Artemis und Amitabha-Buddhismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kamakura Budda Daibutsu front 1885.jpg|mini|Amida-Buddha-[[Wikipedia:Daibutsu|Daibutsu]] (13. Jh.) am [[Wikipedia:Kōtoku-in|Kōtoku-in]] im japanischen Kamakura]]
[[Datei:Chinesischer Maler des 8. Jahrhunderts 001.jpg|mini|Amida-Buddha im ''Westlichen Paradies'', dem ''Reinen Land'' (8.Jh., [[Wikipedia:Tun Huang|Tun Huang]], [[Wikipedia:Kaiserreich China|China]])]]
[[Datei:Donglin Temple Three Buddhas.jpg|mini|Amida-Buddha am Der Donglin Tempel im [[Wikipedia:Lushan|Lushan]]]]


'''Artemis''' ({{ELSalt|Ἄρτεμις}}) ist in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] die Göttin der [[Wikipedia:Jagd|Jagd]], des [[Wikipedia:Wald|Wald]]es und die Hüterin der Frauen und Kinder. Sie zählt zu den zwölf großen [[Olympische Götter|olympischen Göttern]] und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten der griechischen Mythologie. Sie ist die Tochter des [[Zeus]] und der [[Leto (Mythologie)|Leto]] und die Zwillingsschwester des [[Apollon]].
'''Amitabha-Buddhismus''' ist eine Sammelbezeichnung für jene Schulen des [[Mahayana|Mahayana-Buddhismus]], die sich auf den transzendenten Buddha [[Amitabha]] beziehen. Im 1./2. Jahrhundert in Indien entstanden, gelangte die Lehre ab dem 5. Jahrhundert nach China, wo sie den Namen ''Jingtu zong'' ({{zh|c=淨土宗|p=Jìngtǔ zōng|w=Ching-t'u tsung|b= Schule des [[Reines Land|Reinen Landes]]}}) annahm. In Japan gründete [[Wikipedia:Hōnen Shōnin|Hōnen Shōnin]] (1172–1212) auf der Grundlage der „Reinen-Land-Lehre“ die [[Wikipedia:Jōdo-shū|Jōdo-shū]]. Aus dieser entwickelte sich die von [[Wikipedia:Shinran Shōnin|Shinran Shōnin]] (1173–1263) gegründete [[Wikipedia:Jōdo-Shinshū|Jōdo-Shinshū]].


In der [[Römische Mythologie|römischen Mythologie]] entsprach ihr die Göttin '''Diana'''.
Der Amitabha-Buddhismus wird oft auch '''Amidismus''' genannt – dies nach dem japanischen Wort Amida, das dem Sanskritwort Amitabha entspricht.


== Herkunft des Namens (Etymologie) ==
Der Amidismus ist die einzige Richtung des [[Buddhismus]], in der das Vertrauen in den überweltlichen [[Buddha]] Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht - während der [[Glaube]] im Buddhismus sonst keine herausragende Rolle spielt. Im Amidismus steht das Vertrauen in die Allgüte Amitabhas (Amidas) und die Erwartung einer Wiedergeburt im ''Reinen Land'' (sanskr. ''[[Sukhavati]]''; jap. ''Jōdo'') im Vordergrund. Daher spricht man auch vom '''Reines-Land-Buddhismus'''.
[[Datei:Didrachme de Ionie.jpg|miniatur|links|Didrachme aus Ionien, die Göttin Artemis darstellend, ca. 258-202 v.Chr.]]
Antike griechische Schriftsteller verbanden Artemis ([[Dorisches Griechisch|Dorisch]] Artamis) über die [[Volksetymologie]] zu artemes (ἀρτεμής) »sicher«<ref>[http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0057%3Aentry%3Da%29rtemh%2Fs ἀρτεμής], Henry George Liddell, Robert Scott, ''A Greek-English Lexicon'', On Perseus Digital Library.</ref> oder artamos (ἄρταμος) »Metzger«.<ref>[http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0057%3Aentry%3Da%29%2Frtamos ἄρταμος], Henry George Liddell, Robert Scott, ''A Greek-English Lexicon'', On Perseus Digital Library.</ref> <ref>[http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0057%3Aentry%3D*%29%2Fartemis Ἄρτεμις], Henry George Liddell, Robert Scott, ''A Greek-English Lexicon'', On Perseus Digital Library; {{Internetquelle | url= http://www.behindthename.com/name/artemis | titel=Behind the Name: Meaning, Origin and History of the Name Artemis | zugriff=2013-05-13 | sprache=englisch}}</ref> Wahrscheinlich leitet sich der Name Artemis (Varianten Arktemis, Arktemisa) vom Griechischen árktos »Bär« (von [[Wikipedia:Proto-Indogermanisch|Proto-Indogermanisch]] *h₂ŕ̥tḱos) sowie von der Geschichte über [[Kallisto (Mythologie)|Kallisto]] her, die eigentlich direkt auf Artemis (arkadischer Beiname ''kallisto'') bezogen war. Er war daher mit dem [[Wikipedia:Bärenkult|Bärenkult]] verbunden, der für die Göttin in [[Wikipedia:Brauron|Brauron]], [[Wikipedia:Attika (Landschaft)|Attika]], oder seit der [[Wikipedia:Jungsteinzeit|Jungsteinzeit]] in [[Wikipedia:Akrotiri (Kreta)#Höhlen|Arkoudiotissa]] auf Kreta unterhalten wurde.<ref>Michaël Ripinsky-Naxon, ''The Nature of Shamanism: Substance and Function of a Religious Metaphor'' (Albany, NY: State University of New York Press, 1993), 32.</ref>


