Pflanzen und Herzberg: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Rose.jpg|thumb|[[Wikipedia:Rosen|Rose]]]]
Auf dem '''Herzberg''' im [[Wikipedia:österreich|österreich]]schen [[Wikipedia:Burgenland|Burgenland]] soll nach [[Rudolf Steiner]] die [[Mysterien]]stätte gelegen haben soll, in der im dritten vorchristlichen Jahrtausend [[Gilgamesch]] seine [[Einweihung]] empfangen hat.  
[[Datei:Lilium fargesii.jpg|thumb|[[Wikipedia:Lilien|Lilie]]]]
Die '''Pflanzen''', die die [[Gefäßpflanze]]n und [[Wikipedia:Moose|Moose]] umfassen und auf [[Erde (Planet)|Erden]] neben [[Mineral]]en, [[Tiere]]n und [[Mensch]]en ein eigenständiges [[Naturreich]] bilden, sind [[Lebewesen]], die in der [[Physische Welt|physischen Welt]] über einen eigenständigen [[Ätherleib]], aber über keinen eigenen [[Astralleib]] und über kein eigenes [[individuell]]es [[Ich]] verfügen. Der Astralleib der Pflanzen ist in einer höheren Welt, in der [[Astralwelt]], zu finden. Und das [[Ich der Pflanzen]], ihre [[Gruppenseele]], ist als [[wesen]]hafte geistige Realität im [[Unteres Devachan|unteren Devachan]] zu finden.


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"Wenn der Hellseher eine Pflanze betrachtet, wie sie mit der Wurzel im Boden wurzelt, Blätter und Blüten ansetzt, hat er zunächst vor sich die Pflanze, bestehend aus dem physischen Leibe und dem Ätherleib. Das Tier hat noch den Astralleib. Nun können Sie einmal die Frage aufwerfen: Haben die Pflanzen gar nichts von einem Astralleibe? Es wäre falsch, würde man das behaupten; er ist nur nicht drinnen, wie er in dem Tiere drinnen ist. Wenn das hellseherische Bewußtsein die Pflanze beschaut, so sieht es namentlich oben, wo die Blüten sind oder entstehen, die ganze Pflanze eingetaucht in eine astrale Wolke, eine helle Wolke, die die Pflanze namentlich an diesen Teilen umgibt und einhüllt, wo sie blüht und Früchte trägt. Also die Astralität senkt sich gleichsam auf die Pflanze nieder und hüllt einen Teil der Pflanze ein. Der Astralleib der Pflanze ist eingebettet in diese Astralität. Und das Eigentümliche davon ist, daß, wenn Sie sich die ganze Pflanzendecke der Erde denken, so werden Sie finden, daß die Astralleiber der Pflanzen einer an den anderen grenzen und sie ein Ganzes bilden, von dem die Erde eingehüllt ist wie von physischer Luft, von der Pflanzenastralität. Wenn die Pflanzen nur einen Ätherleib hätten, würden sie so wachsen, daß sie nur Blätter, keine Blüten ansetzen würden, denn das Prinzip des Ätherleibes ist Wiederholung. Wenn eine Wiederholung abgeschlossen und ein Abschluß gebildet werden soll, muß ein Astralleib dazukommen.
"Er traf
in einer Gegend, die etwa in demselben Gebiete liegt, von dem in
der neueren Zeit viel die Rede war, das aber in bezug auf seine
sozialen Zustände natürlich sich sehr geändert hat, er traf in dem
Gebiete des sogenannten Burgenlandes, über das gestritten worden
ist, ob es zu Zisleithanien oder zu Ungarn gehören sollte, in einem
Gebiet also des Burgenlandes, ein altes Mysterium. Der Oberpriester
dieses Mysteriums wird im Gilgamesch-Epos [[Xisuthros]] genannt.
Er traf ein altes Mysterium, das eine echte Mysterien-Nachform
der alten atlantischen Mysterien war, natürlich in einer Metamorphose,
wie das in einer so späten Zeit der Fall sein konnte.


