Weisheit und Physische Welt: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Weisheit''' ({{ELSalt|σοφία}} ''sophia'') ist zuerst als objektive kosmische Weisheit oder [[kosmische Intelligenz]] auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] entstanden, der daher zurecht auch als [[Kosmos der Weisheit]] bezeichnet wird. Hervorgegangen ist die Weisheit aus der [[Wahrheit]], die als eine im [[Äther]]ischen wirkende Kraft schon auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] veranlagt wurde. Weisheit ({{HeS|חכמה}}, [[Chochmah]]) ist die zweite [[Sephira]] am [[Lebensbaum der Kabbala]] und zugleich die oberste von dessen rechter Säule [[Jachin]].
Die '''physische Welt''' im weitesten Sinn wird oft auch als [[Plane|physischer Plan]], '''Welt des Verstandes''' und gemeinsam zusammengefasst mit der [[Ätherwelt]] als '''physisch-ätherische Welt''' bezeichnet. In der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] wird die physisch-materielle Welt [[Assiah]] ({{HeS|עולם עשיה|Olam Asiyah}}, die ''Welt der Tat'') genannt. Die [[Äther]]welt heißt  in der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] '''Jetzira''', auch ''Jetzirah'' oder ''Yetzirah'' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עולם יצירה, Olam Yetsirah, die ''Welt der Formgebung''.


== Die Sprüche Salomons ==
== Physische und physisch-ätherische Welt ==
Mit der ''physischen Welt'' im engeren Sinn ist der Bereich der [[vier Elemente]] gemeint, während die ''physisch-ätherische Welt'' insgesamt sieben Stufen umfasst:


In den [[Wikipedia:Buch der Sprichwörter|Sprüchen]] [[Salomon]]s charakterisiert sich die Weisheit selbst so:
<table align="center" width="90%"> 
 
      <tr>
{{Zitat|22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.
      <td vAlign="center" rowSpan="2">
23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.
        <ul>
24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.
          <li><font size="2">[[Erdelement|Erde]]</font>
25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,
          <li><font size="2">[[Wasser]]</font>
26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.
          <li><font size="2">[[Luft]]</font>
27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe,
          <li><font size="2">[[Wärme]]</font>
28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,
          <li><font size="2">[[Lichtäther]]</font>
29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
          <li><font size="2">[[Klangäther]]</font>
30 da war ich als sein Liebling<ref>Luther übersetzte im Anschluss an die griechische und lateinische Bibel »der Werkmeister«.</ref> bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;
          <li><font size="2">[[Lebensäther]]</font></li>
31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.
        </ul>
32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten!
      </td>
33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind!
      <td vAlign="center"><font size="6">}</font></td>
34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore!
      <td vAlign="center"><font size="2">physische Welt</font></td>
35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.
    </tr>
36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.|Sprüche|{{BB|Spr|8|22-36|LUT}}}}
    <tr>
 
      <td vAlign="center"><font size="6">}</font></td>
== Der Ursprung der Weisheit auf der alten Sonne ==
      <td vAlign="center"><font size="2">[[ätherische Welt]], Ätherwelt</font></td>
 
    </tr>
Die Entwicklung der [[Alte Sonne|alten Sonne]] stand unter der Leitung der [[Geister der Weisheit]].
</table>
Die 3 obersten Bereiche der [[physisch-ätherische Welt|physisch-ätherischen Welt]], also die Bereiche des Licht-, Klang und Lebensäthers, überschneiden sich nach [[Rudolf Steiner]] mit den niedersten Regionen der [[Astralwelt]] - und genau hier ist das sogenannte [[Kamaloka]] zu finden:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Was in der Wahrheit lebt, die sich zur Weisheit läutert, nimmt eigentlich schon während der [[Alte Sonne|Sonnenentwickelung]] seinen ersten Anfang, hat dann in einer gewissen Weise seinen Höhepunkt in der Mondenentwickelung, lebt sich weiter ein in der Erdenentwickelung, und wird im wesentlichen schon vollendet sein bei dem, was wir als die Jupiterentwickelung kennen. Da wird das menschliche Wesen mit Bezug auf den Inhalt der Weisheit einen gewissen vollen Abschluß erlangt haben." {{Lit|{{G|170|74}}}}
"Wenn wir vom physischen
Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen
des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka." {{Lit|{{G|101|223}}}}
</div>
</div>


Heute tritt uns diese [[objektiv]]e Weisheit überall in der irdischen Natur entgegen, im weisheitsvollen Bau des Oberschenkelknochens ebenso wie im Bau des Wespennest, um nur zwei Beispiele zu nennen.
[[Datei:GA_101_223.gif|center|400px]]
 
Die [[subjektiv]]e ''innerliche'' Weisheit, die [[individuell]]e [[Intelligenz]], trat erst mit dem menschlichen [[Ich]] in die Erdenentwicklung herein. Sie wird von [[Platon]] als eine der vier [[Kardinaltugend]]en des [[Mensch]]en genannt.
 
== Weisheit und Geister der Form ==


<div style="margin-left:20px">
Es fällt demnach die [[astral]]e [[Region der Begierdenglut]] mit dem [[Lichtäther]], die [[Region der fließenden Reizbarkeit]] mit dem [[Klangäther]] und die [[Region der Wünsche]] mit [[Lebensäther]] zusammen. Gemeinsam bilden sie den Bereich des [[Kamaloka]]s, dem [[Kosmos|kosmisch]] die [[Mondensphäre]] entspricht.
"Überall in unserer Umgebung
finden wir alles angefüllt und imprägniert mit Weisheit, mit
dem, womit wir selbst imprägniert sein werden, wenn wir Manas im
vollen Umfange entwickelt haben werden. Diese Weisheit, die wir
überall finden, ist etwas, was zu den Gliedern der Geister der Form
gehört. Wie unser niederstes Glied der physische Leib ist, so ist die
Weisheit, die wir um uns herum finden, das unterste Glied der Geister
der Form. Dann haben diese Geister der Form Buddhi, Atman, wo
wir unseren Ätherleib und astralischen Leib haben, und dann noch das
achte, neunte, zehnte und elfte Glied. Sie sehen also, wir haben es hier
zu tun mit hoch erhabenen Wesenheiten, zu denen wir aufschauen,
und wenn wir die Weisheit in unserer Umgebung sehen, sehen wir
nur das letzte Glied dieser hoch erhabenen Wesenheiten." {{Lit|{{G|102|79f|77}}}}
</div>


