Jean-Baptiste de Lamarck und Kategorie:Angeln: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Jean-baptiste lamarck2.jpg|miniatur|Jean-Baptiste de Lamarck]]
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'''Jean-Baptiste Pierre Antoine de Monet, Chevalier de Lamarck''' (* [[Wikipedia:1. August|1. August]] [[Wikipedia:1744|1744]] in [[Wikipedia:Bazentin|Bazentin-le-Petit]], [[Wikipedia:Département Somme|Département Somme]]; † [[Wikipedia:18. Dezember|18. Dezember]] [[Wikipedia:1829|1829]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]) war ein französischer [[Botanik]]er, [[Zoologe]] und [[Entwicklungsbiologie|Entwicklungsbiologe]].<ref>Martina Keilbart: ''Lamarck, Jean-Baptiste-Pierre-Antoine de Monet, Ritter de.'' In: [[Wikipedia:Werner E. Gerabek|Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Wikipedia:Gundolf Keil|Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 820 f.</ref> Sein [[Wikipedia:Autorenkürzel der Botaniker und Mykologen|botanisches Autorenkürzel]] lautet „<span class="Person">Lam.</span>“.
[[Kategorie:Sportart nach Sportart]]
 
[[Kategorie:Natursport nach Sportart]]
== Werk ==
[[Kategorie:Natursportart (sonstige)|!]]
Lamarck ist der Begründer der modernen Zoologie der [[wirbellose]]n Tiere, er verwendete und definierte zeitgleich mit [[Wikipedia:Gottfried Reinhold Treviranus|Gottfried Reinhold Treviranus]] erstmals in seiner 1802 erschienenen Schrift ''Hydrogéologie'' den von [[Wikipedia:Michael Christoph Hanow|Michael Christoph Hanow]] 1766 eingeführten Begriff „[[Biologie]]“ und legte als erster eine ausformulierte [[Evolutionstheorie]] vor. Diese umfasst als Hauptprinzip eine gerichtete Höherentwicklung durch wiederholte [[Urzeugung]] entstandener Lebewesen, durch die die einzelnen [[Klasse (Biologie)|Klassen]] entstehen; und als Nebenprinzip die seiner Ansicht nach mögliche Vererbung erworbener Eigenschaften, die zur [[Artenvielfalt]] (Veränderlichkeit der Tierklassen) führen soll. Nur dieses Nebenprinzip wird seit dem späteren 19. Jahrhundert als '''Lamarckismus''' bezeichnet.
[[Kategorie:Angeln|!]]
 
[[Kategorie:Hobby]]
{{GZ|Von mehr oder minder klaren Versuchen
[[Kategorie:Outdoor]]
anderer abgesehen, hat ''Lamarck'' im Jahre 1809 ein Bild
von der Entstehung und Entwickelung der Lebewesen entworfen,
das, nach dem Stande der damaligen Kenntnisse,
für eine zeitgemäße Weltanschauung viel Anziehendes
hätte haben sollen. Er dachte sich die einfachsten Lebewesen
durch unorganische Vorgänge unter gewissen Bedingungen
entstanden. Ist einmal auf diesem Wege ein
Lebewesen gebildet, dann entwickelt es, durch Anpassung
an gegebene Verhältnisse der Außenwelt, aus sich neue
Gebilde, die seinem Leben dienen. Es treibt neue Organe
aus sich heraus, weil es sie für sich nötig hat. Die Wesen
können sich also umbilden und in dieser Umbildung auch
vervollkommnen. Die Umbildung stellt sich Lamarck zum
Beispiel so vor: Es gibt ein Tier, das darauf angewiesen
ist, seine Nahrung hohen Bäumen zu entnehmen. Es muß
zu diesem Zwecke seinen Hals in die Länge strecken. Im
Laufe der Zeit verlängert sich dann der Hals unter dem
Einflüsse des Bedürfnisses. Aus einem kurzhalsigen Tiere
entsteht die Giraffe mit dem langen Hals. Die Lebewesen
sind also nicht in der Mannigfaltigkeit entstanden, sondern
diese Mannigfaltigkeit hat sich naturgemäß im Laufe
der Zeit durch die Verhältnisse erst entwickelt. Lamarck
ist der Ansicht, daß der Mensch in diese Entwickelung eingeschlossen
ist. Er hat sich im Laufe der Zeit aus ihm ähnlichen
affenähnlichen Tieren entwickelt zu Formen, die es
ihm gestatten, höhere leibliche und geistige Bedürfnisse
zu befriedigen. Bis zum Menschen herauf hatte also Lamarck
die ganze Organismenwelt an das Reich des Unorganischen
angeschlossen.
 
