Politikwissenschaft und Säuren: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Politikwissenschaft''' (früher meist '''Politische Wissenschaft''', '''Wissenschaft von der Politik''', '''Wissenschaftliche Politik''' oder auch '''Politologie''') ist als [[Integrationswissenschaft]] ein Teil der modernen [[Sozialwissenschaften]] und beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Lehren und Erforschen [[Politik|politischer]] Prozesse, Strukturen und Inhalte sowie den politischen Erscheinungen und Handlungen des menschlichen Zusammenlebens. Die Politikwissenschaft zählt von ihrer traditionellen Entwicklung als Wissenschaftsdisziplin im weiteren Sinne auch zu den [[Staatswissenschaften]]. Mit Nachbardisziplinen wie der [[Soziologie]], der [[Rechtswissenschaft]], der [[Geschichtswissenschaft]], den [[Wirtschaftswissenschaft]]en und der [[Psychologie]] erschloss sie sich inzwischen einen interdisziplinär angelegten Untersuchungsgegenstand, der über den [[Staat]] und seine [[Institution]]en als Forschungsgegenstand hinausreicht.
'''Säuren''' sind im engeren Sinne alle [[Chemische Verbindung|chemischen Verbindungen]], die in der Lage sind, [[Proton (Chemie)|Protonen]] (H<sup>+</sup>) an einen Reaktionspartner zu übertragen – sie können als [[Protonendonator]] fungieren. In wässriger Lösung ist der Reaktionspartner im Wesentlichen Wasser. Es bilden sich [[Oxonium]]-Ionen (H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>) und der [[pH-Wert]] der Lösung wird damit gesenkt. Säuren reagieren mit sogenannten [[Basen (Chemie)|Basen]] unter Bildung von Wasser und [[Salze]]n. Eine [[Basen (Chemie)|Base]] ist somit das Gegenstück zu einer Säure und vermag diese zu [[Neutralisation (Chemie)|neutralisieren]].


Das Fach wird in verschiedene Teilbereiche untergliedert. Grundlegend ist die Differenzierung zwischen den Bereichen ''[[Politische Theorie]]'' (einschließlich ''Politische Philosophie'' und ''Ideengeschichte''), ''[[Vergleichende Politikwissenschaft]]'' (früher ''Vergleichende Regierungslehre'' oder ''Vergleichende Analyse politischer Systeme'') und ''[[Internationale Beziehungen]]'' (einschließlich ''Internationale Politik''). Im Fall eines breiter angelegten Lehrangebots, wie es an manchen [[Universität]]en betrieben wird, werden beispielsweise zusätzlich die Teildisziplinen ''System-'' bzw. ''Regierungslehre'', ''[[Politische Soziologie]]'', ''[[Politische Ökonomie]]'', ''[[Methodologie|Politische Methodenlehre]]'', ''[[Verwaltungswissenschaft]]'', [[öffentliches Recht]] und ''[[Politikfeldanalyse]]'' oder in jüngerer Zeit ''[[Gender Studies|Geschlechterforschung]]'' unterschieden.
Im weiteren Sinn beschreiben verschiedene [[Säure-Base-Konzepte]] wesentlich breitere Paletten von chemischen Reaktionen, die weit über die oben erwähnten Reaktionen hinausreichen können.


== Gegenstand der Forschung ==
== Geschichte ==
[[Datei:Bundestag.jpg|miniatur|Der Plenarsaal des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestages]]]]
Wohl die älteste bekannte Säure (lat. ''acidum'') ist [[Essig]] (lat. ''acetum''), eine etwa fünfprozentige wässrige Lösung der Verbindung [[Essigsäure]]. Säuren waren etwas ''Essigartiges'' (''oxos'' od. ''acidus''). In der [[Alchemie]] galt Säure als ein ''Urstoff''. Die sauren Eigenschaften basierten auf einer einzigen ''Ursäure'', die in verschiedenen Substanzen zur Wirkung kam. Säuren lassen [[Calciumcarbonat|Kalk]] bzw. [[Carbonate]] aufschäumen, haben eine ätzende Wirkung und einen sauren [[Gustatorische Wahrnehmung|Geschmack]]. Bis Ende des 13. Jahrhunderts waren wohl neben Essig und anderen Pflanzensäften keine Säuren bekannt. Erweiterte Kenntnisse bezüglich Säuren wurden dem im 8. Jahrhundert lebenden [[Dschābir ibn Hayyān|Geber]] zugeschrieben, sie basieren jedoch auf Schriften der deutlich jüngeren, sogenannten ''[[Pseudo-Geber]]''. Es entwickelten sich Kenntnisse über verschiedene anorganische Säuren, die alle den ''Varietäten des [[Vier-Elemente-Lehre|Elements Wasser]]'' zugeschrieben wurden. Ab dem 18. Jahrhundert wurden sie als [[Mineralsäuren]] bezeichnet.


Die Politikwissenschaft befasst sich mit dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen und untersucht, wie dieses Zusammenleben geregelt ist und geregelt werden kann. Ihr Gegenstandsbereich reicht demnach grundsätzlich über eine Beschäftigung mit der [[Tagespolitik]] hinaus. Ihr Untersuchungsinteresse erfordert die Analyse von grundlegenden Prinzipien, Zusammenhängen und von Ursache- und Wirkungsmechanismen des menschlichen Zusammenlebens in seinen unterschiedlichen Formen. Dabei berücksichtigt sie u.&nbsp;a. institutionelle, prozedurale, sachlich-materielle und politisch-kulturelle Gesichtspunkte. Ein besonderes Augenmerk richtet die moderne Politikwissenschaft auf die Frage, wie staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure agieren, wie politische Entscheidungsprozesse ablaufen, wie Machtverhältnisse entstehen und auf gesellschaftliche Strukturen einwirken.
* Eine Herstellung von [[Salpetersäure]] (HNO<sub>3</sub>) wurde von den Pseudo-Geber vermutlich nach dem 13.&nbsp;Jahrhundert als „auflösendes Wasser“ ''(aqua dissolutiva)'' oder „starkes Wasser“ ''(aqua fortis)'' beschrieben. Dabei wurde [[Kupfersulfat|Kupfervitriol]] (siehe aber auch [[Chalkanthit]]) mit [[Nitrate#Salpeter|Salpeter]] und [[Alaune]]n auf Rotglut erhitzt. Es entweichen [[Stickoxide#Nitrose Gase|nitrose Gase]], die mit Wasser Salpetersäure bilden. Man nannte diese Säure auch ''Scheidewasser'', da sie [[Silber]] in einer chemischen Reaktion löst, aber [[Gold]] nicht. [[Johann Rudolph Glauber|J.&nbsp;R. Glauber]] beschrieb 1648 die Herstellung der konzentrierten (rauchenden) Salpetersäure ''(spiritus acidus nitri)'' durch Umsetzung mit Schwefelsäure.
* [[Königswasser]], aus heutiger Sicht eine Mischung aus [[Salpetersäure|Salpeter-]] und [[Salzsäure]], dürfte ähnlich früh bekannt gewesen sein, da es sich relativ einfach durch Umsetzung von Salpetersäure mit dem bekannten [[Ammoniumchlorid|Salmiak]] gewinnen lässt. Königswasser war die ''Königin aller Säuren'', der nicht einmal [[Gold]], der ''König der Metalle'', widerstehen konnte.
* [[Schweflige Säure]] (H<sub>2</sub>SO<sub>3</sub>) ist sicher lange bekannt, da sie durch Verbrennung von elementarem [[Schwefel]] zu erhalten ist. Sicherlich war bei vielen Prozessen auch Schwefelsäure (mit) dabei. Genauere Prozesse zur Darstellung von [[Schwefelsäure]] (H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>) wurden aber erst 1597 von [[Andreas Libavius|A. Libavius]] genauer beschrieben: a) Glühen von [[Eisen(II)-sulfat|Eisen-]] oder [[Kupfersulfat]], dem sogenannten Eisen- bzw. Kupfer[[Vitriole|vitriol]] – siehe hierzu auch [[Vitriolverfahren]] – zum ''Oleum vitrioli'' (rauchender Schwefelsäure) und b) Verbrennung von Schwefel und anschließende Oxidation, die zu verdünnten Lösungen ''(Oleum sulphuris)'' führten. Eine technische Umsetzung gelang im 19. Jahrhundert mit dem [[Bleikammerverfahren]].
* [[Salzsäure]] (HCl) wurde erst Ende des 16.&nbsp;Jahrhunderts bekannt. Durch Glühen einer Mischung aus [[Natriumchlorid|Kochsalz]] und [[Tonminerale|Ton]] beschrieb [[Andreas Libavius|A. Libavius]] eine Synthese. [[Basilius Valentinus|B. Valentinus]] beschrieb die Umsetzung von [[Vitriole|Vitriol]] und [[Natriumchlorid|Kochsalz]] zu ''aqua caustica'', dem ätzenden Wasser. Intensive Untersuchungen durch [[Johann Rudolph Glauber|J.&nbsp;R. Glauber]] im 17.&nbsp;Jahrhundert führten zu ''Glaubers Salzgeist'' ''(Spiritus salis Glauberianus)'', der sehr konzentrierten, sogenannten ''rauchenden'' Salzsäure bzw. dem Gas [[Chlorwasserstoff]].


[[Datei:Plato-raphael.jpg|miniatur|links|[[Platon]] gemalt von [[Raffael]]]]
Der wichtige Begriff [[Basen (Chemie)|Base]] als phänomenologisches Gegenstück zur Säure wurde im 17. Jahrhundert von Alchimisten und Chemikern wie [[Georg Ernst Stahl|G.&nbsp;E. Stahl]], [[Robert Boyle|R. Boyle]] und [[Guillaume-François Rouelle|G.&nbsp;F. Rouelle]] verwendet, weil „basische“ Stoffe die ''nichtflüchtige'' Grundlage zur ''Fixierung flüchtiger Säuren'' bildeten und die (ätzende) Wirkung von Säuren aufheben konnten. Grundlegende Schritte in die Chemie gelangen [[Antoine Laurent de Lavoisier|A.&nbsp;L. Lavoisier]] im 18.&nbsp;Jahrhundert, der bestimmten chemischen Verbindungen bestimmte Eigenschaften zuwies. Er dachte, dass Säuren stets aus Nichtmetalloxiden und Wasser sowie Basen aus Metalloxiden und Wasser entstünden. [[Humphry Davy]] fand 1808 ein Gegenbeispiel ([[Chlorwasserstoff]]). [[Justus von Liebig|J. von Liebig]] sah Säuren als [[Wasserstoff]]-Verbindungen, die sich durch Metalle in [[Salze]] überführen lassen.


