Hierarchien und Tiermalerei: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Engelhierarchien_Baptisterium_San_Marco_Venedig.jpg|mini|400px|Die Neun Chöre der Engel, Byzantinisches Kuppelmosaik im Baptisterium der [[Wikipedia:Markusdom|Basilica di San Marco]] ([[Wikipedia:Venedig|Venedig]]).]]
[[Datei:Edwin Landseer- Low Life.JPG|miniatur|hochkant|Edwin Landseer: ''Low life'', 1829]]
Die '''Tiermalerei''' ist neben der [[Landschaftsmalerei]], dem [[Historienbild]], dem [[Porträt]], dem [[Genrebild]] und dem [[Stillleben]] eine Gattung der gegenständlichen Malerei.


'''Neun Chöre der Engel''', die in drei '''Hierarchien''' ([[Latein|lat.]] ''hierarchia'': „Rangordnung der Weihen“) geordnet sind, bilden nach [[Christentum|christlicher]] Anschauung die Gemeinschaft der '''kosmischen Intelligenzen''' (→ [[Kosmische Intelligenz]]). Von den [[Kabbala|Kabbalisten]] werden sie auch, da sie sich von der [[Materie]] volkommen getrennt halten, als ''Separate Intellekte''
==  Geschichte ==
({{HeS|שכלים נפרדים}} ''Sechalim nifradim'') bezeichnet. In der [[Anthroposophie]] werden mit den Hierarchien die an der Entwicklung der Welt beteiligten, gemäß ihres Entwicklungsgrades nach Rangstufen geordneten [[Geistige Wesen|geistigen Wesenheiten]] bezeichnet. Über ihnen steht die [[Trinität]] als die höchste Quelle der göttlichen [[Schöpferkraft]]. Die Hierarchien sind in ihrer geistigen Entwicklung dem [[Mensch]]en vorangeschritten und haben an seiner Entwicklung sowie an der [[Erdenentwicklung]] wesentlichen Anteil. Gemäß ihres geistigen Reifegrads lassen sie sich in verschiedene Gruppen einordnen.
[[Datei:Durer Young Hare.jpg|mini|links|hochkant|Albrecht Dürer: ''Feldhase'', 1502]]
Im anthroposophischen Sprachgebrauch ist oft zusammenfassend von den ''Hierarchien'' die Rede, wenn die genannten Wesenheiten als Ganzes gemeint sind.
[[Datei:Claude_Lorraine_Ferneley_(1822-1892)_-_John_Ferneley_Senior_in_his_studio_at_Elgin_Lodge,_Melton_Mowbray.jpg|mini|Der Pferdeportraitist John Ferneley († 1860) mit „Modell“ in seinem Atelier]]
[[Datei:A Saddled Bay Hunter, by George Stubbs.jpg|mini|George Stubbs: ''Gesattelter Bayhunter'', 1786]]
[[Datei:Prince Rose by Bob Demuyser.jpg|mini|''Prince Rose'', [[Albert Demuyser]] (1984).]]
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich das „Tierstück“ zu einem Bereich des [[Stillleben]]s; als eines der bekanntesten Beispiele wurde der ''[[Feldhase (Dürer)|Feldhase]]'' überliefert, ein [[Aquarell]] von [[Albrecht Dürer]]. Die Niederländer [[Roelant Savery]], [[Frans Snyders]] und [[Paulus Potter]] [[Staffage|staffierte]]n im 17. Jahrhundert Landschaftsbilder mit Tiergruppen aus.


== Angelologie ==
Im Zeitalter der [[Aufklärung]] verstärkte sich das Interesse an den [[Morphologie (Biologie)|morphologischen]] Eigenheiten der Natur, insbesondere auch der  [[Fauna|Faunen]]; die Künstler suchten die Anschauung des lebenden Objekts. Der französische Hofmaler [[Jean-Baptiste Oudry]] machte Zeichnungen und Farbstudien in der [[Menagerie]] des Königs [[Ludwig XV.]] in [[Versailles]], um die Tiere dann im Atelier in Lebensgröße darstellen zu können. [[George Stubbs]] wurde einer der bekanntesten Pferdeporträtisten des 18. Jahrhunderts in England.
[[Datei:Francesco Botticini - The Assumption of the Virgin.jpg|mini|400px|[[Wikipedia:Mariä Aufnahme in den Himmel|Mariä Aufnahme in den Himmel]] von [[Wikipedia:Francesco Botticini|Francesco Botticini]] (1446–1497). [[Maria]] und [[Jesus]] sind von den in drei Stufen gegliederten neun Engelschören umgeben.]]


