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Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen

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Die zwölf Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen

Die Meister der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen oder Mahatmas[1], von den Theosophen auch Choans (tib. = Oberhaupt, Meister), Arhat (skr. „der Würdige“), "Bruderschaft von Shambala" oder einfach "ältere Brüder" der Menschheit genannt, bilden gemeinsam die sogenannte weiße Loge. Sie sind die Hüter des göttlichen Planes und fördern seine Verwirklichung während unserer planetarischen Entwicklung. Von den zwölf Meistern wirken stets sieben im Physischen, fünf bleiben im Geistigen. Inkarniert sich der achte, so wird sich der erste nicht inkarnieren. (Lit.: GA 264, S. 199ff)

Die Zwölfheit der Meister

Judith von Halle: Rudolf Steiner - meister der weissen Loge
Judith von Halle: Rudolf Steiner - meister der weissen Loge

Die zwölf Meister sind Teile einer gemeinsamen zwölfgliedrigen Wesenheit und entsprechen deren zwölf Wesensgliedern.

„Die Meister sind in der Regel nicht gerade historische Persönlichkeiten, sie inkarnieren [inkorporisieren] sich manchmal, wenn es notwendig ist, in historische Persönlichkeiten; aber es ist bis zu einem gewissen Grade ein Opfer. Der Grad ihres Bewußtseins ist nicht mehr vereinbar mit einem Wirken für sich selbst. Und ein Wirken für sich selbst ist schon die Erhaltung des bloßen Namens.“ (Lit.:GA 93, S. 119)

„Wenn da draußen in der Welt in ihrem Menschengewand die heutigen Führer der Menschheit herumgehen, dann werden sie in der äußeren exoterischen Welt nicht erkannt. Und reden wir auf dem Boden der Geisteswissenschaft von den Meistern der Weisheit und des Zusammenklangs der Empfindungen, dann würden sich die Menschen oftmals wundern, in welcher einfachen, schlichten Menschlichkeit durch alle Länder diese Meister der Weisheit und des Zusammenklangs der Empfindungen kommen. Sie sind vorhanden auf dem physischen Plan. Die wichtigsten Lehren aber erteilen sie nicht auf dem physischen Plan, sondern sie erteilen sie auf dem Geistplan. Und derjenige, der sie hören will, um Lehren von ihnen zu empfangen, der muß nicht nur den Zugang haben zu ihrem physischen, fleischlichen Leibe, sondern er muß Zugang haben zu ihrer Geistgestalt.“ (Lit.:GA 129, S. 152f)

In den Gedächtnisnotizen von Eugenie von Bredow von einer von Rudolf Steiner am 13. Dezember 1905 in Berlin gehaltenen esoterischen Stunde heißt es bezüglich der letzten Inkarnation des Meisters Kuthumi:

„Dann sprach er von der letzten Inkarnation des Meisters Kuthumi und seinem Besuch von Universitäten, um in anderen Sprachen und in modernem Geiste die hohe Weisheit interpretieren zu können, daß diese Inkarnation aber nicht in einer bestimmten Persönlichkeit gewesen sei, sondern seine Kraft bald hier, bald dort gewirkt hätte.[2]“ (Lit.:GA 264, S. 213)

Von den sieben irdisch inkarnierten Meistern repräsentiert einer die Vollkommenheit des physischen Leibes und die Harmonie aller seiner Organe, ein anderer die Harmonie der Temperamente, also des Ätherleibs, ein weiterer verkörpert das harmonisch ausgeprägte Wissen des Astralleibs, ein vierter drückt diese Harmonie empfindungsmäßig durch die Empfindungsseele aus, der fünfte verstandesmäßig durch die Verstandes- oder Gemütsseele, ein sechster vollkommen bewusst durch die Bewusstseinsseele und der siebente, der der Diener der anderen sechs ist und von ihnen beherrscht wird[3], steht für das Ich und beherrscht seinerseits die fünf anderen, die er zur Verkörperung bringt. Diese fünf entsprechen den höheren geistigen Wesensgliedern: der 8. Manas, der 9. Buddhi, der 10. Atma, der 11. dem Heiligen Geist und der 12. dem Sohn.

Von den sieben irdisch verkörperten Meistern wirken zwei im Westen, nämlich Meister Jesus, der der wiederverkörperte Zarathustra ist, und Christian Rosenkreutz, der später als Graf von Saint-Germain wiederkam. Zwei Meister sind im Osten tätig, Kuthumi und Morya, und zwei weitere in der Mitte, im Mittelmeergebiet, der sogenannte venezianische Meister und Hilarion; der Siebente (Meister Serapis) „geht mitten durch.“

Die Meister der Rosenkreuzerströmung

Vier dieser Meister sind besonders bedeutsam für die Rosenkreuzerströmung:

“Zur Einführung über die vier Meister, die in unserer Bewegung mitwirken:

Meister Morya: Kraft
Meister Kuthumi: Weisheit
Meister Saint-Germain: an ihn wendet man sich in Schwierigkeiten des täglichen Lebens
Meister Jesus: das Intimere im Menschen.”