Ursprünglich hatte die Politikwissenschaft eine nahezu rein [[normativ-ontologisch]]e Ausrichtung: Seit dem Altertum beschäftigte sie sich mit der Frage, wie das Zusammenleben der Menschen ''am besten'' gestaltet werden könne. Dies lässt sich bis zu den antiken griechischen [[Philosophie|Philosophen]] – vor allem auf [[Platon]] und [[Aristoteles]] – zurückführen und ist bis heute Gegenstand des philosophischen und ideengeschichtlichen Zweiges der Politikwissenschaft. Als normative Wissenschaft wurde die Politikwissenschaft auch nach ihrer Wiederbegründung als akademische Disziplin in der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Geschichte der Bundesrepublik Deutschland]] nach 1945 verstanden und konzipiert („Demokratiewissenschaft“). Die deutsche Tradition [[Polizeiwissenschaft|policeywissenschaftlicher]] und [[kameralwissenschaft]]licher Forschung war vom 19. bis 20. Jahrhundert abgebrochen. Im klassischen Verbund mit der Rechtswissenschaft entstand die Politikwissenschaft zunächst als Teil der Staatswissenschaften, zu denen sie auch heute noch gezählt werden kann, obwohl der Staat und seine Funktionen nicht mehr ihr ausschließliches Untersuchungsobjekt ist.
1887 definierte [[Svante Arrhenius|S. Arrhenius]] Säuren als Stoffe, die beim Auflösen in Wasser unter Abgabe von Protonen (H<sup>+</sup>) dissoziieren, und Basen als Stoffe, die beim Auflösen in Wasser unter Abgabe von Hydroxidionen (OH<sup>−</sup>) dissoziieren. Gibt man Säuren und Basen zusammen, neutralisieren sie sich unter Bildung von Wasser. Die Theorie war jedoch noch unzureichend, da Verbindungen ohne [[Sauerstoff]] nicht einbezogen wurden: Auch [[Ammoniak]] neutralisiert eine Säure. [[Johannes Nicolaus Brønsted|J. N. Brønsted]] und [[Thomas Lowry|T. Lowry]] beschrieben [[1923]] unabhängig voneinander die heute noch wichtigste Definition von Säuren und Basen. Sie bilden die Basis der unten erläuterten Erklärungen zur Säure.


Ausgehend von der Entwicklung des Faches in den Vereinigten Staaten wurde die Politikwissenschaft seit den 1960er Jahren methodisch stärker vom Aufkommen des [[Behavioralismus]] sowie von den sozialwissenschaftlich orientierten empirisch-analytischen Methoden beeinflusst. Damit einher ging eine zunehmende Orientierung des Faches hin zu [[Positivismus|positivistischen]] Fragestellungen.
== Was sind Säuren? ==
Ohne näher auf verschiedene ''[[Säure-Base-Konzepte]]'' einzugehen, soll hier als Einstieg eine mögliche und übliche Betrachtungsweise beschrieben werden. Im engen Zusammenhang mit Säuren stehen ''in der Regel'' und häufig ''ohne ausdrückliche Erwähnung'' die Anwesenheit und bestimmte [[Eigenschaften des Wassers]]. Reines Wasser unterliegt einer sogenannten [[Protolyse#Autoprotolyse|Autoprotolyse]]. Hierbei entstehen aus dem Wasser in sehr kleinen und gleichen Mengen [[Oxonium]]ionen (H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>) und [[Hydroxide|Hydroxidionen]] (OH<sup>−</sup>):


Ziel der modernen ''empirischen'' Politikwissenschaft ist es, aus der Beschäftigung der Gesellschaft und ihren Strukturen Zusammenhänge zu bestimmen, die das Zusammenleben von Menschen erklären und beschreiben. Dieser Zweig des Faches ist stark methodisch geprägt und arbeitet sowohl [[Quantitative Sozialforschung|quantitativ]] als auch [[Qualitative Sozialforschung|qualitativ]]. Eine abschließende Wertung der Untersuchungsergebnisse muss hierbei entfallen. Damit orientiert sich dieser prominente Zweig des Faches analytisch und methodisch an den Naturwissenschaften und wird im Allgemeinen nach wie vor wesentlich durch US-amerikanische Entwicklungen und Innovationen geprägt. Dies betrifft vor allem die analytische [[Schlüssigkeit|Stringenz]] (Einsatz mathematischer Modelle, die sogenannte [[Theorie der rationalen Entscheidung]]) sowie methodische Rigorosität (Einsatz [[Statistik|statistischer]] Verfahren).
:<math>\mathrm{1. \ H_2O + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_3O^+ + OH^-}</math>


Etwas anders stellt sich das Fach im Bereich der modernen theoretischen bzw. normativen Politikwissenschaft dar, der größtenteils mit dem eher geisteswissenschaftlich orientierten Teilfach der [[Politische Theorie|Politischen Theorie]] zusammenfällt: In Anknüpfung an die lange normative Tradition der Politischen Wissenschaft, werden hier gesellschaftliche Werthaltungen auf ihren normativen Gehalt hin analysiert und vor dem Hintergrund [[Ideengeschichte|ideen- und philosophiegeschichtlicher Kontexte]] diskutiert und bewertet. Dabei bedient man sich beispielsweise der Methode der analytisch-[[Hermeneutik|hermeneutischen]] [[Textinterpretation]] oder anderer qualitativer Verfahren. Die Beschäftigung mit Werturteilen steht dementsprechend mitunter im Zentrum der Politischen Theorie als Teilfach der Politikwissenschaft. Im Besonderen gilt dies für die [[Politische Philosophie]] als betont normativer politischer Theorie.
In dieser Reaktionsgleichung des Wassers zeigt sich die Eigenschaft einer Säure, nämlich die Fähigkeit der Bildung von H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen in Wasser. Gleichzeitig bilden sich OH<sup>−</sup>-Ionen in Wasser – eine der Eigenschaften, über die eine [[Basen (Chemie)|Base]] verfügen kann. Man bezeichnet jedoch Wasser weder als eine Base noch als eine Säure und nennt sein Verhalten ''neutral''. Dies bezieht sich auf den [[pH-Wert]], der die [[Stoffmengenkonzentration|Konzentration]] der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen in Wasser angibt. Reines Wasser hat den pH-Wert von 7, also eine sehr kleine Konzentration. Diese Reaktion ist, wie alle in diesem Abschnitt beschriebenen Reaktionen, eine Gleichgewichtsreaktion: Die Bildung der Ionen sowie deren Vereinigung zu Wasser findet ständig und mit gleicher Häufigkeit statt. ''Neutral'' heißt also nicht, dass nichts passiert.


== Name ==
Als Säuren kann man [[chemische Verbindung]]en bezeichnen, die in einer bestimmten Wechselwirkung mit Wasser stehen können. Sie verfügen über Wasserstoffatome, die ionenähnlich (ionogen) gebunden sind. So reagiert reine [[Essigsäure]] (H<sub>3</sub>C-COOH) mit Wasser und bildet dabei weitere H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen. Tritt eine solche Reaktion auf, kann man eine Verbindung als Säure bezeichnen.
Das wissenschaftliche Fach ''Politik'' wird im [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen]] Raum meist unter der Bezeichnung ''Politikwissenschaft'' gelehrt. Diese Begriffsbestimmung hat die früheren Fachbezeichnungen ''Politische Wissenschaft'', angelehnt an die angelsächsische Bezeichnung ''political science'' und ''Wissenschaft von der Politik'' oder ''Wissenschaftliche Politik'', wie sie mit der Einrichtung von Lehrstühlen an Universitäten seit Beginn der 1950er Jahre genannt wurde, weitgehend abgelöst. Bei Instituts- oder Seminar-Bezeichnungen einiger Universitäten besteht noch die Fachbezeichnung ''Politische Wissenschaft'' oder ''Wissenschaft von der Politik''. Die Bezeichnung ''Politologie'' ist ebenfalls gebräuchlich. Die genannten Begriffe werden weitgehend synonym verwendet.
Neben dem Oxoniumion entstehen auch das Acetat-[[Anion]] H<sub>3</sub>C-COO<sup>−</sup>:


Vertreter der Disziplin bevorzugen heute die Bezeichnung ''Politikwissenschaft'', weil sie den Gegenstand des [[wissenschaft]]lichen Bemühens, die Erforschung der Politik und ihrer Prozesse, stärker betont. Dieser Wissenschaftsbegriff wird inzwischen an den Universitäten allgemein verwendet.
:<math>\mathrm{2. \ H_3C{-}COOH + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_3C{-}COO^- + H_3O^+}</math>


Das Problem der uneinheitlichen Terminologie rührt daher, dass ''Politik'' als Universitätsfach vom 19. bis 20. Jahrhundert über mehr als 100 Jahre unterbrochen war. Die Bezeichnung ''Politikwissenschaft'' grenzt sich begrifflich zudem besser als der Begriff der Politischen Wissenschaft vom möglichen Verdacht ab, es handele sich um eine Pseudowissenschaft, die aus vorwiegend politischen Motiven und zu politischen Zwecken betrieben wird. Politik als Zweck der Wissenschaft gilt jedoch als unvereinbar mit dem allgemein akzeptierten [[Wertfreiheit|Wissenschaftsverständnis]]. Politikwissenschaft erhebt vielmehr den Anspruch auf Wertneutralität und auf eine strikte Unterscheidung von ''Politikwissenschaft'' und der realen ''Politik''. Ein [[Politiker]] ''macht'' Politik, ein Politikwissenschaftler setzt sich wissenschaftlich mit politischen Fragen auseinander.
[[Essigsäure]] ist eine [[Carbonsäuren|Carbonsäure]] und im Vergleich zu [[Mineralsäuren|anorganischen Säuren]] wie [[Chlorwasserstoff]] eine eher schwache Säure. In wässriger Lösung liegen ein guter Teil der Moleküle [[Dissoziation (Chemie)|undissoziiert]] als H<sub>3</sub>C-COOH vor. Auch hier stellt sich zügig ein [[Chemisches Gleichgewicht|Gleichgewicht]] ein. Die obige Reaktionsgleichung (2) lässt sich aus diesem Grund mit gleicher Berechtigung von rechts nach links lesen. Ein Acetat-Anion reagiert mit einem Oxoniumion zu Wasser und Essigsäure. In dieser Leserichtung findet eine ''basische Reaktion'' statt: die Umsetzung von Hydroxoniumionen zu Wassermolekülen. Setzt man einer Essigsäurelösung in geeigneter Menge Acetat-Anionen, beispielsweise in Form des gut löslichen [[Natriumacetat]]s zu, kann die saure Eigenschaft der Essigsäure vollständig durch die basische Eigenschaft des Acetat-Ions kompensiert werden. Die wässrige Lösung wird neutralisiert. ''Neutral'' heißt auch hier keineswegs, dass nichts in der Lösung passiert. Nur die Konzentration der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen ist so gering wie in reinem Wasser.