Die '''Angelologie''' (von {{ELSalt|ἄγγελος}} ''angelos'' „Sendbote“, {{Lang|grc|λόγος}} ''logos'' „Wort, Lehre“), die Lehre von den '''Engelhierarchien''' („Engel“ hier als Oberbegriff für geistige Wesen, nicht im engeren Sinne für die [[Engel|Angeloi]]), geht im [[Christentum]] auf die Schrift über die «Himmlischen Hierarchien»[https://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm] von [[Dionysius Areopagita]] zurück. Dionysius wird im Neuen Testament als erster Bischof Athens erwähnt (Apostelgeschichte des Lukas {{B|Apg|17|34|LUT}}). Da die Niederschrift der mit seinem Namen versehenen Lehren jedoch erst im frühen 6. Jahrhundert erfolgte, vermutet die herkömmliche Forschung, dass ein unbekannter Autor jener Zeit der Urheber gewesen sei. Dieser habe den Namen des Dionysius Areopagita lediglich als Pseudonym benutzt (daher auch „Pseudo-Dionysius“ genannt).
Im 19. Jahrhundert wurde die Tiermalerei in der [[Genremalerei]] populär; ausschlaggebend war eine durch naturkundliche Bildung erhöhte Nachfrage eines breiten Publikums nach Tierdarstellungen.


Nach [[Rudolf Steiner]] gehen die überlieferten Inhalte tatsächlich auf den in der Bibel erwähnten Dionysius Areopagita zurück:
== Tierdarstellung „nach dem Leben“ ==
Die Gründung [[Zoo|Zoologischer Gärten]] und die Darbietungen [[Wandermenagerie|wandernder Tierschauen]] weckten zunehmend das Interesse der Menschen an Tieren und ihren Gewohnheiten. Die Tierdarstellung wurde zu einem einträglichen Metier für die Maler, die zudem dem erhöhten Bedarf an naturalistischen Zeichnungen nachkamen, um die Journale und Magazine, aber auch die naturkundliche Lehrbücher mit Tierillustrationen ''nach dem Leben'' auszustatten. Die gewohnten Tiere der Umgebung und die Haustiere wurden ebenfalls zum verkaufsträchtigen Sujet für die Künstler.


{{GZ|Die Lehre von den Göttern ist zuerst in ein System gebracht worden von dem Schüler des Apostels Paulus, Dionysius dem Areopagiten. Sie ist aber erst im 6. Jahrhundert aufgeschrieben worden. Die Gelehrten leugnen deshalb die Existenz des Dionysius Areopagita und sprechen von den Schriften des Pseudo-Dionysius, als ob man erst im 6. Jahrhundert alte Überlieferungen zusammengestellt habe. Der wahre Sachverhalt ist nur zu konstatieren durch das Lesen in der Akasha-Chronik. Die Akasha-Chronik aber lehrt, daß Dionysius wirklich in Athen gelebt hat, daß er von Paulus eingeweiht worden ist und von ihm den Auftrag erhalten hat, die Lehre von den höheren Geistwesen zu begründen und besonderen Eingeweihten zu erteilen. Gewisse hohe Lehren wurden damals niemals aufgeschrieben, sondern nur durch mündliche Tradition fortgepflanzt. Auch die Lehre von den Göttern wurde so von Dionysius seinen Schülern gegeben und von diesen wiederum weitergegeben. Der direkte Schüler wurde dann mit Absicht wieder Dionysius genannt, so daß der letzte, der die Lehre von den Göttern aufschrieb, einer in dieser Reihe war, die alle Dionysius genannt wurden.
[[Datei:Anton Braith Kühe auf der Weide.jpg|mini|links|Anton Braith: ''Kühe auf der Weide'']]
[[Edwin Landseer]], dessen lebensechte Gemälde von Tieren im Titel auf menschliche soziale Gepflogenheiten anspielten, wurde der bekannteste Tiermaler in England zur Zeit [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Victorias]] und für seine Kunst geadelt. [[Rosa Bonheur]] war mit [[Realismus (Kunst)|realistischen]] Tierdarstellungen sowohl künstlerisch, als auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. [[Paul Friedrich Meyerheim]] stellte in zahlreichen Gemälden Szenen aus wandernden Tierschauen dar, die auch als [[Heliogravüre|Fotogravur]]en Absatz fanden. [[Heinrich Leutemann]] widmete sich der Darstellung von [[Carl Hagenbeck]]s Tier- und [[Völkerschau]]en und arbeitete als Tier-Illustrator für  die [[Gartenlaube]] und die [[Münchener Bilderbogen]]. Das bevorzugte Sujet [[Anton Braith]]s waren Schafe und Kühe, die er gelegentlich als der Fotografie entsprechende momentane ''Aufnahmen''  ins gemalte Bild setzte.