== Weisheit als Buddhi der Erde ==
== Physische Welt und stoffliche Welt ==
Die physische Welt muss  deutlich unterschieden werden von der [[Stoffliche Welt|stofflichen Welt]] einerseits und der [[Sinnliche Welt|sinnlichen Welt]] anderseits:


Die gesamte Fülle der Weisheit, die der Gestaltung der [[Erde (Planet)|Erde]] zugrunde liegt, darf als [[Buddhi]] der Erde bezeichnet werden. Die zwölf [[Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen]], die mit den zwölf [[Bodhisattva]]s gleichzusetzen sein dürften, und zu denen etwa [[Buddha]], [[Zarathustra]] (der spätere [[Meister Jesus]]), [[Skythianos]] oder [[Christian Rosenkreutz]] zählen, umfassen diese ganze Weisheit:
Die physische Welt ist die Welt der physischen [[Form]]kräfte und -gesetze. In ihrer reinen Gestalt ist sie nur [[übersinnlich]] zu erleben. Für die [[sinnlich]]e [[Wahrnehmung]] wird die Welt der physischen Formen erst dadurch sichtbar, dass sie sich mit [[Stoff]]en erfüllt. Die Stoffe breiten sich verdunkelnd über die übersinnlichen Welten und wirken als Spiegel, der die [[Astralwelt]] in Form der äußerlich wahrgenommenen [[Sinnesqualitäten]] und der innerlich erlebten [[Begierde]]n, der [[Wunsch|Wünsche]] und als [[Lust]] oder [[Unlust]] in das [[Bewusstsein]] zurückwirft und die [[Geisteswelt]], das [[Devachan]], dem [[Mensch]]en in der Form des irdischen [[Gedanke]]nlebens offenbart. Dadurch entsteht unser irdisches [[Bewusstsein]] als [[Gegenstandsbewusstsein]], in dem [[Subjekt]] und [[Objekt]] (scheinbar) voneinander geschieden sind.


{{GZ|Einer, der die ganzen irdischen Erfahrungen aufgenommen
Auf dem physischen Plan hat der [[Lebensäther]] sein wahres [[Leben]]:
hat, so daß er von einem jeglichen Dinge weiß, wie es verwertet
werden kann und so ein Schöpfer geworden ist, wird ein Bodhisattva
genannt, das heißt ein Mensch, der Bodhi, die Buddhi der Erde,
genugsam in sich aufgenommen hat. Dann ist er reif, aus den innersten
Impulsen heraus zu wirken. Die Weisen der Erde sind noch
nicht Bodhisattvas. Auch für einen Weisen gibt es immer noch Dinge,
in denen er noch nicht vermag sich zurechtzufinden. Erst wenn man
das gesamte Wissen der Erde in sich aufgenommen hat, um schaffen
zu können, ist man ein Bodhisattva. Buddha, Zarathustra zum Beispiel,
waren Bodhisattvas.|93a|54}}
 
== Weisheit und Geschlechtertrennung ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Sehr schön und deutlich steht es in der Genesis: Bevor
"Der siebente ist der physische Plan. Da lebt der Lebensäther in seinem eigentlichen Elemente. Beim Lebensäther nimmt man das Leben wahr. Der Lebensäther wird auch atomistischer Äther genannt, weil er auf diesem Plan sein eigenes Leben, seinen eigenen Mittelpunkt hat. Was auf demselben Plan lebt, hat auf demselben Plan seinen Mittelpunkt." {{Lit|{{G|93a|46}}}}
Jahve den Menschen geschaffen hat, schuf er auf der Erde Früchte,
Tiere und so weiter und zuletzt schuf er den Menschen, Adam, und
diesen teilte er dann in zwei Geschlechter [...]
 
Die ganze befruchtende und fruchtbringende Kraft, die einen neuen
Menschen hervorbringt, war früher in einem Geschlecht vereinigt.
Dann wird der Mensch geteilt in männlich und weiblich. Welchem
Geschlecht kommt der eigentliche Anspruch auf die Zeugungskraft
zu? Es ist das Weibliche. Daher wird in der ältesten griechischen
Mythologie Zeus, der als Vater der Menschheit verehrt wurde, mit
einer Frauenbüste, mit einer weiblichen Büste dargestellt. Zeus als
übermenschliches Wesen war dem weiblichen Geschlecht näher. Das
weibliche Geschlecht war also das erste, das frühere, und hatte damals
in sich die Kraft, das ganze menschliche Individuum hervorzubringen.
Diese hervorbringende Kraft war vorhanden in dem eingeschlechtlichen
Menschen, der in seiner physischen äußeren Form sich eben
mehr der Form des Weibes näherte. In diesem eingeschlechtlichen
Menschen war das Befruchtende die Weisheit, das Geistige selbst,
und eine spätere Wiederholung davon ist die Befruchtung des weiblichen
Geistes mit inspirierter Weisheit. Dieser Mensch der eingeschlechtlichen
Zeit war das Ergebnis des im Weibe gegebenen Stoffes
und der Befruchtung mit dem göttlichen Geiste." {{Lit|{{G|093|230f|232}}}}
</div>
</div>


=== Geschlechtertrennung ===
== Physische Welt und Selbstbewusstsein ==


<div style="margin-left:20px">
An der physischen Welt erwacht das [[Selbstbewusstsein]] des [[Mensch]]en und damit sein [[Ich]].
"Als die Spaltung der Geschlechter
stattfand, trat die Differenzierung so ein, daß sich zunächst für das
weibliche Geschlecht die geistigen Befruchtungsorgane in Weisheitsorgane
verwandelten. Die männliche Kraft, die das Weib in sich hatte,
die verwandelte die schöpferische Kraft in die Organe der Weisheit.
So blieb dem Weibe die Hälfte der hervorbringenden Kraft; dem
Manne blieb die schöpferische physische Kraft. Durch diese Trennung
entstanden physisch das Rückenmark und das Gehirn mit den
Nervensträngen, dargestellt in dem Baum des Lebens und dem Baum
der Erkenntnis. Das Organ der Weisheit ist ausgebildet in den Rückgratringen
mit dem Rückenmark und dessen Ausdehnung im Gehirn.
Von da an ist eine Zweiheit im Menschen: Das sind die zwei Bäume
in der biblischen Urkunde, der Baum der Erkenntnis und der Baum
des Lebens [...]
 
