Sieben schöpferische Geister

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Sieben schöpferische Geister werden in der Apokalypse des Johannes erwähnt, die Jakob Böhme in seiner Aurora die sieben Quellgeister nennt. Sie entspringen nach Rudolf Steiner aus der Tätigkeit des dritten Logos, der nach der christlichen Terminologie der Heilige Geist genannt wird.

Apokalypse des Johannes

Das Septagramm als Symbol des mystischen Lammes, des Christus. Die sieben Hörner (Spitzen) und die sieben Augen entsprechen den sieben Geistern Gottes.

In der Apokalypse des Johannes werden die Sieben Geister Gottes, die vor dessen Thron stehen, viermal erwähnt.

„Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von Ihm, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron.“

Offenbarung: Off 1,4 EU

„Und dem Engel der Gemeinde in "Sardes" schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot.“

Offenbarung: Off 3,1 EU

„Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.“

Offenbarung: Off 4,5 EU

„Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.“

Offenbarung: Off 5,6 EU

Die Namen dieser sieben Geister Gottes werden meist nach dem Buch Jesaja (11,2) interpretiert, wobei der Geist des HERRN, also des zweiten Logo, mit einbezogen wird:

„Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.“

Jesaja: Jes 11,2 LUT

Der dritte Logos und die sieben Geister Gottes

Im dritten Logos lebt ein Dreifaches: das Spiegelbild des ersten Logos, das Spiegelbild dessen, was der erste Logos im zweiten Logos bewirkt hat, nämlich sein Leben, und das Spiegelbild davon, was der zweite Logos dem ersten zurückstrahlt. Damit kann aber eine noch größere Mannigfaltigkeit enstehen, zunächst als Siebenheit, denn alle drei Tätigkeiten des dritten Logos können zusammenwirken, oder paarweise je zwei oder jede für sich; das gibt insgesamt sieben Kombinationsmöglichkeiten, die wesenhaft erscheinen als sieben schöpferische Geister und von denen der eine, der alle drei Tätigkeiten umfasst, der dritte Logos selbst ist (Lit.: GA 089, S. 194ff).

Indem diese sieben schöpferischen Geister stufenweise auf den drei Ebenen des Bewußtseins, des Lebens und der Form tätig werden, erscheinen sie wesenhaft als die 3 x 7 = 21 Prajapatis, die die unmittelbaren Schöpfer des äußeren Weltensystems sind.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Bewußtsein – Leben – Form , GA 89 (2001), ISBN 3-7274-0890-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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