Vier-Elemente-Lehre und Sergej O. Prokofieff: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Prokofiev.jpg|mini|Sergej O. Prokofieff]]


Nach der '''Vier-Elemente-Lehre''' besteht alles [[Sein]] aus den vier Grundelementen [[Feuer]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Erde (Element)|Erde]].  
'''Sergej Olegowitsch Prokofjew''' ({{RuS|Сергей Олегович Прокофьев}}, auch: ''Sergej O. Prokofieff''; * [[16. Januar]] [[1954]] in [[Wikipedia:Moskau|Moskau]]; † [[26. Juli]] [[2014]] in [[Dornach (SO)|Dornach]], Schweiz) war ein russischer [[Anthroposophie|Anthroposoph]].


== Griechische Philosophen ==
==Leben==


=== Vorläufer: Thales, Anaximes und Heraklit===
Prokofieff ist der Sohn des Künstlers, Bildhauers und Dichters Oleg Sergejewitsch Prokofieff und der Dramaturgin Sofja Leonidowna. Er ist ein Enkel des Komponisten [[Wikipedia:Sergei Sergejewitsch Prokofjew|Sergei Sergejewitsch Prokofieff]]. Er absolvierte ein Studium der Malerei und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule in Moskau. Mit der [[Anthroposophie]] kam er erstmals im Hause [[Maximilian Woloschin]]s im Jahre 1968 in Kontakt. Im März 1977 wurde er auch offiziell Mitglied der AAG und war seit Ende 1979 Klassenmitglied.
Der [[Griechen|griechische]] Philosoph [[Thales von Milet]] in [[Wikipedia:Ionien|Ionien]] vertrat die Ansicht, dass alle Stoffe nur verschiedene Aspekte des Urstoffes Wasser darstellen, denn Wasser war seiner Ansicht nach in größter Menge vorhanden. Er stellte sich vor, dass die Erde als flache Scheibe auf Wasser schwimmen würde und dass auch über dem Halbkugeligen Himmelsgewölbe Wasser vorhanden sei.


Seine Theorien fanden große Anerkennung, es wurde jedoch angefochten, dass Wasser der Urstoff sei. In den folgenden Jahrhunderten führten astronomische Überlegungen in Griechenland zu dem Schluss, dass der Himmel eine Kugel sei, in dessen Mitte sich die ebenfalls kugelförmige Erde befinde.
Prokofieff trat auf als Vortragsredner und Schriftsteller und wirkte seit 2001 auch als Vorstandsmitglied im Vorstand der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach|Dornach]].<ref>http://www.goetheanum.org/Vorstand.131.0.html</ref> Diesen Vorstandsposten musste er schließlich aus gesundheitlichen Gründen niederlegen.<ref>Anthroposophie weltweit. Nachrichten für Mitglieder, Ausgabe 1-2/2013, S. 4 (offener Brief an die Mitglieder)</ref>


[[Anaximenes]] - ebenfalls aus [[Wikipedia:Milet|Milet]] - kam zu dem Schluss, dass die Luft der Urstoff sei und zum Mittelpunkt des Universums hin zusammengepresst werde, wodurch die anderen Elemente Wasser und Erde entständen.
Neben teils fast blinder Gefolgschaft aus den Reihen einiger Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft stieß ''Sergej O. Prokofieff'' auch immer wieder auf Widerstand gegenüber seinen meist sehr orthodoxen Positionen.<ref>Vgl. Irene Diet, Gefangenschaft der Geistesleere, Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003</ref> Ihm wurde unter anderem auch eine verfälschte Verwendung von Zitaten [[Rudolf Steiner]]s in seinen Werken vorgeworfen.<ref>Vgl. Irina J. Gordienko: Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff, Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998, S. 58 ff. und Herbert Wimbauer, Der Fall Prokofieff, Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995, S. 141 ff.</ref> Auch seine unerbittlich negative Haltung zu der stigmatisierten [[Judith von Halle]]<ref>http://www.holger-niederhausen.de/index.php?id=515</ref> stieß zunehmend auf Kritik.<ref>Vgl. z.B. Monika Elbert: Erkennen und Erleben an der Schwelle - Geistige Erfahrungen in der Gegenwart. In: Anthroposophie Weltweit, Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 1-2/2013, S. 5 sowie auch: http://www.spatzbasel.ch/titel-story/in-dornach-ist-der-teufel-los/ und ''Offener Brief an Sergej Prokofieff anläßlich seines Buches <Zeitreisen> über Judith von Halle''. In: Anthroposophie weltweit. Nachrichten für Mitglieder, Nr. 5/2013, S. 18 - 19</ref>


[[Wikipedia:Heraklit|Heraklit]] aus der Nachbarstadt [[Wikipedia:Ephesus|Ephesus]] war der Ansicht, dass das sich stets wandelnde und verändernde Feuer der Urstoff sein müsse, da sich im Universum alles wandelt.
== Werke==
[https://www.goetheanum-verlag.ch/fileadmin/verlag/Pdf/Publikationen.Prokofieff.2.pdf Die Bücher von Sergej O. Prokofieff] ([[Verlag am Goetheanum]], Dornach 2014)