Dieser Kult war ein Überbleibsel sehr alter [[Totemismus|totemistischer]] und [[Schamanismus|schamanistischer]] Rituale und Teil eines weiter verbreiteten Bärenkults, der auch im Umfeld anderer indogermanischer Kulturen gefunden wurde (z.B, der Gallischen [[Wikipedia:Artio|Artio]]). Es wird angenommen, dass eine Vorgängerin von Artemis im [[Wikipedia:Minoisch|Minoischen]] Kreta als Göttin der Berge und der Jagd, [[Britomartis]] (griechisch Βριτόμαρτις, süße Jungfrau), verehrt wurde. Obwohl eine Verbindung mit anatolischen Namen naheliegt,<ref>Campanile, ''Ann. Scuola Pisa'' '''28''' :305; Restelli, ''Aevum'' '''37''' :307, 312.</ref><ref>Edwin L. Brown, "In Search of Anatolian Apollo", ''Charis: Essays in Honor of Sara A. Immerwahr'', ''Hesperia Supplements'' '''33''' (2004:243-257) p. 251: Artemis, as Apollo's inseparable twin, is discussed pp. 251ff.</ref> verweisen die frühesten bezeugten Formen des Namens Artemis im [[Wikipedia:Mykenisches Griechisch|mykenischen Griechisch]] auf a-te-mi-to und a-ti-mi-te, der in [[Wikipedia:Linear B|Linear B]] in [[Wikipedia:Pylos|Pylos]] gefunden wurde.<ref>John Chadwick and Lydia Baumbach, "The Mycenaean Greek Vocabulary" ''Glotta, '''41'''.3./4. (1963:157-271) p. 176f, ''s.v.'' Ἂρτεμις, ''a-te-mi-to-'' (genitive); C. Souvinous, "A-TE-MI-TO and A-TI-MI-TE", ''Kadmos'''''9''' 1970:42-47; T. Christidis, "Further remarks on A-TE-MI-TO and A-TI-MI-TE", ''Kadmos'' '''11''' :125-28;  [http://www.palaeolexicon.com/ Palaeolexicon], Word study tool of ancient languages;</ref> Artemis wurde in [[Wikipedia:Lydien|Lydien]] unter dem Namen Artimus verehrt.<ref>''Indogermanica et Caucasica: Festschrift für Karl Horst Schmidt zum 65. Geburtstag'' (Studies in Indo-European language and culture), W. de Gruyter, 1994, ''Etyma Graeca'', pp. 213-214, on [http://books.google.com/books?id=P3vb4KDB_UkC&pg=PA213&dq=lydian+artimus&ei=QpsNTOjcC5bCzQSXlpXeCw&cd=5#v=onepage&q=lydian%20artimus&f=false Google books]; Houwink ten Cate, ''The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera during the Hellenistic Period'' (Leiden) 1961:166, noted in this context by Brown 2004:252.</ref> Der Artemis sollen in ältester Zeit [[Menschenopfer]] dargebracht worden sein.<ref>{{Literatur | Autor  = Peter Delvaux | Titel = Leid soll lehren: historische Zusammenhänge in Gerhart Hauptmanns Atriden-Tetralogie  | Verlag = Rodopi | ISBN = 978905183709-4 | Jahr = 1994 | Online = {{Google Buch | BuchID = 494Gw5DNJioC | Seite = 61 }} | Seiten = 61 }}</ref>
== Konzept ==
In der Welt des Amitabha-Buddhismus residieren Buddhas und Bodhisattvas in den ''Reinen Ländern'', reinen Bereichen, die für die geistige Entwicklung besonders günstig sind.


==Gleichsetzungen==
Die Ausgangsbasis ist dabei etwa: Im Zeitalter des steten Niedergangs des [[Dharma]] (jap: Mappo) ist es für die heutigen Menschen fast unmöglich, die [[Erleuchtung]] und das [[Nirwana|Nirvana]] zu erlangen. Es bleibt aber die Möglichkeit, Amitabha um Hilfe zu bitten, denn dieser hat nach seiner eigenen Erleuchtung das Gelübde abgelegt, diese Welt nicht zu verlassen, bis alle Wesen erlöst sind. Wer auf die [[Andere Kraft]] vertraut, wird in Amitabhas Reinem Land wiedergeboren, einer friedlichen, paradiesischen Welt, in der alles darauf ausgerichtet ist, den Wesen die Erleuchtung und das Erlangen des Nirvana leicht zu machen.
Artemis wurde schon im 5. Jahrhundert mit [[Hekate]] identifiziert. In der hellenistischen Theologie wurde sie mit der Mondgöttin [[Selene]] gleichgesetzt,<ref>Erster Beleg der Identifikation bei [[Aischylos]] fr. 170. In: ''[[Tragicorum Graecorum Fragmenta]]'', 1889<sup>2</sup></ref> in der römischen Kaiserzeit dann mit verschiedenen Göttinnen, vor allem als Mondgöttin mit der [[Isis (Mythologie)|Isis]].<ref>[[Apuleius]] ''Metamorphosen'' 11.2</ref><ref>[[Pausanias]] ''Beschreibung Griechenlands'' 10.32.13-17</ref>
Die Tatsache, dass Apollon und Artemis [[Wikipedia:Zwilling|Zwillinge]] sind, wird in der Spätantike durch einen Dualismus in ihrer Rollenverteilung deutlich: Demnach repräsentierten sie die Gestirne Sonne und Mond; Apollon dem Sonnengott [[Helios]] gleichgesetzt, Artemis mit [[Selene]].


