GA 73a und Gabriel (Erzengel): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Ghent Altarpiece F - Archangel.jpg|thumb|Der Verkündigungsengel Gabriel auf dem [[Wikipedia:Genter Altar|Genter Altar]]]]
== Fachwissenschaften und Anthroposophie ==
'''Gabriel''' ([[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebr.]] גַּבְרִיאֵל = „Gott ist stark“, [[Wikipedia:Arabische Sprache|arab.]] {{Arabische Schrift|جبريل|ar}} , ''Djebrail'', deutsch „Held Gottes“) ist der zweite der vier hauptsächlichen [[Erzengel]] und wird in der [[Bibel]] im [[Buch Daniel]] und im [[Lukasevangelium]] erwähnt und wird ganz besonders im [[Islam]] verehrt. Gabriel steht in Zusammenhang mit den [[Geburt]]skräften und wird in der bildenden Kunst häufig auch in weiblicher Gestalt dargestellt. Er gilt als Bote [[Gott]]es und gilt vielfach auch als Ausleger von [[Vision]]en. Sein Herrschaftsbereich ist die [[Mond]]ensphäre.


Acht Vorträge, zwölf Fragenbeantwortungen und ein Schlußwort in Dornach und Stutgart 1920 sowie ein Diskussionsbeitrag in Stuttgart 1921
Der Erzengel Gabriel steht für:


=== Inhalt (Auswahl) ===
das neue, Veränderungen, Wunderbares. Er wird dein Begleiter durch das normale menschliche Leben, kündigt deren Geburt an.
Gabriel wird oft auch als weiblicher Engel bezeichnet, - da er für das Neue und Geburt steht. Auch ist er/sie der Engel der Auferstehung und der Gnade. Die Überlieferungen besagen, - das Gabriel die Seelen aus dem Paradies holt, sollten diese sich wehren oder dort nicht hingehören.


Anthroposophie und gegenwärtige Wissenschaften / Das Weltbild der neueren
=== Gabriel im Judentum ===
Naturwissenschaft / Die Hygiene als soziale Frage / Proben für die Beziehungen der Geisteswissenschaft
 
zu den einzelnen Fachgebieten (vier Vorträge) / Geisteswissenschaft, Naturwissenschaft
Im Judentum gilt Gabriel neben Michael als Fürbitter und [[Schutzengel]] des [[Wikipedia:Israeliten|Volkes Israel]], aber auch als Straf- und [[Todesengel]].
und Technik
 
Erstmals erscheint sein Name im [[Wikipedia:Buch Daniel|Buch Daniel]], wo er die Vision von Widder und Ziegenbock deutet (Kapitel 8) und die Weissagung über Dauer und Ende des [[Wikipedia:Babylonisches Exil|Exils]] verkündet (Kapitel 9).
 
Im Äthiopischen [[Wikipedia:Henoch|Buch Henoch]] wird '''Gabriel''' in Kapitel 20,7 neben '''[[Uriel]]''' (20,2), '''[[Raphael]]''' (20,3), '''[[Raguel]]''' (20,4), '''[[Michael]]''' (20,5) und '''[[Sarakael]]''' (20,6) - in einigen Handschriften wird noch '''Remiel''' (20,8) genann – zu den (sieben) höchsten Engeln gezählt. Dort heißt es über ihn: "Gabriel heißt ein sechster der heiligen Engel, der über das [[Paradies]], die Schlangen [Seraphim] und die [[Kerub]]e gesetzt ist." (1. Henoch 20,7). Die Siebenzahl der höchsten Engel ist, nebenbei vermerkt, für das Äthiopische Buch Henoch in Kapitel 90,21f. verbürgt.
 