Diese Lehre von den Göttern, wie sie Dionysius gegeben hat, umfaßt dreimal drei Glieder der göttlichen Wesenheiten...
Mit dem Einsetzen fotografischer [[Reprotechnik]]en Ende des 19. Jahrhunderts übernahm im Laufe des 20. Jahrhunderts die Fotografie die Aufgabe der gemalten und gezeichneten Darstellungen von Tieren ''nach dem Leben''.


Über den Seraphim stehen dann göttliche Wesenheiten von solcher Erhabenheit, dass das menschliche Fassungsvermögen nicht ausreicht, um sie zu begreifen. Nach der dritten Stufe folgt die vierte Hierarchie: Der Mensch, als der zehnte in der ganzen Reihe.|093a|97f}}
== Moderne Tierdarstellung ==
Während in der Vergangenheit die Tierdarstellung oft als Ersatz für die fehlende oder nicht ausreichend entwickelte Fotografie verwendet wurde, werden die Tierdarstellungen in der Gegenwart auch unter dem Aspekt der Dynamik oder des Designs gesehen. Bei dieser Darstellungsform steht nicht die realistische Abbildung von Körper und Form im Vordergrund, sondern das Spiel der Farben, kombiniert mit Fragmenten von Bewegung. Oft versuchen Künstler dadurch auch Gefühle zu transportieren.


[[Wikipedia:Gregor der Große|Gregor der Große]] (ca. 540 - 604) übernahm die Engellehre für die [[Wikipedia:Katholische Kirche|Kirche]].<ref name="homilie" /> Ab dem 7. Jahrhundert verbreitete sich die Lehre vor allem durch [[Wikipedia:Isidor von Sevilla|Isidor von Sevilla]], der in seiner  [[Wikipedia:Etymologiae|Etymologiae]] ein ganzes Kapitel den Engeln widmet.<ref name="isidor" /> Im 9. Jahrhunder übersetzte [[Johannes Scottus Eriugena]] am Hof [[Wikipedia:Karl der Kahle|Karls des Kahlen]] die griechischen Schriften des Dionysius ins [[Latein]]ische<ref name="eriugena" />, wodurch sie in der Folge eine immer weitere Verbreitung fanden. In [[Dante Alighieri]]s «[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]» erläutert [[Beatrice]] im Canto XXVIII des ''Paradiso'' ausführlich die neun Chöre der Engel.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Tiermalerei}}


== Gliederung der Hierarchien ==
== Literatur ==
 
* Schlagwort ''Tierdarstellungen'' in: ''Lexikon der Kunst''. Bd.&nbsp;5. Berlin, 1981; S.&nbsp;138ff.
Rudolf Steiner nennt – neben den von Dionysius Areopagita verwendeten – weitere Namen für die Hierarchien aus anderen okkulten Überlieferungen, die im Folgenden in Klammern hinzugefügt sind. Zu den Namen merkt er an:
* John Berger: ''Warum sehen wir Tiere an?''. In: ders.: ''Das Leben der Bilder oder die Kunst des Sehens''. Berlin 1989, ISBN 3-8031-1114-5, S. 12–35.
 
