterik]] wird der [[Astralplan]] als die ''Welt des Heiligen Geistes'' angesehen {{Lit|{{G|100|205}}}}.


== Die Grundlage von Goethes Forschungsmethode ==
Gemäß der [[Wikipedia:Apostelgeschichte|Apostelgeschichte]] wird zu [[Pfingsten]], 10 Tage nach der [[Himmelfahrt]] des [[Christus]], der Heilige Geist als der von Christus verheißene Tröster ([[Paraklet]]) in Gestalt feuriger Zungen auf die [[Jünger]] ausgegossen.
[[Rudolf Steiner]] charakterisiert den Ausgangspunkt von [[Goethe]]s Forschungsmethode so:
 
Im [[Mikrokosmos|mikrokosmischen]] Sinn wird auch der bereits zu [[Manas]] ([[Geistselbst]]) verwandelte Teil des [[Astralleib]]s des [[Mensch]]en als ''Heiliger Geist'' bezeichnet {{Lit|{{G|96|250ff}}}}. Wenn der Mensch im [[Seele|Seelischen]] [[schöpferisch]] tätig wird, so ist er schaffend aus dem Heiligen Geist {{Lit|{{G|107|312ff}}}}. Er vollbringt dann eine [[Schöpfung aus dem Nichts]], durch die er ein völlig neues Seelisches erschafft und dadurch die [[Astralwelt]] um eine neue Dimension des Menschlichen bereichert.
 
Bevor die Menschen in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] zu ihrer ersten [[irdisch]]en [[Verkörperung]] herabgestiegen waren, lebte in dem Heiligen Geist das gemeinschaftliche [[Selbstbewusstsein]] der Menschen:


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"Goethe hat - ich habe das durch viele Jahre hindurch in der verschiedensten Weise dargestellt - eigentlich eine ganz andere Richtung der Naturforschung gefordert, als diejenige ist, die dann im 19. Jahrhundert und für unsere Zeit noch entstanden ist. Goethe wollte nämlich aus der Naturforschung etwas ausgemerzt haben, was ja für das gewöhnliche Leben eine Berechtigung hat, aber aus der Forschung wollte er es ausgemerzt haben. Immer wieder und wiederum kommt er darauf zurück, dieses Bestimmte aus der Forschung auszumerzen. Das, was er ausmerzen wollte, das war nämlich das Kombinieren, das Interpretieren der Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden. Er wollte, daß nur die Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden, ihrer eigenen Natur nach als Phänomene beschrieben werden; er wollte die sinnlichen Phänomene auf ihre Urphänomene zurückführen, aber nicht kombinieren mit dem Verstande: Was liegt da oder dort zugrunde? - Einen wunderschönen Ausspruch, der über die ganze Goethesche Weltanschauung hinleuchtet, hat Goethe getan, indem er sagte: Die Bläue des Himmels ist selber schon Theorie, man suche nur nichts hinter ihr.
"Der Heilige Geist ist derjenige, der oben, vor (dem Beginn) der Verkörperung, das
 
Selbstbewusstsein hatte, und der Geist an sich ist der, welcher im Menschen das Ich-
Das reine Anschauen, das ist dasjenige, was Goethe gesucht haben will. Und den Verstand wollte er nur dazu benützt haben, um die Phänomene so zusammenzustellen, daß sie selbst ihre Geheimnisse aussprechen. Goethe wollte eine hypothesenfreie, eine von Verstandeskombination freie Naturforschung haben. Das liegt auch seiner Farbenlehre zugrunde. Man hat gar nicht verstanden, um was es sich bei diesen Dingen handelt." {{Lit|GA 180, S 69}}
Bewusstsein hatte. So dass Sie, wenn Sie alle Bewusstseine zusammenwerfen und damit
auch von dem Egoismus trennen würden, den Heiligen Geist wieder bekommen würden." {{Lit|{{G|96|230ff}}}}
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Goethe hat die Grundprinzipen seiner Forschungsmethode sehr ausführlich in dem etwa 1794 entstandenen Aufsatz [[Bild:Adobepdf small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/odyssee/Goethe/Goethe_Der_Versuch_als_Vermittler_von_Objekt_und_Subjekt.pdf Der Versuch als Vermittler von Subjekt und Objekt] besprochen.
Die [[physisch]]e Menschenform, die damals von der menschlichen [[Gruppenseele]] nur äußerlich "umschwebt" wurde, hatte eine [[vogel]]artige Gestalt. Davon leitet sich das [[Symbol]] der [[Wikipedia:Tauben|Taube]] für den Heiligen Geist ab {{Lit|{{G|100|249}}}}.