In [[Wikipedia:Rabbinisches Judentum|rabbinischen]] Quellen heißt es von Gabriel, er bestehe ganz aus Feuer, während Michael ganz aus Schnee bestehe. Entsprechend werden darin Gabriel und Michael die Metalle Gold und Silber zugeordnet. Die ihnen im Judentum zugesprochenen Attribute unterscheiden sich also von jenen, die ihnen die spätere christliche Mythologie zuordnet, in der teilweise Michael mit der Sonne und Gabriel mit dem Mond verbunden wird.
 
In der jüdischen Überlieferung waren die beiden Engel, die nach [[Sodom]] gingen, Michael und Gabriel (Genesis 19): Michael, um [[Lot (AT)|Lot]] zu retten, Gabriel, um die Stadt zu zerstören.
 
=== Christliche-Jüdische Bedeutung ===
[[Bild:Folio 43v - The Archangel Gabriel Appears to Zachary.jpg|thumb|Der Erzengel Gabriel erscheint [[Zacharias (Vater des Johannes)|Zacharias]] (Frankreich, 15. Jh.)]]
Im [[Talmud]] gilt er nach [[Erzengel Michael|Michael]] als der Größte der „Engelsfürsten“, das Urteil Gottes aufzeichnend und vollziehend, [[Israel]] verteidigend und beschützend.
 
Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der [[Cherubim]] und [[Seraphim]].
 
Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über das Wasser und über das Prinzip des Flüssigen. Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist [[blau]] in allen Schattierungen.
 
Er wird in der katholischen Kirche mit einer [[Lilien|Lilie]] dargestellt, als Verkünder der Geburt des [[Johannes der Täufer|Johannes]] an [[Zacharias (Vater des Johannes)|Zacharias]] oder des [[Jesus von Nazareth|Jesus]] an [[Maria von Nazareth|Maria]]. Nach [[Wikipedia:Katholizismus|katholischer]] Auffassung steht Gabriel im Norden vor Gottes Thron.
 
=== Islamische Bedeutung ===
 
'''Djibril''' ({{Arabische Schrift|جبريل}} arab. für „Gabriel“) ist der arabische Name für den Erzengel Gabriel. Nach einem ''[[Hadith]]'' wollte der [[Prophet]] [[Mohammed]] ihn in seiner wahren Gestalt sehen, anstatt der menschlichen Form (Djibril hatte immer eine menschliche Form angenommen, wenn er dem Propheten begegnete). Djibril tat dies und der Prophet fiel in Ohnmacht. Denn der Erzengel Djibril war so groß, dass er die Sonne mit nur einem Flügel überdeckte. Er besitzt eine beträchtliche Anzahl an Flügeln (jeder Engel hat mindestens zwei Flügel).
 
Nach sunnitischer Auffassung des Islam wird der Erzengel Djibril auch als {{Arabische Schrift|روح القدس|ar}}, Ruh al-Qudus = Geist der Heiligkeit bezeichnet. Jedoch ist er nicht mit dem Heiligen Geist aus der Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens zu verwechseln. Nach schiitischer Meinung bezeichnet ''Ruh al-Qudus'' ein anderes Wesen, während Djibril als {{Arabische Schrift|روح الامين|ar}}, Ruh al-Amiyyn = Geist der Zuverlässigkeit bezeichnet wird (Koran 26:193).
 
Djibril ist einer der sieben [[Engel]] der [[Offenbarung]], durch welche die Aufzeichnung der göttlichen Ratschlüsse mittels [[Inspiration|Inspirierung]] des [[Prophet]]en [[Wikipedia:Muhammad|Muhammad]] bei Abfassung des [[Wikipedia:Koran|Koran]]s geschah.
 
== Kunst ==
 
In der Kunst wird Gabriel immer wieder als weiblicher Engel dargestellt.
 
== Gedenktag ==
 
Der Gedenktag ist der [[Wikipedia:29. September|29. September]]. Bis zum [[Wikipedia:1. Januar|1. Januar]] [[Wikipedia:1970|1970]] wurde Sankt Gabriel am [[Wikipedia:24. März|24. März]] begangen.
 