(Lit.: GA 266a, S. 157)

Weitere Meister

Ferner werden seitens der theosophischen Autorin Alice A. Bailey noch folgende Meister benannt: Meister Jupiter, der Mahachohan, Meister Djawal Kul.

Im weiteren Sinne gelten auch der Gautama Buddha und der Maitreya Bodhisattva als Meister.

Ob auch der christliche Mystiker Meister Eckhardt und der häufig gerühmte Paramahansa Yogananda jeweils als Meister-Individualitäten anzusehen sind, muss vorerst dahinstehen.

Seitens verschiedener anthroposophischer Autoren werden noch der Manu, welcher teils als identisch mit Mani (von Bernard Lievegoed und Hermann Keimeyer) betrachtet wird, sowie Daskalos (von Wolfgang Garvelmann und Günther Zwahlen), Valentin Tomberg (von Martin Kriele und Willi Seiß) und Sri Aurobindo (von Udo Knipper und Klaus J. Bracker) als Meister angesehen. Rudolf Steiner wird teils als der Meister Jesus (von Marie Steiner, W. Chr. Simonis und Hermann Keimeyer) und teils auch als Meister Serapis (von Judith von Halle und ebenfalls von Hermann Keimeyer) bezeichnet. Darüber hinaus gibt es auch noch einige Anthroposophen, wie Herbert Wimbauer, Adolf Arenson und Heinz Eckhoff welche Rudolf Steiner als Maitreya Bodhisattva betrachten. Auch Beinsa Dunso (Petar Danow) wird bspw. von bulgarischen Anthroposophen als Meister-Individualität betrachtet.

Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass verschiedene Meister-Bezeichnungen für ein und die selbe Individualität stehen.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Damodar K. Mavalankar führte die Bezeichnung „Mahatman“ (aus skr. maha = "groß" und atman = "Göttliches Selbst") für die spirituellen Meister ein, die bis dahin immer nur "die Brüder" oder die "älteren Brüder" der Menschheit genannt wurden.
    Sylvia Cranston: H. P. B.: Leben und Werk der Helena Blavatsky, Begründerin der Modernen Theosophie., Adyar Verlag, 1995.
  2. In nur sehr stichwortartigen Notizen von Eugenie von Bredow von der Esoterischen Stunde in München, [14. oder 15.] Dezember 1905 heißt es: «Zweifel, ob Kuthumi auf europäischen Universitäten gewesen. Notwendigkeit dessen, um europäische Begriffe zu lernen. Gleiche Notwendigkeit, Chinesisch zu lernen, um sich mit den Chinesen verständigen zu können.»
  3. Der in der entsprechenden Fragestellung ursprünglich stehende Satz "und die anderen sechs beherrscht" wurde von Rudolf Steiner korrigiert in: "und von den anderen sechs beherrscht wird" (Lit.: GA 264, S. 202)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Tempellegende und die Goldene Legende , GA 93 (1991), ISBN 3-7274-0930-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a, Dornach (1987)
  3. Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen, GA 129 (1992), ISBN 3-7274-1290-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914, GA 264, Dornach (1987)
  5. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909, GA 266a (1995), ISBN 3-7274-2661-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Hella Wiesberger: Rudolf Steiners esoterische Lehrtätigkeit. Wahrhaftigkeit - Kontinuität - Neugestaltung, Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1996
  7. Judith von Halle: Rudolf Steiner - Meister der weissen Loge. Zur okkulten Biographie, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011
  8. Sergej O. Prokofieff: Die erste Klasse der Michael-Schule und ihre christologischen Grundlagen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2009, S. 24
  9. Werner-Christian Simonis: Im Schutze der Meister, Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1977
  10. Werner-Christian Simonis: Aus der kosmischen Pädagogik, J. Ch. Mellinger Vlg., Stuttgart 1979
  11. Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens, Goldmann TB, München 1993
  12. Hermann Keimeyer: Wie findet man die Meister in höheren Welten, 2 Bde., Überlingen 2004/2005
  13. Bernard Lievegoed: Über die Rettung der Seele, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1994
  14. Herbert Wimbauer: Die Individualität Rudolf Steiners, das offenbare Geheimnis der Anthroposophie, Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1993
  15. Heinz Eckhoff: Rudolf Steiners Aufgabe unter den grossen Eingeweihten. Gedanken zur Bodhisattva-Frage, Mellinger Vlg., Stuttgart 1997
  16. Martin Kriele: Anthroposophie und Kirche. Erfahrungen eines Grenzgängers, Herder Vlg., Freiburg 1996
  17. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010
  18. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II, BOD, Norderstedt 2017
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. The MAHATMA LETTERS to A. P. SINNETT from the Mahatmas M. & K. H. - Transcribed, Compiled, and with an Introduction by A. T. BARKER
  2. «Chinese Whispers» - Serapis, Rudolf Steiner und die Meister in: Der Europäer Jg. 15 / Nr. 4 / Februar 2011
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