Chemische Bindung und Kunstpädagogik: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''chemische Bindung''' verbindet [[Atom]]e oder [[Ion]]en zu [[Molekül]]en bzw. [[Chemische Verbindung|chemischen Verbindungen]], die [[Energie|energetisch]] stabiler sind als die getrennten Bestandteile. Sie beruht auf der [[Wechselwirkung]] der [[Elektron]]en aus der äußersten [[Elektronenschale]] der an der Bindung beteiligten Atome.
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== Grundlagen ==
[[Datei:Children painting 04707 neat.jpg|mini|Malende Kinder]]
'''Kunstpädagogik''' oder '''Kunstvermittlung''' als Sammelbegriff befasst sich mit unterschiedlichen Praktiken und Theorien an der Schnittstelle zwischen den Künsten und der [[Pädagogik]], in denen Menschen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen über die Künste informiert werden, sich darüber austauschen oder mit eigenen gestalterischen Prozessen reagieren. Der Begriff Kunstpädagogik bezieht sich mehrheitlich auf Situationen im Kunstunterricht an Schulen, wobei der Begriff Kunstvermittlung sich hauptsächlich auf Vermittlung in [[Museum|Museen]], Ausstellungen und Kunsträume bezieht.


Atome bestehen nach heutiger [[naturwissenschaft]]licher Sicht aus einem elektrisch positiv geladenen [[Atomkern]] und einer Hülle aus negativ geladenen [[Elektron]]en. Als Teilchen mit halbzahligen [[Spin]] sind sie nach den Gesetzen der [[Quantentheorie]] sogenannte [[Fermionen]], die dem [[Pauli-Prinzip]] unterliegen, nach dem die Elektronen der Hülle nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen dürfen. Sie können sich daher nicht im untersten, energieärmsten Niveau zusammendrängen, sondern müssen sich auch auf höhere, ausgedehntere und energiereichere [[Elektronenschale]]n bzw. [[Atomorbital]]e verteilen. Sie bedingen dadurch die relativ große räumliche Ausdehnung der Elektronenhülle, die den Atomkern um das 20.000- bis 150.000-fache übertrifft. Die Elektronen der äußersten Schale, der sogenannten [[Valenzschale]], bestimmen die [[Chemie|chemische Eigenschaften]] eines Atoms und seine Stellung im [[Periodensystem der chemischen Elemente]].  
== Allgemeines ==
Der Kunstpädagogik oder [[Kunstvermittlung]] geht es nicht ausschließlich um die Vermittlung von bildnerischen Kompetenzen, sondern um einen umfassenderen Begriff. Dabei werden Theorien und Praktiken aus der zeitgenössischen Kunst und der Pädagogik adaptiert und neu verhandelt. Kunstvermittlung ist selbst künstlerische Praxis. Kunstvermittlung ist Konzeptarbeit, die theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen verbindet.


[[Datei:H2O 2D labelled.svg|mini|150px|Bindungslängen und Bindungswinkel des Wassermoleküls (H<sub>2</sub>O)]]
Sie involviert das Publikum, macht es zu Akteuren oder auch Opponenten. In diesem Sinne kann eine zeitgemäße Kunstvermittlung ebenso Grenzen überschreiten wie die zeitgenössische Kunst.<ref>[http://www.kunstvereine.de/web/index.php?id=82 Kunstvereine.de]</ref> Die Orte der Kunstpädagogik/Kunstvermittlung sind genauso vielfältig wie die der Bildenden Kunst und oftmals an schulischen oder außerschulischen Institutionen verortet. Kooperationen sowie die Arbeit zwischen Künstlern und Institutionen sind dabei häufige Form der Vermittlungsarbeit. Dabei werden stets neue Formen der Kunstpädagogik/Kunstvermittlung erprobt und unterliegen dem gesellschaftlichen Wandel und seinen Bedürfnissen sowie Strömungen in der Bildenden Kunst gleichermaßen.<ref>[http://www.transcript-verlag.de/ts732/ts732.php transcript-verlag.de]</ref><ref>[http://www.diaphanes.de/scripts/buch.php?ID=174 diaphanes.de]</ref>
Die Valenzschale erreicht ihren energetisch stabilsten Zustand, wenn sie mit der maximal möglichen Zahl von Elektronen vollständig aufgefüllt ist. Das ist aber nur bei den [[Edelgase]]n der Fall, die entsprechend reaktionsträge sind, da sie ihren stabilsten Zustand bereits erreicht haben. Atome mit unvollständig aufgefüllter Valenzschale können sich dadurch stabilisieren, dass sie solange von ihren Bindungspartnern Elektronen aufnehmen oder an diese abgeben, bis sie eine vollkommen abgeschlossene Außenschale erreicht haben. Die so aneinander gebunden Atome erreichen damit gemeinsam ihren stabilsten, energieärmsten Zustand. Nach der von [[w:Gilbert Newton Lewis|Gilbert Newton Lewis]] und [[w:Walther Kossel|Walther Kossel]] 1916 formulierten '''Edelgasregel''' sind chemische Verbindungen besonders stabil, wenn die daran beteiligten Atome die im [[Periodensystem]] nächstgelegene '''Edelgaskonfiguration''' ausbilden können. Mit Ausnahme des [[Helium]]s haben die Edelgase 8 Außenelektronen. Nach der darauf basierenden '''Oktettregel''' sind Verbindungen besonders stabil, wenn die gebundenen Atome dadurch 8 Elektronen haben und dadurch der Edelgaskonfiguration entsprechen.