Der Erzengel Gabriel ist unter anderem Schutzpatron der [[Wikipedia:Briefträger|Briefträger]] und Postboten, Müllmänner, Diplomaten, Radiosprecher und der Fernmeldetruppe des deutschen Heeres.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}


{{GA}}
* Gerhard Bellinger: ''Knaurs Lexikon der Mythologie''. Genehmigte Lizenzausgabe. Augsburg, 2000. 157, 327, 346, 485-487.
* Heinrich Krauss: ''Kleines Lexikon der Engel. Von Ariel bis Zebaoth''. Originalausgabe. München, 2001. 73f., 119-121.
* Wilhelm Lueken: ''Michael. Eine Darstellung und Vergleichung der jüdischen und der morgenländisch-christlichen Tradition vom Erzengel Michael'', Göttingen, 1898.
* Erich Weidinger: ''Die Apokryphen. Verborgene Bücher der Bibel''. Augsburg, o.A. 311.
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.icon-art.info/topic.php?lng=de&top_id=92 Ikonen des Erzengels Gabriel]
 
 
[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Erzengel]]


[[Kategorie:GA]] [[Kategorie:GA (Öffentliche Vorträge)]] [[Kategorie:Gesamtausgabe]]
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Oktober 2006, 09:45 Uhr

Der Verkündigungsengel Gabriel auf dem Genter Altar

Gabriel (hebr. גַּבְרִיאֵל = „Gott ist stark“, arab. جبريل , Djebrail, deutsch „Held Gottes“) ist der zweite der vier hauptsächlichen Erzengel und wird in der Bibel im Buch Daniel und im Lukasevangelium erwähnt und wird ganz besonders im Islam verehrt. Gabriel steht in Zusammenhang mit den Geburtskräften und wird in der bildenden Kunst häufig auch in weiblicher Gestalt dargestellt. Er gilt als Bote Gottes und gilt vielfach auch als Ausleger von Visionen. Sein Herrschaftsbereich ist die Mondensphäre.

Der Erzengel Gabriel steht für:

das neue, Veränderungen, Wunderbares. Er wird dein Begleiter durch das normale menschliche Leben, kündigt deren Geburt an. Gabriel wird oft auch als weiblicher Engel bezeichnet, - da er für das Neue und Geburt steht. Auch ist er/sie der Engel der Auferstehung und der Gnade. Die Überlieferungen besagen, - das Gabriel die Seelen aus dem Paradies holt, sollten diese sich wehren oder dort nicht hingehören.

Gabriel im Judentum

Im Judentum gilt Gabriel neben Michael als Fürbitter und Schutzengel des Volkes Israel, aber auch als Straf- und Todesengel.

Erstmals erscheint sein Name im Buch Daniel, wo er die Vision von Widder und Ziegenbock deutet (Kapitel 8) und die Weissagung über Dauer und Ende des Exils verkündet (Kapitel 9).

Im Äthiopischen Buch Henoch wird Gabriel in Kapitel 20,7 neben Uriel (20,2), Raphael (20,3), Raguel (20,4), Michael (20,5) und Sarakael (20,6) - in einigen Handschriften wird noch Remiel (20,8) genann – zu den (sieben) höchsten Engeln gezählt. Dort heißt es über ihn: "Gabriel heißt ein sechster der heiligen Engel, der über das Paradies, die Schlangen [Seraphim] und die Kerube gesetzt ist." (1. Henoch 20,7). Die Siebenzahl der höchsten Engel ist, nebenbei vermerkt, für das Äthiopische Buch Henoch in Kapitel 90,21f. verbürgt.

In rabbinischen Quellen heißt es von Gabriel, er bestehe ganz aus Feuer, während Michael ganz aus Schnee bestehe. Entsprechend werden darin Gabriel und Michael die Metalle Gold und Silber zugeordnet. Die ihnen im Judentum zugesprochenen Attribute unterscheiden sich also von jenen, die ihnen die spätere christliche Mythologie zuordnet, in der teilweise Michael mit der Sonne und Gabriel mit dem Mond verbunden wird.