Lamarcks Versuch einer Erklärung der Lebensmannigfaltigkeit
brachte seine Zeit wenig Beachtung entgegen.|18|370f}}
 
{{GGZ|Lamarck hatte auch in Deutschland einen Gesinnungsgenossen-
Auch ''[[Lorenz Oken]]'' (1779—18 51) vertrat eine
auf «sinnliche Vorstellungen» gegründete natürliche Entwickelung
der Lebewesen. «Alles Organische ist aus Schleim
hervorgegangen, ist nichts als verschieden gestalteter
Schleim. Dieser Urschleim ist im Meere im Verfolge der
Planetenentwickelung aus anorganischer Materie entstanden.»|18|374}}
 
{{GZ|Gerade bei Lamarck
sieht man, daß sein Gedanke der ist: man dürfe eine Entwickelung
von dem äußerlich Unvollkommenen zu dem
äußerlich immer Vollkommeneren annehmen, weil man dies
durchaus nicht im Widerspruche zu denken brauche mit dem
Durchwoben- und Durchlebtsein dieser ganzen Entwickelung
mit geistigen Grundkräften. Wie hätte sonst Lamarck
eine Stelle in seinem grundlegenden Werke haben können,
die wir wörtlich anführen können, die gerade bezeichnend
für die Art und Weise ist, die jetzt bei älteren naturwissenschaftlichen
Denkern gekennzeichnet worden ist. Lamarck
sagt in seiner «Philosophie zoologique»:
 
«Da man nun nicht berücksichtigt hatte, daß die Individuen
einer Art sich unverändert forterhalten müssen, solange
sich die auf ihre Lebensweise einwirkenden Umstände
nicht wesentlich ändern, und da die herrschenden Vorurteile
mit der Annahme dieser fortschreitenden Erzeugung ähnlicher
Individuen in Einklang steht, so hat man angenommen,
daß jede Art unveränderlich und so alt wie die Natur
sei, und daß sie von dem erhabenen Urheber aller Dinge besonders
geschaffen worden sei.» ([https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11338222_00105.html Lamarck 1876, S. 25f])
 
Lamarck ist sich bewußt, daß er mit der einen einzigen
Schöpfung aller Arten am Ausgangspunkte dieses natürlichen
Daseins brechen muß, daß er sich die Arten, die wir
heute um uns haben, als durch Entwickelung entstanden zu
denken habe. Dann aber fährt er fort:
 
«Gewiß, alles existiert nur durch den Willen des erhabenen
Urhebers aller Dinge. Aber können wir ihm Regeln
vorschreiben bei der Ausübung seines Willens, oder die Art
und Weise bestimmen, nach der er dies getan hat? Konnte
seine unendliche Allmacht nicht eine uns unbekannte Ordnung
der Dinge schaffen, welche alles, was wir sehen, und
alles, was existiert, nacheinander ins Dasein treten ließ?
Welches auch immer sein Wille gewesen sein mag, die unermeßliche
Größe seiner Macht ist gewiß immer dieselbe,
und auf welche Art er auch diesen Willen ausgeführt haben
mag, nichts kann die Größe desselben verkleinern. Indem
ich also die Ratschlüsse dieser unendlichen Weisheit respektiere,
halte ich mich innerhalb der Grenzen eines einfachen
Naturbeobachters.» ([https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11338222_00106.html Lamarck 1876, S. 26])
 
So spricht der, auf den man sich heute, und mit Recht, beruft,
wenn von der Entwicklungslehre gesprochen wird.
Wir sehen aber zugleich, daß dieser Mann damit von vornherein
in der bestimmtesten Weise sich sein Programm vorzeichnete.
Wie ist dieses Programm?
 
Es ist so, daß Lamarck sagt: Wenn man alles, was einem
als einfacher Naturbeobachter zur Verfügung steht, durch
Beobachtung ermittelt, so ergibt sich die Möglichkeit einer
Vorstellung, daß sich die Organismen in laufender Reihe
entwickelt haben; aber ursprünglich müsse man sich denken,
daß geistige Triebkräfte in dieser ganzen Entwickelung
walten, denn sonst habe man überhaupt keinen festen Boden.
- Das erkennt man durchaus als die Gesinnung des
bahnbrechenden Lamarck. Man muß dann allerdings sagen:
So hat sich dieser naturwissenschaftliche Forscher sein besonderes
Programm dadurch vorgezeichnet, daß er sich auf die
Vorgänge der Außenwelt beschränkte und gar nicht weiter
zu dem aufsteigt, was geistig dem ganzen Entwickelungsprozeß
zugrunde liegen muß. Das Geistige übergibt er auf
einmal einer Welt, in die er nicht einzudringen beabsichtigt,
die er von vornherein als ein Gebiet des gesamten ungehinderten
Schöpferwillens voraussetzt; er aber beschränkt sich
auf die Darstellungen dessen, was aus diesem Schöpferwillen
hervorgequollen ist und sich in laufender Entwickelung
darlebt.|61|259ff}}
 
== Zur Kritik ==
Die Theorie von Lamarck gilt heute allgemein als widerlegt. Die auch experimentell gut bestätigte [[Keimbahntheorie]] von [[August Weismann]] hat der Theorie Lamarcks ein jähes Ende bereitet.
 
