Pitris und Bibliothek:Goethe/Gespräche/1829/1175: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Pitris''' oder ''Väter'' sind nach indisch-theosophischer Auffassung die Vorläufer des Menschen während der alten [[Alter Mond|Mond-]] und [[Alte Sonne|Sonnenentwicklung]]. Sie werden entsprechend genauer als [[Lunarpitris]] bzw. [[Solarpitris]] charakterisiert und stehen heute auf der Stufe der [[Engel]] bzw. [[Erzengel]].
==== 1175. ====


[[H.P. Blavatsky]] führt zu den Pitris unter anderem aus: "Die Pitris, das habe ich gezeigt kommen von der lunaren Kette. Sie gebären die Menschheit, denn nachdem sie selbst zu den ersten Menschen geworden waren, brachten sie weitere Menschen dadurch zur Welt, daß sie ihren Schatten, ihr astrales Selbst aus sich heraus entwickelten." {{Lit|H.P. Blavatsky, Die Geheimlehre, S. 437}}. Weiter werden Pitris bei ihr so definiert: "''Väter''; Wesen, die über dem Bereich des Menschen stehen und in zwei Hauptarten unterteilt werden: die lunaren und die solaren Pitris." (Geheimlehre, S. 753). Allerdings gibt H.P. Blavatsky zu, daß "die Lehre '''planetarischer''' und '''terristrischer Pitris''' im alten Indien ebenso wie heute nur im letzten Augenblicke der Initiation ganz enthüllt" {{Lit|H.P. Blavatsky, Isis Entschleiert, Band II, S. 114}} wird, "und nur den Adepten höherer Grade" (Isis entschleiert, Band II, S. 114).
=== 1829, Ende Januar. ===


Auch Rudolf Steiner spricht von den Pitris und referiert diese Sichtweise zustimmend in [[GA 93a]], „Grundelemente der Esoterik“, Vortrag vom 1.10.1905. Er sagte dort ausdrücklich: "Wenn der Mensch durch alles hindurchgegangen ist, dann ist er imstande ein Pitri zu werden. Die nächste, noch höhere Stufe, die man nur noch nennen kann, sind die eigentlichen Götter.
== Mit Johann Peter Eckermann ==


So haben wir also sieben Stufen von Wesenheiten: Erstens die [[Götter]], zweitens ''Pitris'', drittens [[Nirmanakaya]]s, viertens [[Bodhisattva]]s, fünftens reine Menschen, sechstens [[Menschen]], siebentens [[Elementarwesen]]. Das ist die Reihenfolge von der Helena Petrovna Blavatsky spricht." {{GZ||93a|55}}.
Ich bin jetzt mehr bei Goethe, als je; seit vierzehn Tagen esse ich jeden Mittag mit ihm allein und erquicke mich an seinen himmlischen Gesprächen. In den letzten Tagen hat Goethe sich einige Male nach Ihnen [Auguste Kladzig] erkundigt, welches ich Ihnen sagen muß. Er erzählte mir nämlich, daß der »Faust« in Braunschweig auf die Bühne gebracht worden und zeigte mir einen Brief von Klingemann, worin dieser schrieb, mit wie großem Beifalle das Stück aufgenommen und wie die drei Hauptfiguren – Faust, Mephistopheles und das Gretchen – nach der Vorstellung herausgerufen wurden. Da das Stück nun sich über alle deutsche Bühnen verbreiten wird, und wir es auch hier hoffentlich bald sehen werden, so sprachen wir über die Besetzung. La Roche gaben wir den Mephistopheles und freuten uns, daß dieser bedeutende Künstler eine neue Gelegenheit fände, sein Studium und Talent auf eine Rolle zu verwenden, die ihm zur Entwickelung seiner Kräfte die reichsten Anlässe giebt. Über Faust und Gretchen waren wir nicht entschieden. »Es ist schade,« sagte Goethe, »daß die Kladzig als Künstlerin nicht ausgebildet genug ist; sie ist schön, sie hat den Wuchs, sie hat die Jugend: das wäre ein Gretchen!« – »Ja,« sagte ich, »es ist schade!« Ich sagte keine Silbe weiter, aber in meinem Innern wirkten Goethes Worte fort, und ich freute mich, daß er Ihrer gedachte.<br><br>
 
Es gibt demzufolge, also sowohl solare, lunare, als auch '''irdische Pitris'''.
Als irdische Pitris werden zuweilen auch '''Vater''' [[Christian Rosenkreutz]] und [[Rudolf Steiner]], der Begründer der [[Anthroposophie]], angesehen.
== Literatur ==
 
*H.P. Blavatsky: Isis entschleiert, Band II;
*H.P. Blavatsky: Die Geheimlehre, Adyar Studienausgabe;
*Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik (GA 93a);
*Michael Heinen-Anders: Zu Klaus J. Brackers "Überlegungen zu Spekulationen über die Individualität Rudolf Steiners", in NOVALIS 2/1999, S. 57;
*Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010;
*Hermann Keimeyer: Wie findet man die Meister in höheren Welten?, 2 Bände, Überlingen 2004/2005
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Audioartikel|Pitris}}
 
[[Kategorie:Theosophie]] [[Kategorie:Anthroposophie]]

Aktuelle Version vom 13. Juni 2009, 19:46 Uhr

1175.

1829, Ende Januar.

Mit Johann Peter Eckermann

Ich bin jetzt mehr bei Goethe, als je; seit vierzehn Tagen esse ich jeden Mittag mit ihm allein und erquicke mich an seinen himmlischen Gesprächen. In den letzten Tagen hat Goethe sich einige Male nach Ihnen [Auguste Kladzig] erkundigt, welches ich Ihnen sagen muß. Er erzählte mir nämlich, daß der »Faust« in Braunschweig auf die Bühne gebracht worden und zeigte mir einen Brief von Klingemann, worin dieser schrieb, mit wie großem Beifalle das Stück aufgenommen und wie die drei Hauptfiguren – Faust, Mephistopheles und das Gretchen – nach der Vorstellung herausgerufen wurden. Da das Stück nun sich über alle deutsche Bühnen verbreiten wird, und wir es auch hier hoffentlich bald sehen werden, so sprachen wir über die Besetzung. La Roche gaben wir den Mephistopheles und freuten uns, daß dieser bedeutende Künstler eine neue Gelegenheit fände, sein Studium und Talent auf eine Rolle zu verwenden, die ihm zur Entwickelung seiner Kräfte die reichsten Anlässe giebt. Über Faust und Gretchen waren wir nicht entschieden. »Es ist schade,« sagte Goethe, »daß die Kladzig als Künstlerin nicht ausgebildet genug ist; sie ist schön, sie hat den Wuchs, sie hat die Jugend: das wäre ein Gretchen!« – »Ja,« sagte ich, »es ist schade!« Ich sagte keine Silbe weiter, aber in meinem Innern wirkten Goethes Worte fort, und ich freute mich, daß er Ihrer gedachte.