Syphilis

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"Durch besondere Verhältnisse, namentlich dadurch, daß in den neueren Jahrhunderten die sogenannten zivilisierten Völker mehr mit den wilden Völkern zusammengekommen sind, hat sich zuerst durch eine Vermischung, durch eine geschlechtliche Vermischung der zivilisierten mit den wilden Völkern das herausgebildet, was die syphilitischen Erkrankungen sind (analog bei Aids heute, Zusatz von Urs Schwendener). Eine Ansteckung kann nur dann entstehen, wenn die Haut irgendwo dünn ist, daß der Ansteckungsstoff durchkommen kann. Daraus können Sie ersehen, daß der syphilitische Ansteckungsstoff zunächst irgendwo entstehen muß, wo fremde Blutgegensätze zusammenkommen. Und dann natürlich pflanzt sich das Gift weiter fort." (Lit.: GA 348, Seite 328).

Bei der Syphilis handelt es sich um eine Geschlechtskrankheit, die unbehandelt oft noch Jahrzehnte nach der eigentlichen Ansteckung zum Tode führen kann.

Wie Rudolf Steiner referiert, entstammt diese Erkrankung ursprünglich also einer ungewöhnlichen geschlechtlichen Mischung vorher getrennter Völker. Diese ist für gewöhnlich hochinfektiös.

Entsprechend kam es nach der Entdeckung Amerikas durch Christopher Kolumbus durch den Kontakt der lange voneinander geschiedenen Völkerschaften Europas und Amerikas in Spanien und Portugal und weiteren Seefahrervölkern zu regelrechten Syphilisepidemien.

Eine scheinbar geheilte Syphilis kann auch später wieder aufflackern, wenn sie nicht wirklich kuriert ist:

"Es wird tatsächlich davon abhängen, daß der scheinbar kurierte Syphiliskranke — und jeder Syphiliskranke ist zunächst nur scheinbar kuriert, weil es ganz davon abhängt, ob die Krankheit wiederum aufflackern kann durch irgendwelche spätere Veranlassung, und jede scheinbar geheilte Syphilis kann unter Umständen wieder später aufflackern — seinen Organismus überhaupt zu etwas anderem gemacht hat als ein Nichtsyphiliskranker. Er hat eine andere Konstitution, und es muß darauf ausgegangen werden, daß diese andere Konstitution auch wirklich unterhalten wird für das künftige Leben, sonst erweist sie sich einfach gewissen Attacken des gewöhnlichen Lebens gegenüber als zu schwach, und es kann die Syphilis wieder aufflackern." (Lit.: GA 314, S. 175).

Als wirksame Mittel gelten in der anthroposophischen Medizin gegen die luetischen (syphilitischen) Erkrankungen neben den heute üblichen Antibiotika noch potenzierte Mercurius-Präparate, Arsen-Präparate und Zubereitungen aus Astragalus.

Literatur

  • Rudolf Steiner: Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre, GA 348, Dornach 1983
  • Rudolf Steiner: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene, GA 314, Dornach 2010
  • Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst, GA 316, Dornach 2008
  • Henning Schramm: Heilmittel der anthroposophischen Medizin. Grundlagen - Arzneimittelporträts - Anwendung, Elsevier/Urban & Fischer, München 2009