Die physische Natur hatte sich gespalten in ein Befruchtendes und
ein zu Befruchtendes. Ebenso hat sich auch die geistige Natur gespalten.
Bei den weiblichen Individuen hat der Geist männlichen Charakter
und Färbung; beim Manne hat das Geistige einen weiblichen
Charakter. Das ist noch das Weib im Manne." {{Lit|{{G|093|231f|233}}}}
</div>
 
=== Luziferische Versuchung und Sündenfall ===


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die biblische Legende stellt das sehr genau dar. Es wird bekanntlich
"Während des Zustandes des Tagwachens sind wir in
dem zweigeschlechtlichen Menschen verboten, vom Baume der
der physischen Welt; da haben wir in einer gewissen Beziehung die
Erkenntnis zu essen. Die Kraft, die Jehova in den Menschen gelegt
physische Welt rein vor uns. Wir müssen nur unsere Sinne hinausrichten,
hatte, war: seine Weisheit im Weibe wirken zu lassen. «Du sollst
um die physische Welt rein vor uns zu haben. Aber in dem
nicht essen vom Baume der Erkenntnis», heißt soviel wie: Du sollst
Augenblick, da wir die physische Welt mit Interesse ansehen, ihr mit
nicht die befruchtende Kraft abtrennen und selbständig machen. -
unserer Empfindung entgegentreten, sind wir schon zum Teil in der
Denn dadurch geht dem Weibe die Jahvekraft, die befruchtende
astralischen Welt und nur zum Teil wirklich in der physischen Welt.
Kraft, verloren. Als das Weib vom Baume der Erkenntnis aß, legte
Nur die Anfänge zu einem rein in der physischen Welt leben, sind
es den Grund dazu, selbständig in der Weisheit zu werden und somit
im Menschenleben vorhanden; zum Beispiel wenn man ein Kunstwerk,
aufzuhören, ein unselbständiges Werkzeug Jehovas zu bleiben, wie
ohne den Wunsch, es besitzen zu wollen, rein kontemplativ betrachtet.
dieser es geplant hatte. So aber verlor es mit der Jehovakraft die
Solche Betrachtung eines Kunstwerkes ist ein wichtiger seelischer
Kraft, sich selbst mit Weisheit zu befruchten. Es setzte diese Kraft
Akt, wenn man, sich selbst vergessend, daran rein als an einer
aus sich heraus, indem es [von dem Baume der Erkenntnis] aß und
mentalen Aufgabe arbeitet. Dieses reine, sich selbst vergessende in
dem Manne von dem Apfel gab. So wurde das Weib vom Manne
der physischen Welt leben, ist sehr selten. Der Mensch betrachtet die
abhängig. Es war Luzifer, der den Menschen auf diesen Weg brachte,
Natur nur selten in reiner Kontemplation, sondern empfindet noch
um ihn selbständig zu machen. Dem widersetzte sich Jehova und
vieles andere dabei. Dennoch ist das selbstlose Leben in der physischen
erließ deshalb das Verbot, vom Baume der Erkenntnis zu essen. Das
Natur das Allerwichtigste, denn nur dadurch kann er ein Selbstbewußtsein
Weib aber ißt und gibt dem Manne. Der ißt auch, und dann folgt
haben; in allen anderen Welten ist der gewöhnliche
die Strafe, von Jehova verhängt. Neue Leiber müssen entstehen, die
Mensch jetzt noch in eine Welt des Unbewußten getaucht.
das Karma des vorigen Lebens austragen, der Tod und das Geborenwerden
kommen in die Welt. Das Weib ist nun nicht mehr durch
sich selbst fruchtbar, sondern ist unfruchtbar geworden. Und damit,
daß die Befruchtung von außen kommt, ist auch die Möglichkeit
eines solchen Todes in die Welt gekommen." {{Lit|{{G|093|232f|234}}}}
</div>


=== Passive männliche und aktive weibliche Weisheit ===
In der physischen Welt ist der Mensch nicht nur selbstbewußt, er
 
kann in ihr auch selbstlos werden. Sein Tagesbewußtsein ist aber
<div style="margin-left:20px">
noch nicht selbstlos, wenn er sich nicht selbst vergißt. Daran hindert
"Was war nun geschehen dadurch, daß das Weibliche sich vom
ihn nicht die physische Welt, sondern das Hereinspielen der Astralund
Männlichen abspaltete? In welchem Geschlechte hat sich der Schatten
Mentalwelt. Wenn er aber sich selbst vergißt, dann ist die Sonderheit
der produktiven geistigen Weisheitskraft mehr erhalten, im männlichen
verschwunden und er findet sein Selbst draußen ausgebreitet. Der
oder im weiblichen? Wir haben gesehen, daß die weibliche
Mensch kann gegenwärtig aber nur im physischen Leben dieses Selbstbewußtsein
Weisheit eigentlich einen männlichen Charakter hat: das ist das Schaffende,
ohne Sonderheit ausbilden. Das Selbstbewußtsein nennen
das Produktive, die Intuition, das was originell ist, was hervorbringt.
wir das Ich. Der Mensch kann nur selbstbewußt werden an der Umgebung.
Dieselbe göttliche Kraft, die früher befruchtend im Weibe
Erst wenn er Sinne gewinnt für eine Welt, dann wird er in
gewirkt hat, um den physischen Menschen hervorzubringen, wirkt
der betreffenden Welt selbstbewußt. Jetzt hat er nur Sinne für die
nun befruchtend auf die Erkenntnis des göttlichen Wesenskernes im
physische Welt, aber die anderen Welten spielen fortwährend in das
Menschen. Um diesen Vorgang zu fördern, wirken die Religionen
Selbstbewußtsein hinein und trüben es. Wenn die Empfindungen
durch Wort und Bild.
hineinspielen, so ist das die astrale Welt; wenn der Mensch denkt, so
 
