Mani (Religionsstifter) und Kategorie:Kraftsport: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kölner Mani-Kodex.jpg|thumb|Fragment der spätantiken Lebensbeschreibung Manis im [[Wikipedia:Kölner Mani-Kodex|Kölner Mani-Kodex]].]]
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'''Mani''' ([[lat.]] ''Manes'' oder '' Manichäus'', [[Wikipedia:Persische Sprache|persisch]]: مانی ''Mānī'' [{{IPA|mɔːˈniː}}]) (* [[Wikipedia:14. April|14. April]] [[Wikipedia:216|216]] vermutlich bei [[Wikipedia:Seleukia-Ktesiphon|Seleukia-Ktesiphon]]; † [[Wikipedia:26. Februar|26. Februar]] [[Wikipedia:277|277]] oder am [[Wikipedia:14. Februar|14. Februar]] [[Wikipedia:276|276]] in [[Gundishapur]]) ist der Stifter der historischen Religion des [[Manichäismus]] und war nach [[Rudolf Steiner]] eine [[Inkarnation]] des hohen [[Eingeweihter|Eingeweihten]] '''Manes''', der auch der Lehrer des [[Buddha]], des [[Zarathustra]] und des [[Skythianos]] gewesen war.
[[Kategorie:Sport nach Gattung]]
 
[[Kategorie:Kraftsport|!]]
== Die irdischen Inkarnationen des Manes ==
 
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"Manes ist jene hohe Individualität, die immer und immer wieder auf der Erde verkörpert
ist, die der leitende Geist ist derer, die zur Bekehrung des Bösen da sind." {{Lit|{{G|104|162ff}}}}
</div>
 
Nach Rudolf Steiner war Mani zu [[Christi]] Lebzeiten als der [[Jüngling zu Nain]], der [[Sohn der Witwe]], inkarniert und davor als [[Jüngling zu Sais]]. Seine Auferweckung war eine [[Einweihung]], die aber, anders als bei [[Lazarus]], erst in der nächsten [[Inkarnation]] wirksam wurde:
 
<div style="margin-left:20px">
"Eine andere Art der
Initiation kann aber so stattfinden, daß zunächst in die betreffende
Seele nur der Keim hineinversenkt wird, so daß sie dann noch eine Inkarnation
abzuwarten hat; dann tritt dieser Keim heraus, und es wird
dann in der späteren Inkarnation der Betreffende ein Initiierter im
ausdrücklichen Sinne.
 
Eine solche Initiation wurde mit dem Jüngling zu Nain vollzogen.
Damals wurde seine Seele bei dem Ereignis von Palästina umgewandelt;
da hatte sie noch nicht das Bewußtsein, hinaufgestiegen zu sein
in die höheren Welten. Erst in der nächsten Inkarnation keimten die
Kräfte heraus, die damals in diese Seele gelegt waren. - Es können hier
in einem exoterischen Vortrage nicht die Namen genannt werden,
welche damals in Betracht kamen, es kann nur darauf hingewiesen werden,
daß später in einem gewaltigen Religionslehrer diejenige Individualität
erwachte, welche der Christus Jesus in dem Jüngling zu Nain
auferweckt hatte, und daß auf diese Weise in späterer Zeit ein neuer
Lehrer des Christentums erstehen konnte mit den Kräften, die damals
in seine Seele versenkt worden waren.
 
So hat der Christus dafür gesorgt, daß auch später eine Individualität
erscheinen konnte, die das Christentum weiterbrachte. Und diese
Individualität, die in dem Jüngling zu Nain auf erweckt wurde, ist dazu
berufen, später immer mehr und mehr das Christentum mit den Lehren
von Reinkarnation und Karma zu durchdringen, jene Lehren mit dem
Christentum zu verbinden, welche damals, als der Christus selber auf
der Erde wandelte, noch nicht ausdrücklich als Weisheitslehren verkündet
werden konnten, weil sie damals erst gefühlsmäßig in die Menschenseelen
hineinversenkt werden mußten." {{Lit|{{G|114|205ff}}}}
</div>
 
Später wurde Mani als [[Parzival]] wiedergeboren:
 
<div style="margin-left:20px">
"Vorbereitend gewirkt hat diese Seele, die vorher in dem Jüngling
zu Nain lebte und die eingeweiht wurde von dem Christus in dieser
Weise für spätere Zeiten, wo das, was im Manichäismus enthalten
war und was durchaus nicht zur vollen Entwickelung gekommen
ist, aufgehen wird zum Heile der Völker des alten Orients, - vorbereitend
hat diese Seele in ihrer Inkarnation als Manes gewirkt für
ihre eigentliche spätere Mission: den wahren Zusammenklang aller
Religionen zu bringen.
 