Um eine chemische Bindung wieder zu spalten, muss eine entsprechende '''Bindungsenergie''' aufgewendet werden, die man meist in [[Joule]] pro [[Mol]] angibt. Die '''Bindungslänge''' ergibt sich aus dem von [[Atomkern]] zu Atomkern gemessene Abstand der aneinander gebundenen Atome. Bei [[kristall]]inen [[Feststoff]]en kann sie experimentell durch [[Kristallstrukturanalyse]] ermittel werden und liegt bei kovalenten Bindungen je nach den beteiligten Atomsorten typischerweise zwischen etwa 75 und 250 [[Pikometer|pm]] (1&nbsp;pm = 10<sup>−12</sup>&nbsp;m). Auf diesem Weg lassen sich auch die '''Bindungswinkel''' zwischen den einzelnen Bindungen eines [[Molekül]]s ermitteln. Bindungslängen und Bindungswinkel bestimmen die [[Molekülgeometrie]], die sich durch entsprechende [[Strukturformel]]n veranschaulichen lässt.
Die Kunstpädagogik beschäftigt sich speziell mit der Bildenden Kunst, der [[Architektur]], den [[Neue Medien|neuen Medien]] und [[Designpädagogik|Design]], sowie mit der ästhetischen und wissenschaftlichen [[Reflexion (Philosophie)|Reflexion]] von künstlerischen Arbeiten und deren Geschichte. Der Kunstpädagogik geht es ebenso wie der [[Kunsterziehung]], um Kulturvermittlung und den Zugang zu Kunstwerken und ist in Teilbereichen ästhetische Erziehung. „Die Hoffnung lautet, dass sich im Laufe der Zeit zeigen wird, wie komplex und vielfältig die Erstellung einer kunstpädagogischen Landkarte wäre, wie unterschiedlich die Bildungs- und Kunstbezüge, wie vielfach die Verortungen und die theoretischen Bezugssysteme sind“ (Gert Selle).<ref>[http://www.kunst.uni-oldenburg.de/43316.html www.kunst.uni-oldenburg.de]</ref>


=== Elektronegativität ===
Es existieren mehrere kunstpädagogische Strömungen, vor allem: a) die Bildorientierung, b) die künstlerische Bildung und c) die Ästhetische Forschung und Biographieorientierung.<ref>Vgl. [[Georg Peez]]: Einführung in die Kunstpädagogik. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 2005.</ref> Die Strömungen sind in der zeitgenössischen Kunstpädagogik vielfältig, denn es handelt sich stets um ein prozessuales Selbstverständnis.<ref>[http://www.kunst.uni-oldenburg.de/43316.html kunst.uni-oldenburg.de]</ref>


Eine relatives Maß für die Fähigkeit von Atomen, Elektronen zur Auffüllung ihrer Valenzschale an sich zu ziehen, bietet das 1932 von [[w:Linus Pauling|Linus Pauling]] (1901-1994) eingeführte Konzept der '''Elektronegativität''' (kurz: '''EN'''; Formelzeichen <math>\chi</math>). Atome mit nahezu vollständig gesättigter Valenzschale, wie etwa die [[Halogene]], nehmen sehr leicht Elektronen auf und haben eine entsprechend hohe Elektronegativität. Atome mit nur wenigen Außenelektronen, wie etwa die [[Alkalimetalle]], geben diese leicht an ihre Bindungspartner ab und haben daher eine geringe Elektronegativität.
== Die didaktische Differenz zwischen Kunst und Pädagogik ==
Kunst beruht auf Freiheit, Kreativität und Originalität. Ein Kunstwerk besitzt wohl einen Marktwert, der aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage hervorgeht. Über den künstlerischen Wert eines Werkes lässt sich wohl durchaus vernünftig argumentieren, jedoch objektiv messbar ist dieser nicht. Was für Werke der so genannten hohen Kunst gilt, muss auch für die kleinen Werke gelten, die im schulischen Unterricht entstehen. Die Behauptung, Kunst sei lehrbar (Gunter Otto), wurde längst als unhaltbar zu den Akten gelegt.  Geht man von der These aus, in der Schule entstünden nur kunstähnliche Dinge, aber keine Kunst, dann reduziert man die Kunst auf ihre lehrbaren Anteile (Reinhard Pfennig, Klaus Kowalski). So weicht man dem wirklichen Problem nur aus. Durch das Auszählen formaler Merkmale lassen sich künstlerische Objekte quantitativ vergleichen, jedoch nicht qualitativ messen. Die Lehrkräfte jedoch stehen unter dem administrativen Zwang, die Leistungen ihrer Schüler mit Noten zu beurteilen. Sie sollen etwas beurteilen, was nicht operationalisierbar ist. Nicht nur die bildende Kunst, sondern auch die Musik, der Tanz und die (poetische) Sprache, das heißt, alle Künste bilden aber das kreative und freiheitliche Potential der Institution Schule. Das bedeutet: Nicht die Künste benötigen die Schule, damit sie propagiert und vermittelt werden, sondern die Schule benötigt die Künste, damit sie überhaupt bilden kann.


== Bindungsarten ==
== Offener Kunstunterricht im Gegensatz zum formalen Kunstunterricht ==
In einem offenen Kunstunterricht (Schütz 1998) stellt die Lehrkraft keine fest umrissenen Aufgaben, bei denen die Ergebnisse vorhersehbar sind. Die Aufgabe sollte ein Impuls zum künstlerischen Handeln sein, zum Probieren und Experimentieren, zum künstlerischen Forschen. Es wird ein Angebot gemacht, das sich auf ein Motiv beziehen kann, das aus einer Auswahl von Werkzeugen und Materialien besteht. Eine Aufgabe sollte mindestens Lücken haben, in welche die Phantasie der Schülerinnen und Schüler hineinspringen kann. Glücklicherweise kommt es auch immer wieder einmal vor, dass ein Schüler eine Aufgabe missversteht und deshalb verfehlt. In einem solchen Fall entstehen oft die originellsten Lösungen (Schütz 2003). In besonderen Fällen kann der Unterricht sich so weit öffnen, dass Schüler und Lehrer ihre Rollen tauschen: Lernen Lehrer - lehrende Kinder (Schütz 2010).