spielt die mentale Welt in das Bewußtsein hinein." {{Lit|{{G|93a|80f}}}}
Das weibliche Wesen wird physisch unfruchtbar, das heißt, es kann
keine Nachkommen aus sich heraussetzen wie ehedem. Der männliche,
passive Geist ist derjenige, der geistig unfruchtbar ist, aber der Mann
ist der, der physisch befruchten kann. Geistig läßt er sich nun befruchten
durch alles das, was in der Welt ist. Er wird nun geistig
befruchtet, um selbst physisch befruchten zu können. Die ganze Welt
dringt zunächst auf ihn ein. Er wird befruchtet geistig, das Weib
physisch. Das Weib dagegen ist geistig selbst befruchtend; der Mann
wird geistig befruchtet. Dadurch, daß man draußen alles sammelte
und kombinierte, wurde die männliche Weisheit befruchtet. So entstand
die Männerweisheit, die darauf bedacht war, die weltliche Weisheit
zu sammeln. Die war wirklich zunächst nicht vorhanden, wie
die früher von oben einströmende. Sie mußte erst gesammelt werden
aus der Erkenntnis der physischen Welt. Die weibliche Weisheit dagegen
ging faktisch auf die Priesterschaft über. Die Priesterweisheit
wurde das Gut, welches ursprünglich von der alten weiblichen Weisheit
herstammte. Jehova konnte das menschliche Geschlecht ja nur
dadurch erhalten, daß er es in die zwei Geschlechter spaltete. Es entstanden
zwei Oppositionen: [[Freimaurerei]] und [[Priester]]herrschaft, die
symbolisiert sind durch [[Kain und Abel]]." {{Lit|{{G|093|233f|235}}}}
</div>
</div>


== Weisheit und Manas (Geistselbst) ==
== Die physische Welt als Sinnbild höherer Welten ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Es wäre im höchsten
"Im Grunde genommen ist ja unsere physische Welt
Grade töricht, zu glauben, daß man Wasser aus einem Gefäß
nur der äußere Ausdruck dessen, was auf dem astralischen Plan
herausholen könnte, wenn kein Wasser darin ist. So
geschieht." {{Lit|{{G|107|18}}}}
töricht sind aber diejenigen, welche sagen, daß sie Weisheit
aus der Welt holen können, wenn keine darin ist. Der
Astronom sucht die Weisheit in der Welt zu berechnen und
zu begreifen. Nur durch die Weisheit ist die Welt zu begreifen.
Wäre es nicht die größte Torheit, Weisheit schöpfen
zu wollen aus der Welt, wenn nicht Weisheit darinnen wäre?
Wenn nicht die Weisheit gegeben wäre, nimmermehr könnten
wir die Weisheit da holen. Durch dieselbe Weisheit, mit
der wir die Welt begreifen wollen, ist die Welt gemacht. Das
ist das dritte Element, das alle Welt durchflutet. Das ist das
Manas. Ins Deutsche wird es am besten übersetzt, indem
man sagt: Die Weisheit wird herausgeboren aus der Welt. -
Unser Geistselbst ist dieses dritte Element." {{Lit|{{G|054|291}}}}
</div>
</div>


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die schaffende Weisheit ist
"Der Mensch nimmt dasjenige, was er sieht im mineralischen, im
diejenige Weisheit, die den Menschen einstmals gemacht hat, Stück
pflanzlichen, im tierischen Reich neben sich auf dem physischen Plan,
für Stück aufgebaut hat, die heute der Anatom herausholt und beschreibt.
an als eine Wirklichkeit, als etwas, was da ist. Er sieht dieses Tier, jene
Die schaffende Weisheit ist genau dieselbe, wie die heute
Pflanze und stellt sich vor, das seien Dinge, die wirklich da sind. Er
herausgeholte Weisheit; sie ist in die Welt hineingelegt worden. In der
sieht Vorgänge in Luft und Wasser und stellt sich vor, das seien
uralten Weisheit hat man es mit dem Plane der Welt zu tun. Nun
Vorgänge, die wirklich da wären. Sie sind es nicht. Denn alle diese
können Sie verstehen, warum der Mystiker sich in sich selbst zurückziehen
Vorgänge in den Naturreichen um uns herum, alles, was sich abspielt
muß. Der eigentliche Mystiker muß ein Erforscher des Inneren
in Luft und Wasser, ist nichts anderes als Vorgänge in der geistigen
sein. Er versucht, diejenigen Stadien der Entwickelung wieder aufzusuchen,
Welt, die sich offenbaren durch das, was im Physischen geschieht. Sie
durch die er geschaffen worden ist.
sind Offenbarungen geistiger Vorgänge. Diese sind die wahre Wirklichkeit,
 
die Realität. Nichts ist real als die geistige Welt, und erst wenn
Könnten wir die Augen vollständig vor allem Licht verschließen
wir in allen Dingen und Vorgängen das Geistige erkennen können,
und dann in uns Licht schaffen, bis die Welt von innen heraus beleuchtet
dann haben wir in Wahrheit die Realität erkannt. Alles in der physischen
erscheint, dann könnten wir uns in uns selbst versenken in
Welt hat nur den Wert eines Gleichnisses für dasjenige, was
die schaffende Weisheit und im Inneren alles durchschauen. Das hat
dahintersteht, die geistige Welt. Alle Vorgänge in der Tier- und
einen praktischen Wert, denn man erinnert sich daran, daß im Grunde
Pflanzenwelt müssen wir so betrachten lernen und auch alles, was wir
genommen der Mensch sich dadurch aufgebaut hat, daß er durch das
im Menschenreich sehen, was Eindruck macht auf den Verstand, den
Mineral-, Pflanzen- und Tierreich hindurchgegangen ist; das ist auch
Intellekt. Alles das sind nichts als Gleichnisse, und erst derjenige, der
alles in ihm. Was draußen in der Welt ist, sind die zurückgebliebenen
sie deuten lernt, kommt zu der Wirklichkeit, der Realität." {{Lit|{{G|143|153f}}}}
Reste dessen, was der Mensch einmal auch war.
Das menschliche Herz war in seiner Entstehung in Verwandtschaft
mit dem, was draußen vor sich gegangen ist. In dem Augenblicke, wo
man sich in das Herz vertieft, schafft man sich die Umwelt, wie sie
damals war, als in der lemurischen Zeit das Herz entstand. Wenn man
sich auf die Tätigkeit des Herzens konzentriert, kann man hervorzaubern
die ganze Umgebung der damaligen lemurischen Zeit,
als das Herz sich bildete. Es tauchen dann die lemurischen Landschaften
in uns auf. Wer aufs Herz sich konzentriert, sieht die Entstehung
des Menschengeschlechtes.
 