So können Sie am Menschenleibe selbst betrachten, wie das Ätherische und das Astrale zusammenwirken. Denken Sie sich die aufeinanderfolgenden Ringe des Rückgrats. Da gliedert sich Ring an Ring. Solange dies geschieht, wirkt hauptsächlich das ätherische Prinzip im Organismus. Oben, wo die knöcherne Schädelkapsel eintritt, dort überwiegt das Astrale, nämlich dort hat das Astrale das Übergewicht. Also das Prinzip der Wiederholung ist das Prinzip des Ätherischen, und das Prinzip des Abschlusses ist dasjenige des Astralen. Die Pflanze würde oben nicht abgeschlossen sein in der Blüte, wenn sich nicht in das Ätherische das Astrale der Pflanzennatur senken würde.
Und in der Tat, in dieser Mysterienstätte wußte man die Erkenntnisfähigkeit
des Gilgamesch zu beurteilen, zu würdigen. Man wollte
ihm entgegenkommen. Es wurde ihm eine Prüfung auferlegt, die
dazumal vielen Schülern der Mysterien auferlegt worden ist. Die
Prüfung bestand darin, gewisse Exerzitien zu machen bei vollem
Wachsein durch sieben Tage und sieben Nächte. Das ging für ihn
nicht. Und so unterwarf er sich denn nur dem Surrogat einer solchen
Prüfung. Und dieses Surrogat bestand darin, daß ihm gewisse Substanzen
zubereitet wurden, die er in sich aufnahm und durch die er
in der Tat eine gewisse Erleuchtung bekam, wenn auch, wie es auf
diesem Felde immer der Fall ist, wenn nicht gewisse Ausnahmebedingungen
garantiert sind, diese in gewissem Sinne zweifelhaft
waren. Aber eine gewisse Erleuchtung war nun bei Gilgamesch vorhanden,
eine gewisse Einsicht in die Weltenzusammenhänge, in das
geistige Gefüge der Welt. So daß, als Gilgamesch diese Wanderung
vollendet hatte und wiederum zurückkehrte, in ihm in der Tat eine
hohe geistige Einsicht vorhanden war." {{Lit|{{G|233|52f}}}}
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Den Namen «Herzberg» dürfte Steiner aus dem Roman «Die Kinder der Liebe» von ''Karl Ivelin'' übernommen haben, der Steiner teilweise auch als Vorlage für die mittelalterlichen Szenen in seinem [[Mysteriendrama]] «[[Die Prüfung der Seele]]» gedient hatte:


Wenn Sie eine Pflanze verfolgen, wie sie den Sommer hindurch wächst und dann im Herbste Früchte trägt und dann anfängt zu welken, also wenn die Blüte anfängt zu ersterben, dann zieht sich das Astrale wieder aus der Pflanze zurück nach oben. Das ist ganz besonders schön zu beoachten. Während das physische Bewußtsein des Menschen im Frühling seine Freude haben kann an dem Erblühen der Pflanzen, wie sich Flur um Flur mit herrlichen Blüten bedeckt, gibt es für das hellseherische Bewußtsein noch eine andere Freude. Wenn gegen den Herbst zu die Pflanzen, die einjährig sind, absterben, dann leuchtet es und huscht hinauf wie huschende Gestalten, die sich als astrale Wesenheiten herausbegeben aus den Pflanzen, die sie den Sommer hindurch versorgt haben. Hier ist wieder eine Tatsache, die uns in dem poetischen Bilde entgegentritt, das nicht verstanden werden kann, wenn nicht hierin das hellseherische Bewußtsein verfolgt werden kann. Da sind wir schon in einem intimen Felde des astralen Bewußtseins. Aber bei Völkern der Vorzeit, wo solche intime Hellseher vorhanden waren, da war auch schon dieses Sehen im Herbst vorhanden. Sie finden bei dem hellseherischen Volke Indiens in der Kunst das wunderbare Phänomen dargestellt, daß ein Schmetterling oder ein Vogel hinausfliegt aus einem Blütenkelch. Wiederum ein solches Beispiel, wie in der Kunst etwas aufsteigt, wo durchaus das hellseherische Bewußtsein zugrunde liegt aus jenen fernen Zeiten her, wo entweder das hellseherische Bewußtsein in den Künstlern gewirkt hat oder als eine Tradition beachtet wurde.
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"Wenn man die von Wiener-Neustadt über Kirchschlag nach Ungarn führende Straße in Kirchschlag verläßt, um über Bernstein auf einem kürzeren, wenn auch steileren, aber ob der anziehenden Gegend lohnenderen Gebirgsweg ins Bad Tatzmannsdorf zu gelangen, erreicht man in einer Wegstunde oberhalb des Gebirgsdorfes Redlschlag eine der höchsten Gebirgsspitzen des Eisenburger Komitats, den sogenannten ''"Herzberg"'' oder die ''"Redlschlager Höhe"'', wo die Blicke unwillkürlich gefesselt werden durch das Landschaftsbild, das der westliche Teil des Eisenburger Komitats hier bietet, das Land der Hienzen genannt, das durch seine Großartigkeit zu den schönsten Gebirgslandschaften zählt.