== Schriften (Auswahl) ==
* ''Flore Française: Ou Descriptions Succinctes De Toutes Les Plantes Qui croissent naturellement En France ; Disposée selon une nouvelle méthode d'Analyse, et à laquelle on a joint la citation de leurs vertus les moins équivoques en Médicine, et de leur utilité dans les Arts''. Paris 1778
* ''Encyclopédie Méthodique: Botanique''. Paris 1783–1808 - Band 1 bis 3 von insgesamt 8 Bänden, [http://biodiversitylibrary.org/bibliography/824 (online)]
* ''Mémoires de physique et d'histoire naturelle, établis sur des bâses de raisonnement indépendantes de toute théorie; avec l'exposition de nouvelles considérations sur la cause générale des dissolutions; sur la matière du feu; sur la couleur des corps; sur la formation des composés; sur l'origine des minéraux; et sur l'organisation des corps vivans''. Paris 1797
* ''Système des animaux sans vertèbres, ou Tableau général des classes, des ordres et des genres de ces animaux présentant leurs caractères essentiels et leur distribution, d'après la considération de leurs rapports naturels et de leur organisation, et suivant l'arrangement établi dans les galeries du Muséum d'Hist. Naturelle, parmi leurs dépouilles conservées''. Paris 1801
* ''Hydrogéologie ou recherches sur l'influence qu’ont les eaux sur la surface du globe terrestre ; sur les causes de l'existence du bassin des mers, de son déplacement et de son transport successif sur les différens points de la surface de ce globe ; enfin sur les changemens que les corps vivans exercent sur la nature et l’état de cette surface''. Paris 1802 [http://lamarck.cnrs.fr/ouvrages/docpdf/Hydrogeologie.pdf (online (PDF))], [https://archive.org/stream/hydrogologieou00lama#page/n3/mode/2up (online (eBook))]
* ''Recherches sur l'organisation des corps vivans : et particulièrement sur son origine ... : précédé du discours d'ouverture du cours de zoologie donné dans le Muséum national d'histoire naturelle, l'an X de la République''. Paris 1802
* ''Mémoires sur les fossiles des environs de Paris comprenant la détermination des espèces qui appartiennent aux animaux marins sans vertèbres, et dont la plupart sont figurés dans la collection des vélins du Muséum''. Paris 1802
* ''Philosophie zoologique, ou, Exposition des considérations relative à l'histoire naturelle des animaux''. Paris 1809 (deutsche Übersetzung von [[Wikipedia:Arnold Lang|Arnold Lang]], Jena 1876)
**Reprint als ''Zoologische Philosophie'', Frankfurt am Main: Harri Deutsch 2002 (Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, Band 277/279) {{MDZ|11338222-4}}
* ''Histoire naturelle des animaux sans vertèbres présentant les caractères généraux et particuliers de ces animaux, leur distribution, leurs genres, et la citation des principales espèces qui s'y rapportent : précédée d'une introduction offrant la détermination des caractères essentiels de l'animal, sa distinction du végétal et des autres corps naturels : enfin, l'exposition des principes fondamentaux de la zoologie''. Paris 1815–1822
* ''Système Analytique des Connaissances Positives de l'Homme''. L’auteur, Paris 1820 ([http://www.lamarck.cnrs.fr/ice/ice_book_detail-fr-text-lamarck-ouvrages_lamarck-39-1.html online]).
 
* Alfred Giard (Hrsg.): ''Discours d’ouverture [des cours de zoologie donnés dans le Muséum d'histoire naturelle, an VIII, an X, an XI et 1806]''. Paris 1907 ([http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k828965 online]).
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Jean-Baptiste de Lamarck}}
* {{WikipediaDE|Lamarckismus}}
 
==Literatur==
* Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
* Rudolf Steiner: ''Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung'', [[GA 61]] (1983), ISBN 3-7274-0610-0 {{Vorträge|061}}
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118726048|LCCN=n/79/66729|NDL=00470042|VIAF=41849820}}
 
{{SORTIERUNG:Lamarck, Jeanbaptiste De}}
[[Kategorie:Botaniker]]
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[[Kategorie:Gestorben 1829]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 27. Februar 2019, 20:25 Uhr