Durch Konzentration auf das Innere des Gehirns, das erst nach und
nach während der atlantischen Zeit entstanden ist, sieht man die atlantischen
Landschaften auftauchen. Konzentriert man sich auf das Sonnengeflecht,
so wird man zu den Hyperboräern geführt. So steigt man
rückwärts auf in die verflossenen Welten. Das ist kein In-sich-Brüten,
sondern ein wirkliches Wahrnehmen der einzelnen Organe in ihrer
Verwandtschaft mit der Welt. Auf diese Weise hat Paracelsus seine
Mittel gefunden und kuriert. Er wußte, daß Digitalis purpurea entstanden
ist, als das menschliche Herz entstand. Durch Konzentration
auf ein Organ erscheinen entsprechende Heilmittel. So stehen die Glieder
des [[Makrokosmos]] mit der [[Mikrokosmos|mikrokosmischen]] Natur des Menschen
in Zusammenhang." {{Lit|{{G|093a|225ff}}}}
</div>
</div>
== Weisheit, Rhythmus und Ätherleib ==
<div style="margin-left:20px">
"Ebenso wie Karma etwas Unausgeglichenes ist, hat Weisheit
etwas von Ruhe, Ausgeglichenheit. Darum nennt man sie auch Rhythmus.
Alle Weisheit ist der Form nach Rhythmus. Im Astralkörper
ist vielleicht viel Sympathie, dann ist viel Grünes in der Aura. Dieses
Grün wurde einmal als Gegenfarbe herausgefordert. Dem Grünen
entsprach ursprünglich ein Rot, ein selbstsüchtiger Instinkt. Das hat
sich durch Tätigkeit, Karma, in Grün verwandelt. In der Weisheit,
im Rhythmus ist alles fertig, ausgeglichen. Im Menschen ist alles
Rhythmische, Weisheitsvolle im Ätherkörper. Der Ätherkörper ist
daher das am Menschen, was die Weisheit repräsentiert. Im Ätherkörper
herrscht Ruhe, Rhythmus." {{Lit|{{G|093a|23f}}}}
</div>
== Weisheit und Liebe ==
<div style="margin-left:20px">
"Wenn jemand alle diejenigen Gedanken, die heute in der Theosophie
gegeben werden, in sich aufnehmen würde, so wären dies
die Gedanken der höheren Hierarchien, der Götter; jedoch würde
dies Denken in uns eine Eiseskälte erzeugen. Darum müssen
wir diese Göttergedanken mit der Wärme verbinden, die Liebe
in uns erweckt. Auch wenn dies erst nur schwach möglich ist,
so ist es doch damit wie mit dem ersten Lebensgefühle in einem
Pflanzenkeim. Erst durch das Christus-Ereignis ist es uns möglich
geworden, Weisheit mit Liebe zu verbinden." {{Lit|{{G|266b|234}}}}
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Wir wissen, daß die vorherige Verkörperung unserer Erde der
alte Mond, der Kosmos der Weisheit war, daß er ganz durchdrungen,
durchsetzt von Weisheit war. Eine Kraft aber, die nun
der Erde einverleibt ist, die fehlte ihm: die Liebe. Und so ist
auch Luzifer ganz durchdrungen von Weisheit, aber die Liebe
kennt er überhaupt nicht. Er hat sich ganz hingegeben der Weisheit,
er hat sich an ihr wie berauscht, und daher will er alle
Wesen, die Erdenkinder, voller Weisheit machen.
Und darin liegt für den Menschen immer wieder die große
Versuchung. Luzifer, dessen Kräfte in uns leben, sagt uns etwa
so: Du wirst in alle Verhältnisse hineinschauen, du wirst alles
wissen, dir wird alles klar sein, wenn du mich ganz aufnimmst
in dich. - Weisheit ohne Liebe will er den Menschen geben; sie
führt zu selbstsüchtigem Wissen." {{Lit|{{G|266b|146}}}}
</div>
== Weisheit und Reinkarnation ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Ein Mensch aber, der weise
"So wie der
werden will, bestrebt sich, dasjenige, was er an Arbeit in früheren
Mensch gewöhnlich durch die physische Welt geht, nimmt er die
Inkarnationen geleistet und aufgespeichert hat, aus den früheren Inkarnationen
Dinge auf, wie sie sich seinen Sinnen darstellen, aber nicht das, was
herüberzubringen. Je weiser wir werden, desto mehr bringen
dahinter ist. Er wird wie mit einem Bleigewicht in die physische
wir aus früheren Inkarnationen in die gegenwärtige herüber, und
Welt hinabgezogen. Der Mensch wird von dieser physischen Welt
wenn wir nicht weise werden wollen, so daß wir das Weisewerden
erst frei, wenn er lernt, die Dinge um sich herum als Sinnbilder zu
von früheren Inkarnationen brach liegen lassen, dann kommt einer,
nehmen. Deshalb muß er ein moralisches Verhältnis zu ihnen zu gewinnen
der es absägt: Ahriman.
suchen. Der Lehrer wird ihm auch dafür manche Anleitungen
geben, um äußere Erscheinungen als Symbole für Geistiges zu betrachten,
aber der Schüler kann auch selbst viel dazu tun. Zum Beispiel
kann er eine Herbstzeitlose und ein Veilchen betrachten. Wenn
ich in der Herbstzeitlose das Symbol für ein melancholisches Gemüt
sehe, habe ich sie nicht nur so aufgefaßt, wie sie mir äußerlich entgegentritt,
sondern als Sinnbild für eine Eigenschaft. Im Veilchen
mag man dagegen das Sinnbild für ein stilles, frommes Gemüt erblicken.
So gehen Sie von Gegenstand zu Gegenstand, von Pflanze
zu Pflanze, von Tier zu Tier und betrachten sie als Sinnbilder für
Geistiges. Dadurch machen Sie Ihr Vorstellungsvermögen flüssig und
lösen es von den scharfen Konturen des sinnlichen Wahrnehmens los.
Man kommt etwa dazu, in jeder Tiergattung das Sinnbild für eine
Eigenschaft zu erblicken. Man nimmt das eine Tier als Symbol der
Stärke, ein anderes als Symbol der Schlauheit. Nicht flüchtig, sondern
ernst und auf Schritt und Tritt müssen wir solche Dinge zu
verfolgen suchen [...]