* Claudia List: ''Tiere – Gestalt und Bedeutung in der Kunst''. Belser, Stuttgart, Zürich, 1993, ISBN 3-7630-2301-1.
<div style="margin-left:20px;">
* Siegfried Nöhring: "Das Tier in der Kunst" aus dem 18. bis zum 21. Jahrhundert (von Adam bis Unger), Hrsg. Beate von Kessel, Verlag Galerie für gegenständliche Kunst Kirchheim-Teck und Rietzschel & Russ (München), 2001. ISBN 3-935172-05-2.
"Die Namen der Hierarchien sind keine Eigennamen, sondern Namen für gewisse Bewußtseinsstufen des großen Universums, und die Wesen rücken von einer Stufe zur anderen. [[Eliphas Lévi|Eliphas Levi]] hat das klar gesehen und betont, daß man es bei diesen Namen mit Rangstufen zu tun hat, mit Hierarchien." {{lit|{{G|093a|98}}}}
* Bernd Küster, Mamoun Fansa, Edwald Gäßler: ''TierARTen – das Tier in Kunst und Kulturgeschichte''. Ausstellungskatalog, Gemeinschaftsausstellung Oldenburger Museen, 2006, ISBN 3-938275-16-2.
</div>
* Christiane Luz: ''Exotische Welten, europäische Phantasien – das exotische Tier in der europäischen Kunst''. Ausstellungskatalog, Edition Cantz, Stuttgart, 1987, ISBN 3-922608-71-X.
 
* Erika Rödiger Diruf (Ltg.): ''Herausforderung Tier – von Beuys bis Kabakov''. Ausstellungskatalog, Städtische Galerie Karlsruhe, Prestel, München, London, New York, 2000, ISBN 3-7913-2275-3.
Folgt man der von Dionysius Areopagita gegebenen christlichen Terminologie, ergibt sich die folgende Einteilung der Hierarchien:
* Zvjezdana Cimerman, Daniel Ammann: ''Das Tier in der zeitgenössischen Kunst'' Tierschutzverlag, Zürich, 2002, ISBN 3-908157-04-8.
 
* Tamsin Pickeral: ''Das Pferd – 30.000 Jahre Pferde in der Kunst''. DuMont, Köln, 2007, ISBN 978-3-8321-7794-2.
===[[Trinität]]===
* Helmut Meyer, Gudrun Meyer: ''Pferde anders aufgezäumt – Streifzüge durch die Natur- und Kunstgeschichte''. Schlütersche, Hannover, 2002, ISBN 3-87706-695-X.
[[Vater]] - [[Sohn]] - [[Heiliger Geist]]
* Annett Reckert: ''Das Pferd in der zeitgenössischen Kunst''. Ausstellungskatalog, Kunsthalle Göppingen, Hatje Cantz, 2002, ISBN 978-3-7757-1836-3.
===[[Erste Hierarchie]]===
* Michael Brackmann: ''Kuh-Kunstführer''. Landwirtschaftsverlag, Münster, 2006, ISBN 3-7843-3389-3.
*[[Seraphim]] (lat. [[Seraphim|seraphim]], [[Geister der All-Liebe]])
* Thomas Macho: ''Arme Schweine – eine Kulturgeschichte''. Nicolai’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 2006, ISBN 3-89479-343-0.  
*[[Cherubim]] (lat. [[Cherubim|cherubim]], [[Geister der Harmonien]])
* Siegfried Scholtyssek: ''Das Huhn in der Kunst''. Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart, 2002, ISBN 3-8001-4224-4.
*[[Throne]] (gr. [[Throne|thronoi]], lat. [[Throne|throni]], [[Geister des Willens]])
* Daniel Haag-Wackernagel: ''Die Taube – vom heiligen Vogel der Liebesgöttin zur Straßentaube''. Schwabe, Basel, 1998, ISBN 3-7965-1016-7.
 
* Erika Billeter: ''Hunde und ihre Maler – zwischen Tizians Aristokraten und Picassos Gauklern''. Benteli, Bern, 2005, ISBN 978-3-7165-1348-4.
===[[Zweite Hierarchie]]===
* Erika Rödiger-Diruf u.&nbsp;a. (Red.): ''Die Katze in der Kunst''. Kehrer, Heidelberg, 2007, ISBN 3-939583-10-3.
*[[Kyriotetes]] (lat. [[Dominationes|dominationes]], [[Herrschaften]], [[Geister der Weisheit]])
*[[Dynameis]] (lat. [[Virtutes|virtutes]], [[Mächte]], [[Mahat]], [[Geister der Bewegung]])
*[[Exusiai]] (lat. [[Potestates|potestates]], [[Gewalten]], [[Elohim]], [[Geister der Form]]). [[Christus]] ist der Regent der [[Elohim]], gehört aber der [[Trinität]] an. Auch für [[Allah]] liegt eine Subsummierung unter die [[Elohim]] nahe. Rudolf Steiner führte hierzu aus: "Der Gott Mohammeds, Allah, Eloha, ist ein ahrimanischer Abklatsch oder Abglanz der elohistischen Wesenheiten, der [[Elohim]], aber monotheistisch erfasst." (Lit.: [[GA 300a]], S. 130).
 