=== Empedokles ===
* ''[[Rudolf Steiner]] und die Grundlegung der neuen Mysterien.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1982; 3. erw. A. 2007
* ''Der Jahreskreislauf als Einweihungsweg zum Erleben der Christus-Wesenheit.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1986; 3. erw. A. 1996
* ''Die Zwölf heiligen Nächte und die geistigen Hierarchien.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1986; 8. A. 2013
* ''Ewige Individualität. Zur karmischen [[Novalis]]-Biographie.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1987; 2. erg. A. 2008
* ''Die geistigen Quellen Osteuropas und die künftigen Mysterien des heiligen Gral.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1989; 2. verb. A. 1995
* ''Die okkulte Bedeutung des Verzeihens.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1991; 3. erw. A. 1995
* ''Der Osten im Lichte des Westens'', Teil I, 1992 (S. unten)
* ''Das Rätsel des [[Demetrius]].'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1992; 2. erw. A. 2014
* ''Die Prophetische [[Wikipedia:Bylina|Byline]]. Wie die heiligen Berge aus ihren felsigen Höhlen die mächtigen russischen Helden entließen.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1992
* ''Die geistigen Aufgaben Mittel- und Osteuropas.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1993; 2. erw. A.: Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2014
* ''Der Jahreskreislauf und die sieben Künste.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 1994
* ''Die himmlische [[Sophia]] und das Wesen [[Anthroposophie]].'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1995; 2. erg. A. 1998
* ''Der Fall [[Valentin Tomberg|Tomberg]]'' (mit Christian Lazaridès). Verlag am Goetheanum, Dornach 1995; 2. stark erw. A. Selbstverlag 1996
* ''Die Karma-Forschung Rudolf Steiners und die Aufgaben der Anthroposophischen Gesellschaft.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1996
* ''Der Osten im Lichte des Westens'', 3 Bände. Verlag am Goetheanum, Dornach, 1992 — 1997:
** Teil I: ''Die Lehre von [[Agni Yoga]] aus der Sicht der christlichen Esoterik'', 1992; 2. vollst. überarb. A. 1997
** Teil II: ''Die Lehre von [[Alice Bailey]] aus der Sicht der christlichen Esoterik'', 1997
** Teil III: ''Die Geburt der christlichen Esoterik im 20. Jahrhundert und die ihr widerstrebenden okkulten Mächte'', 1997
* ''Die Mysterien der Hirten und der Könige im Lichte der Anthroposophie.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1998
* ''Die Begegnung mit dem Bösen und seine Überwindung in der Geisteswissenschaft.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1999; 3. A. 2003
* ''Die Anthroposophische Gesellschaft und das Wesen der Anthroposophia.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1999
* ''Menschen mögen es hören. Das Mysterium der Weihnachtstagung.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2002
* (Hg.) ''Die Grundsteinmeditation als Schulungsweg. Das Wirken der Weihnachtstagung in 80 Jahren.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2002
* ''Novalis und [[Goethe]] in der Geistesgeschichte des Abendlandes.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2002
* ''Die Grundsteinmeditation. Ein Schlüssel zu den neuen christlichen Mysterien.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2003
* ''Die Beziehung des späteren Tomberg zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2003
* ''Was ist Anthroposophie?'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2004
* ''Das Gemeimnis der zwei Johannes-Gestalten. [[Johannes der Täufer]] und [[Johannes der Evangelist]]. Eine esoterische Betrachtung.'' Verlag am Goetheanum, Dornach, 2. A. 2004
* ''Von der Beziehung zu Rudolf Steiner. Das Mysterium der Grundsteinlegung.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2006; 2. A. 2011
* ''[[Maximilian Woloschin]]. Mensch - Dichter - Anthroposoph.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2006
* ''Anthroposophie und „Die Philosophie der Freiheit“. Anthroposophie und ihre Erkenntnismethode. Die Christologische und kosmisch-menschheitliche Dimension der „Philosophie der Freiheit“.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2006
* ''Der Hüter der Schwelle und „Die Philosophie der Freiheit“. Über die Beziehung der „Philosophie der Freiheit“ zu dem Fünften Evangelium.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2007
* ''[[Friedrich Schiller]] und die Zukunft der Freiheit.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2007
* ''Die esoterische Bedeutung gemeinsamer geisteswissenschaftlicher Arbeit und die Zukunft der Anthroposophischen Gesellschaft.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2008
* ''Das Mysterium der [[Auferstehung]] im Lichte der Anthroposophie.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2008
* ''Der Pfingstimpuls und das Wirken des Christus im Sozialen.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2009
* Vorträge zur anthroposophischen Christologie (mit [[Peter Selg]]), Verlag des Ita Wegman Instituts, 2009 — 2011:
** Band 1: ''Die Wiederkunft des Christus im Ätherischen. Zum Fünften Evangelium.'' Arlesheim 2009
** Band 2: ''Das erste [[Goetheanum]] und seine christologischen Grundlagen.'' Arlesheim 2009
** Band 3: ''Die Christologie des Buches „Die Geheimwissenschaft im Umriss“.'' Arlesheim 2010
** Band 4: ''Die Weihnachtstagung und die Begründung der Neuen Mysterien.'' Arlesheim 2011
* ''Warum wird man Mitglied der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft?'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* ''Das Erscheinen des Christus im Ätherischen. Geisteswissenschaftliche Aspekte der ätherischen Wiederkunft.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* ''Das Leben schützen. Ärztliche Ethik und Suizidhilfe'' (mit [[Peter Selg]]). Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
* ''Der Einweihungsweg Rudolf Steiners und das Geheimnis des Ich. Ein Beitrag zum Bologna-Vortrag Rudolf Steiners.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
* ''Warum wird man Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft?'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
* ''Die Skulpturgruppe Rudolf Steiners. Eine Offenbarung des geistigen Zieles der Menschheit und der Erde.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
* ''Das Rätsel des menschlichen Ich. Eine anthroposophische Betrachtung.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
* ''Wie stehen wir heute vor Rudolf Steiner?'' Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2012
* ''Und die Erde wird zur Sonne. Zum Mysterium Auferstehung.'' Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2012
* ''Die Esoterik der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]].'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2012
* ''„Zeitreisen“ – ein Gegenbild anthroposophischer Geistesforschung.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 2013
* ''Das Michael-Mysterium.'' Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2014
* ''Rudolf Steiner und die Meister des esoterischen Christentums'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2018, ISBN 978-3723516034
Nur für Hochschulmitglieder (nicht im Buchhandel erhältlich, erhältlich über den Verlag):
* ''Die erste Klasse der Michael-Schule und ihre christologischen Grundlagen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2009
* ''Der esoterische Weg durch die neunzehn Klassenstunden'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2014


