Intentionalität und Unheilbare Krankheiten: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Intentionalität''' (von [[Latein|lat.]] ''intentio'') bedeutet im [[Wikipedia:Philosophie|philosophischen]] Sinn seit der [[Scholastik]] die gezielte Ausrichtung des [[Bewusstsein]]s auf ein [[Objekt]] bzw. auf dessen [[mental]]e Repräsentation als innere [[Vorstellung]]. Der von [[Rudolf Steiner]] sehr geschätzte und öfters erwähnte [[Wikipedia:Deutschland|deutsche]] [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]] und [[Wikipedia:Psychologe|Psychologe]] [[Franz Brentano]] (1838-1917) sah in dem [[Begriff]] der ''Intentionalität des Bewusstseins'', den er in seiner ''Psychologie vom empirischen Standpunkte'' 1874 im Rückgriff auf die Scholastik wieder eingeführt hatte, das ''[[Definition|definierende]]'' Merkmal des Mentalen überhaupt, das sich dadurch grundlegend vom [[Materiell]]en unterscheide. Sein Schüler [[Wikipedia:Edmund Husserl|Edmund Husserl]] (1859-1938) machte die Intentionalität zu einem tragenden Bestandteil seiner [[Wikipedia:Phänomenologie|Phänomenologie]]. Tatsächlich ist die intentionale Ausrichtung und die damit verbundene willkürliche Lenkung der [[Aufmerksamkeit]] durch das [[Ich]] ''die'' charakteristische Eigenschaft des [[Ich-Bewusstsein]]s, das sich dadurch auch deutlich vom [[traum]]artigen Bewusstsein der [[Tier]]e unterscheidet.
Neben dem medizinisch heute möglichen muss immer auch mit bedacht werden, dass es aus dem individuellen [[Karma]] heraus, unheilbare Erkrankungen geben kann, gegen die die Macht der modernen (Schul-)[[Medizin]], aber auch die Möglichkeiten der [[Wikipedia:Komplementärmedizin|Komplementärmedizin]] weitgehend wirkungslos sind. Daher ist die Heilbarkeit einer ernsthaften Erkrankung immer ein individuelles Ereignis - je nach karmischer Disposition mit positivem oder mit negativem Ausgang, "...da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...]" {{Lit|{{G|316|121}}}}.
 
Wie [[Daskalos]] erfahren musste, lädt u.U. der Geist-Heiler bei karmisch unheilbaren Krankheiten, auch das abzutragende Karma mit auf sich, wenn er trotzdem heilen will, wobei aber für den anthroposophischen Arzt streng zu berücksichtigen ist, "daß unbedingt der Wille zum Heilen da sein muß. Dieser Wille darf niemals eine Beeinträchtigung erfahren. Er muß restlos immer soweit therapeutisch wirken, daß man sagen kann: Man tut alles, selbst wenn man die Meinung hat, daß der Kranke unheilbar ist." {{Lit|{{G|316|122}}}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Krankheit}}
* {{WikipediaDE|Heilung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Franz Brentano: ''Psychologie vom empirischen Standpunkt'', 1874


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Scholastik]]
* Rudolf Steiner: ''Krankheit und Karma: Ansätze zu einer spirituellen Medizin'', herausgegeben von Frank Meyer, Futurum Vlg., Dornach 2011
* Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst'', [[GA 316]], Dornach 2003
* Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]], Dornach 1992
* Flensburger Hefte Nr. 91: ''Heilen - Bekannte und unbekannte Wege'', Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2007
* Kyriacos C. Markides: ''Der Magus von Strovolos''. Die faszinierende Welt eines spirituellen Heilers, Schirner Vlg., Darmstadt 2004
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]] [[Kategorie:Krankheit]]

Version vom 24. Mai 2018, 05:59 Uhr

Neben dem medizinisch heute möglichen muss immer auch mit bedacht werden, dass es aus dem individuellen Karma heraus, unheilbare Erkrankungen geben kann, gegen die die Macht der modernen (Schul-)Medizin, aber auch die Möglichkeiten der Komplementärmedizin weitgehend wirkungslos sind. Daher ist die Heilbarkeit einer ernsthaften Erkrankung immer ein individuelles Ereignis - je nach karmischer Disposition mit positivem oder mit negativem Ausgang, "...da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...]" (Lit.: GA 316, S. 121).

Wie Daskalos erfahren musste, lädt u.U. der Geist-Heiler bei karmisch unheilbaren Krankheiten, auch das abzutragende Karma mit auf sich, wenn er trotzdem heilen will, wobei aber für den anthroposophischen Arzt streng zu berücksichtigen ist, "daß unbedingt der Wille zum Heilen da sein muß. Dieser Wille darf niemals eine Beeinträchtigung erfahren. Er muß restlos immer soweit therapeutisch wirken, daß man sagen kann: Man tut alles, selbst wenn man die Meinung hat, daß der Kranke unheilbar ist." (Lit.: GA 316, S. 122)

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Steiner: Krankheit und Karma: Ansätze zu einer spirituellen Medizin, herausgegeben von Frank Meyer, Futurum Vlg., Dornach 2011
  • Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst, GA 316, Dornach 2003
  • Rudolf Steiner: Die Offenbarungen des Karma, GA 120, Dornach 1992
  • Flensburger Hefte Nr. 91: Heilen - Bekannte und unbekannte Wege, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2007
  • Kyriacos C. Markides: Der Magus von Strovolos. Die faszinierende Welt eines spirituellen Heilers, Schirner Vlg., Darmstadt 2004
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.