Damit sie dieses tun konnte, mußte sie wiedergeboren werden als
diejenige Seele, die zu dem Christus-Impuls in einem ganz besonderen
Verhältnis steht. Untertauchen mußte gleichsam noch einmal alles,
was in jener Inkarnation als Manes an altem und neuem Wissen
aus dieser Seele heraufgekommen war. Als der «reine Tor» mußte er
dem äußeren Wissen der Welt und dem Wirken des Christus-
Impulses in seinen Seelenuntergründen gegenüberstehen. Er wird
wiedergeboren als Parzival, der Sohn der Herzeleide, der von ihrem
Gatten verlassenen tragischen Gestalt. Als Sohn dieser Witwe verläßt
nun auch er die Mutter. Er zieht hinaus in die Welt. Nach mancherlei
Irrfahrten gelangt er dazu, zum Hüter des Heiligen Grals erkoren
zu werden. Und die Fortsetzung der Parzivalsage erzählt uns,
wie er wiederum hinzieht nach dem Morgenlande, wie er in den Angehörigen
der dunklen Rassen seine Brüder findet, wie auch zu diesen
die Segnungen des Heiligen Grals einmal kommen werden. So
bereitete er sich in seinem Leben als Parzival dazu vor, später ein
neuer Lehrer des Christentums zu werden, dessen Aufgabe es sein
wird, das Christentum immer mehr und mehr zu durchdringen mit
den Lehren von Karma und Reinkarnation, wenn die Zeit dazu reif
sein wird." {{Lit|{{G|264|230}}}}
</div>
 
[[Wikipedia:1459|1459]] wurde Manes zum Initiator von [[Christian Rosenkreutz]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Als ein «höherer Grad» wird innerhalb dieser ganzen Strömung
die Initiation des Manes angesehen, der 1459 auch Christian Rosenkreutz
initiierte: sie besteht in der wahren Erkenntnis von der
Funktion des Bösen." {{Lit|{{G|262|24}}}}
</div>
 
Eine weitere Inkarnation von ''Mani'' soll nach Angaben des Esoterikers [[Ralph Melas Große]] der rätselhafte [[Kaspar Hauser]] gewesen sein.
 
== Die [[Geistesschüler]] des Manes ==
 
Die großen [[Geistesschüler]] des Manes sind nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s: [[Zarathustra]], [[Buddha]] und [[Skythianos]].
 