[[Datei:Vier-elemente-theorie.svg|mini|300px|Übersicht über die vier Elemente der Antike]]
==Kritische Literatur zu Prokofieff==


Die breiteste Wirkung hatte ihre Formulierung durch den griechischen Naturphilosophen [[Empedokles]] im 5.&nbsp;Jahrhundert v. Chr.. Die Vorgänger von Empedokles haben den vier Elementen nur Eigenarten zugeschrieben, die wir heute den [[Aggregatzustand|Aggregatzuständen]] zuordnen. Ein Beispiel dafür ist die Verflüssigung eines Gases durch [[Wikipedia:Druck (Physik)|Druck]] bei Anaximenes. Auch dass feste Stoffe bereits bei Empedokles’ Vorgängern dem Element Erde zugeordnet werden, flüssige dem Wasser und gasförmige der Luft, entspricht dem heutigen Konzept der Aggregatzustände.
* Irene Diet: ''Gefangenschaft der Geistesleere'', Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003
* Irina J. Gordienko: ''Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff'', Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998
* Herbert Wimbauer: ''Der Fall Prokofieff'', Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995
* Judith von Halle: ''Anna Katharina Emmerick. Eine Rehabilitation'', Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013


Dieses Schema wurde bei Empedokles beibehalten. Zusätzlich schrieb Empedokles den Elementen aber noch eine Eigenart zu, die unseren heutigen [[Chemisches Element|Elementen]] aus dem [[Periodensystem der chemischen Elemente]] entspricht: Er nahm an, die vier Elemente wären ewig existierende und unveränderliche Grundsubstanzen, die durch Mischung die Vielfalt der Stoffe bilden.
==Einzelnachweise==