In der jüdischen Überlieferung waren die beiden Engel, die nach Sodom gingen, Michael und Gabriel (Genesis 19): Michael, um Lot zu retten, Gabriel, um die Stadt zu zerstören.

Christliche-Jüdische Bedeutung

Der Erzengel Gabriel erscheint Zacharias (Frankreich, 15. Jh.)

Im Talmud gilt er nach Michael als der Größte der „Engelsfürsten“, das Urteil Gottes aufzeichnend und vollziehend, Israel verteidigend und beschützend.

Nach christlicher und jüdischer Auffassung ist er der Vorsteher der Cherubim und Seraphim.

Nach urchristlicher Auffassung ist Gabriel der Herrscher über das Wasser und über das Prinzip des Flüssigen. Er regiert außerdem die Welt der Gefühle, der Emotionen und das Unterbewusstsein. Seine Farbe ist blau in allen Schattierungen.

Er wird in der katholischen Kirche mit einer Lilie dargestellt, als Verkünder der Geburt des Johannes an Zacharias oder des Jesus an Maria. Nach katholischer Auffassung steht Gabriel im Norden vor Gottes Thron.

Islamische Bedeutung

Djibril (جبريل arab. für „Gabriel“) ist der arabische Name für den Erzengel Gabriel. Nach einem Hadith wollte der Prophet Mohammed ihn in seiner wahren Gestalt sehen, anstatt der menschlichen Form (Djibril hatte immer eine menschliche Form angenommen, wenn er dem Propheten begegnete). Djibril tat dies und der Prophet fiel in Ohnmacht. Denn der Erzengel Djibril war so groß, dass er die Sonne mit nur einem Flügel überdeckte. Er besitzt eine beträchtliche Anzahl an Flügeln (jeder Engel hat mindestens zwei Flügel).

Nach sunnitischer Auffassung des Islam wird der Erzengel Djibril auch als روح القدس, Ruh al-Qudus = Geist der Heiligkeit bezeichnet. Jedoch ist er nicht mit dem Heiligen Geist aus der Dreifaltigkeit des christlichen Glaubens zu verwechseln. Nach schiitischer Meinung bezeichnet Ruh al-Qudus ein anderes Wesen, während Djibril als روح الامين, Ruh al-Amiyyn = Geist der Zuverlässigkeit bezeichnet wird (Koran 26:193).

Djibril ist einer der sieben Engel der Offenbarung, durch welche die Aufzeichnung der göttlichen Ratschlüsse mittels Inspirierung des Propheten Muhammad bei Abfassung des Korans geschah.

Kunst

In der Kunst wird Gabriel immer wieder als weiblicher Engel dargestellt.

Gedenktag

Der Gedenktag ist der 29. September. Bis zum 1. Januar 1970 wurde Sankt Gabriel am 24. März begangen.

Der Erzengel Gabriel ist unter anderem Schutzpatron der Briefträger und Postboten, Müllmänner, Diplomaten, Radiosprecher und der Fernmeldetruppe des deutschen Heeres.

Literatur

  • Gerhard Bellinger: Knaurs Lexikon der Mythologie. Genehmigte Lizenzausgabe. Augsburg, 2000. 157, 327, 346, 485-487.
  • Heinrich Krauss: Kleines Lexikon der Engel. Von Ariel bis Zebaoth. Originalausgabe. München, 2001. 73f., 119-121.
  • Wilhelm Lueken: Michael. Eine Darstellung und Vergleichung der jüdischen und der morgenländisch-christlichen Tradition vom Erzengel Michael, Göttingen, 1898.
  • Erich Weidinger: Die Apokryphen. Verborgene Bücher der Bibel. Augsburg, o.A. 311.

Weblinks


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