<div style="margin-left:20px">
"So finden wir innerhalb des Geisteslebens Europas denjenigen, der
der Träger des Christus war, Zaratas oder Nazarathos, den Zarathustra,
von Zeit zu Zeit wieder; so finden wir Skythianos wieder;
so finden wir auch den dritten großen Schüler des Manes, auch Buddha
wieder, wie er war, nachdem er die späteren Zeiten miterlebt hat.
So blickte der europäische Kenner der Initiation immer hinein in der
Zeiten Wende, zu den wahren Gestalten der großen Lehrer aufschauend.
Von Zaratas, von Buddha, von Skythianos, von ihnen wußte er, daß
durch sie einströmte in die Kultur der Zukunft diejenige Weisheit, die
immerdar von den Bodhisattvas gekommen ist und die verwendet werden
soll, um zu begreifen das würdigste Objekt alles Verstehens, den
Christus, der ein von den Bodhisattvas grundverschiedenes Wesen ist,
den man nur verstehen kann, wenn man alle Weisheit der Bodhisattvas
zusammennimmt. Daher ist in den Geistesweisheiten der Europäer außer
allem andern auch ein synthetischer Zusammenschluß aller Lehren enthalten,
die der Welt gegeben worden sind durch die drei großen Schüler
des Manes und den Manes selbst. Wenn man auch nicht verstanden hat
den Manes, es wird eine Zeit kommen, wo die europäische Kultur sich
so gestalten wird, daß man wieder einen Sinn verbinden wird mit den
Namen Skythianos, Buddha und Zarathustra. Sie werden den Menschen
das Lehrmaterial geben, um den Christus zu verstehen. Immer
besser und besser werden die Menschen durch sie den Christus verstehen.
Angefangen hat das Mittelalter allerdings mit einer sonderbaren
Verehrung und Anbetung gegenüber dem Skythianos, gegenüber dem
Buddha und gegenüber dem Zarathustra, als ihre Namen ein wenig
durchgesickert waren; angefangen hat es damit, daß derjenige, der sich
in gewissen christlichen Religionsgemeinschaften als ein echter Christ
bekennen wollte, die Formel sprechen mußte: «Ich verfluche Skythianos,
ich verfluche Buddha, ich verfluche Zaratas!» Das war eine über viele
Gebiete des christlichen Zeitalters verbreitete Formel, durch die man
sich als rechter Christ bekannte. Was man aber damals glaubte verfluchen
zu müssen, das wird das Kollegium der Lehrer sein, die der
Menschheit den Christus am allerbesten verständlich machen werden,
zu denen die Menschheit emporblicken wird als zu den großen Bodhisattvas,
durch die der Christus wird begriffen werden.
Heute kann kaum die Menschheit als das wenigste zweierlei entgegenbringen
diesen großen Lehrern des Rosenkreuzes, zweierlei, was nur
einen Anfang bedeuten kann von dem, was in der Zukunft groß und
mächtig als Verständnis des Christentums dastehen soll. Das soll gemacht
werden durch die heutige Geisteswissenschaft; sie soll beginnen,
die Lehren des Skythianos, des Zarathustra und des Gautama Buddha
in die Welt zu bringen, nicht in ihrer alten, sondern in einer durchaus
neuen, heute aus sich selbst erforschbaren Form. Wir beginnen damit,
daß wir zunächst das Elementare, welches wir von ihnen lernen können,
der Kultur einverleiben. Von dem Buddha hat das Christentum hinzuzulernen
die Lehre von der Wiederverkörperung und dem Karma, wenn
auch nicht in einer alten, heute nicht mehr zeitgemäßen Art. Warum
fließen heute in das Christentum die Lehren von der Wiederverkörperung
und dem Karma? Sie fließen ein, weil sie die Eingeweihten verstehenlernen
können im Sinne unserer Zeit, wie sie Buddha, der große
Lehrer der Wiederverkörperung in seiner Art verstanden hat. So wird
man auch anfangen den Skythianos zu verstehen, der nicht nur die Wiederverkörperung
des Menschen zu lehren hat, sondern der das zu lehren
hat, was von Ewigkeit zu Ewigkeit waltet. So wird immer mehr und
mehr das Wesen der Welt, immer mehr und mehr das Wesen des Zentrums
unserer Erdenwelt, das Wesen des Christus begriffen werden. So
fließen immer mehr und mehr die Lehren der Initiierten in die Menschheit
hinein." {{Lit|{{G|113|194f}}}}
</div>
 
== Manis Leben nach der äußeren Überlieferung ==
 
Die Biografie Manis, die man zuvor nur aus sekundären Quellen, wie der 988 geschriebenen arabischen [[Wikipedia:Enzyklopädie|Enzyklopädie]] [[Wikipedia:Fihrist|Fihrist]] und den stark polemischen [[Wikipedia:Acta Archelai|Acta Archelai]] kannte, hat durch die Entdeckungen von [[Wikipedia:Turfan|Turfan]], [[Wikipedia:Medinet Madi|Medinet Madi]] (1929) und insbesondere des [[Wikipedia:Kölner Mani-Kodex|Kölner Mani-Kodex]] erhebliche Korrekturen erfahren. Sein Vater Patik ([[Wikipedia:Griechische Sprache|gr.]] Pattikios, [[Wikipedia:Arabische Sprache|arab.]] Futtuq), angeblich ein [[Wikipedia:Parther|parthischer]] Adeliger, der aus der [[Wikipedia:Iran|nordwestpersischen]] Provinz [[Wikipedia:Hamadan (Provinz)|Hamadan]] stammen soll, wurde vor Manis Geburt Mitglied der aramäisch-christlichen Sekte der [[Wikipedia:Elkesaiten|Elkesaiten]].
 
In seiner ''Kirchengeschichte'' polemisiert [[Wikipedia:Eusebius von Cäsarea|Eusebius von Cäsarea]]:
 
{{Zitat|31. Um jene Zeit focht auch der Wahnsinnige<ref>{{polytonisch|ὁ μανείς}}. Gemeint ist Mani.</ref>, benannt nach seiner vom Teufel besessenen Häresie, mit der Waffe der Geistesverwirrung. Der Teufel, der wider Gott kämpfende Satan selbst hatte ihn zum Schaden vieler vorgeschoben. Ein Barbar in seiner Lebensführung nach Sprache und Sitte, war er seinem Wesen nach teuflisch und wie rasend. Was er erstrebte, war dementsprechend. Er suchte Christus zu spielen. Bald gab er sich selbst, aufgeblasen in seinem Wahnsinn, als den Tröster und den Heiligen Geist aus, bald erwählte er wie Christus zwölf Jünger zu Genossen seiner Neuerung. Seine falschen und gottlosen Lehrsätze trug und flickte er aus zahllosen, längst erloschenen gottlosen Häresien zusammen und goß sie von Persien aus wie ein tödliches Gift über unser ganzes Reich aus. Seitdem ist der ruchlose Name der Manichäer allgemein bekannt bis auf den heutigen Tag. So steht es um den Ursprung der fälschlich sogenannten Gnosis, die um die erwähnte Zeit entstanden.|Eusebius von Cäsarea|''Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica)'' VII,31 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel53-31.htm]}}
 