Auch wenn diese Prinzipien in Teilen schon auf die moderne Wissenschaft hindeuten, darf nicht übersehen werden, dass bei Empedokles die vier Elemente zunächst als Götter eingeführt wurden. Es herrscht jedoch keine Einigkeit darüber, welchem Gott er welches Element zuordnete. Einige Autoren gehen davon aus, dass das Feuer dem [[Zeus]], die Luft der [[Hera]], die Erde dem Aidoneus ([[Hades]]) und das Wasser der [[Nestis]] ([[Persephone (Mythologie)|Persephone]]) zugeordnet war, andere deuten Empedokles Texte in dem Sinne, dass Hera der Erde und Aidoneus der Luft zugeordnet gewesen sei.<ref name="Straube">Ingrid Straube: ''Die Quellen der Philosophie sind weiblich: Vom Einfluss weiser Frauen auf die Anfänge der Philosophie.'' ein-FACH-Verlag, Aachen 2001, S.&nbsp;31–32 ISBN 978-3-928089-29-6</ref><ref name="Bröcker">Walter Bröcker: ''Die Geschichte der Philosophie vor Sokrates.'' 2. Aufl. Klostermann, Wiesbaden 1986 ISBN 978-3-465-01706-6</ref><ref name="Gottwein">[http://www.gottwein.de/Grie/vorsokr/VSEmped01.php Egon Gottwein: ''Vorsokratische Philosophie'']</ref><ref name="Fairbanks">[http://history.hanover.edu/texts/presoc/emp.html Arthur Fairbanks: Empedocles Fragments and Commentary]</ref><ref name="Bartsch">Walter L. Strauss/John T. Spike (Hrsg.): ''[[Wikipedia:Adam von Bartsch|The Illustrated Bartsch]]''. New York 1978 -:  Zahlreiche Darstellungen der vier Elemente von verschiedenen Künstlern aus dem 15. bis 19.&nbsp;Jahrhundert in mehreren Bänden</ref>.
Durch die Zuordnung der Elemente zu  Gottheiten bekamen die vier Elemente weitere Eigenschaften, die sich nicht nur in den medizinischen Bereich (vgl. [[Humoralpathologie]]), sondern auch in die Psychologie erstrecken. Dem Feuer wurde Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Engagement zugeordnet. Wasser ist das sanfte Element, das nachgiebige und weiche, das Luftelement ist quirlig, flexibel und veränderungorientiert und letztlich steht Erde für das Festgefügte, Starre und Beständige. Alle Dinge besitzen damit eine charakteristischen Anteil der vier Elemente. Federn sind vorwiegend Luft, Steine einen hohen Anteil an Erdelement. Dabei besitzt Bimsstein wiederum viel Luftelement, Bergkristall das Wasserelement und Pyrit anteilig Feuerelement<ref name="Böhme">Gernot und Hartmut Böhme: ''Feuer, Wasser, Luft, Erde. Eine Kulturgeschichte der Elemente.'' Beck, München 1996, ISBN 3-406-41292-0.</ref>. Auch auf den Menschen trifft danach eine individuelle Mischung dieser vier Elemente zu. Krankheiten sind mithin ein Ungleichgewicht der Elemente. Der Mediziner früherer Zeit behandelte Krankheiten durch Zufuhr eines fehlenden Elements über die Nahrung oder durch Heilpflanzen oder er leitete ein Zuviel ab. Ausleitungsverfahren, die heute von Heilpraktikern angewendet werden, beruhten ursprünglich auf dieser Vorstellung.<ref name="Böhme" /><ref name="Bingen">Hildegard von Bingen: ''Heilkraft der Natur. „Physika“.'' 2. Aufl. Christiana-Verlag, Stein am Rhein 2005, ISBN 978-3-7171-1129-0.</ref>
=== Platon und Aristoteles ===
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von späteren griechischen [[Philosophie|Philosophen]] weiterentwickelt. [[Platon]] ordnete jedem der vier Elemente einen [[Wikipedia:platonischer Körper|regelmäßigen Körper]] zu.
[[Aristoteles]] gab die klassische Definition des Elements, die letzlich auch viel später in die [[Chemie]] übernommen wurde, dort allerdings nicht mehr auf die vier klassischen Elemente bezogen, sondern auf die weit größere Zahl der [[Chemisches Element|chemischen Elemente]]:
{{Zitat|Es sei uns demnach ein Element derjenige unter den Körpern, in welchen die übrigen Körper zerlegt werden als in einen in ihnen potentiell oder aktuell enthaltenen (in welcher nämlich von diesen beiden Weisen, ist noch streitig), und welcher selbst nicht mehr in andere der Art nach verschiedene geteilt werden kann; irgendetwas Derartiges nämlich wollen alle und bei allen Dingen als das Element bezeichnen.|Aristoteles|Über den Himmel'' III,3 302a <ref>Aristoteles: ''Vier Bücher über das Himmelsgebäude. Zwei Bücher über Entstehen und Vergehen'', Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1857, S. 209 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Aristoteles/Aristoteles_Werke_Vier_B%FCcher_%FCber_das_Himmelsgebaude.pdf#page=214&view=Fit pdf]</ref>}}
Aristoteles leitete die vier Elementen dynamisch aus den Eigenschaften ''warm/kalt'' ({{polytonisch|θερμὸν / ψυχρὸν}} ''thermòn/psychròn'') und  ''trocken/feucht'' ({{polytonisch|ὑγρὼν / ξηρὸν}} ''hygròn/xeròn'') ab: [[Feuer]] = ''warm + tocken'', [[Luft]] = ''warm + feucht'', [[Wasser]] = ''kalt + feucht'' und [[Erde (Element)|Erde]] =  ''kalt + trocken''. Diese Gegensatzpaare, die Aristoteles nicht bloß als [[subjektiv]]e Eindrücke, sondern als [[objektiv]]e [[Realität]]en auffasst, die auch Veränderungen bewirken oder erfahren können, werden nach seiner Ansicht durch Berührung mit dem [[Tastsinn]] erfasst, der ihm zur [[Wahrnehmung]] der [[physisch]]-[[körper]]lichen Welt, zu der er die Elemente rechnet, geeigneter erscheint als der an sich höhere [[Sehsinn]]. Der Begriff „Tastsinn“ ist dabei sehr weit gefasst; eigentlich müsste man von einer Art „Spürsinn“ sprechen, denn [[Feuer]] und [[Luft]] kann man zwar nicht im eigentlichen Sinn tasten, wohl aber spüren:
{{Zitat|Gegensätzlichkeiten gemäß der Berührung sind aber folgende:
warm – kalt, trocken – naß, schwer – leicht, hart – weich,