Auf rein [[physisch]]er Ebene entsprechen die drei Grundtypen der chemischen Bindung den [[Tria Principia]] des [[Paracelsus]]<ref>Gutmann/Hengge, S. 3</ref>:
== Gunter Otto vs. Gert Selle ==
[[Gunter Otto (Pädagoge)|Gunter Otto]] entwickelte in den 1970er Jahren ein didaktisches Konzept zur ästhetischen Erziehung, das die Lehrbarkeit der Kunst bejaht und im Rahmen der Allgemeinbildung als Schlüsselqualifikation fordert.<ref>Vgl. u. a.: Gunter Otto u.&nbsp;a.: ''Erziehungswissenschaftliches Handbuch. Kunst und Erziehung im industriellen Zeitalter''. 1970.</ref> Dies beinhalte zum einen den Prozess der praktischen Bildproduktion und die Deutung der eigenen Werke durch eigene Erfahrungen und eigenes Bildverständnis, zum anderen die Betrachtung und Deutung der Werke anderer. [[Gert Selle]] widersprach diesem Konzept<ref>Vgl. u. a.: Gert Selle: ''Experiment Ästhetische Bildung''. Reinbek 1990.</ref> und war der Meinung, dass vor allem Gegenwartskunst nicht auslegbar sei, worauf die Kunstpädagogik indes großen Wert lege; vielmehr seien individuelle Erfahrungen im ästhetischen Prozess der Annäherung an Kunst zu machen, ohne von einem Lehrer gelenkt zu werden.


* [[Sal]] entspricht der salzartigen [[#Ionische Bindung|ionischen Bindung]],
Seit diesem Disput zwischen Otto und Selle in den 1980er Jahren hat sich im kunstpädagogischen Diskurs einiges getan. Vertreter der Bildorientierung berufen sich in weiten Teilen auf die verstehensorientierte Kunstdidaktik Ottos, innerhalb der Biographieorientierung oder der künstlerischen Bildung ist zu beobachten, dass hier versucht wird, die beiden sich gegenüberstehenden Positionen Ottos und Selles miteinander zu integrieren. Darüber hinaus gibt es vielfältige Forschungsansätze an den Universitäten zur zeitgenössischen Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, die Gunter Otto und Gert Selle längst überholen (z. B. Universität der Künste Berlin oder Zürcher Hochschule der Künste).
* [[Mercurius]] der [[#Metallische Bindung|metallischen Bindung]],
* [[Sulphur]] der [[#Kovalente Bindung|kovalenten Bindung]]


=== Ionische Bindung ===
== Studienfach und Abschluss ==
[[Datei:NaCl polyhedra.png|mini|200px|Ausschnitt aus der kubischen Kristallstruktur des [[w:Natriumchlorid|Natriumchlorid]]s.]]
Die Ausbildung zum Kunstvermittler, zur Kunstvermittlerin kann über ein Hochschulstudium in Form eines Bachelor- und Masterstudienganges absolviert werden. Erst der Masterabschluss befähigt zum Unterrichten des Faches Bildnerisches Gestalten oder Kunst an Maturitätsschulen.


Die '''ionische Bindung''' (auch: '''Ionenbindung''') entsteht zwischen [[Chemische Elemente|chemischen Elementen]], deren Atome sich stark in ihrer [[#Elektronegativität|Elektronegativität]] unterscheiden. Das Atom mit der geringeren Elektronegativität gibt sehr leicht seine Außenelektronen an das elektronegativere Atom ab und wird wegen der nun überwiegenden Kernladung zu einem ein- oder mehrfach positiv geladenen [[Kation]]. Im Gegenzug erhält das elektronegativere Atom eine negative Überschussladung und wird dadurch in gleichem Maß zu einem negativ geladenen [[Anion]]. Die gegensätzlich geladenen [[Ion]]en werden durch die [[Elektrostatik|elektrostatische Anziehung]] fest aneinander gebunden und fügen sich in ein regelmäßig geordnetes [[Kristallgitter]] ein. Dadurch entstehen [[Salze|salzartige]], meist schwer schmelzbarer '''Ionenkristalle''', die die Grundlage der [[Mineralwelt]] bilden.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Kunstpädagogik}}
* {{WikipediaDE|Kunstpädagogik}}
* {{WikipediaDE|Ästhetische Bildung}}
* {{WikipediaDE|Designdidaktik}}
* {{WikipediaDE|Documenta 12}}
* {{WikipediaDE|Fachdidaktik}}
* {{WikipediaDE|John Dewey}}
* {{WikipediaDE|Rudolf Arnheim}}
* {{WikipediaDE|Museumspädagogik}}
* {{WikipediaDE|Theorie der Kunst}}
* {{WikipediaDE|Visuelle Kommunikation}}


Ein typisches Beispiel eines Ionenkristalls ist das aus [[Natrium]] und [[Chlor]] gebildete [[Natriumchlorid]] (NaCl), das als [[Kochsalz]] wohlbekannt ist. Jedes Na<sup>+</sup>-Ion (grau) ist von 6 [[Oktaeder|oktaedrisch]] angeordneten Cl<sup>-</sup>-Ionen (grün) umgeben, von denen jedes wiederum von 6 Na<sup>+</sup>-Ionen umgeben ist. Die Anzahl der nächsten Nachbarn im Kristallgitter, die hier für beiden Ionensorten 6 beträgt, wird als '''Koordinationszahl''' (KZ) bezeichnet. Das '''Koordinationspolyeder''' ist jeweils ein [[Oktaeder]] (siehe Zeichnung).
== Literatur zu Kunstpädagogik ==
* Gunter Otto: ''Didaktik der Ästhetischen Erziehung. Ansätze - Materialien - Verfahren''. Braunschweig 1974, ISBN 3-14-160153-4.
* Reinhard Pfennig: ''Gegenwart der bildenden Kunst. Erziehung zum bildnerischen Denken.'' Isensee, Oldenburg 1964, {{DNB|453759661}}.
* Klaus Kowalski: ''Praxis der Kunsterziehung. Didaktik und Methodik''. Stuttgart 1968, {{DNB|457281332}}.
* Klaus Eid, Michael Langer, Hakon Ruprecht: ''Grundlagen des Kunstunterrichts. Eine Einführung in die kunstdidaktische Theorie und Praxis.'' 6. Auflage. UTB für Wissenschaft – [[Verlag Ferdinand Schöningh]], 2002, ISBN 3-8252-1051-0.
* Georg Peez: ''Einführung in die Kunstpädagogik.'' 3. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 2008
* Johannes Kirschenmann et al.: ''Kunstpädagogisches Generationengespräch''. Tagungsbericht. München 2004.
* Johannes Kirschenmann, Frank Schulz, Hubert Sowa (Hrsg.): ''Kunstpädagogik im Projekt der allgemeinen Bildung''. (= ''Kontext Kunstpädagogik.'' Band 7). kopaed, München 2006.
* Helmut G. Schütz: ''Didaktische Ästhetik. Zur Theorie des ästhetischen Gegenstandes und seiner didaktischen Relevanz''. München/ Basel 1995, ISBN 3-497-00748-X.
* Helmut G. Schütz: ''Pragmatische Kunstpädagogik. Begründungen zur ästhetischen Praxis''. München/ Basel 1979, ISBN 3-497-00906-7.
* Kunibert Bering, Ulrich Heimann, Joachim Littke, Rolf Niehoff, Alarich Rooch: ''Kunstdidaktik.'' 2., überarb. und erw. Auflage. Athena-Verlag, 2006, ISBN 3-89896-254-7.
* Gabriele Lieber: ''Kunstpädagogik als Menschenbildung.'' Gießen 2004, {{DNB|984753923}}. (Dissertation Universität Gießen 2004 [http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004/1808/index.html Volltext online] (PDF; 57.847 KB) [http://geb.uni-giessen.de/geb/frontdoor.php?source_opus=1808&la=de und 12 Videodokumente] in avi-Format)


