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Er ist mit der Psychologin [[Wikipedia:Susan Carey|Susan Carey]] verheiratet.
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== Kritik am Funktionalismus ==
== Werk ==
=== Kritik am Funktionalismus ===
Blocks Hauptarbeitsgebiet ist die [[Philosophie des Geistes]]. Bekannt geworden ist er insbesondere durch seine Kritik an der Theorie des [[Funktionalismus (Philosophie)|Funktionalismus]]. Der Funktionalismus vertritt die These, dass ein mentaler Zustand nichts anderes sei, als ein funktionaler Zustand des Gehirns. Jeder funktionale Zustand ist dabei dadurch bestimmt, dass er bei einem bestimmten [[Reiz|Input]] einen bestimmten Output ausgibt und in einen anderen funktionalen Zustand übergeht. Funktionale Zustände lassen sich in verschiedenen Systemen realisieren. Viele Funktionalisten gehen daher davon aus, dass sich prinzipiell auch Computer mit [[Bewusstsein]] bauen lassen. Sie müssten nur die gleiche funktionale Architektur haben wie das Gehirn.
Blocks Hauptarbeitsgebiet ist die [[Philosophie des Geistes]]. Bekannt geworden ist er insbesondere durch seine Kritik an der Theorie des [[Funktionalismus (Philosophie)|Funktionalismus]]. Der Funktionalismus vertritt die These, dass ein mentaler Zustand nichts anderes sei, als ein funktionaler Zustand des Gehirns. Jeder funktionale Zustand ist dabei dadurch bestimmt, dass er bei einem bestimmten [[Reiz|Input]] einen bestimmten Output ausgibt und in einen anderen funktionalen Zustand übergeht. Funktionale Zustände lassen sich in verschiedenen Systemen realisieren. Viele Funktionalisten gehen daher davon aus, dass sich prinzipiell auch Computer mit [[Bewusstsein]] bauen lassen. Sie müssten nur die gleiche funktionale Architektur haben wie das Gehirn.


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Block stellt sich vor, dass die chinesische Regierung ein groß angelegtes Funktionalismusexperiment durchführt. Jeder der 1,3 Milliarden Chinesen bekäme ein Funkgerät, mit dem er andere Chinesen kontaktieren kann. Koordiniert würde das Ganze über riesige Scheinwerfer, die Kommandos an die Wolkendecke projizieren. Ein solches System aus Chinesen, Funkgeräten und Scheinwerfern könnte, so Block, zumindest für eine kurze Zeit jeden funktionalen Zustand realisieren, den auch ein Mensch realisieren kann. Dennoch wäre es laut Block vollkommen absurd, anzunehmen, dass ein solches System mentale Zustände hätte. Daraus folgert er, dass funktionale und mentale Zustände nicht identisch sein können.
Block stellt sich vor, dass die chinesische Regierung ein groß angelegtes Funktionalismusexperiment durchführt. Jeder der 1,3 Milliarden Chinesen bekäme ein Funkgerät, mit dem er andere Chinesen kontaktieren kann. Koordiniert würde das Ganze über riesige Scheinwerfer, die Kommandos an die Wolkendecke projizieren. Ein solches System aus Chinesen, Funkgeräten und Scheinwerfern könnte, so Block, zumindest für eine kurze Zeit jeden funktionalen Zustand realisieren, den auch ein Mensch realisieren kann. Dennoch wäre es laut Block vollkommen absurd, anzunehmen, dass ein solches System mentale Zustände hätte. Daraus folgert er, dass funktionale und mentale Zustände nicht identisch sein können.


== Kritik am Turing Test ==
=== Zugangsbewusstsein und phänomenales Bewusstsein ===
In dem Artikel ''Psychologism and Behaviourism'' aus dem Jahr 1981 hat Block zudem eine einflussreiche Kritik am [[Wikipedia:Turingtest|Turingtest]] formuliert. Der Turingtest wurde von dem Computerpionier [[Wikipedia:Alan Turing|Alan Turing]] entwickelt, um ein [[Kriterium]] für die Frage zu bieten, unter welchen Voraussetzungen einem Computer eine dem Menschen ebenbürtige Denkleistung zugesprochen werden könne. Turing erklärte, dass ein Computer genau dann denken könne, wenn er in einem [[Wikipedia:Chat|Chat]] mit einem menschlichen Partner diesen darüber hinwegtäuschen kann, dass er lediglich ein Computer ist.
 