leimig – spröde, rauh – glatt, dick – dünn. Von ihnen aber sind
schwer und leicht nicht wirkungs- und leidensfähig; denn sie
werden nicht dadurch begriffen, daß sie etwas anderes bewirken
oder von anderem leiden. Doch muß es so sein, daß die
Elemente miteinander wirkungs- und leidensfähig sind. Denn
sie mischen und verwandeln sich ineinander.
Warmes und Kaltes und Trockenes und Nasses hingegen
werden dadurch begriffen, daß sie teils wirkungs-, teils leidensfähig
sind: Denn ›warm‹ ist das, was Homogenes zusammenschließt
(denn die Trennung, welche, wie man sagt, das Feuer
bewirkt, ist ein Zusammenschließen des Gleichartigen – damit
einher geht nämlich, daß es das Fremde ausscheidet), ›kalt‹ hingegen
ist das Zusammenführende und -schließende gleicher maßen für das Verwandte und das nicht Gleichartige; ›naß‹
dagegen ist das durch eigene Grenze Unbestimmte, doch Geschmeidige
für sie; ›trocken‹ das zwar Scharfumrissene durch
eigene Grenze, jedoch Ungeschmeidige. Das Dünne und Dicke
und Leimige und Spröde und Harte und Weiche und die anderen
Unterschiede aber sind aus diesen.|Aristoteles|''Über Entstehen und Vergehen'' II,2 329 b <ref>nach der Übersetzung von [[Wikipedia:Thomas Buchheim|Thomas Buchheim]] (2011), S. 97ff; vgl. auch die Übersetzung von [[Wikipedia:Carl Prantl|Carl Prantl]] (1857) S. 439ff [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Aristoteles/Aristoteles_Werke_Vier_B%FCcher_%FCber_das_Himmelsgebaude.pdf#page=444&viewe=Fit pdf]</ref>}}
Die vier Elemente bewegen sich entsprechend ihrer jeweiligen Natur geradlinig entweder zum Zentrum, also zur [[Erde (Planet)|Erde]], hin oder von dieser weg. Das Erdelement, das der [[Schwere]] am meisten unterliegt, bewegt sich zum Mittelpunkt, in etwas geringerem Maße auch das Wasser. Das Feuer jedoch bewegt sich geradlinig vom Zentrum weg und in geringerem Grad auch die Luft.
Außerdem fügte Aristoteles den [[Äther]] als [[fünftes Element]] (die [[Wikipedia:Quintessenz (Philosophie)|Quintessenz]]) hinzu, aus dem die ewig auf Kreisbahnen laufenden unvergänglichen und unveränderlichen [[Himmelskörper|himmlischen Körper]] bestehen sollten.
=== Stoiker ===
Die [[Stoa|Stoiker]] entwickelten die Lehre weiter, indem sie das [[Pneuma]] einführten. Das rohe Pneuma wird über die Atmung aufgenommen und durch das Feuer der Leber „verkocht“, das heißt für den Körper verwendungsfähig gemacht. Alle Elemente, die vom Körper aufgenommen werden, müssen erst durch das Feuer der Verdauung (insbesondere der Leber) aktiviert werden, Luft und Feuer gehören zu den aktiven Elementen. Dementsprechend wurden Luft und Feuer als aktive pneumaartige Elemente und Erde und Wasser als passive Elemente angesehen. Pneuma erfüllte viele Funktionen, die Aristoteles dem Äther zuordnete.<ref name="Böhme" /><ref name="Lorscher">Ulrich Stoll: ''Das Lorscher Arzneibuch.'' Steiner, Stuttgart 1992, ISBN 3-515-05676-9 (zugleich Diss. 1989).</ref>
Diese Theorie wurde in dieser Form in Europa über das Mittelalter erhalten und blieb in der Medizin bis zur Aufklärung die bestimmende Grundlage.
== Alchemie ==
[[Datei:Vier Elemente der Alchemie.png|mini|300px|Die vier Elemente und ihre Eigenschaften in der [[Alchemie]].]]
===Der Umweg über Ägypten und Arabien===
[[Alexander der Große]] eroberte das Persische Reich, das nach seinem Tod 323 v. Chr. auseinanderbrach. Ptolemäus, einer von Alexanders Generälen ließ in [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]]  den Musen einen Tempel, ein "Museum" bauen, das in seiner Funktion etwa einer heutigen [[Wikipedia:Universität|Universität]] entspricht. Das Museum mit der [[Wikipedia:Bibliothek von Alexandria|Bibliothek von Alexandria]] wurde in der Folgezeit zu einem Zentrum wissenschaftlicher Forschung. Dort verband sich die griechische Philosophie mit der ägyptischen Beherrschung der angewandten Chemie. Da in Ägypten chemische Kenntnisse eng mit der Religion verbunden waren, hatte das zwei Auswirkungen:
* Es wurde eine spirituelle Note in die Elementelehre eingebracht, die Beschäftigung mit dem feinstofflichen, die die jetzige Alchemie im Gegensatz zur jetzigen Chemie kennzeichnet.
* Das Wissen wurde als Geheimwissen betrachtet und die Angewohnheit Texte über Alchemie absichtlich unverständlich zu schreiben, wurde eingeführt
641 fielen die Araber in Ägypten ein und nannten die Chemie, die vorher Chemeia genannt worden war Al-kimiya. Sie übernahmen das Chemische Wissen und es gelangte dann durch die Kreuzzüge zurück nach Europa.
===Ab dem Mittelalter in Europa===
In der Alchemie des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit spielen die vier Elemente und die Quintessenz als fünftes Element eine wesentliche Rolle.
Nach dem maßgeblich durch [[Theophrast von Hohenheim|Paracelsus]] im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] formulierten [[Wikipedia:Mittelalter|mittelalterlichen]] Volksglauben stehen den vier Elementen jeweils bestimmte Elementarwesen vor:
* [[Feuergeist]]er oder [[Salamander]],
* [[Luftgeist]]er oder [[Sylphen]],
* [[Wassergeist]]er oder [[Undinen]],
* [[Erdgeist]]er oder [[Gnome]].
Die Vier-Elemente-Lehre wurde von der [[Astrologie]] übernommen. Dabei wurde jedes der [[Tierkreiszeichen]] einem der vier Elemente zugeordnet.
=== Übersicht ===
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Elemente und die ihnen zugeordneten Körper, Eigenschaften, Tierkreiszeichen, Elementarwesen und Himmelsrichtungen.<ref name="Böhme" /><ref name="Lorscher" /><ref>C. G. Jung: ''Archetypen''. dtv-Verlag, 1997 ISBN 3-423-35125-X</ref><ref>C. G. Jung, K. Kerenyi: ''Einführung in das Wesen der Mythologie.'' Rascher, Zürich 1941.</ref>