Bei den Römern entsprach ihr die ''[[Diana]]'' und bei den Etruskern die ''Artumes''.
Auf Grund der zentralen Rolle des Glaubens in dieser religiösen Richtung ist der Amidismus oft mit dem christlichen [[Wikipedia:Protestantismus|Protestantismus]] und dessen Grundsatz ''[[sola fide]]'' ([[lat.]] „allein durch den Glauben“) verglichen worden; dieser Vergleich ist zwar in mancher Hinsicht zutreffend, aber in anderer auch sehr irreführend, somit ein aufmerksames Studium der Zusammenhänge angezeigt ist.


== Zuschreibungen ==
Im sino-japanischen Raum (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam, Singapur) ist die Amitabha-Verehrung heute ein weit verbreiteter Ausdruck der buddhistischen Lehre. Da in dieser Schule Meditation weniger Bedeutung hat als zum Beispiel im [[Chan]], verbreitete sich diese Richtung in den breiten Schichten der arbeitenden einfachen Bevölkerung, deren Lebensweise keine Zeit für vertiefte Meditationen ließ.
[[Datei:Artemis Ephesos.JPG|miniatur|Artemisstatue im Museum von Selçuk bei Ephesos]]
=== Beinamen ===
Ihr Geburtsort verlieh der Göttin den Beinamen ''Kynthia'' ({{ELSalt|Κύνθια}} „(die) vom Berg Kynthos Kommende“), wobei die [[latein]]ische Schreibweise ''Cynthia'' lautet. Ein weiterer Beiname der Göttin ist Phoibe (griech. {{polytonisch|Φοιβε}}, [[lat.]] ''Phoebe''), nach ihrer Großmutter. Auch hatte sie den Beinamen ''Delia'', der so viel wie ''die von der Insel Delos Stammende'' bedeutet. Nach der griechischen Sage wurden Artemis und ihr Bruder Apollo auf dem Berge Kynthos auf der Insel [[Delos]] geboren.
[[Datei:Ac artemisephesus.jpg|miniatur|left|Ruinenstätte des Tempels in Ephesos]]
Eine Sonderform der Artemis stellt die ''Artemis Ephesia'' dar, die in dem ihr geweihten berühmten großen [[Tempel der Artemis in Ephesos|Tempel in Ephesos]], einem der [[Sieben Weltwunder]] der Antike, verehrt wurde. Ihre Statue in Ephesos zeigt ihren Oberkörper bedeckt mit Brüsten dar, da sie die Ernährerin aller Lebewesen verkörpert. Nach anderer Deutung handelt es sich um [[Stier]]hoden der ihr geopferten Opferstiere<ref>Christina von Braun: ''"Angst ist der Motor des Strebens nach immer mehr Geld".''; ORF Radio Ö1: Renata Schmidtkunz "Im Gespräch" am 13. September 2012.</ref>, die für Fruchtbarkeit stehen.


=== Attribute ===
== Techniken zum beschränkten Ziel ==
Ihre berühmtesten Attribute sind der Pfeil und der silberne Bogen, welcher ihr von den [[Kyklop]]en geschenkt wurde und auch die Mondsichel symbolisiert. Mit diesem sandte sie treffsichere Pfeile gegen die Sterblichen, um Krankheiten über sie zu bringen. Neben Pfeil und Bogen sind ihre Attribute das [[Wikipedia:Wermutkraut|Wermutkraut]] (lat. „Artemisia absinthium“) und die [[Wikipedia:Zypresse|Zypresse]].
Der Name Amitabha wird im Verlauf des Tages viele hundert Mal ausgesprochen - dies kann auch unhörbar geschehen. Der Praktizierende kann, gemäß der Überzeugung der Schule des Reinen Landes, dadurch mittels „einspitziger Konzentration“ den Geist stillstehen lassen. Die Technik hat nicht den Anspruch, absolutes Nirvana zu erreichen, wohl aber relatives Nirvana, also einen Zustand, wo noch geringe Anhaftungen im Sinne einer Ich-Objekt-Relation bestehen. [[Samsara]] wird folglich nicht komplett durchbrochen.
''Siehe hierzu auch: [[Nembutsu]]''


Auch gelten die Tiere des Walds als Attribute.
Weitere Techniken sind die Visualisierung komplexer Landschaften. Die erste Stufe besteht in der Visualisierung der untergehenden Sonne und ist Vergleichsweise einfach. Höhere Visualisierungsstufen wie die ''Visualisierung des Wassers'' beginnen mit der Visualisierung des Wassers und, sobald diese gelingt, wird Schnee, Kristall sowie komplexe Landschaften aus Kristall versucht. Auch diese Übungen sollen den Strom der Gedanken unterbrechen und den Geist öffnen.


== Charakter ==
== Siehe auch ==
[[Datei:Peter Paul Rubens 024.jpg|miniatur|Artemis bricht mit den Nymphen zur Jagd auf ([[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]], um 1615)]]
* [[Wikipedia:Nagarjuna|Nagarjuna]]
Artemis wird meist als [[Jungfrau|jungfräuliche]] Jägerin beschrieben<ref name=klass>C. M. Bowra: ''Klassisches Griechenland''. 1965</ref>, die allein oder von gleichfalls jungfräulichen [[Nymphe]]n begleitet durch die Wälder streift.
 