== Systematik ==
Wenn der Mensch aus der vollen [[Freiheit]], die ihm durch [[Luzifer]] ermöglicht wurde, den [[Christus]] erkennt, dann erfüllt er sich mit dem Heiligen Geist und dann trägt er nicht nur zu seiner eigenen [[Erlösung]] bei, sondern erlöst dadurch auch die luziferischen Wesenheiten. Dann wird Luzifer in neuer, verwandelter Gestalt auferstehen und sich als der Heilige Geist mit dem Christus in uns verbinden:
Im ''Anorganischen'' wird das [[Denken]] dazu verwendet, die den Sinnen durch Beobachtung und Experimente gegebenen Qualitäten so zu ordnen, dass das eine Phänomen in seinen Zuständen und Vorgängen als Folge anderer Phänomene verständlich wird. Dabei werden wesentliche (für das Erscheinen des Phänomens notwendige) und unwesentliche (nur modifizierende) Bedingungen unterschieden. Ein solches Phänomen, bei dem sich ein unmittelbar einsichtiger, gesetzmäßiger Zusammenhang mit den wesentlichen Bedingungen zeigt, ist ein ''Urphänomen''. Aus solchen können alle Beziehungen zwischen weiteren Phänomenen abgeleitet und letztere damit verstanden werden (''beweisende Methode''). So hat Goethe aus dem Urphänomen der [[Farbenlehre]] (Entstehung der Farbe an Licht, Finsternis und Trübe) die Grundlage einer Optik entwickelt (Goethe 1891-1896).  


In der ''organischen Welt'' bedingen sich die Glieder der Erscheinungen nicht mehr nur gegenseitig, sondern jedes Einzelne wird vom Ganzen her dessen Eigenart gemäß bestimmt. Beim Studium der Vorgänge wird bemerkt, dass sich die Verwandlung (Metamorphose) der Blattorgane einer Pflanze von den Keimblättern über die Laubblätter, die Kelch-, Kron-, Staub- und Fruchtblätter aus einer Grundform (dem ''Typus'') heraus vollziehen (Bockemühl 1977; Adams, Whicher 1960); die äußeren Bedingungen wirken lediglich modifizierend. Im gleichen Sinne werden die verschiedenen Arten als spezielle Erscheinungsformen der Gattung verständlich. Dies weist auf einen ''sinnlich-übersinnlichen'' Vorgang, der der Idee nach bei allen Pflanzen derselbe ist, der Erscheinung nach sowohl bei der einzelnen Pflanze als auch im ganzen Pflanzenreich verschiedene Formen hervorbringt und den Goethe die ''Urpflanze'' (den allgemeinen Pflanzentypus) nannte. Aus dieser lassen sich nach Goethe ''Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen'' und ''eine innere Wahrheit und Notwendigkeit haben'' (''entwickelnde Methode'').
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"Wenn der Mensch den Christus erkennt, wenn er sich wirklich
einläßt auf die Weisheit, um zu durchschauen, was der Christus
ist, dann erlöst er sich und die luziferischen Wesenheiten durch die
Christus-Erkenntnis. Würde der Mensch sich bloß sagen: Ich bin zufrieden
damit, daß der Christus da war, ich lasse mich erlösen unbewußt - dann würde der Mensch niemals zur Erlösung der luziferischen
Wesenheiten etwas beitragen. Diese luziferischen Wesenheiten,
die dem Menschen die Freiheit gebracht haben, geben ihm
auch die Möglichkeit, diese Freiheit jetzt in einer freien Weise zu
benutzen, um den Christus zu durchschauen. Dann werden in dem
Feuer des Christentums geläutert und gereinigt die luziferischen
Geister, und es wird das, was durch die luziferischen Geister an der
Erde gesündigt worden ist, aus einer Sünde in eine Wohltat umgewandelt
werden. Die Freiheit ist errungen, aber sie wird als eine
Wohltat mit hineingenommen werden in die geistige Sphäre. Daß der
Mensch das kann, daß er imstande ist, den Christus zu erkennen,
daß Luzifer in einer neuen Gestalt aufersteht und sich als der
Heilige Geist mit dem Christus vereinigen kann, das hat der Christus
selbst noch als eine Prophezeiung denen gesagt, die um ihn waren,
als er sagte: Ihr könnt erleuchtet werden mit dem neuen Geist, mit
dem Heiligen Geist! - Dieser Heilige Geist ist kein anderer als der,
durch den auch begriffen wird, was der Christus eigentlich getan
hat. Christus wollte nicht bloß wirken, er wollte auch begriffen, er
wollte auch verstanden sein. Deshalb gehört es zum Christentum, daß
der Geist, der die Menschen inspiriert, der Heilige Geist, zu den
Menschen gesandt wird." {{Lit|{{G|107|254}}}}
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Im Gegensatz zur Pflanze entwickelt das ''Tier'' seelisches Innenleben, das sich nach außen in der instinkt- und triebgebundenen Eigenbeweglichkeit kundgibt; der Mensch hat darüber hinaus in seinem Inneren bewusst teil am Geistigen. Im Zusammenhang damit enthält der Wandel der tierischen und menschlichen Formen im Gegensatz zum Wandel der pflanzlichen Formen wesentliche Sprünge, die u. a. durch Einstülpung (z. B. bei der Bildung der inneren Organe) bzw. ''Umstülpung'', z. B. von Röhrenknochen in den Schädelknochen (Steiner 1926), verstanden werden können. Die ''entwickelnde Methode'' wird so zur ''Umstülpungsmethode'' erweitert, mit deren Hilfe u. a. die dreigliedrige tierische und menschliche Gestaltung erforscht wird (Poppelbaum 1938; Schad 1971).
== Gaben des Heiligen Geistes ==