===[[Dritte Hierarchie]]===
*[[Archai]] (lat. [[Principates|principates]], [[Fürstentümer]], [[Urengel]], [[Urbeginne]], [[Urkräfte]], [[Geister der Persönlichkeit]]). Dieser Stufe gehören auch die [[Geister der Finsternis]] und [[Asuras]] an - z.B. [[Satan]].
*[[Archangeloi]] (lat. [[Archangeli|archangeli]], [[Erzengel]], [[Söhne des Feuers]], [[Feuergeister]], [[Erzboten]])
*[[Angeloi]] (lat. [[Angeli|angeli]], [[Engel]], [[Söhne des Zwielichts]], [[Geister der Dämmerung]], [[Söhne des Lebens]], [[Boten]])
 
== Die Offenbarung der Hierarchien in der Natur ==
 
{{GZ|Derjenige nun, dem zum Bewußtsein gekommen ist durch seherische
Forschung, daß innerhalb unserer Erde waltet im erdigen
Element das Wesen der Throne oder der Geister des Willens, im
Wässerigen das Wesen der Geister der Weisheit, im Luftförmigen
das der Geister der Bewegung, im Wärmehaften das der Elohim,
der steigt allmählich auf zu der Erkenntnis, daß bei der Ballung der
Wolken, bei jenem eigenartigen, in unserem Erdenumkreise vor
sich gehenden Wässerigwerden des Gasförmig-Wässerigen, am
Werke sind jene Wesenheiten, die der Hierarchie der Cherubime
angehören. So sehen wir auf unser Festes, auf das, was wir als elementarisches
Erdendasein bezeichnen, und schauen in ihm ein
Durcheinanderwirken der Elohim mit den Thronen. Wir richten
den Blick aufwärts und sehen, wie in dem Luftförmigen, in dem
ja allerdings die Geister der Bewegung walten, wie da am Werke
sind die Cherubime, damit das Wässerige, das aus dem Bereiche der
Geister der Weisheit aufsteigt, sich zu Wolken ballen kann. Im Umkreise
unserer Erde walten ebenso wahr die Cherubime, wie da walten
innerhalb des elementarischen Daseins unserer Erde die Throne,
die Geister der Weisheit, die Geister der Bewegung. — Und wenn
wir jetzt sehen das Weben und Wesen dieser Wolkenbildungen selber,
wenn wir das sehen, was gleichsam als ihr Tieferes verborgen
ist, was sich nur zuweilen kundgibt, so ist es der aus der Wolke herausdringende
Blitz und Donner. Das ist auch nicht etwas, was aus
dem Nichts herauskommt. Dieser Tätigkeit liegt für den Seher zugrunde
das Weben und Wesen derjenigen Geister der Hierarchien,
die wir als die Seraphime bezeichnen. Und damit haben wir, wenn
wir in unserem Erdenbereich bleiben, wenn wir bis zum nächsten
Umkreis gehen, alle einzelnen Stufen der Hierarchien gefunden.|122|120f}}
 
{{GZ|Nicht wahr, die Exusiai, die Geister der Form, sind direkt sinnlich
wahrzunehmen in den Planeten; das ist einfach ihre Seite, die sie uns
zuwenden. Die Geister der Bewegung sind direkt wahrzunehmen in
den Fixsternen; das ist die Seite, die sie uns zuwenden. Aber die
Cherubim und Seraphim, die sind so nicht sinnlich wahrnehmbar, daß
sie uns gewissermaßen ihre andere Seite zuwenden. Aber sie sind so
stark unwahrnehmbar - ich bitte, das eben hinzunehmen und etwas
darüber nachzudenken -, daß die Unwahrnehmbarkeit schon wiederum
wahrnehmbar wird. Also dasjenige, was in der Welt lebt durch
Cherubim und Seraphim, das ist in so hohem Grade unwahrnehmbar,
daß die Unwahrnehmbarkeit schon wiederum wahrgenommen wird.
Es entzieht sich das so stark dem menschlichen Bewußtsein, daß
der Mensch dieses Dem-Bewußtsein-Entziehen merkt.
 