Ned Blocks Unterscheidung zwischen ''access consciousness'' (Zugangsbewusstsein) und ''pheonomenal consciousness'' (phänomenales Bewusstsein) ist von [[Bernard Baars]] [[Theorie des globalen Arbeitsraums]] beeinflusst.<ref>Ned Block: ''On a Confusion about a Function of Consciousness.'' In: ''The Behavioral and Brain Sciences'', 1995.</ref> Das '''Zugangsbewusstsein''' ist durch die Merkmale charakterisiert, die Baars in seinem ''Global Workspace Model'' beschreibt. So ist sich eine Person ihrer Angst im Sinne des Zugangsbewusstseins bewusst, wenn sie etwa sagen kann „Ich habe Angst“ oder auf ihre Angst als expliziten Gedächtnisinhalt zurückgreifen kann. Als '''phänomenales Bewusstsein''' gilt hingegen der Erlebnisgehalt des Bewusstseins, etwa das subjektive Erleben von Angst. Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins deckt sich daher weitgehend mit dem Begriff der [[Qualia]]. Akzeptiert man Blocks Unterscheidung, so ergeben sich zugleich Erklärungsgrenzen von Baars’ Modell. Die ''Global Workspace Theory'' kann allenfalls eine Erklärung für das Zugangsbewusstsein bieten, ein Erklärungsansatz für das phänomenale Bewusstsein wird nicht geliefert.
 
=== Kritik am Turing Test ===
In dem Artikel ''Psychologism and Behaviourism'' aus dem Jahr 1981 hat Block zudem eine einflussreiche Kritik am [[Turingtest]] formuliert. Der Turingtest wurde von dem Computerpionier [[Wikipedia:Alan Turing|Alan Turing]] entwickelt, um ein [[Kriterium]] für die Frage zu bieten, unter welchen Voraussetzungen einem Computer eine dem Menschen ebenbürtige Denkleistung zugesprochen werden könne. Turing erklärte, dass ein Computer genau dann denken könne, wenn er in einem [[Wikipedia:Chat|Chat]] mit einem menschlichen Partner diesen darüber hinwegtäuschen kann, dass er lediglich ein Computer ist.


Block ist der Meinung, dass auch nichtdenkende Systeme den Turingtest bestehen könnten. Für die Frage nach dem Denken komme es auch auf die interne Struktur des Systems an und nicht nur auf seinen [[Verhalten|behavioralen]] Output. Dies versucht Block zu zeigen, indem er sich das Computersystem ''Blockhead'' vorstellt, das den Turingtest erfolgreich besteht. Block argumentiert, dass in einer [[natürliche Sprache|natürlichen Sprache]] und in endlicher Zeit auch nur endlich viele Gesprächsverläufe möglich seien. Das Blockheadsystem soll nun jeden möglichen Gesprächsverlauf gespeichert haben und bei Bedarf einfach aus seiner [[Wikipedia:Datenbank|Datenbank]] abrufen. Ein solches System könnte den Turingtest bestehen, ohne auch nur über einen Funken [[Intelligenz]] oder Denkvermögen zu verfügen. Block postuliert nicht, dass das Blockheadsystem praktisch realisierbar sei. Er will nur zeigen, dass ein System kohärent vorstellbar ist, das den Turingtest besteht und dennoch nicht denken kann.
Block ist der Meinung, dass auch nichtdenkende Systeme den Turingtest bestehen könnten. Für die Frage nach dem Denken komme es auch auf die interne Struktur des Systems an und nicht nur auf seinen [[Verhalten|behavioralen]] Output. Dies versucht Block zu zeigen, indem er sich das Computersystem ''Blockhead'' vorstellt, das den Turingtest erfolgreich besteht. Block argumentiert, dass in einer [[natürliche Sprache|natürlichen Sprache]] und in endlicher Zeit auch nur endlich viele Gesprächsverläufe möglich seien. Das Blockheadsystem soll nun jeden möglichen Gesprächsverlauf gespeichert haben und bei Bedarf einfach aus seiner [[Wikipedia:Datenbank|Datenbank]] abrufen. Ein solches System könnte den Turingtest bestehen, ohne auch nur über einen Funken [[Intelligenz]] oder Denkvermögen zu verfügen. Block postuliert nicht, dass das Blockheadsystem praktisch realisierbar sei. Er will nur zeigen, dass ein System kohärent vorstellbar ist, das den Turingtest besteht und dennoch nicht denken kann.