Niemand will es lieber als Ahriman, daß wir nicht weiser werden.
Es hat eine starke
Die Kraft haben wir. Wir haben viel, viel mehr in den früheren Inkarnationen
Wirkung, wenn so die Welt dem Menschen zum Gleichnis wird.
erworben, als wir glauben, viel mehr erworben in den
Wenn der Schüler das lange genug übt, wird er entsprechende Wirkungen
Zeiten, in denen wir durch die alten Hellseherzustände durchgegangen
bemerken. Beim Anschauen einer Blume wird sich zum Beispiel
sind. Ein jeder könnte viel weiser werden, als er wird. Es darf sich
nach und nach etwas von der Blume loslösen. Die Farbe, die
niemand damit ausreden, daß er nicht viel herüberbringen konnte.
zuerst nur an der Oberfläche der Blume haftete, steigt wie eine kleine
Weisewerden heißt, das, was man in früheren Inkarnationen erworben
Flamme auf und schwebt frei im Raume. So gestaltet sich die imaginative
hat, herausbringen, so daß es uns erfüllt in dieser Inkarnation." {{Lit|{{G|159|17f}}}}
Erkenntnis heraus. Es ist dann bei allen Dingen so, als ob
</div>
sich ihre Oberfläche loslöste. Der ganze Raum erfüllt sich mit der
Farbe, die flammenartig im Räume verschwebt. Auf diese Weise
scheint sich die ganze Lichtwelt aus der physischen Wirklichkeit
herauszuziehen. Wenn sich ein solches Farbenbild herauszieht und
frei im Raume schwebt, fängt es bald an, an etwas zu haften. Es
drängt zu etwas hin, es bleibt nicht beliebig irgendwo stehen; es faßt
eine Wesenheit ein, die nun selbst als geistige Wesenheit in der Farbe
erscheint. Was der Schüler aus den Dingen der physischen Welt als
Farbe herausgezogen hat, umkleidet die geistigen Wesenheiten des
astralen Raumes.


Weisheit kann, ähnlich wie die [[Schönheit]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]], eine [[Karma|karmische]] Folge von [[Schmerz]]en und [[physisch]]en und [[seelisch]]en [[Leid]]en in einem früheren Erdenleben sein.
Hier ist der Punkt, wo der Rat des okkulten Lehrers eingreifen
 
muß, weil der Schüler sonst leicht den Boden verlieren kann. Dies
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könnte aus zwei Gründen geschehen. Der eine ist der folgende: Durch
"Es ist nicht uninteressant,
eine bestimmte Erfahrung muß jeder Schüler hindurchgehen. Die
daß heute durch eine äußere Forschung in mannigfaltiger
Vorstellungen, die sich aus den physischen Dingen herausschälen -
Weise bestätigt wird, was die Okkultisten seit Jahrtausenden gesagt
es sind nicht nur Farben, sondern auch Geruchs- und Gehörvorstellungen
haben: Daß die Weisheit mit Schmerzen und Leiden, mit einem entsagungsreichen,
-, zeigen sich in merkwürdigen häßlichen, vielleicht auch
ernsten Leben im vorhergehenden Dasein zusammenhängt.
schönen Gestalten, Tiergesichtern, Formen von Pflanzen, auch häßlichen
Es lohnt sich gelegentlich durchaus, die äußere wissenschaftliche
Menschenantlitzen. Dieses erste Erlebnis stellt ein Spiegelbild
Forschung zu befragen. Da ist in letzter Zeit ein Buch
der eigenen Seele dar. Die eigenen Leidenschaften und Triebe, das
über die Mimik des Denkens erschienen. Das Buch soll zeigen, wie
noch in der Seele ruhende Böse tritt vor den vorgeschrittenen Schüler
sich in der Physiognomie des Menschen die Art und Weise malt, wie
wie in einem Spiegel im Astralraum auf. Da braucht er den Rat des
sein Denken gestimmt ist. Der Verfasser, der, wie man klar sieht,
okkulten Lehrers, der ihm sagt, daß das nichts Objektives ist, sondern
nicht viel vom Okkultismus weiß, hat doch durch äußerliche Beobachtung
ein Spiegelbild seiner eigenen inneren Wesenheit." {{Lit|{{G|096|144ff}}}}
herausgefunden, daß man in der Physiognomie des Denkers
einen Abdruck durchgemachter Schmerzen erkennen kann. Die
gegenwärtige Wissenschaft ist im Begriff, Stück für Stück die uralte
okkulte Weisheit zu bestätigen." {{Lit|{{G|096|114}}}}
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== Zitate ==
== Literatur ==
* "[[Bildung]] vermittelt [[Wissen]], [[Erziehung]] vermittelt [[Weisheit]]." ([[Joachim Stiller]])
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987) {{Vorträge|93a}}
 
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992) {{Vorträge|101}}
* Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
* Rudolf Steiner: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
* Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
* Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992)
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}


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== Einzelnachweise ==
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Version vom 18. August 2015, 00:00 Uhr

Die physische Welt im weitesten Sinn wird oft auch als physischer Plan, Welt des Verstandes und gemeinsam zusammengefasst mit der Ätherwelt als physisch-ätherische Welt bezeichnet. In der jüdischen Kabbala wird die physisch-materielle Welt Assiah (hebr. עולם עשיה Olam Asiyah, die Welt der Tat) genannt. Die Ätherwelt heißt in der jüdischen Kabbala Jetzira, auch Jetzirah oder Yetzirah (hebr. עולם יצירה, Olam Yetsirah, die Welt der Formgebung.