So kann man sagen: Die Cherubim, die kommen schon wiederum
zum Vorschein, wenn auch eben sich das gerade auf die Weise dokumentiert,
daß sie so tief verborgen sind, daß man ihre Verborgenheit
merkt. Die Cherubim erscheinen nicht nur symbolisch, sondern ganz
objektiv in dem, was sich in der Gewitterwolke zuträgt, in dem, was
sich zuträgt, wenn ein Planet beherrscht wird von vulkanischen Kräften.
Und die Seraphim kommen in dem, was als Blitz aus der Wolke
zuckt, oder in dem, was als Feuer in den vulkanischen Wirkungen
zutage tritt, wirklich so zum Vorschein, daß eben ihre Unwahrnehmbarkeit
in diesen gigantischen Wirkungen der Natur wahrnehmbar
wird.
 
Daher haben in alten Zeiten, wo man solche Dinge durchschaut hat,
die Menschen auf der einen Seite hingeblickt zum Sternenhimmel, der
ihnen das Mannigfaltigste geoffenbart hat: die Geheimnisse der Exusiai,
die Geheimnisse der Dynamis. Dann haben sie die höheren Geheimnisse
zu enthüllen versucht in dem, worüber sich der Mensch
heute lustig macht: aus dem Inneren der menschlichen Leiber - wie
man trivial sagt -, aus den Eingeweiden. Dann aber waren sie sich
dessen bewußt, daß die größten Wirkungen, die wirklich dem Sonnensystem
gemeinschaftlich sind, von einer ganz umgekehrten Seite her
sich in den Feuer- und Gewitterwirkungen, in den Erdbeben und vulkanischen
Wirkungen ankündigen. Das Schöpferischste, das in den
Seraphim und Cherubim liegt, kündigt sich an durch seine zerstörerischste
Seite, kurioserweise. Es ist eben die Kehrseite, es ist das
absolut Negative, aber das Geistige ist so geistig stark da, daß eben
schon seine Unwahrnehmbarkeit, sein Nichtdasein, wahrgenommen
wird von den Sinnen.|180|103f}}
 
==Siehe auch==
[[Herrschaftsgebiete der Hierarchien]], [[Erzengel-Regentschaften]], [[Trinität]], [[Erste Hierarchie]], [[Zweite Hierarchie]], [[Dritte Hierarchie]], [[Vierte (zukünftige) Hierarchie]]
 
==Literatur==
# Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), S 97f., Berlin, 8. Oktober 1905
# Rudolf Steiner: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
# Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
# Rudolf Steiner: ''Lehrerkonferenzen, Bd. I'', [[GA 300a]]
# Hans-Werner Schroeder: Mensch und Engel. Die Wirklichkeit der Hierarchien, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982, S. 151
# [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/anthroposophie_wohnorte_der_hierarchien.pdf Die Wohnorte der Hierarchien auf den Planeten (Übericht)] PDF
 
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Paintings of animals|Tiergemälde}}
{{Commonscat|Animal painters|Tiermaler}}


* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3682.htm Dionysius Areopagita: ''Himmlische Hierarchie''] in der [http://www.unifr.ch/bkv Bibliothek der Kirchenväter]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4185487-1}}
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Areopagita/Dionysius_Areopagita_Himmlische_Hierarchien.pdf Dionysius Areopagita: ''Himmlische Hierarchie'']. Aus dem Griechischen übersetzt von Josef Stiglmayr. (Bibliothek der Kirchenväter, 1. Reihe, Band 2) München 1911
* [http://www.2dbild.ch/engel/index.php?page=haupt5/unter1/sub5 Das Wesen der Engel in der Anthroposophie]
 
== Einzelnachweise ==
 
<references>
 
<ref name="homilie">
Gregor der Große: ''Hom. XXXIV in Luc. 7'' (= [[Wikipedia:Jacques Paul Migne|Migne]], [[Wikipedia:Patrologia Latina|PL]] 76, 1246–1259, [http://www.documentacatholicaomnia.eu/04z/z_0590-0604__SS_Gregorius_I_Magnus__Homiliarum_In_Evangelia_Libri_Duo__MLT.pdf.html online]); ''Moralia in Iob <span style="font-variant:small-caps">XXXII, xxiii</span> ([http://monumenta.ch/latein/text.php?tabelle=Gregorius_Magnus&rumpfid=Gregorius%20Magnus,%20Moralia%20in%20Iob,%2032,%20%20%2023&nf=1])
</ref>
 
