Weisheit und Goetheanismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Weisheit''' ({{ELSalt|σοφία}} ''sophia'') ist zuerst als objektive kosmische Weisheit oder [[kosmische Intelligenz]] auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] entstanden, der daher zurecht auch als [[Kosmos der Weisheit]] bezeichnet wird. Hervorgegangen ist die Weisheit aus der [[Wahrheit]], die als eine im [[Äther]]ischen wirkende Kraft schon auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] veranlagt wurde. Weisheit ({{HeS|חכמה}}, [[Chochmah]]) ist die zweite [[Sephira]] am [[Lebensbaum der Kabbala]] und zugleich die oberste von dessen rechter Säule [[Jachin]].
Das Wort '''Goetheanismus''' taucht zum ersten Mal 1803 in einem Brief des schwedischen Diplomaten von K. A. von Brinckmann  an [[Goethe]] auf. Er bezeichnet damit die Weltanschauung Goethes insgesamt. Durch [[Rudolf Steiner]], den ersten Herausgeber der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes unter Einbeziehung des Nachlasses (Goethe 1891-1896), wurde die Bezeichnung ab 1915 zunehmend für die den Naturstudien Goethes zugrunde liegende Methode verwendet, ohne sie allein darauf zu beschränken.  


== Die Sprüche Salomons ==
Im Bereich der Naturwissenschaften tritt '''Goetheanismus''' als [[Wikipedia:Ganzheit|ganzheitlich]] orientierte, rein [[Phänomen|phänomenologisch]] auf die [[Erfahrung]] gegründete [[Wikipedia:Wissenschaft|Wissenschafts]][[Wikipedia:Methodik|methodik]] auf, die, im Gegensatz zur herkömmlichen Naturwissenschaft, frei von spekulativen Elementen, Hypothesen und Modellvorstellungen ist. Goethes naturwissenschaftliche Forschungsmethode darf nicht mit der idealistischen Naturphilosophie der Romantik ([[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling|Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling]], [[Wikipedia:Lorenz Oken|Lorenz Oken]]) verwechselt werden.


In den [[Wikipedia:Buch der Sprichwörter|Sprüchen]] [[Salomon]]s charakterisiert sich die Weisheit selbst so:
== Die Grundlage von Goethes Forschungsmethode ==


{{Zitat|22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.
=== Die Betonung des qualitativen Elements ===
23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.
24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.
25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,
26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.
27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe,
28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,
29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
30 da war ich als sein Liebling<ref>Luther übersetzte im Anschluss an die griechische und lateinische Bibel »der Werkmeister«.</ref> bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;
31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.
32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten!
33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind!
34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore!
35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.
36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.|Sprüche|{{BB|Spr|8|22-36|LUT}}}}


== Der Ursprung der Weisheit auf der alten Sonne ==
Goethe strebte nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[sinnlich]] erfahrbaren Erscheinungen. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung.


Die Entwicklung der [[Alte Sonne|alten Sonne]] stand unter der Leitung der [[Geister der Weisheit]].
[[Rudolf Steiner]] charakterisiert den Ausgangspunkt von [[Goethe]]s Forschungsmethode so:


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<div style="margin-left:20px">
"Was in der Wahrheit lebt, die sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der [[Alte Sonne|Sonnenentwickelung]] seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen vollen Abschluß erlangt haben." {{Lit|{{G|170|74}}}}
"Goethe hat - ich habe das durch viele Jahre hindurch in der verschiedensten Weise dargestellt - eigentlich eine ganz andere Richtung der Naturforschung gefordert, als diejenige ist, die dann im 19. Jahrhundert und für unsere Zeit noch entstanden ist. Goethe wollte nämlich aus der Naturforschung etwas ausgemerzt haben, was ja für das gewöhnliche Leben eine Berechtigung hat, aber aus der Forschung wollte er es ausgemerzt haben. Immer wieder und wiederum kommt er darauf zurück, dieses Bestimmte aus der Forschung auszumerzen. Das, was er ausmerzen wollte, das war nämlich das Kombinieren, das Interpretieren der Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden. Er wollte, daß nur die Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden, ihrer eigenen Natur nach als Phänomene beschrieben werden; er wollte die sinnlichen Phänomene auf ihre Urphänomene zurückführen, aber nicht kombinieren mit dem Verstande: Was liegt da oder dort zugrunde? - Einen wunderschönen Ausspruch, der über die ganze Goethesche Weltanschauung hinleuchtet, hat Goethe getan, indem er sagte: Die Bläue des Himmels ist selber schon Theorie, man suche nur nichts hinter ihr.
</div>
 
Heute tritt uns diese [[objektiv]]e Weisheit überall in der irdischen Natur entgegen, im weisheitsvollen Bau des Oberschenkelknochens ebenso wie im Bau des Wespennest, um nur zwei Beispiele zu nennen.
 
Die [[subjektiv]]e ''innerliche'' Weisheit, die [[individuell]]e [[Intelligenz]], trat erst mit dem menschlichen [[Ich]] in die Erdenentwicklung herein. Sie wird von [[Platon]] als eine der vier [[Kardinaltugend]]en des [[Mensch]]en genannt.


== Weisheit und Geister der Form ==
Das reine Anschauen, das ist dasjenige, was Goethe gesucht haben will. Und den Verstand wollte er nur dazu benützt haben, um die Phänomene so zusammenzustellen, daß sie selbst ihre Geheimnisse aussprechen. Goethe wollte eine hypothesenfreie, eine von Verstandeskombination freie Naturforschung haben. Das liegt auch seiner Farbenlehre zugrunde. Man hat gar nicht verstanden, um was es sich bei diesen Dingen handelt." {{Lit|GA 180, S 69}}
 
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"Überall in unserer Umgebung
finden wir alles angefüllt und imprägniert mit Weisheit, mit
dem, womit wir selbst imprägniert sein werden, wenn wir Manas im
vollen Umfange entwickelt haben werden. Diese Weisheit, die wir
überall finden, ist etwas, was zu den Gliedern der Geister der Form
gehört. Wie unser niederstes Glied der physische Leib ist, so ist die
Weisheit, die wir um uns herum finden, das unterste Glied der Geister
der Form. Dann haben diese Geister der Form Buddhi, Atman, wo
wir unseren Ätherleib und astralischen Leib haben, und dann noch das
achte, neunte, zehnte und elfte Glied. Sie sehen also, wir haben es hier
zu tun mit hoch erhabenen Wesenheiten, zu denen wir aufschauen,
und wenn wir die Weisheit in unserer Umgebung sehen, sehen wir
nur das letzte Glied dieser hoch erhabenen Wesenheiten." {{Lit|{{G|102|79f|77}}}}
</div>
</div>


== Weisheit und Geschlechtertrennung ==
=== Über die Wirklichkeit der Sinnesqualitäten ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Sehr schön und deutlich steht es in der Genesis: Bevor
Jahve den Menschen geschaffen hat, schuf er auf der Erde Früchte,
Tiere und so weiter und zuletzt schuf er den Menschen, Adam, und
diesen teilte er dann in zwei Geschlechter [...]
 
Die ganze befruchtende und fruchtbringende Kraft, die einen neuen
Menschen hervorbringt, war früher in einem Geschlecht vereinigt.
Dann wird der Mensch geteilt in männlich und weiblich. Welchem
Geschlecht kommt der eigentliche Anspruch auf die Zeugungskraft
zu? Es ist das Weibliche. Daher wird in der ältesten griechischen
Mythologie Zeus, der als Vater der Menschheit verehrt wurde, mit
einer Frauenbüste, mit einer weiblichen Büste dargestellt. Zeus als
übermenschliches Wesen war dem weiblichen Geschlecht näher. Das
weibliche Geschlecht war also das erste, das frühere, und hatte damals
in sich die Kraft, das ganze menschliche Individuum hervorzubringen.
Diese hervorbringende Kraft war vorhanden in dem eingeschlechtlichen
Menschen, der in seiner physischen äußeren Form sich eben
mehr der Form des Weibes näherte. In diesem eingeschlechtlichen
Menschen war das Befruchtende die Weisheit, das Geistige selbst,
und eine spätere Wiederholung davon ist die Befruchtung des weiblichen
Geistes mit inspirierter Weisheit. Dieser Mensch der eingeschlechtlichen
Zeit war das Ergebnis des im Weibe gegebenen Stoffes
und der Befruchtung mit dem göttlichen Geiste." {{Lit|{{G|093|230f|232}}}}
</div>