Im Unterschied zum Tier werden in der Leiblichkeit des ''Menschen'' die Wirkungen des von Absterbeprozessen durchzogenen Nerven-Sinnessystems und des in Aufbauprozessen lebenden Stoffwechsel-Gliedmaßensystems durch ein eigenständiges, das momentan abgelähmte Leben momentan wieder anfachendes rhythmisches System so vermittelt, dass sie die physiologische Grundlage des Denkens, Wollens und Fühlens werden; durch diese Seelentätigkeiten kann die menschliche Individualität ihre Entwicklung selber fortsetzen (Steiner 1917). Von diesen Zusammenhängen ausgehend versucht der Goetheanismus, den sozialen Organismus in seiner [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung]] in Geistes-, Rechts- und Wirtschaftsleben zu verstehen und zu gestalten (Steiner 1919).
Im [[Katechismus der Katholischen Kirche]] Nr. 1831<ref>[http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6D.HTM#16 ''Katechismus der Katholischen Kirche'']. Website des Heiligen Stuhls. Abgerufen am 6. Dezember 2015.</ref> werden folgende sieben Gaben des Heiligen Geistes genannt, die als bleibende Anlagen den Menschen geneigt machen, dem Antrieb des Heiligen Geistes zu folgen:


== Goethe-Zitate ==
{{Zitat|Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind: [[Weisheit]], [[Einsicht]], [[Rat]], [[Stärke]], [[Erkenntnis]], [[Frömmigkeit]] und [[Gottesfurcht]]. In ihrer ganzen Fülle stehen sie Christus, dem Sohn Davids, zu [Vgl. {{B|Jes|11|1-2|LUT}}]. Sie vervollständigen und vervollkommnen die Tugenden derer, die sie empfangen. Sie machen die Gläubigen bereit, den göttlichen Eingebungen willig zu gehorchen.|Katechismus der katholischen Kirche|Nr. 1831}}
* "Ein Phänomen, ein Versuch kann nichts beweisen, es ist das Glied einer großen Kette, das erst im Zusammenhange gilt. Wer eine Perlenschnur verdecken und nur die schönste einzeln vorzeigen wollte, verlangend, wir sollten ihm glauben, die übrigen seien alle so, schwerlich würde sich jemand auf den Handel einlassen." Sprüche in Prosa 160, Maximen und Reflexionen 501


* "Kein Phänomen erklärt sich an und aus sich selbst; nur viele zusammen überschaut, methodisch geordnet, geben zuletzt etwas, was für Theorie gelten könnte." Sprüche in Prosa 161, Maximen und Reflexionen 500
Der Heilige Geist hat als der heile, gesunde Geist heilende, gesundende Macht, die sich auf alles überträgt, was an ihm teilhat. Der Heilige Geist gibt die Gabe des Heilens, er wirkt in der Gabe des Heilens:


* "Das Höchste wäre, zu begreifen, daß alles Faktische schon Theorie ist. Die Bläue des Himmels offenbart uns das Grundgesetz der Chromatik. Man suche nur nichts hinter den Phänomenen; sie selbst sind die Lehre." Sprüche in Prosa 165, Maximen und Reflexionen 488
{{GZ|Dann kommen wir herauf zu dem, was bewußt ist, was irgendeinen
Grad von Empfindung, von Bewußtsein hat, alles Tierische und
dem, was im Menschen tierisch ist. Das kann man schon fassen
mit Gedanken. Das hat jeder in sich. Was im Tier vorgeht, geht
zunächst in ihm selbst vor: das abstrakte Bewußtsein. Alles Bewußtsein der Welt lebt auch im Menschen, im abstrakten Denken. In sich
nennt es der Mensch «Geist», insofern es draußen in der schaffenden
Natur wirkt, nennt er es «Heiliger Geist». Das ist, was allem Empfinden und Bewußtsein zugrunde liegt. Krankheit gibt es nur im
Sondersein. Der Geist kann an sich nicht krank sein, sondern nur,
wenn er inkarniert ist in den unteren Körpern. Das Wort «heilig»
bedeutet «heil sein»; es drückt aus, daß der Geist, der draußen die
Welt durchflutet, gesund ist. Der Heilige Geist ist nichts anderes
als der durch und durch gesunde Geist; daher der, der sich mit dem
Heiligen Geist wirklich vereinigt, die Kraft des Heilens erhält. Sie
muß zu tun haben mit dem die Welt durchflutenden Heiligen Geist.
Das ist der Geist, der wirkt von Mensch zu Mensch als wirklicher
Heiler.|93a|132}}


* "Es gibt eine zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht, und dadurch zur eigentlichen Theorie wird. Diese Steigerung des geistigen Vermögens aber gehört einer hochgebildeten Zeit an." Sprüche in Prosa 167, Maximen und Reflexionen 509
== Anmerkungen ==
 
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* G. Adams und O. Whicher (1960): ''Die Pflanze in Raum und Gegenraum''. Stuttgart 1960
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989)
* J. Bockemühl (1977): ''Die Bildebewegungen der Pflanzen''. In: ''Erscheinungsformen des Ätherischen'', Stuttgart 1977, ISBN 3-7725-0401-9
#Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981)
* J. Bockemühl (1983): ''Goethes Naturwissenschaftliche Methode unter dem Aspekt der Verantwortungsbildung''. Elemente der Naturwissenschaft '''38''' 1983, S. 50-52
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988)
* J. Bockemühl (1994): ''Die Fruchtbarkeit von Goethes Wissenschaftsansatz in der Gegenwart''. Elemente der Naturwissenschaft '''61''' 1994, S. 52-69
* H. Bortoft (1995): ''Goethes naturwissenschaftliche Methode''. Stuttgart, ISBN 3-7725-1544-4
* J. W. Goethe (1891-1896): ''Naturwissenschaftliche Schriften''. Sophien-Ausgabe, Weimar
* J. W. Goethe (1883-1897): ''Naturwissenschaftliche Schriften''. Hrsg. Joseph Kürschner, Bd. 114 - 117, 1883-1897, Fotomechanischer Nachdruck Dornach 1982, ISBN 3-7274-5210-2 (Reihe, 5 Bände)
* P. Heusser (Hrsg.): ''Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften. Das Buch zur gleichnamigen Ringvorlesung an der Universität Bern''. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
* J. Kühl: ''Goethes Farbenlehre und die moderne Physik''. In P. Heusser (Hrsg.): ''Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften''. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
* H. Poppelbaum (1938): ''Tier-Wesenskunde''. Dornach 1954
* W. Schad (1971): ''Säugetiere und Mensch''. Stuttgart
* W. Schad (1986): ''Die Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung im Entwurf Goethes''. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1986, S. 9-30, ISBN 3-926347-00-7
* W. Schad (1987): ''Der Goetheanistische Forschungsansatz und seine Anwendung auf die ökologische Problematik des Waldsterbens''. In G. R. Schnell (Hrsg.): ''Waldsterben'', Stuttgart 1987, ISBN 3-7725-0549-X
* W. Schad (1999): ''Alles ist Blatt''. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1999, S. 9-33, ISBN 3-926347-21-X
* W. Schad (2001): ''Was ist Goetheanismus?'' Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 2001, S. 23-66, ISBN 3-926347-23-6
* R. Steiner (1883-1897): ''Goethes Naturwissenschaftliche Schriften''. Stuttgart 1962, GA-Nr. 1
* R. Steiner (1886): ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''. Dornach 1984, GA-Nr. 2, ISBN 3-7274-6290-6
* R. Steiner (1897): ''Goethes Weltanschauung''. Dornach 1985, GA-Nr. 6, ISBN 3-7274-6250-7
* R. Steiner (1917): ''Von Seelenrätseln''. GA-Nr. 21
* R. Steiner (1919): ''Die Kernpunkte der sozialen Frage''. GA-Nr. 23, Dornach 1976, ISBN 3-7274-0230-X
* R. Steiner (1926): ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie''. GA-Nr. 323, ISBN 3-7274-3230-6
* R. Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse'', [[GA 180]] (1966)
 