Der Begriff ''Politische Wissenschaft'' übersetzt sehr eng die Fachbezeichnung im angelsächsischen Sprachraum, die ''political science''. Wenn in der Bundesrepublik und im weiteren deutschsprachigen Raum überhaupt noch an unterschiedlichen Bezeichnungen für den denselben Wissenschaftsgegenstand festgehalten wird, hat das vornehmlich kulturelle und wissenschaftsgeschichtliche Gründe.
Ergänzend soll nun die ''basische Reaktion'' betrachtet werden, die auftritt, wenn Natriumacetat in ''reinem'' Wasser gelöst wird (Das Na<sup>+</sup>-Kation ist in der Reaktionsgleichung weggelassen):


Eine Herleitung aus dem [[Altgriechische Sprache|Altgriechischen]] (''epistéme politiké'') stellt der Begriff ''Politologie'' dar, in Anlehnung an die moderne ''Soziologie''. Allerdings entstand dieser Terminus ohne Rücksichtnahme auf das Griechische; eigentlich müsste er ''Politikologie'' lauten.
:<math>\mathrm{3. \ H_3C{-}COO^- + H_2O \ \rightleftharpoons \ OH^- + H_3C{-}COOH}</math>


Die ''Politikwissenschaft'' als wissenschaftliche Disziplin hat sich hierzulande erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] herausgebildet und etabliert. Gleichwohl gab es schon vorher Ansätze, eine solche Disziplin im Deutschen Reich zu etablieren: so wurde 1920 die [[Deutsche Hochschule für Politik]] in Berlin gegründet. An ihr lehrten hauptsächlich Wissenschaftler aus anderen Disziplinen, da es zum damaligen Zeitpunkt eine Politikwissenschaft im engeren Sinne in Deutschland noch nicht gab – anders als in den USA.
Hier bilden sich [[Hydroxide|Hydroxidionen]] (OH<sup>−</sup>). Fügt man dieser Acetatlösung eine geeignete Menge an wässriger Essigsäurelösung zu, wird die Lösung ''neutral''. Es stellt sich zwischen H<sub>3</sub>O<sup>+</sup> und OH<sup>−</sup> das Gleichgewicht (1) ein, das zu Anfang als Grundeigenschaft von Wasser vorgestellt wurde und hier als Gleichung (1a) andersherum dargestellt ist.
Politikwissenschaft wurde in der Zwischenkriegszeit und zunächst auch nach dem Zweiten Weltkrieg als [[Demokratie]]- und Integrationswissenschaft verstanden, die Inhalte und Methoden anderer, benachbarter Wissenschaften aufnahm. Die Nachfolgeinstitution der Deutschen Hochschule für Politik wurde das [[Otto-Suhr-Institut]] der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]].


== Geschichte der Politikwissenschaft ==
:<math>\mathrm{1a) \ H_3O^+ + OH^- \ \rightleftharpoons \ H_2O + H_2O}</math>
Bereits im 18. Jahrhundert lehrte [[Joseph von Sonnenfels]] an der [[Universität Wien]] Politische Wissenschaften. Es etablierten sich im 19. Jahrhundert Fächer wie die [[Kameralwissenschaft]] und die [[Polizeiwissenschaft|Policeywissenschaft]]. Dabei führte die damalige politische Wissenschaft Ansätze fort, die schon seit der frühen Neuzeit von Rechtswissenschaftlern, Politischen Philosophen, Theologen und von Historikern begründet worden sind.


Eine eigene Disziplin entwickelte sich in Deutschland aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg unter US-amerikanischem Einfluss. Anknüpfen ließ sich dabei an Aktivitäten der Deutschen Hochschule für Politik, die in der Frühphase der [[Weimarer Republik]] 1920 in Berlin gegründet worden war und bis zu ihrer Eingliederung in die Berliner Universität 1940 bestand. Politikwissenschaft wurde damals im Wesentlichen als Demokratiewissenschaft verstanden.
Viele als Säure bezeichnete Substanzen sind von vornherein wässrige Lösungen und können nicht ohne weiteres als chemische Verbindungen verstanden werden, die über ionogen gebundene Wasserstoffatome verfügen. [[Salzsäure]] ist eine ''wässrige Lösung'' des Gases [[Chlorwasserstoff]] (HCl) und gilt als eine starke Säure. In dieser Lösung liegt – vor jeder praktischen Verwendung der Säure – bereits die Gleichgewichtsreaktion (4) vor, bei der das Gleichgewicht fast vollständig auf der rechten Seite liegt.


Nach dem Zweiten Weltkrieg stand ihr Selbstverständnis als Demokratiewissenschaft und damit als Wissenschaft von der Funktionsweise der Demokratie erneut im Zentrum. Mit ihrer Hilfe sollten insbesondere Mittler wie Lehrer und Journalisten befähigt werden, den demokratischen Gedanken zu vermitteln und demokratisches Denken in der Bevölkerung zu verankern. Daher beschäftigte sich die frühe nachkriegsdeutsche Politikwissenschaft hauptsächlich mit der Analyse, der Funktionsweise und dem formellen Interagieren von Institutionen wie etwa den Parteien, den Gewerkschaften, dem Parlament oder der Bundesregierung. Heute bezeichnet man diesen Gegenstandsbereich als [[Polity]].
:<math>\mathrm{4. \ HCl + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_3O^+ + Cl^-}</math>


Mit dem politischen und wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik Deutschland rückte die Erforschung der eigentlichen politischen Prozesse in den Vordergrund: Man versuchte zu verstehen, was innerhalb der Institutionen selbst passiert und welche Funktionen sie jeweils im Gesamtsystem erfüllten, anstatt zu beschreiben, welche Aufgaben sie formal haben. Dabei traten insbesondere die Verbände in den Mittelpunkt des Interesses, die – obwohl nicht gesetzlich verankert – gleichwohl einen wichtigen Anteil am politischen Prozess haben.
Der Chlorwasserstoff hat sein Potential, eine Säure zu sein, schon längst ausgespielt, und es haben sich H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen gebildet. Die chemischen Auswirkungen, die durch eine praktische Anwendung der Salzsäure auftreten, sind auf Reaktionen der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen zurückzuführen. Die Säure ''ist'' das H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ion. Das Maß für den Säuregehalt ([[Stoffmengenkonzentration|Konzentration]]) ist hier der [[pH-Wert]], während bei schwächeren Säuren, wie Essigsäure, das Maß für die [[Säurekonstante|Säurestärke]], der pKs-Wert, im Vordergrund steht. Starke und schwache Säuren unterscheiden sich durch ihre Tendenz, „gerne“ oder „weniger gerne“ H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen in Wasser zu bilden. Im Abschnitt Säure-Base-Gleichgewicht werden diese Tendenzen näher beschrieben.


Man versuchte also, die tatsächlichen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse ([[Politics]]) zu analysieren und zu verstehen.
=== Säure-Base-Gleichgewicht ===
Bei der [[Protolyse]] nimmt ein Reaktionspartner (in der Regel Wasser) das von der Säure abgegebene Proton auf. Dies ist abzugrenzen von den [[Redoxreaktion]]en, bei denen [[Elektron]]enübergänge stattfinden.


In der bundesdeutschen Entwicklung der Politikwissenschaft bildeten sich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg mit der [[Kölner Schule (Politikwissenschaft)|Kölner Schule]], der [[Freiburger Schule (Politikwissenschaft)|Freiburger Schule]] sowie der [[Marburger Schule (Politikwissenschaft)|Marburger Schule]] sogenannte Schulen der Politikwissenschaft heraus, die jeweils ein spezifisches Verständnis des universitären Faches besaßen und vertraten.
Die allgemeine [[Chemisches Gleichgewicht|Gleichgewichtsreaktion]] einer Säure HA ''in wässriger Lösung'' lautet:


== Teildisziplinen ==
:<math>\mathrm{5. \ HA + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_3O^+ + A^-}</math>
Ebenso wie ihr Forschungsfeld, die Politik, ist auch die Politikwissenschaft bestrebt, ihre Betrachtungen zu spezialisieren, etwa auf einzelne Politiksektoren wie z.&nbsp;B. die Gesundheitspolitik. Hierbei ist Fachkompetenz zur Analyse der tatsächlichen Probleme erforderlich. Diese neuere Teildisziplin der Politikwissenschaft, die sich mit Sachproblemen einzelner Politikbereiche auseinandersetzt, wird [[Policy]]-Forschung oder auch [[Politikfeldanalyse|Politikfeldforschung]] genannt.


Diese spielt für die [[Politikberatung]] eine zunehmende Rolle, mit Hilfe derer sich politische Entscheidungsträger an wissenschaftlich fundierter Beratung orientieren oder eine politische Entscheidung treffen und absichern wollen. Die Grenzen der Wissenschaftlichkeit solcher Beratungen sind jedoch oft unklar – vielfach sind es „Gefälligkeitsgutachten“, also interessengeleitete Gutachten, die zu einem vom Auftraggeber gewünschten Ergebnis kommen.
Die Säuren unterscheiden sich in ihrer Tendenz, H<sup>+</sup>-Ionen an Wasser zu übertragen. Diese wird als ''Säurestärke'' ''K''<sub>s</sub> bezeichnet und gibt die Gleichgewichtskonstante ([[Säurekonstante]]) der Säurereaktion an. Die Säurekonstante wird häufig in Form des p''K''<sub>s</sub>-Wertes angegeben, der als negativer dekadischer Logarithmus der Säurekonstante definiert ist.