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! [[Elemente]]
! [[Platonischer Körper]]
! [[Eigenschaft]]
! [[Tierkreiszeichen]]
! [[Elementarwesen]]
! [[Himmelsrichtungen|Himmelsrichtung]]
! [[Erzengel]]
! [[Temperamente|Temperament]]
! [[Symbol]]
|-
| [[Feuer]] || [[Tetraeder]] || warm + trocken
| [[Widder (Tierkreiszeichen)|Widder]], [[Löwe (Tierkreiszeichen)|Löwe]], [[Schütze (Tierkreiszeichen)|Schütze]]
| [[Salamander]] || [[Süden]] ||  [[Michael (Erzengel)|Michael]] || [[Choleriker]] || [[Datei:Element Feuer.png|12x12px|zentriert|Feuer]]
|-
| [[Luft]] || [[Oktaeder]] || warm + feucht
| [[Zwillinge (Tierkreiszeichen)|Zwillinge]], [[Waage (Tierkreiszeichen)|Waage]], [[Wassermann (Tierkreiszeichen)|Wassermann]]
| [[Sylphe]] || [[Osten]] || [[Raphael (Erzengel)|Raphael]] || [[Sanguiniker]] || [[Datei:Element Luft.png|12x12px|zentriert|Luft]]
|-
| [[Wasser]] || [[Ikosaeder]] || kalt + feucht
| [[Krebs (Tierkreiszeichen)|Krebs]], [[Skorpion (Tierkreiszeichen)|Skorpion]], [[Fische (Tierkreiszeichen)|Fische]]
| [[Undinen]] || [[Westen]] || [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]] || [[Phlegmatiker]] || [[Datei:Element Wasser.png|12x12px|zentriert|Wasser]]
|-
| [[Erde (Element)|Erde]] || [[Würfel (Geometrie)|Würfel]] || kalt + trocken
| [[Stier (Tierkreiszeichen)|Stier]], [[Jungfrau (Tierkreiszeichen)|Jungfrau]], [[Steinbock (Tierkreiszeichen)|Steinbock]]
| [[Gnome]] || [[Norden]] || [[Uriel (Erzengel)|Uriel]] || [[Melancholiker]] || [[Datei:Element Erde.png|12x12px|zentriert|Erde]]
|}
== Heutige Bedeutung ==
=== Robert Boyle und das Periodensystem der Elemente ===
Die Vier-Elemente-Lehre war bis ins 17. Jahrhundert hinein bestimmend für die [[Chemie]], die bis dahin durchweg [[Alchemie]] genannt wurde. Erst [[Wikipedia:Robert Boyle|Robert Boyle]] leitete die Entwicklung ein, die zum heutigen [[Periodensystem der Elemente]] führte, indem er nur noch diejenigen Stoffe als Elemente anerkannte, die sich nicht in andere Stoffe zerlegen lassen. Er nahm auch die Umbenennung der Alchemie in Chemie vor, so dass jetzt nur noch die [[Esoterik|esoterische]] Richtung der Chemie als Alchemie bezeichnet wird.
Da der Begriff "Element" dadurch seinen Bezug zu den Aggregatzuständen verlor, wurde der Begriff [[Aggregatzustand]] neu geprägt.
=== Kunst ===
In der Kunstgeschichte stößt man auf zahlreiche [[Allegorie|allegorische]] Darstellungen der Elemente.
=== Die chinesische Fünf-Elemente-Lehre ===
In der chinesischen Kultur gibt es ein verwandtes Modell, die [[Fünf-Elemente-Lehre]], nach der die fünf Grundelemente [[Metall]], [[Holz (Element)|Holz]], [[Erde (Element)|Erde]], [[Wasser]] und [[Feuer]] sind.
== Die Entstehung der Elemente aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht sind die vier Elemente nach und nach im Zuge der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] entstanden; dabei differenzierten sich auch die einzelnen [[Äther]]zustände heraus:
# Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] entstand durch die [[Throne]], die ihre [[Wille]]nsubstanz hinopferten, das [[Feuer]]element und eng damit verbunden der [[Wärme]]äther. 
#Auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] verdichtete sich ein Teil der Wärme einerseits zum [[Luft]]element und verfeinerte sich anderseits zum [[Lichtäther]].
#Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] fand eine weitere Verdichtung zum [[Wasser]]element statt, während zugleich der [[Klangäther]] entstand.
#Auf der [[Erde]] wurde mit dem [[Erdelement]] der dichteste Zustand erreicht und es bildete sich Hand in Hand damit die höchste Ätherart, der [[Lebensäther]] heraus.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vier-Elemente-Lehre}}
== Literaturhinweise ==
* [[Wikipedia:Isaac Asimov|Isaac Asimov]]; 1969; Kleine Geschichte der Chemie. Vom Feuerstein bis zur Kernspaltung; München: Wilhelm Goldmann Verlag
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_elemente.pdf Die vier Elemente und die vier Temperamente] PDF
* Wilhelm Strube; 1976; Der historische Weg der Chemie; Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie
== Weblinks ==
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/temperamente.html Projekt Elemente und Temperamente] Website
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Wikipedia}}
==Weblinks==
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Sergej+O.+Prokofieff&method=simpleSearch Literatur von und über Sergej O. Prokofieff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
* [http://www.ifaemm.com/FTP/Offener_Brief_an_Sergeij%20O._Prokofieff%20-%208.%204.%202013.pdf Offener Brief an Sergej O. Prokofieff, unterzeichnet von 38 Mitgliedern der AAG]
* [http://www.perseus.ch/PDF-Dateien/buch_prokofieff.pdf Heiner Appenzeller: Buchbesprechung ''Der Osten im Lichte des Westens'']
* [http://www.egoisten.de/styled-13/styled-33/styled-46/index.html Wolfgang Stadler: „Zeitreisen – Ein Gegenbild anthroposophischer Geistesforschung“, Sergej Prokofieff - Eine Rezension]
* [http://wfgw.diemorgengab.at/WfGWmblB20.htm Sergej O. Prokofieff: ''Zusammengepresst - Wesenszüge von Internet und HDD'']
* [http://www.anthromedia.net/de/artikel-dateilansicht/article/sergej-prokofieff/ Nachruf auf Sergej O. Prokofieff]