== Literatur ==
Ein jüngster Einwand gegen das Blockhead-Argument stammt Hanoch Ben-Yami (2005), der zustimmt, dass Blocks Maschine keine Intelligenz hat, aber ihre Antworten mit einem poetischen Dialog vergleicht, in dem ein Mann romantische Poesie flüstert, um sie seiner Möchtegern-Geliebten vorzutragen, und sie nur das beantwortet, was ihr von ihren Programmierern im Voraus gesagt wurde.<ref>Hanoch Ben-Yami: ''Behaviorism and Psychologism: Why Block's Argument Against Behaviorism is Unsound'', in: Philosophical Psychology, 18 (2), 2005, pp. 179–186, {{doi|10.1080/09515080500169470}}</ref>
=== Herausgeberschaft ===
 
== Publikationen ==
=== als Herausgeber ===
* ''Readings in the Philosophy of Psychology Volume 1'', Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748767
* ''Readings in the Philosophy of Psychology Volume 1'', Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748767
* ''Readings in the Philosophy of Psychology Volume 2'', Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748774
* ''Readings in the Philosophy of Psychology Volume 2'', Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748774
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* ''Anti-Reductionism Slaps Back'', in: ''Mind, Causation, World,  Philosophical Perspectives 11'', 1997 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/AntiReductionism.pdf pdf]
* ''Anti-Reductionism Slaps Back'', in: ''Mind, Causation, World,  Philosophical Perspectives 11'', 1997 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/AntiReductionism.pdf pdf]
* ''What is Functionalism?'', in: ''The Encyclopedia of Philosophy Supplement'', Macmillan, 1996.
* ''What is Functionalism?'', in: ''The Encyclopedia of Philosophy Supplement'', Macmillan, 1996.
* ''On a Confusion about a Function of Consciousness'', in: ''The Behavioral and Brain Sciences'', 1995, [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/1995_Function.pdf pdf]
* ''On a Confusion about a Function of Consciousness'', in: ''The Behavioral and Brain Sciences'', 1995 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/1995_Function.pdf pdf]
* ''Psychologism and Behaviourism'' in: ''Philosophical Review'', 1981
* ''Psychologism and Behaviourism'' in: ''Philosophical Review'', 1981 [https://pdfs.semanticscholar.org/ccce/8b397f5a9feb13d40338559d94b908ee64a7.pdf pdf] [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/Psychologism.htm html]
* ''Troubles with Functionalism'', in: ''Perception and Cognition'', University of Minnesota Press, Minneapolis 1978 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/1978.troubles.with.f.pdf pdf] [https://conservancy.umn.edu/bitstream/handle/11299/185298/9_12Block.pdf?sequence=1&isAllowed=y pdf(2)]
* ''Troubles with Functionalism'', in: ''Perception and Cognition'', University of Minnesota Press, Minneapolis 1978 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/1978.troubles.with.f.pdf pdf] [https://conservancy.umn.edu/bitstream/handle/11299/185298/9_12Block.pdf?sequence=1&isAllowed=y pdf(2)]
* ''Two Neural Correlates of Consciousness'', in: ''Trends in Cognitive Sciences'' '''9''', No. 2 (February 2005), 46-52 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/final_revised_proof.pdf pdf]
* ''Two Neural Correlates of Consciousness'', in: ''Trends in Cognitive Sciences'' '''9''', No. 2 (February 2005), 46-52 [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/papers/final_revised_proof.pdf pdf]
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* [http://www.nyu.edu/gsas/dept/philo/faculty/block/ Blocks Homepage an der NYU]
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== Einzelnachweise ==
<references />