Die [[Paradigma|Paradigmen]] der Integrationswissenschaft und der Demokratiewissenschaft werden daher heute zunehmend durch die Auffächerung der Disziplin Politikwissenschaft in die Teildisziplinen ''Polity'', ''Politics'' und ''Policy'' ersetzt.
:<math>K_\mathrm{S} = \frac{c(\mathrm{H}_3\mathrm{O}^+) \cdot c(\mathrm{A}^-)}{c(\mathrm{HA})}</math>


Eine weitere, auch für die Lehrstuhlbezeichnungen gebräuchliche Unterteilung der Politikwissenschaft in Teildisziplinen ist die Unterteilung in [[Politisches System]] (bezogen auf einzelne Staaten, beispielsweise [[Politisches System der Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]]; früher: Regierungslehre), [[Politische Theorie]], [[Politische Geschichte|Politikgeschichte]], Internationale Politik oder Internationale Beziehungen, European Studies oder Europäische Politik, [[Vergleichende Politikwissenschaft]] oder [[Komparatistik]] (früher: Vergleichende Regierungslehre, auch Vergleichende Analyse politischer Systeme).
:<math>\mathrm{p}K_\mathrm{S} = -\log K_\mathrm{S}</math>


Zu den wichtigsten Gegenständen der Politikwissenschaft gehören die Strukturprobleme der [[Demokratie]], [[politische Partei]]en und [[soziale Bewegung]]en, [[internationale Beziehungen]], [[Konfliktforschung]], [[Staatsinterventionismus|Staatsinterventionen]] und Wirtschaft, politische Haltungen und [[Politisches Bewusstsein|Bewusstseinsformen]], [[öffentliche Meinung]], [[Massenmedien]] und [[Wahlverhalten]].
Säuren mit großem ''K''<sub>s</sub>-Wert (kleinem p''K''<sub>s</sub>-Wert) sind starke Säuren. Liegt ein [[pH-Wert]] einer Lösung, die eine Säure enthält, zwei Einheiten unter dem p''K''<sub>s</sub>-Wert, werden nur noch ein Hundertstel der H<sub>3</sub>O<sup>+</sup>-Ionen gebildet.


== Studium ==
=== Mehrprotonige Säuren ===
Absolventen politikwissenschaftlicher Studiengänge sind jenseits der wissenschaftlichen Tätigkeit von Politikwissenschaftlern in vielen Berufsfeldern zu finden. Klassisch sind dabei vor allem die [[Politische Bildung]], als Unterrichtsfach im Lehramt, in der [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] und in den [[Medium (Kommunikation)|Medien]], in Parteien und Parlamenten, in Verbänden sowie auch in der öffentlichen Verwaltung und in internationalen Organisationen und zudem in der [[Wirtschaft]]. Die individuellen Berufslaufbahnen orientieren sich dabei neben der Absolvierung des politikwissenschaftlichen Studiums auch an Zusatzqualifikationen wie Sprachkenntnissen oder anschließenden weiteren fachlichen Qualifikationen.<ref name="UNI Magazin 2003" />
Säuren, die mehrere Protonen abspalten können, nennt man ''mehrprotonige Säuren'' oder auch ''mehrbasige Säuren''. [[Schwefelsäure]] (H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub>) ist eine zweiprotonige (auch diprotonige), [[Phosphorsäure]] (H<sub>3</sub>PO<sub>4</sub>) eine dreiprotonige (auch triprotonige) Säure. Das Bestreben der Abgabe der einzelnen Protonen (Protolyse) ist unterschiedlich groß und lässt sich durch die [[Säurekonstante]] (K<sub>s</sub>) beschreiben. Für die einzelnen Protolyseschritte gilt allgemein: K<sub>s</sub>(I) > K<sub>s</sub>(II) > K<sub>s</sub>(III) (bzw. p''K''<sub>s</sub>(I) < p''K''<sub>s</sub>(II) < p''K''<sub>s</sub>(III)).


=== Deutschland ===
Für Phosphorsäure gilt:
An fast jeder größeren deutschen [[Universität]] kann man Politikwissenschaft entweder als Haupt- oder Nebenfach studieren. Vereinzelt bieten kleinere Universitäten aus Ressourcenmangel Politikwissenschaft nur als Nebenfach an. Während früher oftmals [[Diplom]]- und einige wenige [[Magister|Magisterstudiengänge]] mit politikwissenschaftlichem Schwerpunkt existierten, werden infolge des [[Bologna-Prozess]]es heutzutage für Studienanfänger fast ausschließlich [[Bachelor]]- und [[Master]]studiengänge angeboten. Viele Studiengänge sind [[Interdisziplinarität|interdisziplinär]] ausgerichtet und verbinden Inhalte verschiedener Sozialwissenschaften mit politikwissenschaftlichen Kernthemen, was dem früheren Magisterstudium ähnelt. Das [[Staatsexamen#Lehramt|Staatsexamen für das Lehramt]] befähigt zur Ausübung des Lehrerberufs – das korrespondierende Unterrichtsfach Politische Bildung firmiert in den meisten Bundesländern unter verschiedenen Bezeichnungen: [[Gemeinschaftskunde]], Sozialkunde, [[Gesellschaftslehre]], Politik- und Sozialwissenschaft, [[Wirtschaft/Politik|Politik und Wirtschaft]] etc.
:{|
| <math>\mathrm{H}_3\mathrm{PO_4 + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_2PO_4^- + H_3O^+}</math>
| style="padding-left:20px;" | <math>K_\mathrm{S} = 7{,}4 \cdot 10^{-3}</math>
| style="padding-left:20px;" | <math>\mathrm{p}K_\mathrm{S} = 2{,}13 \ </math>
|-
| <math>\mathrm{H_2PO_4^- + H_2O \ \rightleftharpoons \ HPO_4^{2-} + H_3O^+}</math>
| style="padding-left:20px;"| <math>K_\mathrm{S} = 6{,}3 \cdot 10^{-8}</math>
| style="padding-left:20px;"| <math>\mathrm{p}K_\mathrm{S} = 7{,}20 \ </math>
|-
| <math>\mathrm{HPO_4^{2-} + H_2O \ \rightleftharpoons \ PO_4^{3-} + H_3O^+}</math>
| style="padding-left:20px;" | <math>K_\mathrm{S} = 4{,}4 \cdot 10^{-13}</math>
| style="padding-left:20px;" | <math>\mathrm{p}K_\mathrm{S} = 12{,}36 \ </math>
|}


In der Nachkriegszeit wurden in Deutschland zahlreiche Institute für Politikwissenschaft gegründet. Auch einzelne Lehrstühle und Professuren können an manchen Universitäten existieren.
=== pK<sub>S</sub>-Werte wichtiger Säuren ===
Siehe [[Säurekonstante#pKS- und pKB-Werte einiger Verbindungen|p''K''<sub>s</sub>- und p''K''<sub>b</sub>-Werte einiger Verbindungen]].


* Die [[Hochschule für Politik München]] bietet als eigenständiges Institut an der [[Technische Universität München|Technischen Universität München]] nach wie vor einen Diplom-Studiengang an. Sie bietet die Möglichkeit eines Studiums mit freier Wahl bei Vorlesungszeiten in den Abendstunden und (nach bestandener Aufnahmeprüfung) einer Immatrikulation auch ohne allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.<ref>[http://www.hfp.tum.de/ Website der Hochschule für Politik München]</ref>
== Eigenschaften ==
* Das älteste Institut für Politikwissenschaft in Deutschland befindet sich an der [[Eberhard Karls Universität Tübingen]]. Es wurde 1952 mit der Berufung [[Theodor Eschenburg]]s auf einen Lehrstuhl für Wissenschaftliche Politik begründet.
Die Eigenschaften von Säuren, insbesondere die von ihnen ausgehenden Gefahren, sind sehr unterschiedlich. Als Beispiele seien hier [[Salpetersäure]] (Hauptgefahr: ätzend), [[Cyanwasserstoff|Blausäure]] (starkes Gift) und [[Pikrinsäure]] (ein Sprengstoff) genannt.
* Das [[Otto-Suhr-Institut|Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft]] ist ein Institut der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]. Es ist Teil des [[Fakultät (Hochschule)|Fachbereichs]] Politik- und Sozialwissenschaften und die größte politikwissenschaftliche Einrichtung in Deutschland. 1956 wurde hier auf Vorschlag von [[Eugen Fischer-Baling]] der Grad des Diplom-Politologen eingeführt.<ref>Ralf Forsbach (Hg.): ''Eugen Fischer-Baling 1881–1964. Manuskripte, Artikel, Briefe und Tagebücher'' (= ''Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts'', hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 62). München 2001, Faksimile nach S. 228.</ref>
* Das [[Geschwister-Scholl-Institut]] ist das politikwissenschaftliche Institut an der Ludwig-Maximilians-Universität München.<ref>Es ist nach den Geschwistern [[Hans Scholl|Hans]] und [[Sophie Scholl]] benannt, die Mitglieder der [[Weiße Rose|Weißen Rose]] waren und [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] leisteten.</ref>
* Als eine Einrichtung des Instituts für Politikwissenschaft der [[Universität Duisburg-Essen]] wurde 2006 die [[NRW School of Governance]] unter der Leitung von [[Karl-Rudolf Korte]] ins Leben gerufen.