Artemis hat den Ruf einer grausamen und strengen Göttin: Beispielsweise steht sie mit Männern auf dem Kriegsfuß, da sie jene für die Geburtswehen der Frauen verantwortlich macht. In dieser Funktion als Hüterin der Gebärenden wird sie mitunter mit [[Wikipedia:Eileithyia|Eileithyia]] oder [[Hera]] gleichgesetzt. Der zerstörerische Aspekt der Artemis wurde vor allem bei abnehmendem Mond geehrt. Artemis war eine wilde, unzähmbare Göttin, die Leben nicht nur gibt, sondern auch nimmt.
Artemis ist, wie [[Hestia]] oder [[Athene]], eine jungfräuliche Göttin. Sie bewahrt ihre Jungfräulichkeit mit größter Hartnäckigkeit; dies wurde auch von ihren Anhängerinnen erwartet.
 
==Funktion==
In der [[Wikipedia:Ilias|Ilias]] wird Artemis die „Herrin der Tiere“ genannt, deren Junge unter ihrem Schutz stehen. Ihre Begleiter sind neben anderen Jungfrauen [[Wikipedia:Haushund|Hunde]]. Hunde sind traditionellerweise Wächter des Tores zur Unterwelt; Artemis wird teilweise auch als Unterweltgöttin betrachtet, da sie unter anderem mit der Zaubergöttin [[Hekate]] gleichgesetzt wird. Sie jagt nach einigen Sagen in [[Neumond]]nächten, während sie in den übrigen Nächten den Mondwagen über den Himmel lenkt.
Sie schützte Frauen jeden Alters sowie Kinder beiderlei Geschlechts. Gleichzeitig wird Artemis zu den [[Fruchtbarkeit]]<nowiki/>sgöttern gerechnet.
Artemis kam als erste von den beiden Zwillingen auf die Welt, und half ihrer Mutter bereits bei Apollos Entbindung. Deshalb beteten die Frauen zu Artemis um eine leichte Geburt.<ref name=klass/>
 
== Mythos ==
{{Zitat | Text = Λητὼ δ' Ἀπόλλωνα καὶ Ἄρτεμιν ἰοχέαιραν<br />ἱμερόεντα γόνον περὶ πάντων Οὐρανιώνων<br />γείνατ' ἄρ' αἰγιόχοιο Διὸς φιλότητι μιγεῖσα. |Autor = [[Wikipedia:Hesiod{{!}}]] |Quelle = ΘΕΟΓΟΝΙΑ - [[Theogonie]] | Übersetzung = Leto gebar den Apollon und Artemis, froh der Geschosse,<br />Beide von holder Gestalt, wie keiner der himmlischen Götter,<br />Da sie gesellt sich in Liebe zum aigistragenden Herrscher. |lang = gr |ref =<ref>{{ Internetquelle | url= http://www.gottwein.de/Grie/hes/thg.php | titel= Hesiod: Theogonie | zugriff= 2013-05-13 | autor = Egon Gottwein | hrsg=  | datum= 2003-09-28 | sprache= griechisch - deutsch }}</ref>}}
Ihre Eltern sind [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] zufolge [[Wikipedia:Leto (Mythologie)|Leto]] und der oberste griechische Gott [[Zeus]], ihr Zwillingsbruder ist [[Apollon]] <ref name=klass/>.
Die von Zeus geschwängerte Leto war auf der Flucht vor dessen eifersüchtiger Ehefrau [[Hera]]. Diese bewirkte jedoch, dass kein einziger Ort der Erde Leto einen Platz zum Gebären bieten sollte. Schließlich wurde Leto von der schwimmenden Insel [[Delos]] aufgenommen. Die Göttin lag neun Tage lang in den Wehen.
 
[[Datei:Gigant.PNG|miniatur|Gigant im Kampf gegen Artemis]]
Beim Angriff der [[Gigant (Mythologie)|Giganten]] auf die Olympischen Götter ([[Gigantomachie]]) schoss Artemis den Giganten [[Gration]] mit einem Pfeil nieder, der daraufhin von [[Herakles]] ebenfalls mit einem Pfeil getötet wurde.
 
[[Datei:Tizian 015.jpg|miniatur|links|Artemis und Kallisto ([[Tizian]], 1556-1559)]]
Als Artemis’ Lieblingsgefährtin [[Kallisto (Mythologie)|Kallisto]] von [[Zeus]] vergewaltigt worden war und den [[Arkas]] geboren hatte, wurde sie von Artemis in eine Bärin verwandelt und weggejagt, da eine Entjungferung für die Anhängerinnen der Göttin verboten war. In einer anderen Fassung war es die eifersüchtige [[Hera]], die Kallisto so bestrafte. Zeus versetzte Kallisto als „[[Großer Bär|Große Bärin]]“, (lat. „Ursa Major“, [[Großer Wagen]]) in den Himmel.
 