<ref name="isidor">
Isidor von Sevilla: ''Etymologiae VII, 5'' ([http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Isidore/7*.html#5])
</ref>
 
<ref name="eriugena">
''Libri Sancti Dionysii Areopagitae, quos Ioannes Eriugena transtulit de Graeco in Latinum, iubente ac postulante rege Carolo Ludovici imperatoris filio'' ([http://www.binetti.ru/collectio/theologia/areopag/caelest.shtml#7])
</ref>


</references>
[[Kategorie:Motive]]
[[Kategorie:Malerei]]


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Anthroposophie]]
[[Kategorie:Gott|101]]
[[Kategorie:Geistige Wesen|101]]
[[Kategorie:Hierarchien|101]]
[[Kategorie:Erste Hierarchie]]
[[Kategorie:Zweite Hierarchie]]
[[Kategorie:Dritte Hierarchie]]

Version vom 6. März 2018, 01:20 Uhr

Edwin Landseer: Low life, 1829

Die Tiermalerei ist neben der Landschaftsmalerei, dem Historienbild, dem Porträt, dem Genrebild und dem Stillleben eine Gattung der gegenständlichen Malerei.

Geschichte

Albrecht Dürer: Feldhase, 1502
Der Pferdeportraitist John Ferneley († 1860) mit „Modell“ in seinem Atelier
George Stubbs: Gesattelter Bayhunter, 1786
Prince Rose, Albert Demuyser (1984).

Im 16. Jahrhundert entwickelte sich das „Tierstück“ zu einem Bereich des Stilllebens; als eines der bekanntesten Beispiele wurde der Feldhase überliefert, ein Aquarell von Albrecht Dürer. Die Niederländer Roelant Savery, Frans Snyders und Paulus Potter staffierten im 17. Jahrhundert Landschaftsbilder mit Tiergruppen aus.

Im Zeitalter der Aufklärung verstärkte sich das Interesse an den morphologischen Eigenheiten der Natur, insbesondere auch der Faunen; die Künstler suchten die Anschauung des lebenden Objekts. Der französische Hofmaler Jean-Baptiste Oudry machte Zeichnungen und Farbstudien in der Menagerie des Königs Ludwig XV. in Versailles, um die Tiere dann im Atelier in Lebensgröße darstellen zu können. George Stubbs wurde einer der bekanntesten Pferdeporträtisten des 18. Jahrhunderts in England.

Im 19. Jahrhundert wurde die Tiermalerei in der Genremalerei populär; ausschlaggebend war eine durch naturkundliche Bildung erhöhte Nachfrage eines breiten Publikums nach Tierdarstellungen.

Tierdarstellung „nach dem Leben“

Die Gründung Zoologischer Gärten und die Darbietungen wandernder Tierschauen weckten zunehmend das Interesse der Menschen an Tieren und ihren Gewohnheiten. Die Tierdarstellung wurde zu einem einträglichen Metier für die Maler, die zudem dem erhöhten Bedarf an naturalistischen Zeichnungen nachkamen, um die Journale und Magazine, aber auch die naturkundliche Lehrbücher mit Tierillustrationen nach dem Leben auszustatten. Die gewohnten Tiere der Umgebung und die Haustiere wurden ebenfalls zum verkaufsträchtigen Sujet für die Künstler.

Anton Braith: Kühe auf der Weide

Edwin Landseer, dessen lebensechte Gemälde von Tieren im Titel auf menschliche soziale Gepflogenheiten anspielten, wurde der bekannteste Tiermaler in England zur Zeit Queen Victorias und für seine Kunst geadelt. Rosa Bonheur war mit realistischen Tierdarstellungen sowohl künstlerisch, als auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. Paul Friedrich Meyerheim stellte in zahlreichen Gemälden Szenen aus wandernden Tierschauen dar, die auch als Fotogravuren Absatz fanden. Heinrich Leutemann widmete sich der Darstellung von Carl Hagenbecks Tier- und Völkerschauen und arbeitete als Tier-Illustrator für die Gartenlaube und die Münchener Bilderbogen. Das bevorzugte Sujet Anton Braiths waren Schafe und Kühe, die er gelegentlich als der Fotografie entsprechende momentane Aufnahmen ins gemalte Bild setzte.