=== Kovalente Bindung ===
== Literatur zu Kunstvermittlung ==
* Büro trafo. K: ''Transforming Knowledge''. ''Kunstvermittlung als Wissensproduktion.'' In: Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld u. a. (Hrsg.): ''schnittpunkt.'' Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
* Barbara Campaner: ''Kunstvermittlung und Migration oder: Nicht nur Selbstgespräche führen.'' In: Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Institute for Art Education (IAE) der Zürcher Hochschule der Künste, Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin (Hg.=: Kunstvermittlung in der Migrationsgesellschaft. Reflexionen einer Arbeitstagung. Stuttgart 2012).
* Claudia Hummel: ''Es ist ein schönes Haus. Man sollte es besetzen''. Aktualisierung des Museums. In: ''schnittpunkt.'' Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld, in Zusammenarbeit mit Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste (Hrsg.): Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
* Oliver Marchart: ''Die Institution spricht. Kunstvermittlung als Herrschafts- und als Emanzipationstechnologie.'' In: Jaschke, Beatrice, Charlotte Martinz-Turek und Nora Sternfeld (Hrsg.): Wer spricht? Autorität und Autorschaft in Ausstellungen. Wien 2005.
* Carmen Mörsch: ''Arbeiten in Spannungsverhältnissen 1'': Geschichte der Kulturvermittlung zwischen Emanzipation und Disziplinierung. In: Zeit für Vermittlung, Eine online Publikation zur Kulturvermittlung. Herausgegeben vom Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), im Auftrag von Pro Helvetia, als Resultat der Begleitforschung des Programms Kulturvermittlung (2009–2012), 2013.
* Carmen Mörsch: ''Künstlerische Kunstvermittlung'': ''Die Gruppe Kunstcoop im Zwischenraum von Pragmatismus und Dekonstruktion.'' In: Viktor Kittlausz, Winfried Pauleit (Hrsg.): Kunst-Museum-Kontexte. Perspektiven der Kunst- und Kulturvermittlung. Bielefeld 2006.
* Carmen Mörsch: ''Sich selbst widersprechen. Kunstvermittlung als kritische Praxis innerhalb des educational turn in curating.'' In: schnittpunkt, Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld, in Zusammenarbeit mit Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste (Hrsg.): Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
* U. Seegers: ''Was ist Kunstvermittlung?'': Geschichte – Theorie – Praxis (kunst_markt_vermittlung). (2017)
* Gila Kolb, Thorsten Meyer: ''Art education: ein Reader.'' München: kopaed, 2015
* Belinda Kazeem-Kaminski: ''Engaged Pedagogy: Antidiskriminatorisches Lehren und Lernen bei bell hooks.'' Zaglossus, Wien 2016
* Nora Landkammer: ''Vermittlung als kollaborative Wissensproduktion und Modelle der Aktionsforschung.'' (Hg.) Bernadette Settele, Carmen Mörsch, Elfi Anderegg, Jacqueline Baum, Beate Florenz, Kunstvermittlung in Transformation, Scheidegger & Spiess, Zürich 2012, 978-3-85881-340-4
* Herausgeber Austria Center for Didactics of Art, Textile & Design, Editiert von Ruth Mateus-Berr, Michaela Götsch: ''Perspectives on Art Education.'' Berlin/Boston 2015, Walter de Gruyter, ISBN 978-3-11-044078-2.


Die '''kovalente Bindung''' (veraltet auch '''Atombindung''', '''Elektronenpaarbindung''' oder '''homöopolare Bindung'''), wie sie vor allem für [[organische Verbindung]]en typisch ist, entsteht zwischen Atomen mit gleicher oder vergleichbarer Elektronegativität. Eine Ionenbindung kann in diesem Fall nicht entstehen, statt dessen teilen die beteiligten Atome ein oder mehrere bindende '''Elektronenpaare''' und bilden durch Überlagerung der an der Bindung beteiligten zwei [[Atomorbital]]e ein gemeinsames bindendes und ein antibindendes '''Molekülorbital''' ('''MO''') aus, wobei aber nur das energetisch tiefer liegende bindende Molekülorbital von den beiden bindenden Elektronen besetzt wird. Die Atome werden dadurch zu einem [[Molekül]] verbunden.
== Weblinks ==