Ein Astralleib ist also auch in der Pflanze vorhanden. Das Tier hat physischen Leib, Ätherleib, Astralleib. Das Ich des Tieres haben wir gefunden in der Gruppenseele. Wir haben jetzt vom Astralleib der Pflanze gesprochen, den wir, wenn die Pflanze welk wird, als ein sich herausziehendes Wesen charakterisiert haben. Hat die Pflanze auch ein Ich? Ja, es gibt dasselbe für die Pflanzen, was wir beim Tier die Gruppenseele nennen, nur herrscht hier das Eigentümliche vor, daß alle die Pflanzen-Iche nach einem einzigen Ort der Erde sich richten, nämlich nach dem Mittelpunkt der Erde. Es ist, als ob die Erde von allen Seiten bestrahlt würde von den Gruppen-Ichen aller Pflanzen, und deshalb wächst die Pflanze gegen die Erde zu. Dieses Ich aber kann auf dem astralen Plan nicht beobachtet werden. Dort findet der Hellseher die tierischen Gruppenseelen. Er findet auch jene Doppelwesen, wie wir sie im Symbol von Michael mit dem Drachen gesehen haben. Er findet auch, was nun geschildert worden ist, aber die Pflanzen-Iche würde er vergeblich auf dem astralen Plane suchen. Die sind erst in der höheren, in der eigentlich geistigen Welt, in den gröberen, unteren Partien des Devachans, im Rupa-Devachan. Da sind die eigentlichen Pflanzenseelen, die Pflanzen-Iche, und die stecken alle so ineinander, daß sie mit ihrem eigentlichen Mittelpunkte alle ineinander sind, im Mittelpunkte der Erde vereinigt sind." {{Lit|{{G|108|23ff}}}}
Nach allen Seiten ist die Aussicht gegen Österreich, Steiermark, Krain, Kroatien und das tiefe Ungarn unbeschränkt, und der Genuß, den der Anblick dieser wildromantischen Umgebung gegen Norden, der anmutigen Gefilde mit sanftgedehnten Hügelketten gegen Süden gewährt, entschädigt für die Mühe, die das Ersteigen dieses Gebirgsweges gekostet hat." {{Lit|Ivelin, S 7}}
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Werden Blüten oder andere oberirdische Pflanzenteile abgeschnitten, so empfindet dabei die ganze [[Erde (Planet)|Erde]] ein Wohlgefühl, das vergleichbar ist dem Wohlgfühl, das die Kuh empfindet, wenn sie ihr Kalb säugt:
Der Berg liegt am Westrand der [[Wikipedia:Pannonische Tiefebene|pannonischen Tiefebene]], wenige Kilometer nördlich von [[Wikipedia:Bernstein (Burgenland)|Bernstein]] bei [[Wikipedia:Redlschlag|Redlschlag]] in den Ausläufern der [[Wikipedia:Bucklige Welt (Niederösterreich)|Buckligen Welt]]. Der Name «Herzberg» ist zwar in der Gegend weitgehend unbekannt und auch auf alten Karten nicht verzeichnet, konnte aber mittlerweile mit dem an der Landesstraße L104 gelegenen „Steinstückl“ identifiziert werden<ref>Jürg-Hinrich Volkmann: ''Templer im Burgenland'', in ''Das Goetheanum'', Jg. 1992, Seite 568</ref>. Eine gute Sicht auf den Herzberg (833 m) eröffnet sich, wenn man von dem künstlich angelegten „Scheahaufen“ (814 m), der an der Straße zwischen Bernstein und [[Wikipedia:Kirchschlag in der Buckligen Welt|Kirchschlag]] liegt, Richtung Bernstein blickt<ref>[http://pannonien.tv/wandertipp-mystische-hugel-rund-um-bernstein/2009/ Wandertipp: Mystische Hügel rund um Bernstein]</ref>.