=== Geschlechtertrennung ===
Seit [[Wikipedia:John Locke|John Locke]] hat man unglücklicherweise zwischen primären und sekundären [[Sinnesqualitäten]] unterschieden. Farben etwa seien nur sekundäre subjektive Phänomene, die durch die primären objektiven Bewegungsvorgänge in der Natur ausgelöst würden. Immer wieder hat man argumentiert, dass man niemals wissen könne, ob ein anderer Mensch die Farben genauso erlebt wie wir, während wir bezüglich der Größe und Form der materiellen Gegenstände sehr leicht zu einer allgemeinen Übereinstimmung kommen könnten. Diese Argumentation ist aber grundfalsch. Sie beruht auf einer Verwechslung des sinnlich gegebenen Wahrnehmungsfaktors mit der gedanklich erkannten Gesetzmäßigkeit. Bezüglich Form und Größe der Gegenstände springen uns so schnell die zugrunde liegenden geometrischen Gesetzmäßigkeiten entgegen, dass wir gar nicht bemerken, dass wir es hier bereits mit einer gedanklichen Durchdringung der Wahrnehmung zu tun. Hinsichtlich dieser gedanklich erfassten geometrischen Gegebenheiten kommen wir tat-sächlich sehr schnell zu einer allgemeinen Übereinstimmung. Bei den Farbphänomenen kommen uns die damit verbundenen Gesetzmäßigkeiten nicht so unmittelbar zu [[Bewusstsein]]. Goethe wollte durch seine Farbenlehre gerade diese Gesetze, die nicht weniger objektiv sind als die geometrischen, bewusst machen. Hell und Dunkel, Rot und Grün, Violett und Blau usw. können genau so sicher unterschieden werden wie Dreiecke, Vierecke und Kreise. Und so wie es ganz oder teilweise farbenblinde Menschen gibt, gibt es auch Menschen die aufgrund neurologischer Defekte für bestimmte Formprinzipen blind sind.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Als die Spaltung der Geschlechter
"Aus der Idee des Gegensatzes der Erscheinung, aus der Kenntnis, die wir von den besondern Bestimmungen desselben erlangt haben, können wir schließen, dass die einzelnen Farbeindrücke nicht verwechselt werden können, dass sie spezifisch wirken und entschieden spezifische Zustände in dem lebendigen Organ hervorbringen müssen." (Goethe, Farbenlehre, § 761)
stattfand, trat die Differenzierung so ein, daß sich zunächst für das
weibliche Geschlecht die geistigen Befruchtungsorgane in Weisheitsorgane
verwandelten. Die männliche Kraft, die das Weib in sich hatte,
die verwandelte die schöpferische Kraft in die Organe der Weisheit.
So blieb dem Weibe die Hälfte der hervorbringenden Kraft; dem
Manne blieb die schöpferische physische Kraft. Durch diese Trennung
entstanden physisch das Rückenmark und das Gehirn mit den
Nervensträngen, dargestellt in dem Baum des Lebens und dem Baum
der Erkenntnis. Das Organ der Weisheit ist ausgebildet in den Rückgratringen
mit dem Rückenmark und dessen Ausdehnung im Gehirn.
Von da an ist eine Zweiheit im Menschen: Das sind die zwei Bäume
in der biblischen Urkunde, der Baum der Erkenntnis und der Baum
des Lebens [...]
 
Die physische Natur hatte sich gespalten in ein Befruchtendes und
ein zu Befruchtendes. Ebenso hat sich auch die geistige Natur gespalten.
Bei den weiblichen Individuen hat der Geist männlichen Charakter
und Färbung; beim Manne hat das Geistige einen weiblichen
Charakter. Das ist noch das Weib im Manne." {{Lit|{{G|093|231f|233}}}}
</div>
</div>


=== Luziferische Versuchung und Sündenfall ===
Für die bloße Subjektivität der Farbeindrücke wurde oft das erstmals von [[Wikipedia:Johannes Peter Müller|Johannes Peter Müller]] formulierte [[Wikipedia:Gesetz der spezifischen Sinnesenergien|Gesetz der spezifischen Sinnesenergien]] ins Treffen geführt. Das Auge bringt immer nur Licht- und Farberscheinungen hervor, egal ob es durch Stoß, Druck, elektrische Reizung oder eben auch durch äußeres Licht erregt wird. Die Farbqualitäten hätten daher unmittelbar gar nichts mit dem äußeren Reiz zu tun, sondern sie sind nur Erscheinungen innerhalb des Auges. In Wahrheit bestätigt das Gesetz der spezifischen Sinnesenergien aber nur das hier schon Gesagte. Jedes Sinnesorgan vermag eben grundsätzlich nur die seiner Natur entsprechenden Wahrnehmungsqualitäten zu zeigen, die es auch selbst hervorzubringen vermag. Es übersetzt alle Reize in die ihm gemäße Sprache. Wird das Auge durch Druck, Stoß oder elektrische Impulse erregt, entstehen dabei aber nur sehr unspezifische Farbeindrücke, die wenig über die Außenwelt aussagen – eben nur, dass da ein Stoß, Druck oder elektrischer Impuls als allgemeiner äußerer Reiz vorhanden war. Erst dem Licht gegenüber, durch das und für das es geschaffen wurde, entfaltet es seine volle Leistungsfähigkeit. Dieses Prinzip gilt aber für den Eigenbewegungssinn, durch den wir Formen wahrnehmen, nicht minder.


<div style="margin-left:20px">
=== Der ganzheitliche Charakter von Goethes Forschungsmethode ===
"Die biblische Legende stellt das sehr genau dar. Es wird bekanntlich
dem zweigeschlechtlichen Menschen verboten, vom Baume der
Erkenntnis zu essen. Die Kraft, die Jehova in den Menschen gelegt
hatte, war: seine Weisheit im Weibe wirken zu lassen. «Du sollst
nicht essen vom Baume der Erkenntnis», heißt soviel wie: Du sollst
nicht die befruchtende Kraft abtrennen und selbständig machen. -
Denn dadurch geht dem Weibe die Jahvekraft, die befruchtende
Kraft, verloren. Als das Weib vom Baume der Erkenntnis aß, legte
es den Grund dazu, selbständig in der Weisheit zu werden und somit
aufzuhören, ein unselbständiges Werkzeug Jehovas zu bleiben, wie
dieser es geplant hatte. So aber verlor es mit der Jehovakraft die
Kraft, sich selbst mit Weisheit zu befruchten. Es setzte diese Kraft
aus sich heraus, indem es [von dem Baume der Erkenntnis] aß und
dem Manne von dem Apfel gab. So wurde das Weib vom Manne
abhängig. Es war Luzifer, der den Menschen auf diesen Weg brachte,
um ihn selbständig zu machen. Dem widersetzte sich Jehova und
erließ deshalb das Verbot, vom Baume der Erkenntnis zu essen. Das
Weib aber ißt und gibt dem Manne. Der ißt auch, und dann folgt
die Strafe, von Jehova verhängt. Neue Leiber müssen entstehen, die
das Karma des vorigen Lebens austragen, der Tod und das Geborenwerden
kommen in die Welt. Das Weib ist nun nicht mehr durch
sich selbst fruchtbar, sondern ist unfruchtbar geworden. Und damit,
daß die Befruchtung von außen kommt, ist auch die Möglichkeit
eines solchen Todes in die Welt gekommen." {{Lit|{{G|093|232f|234}}}}
</div>


=== Passive männliche und aktive weibliche Weisheit ===
Sehr energisch trat Goethe allen Bestrebungen des [[Wikipedia:Reduktionismus|Reduktionismus]] entgegen, der allerdings in der Zeit nach ihm zur vorherrschenden naturwissenschaftlichen Erkenntnismethode wurde. Goethe war dem gegenüber der Ansicht, dass man das Wesen der Natur umfassend kennen lernen kann, indem man auch nur die Phänomene einer bestimmten einzelnen Sinnessphäre gründlich studiert. Ein Rückgriff aus Phänomene aus einem anderen Sinnesbereich ist dazu nicht nötig und auch nicht hilfreich. Goethe war überzeugt, dass sich durch ''jeden'' unserer [[Sinne]] jeweils die ganze Natur, allerdings auf besondere Weise, offenbart – nicht in allen ihren Einzelheiten, das ist nicht gemeint, sondern ihrem [[Wesen]] nach. Über die Farbe sagt Goethe:


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"Was war nun geschehen dadurch, daß das Weibliche sich vom
"Auch zu schmecken ist sie. Blau wird alkalisch, gelbrot sauer schmecken. Alle Manifestationen der Wesen sind verwandt." (Sprüche in Prosa, 4. Abt. – Naturwissenschaft)
Männlichen abspaltete? In welchem Geschlechte hat sich der Schatten
der produktiven geistigen Weisheitskraft mehr erhalten, im männlichen
oder im weiblichen? Wir haben gesehen, daß die weibliche
Weisheit eigentlich einen männlichen Charakter hat: das ist das Schaffende,
das Produktive, die Intuition, das was originell ist, was hervorbringt.
Dieselbe göttliche Kraft, die früher befruchtend im Weibe
gewirkt hat, um den physischen Menschen hervorzubringen, wirkt
nun befruchtend auf die Erkenntnis des göttlichen Wesenskernes im
Menschen. Um diesen Vorgang zu fördern, wirken die Religionen
durch Wort und Bild.
 