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Version vom 14. September 2018, 07:44 Uhr

Ned Block (2011)

Ned Joel Block (* 1942 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Philosoph und Professor an der New York University.

Leben

Block erwarb seinen Doctor of Philosophy (PhD) 1966 an der Harvard University. Seit 1996 hat er einen Lehrstuhl für Philosophie und Psychologie an der New York University inne. Block war Präsident der Society for Philosophy and Psychology und der Association for the Scientific Study of Consciousness. 2004 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen. 2013 erhielt er den Jean-Nicod-Preis.

Er ist mit der Psychologin Susan Carey verheiratet.

Werk

Kritik am Funktionalismus

Blocks Hauptarbeitsgebiet ist die Philosophie des Geistes. Bekannt geworden ist er insbesondere durch seine Kritik an der Theorie des Funktionalismus. Der Funktionalismus vertritt die These, dass ein mentaler Zustand nichts anderes sei, als ein funktionaler Zustand des Gehirns. Jeder funktionale Zustand ist dabei dadurch bestimmt, dass er bei einem bestimmten Input einen bestimmten Output ausgibt und in einen anderen funktionalen Zustand übergeht. Funktionale Zustände lassen sich in verschiedenen Systemen realisieren. Viele Funktionalisten gehen daher davon aus, dass sich prinzipiell auch Computer mit Bewusstsein bauen lassen. Sie müssten nur die gleiche funktionale Architektur haben wie das Gehirn.

In dem 1978 veröffentlichten Aufsatz Troubles with Functionalism argumentierte Block gegen den Funktionalismus. Mittels eines Gedankenexperiments versuchte er, sich eine Situation vorzustellen, in der ein System die gleiche funktionale Architektur hat, wie ein Mensch, aber dennoch kein Bewusstsein. Wenn ein solches System existieren könnte, dürften funktionale Zustände nicht identisch sein mit mentalen Zuständen.

Block stellt sich vor, dass die chinesische Regierung ein groß angelegtes Funktionalismusexperiment durchführt. Jeder der 1,3 Milliarden Chinesen bekäme ein Funkgerät, mit dem er andere Chinesen kontaktieren kann. Koordiniert würde das Ganze über riesige Scheinwerfer, die Kommandos an die Wolkendecke projizieren. Ein solches System aus Chinesen, Funkgeräten und Scheinwerfern könnte, so Block, zumindest für eine kurze Zeit jeden funktionalen Zustand realisieren, den auch ein Mensch realisieren kann. Dennoch wäre es laut Block vollkommen absurd, anzunehmen, dass ein solches System mentale Zustände hätte. Daraus folgert er, dass funktionale und mentale Zustände nicht identisch sein können.

Zugangsbewusstsein und phänomenales Bewusstsein

Ned Blocks Unterscheidung zwischen access consciousness (Zugangsbewusstsein) und pheonomenal consciousness (phänomenales Bewusstsein) ist von Bernard Baars Theorie des globalen Arbeitsraums beeinflusst.[1] Das Zugangsbewusstsein ist durch die Merkmale charakterisiert, die Baars in seinem Global Workspace Model beschreibt. So ist sich eine Person ihrer Angst im Sinne des Zugangsbewusstseins bewusst, wenn sie etwa sagen kann „Ich habe Angst“ oder auf ihre Angst als expliziten Gedächtnisinhalt zurückgreifen kann. Als phänomenales Bewusstsein gilt hingegen der Erlebnisgehalt des Bewusstseins, etwa das subjektive Erleben von Angst. Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins deckt sich daher weitgehend mit dem Begriff der Qualia. Akzeptiert man Blocks Unterscheidung, so ergeben sich zugleich Erklärungsgrenzen von Baars’ Modell. Die Global Workspace Theory kann allenfalls eine Erklärung für das Zugangsbewusstsein bieten, ein Erklärungsansatz für das phänomenale Bewusstsein wird nicht geliefert.

