Antaios und Hyperion (Titan): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Herakles Antaios Louvre G103.jpg|thumb|[[Herakles]] und Antaios, [[Wikipedia:Krater (Gefäß)|Krater]] von [[Wikipedia:Euphronios|Euphronios]], [[Wikipedia:515 v. Chr.|515]]-[[Wikipedia:510 v. Chr.|510 v. Chr.]], [[Wikipedia:Louvre|Louvre]] (G 103)]]
'''Hyperion''' ({{ELSalt|Ὑπερίων}}, ''Sohn der Höhe'', ''der Obere''), Sohn des [[Uranos]] (''Himmel'') und der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] (''Erde''), ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] einer der [[Titan (Mythologie)|Titanen]].
[[Datei:Antonio del Pollaiolo - Ercole e Anteo.jpg|thumb|[[Wikipedia:Antonio Pollaiuolo|Antonio Pollaiuolo]], Ercole ed Anteo]]


'''Antaios''' oder ''Antäus'' ({{ELSalt|Ἀνταῖος}}, [[Latein|lat.]] Antaeus, von {{polytonisch|άντάω}}, ''antao''= ich trete entgegen, ich begegne), der Erdensohn, ist ein [[Riese]] aus der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]].
== Mythen ==
Seine Schwester und Gemahlin war die Titanin [[Theia]], auch Euryphaessa (die ''weithin Leuchtende'') oder Aithra (''die Strahlende'') genannt. Mit ihr zeugte er den Sonnengott [[Helios]], die Mondgöttin [[Selene]] und die Göttin der Morgenröte, [[Eos (Mythologie)|Eos]].<br>Helios wiederum trug bereits bei [[Wikipedia:Homer|Homer]] ebenfalls den Beinamen ''Hyperion''; hier verschmelzen die Überlieferungen, weshalb man auch in seiner Mutter die Mondgöttin und in seinem Vater den Sonnengott selbst sehen kann<ref>[[Wikipedia:Karl Kerényi|Karl Kerényi]]: ''Die Mythologie der Griechen'', Bd. I: ''Die Götter- und Menschheitsgeschichten''. dtv, München 1984, S. 152f. ISBN 3-423-01345-1</ref>.


Er war der Sohn des [[Poseidon]] und der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] mit nahezu unbezwingbarer Stärke. Beheimatet war er in [[Wikipedia:Libyen|Libyen]] und er maß über 60 [[Wikipedia:Alte Maße und Gewichte (Antike)#Griechisches System|griechische Ellen]] (28,44&nbsp;m). Er pflegte alle vorbeiziehenden Reisenden zu zwingen, mit ihm zu kämpfen - und er gewann stets. Aus den Schädeln der Unterlegenen fertigte er für seinen Vater [[Poseidon]] einen Tempel. Antaios lebte in seiner Höhle oder in der Stadt Tingis, die er einst selbst errichtet haben soll, und jagte Fremde, Löwen (die er verspeiste) und Einwohner ''seines'' Landes: Als der Held [[Herakles]] auf den Riesen traf, wurde auch er von Antaios zum Kampf herausgefordert; es war ein ungleicher Kampf, da Antaios immer wieder aus der Erde neue Kraft erhielt. Herakles erkannte während des nahezu aussichtslosen Kampfes, dass die Stärke des Riesen von seiner Mutter Gaia, der Erde, kommen musste, hob ihn weg von der Erde in die Luft und erwürgte den seiner Kräfte beraubten Antaios dort.
Der antike Geschichtsschreiber [[Wikipedia:Diodor|Diodor]] nennt außer der (von [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] hergeleiteten) Genealogie auch eine Variante, in welcher die Gattin des Hyperion Basileia (Königin) oder Méter megále (große Mutter) heißt. Aus Neid auf den Kindersegen des Geschwisterpaares verschworen sich die anderen Titanen, warfen Hyperion in den Tartarus, warfen Helios in den Fluss [[Wikipedia:Eridanus (Mythologie)|Eridanos]].Später entwischte Hyperion aus dem Tartarus und rächte sich an den anderen Titanen, indem er ihre sterblichen Kinder gnadenlos erschlug.<br>In einer anderen Deutung der Titanengeschichte Hesiods durch Diodor war Hyperion der Sohn eines [[Wikipedia:Kureten (Mythologie)|Kureten]] und der Titaia; als erster Astronom wurde er später Vater von Sonne und Mond genannt.
 