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Version vom 13. Mai 2019, 07:31 Uhr

Sergej O. Prokofieff

Sergej Olegowitsch Prokofjew (russisch Сергей Олегович Прокофьев, auch: Sergej O. Prokofieff; * 16. Januar 1954 in Moskau; † 26. Juli 2014 in Dornach, Schweiz) war ein russischer Anthroposoph.

Leben

Prokofieff ist der Sohn des Künstlers, Bildhauers und Dichters Oleg Sergejewitsch Prokofieff und der Dramaturgin Sofja Leonidowna. Er ist ein Enkel des Komponisten Sergei Sergejewitsch Prokofieff. Er absolvierte ein Studium der Malerei und Kunstgeschichte an der Kunsthochschule in Moskau. Mit der Anthroposophie kam er erstmals im Hause Maximilian Woloschins im Jahre 1968 in Kontakt. Im März 1977 wurde er auch offiziell Mitglied der AAG und war seit Ende 1979 Klassenmitglied.

Prokofieff trat auf als Vortragsredner und Schriftsteller und wirkte seit 2001 auch als Vorstandsmitglied im Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am Goetheanum in Dornach.[1] Diesen Vorstandsposten musste er schließlich aus gesundheitlichen Gründen niederlegen.[2]

Neben teils fast blinder Gefolgschaft aus den Reihen einiger Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft stieß Sergej O. Prokofieff auch immer wieder auf Widerstand gegenüber seinen meist sehr orthodoxen Positionen.[3] Ihm wurde unter anderem auch eine verfälschte Verwendung von Zitaten Rudolf Steiners in seinen Werken vorgeworfen.[4] Auch seine unerbittlich negative Haltung zu der stigmatisierten Judith von Halle[5] stieß zunehmend auf Kritik.[6]

Werke

Die Bücher von Sergej O. Prokofieff (Verlag am Goetheanum, Dornach 2014)

  • Rudolf Steiner und die Grundlegung der neuen Mysterien. Freies Geistesleben, Stuttgart 1982; 3. erw. A. 2007
  • Der Jahreskreislauf als Einweihungsweg zum Erleben der Christus-Wesenheit. Freies Geistesleben, Stuttgart 1986; 3. erw. A. 1996
  • Die Zwölf heiligen Nächte und die geistigen Hierarchien. Verlag am Goetheanum, Dornach 1986; 8. A. 2013
  • Ewige Individualität. Zur karmischen Novalis-Biographie. Verlag am Goetheanum, Dornach 1987; 2. erg. A. 2008
  • Die geistigen Quellen Osteuropas und die künftigen Mysterien des heiligen Gral. Verlag am Goetheanum, Dornach 1989; 2. verb. A. 1995
  • Die okkulte Bedeutung des Verzeihens. Freies Geistesleben, Stuttgart 1991; 3. erw. A. 1995
  • Der Osten im Lichte des Westens, Teil I, 1992 (S. unten)
  • Das Rätsel des Demetrius. Verlag am Goetheanum, Dornach 1992; 2. erw. A. 2014
  • Die Prophetische Byline. Wie die heiligen Berge aus ihren felsigen Höhlen die mächtigen russischen Helden entließen. Verlag am Goetheanum, Dornach 1992
  • Die geistigen Aufgaben Mittel- und Osteuropas. Verlag am Goetheanum, Dornach 1993; 2. erw. A.: Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2014
  • Der Jahreskreislauf und die sieben Künste. Freies Geistesleben, Stuttgart 1994
  • Die himmlische Sophia und das Wesen Anthroposophie. Verlag am Goetheanum, Dornach 1995; 2. erg. A. 1998
  • Der Fall Tomberg (mit Christian Lazaridès). Verlag am Goetheanum, Dornach 1995; 2. stark erw. A. Selbstverlag 1996
  • Die Karma-Forschung Rudolf Steiners und die Aufgaben der Anthroposophischen Gesellschaft. Verlag am Goetheanum, Dornach 1996
  • Der Osten im Lichte des Westens, 3 Bände. Verlag am Goetheanum, Dornach, 1992 — 1997:
    • Teil I: Die Lehre von Agni Yoga aus der Sicht der christlichen Esoterik, 1992; 2. vollst. überarb. A. 1997
    • Teil II: Die Lehre von Alice Bailey aus der Sicht der christlichen Esoterik, 1997
    • Teil III: Die Geburt der christlichen Esoterik im 20. Jahrhundert und die ihr widerstrebenden okkulten Mächte, 1997
  • Die Mysterien der Hirten und der Könige im Lichte der Anthroposophie. Verlag am Goetheanum, Dornach 1998
  • Die Begegnung mit dem Bösen und seine Überwindung in der Geisteswissenschaft. Verlag am Goetheanum, Dornach 1999; 3. A. 2003
  • Die Anthroposophische Gesellschaft und das Wesen der Anthroposophia. Verlag am Goetheanum, Dornach 1999
  • Menschen mögen es hören. Das Mysterium der Weihnachtstagung. Freies Geistesleben, Stuttgart 2002
  • (Hg.) Die Grundsteinmeditation als Schulungsweg. Das Wirken der Weihnachtstagung in 80 Jahren. Verlag am Goetheanum, Dornach 2002
  • Novalis und Goethe in der Geistesgeschichte des Abendlandes. Verlag am Goetheanum, Dornach 2002
  • Die Grundsteinmeditation. Ein Schlüssel zu den neuen christlichen Mysterien. Verlag am Goetheanum, Dornach 2003
  • Die Beziehung des späteren Tomberg zu Rudolf Steiner und zur Anthroposophie. Verlag am Goetheanum, Dornach 2003
  • Was ist Anthroposophie? Verlag am Goetheanum, Dornach 2004
  • Das Gemeimnis der zwei Johannes-Gestalten. Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist. Eine esoterische Betrachtung. Verlag am Goetheanum, Dornach, 2. A. 2004
  • Von der Beziehung zu Rudolf Steiner. Das Mysterium der Grundsteinlegung. Verlag am Goetheanum, Dornach 2006; 2. A. 2011
  • Maximilian Woloschin. Mensch - Dichter - Anthroposoph. Verlag am Goetheanum, Dornach 2006
  • Anthroposophie und „Die Philosophie der Freiheit“. Anthroposophie und ihre Erkenntnismethode. Die Christologische und kosmisch-menschheitliche Dimension der „Philosophie der Freiheit“. Verlag am Goetheanum, Dornach 2006
  • Der Hüter der Schwelle und „Die Philosophie der Freiheit“. Über die Beziehung der „Philosophie der Freiheit“ zu dem Fünften Evangelium. Verlag am Goetheanum, Dornach 2007
  • Friedrich Schiller und die Zukunft der Freiheit. Verlag am Goetheanum, Dornach 2007
  • Die esoterische Bedeutung gemeinsamer geisteswissenschaftlicher Arbeit und die Zukunft der Anthroposophischen Gesellschaft. Freies Geistesleben, Stuttgart 2008
  • Das Mysterium der Auferstehung im Lichte der Anthroposophie. Freies Geistesleben, Stuttgart 2008
  • Der Pfingstimpuls und das Wirken des Christus im Sozialen. Freies Geistesleben, Stuttgart 2009
  • Vorträge zur anthroposophischen Christologie (mit Peter Selg), Verlag des Ita Wegman Instituts, 2009 — 2011:
    • Band 1: Die Wiederkunft des Christus im Ätherischen. Zum Fünften Evangelium. Arlesheim 2009
    • Band 2: Das erste Goetheanum und seine christologischen Grundlagen. Arlesheim 2009
    • Band 3: Die Christologie des Buches „Die Geheimwissenschaft im Umriss“. Arlesheim 2010
    • Band 4: Die Weihnachtstagung und die Begründung der Neuen Mysterien. Arlesheim 2011
  • Warum wird man Mitglied der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft? Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
  • Das Erscheinen des Christus im Ätherischen. Geisteswissenschaftliche Aspekte der ätherischen Wiederkunft. Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
  • Das Leben schützen. Ärztliche Ethik und Suizidhilfe (mit Peter Selg). Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
  • Der Einweihungsweg Rudolf Steiners und das Geheimnis des Ich. Ein Beitrag zum Bologna-Vortrag Rudolf Steiners. Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
  • Warum wird man Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft? Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
  • Die Skulpturgruppe Rudolf Steiners. Eine Offenbarung des geistigen Zieles der Menschheit und der Erde. Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
  • Das Rätsel des menschlichen Ich. Eine anthroposophische Betrachtung. Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
  • Wie stehen wir heute vor Rudolf Steiner? Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2012
  • Und die Erde wird zur Sonne. Zum Mysterium Auferstehung. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2012
  • Die Esoterik der Anthroposophischen Gesellschaft. Verlag am Goetheanum, Dornach 2012
  • „Zeitreisen“ – ein Gegenbild anthroposophischer Geistesforschung. Verlag am Goetheanum, Dornach 2013
  • Das Michael-Mysterium. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2014
  • Rudolf Steiner und die Meister des esoterischen Christentums, Verlag am Goetheanum, Dornach 2018, ISBN 978-3723516034