Kritik am Turing Test

In dem Artikel Psychologism and Behaviourism aus dem Jahr 1981 hat Block zudem eine einflussreiche Kritik am Turingtest formuliert. Der Turingtest wurde von dem Computerpionier Alan Turing entwickelt, um ein Kriterium für die Frage zu bieten, unter welchen Voraussetzungen einem Computer eine dem Menschen ebenbürtige Denkleistung zugesprochen werden könne. Turing erklärte, dass ein Computer genau dann denken könne, wenn er in einem Chat mit einem menschlichen Partner diesen darüber hinwegtäuschen kann, dass er lediglich ein Computer ist.

Block ist der Meinung, dass auch nichtdenkende Systeme den Turingtest bestehen könnten. Für die Frage nach dem Denken komme es auch auf die interne Struktur des Systems an und nicht nur auf seinen behavioralen Output. Dies versucht Block zu zeigen, indem er sich das Computersystem Blockhead vorstellt, das den Turingtest erfolgreich besteht. Block argumentiert, dass in einer natürlichen Sprache und in endlicher Zeit auch nur endlich viele Gesprächsverläufe möglich seien. Das Blockheadsystem soll nun jeden möglichen Gesprächsverlauf gespeichert haben und bei Bedarf einfach aus seiner Datenbank abrufen. Ein solches System könnte den Turingtest bestehen, ohne auch nur über einen Funken Intelligenz oder Denkvermögen zu verfügen. Block postuliert nicht, dass das Blockheadsystem praktisch realisierbar sei. Er will nur zeigen, dass ein System kohärent vorstellbar ist, das den Turingtest besteht und dennoch nicht denken kann.

Ein jüngster Einwand gegen das Blockhead-Argument stammt Hanoch Ben-Yami (2005), der zustimmt, dass Blocks Maschine keine Intelligenz hat, aber ihre Antworten mit einem poetischen Dialog vergleicht, in dem ein Mann romantische Poesie flüstert, um sie seiner Möchtegern-Geliebten vorzutragen, und sie nur das beantwortet, was ihr von ihren Programmierern im Voraus gesagt wurde.[2]

Publikationen

als Herausgeber

  • Readings in the Philosophy of Psychology Volume 1, Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748767
  • Readings in the Philosophy of Psychology Volume 2, Cambridge, Harvard University Press, 1980, ISBN 978-0674748774
  • The Nature of Consciousness: Philosophical Debates MA, MIT Press, 1997, ISBN 978-0262023993

Wichtige Aufsätze

  • Anti-Reductionism Slaps Back, in: Mind, Causation, World, Philosophical Perspectives 11, 1997 pdf
  • What is Functionalism?, in: The Encyclopedia of Philosophy Supplement, Macmillan, 1996.
  • On a Confusion about a Function of Consciousness, in: The Behavioral and Brain Sciences, 1995 pdf
  • Psychologism and Behaviourism in: Philosophical Review, 1981 pdf html
  • Troubles with Functionalism, in: Perception and Cognition, University of Minnesota Press, Minneapolis 1978 pdf pdf(2)
  • Two Neural Correlates of Consciousness, in: Trends in Cognitive Sciences 9, No. 2 (February 2005), 46-52 pdf

Weblinks

Commons: Ned Block - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Ned Block: On a Confusion about a Function of Consciousness. In: The Behavioral and Brain Sciences, 1995.
  2. Hanoch Ben-Yami: Behaviorism and Psychologism: Why Block's Argument Against Behaviorism is Unsound, in: Philosophical Psychology, 18 (2), 2005, pp. 179–186, doi:10.1080/09515080500169470


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