== Weblinks ==
* [http://www.forschungsinstitut.ch/index.php?id=669 Goetheanistische Naturwissenschaft - eine Bibliographie]
* [http://www.forschungsinstitut.ch Forschungsinstitut am Goetheanum (Schweiz)]
* [http://www.carus-institut.de/ Carl Gustav Carus-Institut (Deutschland)]
* [http://www.natureinstitute.org The Nature Institute (USA)]


{{Wikipedia}}
{{GA}}


[[Kategorie:Goetheanismus]]
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Trinität]]

Version vom 27. Juni 2016, 22:15 Uhr

El Greco: Ausgießung des Heiligen Geistes, 1604-1614, Museo del Prado, Madrid
Die Taube als Symbol des Heiligen Geistes (Petersdom, Cathedra Petri, Gian Lorenzo Bernini)

Der Heilige Geist (griech. Ἅγιον Πνεῦμα Hagion Pneuma), auch Paraklet genannt, gilt nach christlicher Auffassung als eine der drei Personen oder Hypostasen Gottes (siehe -> Dreifaltigkeit). Symbolisch wird er durch eine Taube, Wasser oder durch Flammen dargestellt und im griechischen Neuen Testament knapp 100 mal erwähnt. Im hebräischen Tanach wird der Heilige Geist als Ruach HaQodesh (רוח הקודש), wörtlich „Heiliger Atem“, Ruach JHWH (יהוה‏ רוח) – „Atem des Herrn“, Ruach HaElohim – „Gottesatem“ oder auch kurz als Ruchaká – „dein Atem“ - bezeichnet.

In der christlichen Esoterik wird der Astralplan als die Welt des Heiligen Geistes angesehen (Lit.: GA 100, S. 205).

Gemäß der Apostelgeschichte wird zu Pfingsten, 10 Tage nach der Himmelfahrt des Christus, der Heilige Geist als der von Christus verheißene Tröster (Paraklet) in Gestalt feuriger Zungen auf die Jünger ausgegossen.

Im mikrokosmischen Sinn wird auch der bereits zu Manas (Geistselbst) verwandelte Teil des Astralleibs des Menschen als Heiliger Geist bezeichnet (Lit.: GA 96, S. 250ff). Wenn der Mensch im Seelischen schöpferisch tätig wird, so ist er schaffend aus dem Heiligen Geist (Lit.: GA 107, S. 312ff). Er vollbringt dann eine Schöpfung aus dem Nichts, durch die er ein völlig neues Seelisches erschafft und dadurch die Astralwelt um eine neue Dimension des Menschlichen bereichert.

Bevor die Menschen in der lemurischen Zeit zu ihrer ersten irdischen Verkörperung herabgestiegen waren, lebte in dem Heiligen Geist das gemeinschaftliche Selbstbewusstsein der Menschen:

"Der Heilige Geist ist derjenige, der oben, vor (dem Beginn) der Verkörperung, das Selbstbewusstsein hatte, und der Geist an sich ist der, welcher im Menschen das Ich- Bewusstsein hatte. So dass Sie, wenn Sie alle Bewusstseine zusammenwerfen und damit auch von dem Egoismus trennen würden, den Heiligen Geist wieder bekommen würden." (Lit.: GA 96, S. 230ff)

Die physische Menschenform, die damals von der menschlichen Gruppenseele nur äußerlich "umschwebt" wurde, hatte eine vogelartige Gestalt. Davon leitet sich das Symbol der Taube für den Heiligen Geist ab (Lit.: GA 100, S. 249).