Das weibliche Wesen wird physisch unfruchtbar, das heißt, es kann
keine Nachkommen aus sich heraussetzen wie ehedem. Der männliche,
passive Geist ist derjenige, der geistig unfruchtbar ist, aber der Mann
ist der, der physisch befruchten kann. Geistig läßt er sich nun befruchten
durch alles das, was in der Welt ist. Er wird nun geistig
befruchtet, um selbst physisch befruchten zu können. Die ganze Welt
dringt zunächst auf ihn ein. Er wird befruchtet geistig, das Weib
physisch. Das Weib dagegen ist geistig selbst befruchtend; der Mann
wird geistig befruchtet. Dadurch, daß man draußen alles sammelte
und kombinierte, wurde die männliche Weisheit befruchtet. So entstand
die Männerweisheit, die darauf bedacht war, die weltliche Weisheit
zu sammeln. Die war wirklich zunächst nicht vorhanden, wie
die früher von oben einströmende. Sie mußte erst gesammelt werden
aus der Erkenntnis der physischen Welt. Die weibliche Weisheit dagegen
ging faktisch auf die Priesterschaft über. Die Priesterweisheit
wurde das Gut, welches ursprünglich von der alten weiblichen Weisheit
herstammte. Jehova konnte das menschliche Geschlecht ja nur
dadurch erhalten, daß er es in die zwei Geschlechter spaltete. Es entstanden
zwei Oppositionen: [[Freimaurerei]] und [[Priester]]herrschaft, die
symbolisiert sind durch [[Kain und Abel]]." {{Lit|{{G|093|233f|235}}}}
</div>
</div>


== Weisheit und Manas (Geistselbst) ==
So gehören beispielsweise Schwingungen oder Bewegungen kleinster Lichtteilchen nicht in den Bereich des [[Sehsinn]]s und haben keine Bedeutung für die Erklärung der Farbphänomene. Schwingungen und Bewegungen gehören in den Bereich des [[Eigenbewegungssinn]]s, vielleicht auch in die Region des [[Tastsinn]]s oder des [[Gleichgewichtssinn]]s, haben aber ganz und gar nichts mit unserem Lichtsinn zu tun. Von der Bewegung führt kein Weg zur von uns erlebten Farbqualität. Man hat es hier mit völlig unterschiedlichen Erlebnisqualitäten zu tun, die grundsätzlich nicht aufeinander rückführbar sind. Das schließt ja keineswegs aus, dass sich dort, wo wir Farben erleben, auch Bewegungsvorgänge konstatieren lassen. Zu einem Verständnis der erlebten Farbphänomene tragen sie aber nichts bei.  
 
<div style="margin-left:20px">
"Es wäre im höchsten
Grade töricht, zu glauben, daß man Wasser aus einem Gefäß
herausholen könnte, wenn kein Wasser darin ist. So
töricht sind aber diejenigen, welche sagen, daß sie Weisheit
aus der Welt holen können, wenn keine darin ist. Der
Astronom sucht die Weisheit in der Welt zu berechnen und
zu begreifen. Nur durch die Weisheit ist die Welt zu begreifen.
Wäre es nicht die größte Torheit, Weisheit schöpfen
zu wollen aus der Welt, wenn nicht Weisheit darinnen wäre?
Wenn nicht die Weisheit gegeben wäre, nimmermehr könnten
wir die Weisheit da holen. Durch dieselbe Weisheit, mit
der wir die Welt begreifen wollen, ist die Welt gemacht. Das
ist das dritte Element, das alle Welt durchflutet. Das ist das
Manas. Ins Deutsche wird es am besten übersetzt, indem
man sagt: Die Weisheit wird herausgeboren aus der Welt. -
Unser Geistselbst ist dieses dritte Element." {{Lit|{{G|054|291}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Die in verschiedenen Sinnessphären gewonnen Erkenntnisse, können zwar nicht auseinander abgeleitet, also Farben nicht etwa durch Bewegungsvorgänge erklärt, wohl aber aufeinander bezogen und miteinander verglichen werden. Das kann einer umfassenden wissenschaftlichen Betrachtung der Natur nur förderlich sein. Man wird dann um so deutlicher sehen, wie sich das Wesen der Natur in jedem Bereich voll und ungebrochen auf spezielle Art und Weise ausspricht und dieses Wesen der Natur wird dann insgesamt noch viel deutlicher hervortreten. Was Goethe mit seiner Farbenlehre exemplarisch geleistet hat, wird damit zur umfassenden ''Goetheanistischen Naturwissenschaft'' erweitert. Gerade dadurch können wir uns mit der wissenschaftlichen Erforschung auch an Naturbereiche heranwagen, für die wir ein unmittelbares Sinnesorgan nicht haben. Für chemische [[Phänomen]]e etwa haben wir kein solches unmittelbares Sinnesorgan. Rudolf Steiner hat später aus seiner übersinnlichen geistigen Forschung von dem sog. [[Chemischer Äther|chemischen Äther]] gesprochen, der mit den chemischen Phänomenen ähnlich zusammenhängt wie der Lichtäther mit den Farberscheinungen. Man bedarf aber nicht der [[Hellsehen|hellsichtigen]] Forschung, um sich in diese Seite des Naturwesens zu vertiefen. Die chemischen Phänomene offenbaren sich auch durch all die Sinne, die wir haben. Sie zeigen sich in charakteristischen Färbungen, in [[Kristall]]formen, Gerüchen, Geschmacksvarianten usw. In dem wir all diese Erscheinungen in ihrem gesetzmäßigen Zusammenhang zusammenschauen, ergibt sich letztlich auch ein klares Bild dieses sinnlich zunächst nicht direkt zugänglichen Weltbereichs. Manches dazu hat schon Goethe geleistet in seinen Arbeiten über die chemischen Farben.
"Die schaffende Weisheit ist
diejenige Weisheit, die den Menschen einstmals gemacht hat, Stück
für Stück aufgebaut hat, die heute der Anatom herausholt und beschreibt.
Die schaffende Weisheit ist genau dieselbe, wie die heute
herausgeholte Weisheit; sie ist in die Welt hineingelegt worden. In der
uralten Weisheit hat man es mit dem Plane der Welt zu tun. Nun
können Sie verstehen, warum der Mystiker sich in sich selbst zurückziehen
muß. Der eigentliche Mystiker muß ein Erforscher des Inneren
sein. Er versucht, diejenigen Stadien der Entwickelung wieder aufzusuchen,
durch die er geschaffen worden ist.


Könnten wir die Augen vollständig vor allem Licht verschließen
=== Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt ===
und dann in uns Licht schaffen, bis die Welt von innen heraus beleuchtet
erscheint, dann könnten wir uns in uns selbst versenken in
die schaffende Weisheit und im Inneren alles durchschauen. Das hat
einen praktischen Wert, denn man erinnert sich daran, daß im Grunde
genommen der Mensch sich dadurch aufgebaut hat, daß er durch das
Mineral-, Pflanzen- und Tierreich hindurchgegangen ist; das ist auch
alles in ihm. Was draußen in der Welt ist, sind die zurückgebliebenen
Reste dessen, was der Mensch einmal auch war.
Das menschliche Herz war in seiner Entstehung in Verwandtschaft
mit dem, was draußen vor sich gegangen ist. In dem Augenblicke, wo
man sich in das Herz vertieft, schafft man sich die Umwelt, wie sie
damals war, als in der lemurischen Zeit das Herz entstand. Wenn man
sich auf die Tätigkeit des Herzens konzentriert, kann man hervorzaubern
die ganze Umgebung der damaligen lemurischen Zeit,
als das Herz sich bildete. Es tauchen dann die lemurischen Landschaften
in uns auf. Wer aufs Herz sich konzentriert, sieht die Entstehung
des Menschengeschlechtes.