So verwandelt sich beispielsweise der hochreaktive atomare [[Wasserstoff]] (H), der z.B. durch die Reaktion unedeler [[Metalle]] mit [[Säuren]] entsteht, praktisch augenblicklich in das wesentlich stabilere Wasserstoffmolekül (H<sub>2</sub>) um. Auch [[Stickstoff]] (N) und [[Sauerstoff]] (O) kommen in der [[Luft]] niemals in atomarer, sondern stets nur in molekularer Form vor, d.h. als N<sub>2</sub> bzw. O<sub>2</sub>. Schon [[w:Amadeo Avogadro|Amadeo Avogadro]] (1776-1856) unterschied zwischen Atomen (''molécules élémentaires'') und Molekülen (''molécules intégrantes'') und vermutete, dass die [[Chemische Elemente|chemischen Elemente]] in der Gasphase nicht als einzelne Atome, sondern als zweiatomige Moleküle vorliegen. Seine Ansichten gerieten aber für längere Zeit in Vergessenheit. Erst seinem Schüler [[Wikipedia:Stanislao Cannizzaro|Stanislao Cannizzaro]] (1826-1910) gelang der Nachweis, dass [[Wasserstoff]] im Gaszustand als H<sub>2</sub>-Molekül vorliegt.
* [http://www.bdk-online.info/ BDK Fachverband für Kunstpädagogik] – Website des Fachverbandes für Kunstpädagogik
* [http://www.kunstvereine.de/web/index.php?id=82 kunstvereine.de] – Website der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine (Kunstvermittlung)
* [http://www.burg-halle.de/kunst/kunstpaedagogik-erziehung/ke-kp.html burg-halle.de] – Website des Instituts für Kunstvermittlung der Kunsthochschule Halle
* [http://www.uni-leipzig.de/studienart Studienart - Website des Institutes für Kunstpädagogik der Universität Leipzig]
* [http://www.kunstpaed.uni-frankfurt.de/index.html Institut für Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main]
* [http://kkp.uni-ak.at/ http://kkp.uni-ak.at/] – Website der Kunstpädagogiklasse der Universität für angewandte Kunst Wien
* [http://www.kunst-paedagogik-partizipation.de/ - Website des Kongresses der Initiativgruppe BuKo12]
* [http://www.kunstunterricht.de/ www.kunstunterricht.de] – Portal für Kunstunterricht
* [http://www.kunstunterricht.ch/ www.kunstunterricht.ch] – Lehrmittel mit gemeinfreien Inhalten zu Kunst und Design
* [https://www.autenrieths.de/kunstunterricht.html Linksammlung zur Kunsterziehung sowie zu künstlerischen Techniken]
* [http://www.kultur-vermittlung.ch/ Zeit für Vermittlung] – Eine online Publikation zur Kulturvermittlung


<center><gallery widths="150px" heigths="150px" caption="Die Molekülorbitale des Wasserstoffmoleküls H<sub>2</sub>">
== Einzelnachweise ==
Wave functions binding.svg|Additive Überlagerung der Wellenfunktionen (bindend)
<references />
Dihydrogen-HOMO-phase-3D-balls.svg|Bindendes Molekülorbital
Wave functions anti-binding.svg|Subtraktive Überlagerung der Wellenfunktion (antibindend)
Dihydrogen-LUMO-phase-3D-balls.png|Antibindendes Molekülorbital
Wasserstoff-Orbitale.svg|Besetzungsschema der Molekülorbitale
</gallery></center>
 
[[Quantenmechanik|Quantenmechanisch]] lassen sich Atombindungen näherungsweise durch die [[1927]] von [[w:Walter Heitler|Walter Heitler]] und [[w:Fritz London|Fritz London]] entwickelte [[w:Valenzstrukturtheorie|Valenzstrukturtheorie]] (VB-Theorie) oder durch die wenig später von [[w:Friedrich Hund|Friedrich Hund]] und [[w:Robert S. Mulliken|Robert S. Mulliken]] aufgestellte [[w:Molekülorbitaltheorie|Molekülorbitaltheorie]] (MO-Theorie)berechnen.
 
[[Datei:Ch4 hybridization.svg|mini|Die 4 bindenden sp<sup>3</sup>-[[Hybridorbitale]] von [[w:Methan|Methan]] (CH<sub>4</sub>), durch die 4 Wasserstoffatome kovalent an das zentrale Kohlenstoffatom gebunden sind.]]
 
Um die [[Molekülgeometrie|geometrischen Verhältnisse]] bei Atombindungen wirklichkeitsgetreuer zu beschreiben, führte [[w:Linus Pauling|Linus Pauling]] um 1931 das Konzept der [[Hybridorbitale]] ein. Er nützte dabei die Tatsache aus, dass alle Linearkombinationen der [[Wellenfunktion]]en, die sich als Lösungen der [[Schrödingergleichung]] ergeben, gültige Lösungen derselben sind.
 
Ein Beispiel möge dies verdeutlichen: Ein [[Kohlenstoff]]atom (C) verbindet sich mit vier [[Wasserstoff]]atomen (H) zu dem [[Kohlenwasserstoff]] [[w:Methan|Methan]] (CH<sub>4</sub>). Wasserstoff verfügt nur über ein einziges Elektron, das sich im Grundzustand im 1s-Orbital aufhält. Kohlenstoff hat insgesamt 6 Elektronen, von denen sich zwei in der inneren 1s-Schale befinden, die an der Bindung unbeteiligt ist. Die restlichen 4 Elektronen befinden sich in der 2. Schale und verteilen sich auf das kugelsymmetrische 2s-Orbital und die drei hantelförmigen 2p-Orbitale, d.h. auf 2p<sub>x</sub>, 2p<sub>y</sub> und 2p<sub>z</sub>, die rechtwinkelig zueinander stehen. Da die [[kovalente Bindung]] der 4 Wasserstoffatome an den Kohlenstoff durch Überlagerung der äußeren Atomorbitale erfolgt, müssten theoretisch unterschiedliche Bindungen entstehen je nach dem, ob sich das 1s-Orbital des Wasserstoffs mit dem 2s-Orbital oder einem der drei 2p-Orbitale des Kohlenstoffs überlagert. Empirisch zeigt sich allerdings, dass alle 4 Bindungen völlig gleichwertig und nach den Ecken eines [[Tetraeder]]s ausgerichtet sind. Das Problem lässt sich lösen, wenn man das 2s-Orbital und die drei 2p-Orbitale durch Linearkombination zu vier gleichwertigen sp<sup>3</sup>-Hybridorbitalen umwandelt, die tetraedrisch ausgerichtet und mit je einem Elektron besetzt sind.
 
Unterscheiden sich die Elektronegativitäten der Bindungspartner voneinander, entsteht eine '''polare Atombindung''', bei der sich die miteinander verbunden Atome zwar nicht zu [[Ion]]en verwandeln, aber doch positive und negative Partialladungen tragen.
 