In der ''[[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]'' wurde offiziell eine Politikwissenschaft als bürgerliche Ideologie und Revisionismus abgelehnt. Insbesondere die Leiterin der Parteihochschule der SED, [[Hanna Wolf (Politikerin, 1908)|Hanna Wolf]], lehnte eine marxistische Politikwissenschaft ebenso ab, wie die sich Anfang der 1960er Jahre in der DDR (Leipziger Universität) etablierende Disziplin „Wissenschaftlicher Sozialismus“. Das „vernichtende“ Argument war: „An der [[Internationale Lenin-Schule|Leninschule in Moskau]] gab es das nicht.“ Tatsächlich begannen Anfang der 1970er Jahre unter der Überschrift Wissenschaftlicher Sozialismus und inspiriert von dem Leipziger Professor Günther Großer, zaghafte Versuche, eine marxistische Politikwissenschaft zu etablieren. Es entstand die sogenannte ''Leipziger Schule'', zu der neben Günter Großer auch die Leipziger Wissenschaftler [[Rolf Reißig (Politikwissenschaftler)|Rolf Reißig]], Frank Berg und [[Robert Weiß]] gehörten. Insbesondere seit deren Wirken an der [[Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED|Akademie für Gesellschaftswissenschaften]], begann eine verstärkte Profilierung der Disziplin als Politikwissenschaft in Gestalt klassischer Politikfeldforschung (Menschenrechte Frank Berg) Anwendung von Systemtheorien in Gestalt einer komparativen Sozialismusforschung (Robert Weiß). Folgerichtig waren die Mitarbeiter des Instituts „Wissenschaftlicher Sozialismus“ (Leitung Rolf Reißig) der Akademie für Gesellschaftswissenschaften am aktivsten beteiligt an einer innerparteilichen Opposition im Herbst 1989.
* Säuren greifen besonders [[unedle Metalle]] und [[Calciumcarbonat|Kalk]] an, aber auch Kleidung, Haut und Augen (allgemein alle organischen Materialien) laufen bei Kontakt Gefahr, von der Säure zerstört zu werden.
Anfang 1990 wurde das Institut „Wissenschaftlicher Sozialismus“ in ''Institut für Politikwissenschaft'' umbenannt.
* Es gibt starke und schwache Säuren. [[Chlorwasserstoff]] ist eine starke Säure und dissoziiert in Wasser vollständig. Die wässrige Lösung nennt man [[Salzsäure]]. [[Essigsäure]] ist eine schwächere Säure und dissoziiert in Wasser nur zum Teil.
* Säuren kann man mit Wasser verdünnen, dabei wird ihre Wirkung je nach Verdünnung deutlich schwächer. Das Verdünnen von konzentrierten Säuren ist eine [[exotherme Reaktion]]. Es entsteht also Wärme. Vor allem beim Verdünnen von konzentrierter Schwefelsäure kann die Säurelösung unkontrolliert wegspritzen.<ref>{{Literatur |Autor=G. Jander, E. Blasius |Titel=Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum |Auflage=12., überarbeitete |Verlag=Hirtzel Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=1987 |Seiten=5 |ISBN=3-7776-0433-X}}</ref> Daher gilt beim Verdünnen die Regel, die Säure in das Wasser zu geben, nicht umgekehrt: ''„Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure.“'' Aber auch bei korrektem Mischen ist darauf zu achten, dass die konzentrierte Säure langsam und vorsichtig dem Wasser beigefügt wird.
* Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Säuren immer Flüssigkeiten sind. Bekannte Vertreter von Säuren, die rein als Feststoff vorliegen, sind [[Ascorbinsäure|Vitamin C]] und [[Citronensäure]], eine gasförmige Säure ist beispielsweise [[Chlorwasserstoff]].
* Wässrige Lösungen von Säuren bewirken eine Farbveränderung von [[Indikator (Chemie)|Indikatoren]], zum Beispiel färben sie blaues [[Lackmus]]papier rot.
* Die „Gegenspieler der Säuren“ sind die [[Basen (Chemie)|Basen]] (Basenlösung = Lauge). Sie können Säuren neutralisieren. Auch Basen sind ätzend und greifen viele andere Stoffe an, die mit Säuren nicht unbedingt reagieren.
* In Wasser gelöst leiten Säuren den elektrischen Strom. Hierbei erfolgt eine [[Elektrolyse]], bei der sich an der [[Kathode]] (dem Minuspol) Wasserstoff und an der [[Anode]] (dem Pluspol) der neutralisierte Stoff des Säureanions bilden, bei der [[Salzsäure]] z.&nbsp;B. [[Chlor]]. An der Kathode erfolgt eine [[Reduktion (Chemie)|Reduktion]] (Elektronenaufnahme) und an der Anode erfolgt eine [[Oxidation]] (Elektronenabgabe).


=== Österreich ===
== Säure-Base-Reaktionen ohne Wasser ==
Als intellektueller Vater der Politikwissenschaft in Österreich gilt der österreichisch-US-amerikanische Historiker [[Ernst Florian Winter]].<ref>[http://www.hrb.at/bzt/doc/zgt/b16/presse/030508_cullin.html Laudatio auf Ernst Florian Winter], Michel Cullin, 3. Mai 2008.</ref> 1938 musste er mit seinem Vater [[Ernst Karl Winter]] aus politischen Gründen in die Vereinigten Staaten emigrieren. Auf Einladung der Minister [[Heinrich Drimmel|Drimmel]] und [[Josef Klaus|Klaus]] kehrte er 1960 nach Studien an der [[University of Michigan]] und [[Columbia University]] und Gastprofessuren an der [[Fletcher School of Law and Diplomacy]], [[Princeton University]], [[Georgetown University]] und [[Indiana University Bloomington|Indiana University]] erneut nach Österreich zurück, um auch hier die Studienrichtung der Politikwissenschaft zu etablieren. 1964 wurde er von [[Bruno Kreisky]] zum Gründungsdirektor der [[Diplomatische Akademie Wien|Diplomatischen Akademie Wien]] bestellt. Ab 1967 war er im [[Institut für Höhere Studien]] in Wien tätig.


Ein Studium der Politikwissenschaft in Österreich ist als Teil des Bologna-Systems in ein Bachelor- und Masterstudium unterteilt. Danach ist die Promotion möglich. Neben dem wissenschaftlichen Abschluss eines Diplomstudiums ist auch ein Lehramtsabschluss möglich, bei dem Politikwissenschaft innerhalb des Lehrfachs Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung studiert wird. Politikwissenschaft wird in Österreich an den Universitäten [[Universität Innsbruck|Innsbruck]], [[Universität Salzburg|Salzburg]] und [[Universität Wien|Wien]] angeboten. In [[Innsbruck]] wurde mit 1. Januar 2005 sogar eine eigene Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie eingerichtet. Dort gibt es seit dem Wintersemester 2007/08 auch die Bachelorstudien Politikwissenschaft und Soziologie. (Abschluss jeweils mit Bachelor of Arts). Im Wintersemester 2008/09 wurden die beiden Masterstudiengänge „Europäische Politik und Gesellschaft“ und „Soziale und Politische Theorie“ eingerichtet.
Analog zu den Säure-Base-Reaktionen die in wässrigen Lösungen und unter Beteiligung des Wassers ablaufen, existieren Reaktionen in anderen Medien. In wasserfreiem [[Ethanol]] findet mit [[Chlorwasserstoff]] eine Reaktion statt, bei dem Ethanol die Rolle einer Base übernimmt:


=== Schweiz ===
:<math>\mathrm{H_3C{-}CH_2{-}OH + HCl \ \rightleftharpoons \ H_3C{-}CH_2{-}OH_2^+ + Cl^-}</math>
Auch in der Schweiz lässt sich Politikwissenschaft an fast allen großen Universitäten studieren, namentlich in [[Universität Zürich|Zürich]], [[Universität Bern|Bern]], [[Universität Genf|Genf]], [[Universität Lausanne|Lausanne]], [[Universität Luzern|Luzern]] und [[Universität St. Gallen|St. Gallen]]. In Basel gibt es keinen politikwissenschaftlichen Studiengang, allerdings beinhaltet der interdisziplinäre MA-Studiengang ''European Studies'' ebenfalls eine politikwissenschaftliche Komponente.


* St. Gallen bietet einen interdisziplinären Studiengang an, der Politikwissenschaft mit Volkswirtschaftslehre, öffentlicher Betriebswirtschaft und Recht kombiniert. In Genf kann zwischen einem interdisziplinären Lehrgang internationale Beziehungen, bestehend aus Politikwissenschaft, Recht, Geschichte und Volkswirtschaft und dem klassischen Lehrgang der Politikwissenschaft gewählt werden.
In der Gasphase reagieren die Gase [[Ammoniak]] und [[Chlorwasserstoff]] unter Bildung des Salzes [[Ammoniumchlorid]].
* In Bern kann die Politikwissenschaft mit der [[Soziologie]] und [[Kommunikationswissenschaft|Kommunikations-]] und Medienwissenschaften studiert werden. Der neu entstandene Studiengang heißt „Sozialwissenschaften“.
* Die Universität Zürich bietet seit 2006 gemeinsam mit der [[ETH Zürich]] neben dem klassischen Studium der Politikwissenschaft auch einen spezialisierten, stark wissenschaftlich orientierten Masterstudiengang an, den MA [[Center for Comparative and International Studies|CIS]].
Das CIS ([[Center for Comparative and International Studies]]) ist ein politikwissenschaftliches Forschungsinstitut. Es wurde 1997 gebildet aus dem Institut für Politikwissenschaft der [[Universität Zürich]] und den politikwissenschaftlichen Lehrstühlen der [[ETH Zürich]].


=== Besondere Studienformen ===
:<math>\mathrm{NH_3 + HCl \ \rightleftharpoons \ NH_4Cl}</math>
Die [[Universität Konstanz]] bietet interdisziplinäre politikwissenschaftliche Studiengänge mit [[verwaltungswissenschaft]]lichen Inhalten und besonderem Fokus auf der sozialwissenschaftlichen [[Methodologie|Methodenlehre]] an. Die [[Universität Erfurt]] und die [[Universität Passau]] bieten unter dem Namen [[Staatswissenschaften]] einen Studiengang, in dem Politikwissenschaft interdisziplinär mit Bezügen zu Nachbardisziplinen wie [[Rechtswissenschaft]] und [[Wirtschaftswissenschaften]] studiert werden kann. Ähnliche staatswissenschaftliche Programme existieren auch an der [[Leuphana Universität Lüneburg]] und mit starkem verwaltungspraktischen Bezug an der [[NRW School of Governance]].