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== Anmerkungen ==
"Nun verhält sich das, was über der Erde ist an Pflanzen,
zu der Erde ungefähr so, wie sich die Milch zum Menschen
und zum Tier verhält. Wenn am Tiere, an der Kuh das Kalb saugt,
so bedeutet das für die Kuh ein gewisses Wohlgefühl. Dieses selbe
Gefühl hat die ganze Erde, wenn Sie eine Blüte oder Pflanze abschneiden.
Denn das, was die Erde der Sonne zuschickt, was sie
heraustreibt, ist in anderer Form dasselbe, was in der Milch lebt.
Reißen Sie aber eine Pflanze mit der Wurzel heraus, so ist das genau
so, wie wenn Sie ein Glied des Menschen herausreißen oder ihn ins
Fleisch schneiden. Das ist etwas ganz anderes, was unsere Erde
empfindet, wenn man eine Pflanze, die noch fest in der Erde wurzelt,
abschneidet - da empfindet die Erde ein Wohlgefühl -, und
etwas ganz anderes, wenn man eine Pflanze mit der Wurzel herausreißt. Nicht moralisch sollen Sie das beurteilen, sondern so, wie die
Tatsachen liegen; und so liegen sie.


Nun versuchen Sie, solch eine Wahrheit nicht bloß zu denken,
<references/>
sondern zu empfinden! Sehen Sie, man empfindet sie so: Wenn man
im Herbst draußen geht und sieht den Landmann mit der Sense das
Getreide wegmähen, so empfindet einer, der weiß, um was es sich
handelt im astralischen Leib der Erde, mit dem Wegmähen des
Getreides etwas wie über die Erde hinziehende Gefühle wie von
Wollust, von Freude, von Lust. In der Tat ist es für die ganze Erde
ein Gefühl von Freude, wenn der Schnitter das Getreide bei der
Ernte wegschneidet." {{Lit|{{G|98|119f}}}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
 
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
# Karl Ivelin: ''Die Kinder der Liebe: bewegtes Leben unter der Erde : historisch-romantische Sage aus Bernsteins alten Tagen'', Parzival-Verlag, 1992, ISBN 978-3-9520080-6-5
#Rudolf Steiner: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Erdentwicklung]] [[Kategorie:Lebewesen]] [[Kategorie:Pflanze]]
== Weblinks ==
 
* [https://maps.google.com/maps/ms?om=1&ie=UTF8&hl=de&msa=0&msid=201763994201120485233.00000112782cac9813b59&spn=0.047789,0.078878&t=m&z=14&vpsrc=6&iwloc=0004b5a72f81579249c2e Lageplan des Herzbergs]
 
[[Kategorie:Gilgamesch-Epos]] [[Kategorie:Mysteriendrama]]

Version vom 25. April 2019, 12:13 Uhr

Auf dem Herzberg im österreichschen Burgenland soll nach Rudolf Steiner die Mysterienstätte gelegen haben soll, in der im dritten vorchristlichen Jahrtausend Gilgamesch seine Einweihung empfangen hat.

"Er traf in einer Gegend, die etwa in demselben Gebiete liegt, von dem in der neueren Zeit viel die Rede war, das aber in bezug auf seine sozialen Zustände natürlich sich sehr geändert hat, er traf in dem Gebiete des sogenannten Burgenlandes, über das gestritten worden ist, ob es zu Zisleithanien oder zu Ungarn gehören sollte, in einem Gebiet also des Burgenlandes, ein altes Mysterium. Der Oberpriester dieses Mysteriums wird im Gilgamesch-Epos Xisuthros genannt. Er traf ein altes Mysterium, das eine echte Mysterien-Nachform der alten atlantischen Mysterien war, natürlich in einer Metamorphose, wie das in einer so späten Zeit der Fall sein konnte.