Durch Konzentration auf das Innere des Gehirns, das erst nach und
Die Farben sind genau so wenig bloß subjektiv, wie die Bewegungsvorgänge rein objektiv sind. Beide existieren nur im Bezug auf eine bestimmte Wahrnehmungssphäre. Die [[Wirklichkeit]] offenbart sich immer nur in der Beziehung des [[Subjekt]]s zum [[Objekt]]. Der vom Subjekt völlig losgelöste und als eigenständig für sich bestehend gedachte Objektbegriff ist etwas ganz Sinnloses. Das Objekt, ob man es als räumlichen geformten Gegenstand, als besonderen Duft, als weithin klingenden Ton oder als differenziertes Farbphänomen auffasst, ist eine Erscheinung, die nur für ein Wesen mit ganz spezifisch gearteten Sinnesorgane hervortritt. Es hat schlichtweg keine Existenz für sich allein. Das gilt gleichermaßen für alle Sinnesbereiche, von denen keiner vor den anderen grundsätzlich ausgezeichnet ist. Bewegungsvorgänge mögen leichter quantitativ erfassbar und besser in mathematische Formeln zu pressen sein; das mag für die folgerichtige wissenschaftliche Beschreibung der Phänomene hilfreich gewesen sein – sie sind deswegen aber um nichts wirklicher als die Farbphänomene. Dass man in einem weitgehend materialistisch gesinnten Zeitalter die Dinge, die man mit den Händen greifen kann, für wirklicher als alles andere hält, kann wenig verwundern. Aber man bleibt dadurch nur in dem verbreitetsten Vorurteil unserer Tage befangen. In Wahrheit ist jedes Wahrnehmungsbild, auch das gegenständliche, durch die Natur des wahrnehmenden Wesens mitbestimmt. Es ist eben überhaupt ganz sinnlos, zu sagen: So sieht die Natur an sich aus! Jeder Anblick der Natur – Anblick jetzt als Synonym für alle möglichen Sinneserfahrungen genommen – ist nur in Relation zu einem ganz bestimmt gearteten Beobachter mit ganz bestimmt gearteten Sinnesorganen gegeben. Das heißt beileibe nicht, dass die Sinnesorgane die Wirklichkeit verfälschen; das heißt auch keineswegs, dass uns, wie [[Wikipedia:Immanuel Kant|Immanuel Kant]] meinte, das "Ding an sich" notwendig verschlossen bleiben muss. Es gibt schlicht und einfach gar kein Ding an sich. Die räumlich erlebten Dinge sind nicht wirklicher oder weniger wirklich als die Farben, und durch beide offenbart sich zugleich die ganze Wirklichkeit, aber auf jeweils besondere Weise. Die Wirklichkeit, die nach dem eben Gesagten nun keinesfalls gegenständlich materiell gedacht werden kann, steht jenseits des Gegensatzes von Subjekt und Objekt. Wir müssen streng unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Erscheinung. Alle Wahrnehmung ist notwendig nur Erscheinung, nicht die Wirklichkeit selbst, aber ebenso notwendig zugleich Erscheinung, durch die sich die Wirklichkeit auf spezifische Weise rückhaltlos in ihrem Wesen kundgibt.  
nach während der atlantischen Zeit entstanden ist, sieht man die atlantischen
Landschaften auftauchen. Konzentriert man sich auf das Sonnengeflecht,
so wird man zu den Hyperboräern geführt. So steigt man
rückwärts auf in die verflossenen Welten. Das ist kein In-sich-Brüten,
sondern ein wirkliches Wahrnehmen der einzelnen Organe in ihrer
Verwandtschaft mit der Welt. Auf diese Weise hat Paracelsus seine
Mittel gefunden und kuriert. Er wußte, daß Digitalis purpurea entstanden
ist, als das menschliche Herz entstand. Durch Konzentration
auf ein Organ erscheinen entsprechende Heilmittel. So stehen die Glieder
des [[Makrokosmos]] mit der [[Mikrokosmos|mikrokosmischen]] Natur des Menschen
in Zusammenhang." {{Lit|{{G|093a|225ff}}}}
</div>


== Weisheit, Rhythmus und Ätherleib ==
<table align="center"><tr><td>
"Kenne ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur<br>
Außenwelt, so heiß ich’s Wahrheit. Und so kann<br>
Jeder seine eigene Wahrheit haben, und es ist<br>
Doch immer dieselbige."  (Goethe, Maximen und Reflexionen)
</td></tr></table>


<div style="margin-left:20px">
Andere Wesen mögen mehr oder weniger und ganz anders geartete Sinnesorgane als wir besitzen. Sie werden dementsprechend die Welt reicher oder ärmer, aber jedenfalls ganz anders als wir erleben. Aber egal wie ihre Wahrnehmungsorgane auch geartet sein mö-gen, immer offenbart sich durch sie die Natur als ganzes und immer ist dabei zugleich das Wahrnehmungsbild abhängig von ihrer eigenen Natur, von der Natur des beobachtenden Wesens. Wahrnehmungsbilder sind immer subjektiv und objektiv zugleich und keines ist bezüglich seines Wirklichkeitsgehalts dem anderen gegenüber bevorzugt. Durch jedes von ihnen können wir das Wesen der Natur ganz erkennen, von prinzipiellen Grenzen der Erkenntnis kann daher diesbezüglich nicht gesprochen werden. Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir damit auch alle Einzelheiten des Naturgeschehens erfahren, die sich vielleicht nur ganz anders gearteten Sinnen offenbaren.  
"Ebenso wie Karma etwas Unausgeglichenes ist, hat Weisheit
etwas von Ruhe, Ausgeglichenheit. Darum nennt man sie auch Rhythmus.
Alle Weisheit ist der Form nach Rhythmus. Im Astralkörper
ist vielleicht viel Sympathie, dann ist viel Grünes in der Aura. Dieses
Grün wurde einmal als Gegenfarbe herausgefordert. Dem Grünen
entsprach ursprünglich ein Rot, ein selbstsüchtiger Instinkt. Das hat
sich durch Tätigkeit, Karma, in Grün verwandelt. In der Weisheit,
im Rhythmus ist alles fertig, ausgeglichen. Im Menschen ist alles
Rhythmische, Weisheitsvolle im Ätherkörper. Der Ätherkörper ist
daher das am Menschen, was die Weisheit repräsentiert. Im Ätherkörper
herrscht Ruhe, Rhythmus." {{Lit|{{G|093a|23f}}}}
</div>


== Weisheit und Liebe ==
Zur Wirklichkeit können wir also nur vordringen, wenn wir ganz bewusst und besonnen die Verbindung von Subjekt und Objekt suchen. Goethe hat die diesbezüglichen Grundprinzipen seiner Forschungsmethode sehr ausführlich in dem etwa 1794 entstandenen Aufsatz [[Bild:Adobepdf small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/odyssee/Goethe/Goethe_Der_Versuch_als_Vermittler_von_Objekt_und_Subjekt.pdf Der Versuch als Vermittler von Subjekt und Objekt] besprochen.


<div style="margin-left:20px">
== Zur Systematik von Goethes Forschungsmethode ==
"Wenn jemand alle diejenigen Gedanken, die heute in der Theosophie
Im ''Anorganischen'' wird das [[Denken]] dazu verwendet, die den Sinnen durch Beobachtung und Experimente gegebenen Qualitäten so zu ordnen, dass das eine Phänomen in seinen Zuständen und Vorgängen als Folge anderer Phänomene verständlich wird. Dabei werden wesentliche (für das Erscheinen des Phänomens notwendige) und unwesentliche (nur modifizierende) Bedingungen unterschieden. Ein solches Phänomen, bei dem sich ein unmittelbar einsichtiger, gesetzmäßiger Zusammenhang mit den wesentlichen Bedingungen zeigt, ist ein ''Urphänomen''. Aus solchen können alle Beziehungen zwischen weiteren Phänomenen abgeleitet und letztere damit verstanden werden (''beweisende Methode''). So hat Goethe aus dem Urphänomen der [[Farbenlehre]] (Entstehung der Farbe an Licht, Finsternis und Trübe) die Grundlage einer Optik entwickelt (Goethe 1891-1896).  
gegeben werden, in sich aufnehmen würde, so wären dies
die Gedanken der höheren Hierarchien, der Götter; jedoch würde
dies Denken in uns eine Eiseskälte erzeugen. Darum müssen
wir diese Göttergedanken mit der Wärme verbinden, die Liebe
in uns erweckt. Auch wenn dies erst nur schwach möglich ist,
so ist es doch damit wie mit dem ersten Lebensgefühle in einem
Pflanzenkeim. Erst durch das Christus-Ereignis ist es uns möglich
geworden, Weisheit mit Liebe zu verbinden." {{Lit|{{G|266b|234}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
In der ''Welt des Lebendigen'' bedingen sich die Glieder der Erscheinungen nicht mehr nur gegenseitig, sondern jedes Einzelne wird vom Ganzen her dessen Eigenart gemäß bestimmt. Beim Studium der Vorgänge wird bemerkt, dass sich die Verwandlung (Metamorphose) der Blattorgane einer Pflanze von den Keimblättern über die Laubblätter, die Kelch-, Kron-, Staub- und Fruchtblätter aus einer Grundform (dem ''Typus'') heraus vollziehen (Bockemühl 1977; Adams, Whicher 1960); die äußeren Bedingungen wirken lediglich modifizierend. Im gleichen Sinne werden die verschiedenen Arten als spezielle Erscheinungsformen der Gattung verständlich. Dies weist auf einen ''sinnlich-übersinnlichen'' Vorgang, der der Idee nach bei allen Pflanzen derselbe ist, der Erscheinung nach sowohl bei der einzelnen Pflanze als auch im ganzen Pflanzenreich verschiedene Formen hervorbringt und den Goethe die ''Urpflanze'' (den allgemeinen Pflanzentypus) nannte. Aus dieser lassen sich nach Goethe ''Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen'' und ''eine innere Wahrheit und Notwendigkeit haben'' (''entwickelnde Methode'').
"Wir wissen, daß die vorherige Verkörperung unserer Erde der
alte Mond, der Kosmos der Weisheit war, daß er ganz durchdrungen,
durchsetzt von Weisheit war. Eine Kraft aber, die nun
der Erde einverleibt ist, die fehlte ihm: die Liebe. Und so ist
auch Luzifer ganz durchdrungen von Weisheit, aber die Liebe
kennt er überhaupt nicht. Er hat sich ganz hingegeben der Weisheit,
er hat sich an ihr wie berauscht, und daher will er alle
Wesen, die Erdenkinder, voller Weisheit machen.
Und darin liegt für den Menschen immer wieder die große
Versuchung. Luzifer, dessen Kräfte in uns leben, sagt uns etwa
so: Du wirst in alle Verhältnisse hineinschauen, du wirst alles
wissen, dir wird alles klar sein, wenn du mich ganz aufnimmst
in dich. - Weisheit ohne Liebe will er den Menschen geben; sie
führt zu selbstsüchtigem Wissen." {{Lit|{{G|266b|146}}}}
</div>