Physische und physisch-ätherische Welt

Mit der physischen Welt im engeren Sinn ist der Bereich der vier Elemente gemeint, während die physisch-ätherische Welt insgesamt sieben Stufen umfasst:

} physische Welt
} ätherische Welt, Ätherwelt

Die 3 obersten Bereiche der physisch-ätherischen Welt, also die Bereiche des Licht-, Klang und Lebensäthers, überschneiden sich nach Rudolf Steiner mit den niedersten Regionen der Astralwelt - und genau hier ist das sogenannte Kamaloka zu finden:

"Wenn wir vom physischen Plan ausgehen, so haben wir hier (es wird gezeichnet) sieben Unterabteilungen des physischen Planes; dann kämen sieben Unterabteilungen des Astralplanes. Von diesen fallen die drei untersten mit den drei obersten des physischen Planes zusammen. Wir müssen den Astralplan mit dem physischen Plan so zusammengeschoben betrachten, daß die drei obersten Partien des physischen Planes zugleich die drei untersten Partien des Astralplanes sind. Wir können von einer Randzone sprechen, das ist die, welche unsere Seelen nach dem Tode nicht verlassen können, wenn sie durch Begierden noch an die Erde gefesselt sind. Man nennt sie Kamaloka." (Lit.: GA 101, S. 223)

Es fällt demnach die astrale Region der Begierdenglut mit dem Lichtäther, die Region der fließenden Reizbarkeit mit dem Klangäther und die Region der Wünsche mit Lebensäther zusammen. Gemeinsam bilden sie den Bereich des Kamalokas, dem kosmisch die Mondensphäre entspricht.

Physische Welt und stoffliche Welt

Die physische Welt muss deutlich unterschieden werden von der stofflichen Welt einerseits und der sinnlichen Welt anderseits:

Die physische Welt ist die Welt der physischen Formkräfte und -gesetze. In ihrer reinen Gestalt ist sie nur übersinnlich zu erleben. Für die sinnliche Wahrnehmung wird die Welt der physischen Formen erst dadurch sichtbar, dass sie sich mit Stoffen erfüllt. Die Stoffe breiten sich verdunkelnd über die übersinnlichen Welten und wirken als Spiegel, der die Astralwelt in Form der äußerlich wahrgenommenen Sinnesqualitäten und der innerlich erlebten Begierden, der Wünsche und als Lust oder Unlust in das Bewusstsein zurückwirft und die Geisteswelt, das Devachan, dem Menschen in der Form des irdischen Gedankenlebens offenbart. Dadurch entsteht unser irdisches Bewusstsein als Gegenstandsbewusstsein, in dem Subjekt und Objekt (scheinbar) voneinander geschieden sind.

Auf dem physischen Plan hat der Lebensäther sein wahres Leben:

"Der siebente ist der physische Plan. Da lebt der Lebensäther in seinem eigentlichen Elemente. Beim Lebensäther nimmt man das Leben wahr. Der Lebensäther wird auch atomistischer Äther genannt, weil er auf diesem Plan sein eigenes Leben, seinen eigenen Mittelpunkt hat. Was auf demselben Plan lebt, hat auf demselben Plan seinen Mittelpunkt." (Lit.: GA 93a, S. 46)

Physische Welt und Selbstbewusstsein

An der physischen Welt erwacht das Selbstbewusstsein des Menschen und damit sein Ich.

"Während des Zustandes des Tagwachens sind wir in der physischen Welt; da haben wir in einer gewissen Beziehung die physische Welt rein vor uns. Wir müssen nur unsere Sinne hinausrichten, um die physische Welt rein vor uns zu haben. Aber in dem Augenblick, da wir die physische Welt mit Interesse ansehen, ihr mit unserer Empfindung entgegentreten, sind wir schon zum Teil in der astralischen Welt und nur zum Teil wirklich in der physischen Welt. Nur die Anfänge zu einem rein in der physischen Welt leben, sind im Menschenleben vorhanden; zum Beispiel wenn man ein Kunstwerk, ohne den Wunsch, es besitzen zu wollen, rein kontemplativ betrachtet. Solche Betrachtung eines Kunstwerkes ist ein wichtiger seelischer Akt, wenn man, sich selbst vergessend, daran rein als an einer mentalen Aufgabe arbeitet. Dieses reine, sich selbst vergessende in der physischen Welt leben, ist sehr selten. Der Mensch betrachtet die Natur nur selten in reiner Kontemplation, sondern empfindet noch vieles andere dabei. Dennoch ist das selbstlose Leben in der physischen Natur das Allerwichtigste, denn nur dadurch kann er ein Selbstbewußtsein haben; in allen anderen Welten ist der gewöhnliche Mensch jetzt noch in eine Welt des Unbewußten getaucht.

In der physischen Welt ist der Mensch nicht nur selbstbewußt, er kann in ihr auch selbstlos werden. Sein Tagesbewußtsein ist aber noch nicht selbstlos, wenn er sich nicht selbst vergißt. Daran hindert ihn nicht die physische Welt, sondern das Hereinspielen der Astralund Mentalwelt. Wenn er aber sich selbst vergißt, dann ist die Sonderheit verschwunden und er findet sein Selbst draußen ausgebreitet. Der Mensch kann gegenwärtig aber nur im physischen Leben dieses Selbstbewußtsein ohne Sonderheit ausbilden. Das Selbstbewußtsein nennen wir das Ich. Der Mensch kann nur selbstbewußt werden an der Umgebung. Erst wenn er Sinne gewinnt für eine Welt, dann wird er in der betreffenden Welt selbstbewußt. Jetzt hat er nur Sinne für die physische Welt, aber die anderen Welten spielen fortwährend in das Selbstbewußtsein hinein und trüben es. Wenn die Empfindungen hineinspielen, so ist das die astrale Welt; wenn der Mensch denkt, so spielt die mentale Welt in das Bewußtsein hinein." (Lit.: GA 93a, S. 80f)