Nur für Hochschulmitglieder (nicht im Buchhandel erhältlich, erhältlich über den Verlag):

  • Die erste Klasse der Michael-Schule und ihre christologischen Grundlagen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2009
  • Der esoterische Weg durch die neunzehn Klassenstunden, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2014

Kritische Literatur zu Prokofieff

  • Irene Diet: Gefangenschaft der Geistesleere, Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003
  • Irina J. Gordienko: Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff, Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998
  • Herbert Wimbauer: Der Fall Prokofieff, Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995
  • Judith von Halle: Anna Katharina Emmerick. Eine Rehabilitation, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2013

Einzelnachweise

  1. http://www.goetheanum.org/Vorstand.131.0.html
  2. Anthroposophie weltweit. Nachrichten für Mitglieder, Ausgabe 1-2/2013, S. 4 (offener Brief an die Mitglieder)
  3. Vgl. Irene Diet, Gefangenschaft der Geistesleere, Dübendorf/CH : Ignis-Verl., 2003
  4. Vgl. Irina J. Gordienko: Die Grundlegung der neuen Mysterien durch Sergej O. Prokofieff, Basel : Moskau-Basel-Verl., 1998, S. 58 ff. und Herbert Wimbauer, Der Fall Prokofieff, Selbstverlag Herbert Wimbauer, Groß Malchau 1995, S. 141 ff.
  5. http://www.holger-niederhausen.de/index.php?id=515
  6. Vgl. z.B. Monika Elbert: Erkennen und Erleben an der Schwelle - Geistige Erfahrungen in der Gegenwart. In: Anthroposophie Weltweit, Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 1-2/2013, S. 5 sowie auch: http://www.spatzbasel.ch/titel-story/in-dornach-ist-der-teufel-los/ und Offener Brief an Sergej Prokofieff anläßlich seines Buches <Zeitreisen> über Judith von Halle. In: Anthroposophie weltweit. Nachrichten für Mitglieder, Nr. 5/2013, S. 18 - 19

Weblinks