== Weisheit und Reinkarnation ==
Im Gegensatz zur Pflanze entwickelt das ''Tier'' seelisches Innenleben, das sich nach außen in der instinkt- und triebgebundenen Eigenbeweglichkeit kundgibt; der Mensch hat darüber hinaus in seinem Inneren bewusst teil am Geistigen. Im Zusammenhang damit enthält der Wandel der tierischen und menschlichen Formen im Gegensatz zum Wandel der pflanzlichen Formen wesentliche Sprünge, die u. a. durch Einstülpung (z. B. bei der Bildung der inneren Organe) bzw. ''Umstülpung'', z. B. von Röhrenknochen in den Schädelknochen (Steiner 1926), verstanden werden können. Die ''entwickelnde Methode'' wird so zur ''Umstülpungsmethode'' erweitert, mit deren Hilfe u. a. die dreigliedrige tierische und menschliche Gestaltung erforscht wird (Poppelbaum 1938; Schad 1971).


<div style="margin-left:20px">
Im Unterschied zum Tier werden in der Leiblichkeit des ''Menschen'' die Wirkungen des von Absterbeprozessen durchzogenen Nerven-Sinnessystems und des in Aufbauprozessen lebenden Stoffwechsel-Gliedmaßensystems durch ein eigenständiges, das momentan abgelähmte Leben momentan wieder anfachendes rhythmisches System so vermittelt, dass sie die physiologische Grundlage des Denkens, Wollens und Fühlens werden; durch diese Seelentätigkeiten kann die menschliche Individualität ihre Entwicklung selber fortsetzen (Steiner 1917). Von diesen Zusammenhängen ausgehend versucht der Goetheanismus, den sozialen Organismus in seiner [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung]] in Geistes-, Rechts- und Wirtschaftsleben zu verstehen und zu gestalten (Steiner 1919).
"Ein Mensch aber, der weise
werden will, bestrebt sich, dasjenige, was er an Arbeit in früheren
Inkarnationen geleistet und aufgespeichert hat, aus den früheren Inkarnationen
herüberzubringen. Je weiser wir werden, desto mehr bringen
wir aus früheren Inkarnationen in die gegenwärtige herüber, und
wenn wir nicht weise werden wollen, so daß wir das Weisewerden
von früheren Inkarnationen brach liegen lassen, dann kommt einer,
der es absägt: Ahriman.


Niemand will es lieber als Ahriman, daß wir nicht weiser werden.
== Goethe-Zitate ==
Die Kraft haben wir. Wir haben viel, viel mehr in den früheren Inkarnationen
* "Ein Phänomen, ein Versuch kann nichts beweisen, es ist das Glied einer großen Kette, das erst im Zusammenhange gilt. Wer eine Perlenschnur verdecken und nur die schönste einzeln vorzeigen wollte, verlangend, wir sollten ihm glauben, die übrigen seien alle so, schwerlich würde sich jemand auf den Handel einlassen." Sprüche in Prosa 160, Maximen und Reflexionen 501
erworben, als wir glauben, viel mehr erworben in den
Zeiten, in denen wir durch die alten Hellseherzustände durchgegangen
sind. Ein jeder könnte viel weiser werden, als er wird. Es darf sich
niemand damit ausreden, daß er nicht viel herüberbringen konnte.
Weisewerden heißt, das, was man in früheren Inkarnationen erworben
hat, herausbringen, so daß es uns erfüllt in dieser Inkarnation." {{Lit|{{G|159|17f}}}}
</div>


Weisheit kann, ähnlich wie die [[Schönheit]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]], eine [[Karma|karmische]] Folge von [[Schmerz]]en und [[physisch]]en und [[seelisch]]en [[Leid]]en in einem früheren Erdenleben sein.
* "Kein Phänomen erklärt sich an und aus sich selbst; nur viele zusammen überschaut, methodisch geordnet, geben zuletzt etwas, was für Theorie gelten könnte." Sprüche in Prosa 161, Maximen und Reflexionen 500


<div style="margin-left:20px">
* "Das Höchste wäre, zu begreifen, daß alles Faktische schon Theorie ist. Die Bläue des Himmels offenbart uns das Grundgesetz der Chromatik. Man suche nur nichts hinter den Phänomenen; sie selbst sind die Lehre." Sprüche in Prosa 165, Maximen und Reflexionen 488
"Es ist nicht uninteressant,
daß heute durch eine äußere Forschung in mannigfaltiger
Weise bestätigt wird, was die Okkultisten seit Jahrtausenden gesagt
haben: Daß die Weisheit mit Schmerzen und Leiden, mit einem entsagungsreichen,
ernsten Leben im vorhergehenden Dasein zusammenhängt.
Es lohnt sich gelegentlich durchaus, die äußere wissenschaftliche
Forschung zu befragen. Da ist in letzter Zeit ein Buch
über die Mimik des Denkens erschienen. Das Buch soll zeigen, wie
sich in der Physiognomie des Menschen die Art und Weise malt, wie
sein Denken gestimmt ist. Der Verfasser, der, wie man klar sieht,
nicht viel vom Okkultismus weiß, hat doch durch äußerliche Beobachtung
herausgefunden, daß man in der Physiognomie des Denkers
einen Abdruck durchgemachter Schmerzen erkennen kann. Die
gegenwärtige Wissenschaft ist im Begriff, Stück für Stück die uralte
okkulte Weisheit zu bestätigen." {{Lit|{{G|096|114}}}}
</div>


==Literatur==
* "Es gibt eine zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht, und dadurch zur eigentlichen Theorie wird. Diese Steigerung des geistigen Vermögens aber gehört einer hochgebildeten Zeit an." Sprüche in Prosa 167, Maximen und Reflexionen 509
* Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
* Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
* Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
* Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
* Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992)
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}


{{GA}}
== Literatur ==
* G. Adams und O. Whicher (1960): ''Die Pflanze in Raum und Gegenraum''. Stuttgart 1960
* J. Bockemühl (1977): ''Die Bildebewegungen der Pflanzen''. In: ''Erscheinungsformen des Ätherischen'', Stuttgart 1977, ISBN 3-7725-0401-9
* J. Bockemühl (1983): ''Goethes Naturwissenschaftliche Methode unter dem Aspekt der Verantwortungsbildung''. Elemente der Naturwissenschaft '''38''' 1983, S. 50-52
* J. Bockemühl (1994): ''Die Fruchtbarkeit von Goethes Wissenschaftsansatz in der Gegenwart''. Elemente der Naturwissenschaft '''61''' 1994, S. 52-69
* H. Bortoft (1995): ''Goethes naturwissenschaftliche Methode''. Stuttgart, ISBN 3-7725-1544-4
* J. W. Goethe (1891-1896): ''Naturwissenschaftliche Schriften''. Sophien-Ausgabe, Weimar
* J. W. Goethe (1883-1897): ''Naturwissenschaftliche Schriften''. Hrsg. Joseph Kürschner, Bd. 114 - 117, 1883-1897, Fotomechanischer Nachdruck Dornach 1982, ISBN 3-7274-5210-2 (Reihe, 5 Bände)
* P. Heusser (Hrsg.): ''Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften. Das Buch zur gleichnamigen Ringvorlesung an der Universität Bern''. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
* J. Kühl: ''Goethes Farbenlehre und die moderne Physik''. In P. Heusser (Hrsg.): ''Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften''. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
* H. Poppelbaum (1938): ''Tier-Wesenskunde''. Dornach 1954
* W. Schad (1971): ''Säugetiere und Mensch''. Stuttgart
* W. Schad (1986): ''Die Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung im Entwurf Goethes''. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1986, S. 9-30, ISBN 3-926347-00-7
* W. Schad (1987): ''Der Goetheanistische Forschungsansatz und seine Anwendung auf die ökologische Problematik des Waldsterbens''. In G. R. Schnell (Hrsg.): ''Waldsterben'', Stuttgart 1987, ISBN 3-7725-0549-X
* W. Schad (1999): ''Alles ist Blatt''. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1999, S. 9-33, ISBN 3-926347-21-X
* W. Schad (2001): ''Was ist Goetheanismus?'' Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 2001, S. 23-66, ISBN 3-926347-23-6
* R. Steiner (1883-1897): ''Goethes Naturwissenschaftliche Schriften''. Stuttgart 1962, GA-Nr. 1
* R. Steiner (1886): ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''. Dornach 1984, GA-Nr. 2, ISBN 3-7274-6290-6
* R. Steiner (1897): ''Goethes Weltanschauung''. Dornach 1985, GA-Nr. 6, ISBN 3-7274-6250-7
* R. Steiner (1917): ''Von Seelenrätseln''. GA-Nr. 21
* R. Steiner (1919): ''Die Kernpunkte der sozialen Frage''. GA-Nr. 23, Dornach 1976, ISBN 3-7274-0230-X
* R. Steiner (1926): ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie''. GA-Nr. 323, ISBN 3-7274-3230-6
* R. Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse'', [[GA 180]] (1966)