Die [[Zeppelin Universität|Zeppelin Universität Friedrichshafen]] bietet die interdisziplinär ausgerichteten 4-jährigen Bachelor- und 2-jährigen Masterstudiengänge „Politics, Administration & International Relations“<ref>{{Internetquelle|url=https://www.zu.de/pair|titel=PAIR {{!}} Politik-, Verwaltungwissenschaft und Internationale Beziehungen|sprache=de|zugriff=2017-03-07}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.zu.de/studium-weiterbildung/ma-pair/index.php?navid=359469359469|titel=Master PAIR {{!}} Politik-, Verwaltungswissenschaft und Internationale Beziehungen|sprache=de|zugriff=2017-03-07}}</ref> an, die Vertiefungen in „Managing Global Challenges & International Relations“, „Political Behavior & Decision Making“ und „Public Management & Policy, Regulation & E-Government“ ermöglichen. Zudem beinhaltet der Studiengang einen hohen Anteil an wirtschafts-, rechts- und kommunikationswissenschaftlichen Inhalten sowie Projektseminare auf Grundlage des [[Forschendes Lernen|forschenden Lernens]].
In Säure-Base-Reaktionen können neben Wasser auch andere hinreichend polare Lösungsmittel als Reaktionspartner wirken. Ein gutes Beispiel ist die Autoprotolyse des flüssigen Ammoniaks:


An der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]] kann Politikwissenschaft im [[Bachelor]]- und [[Master]]studiengang mit verschiedenen Schwerpunkten, teilweise unter Einbindung benachbarter Fächer, studiert werden. So bietet die Erlanger Universität u.&nbsp;a. die Schwerpunkte „[[Menschenrechte]] und Menschenrechtspolitik“ (als Teilfach vertreten durch einen eigenen Lehrstuhl), [[Öffentliches Recht]] (in Kooperation mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft) oder „Außereuropäische Regionen“ (etwa Lateinamerika betreffend) an. Ein Masterstudiengang mit dem Schwerpunkt [[Politische Theorie]] ist in Vorbereitung. Umgekehrt kann Politikwissenschaft auch als Schwerpunkt im regionalwissenschaftlichen Masterstudiengang [[Orientalistik|Nahoststudien]] gewählt werden. Eine Einbeziehung des Öffentlichen Rechts ist auch an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg]] möglich.
:<math>\mathrm{NH_3 + NH_3 \ \rightleftharpoons \ NH_4^+ + NH_2^-}</math>


Die [[Fernuniversität in Hagen|FernUniversität in Hagen]] bietet ein [[Fernstudium]] der Politikwissenschaft an, das den Bachelorstudiengang Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie (bis 2008: Politik- und Organisation, danach: Politik- und Verwaltungswissenschaft) und den Masterstudiengang [[Governance]] umfasst.
== Beispiele für Säuren ==
Wichtige Säuren sind:
* [[Schwefelsäure]]: H<sub>2</sub>SO<sub>4</sub> (industrielle Verwendung, [[Saurer Regen]])
* [[Salzsäure]]: HCl (industrielle Verwendung)
* [[Kieselsäure]]: H<sub>4</sub>SiO<sub>4</sub>
* [[Phosphorsäure]]: H<sub>3</sub>PO<sub>4</sub> (Lebensmittelindustrie, unter anderem [[Cola]], [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]])
* [[Kohlensäure]]: H<sub>2</sub>CO<sub>3</sub> (Lebensmittelindustrie, Technik, [[Erdatmosphäre|Atmosphäre]])
* [[Essigsäure]]: CH<sub>3</sub>COOH (Salatbereitung in der Küche, Lebensmittelindustrie)
* [[Benzoesäure]] ([[Konservierungsmittel]] für Lebensmittel)
* [[Flusssäure]]: HF (Computerchipherstellung)
* [[Salpetersäure]]: HNO<sub>3</sub> (industrielle Verwendung)


Es ist auch möglich, an der [[Helmut-Schmidt-Universität|Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg]] im Diplomstudiengang Politikwissenschaft zu studieren. Voraussetzung hierfür ist eine Verpflichtung in der Offizierslaufbahn zum [[Soldat auf Zeit]] für mindestens 13 Jahre. Unter bestimmten Umständen ist auch das Studium als Zivilist ohne eine Verpflichtung bei der [[Bundeswehr]] möglich. Eine Besonderheit ist die Organisation des Studienablaufs in [[Trimester (Studium)|Trimestern]] statt in Semestern. Man studiert somit im Jahr drei Trimester anstatt zweier Semester. Der Arbeits- und Lernaufwand für ein Trimester entspricht dabei dem eines Semesters. Dadurch sind weniger Studienjahre bis zum Abschluss erforderlich und der Diplomstudiengang kann schon nach drei Jahren abgeschlossen werden.
Auch Salze mehrprotoniger Säuren können als Säuren wirken („saure Salze“), beispielsweise
 
* [[Sulfate|Hydrogensulfate]]
Neuerdings bieten vereinzelt auch Universitäten Bachelor- oder Masterstudiengänge in Kooperation an. Die [[Technische Universität Darmstadt|TU Darmstadt]] kooperiert beispielsweise mit den Universitäten [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Mainz]] und [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]] und bietet damit Studierenden der Politikwissenschaft neben dem Masterstudiengang in Darmstadt (Governance und Public Policy) zwei weitere Studiengänge im Rahmen der Politikwissenschaft in Kooperation an.<ref>[https://www.politikwissenschaft.tu-darmstadt.de/ Politikwissenschaft (TU Darmstadt)]</ref>
* [[Phosphate#Primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate|Hydrogenphosphate]]
 
== Berufssituation in Deutschland ==
An den [[Universität]]en, [[Hochschule]]n und später [[Fachhochschule]]n entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein großer Bedarf an Lehrpersonal, weswegen die Politikwissenschaft eine attraktive Karrierechance für viele politikwissenschaftlich interessierte Wissenschaftler aus den Nachbardisziplinen darstellte.
 
Heute wird eine wissenschaftliche Karriere an Universitäten oder bei Forschungseinrichtungen nur etwa von jedem fünften Studierenden der Politikwissenschaft angestrebt.<ref name="Butz 1997">Bernd Butz u.&nbsp;a.: ''Absolventenbefragung der Hamburger Universität.'' 1997.</ref><ref name="Jahr 2003">Volker Jahr, David Frechenhäuser, Thorsten Büchner, Thomas Galgon: ''Marburger PolitologInnen auf dem Arbeitsmarkt revisited: Die Jahrgänge 1993–2000.'' In: W. Hecker, J. Klein, H. K. Rupp (Hrsg.): ''Politik und Wissenschaft – 50 Jahre Politikwissenschaft in Marburg.'' Band 2: ''Perspektiven.'' Lit Verlag, Münster 2003, ISBN 3-8258-5441-8, S. 401–443 ([http://web.uni-marburg.de/politikwissenschaft/archiv/absolventenbefragung_2000.html online]).</ref> Die erfolgreiche Einbindung in den wissenschaftlichen [[Arbeitsmarkt]] ist dabei von unterschiedlichen Faktoren wie dem Alter zum Zeitpunkt der [[Promotion (Doktor)|Promotion]], dem Engagement des Betreuers, der breiten fachlichen und thematischen Ausrichtung der Ausbildung und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie beispielsweise einem Generationenwechsel auf der Ebene der [[Professur]]en oder gesellschaftlichen Diskursen über die Bedeutung der Politikwissenschaft und der damit einhergehenden staatlichen Förderung der politikwissenschaftlichen Lehre und [[Forschung]] abhängig. In diesem Sinne unterliegt auch der politikwissenschaftliche Arbeitsmarkt gewissen [[Konjunktur]]en und weist somit momentan einen hohen Konkurrenzdruck auf. Frauen sind von diesen Aspekten auf eine sehr spezifische Art und Weise betroffen.<ref>Barbara Strobel: [http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/aktuelles/barbara_strobel.pdf ''Was sie wurden, wohin sie gingen. Ergebnisse einer Verbleibstudie über PromovendInnen und HabilitandInnen des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin.''] (PDF; 213&nbsp;kB) 2009, auf: [http://web.fu-berlin.de/gpo/index.htm gender politik online], abgefragt am 26. August 2009.</ref><ref>Helga Ostendorf [http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/aktuelles/politikwissenschaftlerinnen_.pdf ''Politikwissenschaftlerinnen – Auf Dauer in der Minderheit?''] (PDF; 157&nbsp;kB), 2009, auf: [http://www.gender-politik-online.de/ gender politik online] abgefragt am 27. August 2009.</ref> Die Zahl der bei [[Politische Partei|Parteien]], [[Parlament]]en, [[Interessenverband|Verbänden]] oder [[Nichtregierungsorganisation]]en tatsächlich im politischen Sektor beschäftigten Politikwissenschaftlern liegt mit ca. 15 % nur unwesentlich unter der Zahl für die Wissenschaft.
 
Ein großer Anteil von Studienabsolventen des Faches Politikwissenschaft ist in unterschiedlichen Bereichen der Medien beschäftigt.<ref name="Butz 1997" /><ref name="UNI Magazin 2003">Arbeitsmarkt: Politologen. Flexibilität zählt, in: Uni-Magazin. Perspektiven für Beruf und Arbeitsmarkt 3/2003, S. 48–52.</ref> Rund ein Fünftel ist in der freien Wirtschaft (insbesondere in den Bereichen Consulting und Public Relations) tätig, lediglich ein Zehntel in der öffentlichen [[Verwaltung]]. In diesem Bereich sehen sich Politologen in [[Deutschland]] ebenso wie Vertreter anderer staatswissenschaftlicher Disziplinen wie Verwaltungswissenschaftlern, Soziologen und Volkswirten durch das faktische „[[Juristenmonopol]]“ im [[höherer Dienst|höheren Dienst]] der [[Öffentliche Verwaltung|öffentlichen Verwaltung]] in ihren Karrierechancen beschränkt.
 
== Fachverbände und -gesellschaften ==
Mehrere [[Fachverband|Fachverbände]] und [[Fachgesellschaft|wissenschaftliche Gesellschaften]] widmen sich der Förderung des Faches und der Vertretung seiner Anliegen in der Öffentlichkeit oder der Intensivierung der interuniversitären Zusammenarbeit:
 
* Die [[Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft]], mit Wirkung vom 1. Januar 2017 umbenannt in Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft, (DVPW) als größter deutscher Fachverband mit mehreren Untergliederungen.
* Die [[Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft]] (DGfP).
* Die [[Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens]] (DGEPD), vor allem für den Bereich der [[Politische Theorie|Politischen Theorie]].
* Die [[Österreichische Gesellschaft für Politikwissenschaft]] (ÖGPW).
* Die [[Schweizerische Vereinigung für politische Wissenschaft]] (SVPW).
 
Ferner existiert mit der ''[[International Political Science Association]]'' (IPSA)<ref>[http://www.ipsa.org/site Webseite des IPSA]</ref> auch ein internationaler Fachverband für Politikwissenschaftler.
 
