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'''Interesse''' (von [[Latein|lat.]]: ''inter'', "zwischen, inmitten" und ''esse'' "sein") besteht in der gerichteten [[Aufmerksamkeit]] des [[Bewusstsein]]s auf ein bestimmtes, durch ''innere'' oder ''äußere'' [[Wahrnehmung]] gegebenes [[Objekt]]. Alles, was innerhalb des [[individuell]] bestimmten Bewusstseinshorizonts liegt, kann Gegenstand des Interesses werden: äußere [[Gegenstand|Gegenstände]], einzelne [[Sinnesqualitäten]], [[Person]]en, letztlich alle [[Wesen]] im weitesten Sinn.  
'''German''', dessen [[Urbild]] sich später als der '''[[Geist]] des [[Erdgehirn]]s''' erweist, ist eine Figur aus den [[Mysteriendramen]] [[Rudolf Steiner]]s.


Die ''Wirkung'' des Interesses auf den [[mensch]]lichen [[Organismus]] ist allerdings sehr unterschiedlich und davon abhängig, ''woraus'' das Interesse entspringt und ''worauf'' es sich richtet. Rein persönliche, weitgehend [[egoistisch]] ausgerichtete Interessen, namentlich solche, die nur auf den [[sinnlich]]en Genuss in der äußeren [[Physische Welt|physischen Welt]] gerichtet sind, tragen - völlig unabhängig von der [[moral]]ischen Bewertung dieser Interessen - Zerstörungskräfte in den Organismus hinein, die sich im Alltagsleben zunächst als ''Ermüdung'' äußeren, später aber auch zu [[Krankheit]]sursachen werden können. In der Nacht, wenn das Bewusstsein schläft, wird der Organismus durch die ihm aus der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] zuströmenden Kräfte wieder weitgehend - aber nicht vollständig - regeneriert.
[[Kategorie:Mysteriendrama]]
 
Erweiterte Interessen, die über den persönlichen Anspruch hinausreichen und die insbesondere die [[Sinneswelt]] als Offenbarung [[Höhere Welten|höherer Welten]] begereifen können, schädigen die [[Leib]]estätigkeit nicht und bereiten den [[Mensch]]en darauf vor, [[Inspiration]]en aus diesen höheren Welten zu empfangen.
 
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"Das Bewußtsein entsteht dadurch, daß der Astralleib und das
Ich am Tage den Atherleib und physischen Leib zerstören. Es
ist das ein Vorgang, als ob die Nervenstränge in Stücke gerissen
würden, wenn der Astralleib und das Ich sich der physischen Umgebung
bewußt werden.
 
Der Astralleib und das Ich wirken tötend auf den Ätherleib
und den physischen Leib. Dadurch entsteht die Ermüdung im
menschlichen Körper. Das Einströmen der physischen Welt wirkt
im menschlichen Organismus so wie ein Gift; es wirkt zerstörend.
 
Was geschieht nun in der Nacht? In der Nacht nehmen Ich
und Astralleib die Kräfte der Geisteswelt auf und strömen diese
in den Ätherleib und physischen Leib ein. Sie umgeben den physischen
Leib mit Bildern, die gesundend auf ihn wirken. Wenn
dem Menschen zum ersten Mal die geistige Welt aufgeht, so sieht
er zuerst seinen eigenen physischen Leib. Dies Bild des physischen
Leibes wirkt gesundend auf ihn. So wirken auch in der
Nacht der Astralleib und das Ich kraftgebend, gesundend auf den
Menschen durch wahre Bilder aus der geistigen Welt. Die strömen
in die zerrissenen Nervenstränge und den zerstörten Organismus.
So fließen nachts aus der geistigen Welt solche Kräfte ein, die
die Ermüdung fortschaffen aus dem Körper.
 