Die physische Welt als Sinnbild höherer Welten

"Im Grunde genommen ist ja unsere physische Welt nur der äußere Ausdruck dessen, was auf dem astralischen Plan geschieht." (Lit.: GA 107, S. 18)

"Der Mensch nimmt dasjenige, was er sieht im mineralischen, im pflanzlichen, im tierischen Reich neben sich auf dem physischen Plan, an als eine Wirklichkeit, als etwas, was da ist. Er sieht dieses Tier, jene Pflanze und stellt sich vor, das seien Dinge, die wirklich da sind. Er sieht Vorgänge in Luft und Wasser und stellt sich vor, das seien Vorgänge, die wirklich da wären. Sie sind es nicht. Denn alle diese Vorgänge in den Naturreichen um uns herum, alles, was sich abspielt in Luft und Wasser, ist nichts anderes als Vorgänge in der geistigen Welt, die sich offenbaren durch das, was im Physischen geschieht. Sie sind Offenbarungen geistiger Vorgänge. Diese sind die wahre Wirklichkeit, die Realität. Nichts ist real als die geistige Welt, und erst wenn wir in allen Dingen und Vorgängen das Geistige erkennen können, dann haben wir in Wahrheit die Realität erkannt. Alles in der physischen Welt hat nur den Wert eines Gleichnisses für dasjenige, was dahintersteht, die geistige Welt. Alle Vorgänge in der Tier- und Pflanzenwelt müssen wir so betrachten lernen und auch alles, was wir im Menschenreich sehen, was Eindruck macht auf den Verstand, den Intellekt. Alles das sind nichts als Gleichnisse, und erst derjenige, der sie deuten lernt, kommt zu der Wirklichkeit, der Realität." (Lit.: GA 143, S. 153f)

"So wie der Mensch gewöhnlich durch die physische Welt geht, nimmt er die Dinge auf, wie sie sich seinen Sinnen darstellen, aber nicht das, was dahinter ist. Er wird wie mit einem Bleigewicht in die physische Welt hinabgezogen. Der Mensch wird von dieser physischen Welt erst frei, wenn er lernt, die Dinge um sich herum als Sinnbilder zu nehmen. Deshalb muß er ein moralisches Verhältnis zu ihnen zu gewinnen suchen. Der Lehrer wird ihm auch dafür manche Anleitungen geben, um äußere Erscheinungen als Symbole für Geistiges zu betrachten, aber der Schüler kann auch selbst viel dazu tun. Zum Beispiel kann er eine Herbstzeitlose und ein Veilchen betrachten. Wenn ich in der Herbstzeitlose das Symbol für ein melancholisches Gemüt sehe, habe ich sie nicht nur so aufgefaßt, wie sie mir äußerlich entgegentritt, sondern als Sinnbild für eine Eigenschaft. Im Veilchen mag man dagegen das Sinnbild für ein stilles, frommes Gemüt erblicken. So gehen Sie von Gegenstand zu Gegenstand, von Pflanze zu Pflanze, von Tier zu Tier und betrachten sie als Sinnbilder für Geistiges. Dadurch machen Sie Ihr Vorstellungsvermögen flüssig und lösen es von den scharfen Konturen des sinnlichen Wahrnehmens los. Man kommt etwa dazu, in jeder Tiergattung das Sinnbild für eine Eigenschaft zu erblicken. Man nimmt das eine Tier als Symbol der Stärke, ein anderes als Symbol der Schlauheit. Nicht flüchtig, sondern ernst und auf Schritt und Tritt müssen wir solche Dinge zu verfolgen suchen [...]

Es hat eine starke Wirkung, wenn so die Welt dem Menschen zum Gleichnis wird. Wenn der Schüler das lange genug übt, wird er entsprechende Wirkungen bemerken. Beim Anschauen einer Blume wird sich zum Beispiel nach und nach etwas von der Blume loslösen. Die Farbe, die zuerst nur an der Oberfläche der Blume haftete, steigt wie eine kleine Flamme auf und schwebt frei im Raume. So gestaltet sich die imaginative Erkenntnis heraus. Es ist dann bei allen Dingen so, als ob sich ihre Oberfläche loslöste. Der ganze Raum erfüllt sich mit der Farbe, die flammenartig im Räume verschwebt. Auf diese Weise scheint sich die ganze Lichtwelt aus der physischen Wirklichkeit herauszuziehen. Wenn sich ein solches Farbenbild herauszieht und frei im Raume schwebt, fängt es bald an, an etwas zu haften. Es drängt zu etwas hin, es bleibt nicht beliebig irgendwo stehen; es faßt eine Wesenheit ein, die nun selbst als geistige Wesenheit in der Farbe erscheint. Was der Schüler aus den Dingen der physischen Welt als Farbe herausgezogen hat, umkleidet die geistigen Wesenheiten des astralen Raumes.

Hier ist der Punkt, wo der Rat des okkulten Lehrers eingreifen muß, weil der Schüler sonst leicht den Boden verlieren kann. Dies könnte aus zwei Gründen geschehen. Der eine ist der folgende: Durch eine bestimmte Erfahrung muß jeder Schüler hindurchgehen. Die Vorstellungen, die sich aus den physischen Dingen herausschälen - es sind nicht nur Farben, sondern auch Geruchs- und Gehörvorstellungen -, zeigen sich in merkwürdigen häßlichen, vielleicht auch schönen Gestalten, Tiergesichtern, Formen von Pflanzen, auch häßlichen Menschenantlitzen. Dieses erste Erlebnis stellt ein Spiegelbild der eigenen Seele dar. Die eigenen Leidenschaften und Triebe, das noch in der Seele ruhende Böse tritt vor den vorgeschrittenen Schüler wie in einem Spiegel im Astralraum auf. Da braucht er den Rat des okkulten Lehrers, der ihm sagt, daß das nichts Objektives ist, sondern ein Spiegelbild seiner eigenen inneren Wesenheit." (Lit.: GA 096, S. 144ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989), ISBN 3-7274-0961-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole, GA 101 (1992) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus, GA 143 (1994), ISBN 3-7274-1430-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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