Eudaimonie und Kategorie:Gemeineigentum: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Eudaimonie''' oder '''Eudämonie''' oder '''Eudaimonia''' ist ein in der praktischen [[Philosophie]] häufig gebrauchter Begriff, der ursprünglich (etwa bei [[Aristoteles]]) das Gedeihen oder Gelingen (der Lebensführung) bezeichnet. Mittelbar wird der Begriff mit [[Glück|Glückseligkeit]] und seelischem Wohlbefinden verbunden.<ref>J. Barnes: ''Aristoteles. Eine Einführung'', Stuttgart 1992, 123f.</ref>
[[Kategorie:Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben|B]]
 
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]
== Näheres ==
[[Kategorie:Wirtschaftsmodell]]
 
[[Kategorie:Gemeineigentum|!]]
Dieser ethische Begriff kommt ursprünglich aus dem [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Altgriechischen]] ({{Polytonisch|εὐδαιμονία}}: wörtlich „einen guten [[Dämon]] habend“ – philologische [[Wikipedia:Transkription (Schreibung)|Transkription]]: ''eudaimonía'', lateinische Schreibweise [seit der Übernahme literarischer und philosophischer Termini durch römische Autoren] „''eudaemonia''“, dies ursprünglich genau der Schreibweise entsprechend ausgesprochen mit zwei echten Diphthongen „e-u“ und „a-e“, in der eigentümlichen Aussprache des Deutschen in der Neuzeit dann „oidäm...“ und darum schließlich im deutschen Sprachgebiet mit Umlaut geschrieben).
[[Kategorie:Anarchismus]]
 
[[Kategorie:Eigentum|F]]
„Eudaimonie“ steht im Zentrum der [[Tugendethik]] und gilt als höchstes Gut und Endziel menschlichen Handelns. Sie steht für sich selbst und ist nicht, wie andere Güter, nur Mittel zum Zweck. Im Gegensatz zu anderen Gütern erstrebt man sie um ihrer selbst willen. Sie ist, wie [[Aristoteles]] sagt, „''das vollkommene und selbstgenügsame Gut und das Endziel des Handelns.''“ (1097 b20).
 
Die Glückseligkeit, als Ziel des menschlichen [[Dasein]]s ist, nach Aristoteles [[Nikomachische_Ethik#Glückseligkeit|nikomachischer Ethik]], nur durch einen tugendhaften Lebenswandel erreichbar. Dieser wird von den täglichen Handlungen bestimmt. Handlungen werden anhand der Absicht bewertet, mit der sie vollzogen wurden. Eine Handlung ist dann ethisch einwandfrei, wenn sie als Ziel die ''eudaimonie'' hatte. Am Ende des Lebens lässt sich Bilanz ziehen und feststellen, ob das Leben den Ansprüchen dieser [[Ethik]] genügt hat.
 
Für [[Thomas von Aquin]] ist die ewige Glückseligkeit, die im [[Leben nach dem Tod]] durch die unmittelbare [[Anschauung]] [[Gott]]es erreicht wird, das höchste Gut.
 
Als [[Eudämonismus]] wird eine philosophische Lehre bezeichnet, die im Glück des Einzelnen oder der Gemeinschaft die Sinnerfüllung menschlichen Daseins sieht. Vertreter dieser Lehre nennt man Eudämonisten.
 
== Kritiken des Eudämonismus ==
 
Die Übersetzung von '''Eudaimonie''' mit Begriffen wie „Glückseligkeit“, „gutem Leben“ oder „Wohlbefinden“ ist ungenau, da dem ethischen Konzept „Eudaimonie“ kein Wort im Deutschen entspricht. Aristoteles' Bestimmung des obersten Gutes ist unscharf und eine Vermengung von zwei Konzepten, die heute begrifflich exakt differenzierbar sind, nämlich subjektives „Wohlbefinden“ zum einen, objektiver Erfolg beim Erreichen bestimmter Ziele im Sinne der Realisierung eines erwünschten Weltzustandes zum anderen. Aristoteles' Konzept der Eudämonia wird von Antihedonisten oft auf die Erfolgskomponente reduziert. Dabei bleibt für Nicht-[[Nominalismus|Nominalisten]] aber die Frage offen, warum man Leute, die bestimmte Ziele erreichen, ohne sich darüber zu freuen, nicht einfach als erfolgreich statt glücklich bezeichnen sollte.
 
Über das, was tugendhaft ist, und was nicht, herrscht keine Einigkeit. Während die einen eine Handlung für moralisch gut halten, ist sie für andere schlecht. Diese Uneinigkeit kann nach Auffassung einiger Kritiker nicht überwunden werden, denn es gelte das als gut, was allgemein erstrebenswert ist, doch auch darüber lässt sich streiten. Für eine objektive Lehre des Guten und Bösen argumentiert dagegen beispielsweise das [[Naturrecht]], aber auch viele neuere realistische moralphilosophische Theorien.
 
==Siehe auch==
* [[Eudämonologie]]
* [[Aristoteles#Ethik|Aristoteles’ Ethik]],
** [[Nikomachische Ethik]],
** [[Eudemische Ethik]],
* [[Glück]]
* [[Zufriedenheit]]
 
== Anmerkungen ==
<references />
 
==Weblinks==
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/ethics-virtue/#2}}
 
[[Kategorie:Griechische Philosophie]]
[[Kategorie:Aristoteles]]
[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Tugend]]
[[Kategorie:Fühlen]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 2. Juni 2022, 03:22 Uhr