==== Koordinative Bindung ====
 
Die '''koordinative Bindung''' (auch '''Donator-Akzeptor-Bindung''' oder veraltet '''dative Bindung''') ist eine besondere Form der Elektronenpaarbindung, bei der das bindende Elektronenpaar allein von einem der beiden Bindungspartner (dem ''Donator'') bereitgestellt wird. Sie bildet die Grundlage der '''Komplexchemie'''. Die koordinativ an das '''Zentralatom''' gebundenen Atome, Ionen oder Moleküle werden als '''Liganden''' (von [[lat.]] ''ligare'' „binden“) bezeichnet. Als Zentralatome kommen vor allem [[Metalle]] infrage, die über freie [[d-Orbital]]e verfügen, wie etwa [[Kupfer|Cu<sup>2+</sup>]], [[Magnesium|Mg<sup>2+</sup>]], [[Eisen|Fe<sup>2+</sup>]], [[Eisen|Fe<sup>3+</sup>]], [[Eisen|Fe<sup>0</sup>]], [[Chrom|Cr<sup>0</sup>]], [[Nickel|Ni<sup>2+</sup>]] und [[Nickel|Ni<sup>0</sup>]].
 
So sind etwa die vier [[w:Ammoniak|Ammoniak]]-Moleküle (NH<sub>3</sub>) in dem tiefblauen [[w:Tetraamminkupfersulfat|Tetraamminkupfer(II)-sulfat]] [Cu(NH<sub>3</sub>)<sub>4</sub>]SO<sub>4</sub> koordinativ über das einsame Elektronenpaar des [[Stickstoff]]s an das zentrale Kupferatom gebunden, das in diesem Fall die [[Koordinationszahl]] 4 hat.
 
{| align="center" |
|-
| [[Datei:Tetraamminkupfer Kation.svg|120px|]][[Datei:Sulfat-Ion2.svg|90px]]
|}
 
[[Datei:Nuvola di elettroni.svg|mini|Ein Metallgitter aus positiv geladenen Atomrümpfen, die von frei beweglichen Elektronen umgeben sind.]]
Auf ähnliche Weise ist auch das [[Kristallwasser]] in dem blauen [[w:Kupfersulfat|Kupfersulfat-Pentahydrat]] Cu[SO<sub>4</sub>]·5H<sub>2</sub>O und ähnlichen [[Salze]]n koordinativ  gebunden. Treibt man das Kristallwasser durch Erhitzen aus, bleibt das kristallwasserfrei farblos weißliche Kupfersulfat CuSO<sub>4</sub> zurück.
 
=== Metallische Bindung ===
 
[[Metalle]] haben nur relativ wenige Außenelektronen und geben diese auch ohne Reaktionspartner leicht ab. Dadurch entstehen leicht bewegliche freie Elektronen, die den Metallen ihre hohe [[Elektrische Leitfähigkeit|elektrische]] und [[Wärmeleitung|thermische Leitfähigkeit]] verleiht. Die Metallionen sind dabei in einem regelmäßigen '''Metallgitter''' angeordnet.


== Siehe auch ==
{{Normdaten|TYP=s|GND=4033637-2}}


* {{WikipediaDE|Chemische Bindung}}
[[Kategorie:Kunstpädagogik|!]]
* {{WikipediaDE|Ionische Bindung}}
[[Kategorie:Kulturpädagogik]]
* {{WikipediaDE|Kovalente Bindung}}
[[Kategorie:Bildende Kunst]]
* {{WikipediaDE|Metallische Bindung}}
* {{WikipediaDE|Van-der-Waals-Kräfte}}
* {{WikipediaDE|Wasserstoffbrückenbindung}}
 
== Literatur ==
 
* [[Viktor Gutmann]], Edwin Hengge: ''Allgemeine und anorganische Chemie'', 5. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim 1990, ISBN 978-3527281596
* A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: ''Lehrbuch der Anorganischen Chemie'', 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1
* K. P. C. Vollhardt, Neil E. Schore, Holger Butenschön (Hrsg.): ''Organische Chemie'', 5. Auflage, Wiley-VCH 2011, ISBN 978-3527327546
* Paula Y. Bruice: ''Organische Chemie: Studieren kompakt'', 5. Auflage, Pearson Studium 2011, ISBN 978-3868941029, eBook {{ASIN|B00QV6QM0O}}
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />


[[Kategorie:Chemie]]
{{Wikipedia}}

Version vom 18. April 2019, 06:06 Uhr

Class-Walker-1941a
Malende Kinder

Kunstpädagogik oder Kunstvermittlung als Sammelbegriff befasst sich mit unterschiedlichen Praktiken und Theorien an der Schnittstelle zwischen den Künsten und der Pädagogik, in denen Menschen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen über die Künste informiert werden, sich darüber austauschen oder mit eigenen gestalterischen Prozessen reagieren. Der Begriff Kunstpädagogik bezieht sich mehrheitlich auf Situationen im Kunstunterricht an Schulen, wobei der Begriff Kunstvermittlung sich hauptsächlich auf Vermittlung in Museen, Ausstellungen und Kunsträume bezieht.

Allgemeines

Der Kunstpädagogik oder Kunstvermittlung geht es nicht ausschließlich um die Vermittlung von bildnerischen Kompetenzen, sondern um einen umfassenderen Begriff. Dabei werden Theorien und Praktiken aus der zeitgenössischen Kunst und der Pädagogik adaptiert und neu verhandelt. Kunstvermittlung ist selbst künstlerische Praxis. Kunstvermittlung ist Konzeptarbeit, die theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen verbindet.