Mit dem Einsetzen fotografischer Reprotechniken Ende des 19. Jahrhunderts übernahm im Laufe des 20. Jahrhunderts die Fotografie die Aufgabe der gemalten und gezeichneten Darstellungen von Tieren nach dem Leben.

Moderne Tierdarstellung

Während in der Vergangenheit die Tierdarstellung oft als Ersatz für die fehlende oder nicht ausreichend entwickelte Fotografie verwendet wurde, werden die Tierdarstellungen in der Gegenwart auch unter dem Aspekt der Dynamik oder des Designs gesehen. Bei dieser Darstellungsform steht nicht die realistische Abbildung von Körper und Form im Vordergrund, sondern das Spiel der Farben, kombiniert mit Fragmenten von Bewegung. Oft versuchen Künstler dadurch auch Gefühle zu transportieren.

Siehe auch

Literatur

  • Schlagwort Tierdarstellungen in: Lexikon der Kunst. Bd. 5. Berlin, 1981; S. 138ff.
  • John Berger: Warum sehen wir Tiere an?. In: ders.: Das Leben der Bilder oder die Kunst des Sehens. Berlin 1989, ISBN 3-8031-1114-5, S. 12–35.
  • Claudia List: Tiere – Gestalt und Bedeutung in der Kunst. Belser, Stuttgart, Zürich, 1993, ISBN 3-7630-2301-1.
  • Siegfried Nöhring: "Das Tier in der Kunst" aus dem 18. bis zum 21. Jahrhundert (von Adam bis Unger), Hrsg. Beate von Kessel, Verlag Galerie für gegenständliche Kunst Kirchheim-Teck und Rietzschel & Russ (München), 2001. ISBN 3-935172-05-2.
  • Bernd Küster, Mamoun Fansa, Edwald Gäßler: TierARTen – das Tier in Kunst und Kulturgeschichte. Ausstellungskatalog, Gemeinschaftsausstellung Oldenburger Museen, 2006, ISBN 3-938275-16-2.
  • Christiane Luz: Exotische Welten, europäische Phantasien – das exotische Tier in der europäischen Kunst. Ausstellungskatalog, Edition Cantz, Stuttgart, 1987, ISBN 3-922608-71-X.
  • Erika Rödiger Diruf (Ltg.): Herausforderung Tier – von Beuys bis Kabakov. Ausstellungskatalog, Städtische Galerie Karlsruhe, Prestel, München, London, New York, 2000, ISBN 3-7913-2275-3.
  • Zvjezdana Cimerman, Daniel Ammann: Das Tier in der zeitgenössischen Kunst Tierschutzverlag, Zürich, 2002, ISBN 3-908157-04-8.
  • Tamsin Pickeral: Das Pferd – 30.000 Jahre Pferde in der Kunst. DuMont, Köln, 2007, ISBN 978-3-8321-7794-2.
  • Helmut Meyer, Gudrun Meyer: Pferde anders aufgezäumt – Streifzüge durch die Natur- und Kunstgeschichte. Schlütersche, Hannover, 2002, ISBN 3-87706-695-X.
  • Annett Reckert: Das Pferd in der zeitgenössischen Kunst. Ausstellungskatalog, Kunsthalle Göppingen, Hatje Cantz, 2002, ISBN 978-3-7757-1836-3.
  • Michael Brackmann: Kuh-Kunstführer. Landwirtschaftsverlag, Münster, 2006, ISBN 3-7843-3389-3.
  • Thomas Macho: Arme Schweine – eine Kulturgeschichte. Nicolai’sche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 2006, ISBN 3-89479-343-0.
  • Siegfried Scholtyssek: Das Huhn in der Kunst. Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart, 2002, ISBN 3-8001-4224-4.
  • Daniel Haag-Wackernagel: Die Taube – vom heiligen Vogel der Liebesgöttin zur Straßentaube. Schwabe, Basel, 1998, ISBN 3-7965-1016-7.
  • Erika Billeter: Hunde und ihre Maler – zwischen Tizians Aristokraten und Picassos Gauklern. Benteli, Bern, 2005, ISBN 978-3-7165-1348-4.
  • Erika Rödiger-Diruf u. a. (Red.): Die Katze in der Kunst. Kehrer, Heidelberg, 2007, ISBN 3-939583-10-3.

Weblinks

Commons: Tiergemälde - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
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