[[Datei:Titian - Diana and Actaeon - 1556-1559.jpg|miniatur|links|Aktaion überrascht Artemis beim Baden ([[Tizian]], 1556-1559)]]
Die bekannteste Erzählung über ein Zusammentreffen mit einem Mann ist die von [[Aktaion]], einem Enkel des [[Kadmos]], welcher ein leidenschaftlicher Jäger war. Als er wieder einmal jagte und sich in der Mittagshitze einen kühlen Platz im Wald suchte, gelangte er in ein schattiges Tal, welches Artemis geweiht war. In seinem Grund befand sich eine Grotte, wo die Göttin gerade badete. Als Aktaion sie dann nackt sah, verwandelte sie ihn in einen Hirsch, um zu verhindern, dass er von dieser verbotenen Begegnung erzähle. Aktaion wurde wenig später von seinen eigenen Jagdhunden zerfleischt.
Eine Interpretation behauptet, dass Aktaion ein [[Heiliger König]] war, der mit Artemis in ihrer Hirschgestalt Hochzeit hielt und am Ende seiner Zeit sterben musste.
 
In der Realität wurde diese Jagd von Artemis-Priesterinnen nachgespielt, die mit Hundekopf-Masken bedeckt waren und einen als Hirsch verkleideten Mann jagten.
 
Als leidenschaftliche Jägerin freundete Artemis sich mit [[Orion (Mythologie)|Orion]], dem prächtigen und wilden Jäger, an. Ihr Zwillingsbruder Apollon erzürnte sich darüber und forderte Artemis zum Wettkampf heraus: Es gelinge ihr sicher nicht, einen verschwommenen Punkt sehr weit draußen im Meer mit ihrem Pfeil zu treffen. Artemis schaffte dies sehr wohl - und bemerkte zu spät, dass sie damit den Kopf des dort schwimmenden Orion durchbohrt hatte. Deshalb erhob sie ihn als [[Orion (Sternbild)|Sternbild]] in den Himmel, dessen Schulterstern [[Beteigeuze]] hell leuchtet, dessen Kopfstern aber schwerer sichtbar ist.
 
Ein weiterer Mythos sieht Orion als den Jäger, der alle wilden Tiere des Erdkreises töten wollte. Die Erde oder Artemis selbst brachte daraufhin einen [[Skorpione|Skorpion]] hervor, gegen den Orion nichts ausrichten konnte und der ihn schließlich tötete, wonach beide als [[Sternbild]] in den Himmel versetzt wurden.
 
Die Seherin [[Manto]], eine Tochter des [[Teiresias]], rief die thebanischen Frauen auf, der Gottheit Leto Opfer darzubringen. [[Niobe (Mythologie)|Niobe]] jedoch versuchte das Volk zu überreden, der Göttin [[Leto (Mythologie)|Leto]] keine Opfer mehr zu bringen. Sie begründete dies damit, dass sie vierzehn Kinder, sieben Jungen und sieben Mädchen, habe und damit Letos zwei Kinder bei weitem übertraf. Dieses erzürnte die Göttin, die die Geschehnisse vom Berg Kynthos aus angesehen hatte, derart, dass sie ihre Kinder Artemis und Apollon bat, ihr Genugtuung zu verschaffen. Mit Pfeil und Bogen tötete Artemis die Mädchen, Apollon die Jungen (ein Motiv zahlreicher antiker [[Plastik (Archäologie)|Plastiken]]).
 
[[Meleagros (Mythologie)|Meleagros]], der Sohn des [[Kalydon (Ätolien)|kalydonischen]] Königs [[Oineus (Weingott)|Oineus]] und dessen Gemahlin [[Althaia]], vergaß einmal, Artemis ein Opfer zu bringen, während er an alle anderen Götter dachte. Daraufhin entsandte diese den furchtbaren [[Kalydonischer Eber|Kalydonischen Eber]], welcher die Saatfelder und alle anderen bebauten Felder verwüstete. Meleagros begab sich, begleitet unter anderem von [[Atalante]], auf die Jagd nach dem Tier.
 
[[Datei:Virgil Solis - Iphigenia Saved.jpg|miniatur|Entrückung der Iphigenie während ihrer Opferung durch Artemis ([[Virgil Solis]], 1514)]]
Kurz vor dem Beginn des [[Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieges]] schickte Artemis eine Windstille, da [[Agamemnon]], der Anführer der [[Achaier]], auf der Jagd eine ihr geweihte Hirschkuh erlegt hatte.<ref name=klass/> Teilweise wird auch als Grund genannt, dieser habe sich gebrüstet, ein besserer Schütze als sie zu sein. Daraufhin forderte Artemis dessen älteste Tochter [[Iphigenie]] zum Opfer. Allerdings hatte Artemis im letzten Augenblick Erbarmen mit dem Mädchen, rettete es vom Opfertisch, legte eine Hirschkuh auf den Altar und entrückte sie als Priesterin nach [[Tauris]] (siehe oben; vgl. auch: ''[[Iphigenie auf Tauris]]'').
[[Datei:Apollo Artemis Brygos Louvre G151.jpg|miniatur|Apollon und Artémis, Médaillon auf einem Attischen Krug]]
[[Datei:Herakles Ceryneian Hind Louvre F 234bis.jpg|miniatur|240px|rechts|Artemis und Apollo wollen Herakles die Kerynitische Hirschkuh wegnehmen. Attische Vase 530–520 v. Chr., heute im [[Louvre]]]]
Die dritte der zwölf Aufgaben des Herakles bestand darin, eine heilige Hirschkuh mit einem goldenen Geweih zu fangen. Als Artemis ihre Jagdprobe hatte ablegen müssen, war diese Hirschkuh eine der fünf gewesen, die Zeus ausgewählt hatte. Nachdem Herakles die Kuh ein Jahr lang gejagt und schließlich gefangen hatte, zog er sich Artemis’ Zorn zu, da ihr die Hirschkuh geweiht gewesen war. Näheres siehe [[Kerynitische Hirschkuh]].
 