Sie involviert das Publikum, macht es zu Akteuren oder auch Opponenten. In diesem Sinne kann eine zeitgemäße Kunstvermittlung ebenso Grenzen überschreiten wie die zeitgenössische Kunst.[1] Die Orte der Kunstpädagogik/Kunstvermittlung sind genauso vielfältig wie die der Bildenden Kunst und oftmals an schulischen oder außerschulischen Institutionen verortet. Kooperationen sowie die Arbeit zwischen Künstlern und Institutionen sind dabei häufige Form der Vermittlungsarbeit. Dabei werden stets neue Formen der Kunstpädagogik/Kunstvermittlung erprobt und unterliegen dem gesellschaftlichen Wandel und seinen Bedürfnissen sowie Strömungen in der Bildenden Kunst gleichermaßen.[2][3]

Die Kunstpädagogik beschäftigt sich speziell mit der Bildenden Kunst, der Architektur, den neuen Medien und Design, sowie mit der ästhetischen und wissenschaftlichen Reflexion von künstlerischen Arbeiten und deren Geschichte. Der Kunstpädagogik geht es ebenso wie der Kunsterziehung, um Kulturvermittlung und den Zugang zu Kunstwerken und ist in Teilbereichen ästhetische Erziehung. „Die Hoffnung lautet, dass sich im Laufe der Zeit zeigen wird, wie komplex und vielfältig die Erstellung einer kunstpädagogischen Landkarte wäre, wie unterschiedlich die Bildungs- und Kunstbezüge, wie vielfach die Verortungen und die theoretischen Bezugssysteme sind“ (Gert Selle).[4]

Es existieren mehrere kunstpädagogische Strömungen, vor allem: a) die Bildorientierung, b) die künstlerische Bildung und c) die Ästhetische Forschung und Biographieorientierung.[5] Die Strömungen sind in der zeitgenössischen Kunstpädagogik vielfältig, denn es handelt sich stets um ein prozessuales Selbstverständnis.[6]

Die didaktische Differenz zwischen Kunst und Pädagogik

Kunst beruht auf Freiheit, Kreativität und Originalität. Ein Kunstwerk besitzt wohl einen Marktwert, der aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage hervorgeht. Über den künstlerischen Wert eines Werkes lässt sich wohl durchaus vernünftig argumentieren, jedoch objektiv messbar ist dieser nicht. Was für Werke der so genannten hohen Kunst gilt, muss auch für die kleinen Werke gelten, die im schulischen Unterricht entstehen. Die Behauptung, Kunst sei lehrbar (Gunter Otto), wurde längst als unhaltbar zu den Akten gelegt. Geht man von der These aus, in der Schule entstünden nur kunstähnliche Dinge, aber keine Kunst, dann reduziert man die Kunst auf ihre lehrbaren Anteile (Reinhard Pfennig, Klaus Kowalski). So weicht man dem wirklichen Problem nur aus. Durch das Auszählen formaler Merkmale lassen sich künstlerische Objekte quantitativ vergleichen, jedoch nicht qualitativ messen. Die Lehrkräfte jedoch stehen unter dem administrativen Zwang, die Leistungen ihrer Schüler mit Noten zu beurteilen. Sie sollen etwas beurteilen, was nicht operationalisierbar ist. Nicht nur die bildende Kunst, sondern auch die Musik, der Tanz und die (poetische) Sprache, das heißt, alle Künste bilden aber das kreative und freiheitliche Potential der Institution Schule. Das bedeutet: Nicht die Künste benötigen die Schule, damit sie propagiert und vermittelt werden, sondern die Schule benötigt die Künste, damit sie überhaupt bilden kann.

Offener Kunstunterricht im Gegensatz zum formalen Kunstunterricht

In einem offenen Kunstunterricht (Schütz 1998) stellt die Lehrkraft keine fest umrissenen Aufgaben, bei denen die Ergebnisse vorhersehbar sind. Die Aufgabe sollte ein Impuls zum künstlerischen Handeln sein, zum Probieren und Experimentieren, zum künstlerischen Forschen. Es wird ein Angebot gemacht, das sich auf ein Motiv beziehen kann, das aus einer Auswahl von Werkzeugen und Materialien besteht. Eine Aufgabe sollte mindestens Lücken haben, in welche die Phantasie der Schülerinnen und Schüler hineinspringen kann. Glücklicherweise kommt es auch immer wieder einmal vor, dass ein Schüler eine Aufgabe missversteht und deshalb verfehlt. In einem solchen Fall entstehen oft die originellsten Lösungen (Schütz 2003). In besonderen Fällen kann der Unterricht sich so weit öffnen, dass Schüler und Lehrer ihre Rollen tauschen: Lernen Lehrer - lehrende Kinder (Schütz 2010).

Gunter Otto vs. Gert Selle

Gunter Otto entwickelte in den 1970er Jahren ein didaktisches Konzept zur ästhetischen Erziehung, das die Lehrbarkeit der Kunst bejaht und im Rahmen der Allgemeinbildung als Schlüsselqualifikation fordert.[7] Dies beinhalte zum einen den Prozess der praktischen Bildproduktion und die Deutung der eigenen Werke durch eigene Erfahrungen und eigenes Bildverständnis, zum anderen die Betrachtung und Deutung der Werke anderer. Gert Selle widersprach diesem Konzept[8] und war der Meinung, dass vor allem Gegenwartskunst nicht auslegbar sei, worauf die Kunstpädagogik indes großen Wert lege; vielmehr seien individuelle Erfahrungen im ästhetischen Prozess der Annäherung an Kunst zu machen, ohne von einem Lehrer gelenkt zu werden.

Seit diesem Disput zwischen Otto und Selle in den 1980er Jahren hat sich im kunstpädagogischen Diskurs einiges getan. Vertreter der Bildorientierung berufen sich in weiten Teilen auf die verstehensorientierte Kunstdidaktik Ottos, innerhalb der Biographieorientierung oder der künstlerischen Bildung ist zu beobachten, dass hier versucht wird, die beiden sich gegenüberstehenden Positionen Ottos und Selles miteinander zu integrieren. Darüber hinaus gibt es vielfältige Forschungsansätze an den Universitäten zur zeitgenössischen Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, die Gunter Otto und Gert Selle längst überholen (z. B. Universität der Künste Berlin oder Zürcher Hochschule der Künste).

Studienfach und Abschluss

Die Ausbildung zum Kunstvermittler, zur Kunstvermittlerin kann über ein Hochschulstudium in Form eines Bachelor- und Masterstudienganges absolviert werden. Erst der Masterabschluss befähigt zum Unterrichten des Faches Bildnerisches Gestalten oder Kunst an Maturitätsschulen.

