Enzian

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Enziane

Clusius-Enzian (Gentiana clusii)

Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Tribus: Gentianeae
Gattung: Enziane
Gentiana
L.

Die Enziane (Gentiana) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Die fast weltweit vorkommenden 300 bis 400 Arten gedeihen vorwiegend in den Gebirgen der gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel, aber auch in den Anden. Einige Arten werden zur Schnapsherstellung und zur Gewinnung von Heilmitteln genutzt. Wenige Arten und Sorten verwendet man als Zierpflanzen.

Beschreibung

Illustration des Ostalpen-Enzian (Gentiana pannonica) aus Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur
Kochscher Enzian(Gentiana acaulis)

Vegetative Merkmale

Enzian-Arten wachsen als ein- bis zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die aufsteigenden bis selbständig aufrechten Stängel sind gerillt oder kantig. Es gibt bei manchen ausdauernden Arten generative und vegetative Sprossachsen.

Die gegenständigen oder selten wirtelig angeordneten Laubblätter stehen in grundständigen Rosetten oder am Stängel verteilt. Die einfachen Blattspreiten besitzen einen glatten Blattrand.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen seiten- oder endständig, einzeln oder meist zu mehreren in zymösen Blütenständen oder manchmal in kleinen Gruppen oder Wirteln.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünf-, selten vier- oder sechs- bis achtzählig mit doppelter Blütenhülle. Die grünen Kelchblätter sind bis etwa der Hälfte ihrer Länge verwachsen. Die Kelchzähne sind faden- bis eiförmig und besitzen einen erhabenen Mittelnerv. Die meist fünf, selten vier oder sechs bis acht Kronblätter sind oft langröhrig, verkehrt-kegelförmig, glocken-, stielteller-, krug- oder selten radförmig (wohl nur bei Gentiana lutea) verwachsen. Meist sind die Kronröhren viel länger als die Kronzipfel. Zwischen den Kronzipfel befinden sich Faltenlappen (Plicae). Die Kronblätter können ganz unterschiedliche Blautöne aufweisen oder sind gelb bis weißlich. Es ist nur ein Kreis mit vier oder fünf, selten vier oder sechs bis acht Staubblättern vorhanden; sie sind mit der Kronröhre verwachsen. Die Staubblätter ragen nicht über die Kronblätter hinaus. Die Staubfäden sind an ihrer Basis mehr oder weniger geflügelt. Die Staubbeutel sind meist frei, selten hängen sie zusammen. Es sind fünf bis zehn Drüsen an der Basis des Fruchtknotens vorhanden. Der sitzende oder an einem langen Gynophor befindliche Fruchtknoten ist oberständig. Der Griffel ist meist kurz und linealisch, oder seltener lang und fadenförmig oder er fehlt. Die Narbenlappen sind frei oder verwachsen, zurückgebogen, meist länglich bis linealisch, selten ausgebreitet und gerundet.

Die Kapselfrüchte sind zylindrisch bis ellipsoid und geflügelt, oder mehr oder weniger schmal verkehrt-eiförmig (schmal ellipsoid bei Gentiana winchuanensis) und enthalten viele Samen. Die Samen können geflügelt oder ungeflügelt sein. Die Samenschale ist winzig netzartig, runzelig oder areolate (= gefeldert).

Ökologie

Bei den meisten Enzian-Arten schließen sich die Blüten bei bewölktem Himmel und kühler Luft, auch bei Erschütterungen durch Hagel, Regen und starkem Wind.

Zur Systematik und zur Verbreitung siehe auch

Zu weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

  • Hansjörg Küster: Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. München 1999, ISBN 3-406-45357-0.

Weblinks

Commons: Enziane (Gentiana) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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