== Bezüge in der modernen Literatur ==
Der irische Schriftsteller [[Eoin Colfer]] benannte seine Romanfigur [[Artemis Fowl]] nach der griechischen Göttin. Im dritten Band der Buchreihe „Artemis Fowl - der Geheimcode“ erklärt Fowl: ''„Artemis ist normalerweise ein Frauenname, nach der griechischen Göttin der Jagd. Doch ab und an taucht ein Mann auf, der wegen seines Talents für die Jagd das Recht erlangt, den Namen zu tragen.“''<ref>Eoin Colfer: ''Artemis Fowl - der Geheimcode''. List Taschenbuch, Berlin 2004, ISBN 3-548-60485-4; S. 278</ref>
 
In der Buchreihe um [[Percy Jackson]] wird Artemis im dritten Band ''Percy Jackson: Der Fluch des Titanen'' von Atlas entführt, von Percy, Grover und Thalia jedoch wieder befreit.
 
[[Anna Seghers]] publizierte 1938 „[[Sagen von Artemis]]“.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{LIMC|2|766|771|Artemis in peripheria orientali|Ch. Augè, P. Linat de Bellefonds}}
* [[Wikipedia:Hisao Inagaki|Hisao Inagaki]], Harold Stewart (transl.): ''The Three Pure Land Sutras.'' Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 2003, ISBN 1-886439-18-4. [http://www.bdk.or.jp/pdf/bdk/digitaldl/dBET_ThreePureLandSutras_2003.pdf (PDF abgerufen am 28. Juli 2013)]
* [[Anton Bammer]]: ''Das Heiligtum der Artemis von Ephesos.'' 1984.
* F. Max Müller (trans): ''Buddhist Mahâyâna texts.'' Band 2: ''The larger Sukhâvatî-vyûha, the smaller Sukhâvatî-vyûha, the Vagrakkedikâ, the larger Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra, the smaller Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra. The Amitâyur dhyâna-sûtra.'' translated by J. Takakusu. Clarendon Press, Oxford 1894. [http://archive.org/details/buddhistmahy02cowe (Pure Land Sutras)]
* E. Bevan: ''The Goddess Artemis and the Dedication of Bears in Sanctuaries.'' In: ''[[The Annual of the British School at Athens]]''. Band 82, 1987, S. 17-22.
* Shojun Bandō, Harold Stewart, Ann T. Rogers, Minor L. Rogers (trans.): ''Tannishō: Passages Deploring Deviations of Faith and Rennyo Shōnin Ofumi: The Letters of Rennyo.'' Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 1996, ISBN 1-886439-03-6. [http://www.bdk.or.jp/pdf/bdk/digitaldl/dBET_Tannisho-Ofumi_1996.pdf (PDF abgerufen am 2013/07/28)]
* [[Walter Burkert]]: ''Structure and History in Greek Mythology and Ritual.'' Berkeley/Los Angeles/London 1979, S. 123-142.
* [[Wikipedia:Christoph Kleine|Christoph Kleine]]: ''Der Buddhismus des Reinen Landes: Aus der chinesischen und der japanischen Tradition''. Berlin: Insel Verlag 2015, ISBN 978-3-458-70053-1
* Elif Tül Eǧilmez: ''Darstellungen der Artemis als Jägerin in Kleinasien.'' Dissertation. Mainz 1980
* [[Wikipedia:Daisetz Teitaro Suzuki|Daisetz Teitaro Suzuki]]: ''Amida. Der Buddha der Liebe.'' O.W. Barth, München 1985, ISBN 3-502-62592-1.
* {{LIMC|2|755|763|Artemis Ephesia|[[Robert Fleischer]]}}
* [[Wikipedia:Christian Steineck|Christian Steineck]]: ''Quellentexte des japanischen Amida-Buddhismus.'' Harrassowitz, 1996, ISBN 3-447-03823-3.
* Robert Fleischer: ''Artemis von Ephesos und verwandte Kultstatuen aus Anatolien und Syrien.'' Études préliminaires aux religions orientales dans l'Empire romain 35. Brill, Leiden 1973, ISBN 90-04-03677-6
* [[Wikipedia:Volker Zotz|Volker Zotz]]: ''Der Buddha im Reinen Land. Shin-Buddhismus in Japan.'' München 1991, ISBN 3-424-01120-7.
* [[Wolfgang Helck]]: ''Betrachtungen zur Großen Göttin und den ihr verbundenen Gottheiten.'' München/Wien 1971.
* Herbert Rolle: ''Jodo Shinshu. Genese und Lehre einer japanischen Tradition des Mahâyâna sowie ihre Reflexion im Rahmen der  Evangelischen Systematik.'' Norderstedt 2008, ISBN 978-3-640-11734-5.
* B. Johnson: ''Lady of the Beasts. Ancient images of the goddess and her sacred animals.'' San Francisco 1981.
* Shi Wuling:  {{Webarchiv | url=http://www.abrc.org.au/eBooks/In%20One%20Lifetime%20Pure%20Land%20Budhism.pdf | wayback=20090326200501 | text=''In one Lifetime: Pure Land Buddhism.''}} Amitabha Publications, Chicago 2006, ISBN 1-59975-357-X.
* {{LIMC|2|618|753|Artemis|L. Kahil}}
* Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: ''Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History.'' Chapter 1: ''A General Survey.'' In: ''Pacific World Journal.'' Third Series, Number 1 (1999), S. 91–103. (Archived from the {{Webarchiv | url=http://www.shin-ibs.edu/documents/pwj3-1/08MOC.pdf | wayback=20100707011447 | text=original}})
* G.M. Rogers: ''The Sacred identity of Ephesos.'' 1991.
* Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: ''Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History.'' Chapter 2: ''The Earliest Period.'' Chapter 3: ''Hui-yuan of Mt.Lu.'' Chapter 4: ''The Translation of Texts-Spurious Scriptures.'' In: ''Pacific World Journal'' Third Series, Number 3 (2001), S. 241–275. (Archived from the {{Webarchiv | url=http://www.shin-ibs.edu/documents/pwj3-3/11MC3.pdf | wayback=20100707074549 | text=original}})
* {{Roscher|1,1|558|608|Artemis|[[Wikipedia:Theodor Schreiber|Theodor Schreiber]]}}
* Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: ''Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History.'' Chapter Five: ''The Early Pure Land Faith: Southern China.'' Chapter Six: ''The Early Pure Land Faith: Northern China.'' In: ''Pacific World Journal.'' Third Series, Number 4 (2002), S. 259–279. (Archived from the {{Webarchiv | url=http://www.shin-ibs.edu/documents/pwj3-4/13MC4.pdf | wayback=20100707020301 | text=original}})
* G. Seiterle: ''Artemis - die große Göttin von Ephesos.'' In: [[Wikipedia:Antike Welt|Antike Welt]]. Jahrgang 10, Heft 3, 1979, S. 6-16.
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* {{LIMC|2|792|855|Artemis/Diana|[[Wikipedia:Erika Simon|Erika Simon]], Gerhard Bauchhenß}}
* Kenneth Tanaka: ''Bibliography of English-language Works on Pure land Buddhism: Primarily 1983–1989.'' In: ''Pacific World Journal.'' New Series, Number 5 (1989), S. 85–99. [http://www.shin-ibs.edu/documents/pwj-new/new5/10Tanaka.pdf (PDF)]
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Artemis}}
* Bernhard Scheid: [http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Amidismus Amidismus - Der Buddhismus des Reinen Landes]
* [http://www.theoi.com/Olympios/Artemis.html Artemis] im Theoi Project (engl.)
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/japanese-pure-land/|Japanese Pure Land Philosophy|Dennis Hirota}}
 