Die Ermüdung tritt hauptsächlich ein durch das Interesse an
den Dingen. Betrachtet man etwas ohne das Interesse, so wird
dadurch keine Ermüdung veranlaßt.* Sagen wir zum Beispiel, ein
Mensch hat besonderes Wohlgefallen an einer guten Speise. Dadurch
hat er ein Interesse an der Speise, weil sie seinen Gaumen
reizt. Ganz anders wirkt es auf den Menschen, wenn er sich klar
darüber ist, in welchem Zusammenhang er mit dem Kosmos steht,
daß er jetzt auf einer Stufe steht, wo er einen physischen Körper
hat und Nahrung braucht. Genießt er aus diesem Gefühl heraus
die Speisen, so wirkt das ganz anders auf seinen Organismus, als
wenn er sie nur aus Genußsucht sich verschafft. Der Mensch muß
lernen, durch das Physische hindurch das Geistige zu erkennen;
dann verliert er das Interesse für das Physische.
 
Die «Aestimatio» ist die Stufe, welche der Mensch als den tiefsten
Punkt der Entwicklung anzusehen hat. Er muß wieder darüber
hinauswachsen in die «Imaginatio» hinein, die er früher
hatte.
 
Wenn er sich aber durch das Interesse mit der physischen Welt
verknüpft, so geht er unter die tiefste Stufe hinunter und verliert
die Möglichkeit zum Aufstieg.
 
Es ist sehr wichtig für den Menschen, daß er lernt, sich zu
beschäftigen mit Dingen, die jenseits des Physischen liegen, mit
Vorstellungen und Begriffen, die übersinnlich sind. Zu solchem
Zweck werden die Übungen gegeben. Je länger und geduldiger
der Schüler gewisse Vorstellungen übt, desto besser lernt er das
Interesse überwinden und aufsteigen zur «Imaginatio». Dann wird
der Mensch, statt nur von außen aufzunehmen, selbst produktiv.
Er strömt dann etwas aus dem Innern in die Welt aus. Man sagt
mit Recht, der Mensch habe Sonne und Mond in sich. Wenn er
die Dinge betrachtet ohne Interesse, so strömt er selbst ein Geisteslicht
auf sie; er wird zur Sonne, die die Dinge beleuchtet. Sie
werfen sein Licht zurück. Die Umwelt, die sein Licht zurückwirft,
wird zum Monde.
 
Richtige Vorstellungen wirken gesundend auf den Menschen,
während falsche Vorstellungen ihn krank machen. Bei jeder Krankheit läßt sich, wenn man sie zurückverfolgt, eine falsche Vorstellung
finden. Der einzelne ist dafür nicht verantwortlich, sondern
die Menschheit im allgemeinen.
 
Das Interesse braucht sich nicht nur auf äußere Dinge zu richten.
Es wirkt auch da zerstörend, wo die Menschen von Sensation
zu Sensation eilen, wo sie nach fortwährender Abwechslung
haschen. Das macht die Menschen krank. Auch wo die Menschen
wissensdurstig sind nach höherem Wissen aus Interesse, da ist
dies für den Fortschritt der Menschen sehr hinderlich. Sie werden
dadurch verknöchert. Der Mensch darf nicht gleichgültig
werden gegen die Umwelt. Er muß das Gefühl und die Anteilnahme
für die Umwelt behalten. Oft wird davon geredet, daß
auch das Mitleid dem Egoismus entspringen könne. Das ist vielfach
der Fall. Viele Arten des Mitleids entspringen nur dem Egoismus,
weil man den andern nicht leiden sehen mag. Aber auch
dies ist notwendig. Ehe die Menschen eine höhere Stufe erreicht
haben, ist es besser, daß sie manchmal einem andern aus egoistischem
Mitleid helfen, als gar nicht. Wir müssen aber lernen, ein
solches Mitleid auszubilden, welches über dem Egoismus steht,
welches dem Mitmenschen hilft, weil es Pflicht ist, zu helfen." {{Lit|{{G|266a|372ff}}}}
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== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
{{GA}}
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]]

Version vom 29. Mai 2011, 03:13 Uhr

German, dessen Urbild sich später als der Geist des Erdgehirns erweist, ist eine Figur aus den Mysteriendramen Rudolf Steiners.