== Bibliografien und Datenbanken ==
Mehrere fachspezifische [[Bibliografie]]n und [[bibliografische Datenbank]]en verzeichnen politikwissenschaftliche Veröffentlichungen und helfen bei der systematischen Erschließung relevanter Literatur:
 
* Die ''[[Annotierte Bibliografie der Politikwissenschaft]]'' erfasste und annotierte zwischen 1996 und 2015/16 sämtliche politikwissenschaftliche Monografien, Sammelbände und online-Dissertationen, die im deutschsprachigen Raum erscheinen
* ''[[IREON (Internetportal)|IREON Portal : Internationale Beziehungen und Länderkunde]]'' erschließt deutschsprachige und internationale Aufsätze aus verschiedenen Quellen, in der Regel ohne Abstract. Mit einem mehrsprachigen politikwissenschaftlichen Thesaurus.
* ''[[SOWIPORT]]'' bietet Referenzen und Abstracts zu politikwissenschaftlichen Aufsätzen, Artikeln, Monografien, Sammelbänden und Reihen etc.
* [[International Bibliography of the Social Sciences]] (IBSS) erfasst politikwissenschaftliche Monografien, Artikel, Aufsätze und Rezensionen aus über 100 Ländern.
* [[WiSo (Datenbank)|WiSo]] ist eine Fachbibliographie und Volltextdatenbank für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Portal|Politikwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Säuren}}
{{Portal|Politik}}
* {{WikipediaDE|Liste der Säuren}}
* {{WikipediaDE|Politikwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Liste von Politikwissenschaftlern}}
* {{WikipediaDE|Allgemeine Staatslehre}}


== Zum Thema Literatur siehe auch ==
== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Politikwissenschaft}}
Historische Entwicklung der Säuren:
* Claus Priesner, Karin Figala: ''Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft.'' Beck, München 1998, ISBN 3-406-44106-8
* V. Karpenko, J. A. Norris: ''Vitriol in the History of Chemistry.'' Chem. Listy, Band 96, 2002, Seiten: 997–1005, [http://www.chemicke-listy.cz/docs/full/2002_12_05.pdf PDF]
* [http://www.britannica.com/eb/article-9036278/Geber ''Geber'' in Britannica]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
<!-- Bitte beachten: Höchstens ca. 5 Weblinks pro Artikel – und nur vom Feinsten! -->
{{Wiktionary|Säure}}
{{Commonscat|Political science|Politikwissenschaft}}
{{Wikiversity|Fachbereich Politikwissenschaft|Politikwissenschaft}}
{{Wiktionary}}
* [https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=%22Politikwissenschaft%22&method=simpleSearch Literatur zum Thema Politikwissenschaft] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
* [http://www.pw-portal.de/auswahlbibliografien/89-politikwissenschaftliche-einfuehrungsliteratur Einführende Literatur zu verschiedenen politikwissenschaftlichen Themengebieten] in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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{{Normdaten|TYP=s|GND=4051266-6}}


[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Acidität und Basizität]]
[[Kategorie:Politikwissenschaft|!]]
[[Kategorie:Chemischer Stoff]]
[[Kategorie:Stoffgruppe]]
[[Kategorie:Säuren|!]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 8. Dezember 2018, 21:02 Uhr

Säuren sind im engeren Sinne alle chemischen Verbindungen, die in der Lage sind, Protonen (H+) an einen Reaktionspartner zu übertragen – sie können als Protonendonator fungieren. In wässriger Lösung ist der Reaktionspartner im Wesentlichen Wasser. Es bilden sich Oxonium-Ionen (H3O+) und der pH-Wert der Lösung wird damit gesenkt. Säuren reagieren mit sogenannten Basen unter Bildung von Wasser und Salzen. Eine Base ist somit das Gegenstück zu einer Säure und vermag diese zu neutralisieren.

Im weiteren Sinn beschreiben verschiedene Säure-Base-Konzepte wesentlich breitere Paletten von chemischen Reaktionen, die weit über die oben erwähnten Reaktionen hinausreichen können.

Geschichte

Wohl die älteste bekannte Säure (lat. acidum) ist Essig (lat. acetum), eine etwa fünfprozentige wässrige Lösung der Verbindung Essigsäure. Säuren waren etwas Essigartiges (oxos od. acidus). In der Alchemie galt Säure als ein Urstoff. Die sauren Eigenschaften basierten auf einer einzigen Ursäure, die in verschiedenen Substanzen zur Wirkung kam. Säuren lassen Kalk bzw. Carbonate aufschäumen, haben eine ätzende Wirkung und einen sauren Geschmack. Bis Ende des 13. Jahrhunderts waren wohl neben Essig und anderen Pflanzensäften keine Säuren bekannt. Erweiterte Kenntnisse bezüglich Säuren wurden dem im 8. Jahrhundert lebenden Geber zugeschrieben, sie basieren jedoch auf Schriften der deutlich jüngeren, sogenannten Pseudo-Geber. Es entwickelten sich Kenntnisse über verschiedene anorganische Säuren, die alle den Varietäten des Elements Wasser zugeschrieben wurden. Ab dem 18. Jahrhundert wurden sie als Mineralsäuren bezeichnet.

  • Eine Herstellung von Salpetersäure (HNO3) wurde von den Pseudo-Geber vermutlich nach dem 13. Jahrhundert als „auflösendes Wasser“ (aqua dissolutiva) oder „starkes Wasser“ (aqua fortis) beschrieben. Dabei wurde Kupfervitriol (siehe aber auch Chalkanthit) mit Salpeter und Alaunen auf Rotglut erhitzt. Es entweichen nitrose Gase, die mit Wasser Salpetersäure bilden. Man nannte diese Säure auch Scheidewasser, da sie Silber in einer chemischen Reaktion löst, aber Gold nicht. J. R. Glauber beschrieb 1648 die Herstellung der konzentrierten (rauchenden) Salpetersäure (spiritus acidus nitri) durch Umsetzung mit Schwefelsäure.
  • Königswasser, aus heutiger Sicht eine Mischung aus Salpeter- und Salzsäure, dürfte ähnlich früh bekannt gewesen sein, da es sich relativ einfach durch Umsetzung von Salpetersäure mit dem bekannten Salmiak gewinnen lässt. Königswasser war die Königin aller Säuren, der nicht einmal Gold, der König der Metalle, widerstehen konnte.
  • Schweflige Säure (H2SO3) ist sicher lange bekannt, da sie durch Verbrennung von elementarem Schwefel zu erhalten ist. Sicherlich war bei vielen Prozessen auch Schwefelsäure (mit) dabei. Genauere Prozesse zur Darstellung von Schwefelsäure (H2SO4) wurden aber erst 1597 von A. Libavius genauer beschrieben: a) Glühen von Eisen- oder Kupfersulfat, dem sogenannten Eisen- bzw. Kupfervitriol – siehe hierzu auch Vitriolverfahren – zum Oleum vitrioli (rauchender Schwefelsäure) und b) Verbrennung von Schwefel und anschließende Oxidation, die zu verdünnten Lösungen (Oleum sulphuris) führten. Eine technische Umsetzung gelang im 19. Jahrhundert mit dem Bleikammerverfahren.
  • Salzsäure (HCl) wurde erst Ende des 16. Jahrhunderts bekannt. Durch Glühen einer Mischung aus Kochsalz und Ton beschrieb A. Libavius eine Synthese. B. Valentinus beschrieb die Umsetzung von Vitriol und Kochsalz zu aqua caustica, dem ätzenden Wasser. Intensive Untersuchungen durch J. R. Glauber im 17. Jahrhundert führten zu Glaubers Salzgeist (Spiritus salis Glauberianus), der sehr konzentrierten, sogenannten rauchenden Salzsäure bzw. dem Gas Chlorwasserstoff.

Der wichtige Begriff Base als phänomenologisches Gegenstück zur Säure wurde im 17. Jahrhundert von Alchimisten und Chemikern wie G. E. Stahl, R. Boyle und G. F. Rouelle verwendet, weil „basische“ Stoffe die nichtflüchtige Grundlage zur Fixierung flüchtiger Säuren bildeten und die (ätzende) Wirkung von Säuren aufheben konnten. Grundlegende Schritte in die Chemie gelangen A. L. Lavoisier im 18. Jahrhundert, der bestimmten chemischen Verbindungen bestimmte Eigenschaften zuwies. Er dachte, dass Säuren stets aus Nichtmetalloxiden und Wasser sowie Basen aus Metalloxiden und Wasser entstünden. Humphry Davy fand 1808 ein Gegenbeispiel (Chlorwasserstoff). J. von Liebig sah Säuren als Wasserstoff-Verbindungen, die sich durch Metalle in Salze überführen lassen.

1887 definierte S. Arrhenius Säuren als Stoffe, die beim Auflösen in Wasser unter Abgabe von Protonen (H+) dissoziieren, und Basen als Stoffe, die beim Auflösen in Wasser unter Abgabe von Hydroxidionen (OH) dissoziieren. Gibt man Säuren und Basen zusammen, neutralisieren sie sich unter Bildung von Wasser. Die Theorie war jedoch noch unzureichend, da Verbindungen ohne Sauerstoff nicht einbezogen wurden: Auch Ammoniak neutralisiert eine Säure. J. N. Brønsted und T. Lowry beschrieben 1923 unabhängig voneinander die heute noch wichtigste Definition von Säuren und Basen. Sie bilden die Basis der unten erläuterten Erklärungen zur Säure.

Was sind Säuren?

Ohne näher auf verschiedene Säure-Base-Konzepte einzugehen, soll hier als Einstieg eine mögliche und übliche Betrachtungsweise beschrieben werden. Im engen Zusammenhang mit Säuren stehen in der Regel und häufig ohne ausdrückliche Erwähnung die Anwesenheit und bestimmte Eigenschaften des Wassers. Reines Wasser unterliegt einer sogenannten Autoprotolyse. Hierbei entstehen aus dem Wasser in sehr kleinen und gleichen Mengen Oxoniumionen (H3O+) und Hydroxidionen (OH):

In dieser Reaktionsgleichung des Wassers zeigt sich die Eigenschaft einer Säure, nämlich die Fähigkeit der Bildung von H3O+-Ionen in Wasser. Gleichzeitig bilden sich OH-Ionen in Wasser – eine der Eigenschaften, über die eine Base verfügen kann. Man bezeichnet jedoch Wasser weder als eine Base noch als eine Säure und nennt sein Verhalten neutral. Dies bezieht sich auf den pH-Wert, der die Konzentration der H3O+-Ionen in Wasser angibt. Reines Wasser hat den pH-Wert von 7, also eine sehr kleine Konzentration. Diese Reaktion ist, wie alle in diesem Abschnitt beschriebenen Reaktionen, eine Gleichgewichtsreaktion: Die Bildung der Ionen sowie deren Vereinigung zu Wasser findet ständig und mit gleicher Häufigkeit statt. Neutral heißt also nicht, dass nichts passiert.