* Dardo Lessmann: [http://dardo.de/eigenes/Magisterarbeit%20Die%20Schule%20des%20Reinen%20Landes.pdf Die Schule des Reinen Landes als eine Antwort auf ihre Zeit: Kontextuelle und perspektivische Betrachtung einer Schulgründung im Buddhismus.] (Magisterarbeit 1999; PDF; 1,0&nbsp;MB)
== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 11. Dezember 2019, 07:13 Uhr

Amida-Buddha-Daibutsu (13. Jh.) am Kōtoku-in im japanischen Kamakura
Amida-Buddha im Westlichen Paradies, dem Reinen Land (8.Jh., Tun Huang, China)
Amida-Buddha am Der Donglin Tempel im Lushan

Amitabha-Buddhismus ist eine Sammelbezeichnung für jene Schulen des Mahayana-Buddhismus, die sich auf den transzendenten Buddha Amitabha beziehen. Im 1./2. Jahrhundert in Indien entstanden, gelangte die Lehre ab dem 5. Jahrhundert nach China, wo sie den Namen Jingtu zong (chin. 淨土宗, Jìngtǔ zōng, W.-G. Ching-t'u tsung „Schule des Reinen Landes“) annahm. In Japan gründete Hōnen Shōnin (1172–1212) auf der Grundlage der „Reinen-Land-Lehre“ die Jōdo-shū. Aus dieser entwickelte sich die von Shinran Shōnin (1173–1263) gegründete Jōdo-Shinshū.

Der Amitabha-Buddhismus wird oft auch Amidismus genannt – dies nach dem japanischen Wort Amida, das dem Sanskritwort Amitabha entspricht.

Der Amidismus ist die einzige Richtung des Buddhismus, in der das Vertrauen in den überweltlichen Buddha Amitabha einen zentralen Stellenwert beansprucht - während der Glaube im Buddhismus sonst keine herausragende Rolle spielt. Im Amidismus steht das Vertrauen in die Allgüte Amitabhas (Amidas) und die Erwartung einer Wiedergeburt im Reinen Land (sanskr. Sukhavati; jap. Jōdo) im Vordergrund. Daher spricht man auch vom Reines-Land-Buddhismus.

Konzept

In der Welt des Amitabha-Buddhismus residieren Buddhas und Bodhisattvas in den Reinen Ländern, reinen Bereichen, die für die geistige Entwicklung besonders günstig sind.

Die Ausgangsbasis ist dabei etwa: Im Zeitalter des steten Niedergangs des Dharma (jap: Mappo) ist es für die heutigen Menschen fast unmöglich, die Erleuchtung und das Nirvana zu erlangen. Es bleibt aber die Möglichkeit, Amitabha um Hilfe zu bitten, denn dieser hat nach seiner eigenen Erleuchtung das Gelübde abgelegt, diese Welt nicht zu verlassen, bis alle Wesen erlöst sind. Wer auf die Andere Kraft vertraut, wird in Amitabhas Reinem Land wiedergeboren, einer friedlichen, paradiesischen Welt, in der alles darauf ausgerichtet ist, den Wesen die Erleuchtung und das Erlangen des Nirvana leicht zu machen.