== Einzelnachweise ==
== Weblinks ==
* [http://www.forschungsinstitut.ch/index.php?id=669 Goetheanistische Naturwissenschaft - eine Bibliographie]
* [http://www.forschungsinstitut.ch Forschungsinstitut am Goetheanum (Schweiz)]
* [http://www.carus-institut.de/ Carl Gustav Carus-Institut (Deutschland)]
* [http://www.klaus-frisch.de/html/goetheanismus.html Was ist Goetheanismus?] - eine kritische Betrachtung.
* [http://www.natureinstitute.org The Nature Institute (USA)]


<references/>
{{Wikipedia}}


[[Kategorie:Weltentwicklung]]
[[Kategorie:Goetheanismus]]
[[Kategorie:Erdentwicklung]]
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
[[Kategorie:Ethisches Gut]]
[[Kategorie:Tugend|202]]
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[[Kategorie:Erziehung]]

Version vom 18. Mai 2007, 00:01 Uhr

Das Wort Goetheanismus taucht zum ersten Mal 1803 in einem Brief des schwedischen Diplomaten von K. A. von Brinckmann an Goethe auf. Er bezeichnet damit die Weltanschauung Goethes insgesamt. Durch Rudolf Steiner, den ersten Herausgeber der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes unter Einbeziehung des Nachlasses (Goethe 1891-1896), wurde die Bezeichnung ab 1915 zunehmend für die den Naturstudien Goethes zugrunde liegende Methode verwendet, ohne sie allein darauf zu beschränken.

Im Bereich der Naturwissenschaften tritt Goetheanismus als ganzheitlich orientierte, rein phänomenologisch auf die Erfahrung gegründete Wissenschaftsmethodik auf, die, im Gegensatz zur herkömmlichen Naturwissenschaft, frei von spekulativen Elementen, Hypothesen und Modellvorstellungen ist. Goethes naturwissenschaftliche Forschungsmethode darf nicht mit der idealistischen Naturphilosophie der Romantik (Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Lorenz Oken) verwechselt werden.

Die Grundlage von Goethes Forschungsmethode

Die Betonung des qualitativen Elements

Goethe strebte nach einer systematischen reinen Phänomenologie der sinnlich erfahrbaren Erscheinungen. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die Sinnesqualitäten selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung.

Rudolf Steiner charakterisiert den Ausgangspunkt von Goethes Forschungsmethode so:

"Goethe hat - ich habe das durch viele Jahre hindurch in der verschiedensten Weise dargestellt - eigentlich eine ganz andere Richtung der Naturforschung gefordert, als diejenige ist, die dann im 19. Jahrhundert und für unsere Zeit noch entstanden ist. Goethe wollte nämlich aus der Naturforschung etwas ausgemerzt haben, was ja für das gewöhnliche Leben eine Berechtigung hat, aber aus der Forschung wollte er es ausgemerzt haben. Immer wieder und wiederum kommt er darauf zurück, dieses Bestimmte aus der Forschung auszumerzen. Das, was er ausmerzen wollte, das war nämlich das Kombinieren, das Interpretieren der Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden. Er wollte, daß nur die Tatsachen, die sinnlich wahrgenommen werden, ihrer eigenen Natur nach als Phänomene beschrieben werden; er wollte die sinnlichen Phänomene auf ihre Urphänomene zurückführen, aber nicht kombinieren mit dem Verstande: Was liegt da oder dort zugrunde? - Einen wunderschönen Ausspruch, der über die ganze Goethesche Weltanschauung hinleuchtet, hat Goethe getan, indem er sagte: Die Bläue des Himmels ist selber schon Theorie, man suche nur nichts hinter ihr.

Das reine Anschauen, das ist dasjenige, was Goethe gesucht haben will. Und den Verstand wollte er nur dazu benützt haben, um die Phänomene so zusammenzustellen, daß sie selbst ihre Geheimnisse aussprechen. Goethe wollte eine hypothesenfreie, eine von Verstandeskombination freie Naturforschung haben. Das liegt auch seiner Farbenlehre zugrunde. Man hat gar nicht verstanden, um was es sich bei diesen Dingen handelt." (Lit.: GA 180, S 69)

Über die Wirklichkeit der Sinnesqualitäten

Seit John Locke hat man unglücklicherweise zwischen primären und sekundären Sinnesqualitäten unterschieden. Farben etwa seien nur sekundäre subjektive Phänomene, die durch die primären objektiven Bewegungsvorgänge in der Natur ausgelöst würden. Immer wieder hat man argumentiert, dass man niemals wissen könne, ob ein anderer Mensch die Farben genauso erlebt wie wir, während wir bezüglich der Größe und Form der materiellen Gegenstände sehr leicht zu einer allgemeinen Übereinstimmung kommen könnten. Diese Argumentation ist aber grundfalsch. Sie beruht auf einer Verwechslung des sinnlich gegebenen Wahrnehmungsfaktors mit der gedanklich erkannten Gesetzmäßigkeit. Bezüglich Form und Größe der Gegenstände springen uns so schnell die zugrunde liegenden geometrischen Gesetzmäßigkeiten entgegen, dass wir gar nicht bemerken, dass wir es hier bereits mit einer gedanklichen Durchdringung der Wahrnehmung zu tun. Hinsichtlich dieser gedanklich erfassten geometrischen Gegebenheiten kommen wir tat-sächlich sehr schnell zu einer allgemeinen Übereinstimmung. Bei den Farbphänomenen kommen uns die damit verbundenen Gesetzmäßigkeiten nicht so unmittelbar zu Bewusstsein. Goethe wollte durch seine Farbenlehre gerade diese Gesetze, die nicht weniger objektiv sind als die geometrischen, bewusst machen. Hell und Dunkel, Rot und Grün, Violett und Blau usw. können genau so sicher unterschieden werden wie Dreiecke, Vierecke und Kreise. Und so wie es ganz oder teilweise farbenblinde Menschen gibt, gibt es auch Menschen die aufgrund neurologischer Defekte für bestimmte Formprinzipen blind sind.

"Aus der Idee des Gegensatzes der Erscheinung, aus der Kenntnis, die wir von den besondern Bestimmungen desselben erlangt haben, können wir schließen, dass die einzelnen Farbeindrücke nicht verwechselt werden können, dass sie spezifisch wirken und entschieden spezifische Zustände in dem lebendigen Organ hervorbringen müssen." (Goethe, Farbenlehre, § 761)

Für die bloße Subjektivität der Farbeindrücke wurde oft das erstmals von Johannes Peter Müller formulierte Gesetz der spezifischen Sinnesenergien ins Treffen geführt. Das Auge bringt immer nur Licht- und Farberscheinungen hervor, egal ob es durch Stoß, Druck, elektrische Reizung oder eben auch durch äußeres Licht erregt wird. Die Farbqualitäten hätten daher unmittelbar gar nichts mit dem äußeren Reiz zu tun, sondern sie sind nur Erscheinungen innerhalb des Auges. In Wahrheit bestätigt das Gesetz der spezifischen Sinnesenergien aber nur das hier schon Gesagte. Jedes Sinnesorgan vermag eben grundsätzlich nur die seiner Natur entsprechenden Wahrnehmungsqualitäten zu zeigen, die es auch selbst hervorzubringen vermag. Es übersetzt alle Reize in die ihm gemäße Sprache. Wird das Auge durch Druck, Stoß oder elektrische Impulse erregt, entstehen dabei aber nur sehr unspezifische Farbeindrücke, die wenig über die Außenwelt aussagen – eben nur, dass da ein Stoß, Druck oder elektrischer Impuls als allgemeiner äußerer Reiz vorhanden war. Erst dem Licht gegenüber, durch das und für das es geschaffen wurde, entfaltet es seine volle Leistungsfähigkeit. Dieses Prinzip gilt aber für den Eigenbewegungssinn, durch den wir Formen wahrnehmen, nicht minder.