Als Säuren kann man chemische Verbindungen bezeichnen, die in einer bestimmten Wechselwirkung mit Wasser stehen können. Sie verfügen über Wasserstoffatome, die ionenähnlich (ionogen) gebunden sind. So reagiert reine Essigsäure (H3C-COOH) mit Wasser und bildet dabei weitere H3O+-Ionen. Tritt eine solche Reaktion auf, kann man eine Verbindung als Säure bezeichnen. Neben dem Oxoniumion entstehen auch das Acetat-Anion H3C-COO:

Essigsäure ist eine Carbonsäure und im Vergleich zu anorganischen Säuren wie Chlorwasserstoff eine eher schwache Säure. In wässriger Lösung liegen ein guter Teil der Moleküle undissoziiert als H3C-COOH vor. Auch hier stellt sich zügig ein Gleichgewicht ein. Die obige Reaktionsgleichung (2) lässt sich aus diesem Grund mit gleicher Berechtigung von rechts nach links lesen. Ein Acetat-Anion reagiert mit einem Oxoniumion zu Wasser und Essigsäure. In dieser Leserichtung findet eine basische Reaktion statt: die Umsetzung von Hydroxoniumionen zu Wassermolekülen. Setzt man einer Essigsäurelösung in geeigneter Menge Acetat-Anionen, beispielsweise in Form des gut löslichen Natriumacetats zu, kann die saure Eigenschaft der Essigsäure vollständig durch die basische Eigenschaft des Acetat-Ions kompensiert werden. Die wässrige Lösung wird neutralisiert. Neutral heißt auch hier keineswegs, dass nichts in der Lösung passiert. Nur die Konzentration der H3O+-Ionen ist so gering wie in reinem Wasser.

Ergänzend soll nun die basische Reaktion betrachtet werden, die auftritt, wenn Natriumacetat in reinem Wasser gelöst wird (Das Na+-Kation ist in der Reaktionsgleichung weggelassen):

Hier bilden sich Hydroxidionen (OH). Fügt man dieser Acetatlösung eine geeignete Menge an wässriger Essigsäurelösung zu, wird die Lösung neutral. Es stellt sich zwischen H3O+ und OH das Gleichgewicht (1) ein, das zu Anfang als Grundeigenschaft von Wasser vorgestellt wurde und hier als Gleichung (1a) andersherum dargestellt ist.

Viele als Säure bezeichnete Substanzen sind von vornherein wässrige Lösungen und können nicht ohne weiteres als chemische Verbindungen verstanden werden, die über ionogen gebundene Wasserstoffatome verfügen. Salzsäure ist eine wässrige Lösung des Gases Chlorwasserstoff (HCl) und gilt als eine starke Säure. In dieser Lösung liegt – vor jeder praktischen Verwendung der Säure – bereits die Gleichgewichtsreaktion (4) vor, bei der das Gleichgewicht fast vollständig auf der rechten Seite liegt.

Der Chlorwasserstoff hat sein Potential, eine Säure zu sein, schon längst ausgespielt, und es haben sich H3O+-Ionen gebildet. Die chemischen Auswirkungen, die durch eine praktische Anwendung der Salzsäure auftreten, sind auf Reaktionen der H3O+-Ionen zurückzuführen. Die Säure ist das H3O+-Ion. Das Maß für den Säuregehalt (Konzentration) ist hier der pH-Wert, während bei schwächeren Säuren, wie Essigsäure, das Maß für die Säurestärke, der pKs-Wert, im Vordergrund steht. Starke und schwache Säuren unterscheiden sich durch ihre Tendenz, „gerne“ oder „weniger gerne“ H3O+-Ionen in Wasser zu bilden. Im Abschnitt Säure-Base-Gleichgewicht werden diese Tendenzen näher beschrieben.

Säure-Base-Gleichgewicht

Bei der Protolyse nimmt ein Reaktionspartner (in der Regel Wasser) das von der Säure abgegebene Proton auf. Dies ist abzugrenzen von den Redoxreaktionen, bei denen Elektronenübergänge stattfinden.

Die allgemeine Gleichgewichtsreaktion einer Säure HA in wässriger Lösung lautet:

Die Säuren unterscheiden sich in ihrer Tendenz, H+-Ionen an Wasser zu übertragen. Diese wird als Säurestärke Ks bezeichnet und gibt die Gleichgewichtskonstante (Säurekonstante) der Säurereaktion an. Die Säurekonstante wird häufig in Form des pKs-Wertes angegeben, der als negativer dekadischer Logarithmus der Säurekonstante definiert ist.

Säuren mit großem Ks-Wert (kleinem pKs-Wert) sind starke Säuren. Liegt ein pH-Wert einer Lösung, die eine Säure enthält, zwei Einheiten unter dem pKs-Wert, werden nur noch ein Hundertstel der H3O+-Ionen gebildet.

Mehrprotonige Säuren

Säuren, die mehrere Protonen abspalten können, nennt man mehrprotonige Säuren oder auch mehrbasige Säuren. Schwefelsäure (H2SO4) ist eine zweiprotonige (auch diprotonige), Phosphorsäure (H3PO4) eine dreiprotonige (auch triprotonige) Säure. Das Bestreben der Abgabe der einzelnen Protonen (Protolyse) ist unterschiedlich groß und lässt sich durch die Säurekonstante (Ks) beschreiben. Für die einzelnen Protolyseschritte gilt allgemein: Ks(I) > Ks(II) > Ks(III) (bzw. pKs(I) < pKs(II) < pKs(III)).

Für Phosphorsäure gilt:

pKS-Werte wichtiger Säuren

Siehe pKs- und pKb-Werte einiger Verbindungen.

Eigenschaften

Die Eigenschaften von Säuren, insbesondere die von ihnen ausgehenden Gefahren, sind sehr unterschiedlich. Als Beispiele seien hier Salpetersäure (Hauptgefahr: ätzend), Blausäure (starkes Gift) und Pikrinsäure (ein Sprengstoff) genannt.

  • Säuren greifen besonders unedle Metalle und Kalk an, aber auch Kleidung, Haut und Augen (allgemein alle organischen Materialien) laufen bei Kontakt Gefahr, von der Säure zerstört zu werden.
  • Es gibt starke und schwache Säuren. Chlorwasserstoff ist eine starke Säure und dissoziiert in Wasser vollständig. Die wässrige Lösung nennt man Salzsäure. Essigsäure ist eine schwächere Säure und dissoziiert in Wasser nur zum Teil.
  • Säuren kann man mit Wasser verdünnen, dabei wird ihre Wirkung je nach Verdünnung deutlich schwächer. Das Verdünnen von konzentrierten Säuren ist eine exotherme Reaktion. Es entsteht also Wärme. Vor allem beim Verdünnen von konzentrierter Schwefelsäure kann die Säurelösung unkontrolliert wegspritzen.[1] Daher gilt beim Verdünnen die Regel, die Säure in das Wasser zu geben, nicht umgekehrt: „Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure.“ Aber auch bei korrektem Mischen ist darauf zu achten, dass die konzentrierte Säure langsam und vorsichtig dem Wasser beigefügt wird.
  • Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Säuren immer Flüssigkeiten sind. Bekannte Vertreter von Säuren, die rein als Feststoff vorliegen, sind Vitamin C und Citronensäure, eine gasförmige Säure ist beispielsweise Chlorwasserstoff.
  • Wässrige Lösungen von Säuren bewirken eine Farbveränderung von Indikatoren, zum Beispiel färben sie blaues Lackmuspapier rot.
  • Die „Gegenspieler der Säuren“ sind die Basen (Basenlösung = Lauge). Sie können Säuren neutralisieren. Auch Basen sind ätzend und greifen viele andere Stoffe an, die mit Säuren nicht unbedingt reagieren.
  • In Wasser gelöst leiten Säuren den elektrischen Strom. Hierbei erfolgt eine Elektrolyse, bei der sich an der Kathode (dem Minuspol) Wasserstoff und an der Anode (dem Pluspol) der neutralisierte Stoff des Säureanions bilden, bei der Salzsäure z. B. Chlor. An der Kathode erfolgt eine Reduktion (Elektronenaufnahme) und an der Anode erfolgt eine Oxidation (Elektronenabgabe).

Säure-Base-Reaktionen ohne Wasser

Analog zu den Säure-Base-Reaktionen die in wässrigen Lösungen und unter Beteiligung des Wassers ablaufen, existieren Reaktionen in anderen Medien. In wasserfreiem Ethanol findet mit Chlorwasserstoff eine Reaktion statt, bei dem Ethanol die Rolle einer Base übernimmt:

In der Gasphase reagieren die Gase Ammoniak und Chlorwasserstoff unter Bildung des Salzes Ammoniumchlorid.

In Säure-Base-Reaktionen können neben Wasser auch andere hinreichend polare Lösungsmittel als Reaktionspartner wirken. Ein gutes Beispiel ist die Autoprotolyse des flüssigen Ammoniaks:

Beispiele für Säuren

Wichtige Säuren sind:

Auch Salze mehrprotoniger Säuren können als Säuren wirken („saure Salze“), beispielsweise

Siehe auch

Literatur

Historische Entwicklung der Säuren:

  • Claus Priesner, Karin Figala: Alchemie: Lexikon einer hermetischen Wissenschaft. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44106-8
  • V. Karpenko, J. A. Norris: Vitriol in the History of Chemistry. Chem. Listy, Band 96, 2002, Seiten: 997–1005, PDF
  • Geber in Britannica

Weblinks

 Wiktionary: Säure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1.  G. Jander, E. Blasius: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 12., überarbeitete Auflage. Hirtzel Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-7776-0433-X, S. 5.


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