Siehe auch

Literatur zu Kunstpädagogik

  • Gunter Otto: Didaktik der Ästhetischen Erziehung. Ansätze - Materialien - Verfahren. Braunschweig 1974, ISBN 3-14-160153-4.
  • Reinhard Pfennig: Gegenwart der bildenden Kunst. Erziehung zum bildnerischen Denken. Isensee, Oldenburg 1964, DNB 453759661.
  • Klaus Kowalski: Praxis der Kunsterziehung. Didaktik und Methodik. Stuttgart 1968, DNB 457281332.
  • Klaus Eid, Michael Langer, Hakon Ruprecht: Grundlagen des Kunstunterrichts. Eine Einführung in die kunstdidaktische Theorie und Praxis. 6. Auflage. UTB für Wissenschaft – Verlag Ferdinand Schöningh, 2002, ISBN 3-8252-1051-0.
  • Georg Peez: Einführung in die Kunstpädagogik. 3. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 2008
  • Johannes Kirschenmann et al.: Kunstpädagogisches Generationengespräch. Tagungsbericht. München 2004.
  • Johannes Kirschenmann, Frank Schulz, Hubert Sowa (Hrsg.): Kunstpädagogik im Projekt der allgemeinen Bildung. (= Kontext Kunstpädagogik. Band 7). kopaed, München 2006.
  • Helmut G. Schütz: Didaktische Ästhetik. Zur Theorie des ästhetischen Gegenstandes und seiner didaktischen Relevanz. München/ Basel 1995, ISBN 3-497-00748-X.
  • Helmut G. Schütz: Pragmatische Kunstpädagogik. Begründungen zur ästhetischen Praxis. München/ Basel 1979, ISBN 3-497-00906-7.
  • Kunibert Bering, Ulrich Heimann, Joachim Littke, Rolf Niehoff, Alarich Rooch: Kunstdidaktik. 2., überarb. und erw. Auflage. Athena-Verlag, 2006, ISBN 3-89896-254-7.
  • Gabriele Lieber: Kunstpädagogik als Menschenbildung. Gießen 2004, DNB 984753923. (Dissertation Universität Gießen 2004 Volltext online (PDF; 57.847 KB) und 12 Videodokumente in avi-Format)

Literatur zu Kunstvermittlung

  • Büro trafo. K: Transforming Knowledge. Kunstvermittlung als Wissensproduktion. In: Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld u. a. (Hrsg.): schnittpunkt. Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
  • Barbara Campaner: Kunstvermittlung und Migration oder: Nicht nur Selbstgespräche führen. In: Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), Institute for Art Education (IAE) der Zürcher Hochschule der Künste, Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin (Hg.=: Kunstvermittlung in der Migrationsgesellschaft. Reflexionen einer Arbeitstagung. Stuttgart 2012).
  • Claudia Hummel: Es ist ein schönes Haus. Man sollte es besetzen. Aktualisierung des Museums. In: schnittpunkt. Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld, in Zusammenarbeit mit Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste (Hrsg.): Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
  • Oliver Marchart: Die Institution spricht. Kunstvermittlung als Herrschafts- und als Emanzipationstechnologie. In: Jaschke, Beatrice, Charlotte Martinz-Turek und Nora Sternfeld (Hrsg.): Wer spricht? Autorität und Autorschaft in Ausstellungen. Wien 2005.
  • Carmen Mörsch: Arbeiten in Spannungsverhältnissen 1: Geschichte der Kulturvermittlung zwischen Emanzipation und Disziplinierung. In: Zeit für Vermittlung, Eine online Publikation zur Kulturvermittlung. Herausgegeben vom Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), im Auftrag von Pro Helvetia, als Resultat der Begleitforschung des Programms Kulturvermittlung (2009–2012), 2013.
  • Carmen Mörsch: Künstlerische Kunstvermittlung: Die Gruppe Kunstcoop im Zwischenraum von Pragmatismus und Dekonstruktion. In: Viktor Kittlausz, Winfried Pauleit (Hrsg.): Kunst-Museum-Kontexte. Perspektiven der Kunst- und Kulturvermittlung. Bielefeld 2006.
  • Carmen Mörsch: Sich selbst widersprechen. Kunstvermittlung als kritische Praxis innerhalb des educational turn in curating. In: schnittpunkt, Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld, in Zusammenarbeit mit Institute for Art Education, Zürcher Hochschule der Künste (Hrsg.): Educational Turn. Handlungsräume der Kunst- und Kulturvermittlung. Wien 2013.
  • U. Seegers: Was ist Kunstvermittlung?: Geschichte – Theorie – Praxis (kunst_markt_vermittlung). (2017)
  • Gila Kolb, Thorsten Meyer: Art education: ein Reader. München: kopaed, 2015
  • Belinda Kazeem-Kaminski: Engaged Pedagogy: Antidiskriminatorisches Lehren und Lernen bei bell hooks. Zaglossus, Wien 2016
  • Nora Landkammer: Vermittlung als kollaborative Wissensproduktion und Modelle der Aktionsforschung. (Hg.) Bernadette Settele, Carmen Mörsch, Elfi Anderegg, Jacqueline Baum, Beate Florenz, Kunstvermittlung in Transformation, Scheidegger & Spiess, Zürich 2012, 978-3-85881-340-4
  • Herausgeber Austria Center for Didactics of Art, Textile & Design, Editiert von Ruth Mateus-Berr, Michaela Götsch: Perspectives on Art Education. Berlin/Boston 2015, Walter de Gruyter, ISBN 978-3-11-044078-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kunstvereine.de
  2. transcript-verlag.de
  3. diaphanes.de
  4. www.kunst.uni-oldenburg.de
  5. Vgl. Georg Peez: Einführung in die Kunstpädagogik. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart 2005.
  6. kunst.uni-oldenburg.de
  7. Vgl. u. a.: Gunter Otto u. a.: Erziehungswissenschaftliches Handbuch. Kunst und Erziehung im industriellen Zeitalter. 1970.
  8. Vgl. u. a.: Gert Selle: Experiment Ästhetische Bildung. Reinbek 1990.


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