Auf Grund der zentralen Rolle des Glaubens in dieser religiösen Richtung ist der Amidismus oft mit dem christlichen Protestantismus und dessen Grundsatz sola fide (lat. „allein durch den Glauben“) verglichen worden; dieser Vergleich ist zwar in mancher Hinsicht zutreffend, aber in anderer auch sehr irreführend, somit ein aufmerksames Studium der Zusammenhänge angezeigt ist.

Im sino-japanischen Raum (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam, Singapur) ist die Amitabha-Verehrung heute ein weit verbreiteter Ausdruck der buddhistischen Lehre. Da in dieser Schule Meditation weniger Bedeutung hat als zum Beispiel im Chan, verbreitete sich diese Richtung in den breiten Schichten der arbeitenden einfachen Bevölkerung, deren Lebensweise keine Zeit für vertiefte Meditationen ließ.

Techniken zum beschränkten Ziel

Der Name Amitabha wird im Verlauf des Tages viele hundert Mal ausgesprochen - dies kann auch unhörbar geschehen. Der Praktizierende kann, gemäß der Überzeugung der Schule des Reinen Landes, dadurch mittels „einspitziger Konzentration“ den Geist stillstehen lassen. Die Technik hat nicht den Anspruch, absolutes Nirvana zu erreichen, wohl aber relatives Nirvana, also einen Zustand, wo noch geringe Anhaftungen im Sinne einer Ich-Objekt-Relation bestehen. Samsara wird folglich nicht komplett durchbrochen. Siehe hierzu auch: Nembutsu

Weitere Techniken sind die Visualisierung komplexer Landschaften. Die erste Stufe besteht in der Visualisierung der untergehenden Sonne und ist Vergleichsweise einfach. Höhere Visualisierungsstufen wie die Visualisierung des Wassers beginnen mit der Visualisierung des Wassers und, sobald diese gelingt, wird Schnee, Kristall sowie komplexe Landschaften aus Kristall versucht. Auch diese Übungen sollen den Strom der Gedanken unterbrechen und den Geist öffnen.

Siehe auch

Literatur

  • Hisao Inagaki, Harold Stewart (transl.): The Three Pure Land Sutras. Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 2003, ISBN 1-886439-18-4. (PDF abgerufen am 28. Juli 2013)
  • F. Max Müller (trans): Buddhist Mahâyâna texts. Band 2: The larger Sukhâvatî-vyûha, the smaller Sukhâvatî-vyûha, the Vagrakkedikâ, the larger Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra, the smaller Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra. The Amitâyur dhyâna-sûtra. translated by J. Takakusu. Clarendon Press, Oxford 1894. (Pure Land Sutras)
  • Shojun Bandō, Harold Stewart, Ann T. Rogers, Minor L. Rogers (trans.): Tannishō: Passages Deploring Deviations of Faith and Rennyo Shōnin Ofumi: The Letters of Rennyo. Numata Center for Buddhist Translation and Research, Berkeley 1996, ISBN 1-886439-03-6. (PDF abgerufen am 2013/07/28)
  • Christoph Kleine: Der Buddhismus des Reinen Landes: Aus der chinesischen und der japanischen Tradition. Berlin: Insel Verlag 2015, ISBN 978-3-458-70053-1
  • Daisetz Teitaro Suzuki: Amida. Der Buddha der Liebe. O.W. Barth, München 1985, ISBN 3-502-62592-1.
  • Christian Steineck: Quellentexte des japanischen Amida-Buddhismus. Harrassowitz, 1996, ISBN 3-447-03823-3.
  • Volker Zotz: Der Buddha im Reinen Land. Shin-Buddhismus in Japan. München 1991, ISBN 3-424-01120-7.
  • Herbert Rolle: Jodo Shinshu. Genese und Lehre einer japanischen Tradition des Mahâyâna sowie ihre Reflexion im Rahmen der Evangelischen Systematik. Norderstedt 2008, ISBN 978-3-640-11734-5.
  • Shi Wuling: In one Lifetime: Pure Land Buddhism. (Memento vom 26. März 2009 im Internet Archive) Amitabha Publications, Chicago 2006, ISBN 1-59975-357-X.
  • Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History. Chapter 1: A General Survey. In: Pacific World Journal. Third Series, Number 1 (1999), S. 91–103. (Archived from the original (Memento vom 7. Juli 2010 im Internet Archive))
  • Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History. Chapter 2: The Earliest Period. Chapter 3: Hui-yuan of Mt.Lu. Chapter 4: The Translation of Texts-Spurious Scriptures. In: Pacific World Journal Third Series, Number 3 (2001), S. 241–275. (Archived from the original (Memento vom 7. Juli 2010 im Internet Archive))
  • Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History. Chapter Five: The Early Pure Land Faith: Southern China. Chapter Six: The Early Pure Land Faith: Northern China. In: Pacific World Journal. Third Series, Number 4 (2002), S. 259–279. (Archived from the original (Memento vom 7. Juli 2010 im Internet Archive))
  • Shinko Mochizuki, Leo M. Pruden, Trans: Pure Land Buddhism in China: A Doctrinal History. Chapter 7: T'an-luan. In: Pacific World Journal. Third Series, Number 2 (2000), S. 149–165. (Archived from the original (Memento vom 7. Juli 2010 im Internet Archive))
  • Kenneth Tanaka: Bibliography of English-language Works on Pure land Buddhism: Primarily 1983–1989. In: Pacific World Journal. New Series, Number 5 (1989), S. 85–99. (PDF)

Weblinks


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