Und in der Tat, in dieser Mysterienstätte wußte man die Erkenntnisfähigkeit des Gilgamesch zu beurteilen, zu würdigen. Man wollte ihm entgegenkommen. Es wurde ihm eine Prüfung auferlegt, die dazumal vielen Schülern der Mysterien auferlegt worden ist. Die Prüfung bestand darin, gewisse Exerzitien zu machen bei vollem Wachsein durch sieben Tage und sieben Nächte. Das ging für ihn nicht. Und so unterwarf er sich denn nur dem Surrogat einer solchen Prüfung. Und dieses Surrogat bestand darin, daß ihm gewisse Substanzen zubereitet wurden, die er in sich aufnahm und durch die er in der Tat eine gewisse Erleuchtung bekam, wenn auch, wie es auf diesem Felde immer der Fall ist, wenn nicht gewisse Ausnahmebedingungen garantiert sind, diese in gewissem Sinne zweifelhaft waren. Aber eine gewisse Erleuchtung war nun bei Gilgamesch vorhanden, eine gewisse Einsicht in die Weltenzusammenhänge, in das geistige Gefüge der Welt. So daß, als Gilgamesch diese Wanderung vollendet hatte und wiederum zurückkehrte, in ihm in der Tat eine hohe geistige Einsicht vorhanden war." (Lit.: GA 233, S. 52f)

Den Namen «Herzberg» dürfte Steiner aus dem Roman «Die Kinder der Liebe» von Karl Ivelin übernommen haben, der Steiner teilweise auch als Vorlage für die mittelalterlichen Szenen in seinem Mysteriendrama «Die Prüfung der Seele» gedient hatte:

"Wenn man die von Wiener-Neustadt über Kirchschlag nach Ungarn führende Straße in Kirchschlag verläßt, um über Bernstein auf einem kürzeren, wenn auch steileren, aber ob der anziehenden Gegend lohnenderen Gebirgsweg ins Bad Tatzmannsdorf zu gelangen, erreicht man in einer Wegstunde oberhalb des Gebirgsdorfes Redlschlag eine der höchsten Gebirgsspitzen des Eisenburger Komitats, den sogenannten "Herzberg" oder die "Redlschlager Höhe", wo die Blicke unwillkürlich gefesselt werden durch das Landschaftsbild, das der westliche Teil des Eisenburger Komitats hier bietet, das Land der Hienzen genannt, das durch seine Großartigkeit zu den schönsten Gebirgslandschaften zählt.

Nach allen Seiten ist die Aussicht gegen Österreich, Steiermark, Krain, Kroatien und das tiefe Ungarn unbeschränkt, und der Genuß, den der Anblick dieser wildromantischen Umgebung gegen Norden, der anmutigen Gefilde mit sanftgedehnten Hügelketten gegen Süden gewährt, entschädigt für die Mühe, die das Ersteigen dieses Gebirgsweges gekostet hat." (Lit.: Ivelin, S 7)

Der Berg liegt am Westrand der pannonischen Tiefebene, wenige Kilometer nördlich von Bernstein bei Redlschlag in den Ausläufern der Buckligen Welt. Der Name «Herzberg» ist zwar in der Gegend weitgehend unbekannt und auch auf alten Karten nicht verzeichnet, konnte aber mittlerweile mit dem an der Landesstraße L104 gelegenen „Steinstückl“ identifiziert werden[1]. Eine gute Sicht auf den Herzberg (833 m) eröffnet sich, wenn man von dem künstlich angelegten „Scheahaufen“ (814 m), der an der Straße zwischen Bernstein und Kirchschlag liegt, Richtung Bernstein blickt[2].

Anmerkungen

  1. Jürg-Hinrich Volkmann: Templer im Burgenland, in Das Goetheanum, Jg. 1992, Seite 568
  2. Wandertipp: Mystische Hügel rund um Bernstein

Literatur

  1. Karl Ivelin: Die Kinder der Liebe: bewegtes Leben unter der Erde : historisch-romantische Sage aus Bernsteins alten Tagen, Parzival-Verlag, 1992, ISBN 978-3-9520080-6-5
  2. Rudolf Steiner: Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes, GA 233 (1991), ISBN 3-7274-2331-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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