Wenn der Mensch aus der vollen Freiheit, die ihm durch Luzifer ermöglicht wurde, den Christus erkennt, dann erfüllt er sich mit dem Heiligen Geist und dann trägt er nicht nur zu seiner eigenen Erlösung bei, sondern erlöst dadurch auch die luziferischen Wesenheiten. Dann wird Luzifer in neuer, verwandelter Gestalt auferstehen und sich als der Heilige Geist mit dem Christus in uns verbinden:

"Wenn der Mensch den Christus erkennt, wenn er sich wirklich einläßt auf die Weisheit, um zu durchschauen, was der Christus ist, dann erlöst er sich und die luziferischen Wesenheiten durch die Christus-Erkenntnis. Würde der Mensch sich bloß sagen: Ich bin zufrieden damit, daß der Christus da war, ich lasse mich erlösen unbewußt - dann würde der Mensch niemals zur Erlösung der luziferischen Wesenheiten etwas beitragen. Diese luziferischen Wesenheiten, die dem Menschen die Freiheit gebracht haben, geben ihm auch die Möglichkeit, diese Freiheit jetzt in einer freien Weise zu benutzen, um den Christus zu durchschauen. Dann werden in dem Feuer des Christentums geläutert und gereinigt die luziferischen Geister, und es wird das, was durch die luziferischen Geister an der Erde gesündigt worden ist, aus einer Sünde in eine Wohltat umgewandelt werden. Die Freiheit ist errungen, aber sie wird als eine Wohltat mit hineingenommen werden in die geistige Sphäre. Daß der Mensch das kann, daß er imstande ist, den Christus zu erkennen, daß Luzifer in einer neuen Gestalt aufersteht und sich als der Heilige Geist mit dem Christus vereinigen kann, das hat der Christus selbst noch als eine Prophezeiung denen gesagt, die um ihn waren, als er sagte: Ihr könnt erleuchtet werden mit dem neuen Geist, mit dem Heiligen Geist! - Dieser Heilige Geist ist kein anderer als der, durch den auch begriffen wird, was der Christus eigentlich getan hat. Christus wollte nicht bloß wirken, er wollte auch begriffen, er wollte auch verstanden sein. Deshalb gehört es zum Christentum, daß der Geist, der die Menschen inspiriert, der Heilige Geist, zu den Menschen gesandt wird." (Lit.: GA 107, S. 254)

Gaben des Heiligen Geistes

Im Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 1831[1] werden folgende sieben Gaben des Heiligen Geistes genannt, die als bleibende Anlagen den Menschen geneigt machen, dem Antrieb des Heiligen Geistes zu folgen:

„Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht. In ihrer ganzen Fülle stehen sie Christus, dem Sohn Davids, zu [Vgl. Jes 11,1-2 LUT]. Sie vervollständigen und vervollkommnen die Tugenden derer, die sie empfangen. Sie machen die Gläubigen bereit, den göttlichen Eingebungen willig zu gehorchen.“

Katechismus der katholischen Kirche: Nr. 1831

Der Heilige Geist hat als der heile, gesunde Geist heilende, gesundende Macht, die sich auf alles überträgt, was an ihm teilhat. Der Heilige Geist gibt die Gabe des Heilens, er wirkt in der Gabe des Heilens:

„Dann kommen wir herauf zu dem, was bewußt ist, was irgendeinen Grad von Empfindung, von Bewußtsein hat, alles Tierische und dem, was im Menschen tierisch ist. Das kann man schon fassen mit Gedanken. Das hat jeder in sich. Was im Tier vorgeht, geht zunächst in ihm selbst vor: das abstrakte Bewußtsein. Alles Bewußtsein der Welt lebt auch im Menschen, im abstrakten Denken. In sich nennt es der Mensch «Geist», insofern es draußen in der schaffenden Natur wirkt, nennt er es «Heiliger Geist». Das ist, was allem Empfinden und Bewußtsein zugrunde liegt. Krankheit gibt es nur im Sondersein. Der Geist kann an sich nicht krank sein, sondern nur, wenn er inkarniert ist in den unteren Körpern. Das Wort «heilig» bedeutet «heil sein»; es drückt aus, daß der Geist, der draußen die Welt durchflutet, gesund ist. Der Heilige Geist ist nichts anderes als der durch und durch gesunde Geist; daher der, der sich mit dem Heiligen Geist wirklich vereinigt, die Kraft des Heilens erhält. Sie muß zu tun haben mit dem die Welt durchflutenden Heiligen Geist. Das ist der Geist, der wirkt von Mensch zu Mensch als wirklicher Heiler.“ (Lit.:GA 93a, S. 132)

Anmerkungen

  1. Katechismus der Katholischen Kirche. Website des Heiligen Stuhls. Abgerufen am 6. Dezember 2015.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989)
  2. Rudolf Steiner: Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis, GA 100 (1981)
  3. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.