Der ganzheitliche Charakter von Goethes Forschungsmethode

Sehr energisch trat Goethe allen Bestrebungen des Reduktionismus entgegen, der allerdings in der Zeit nach ihm zur vorherrschenden naturwissenschaftlichen Erkenntnismethode wurde. Goethe war dem gegenüber der Ansicht, dass man das Wesen der Natur umfassend kennen lernen kann, indem man auch nur die Phänomene einer bestimmten einzelnen Sinnessphäre gründlich studiert. Ein Rückgriff aus Phänomene aus einem anderen Sinnesbereich ist dazu nicht nötig und auch nicht hilfreich. Goethe war überzeugt, dass sich durch jeden unserer Sinne jeweils die ganze Natur, allerdings auf besondere Weise, offenbart – nicht in allen ihren Einzelheiten, das ist nicht gemeint, sondern ihrem Wesen nach. Über die Farbe sagt Goethe:

"Auch zu schmecken ist sie. Blau wird alkalisch, gelbrot sauer schmecken. Alle Manifestationen der Wesen sind verwandt." (Sprüche in Prosa, 4. Abt. – Naturwissenschaft)

So gehören beispielsweise Schwingungen oder Bewegungen kleinster Lichtteilchen nicht in den Bereich des Sehsinns und haben keine Bedeutung für die Erklärung der Farbphänomene. Schwingungen und Bewegungen gehören in den Bereich des Eigenbewegungssinns, vielleicht auch in die Region des Tastsinns oder des Gleichgewichtssinns, haben aber ganz und gar nichts mit unserem Lichtsinn zu tun. Von der Bewegung führt kein Weg zur von uns erlebten Farbqualität. Man hat es hier mit völlig unterschiedlichen Erlebnisqualitäten zu tun, die grundsätzlich nicht aufeinander rückführbar sind. Das schließt ja keineswegs aus, dass sich dort, wo wir Farben erleben, auch Bewegungsvorgänge konstatieren lassen. Zu einem Verständnis der erlebten Farbphänomene tragen sie aber nichts bei.

Die in verschiedenen Sinnessphären gewonnen Erkenntnisse, können zwar nicht auseinander abgeleitet, also Farben nicht etwa durch Bewegungsvorgänge erklärt, wohl aber aufeinander bezogen und miteinander verglichen werden. Das kann einer umfassenden wissenschaftlichen Betrachtung der Natur nur förderlich sein. Man wird dann um so deutlicher sehen, wie sich das Wesen der Natur in jedem Bereich voll und ungebrochen auf spezielle Art und Weise ausspricht und dieses Wesen der Natur wird dann insgesamt noch viel deutlicher hervortreten. Was Goethe mit seiner Farbenlehre exemplarisch geleistet hat, wird damit zur umfassenden Goetheanistischen Naturwissenschaft erweitert. Gerade dadurch können wir uns mit der wissenschaftlichen Erforschung auch an Naturbereiche heranwagen, für die wir ein unmittelbares Sinnesorgan nicht haben. Für chemische Phänomene etwa haben wir kein solches unmittelbares Sinnesorgan. Rudolf Steiner hat später aus seiner übersinnlichen geistigen Forschung von dem sog. chemischen Äther gesprochen, der mit den chemischen Phänomenen ähnlich zusammenhängt wie der Lichtäther mit den Farberscheinungen. Man bedarf aber nicht der hellsichtigen Forschung, um sich in diese Seite des Naturwesens zu vertiefen. Die chemischen Phänomene offenbaren sich auch durch all die Sinne, die wir haben. Sie zeigen sich in charakteristischen Färbungen, in Kristallformen, Gerüchen, Geschmacksvarianten usw. In dem wir all diese Erscheinungen in ihrem gesetzmäßigen Zusammenhang zusammenschauen, ergibt sich letztlich auch ein klares Bild dieses sinnlich zunächst nicht direkt zugänglichen Weltbereichs. Manches dazu hat schon Goethe geleistet in seinen Arbeiten über die chemischen Farben.

Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt

Die Farben sind genau so wenig bloß subjektiv, wie die Bewegungsvorgänge rein objektiv sind. Beide existieren nur im Bezug auf eine bestimmte Wahrnehmungssphäre. Die Wirklichkeit offenbart sich immer nur in der Beziehung des Subjekts zum Objekt. Der vom Subjekt völlig losgelöste und als eigenständig für sich bestehend gedachte Objektbegriff ist etwas ganz Sinnloses. Das Objekt, ob man es als räumlichen geformten Gegenstand, als besonderen Duft, als weithin klingenden Ton oder als differenziertes Farbphänomen auffasst, ist eine Erscheinung, die nur für ein Wesen mit ganz spezifisch gearteten Sinnesorgane hervortritt. Es hat schlichtweg keine Existenz für sich allein. Das gilt gleichermaßen für alle Sinnesbereiche, von denen keiner vor den anderen grundsätzlich ausgezeichnet ist. Bewegungsvorgänge mögen leichter quantitativ erfassbar und besser in mathematische Formeln zu pressen sein; das mag für die folgerichtige wissenschaftliche Beschreibung der Phänomene hilfreich gewesen sein – sie sind deswegen aber um nichts wirklicher als die Farbphänomene. Dass man in einem weitgehend materialistisch gesinnten Zeitalter die Dinge, die man mit den Händen greifen kann, für wirklicher als alles andere hält, kann wenig verwundern. Aber man bleibt dadurch nur in dem verbreitetsten Vorurteil unserer Tage befangen. In Wahrheit ist jedes Wahrnehmungsbild, auch das gegenständliche, durch die Natur des wahrnehmenden Wesens mitbestimmt. Es ist eben überhaupt ganz sinnlos, zu sagen: So sieht die Natur an sich aus! Jeder Anblick der Natur – Anblick jetzt als Synonym für alle möglichen Sinneserfahrungen genommen – ist nur in Relation zu einem ganz bestimmt gearteten Beobachter mit ganz bestimmt gearteten Sinnesorganen gegeben. Das heißt beileibe nicht, dass die Sinnesorgane die Wirklichkeit verfälschen; das heißt auch keineswegs, dass uns, wie Immanuel Kant meinte, das "Ding an sich" notwendig verschlossen bleiben muss. Es gibt schlicht und einfach gar kein Ding an sich. Die räumlich erlebten Dinge sind nicht wirklicher oder weniger wirklich als die Farben, und durch beide offenbart sich zugleich die ganze Wirklichkeit, aber auf jeweils besondere Weise. Die Wirklichkeit, die nach dem eben Gesagten nun keinesfalls gegenständlich materiell gedacht werden kann, steht jenseits des Gegensatzes von Subjekt und Objekt. Wir müssen streng unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Erscheinung. Alle Wahrnehmung ist notwendig nur Erscheinung, nicht die Wirklichkeit selbst, aber ebenso notwendig zugleich Erscheinung, durch die sich die Wirklichkeit auf spezifische Weise rückhaltlos in ihrem Wesen kundgibt.

"Kenne ich mein Verhältnis zu mir selbst und zur
Außenwelt, so heiß ich’s Wahrheit. Und so kann
Jeder seine eigene Wahrheit haben, und es ist
Doch immer dieselbige." (Goethe, Maximen und Reflexionen)

Andere Wesen mögen mehr oder weniger und ganz anders geartete Sinnesorgane als wir besitzen. Sie werden dementsprechend die Welt reicher oder ärmer, aber jedenfalls ganz anders als wir erleben. Aber egal wie ihre Wahrnehmungsorgane auch geartet sein mö-gen, immer offenbart sich durch sie die Natur als ganzes und immer ist dabei zugleich das Wahrnehmungsbild abhängig von ihrer eigenen Natur, von der Natur des beobachtenden Wesens. Wahrnehmungsbilder sind immer subjektiv und objektiv zugleich und keines ist bezüglich seines Wirklichkeitsgehalts dem anderen gegenüber bevorzugt. Durch jedes von ihnen können wir das Wesen der Natur ganz erkennen, von prinzipiellen Grenzen der Erkenntnis kann daher diesbezüglich nicht gesprochen werden. Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir damit auch alle Einzelheiten des Naturgeschehens erfahren, die sich vielleicht nur ganz anders gearteten Sinnen offenbaren.