Als seine Mutter [[Gaia]] ihnen den Auftrag gab, [[Uranus (Mythologie)|Uranus]] zu entmannen, hielt er mit seinen Brüdern [[Krios]], [[Koios]] und [[Iapetos]] ihren Vater fest. [[Kronos]] entmannte ihn dann mit einer Sichel. Da Hyperion den Vater im Osten festhielt wurde Hyperion zum Titan des Osten bzw. zum Titan des östlichen Himmels.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.theoi.com/Titan/TitanHyperion.html|titel=HYPERION: Greek Titan god of light|hrsg=Theoi Project, Aaron J. Atsma, New Zealand|datum=|zugriff=2013-12-07}}</ref>
Nach einer weiteren Sage war Hyperion wütend, dass die Titanen erst später auf die Welt gekommen waren. Deshalb warf er Tartaros in einen Teil der Unterwelt, der so tief war, dass man ihn nach Tartaros benannte.
 
== Stammbaum der Titanen ==
{{Stammbaum Titanen}}
 
== Namensträger ==
Nach dem Titanen wurden unter anderem ein [[Wikipedia:Hyperion (Mond)|Saturnmond]] und der [[Wikipedia:Hyperion (Baum)|höchste bekannte Baum]] der Erde benannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Hans Bonnet: ''Antaios'', in: ''Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte'', Hamburg 2000 ISBN 3-937872-08-6 S. 38f.
* {{Roscher|1,2|2842||Hyperion 1)|Paul Weizsäcker|}}
* {{RE|IX,1|287|288|Hyperion 2|[[Wikipedia:Otto Jessen (Philologe)|Otto Jessen]]|}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


== Weblinks ==
{{Navigationsleiste Titanen (Griechische Mythologie)}}
{{Commonscat|Antaeus|Antaios}}
[http://de.wikisource.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die_%28Streckfu%C3%9F_1876%29/Inferno#cite_note-430 Göttliche_Komödie_(Streckfuß_1876)/Inferno]
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Version vom 18. August 2018, 01:33 Uhr

Hyperion (griech. Ὑπερίων, Sohn der Höhe, der Obere), Sohn des Uranos (Himmel) und der Gaia (Erde), ist in der griechischen Mythologie einer der Titanen.

Mythen

Seine Schwester und Gemahlin war die Titanin Theia, auch Euryphaessa (die weithin Leuchtende) oder Aithra (die Strahlende) genannt. Mit ihr zeugte er den Sonnengott Helios, die Mondgöttin Selene und die Göttin der Morgenröte, Eos.
Helios wiederum trug bereits bei Homer ebenfalls den Beinamen Hyperion; hier verschmelzen die Überlieferungen, weshalb man auch in seiner Mutter die Mondgöttin und in seinem Vater den Sonnengott selbst sehen kann[1].

Der antike Geschichtsschreiber Diodor nennt außer der (von Hesiod hergeleiteten) Genealogie auch eine Variante, in welcher die Gattin des Hyperion Basileia (Königin) oder Méter megále (große Mutter) heißt. Aus Neid auf den Kindersegen des Geschwisterpaares verschworen sich die anderen Titanen, warfen Hyperion in den Tartarus, warfen Helios in den Fluss Eridanos.Später entwischte Hyperion aus dem Tartarus und rächte sich an den anderen Titanen, indem er ihre sterblichen Kinder gnadenlos erschlug.
In einer anderen Deutung der Titanengeschichte Hesiods durch Diodor war Hyperion der Sohn eines Kureten und der Titaia; als erster Astronom wurde er später Vater von Sonne und Mond genannt.

Als seine Mutter Gaia ihnen den Auftrag gab, Uranus zu entmannen, hielt er mit seinen Brüdern Krios, Koios und Iapetos ihren Vater fest. Kronos entmannte ihn dann mit einer Sichel. Da Hyperion den Vater im Osten festhielt wurde Hyperion zum Titan des Osten bzw. zum Titan des östlichen Himmels.[2] Nach einer weiteren Sage war Hyperion wütend, dass die Titanen erst später auf die Welt gekommen waren. Deshalb warf er Tartaros in einen Teil der Unterwelt, der so tief war, dass man ihn nach Tartaros benannte.

Stammbaum der Titanen

Chaos------>Gaia------>Uranos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Göttergeschlechtder Titanen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Okeanos
 
 
Kreios
 
 
Hyperion
 
 
Theia
 
 
Themis
 
 
Phoibe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kronos
 
Koios
 
Iapetos
 
Rhea
 
Mnemosyne
 
Tethys
 
 


Namensträger

Nach dem Titanen wurden unter anderem ein Saturnmond und der höchste bekannte Baum der Erde benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen, Bd. I: Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, München 1984, S. 152f. ISBN 3-423-01345-1
  2. HYPERION: Greek Titan god of light. Theoi Project, Aaron J. Atsma, New Zealand, abgerufen am 7. Dezember 2013.


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