Zur Wirklichkeit können wir also nur vordringen, wenn wir ganz bewusst und besonnen die Verbindung von Subjekt und Objekt suchen. Goethe hat die diesbezüglichen Grundprinzipen seiner Forschungsmethode sehr ausführlich in dem etwa 1794 entstandenen Aufsatz Der Versuch als Vermittler von Subjekt und Objekt besprochen.

Zur Systematik von Goethes Forschungsmethode

Im Anorganischen wird das Denken dazu verwendet, die den Sinnen durch Beobachtung und Experimente gegebenen Qualitäten so zu ordnen, dass das eine Phänomen in seinen Zuständen und Vorgängen als Folge anderer Phänomene verständlich wird. Dabei werden wesentliche (für das Erscheinen des Phänomens notwendige) und unwesentliche (nur modifizierende) Bedingungen unterschieden. Ein solches Phänomen, bei dem sich ein unmittelbar einsichtiger, gesetzmäßiger Zusammenhang mit den wesentlichen Bedingungen zeigt, ist ein Urphänomen. Aus solchen können alle Beziehungen zwischen weiteren Phänomenen abgeleitet und letztere damit verstanden werden (beweisende Methode). So hat Goethe aus dem Urphänomen der Farbenlehre (Entstehung der Farbe an Licht, Finsternis und Trübe) die Grundlage einer Optik entwickelt (Goethe 1891-1896).

In der Welt des Lebendigen bedingen sich die Glieder der Erscheinungen nicht mehr nur gegenseitig, sondern jedes Einzelne wird vom Ganzen her dessen Eigenart gemäß bestimmt. Beim Studium der Vorgänge wird bemerkt, dass sich die Verwandlung (Metamorphose) der Blattorgane einer Pflanze von den Keimblättern über die Laubblätter, die Kelch-, Kron-, Staub- und Fruchtblätter aus einer Grundform (dem Typus) heraus vollziehen (Bockemühl 1977; Adams, Whicher 1960); die äußeren Bedingungen wirken lediglich modifizierend. Im gleichen Sinne werden die verschiedenen Arten als spezielle Erscheinungsformen der Gattung verständlich. Dies weist auf einen sinnlich-übersinnlichen Vorgang, der der Idee nach bei allen Pflanzen derselbe ist, der Erscheinung nach sowohl bei der einzelnen Pflanze als auch im ganzen Pflanzenreich verschiedene Formen hervorbringt und den Goethe die Urpflanze (den allgemeinen Pflanzentypus) nannte. Aus dieser lassen sich nach Goethe Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen und eine innere Wahrheit und Notwendigkeit haben (entwickelnde Methode).

Im Gegensatz zur Pflanze entwickelt das Tier seelisches Innenleben, das sich nach außen in der instinkt- und triebgebundenen Eigenbeweglichkeit kundgibt; der Mensch hat darüber hinaus in seinem Inneren bewusst teil am Geistigen. Im Zusammenhang damit enthält der Wandel der tierischen und menschlichen Formen im Gegensatz zum Wandel der pflanzlichen Formen wesentliche Sprünge, die u. a. durch Einstülpung (z. B. bei der Bildung der inneren Organe) bzw. Umstülpung, z. B. von Röhrenknochen in den Schädelknochen (Steiner 1926), verstanden werden können. Die entwickelnde Methode wird so zur Umstülpungsmethode erweitert, mit deren Hilfe u. a. die dreigliedrige tierische und menschliche Gestaltung erforscht wird (Poppelbaum 1938; Schad 1971).

Im Unterschied zum Tier werden in der Leiblichkeit des Menschen die Wirkungen des von Absterbeprozessen durchzogenen Nerven-Sinnessystems und des in Aufbauprozessen lebenden Stoffwechsel-Gliedmaßensystems durch ein eigenständiges, das momentan abgelähmte Leben momentan wieder anfachendes rhythmisches System so vermittelt, dass sie die physiologische Grundlage des Denkens, Wollens und Fühlens werden; durch diese Seelentätigkeiten kann die menschliche Individualität ihre Entwicklung selber fortsetzen (Steiner 1917). Von diesen Zusammenhängen ausgehend versucht der Goetheanismus, den sozialen Organismus in seiner Dreigliederung in Geistes-, Rechts- und Wirtschaftsleben zu verstehen und zu gestalten (Steiner 1919).

Goethe-Zitate

  • "Ein Phänomen, ein Versuch kann nichts beweisen, es ist das Glied einer großen Kette, das erst im Zusammenhange gilt. Wer eine Perlenschnur verdecken und nur die schönste einzeln vorzeigen wollte, verlangend, wir sollten ihm glauben, die übrigen seien alle so, schwerlich würde sich jemand auf den Handel einlassen." Sprüche in Prosa 160, Maximen und Reflexionen 501
  • "Kein Phänomen erklärt sich an und aus sich selbst; nur viele zusammen überschaut, methodisch geordnet, geben zuletzt etwas, was für Theorie gelten könnte." Sprüche in Prosa 161, Maximen und Reflexionen 500
  • "Das Höchste wäre, zu begreifen, daß alles Faktische schon Theorie ist. Die Bläue des Himmels offenbart uns das Grundgesetz der Chromatik. Man suche nur nichts hinter den Phänomenen; sie selbst sind die Lehre." Sprüche in Prosa 165, Maximen und Reflexionen 488
  • "Es gibt eine zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht, und dadurch zur eigentlichen Theorie wird. Diese Steigerung des geistigen Vermögens aber gehört einer hochgebildeten Zeit an." Sprüche in Prosa 167, Maximen und Reflexionen 509

Literatur

  • G. Adams und O. Whicher (1960): Die Pflanze in Raum und Gegenraum. Stuttgart 1960
  • J. Bockemühl (1977): Die Bildebewegungen der Pflanzen. In: Erscheinungsformen des Ätherischen, Stuttgart 1977, ISBN 3-7725-0401-9
  • J. Bockemühl (1983): Goethes Naturwissenschaftliche Methode unter dem Aspekt der Verantwortungsbildung. Elemente der Naturwissenschaft 38 1983, S. 50-52
  • J. Bockemühl (1994): Die Fruchtbarkeit von Goethes Wissenschaftsansatz in der Gegenwart. Elemente der Naturwissenschaft 61 1994, S. 52-69
  • H. Bortoft (1995): Goethes naturwissenschaftliche Methode. Stuttgart, ISBN 3-7725-1544-4
  • J. W. Goethe (1891-1896): Naturwissenschaftliche Schriften. Sophien-Ausgabe, Weimar
  • J. W. Goethe (1883-1897): Naturwissenschaftliche Schriften. Hrsg. Joseph Kürschner, Bd. 114 - 117, 1883-1897, Fotomechanischer Nachdruck Dornach 1982, ISBN 3-7274-5210-2 (Reihe, 5 Bände)
  • P. Heusser (Hrsg.): Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften. Das Buch zur gleichnamigen Ringvorlesung an der Universität Bern. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
  • J. Kühl: Goethes Farbenlehre und die moderne Physik. In P. Heusser (Hrsg.): Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften. Bern Stuttgart Wien 2000, ISBN 3-258-06083-5
  • H. Poppelbaum (1938): Tier-Wesenskunde. Dornach 1954
  • W. Schad (1971): Säugetiere und Mensch. Stuttgart
  • W. Schad (1986): Die Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung im Entwurf Goethes. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1986, S. 9-30, ISBN 3-926347-00-7
  • W. Schad (1987): Der Goetheanistische Forschungsansatz und seine Anwendung auf die ökologische Problematik des Waldsterbens. In G. R. Schnell (Hrsg.): Waldsterben, Stuttgart 1987, ISBN 3-7725-0549-X
  • W. Schad (1999): Alles ist Blatt. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1999, S. 9-33, ISBN 3-926347-21-X
  • W. Schad (2001): Was ist Goetheanismus? Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 2001, S. 23-66, ISBN 3-926347-23-6
  • R. Steiner (1883-1897): Goethes Naturwissenschaftliche Schriften. Stuttgart 1962, GA-Nr. 1
  • R. Steiner (1886): Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung. Dornach 1984, GA-Nr. 2, ISBN 3-7274-6290-6
  • R. Steiner (1897): Goethes Weltanschauung. Dornach 1985, GA-Nr. 6, ISBN 3-7274-6250-7
  • R. Steiner (1917): Von Seelenrätseln. GA-Nr. 21
  • R. Steiner (1919): Die Kernpunkte der sozialen Frage. GA-Nr. 23, Dornach 1976, ISBN 3-7274-0230-X
  • R. Steiner (1926): Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie. GA-Nr. 323, ISBN 3-7274-3230-6
  • R. Steiner: Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse, GA 180 (1966)

Weblinks


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