Aufgrund zweier Berufungsvisionen durch seinen himmlischen Zwilling (Thomas), die Mani im Alter von zwölf und 24 Jahren hat, letztere vielleicht am 19.4.240, trennt er sich aber gemeinsam mit seinem Vater und zwei Anhängern von der Gemeinschaft der Elkesaiten, um die wahre Lehre [[Jesus Christus|Christi]], für die er seine eigene Religion hält, zu verkünden. 240/241 unternahm er eine Missonsreise zu den [[Wikipedia:Saken|Saken]] nach [[Wikipedia:Afghanistan|Afghanistan]] und nach „[[Wikipedia:Indien|Indien]]“, wo er vermutlich Kontakte zum [[Buddhismus]] hatte. 242 kehrt er zurück an den Hof des [[Wikipedia:Sassanidenreich|Sassanidenherrschers]] [[Wikipedia:Schapur I.|Schapur I.]], der ihn förderte und nach manichäischer Tradition die [[Wikipedia:Mission|Mission]] in seinem ganzen Reich erlaubte. Ihm widmete Mani sein einziges persisch abgefasstes Buch ''Schapuragan''. Ein Bruder des Großkönigs, Peroz, konvertierte sogar zum Manichäismus; dennoch stützte sich Schapur weiterhin vor allem auf den [[Wikipedia:Zoroastrismus|Zoroastrismus]].
 
Mani hatte die von ihm gestiftete Religion von vornherein als Schriftreligion angelegt. Er gilt als Verfasser von sieben weiteren, nur fragmentarisch erhaltenen Werken in aramäischer Sprache: 1. Großes bzw. Lebendiges Evangelium (mit Bildband [Ārdahang]); 2. Schatz des Lebens; 3. Pragmateia; 4. Buch der Mysterien; 5. Buch der Giganten; 6. Briefe; 7. Psalmen und Gebete. Seine Religion versucht Nachfolger und Überbietung von [[Christentum]], Zoroastrismus und Buddhismus zu sein. Dabei ging Mani von einem ewigen Kampf von Gut und Böse, von Licht und Dunkelheit, von Geist und Materie aus. Zahlreiche Elemente des Christentums und des Buddhismus, aber auch des [[Gnostizismus]] flossen dabei mit ein. Er organisierte seine Gemeinde auch als regelrechte Kirche.
 
Schapurs Nachfolger [[Wikipedia:Hormizd I.|Hormizd I.]] begünstigte Mani noch, doch als Hormizd nach nur einem Jahr verstarb und [[Wikipedia:Bahram I.|Bahram I.]] den Thron bestieg, endete auch die Tolerierung der neuen Religion. Bahram  stand unter dem Einfluss des Reformers der zoroastrischen Religion, des Mobeds [[Wikipedia:Kartir|Kartir]], und galt als Gegner Manis und seiner Lehre. Mani wurde schließlich gefangengenommen und starb nach 26 Tagen im Gefängnis, wo er auch gefoltert wurde. Das Todesjahr ist entweder 276 oder 277, wobei im letzteren Fall Mani nicht unter Bahram I., sondern unter dessen Nachfolger [[Wikipedia:Bahram II.|Bahram II.]] starb.
 
Manis Tod wurden von seinen Anhängern als eine Art Kreuzigung stilisiert, in bewusster Anlehnung an den Tod Jesu Christi, auch wenn Mani nicht gekreuzigt wurde, sondern im Gefängnis wohl infolge der Einkerkerung verstarb. Sein Tod leitet die Verfolgung der manichäischen Kirche durch Kartir ein.
 
Der Manichäismus wird in der modernen Forschung durchaus zu Recht als eine antike Weltreligion bezeichnet, denn Manis Anhänger und seine eigenen Missionsreisen sorgten für eine recht rasche Verbreitung des neuen Glaubens. Im Laufe der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] verbreitete sich der Manichäismus von Spanien bis tief nach Zentralasien, war aber auch weiterhin teils heftigen Verfolgungen ausgesetzt, wie im [[Wikipedia:Römisches Reich|römischen Reich]] und in Persien.
 
Mani gilt als Urvater aller [[Wikipedia:Persische Miniaturmalerei|Maler]] in Iran.
 
== Legenden ==
 
In der antimanichäischen Polemik der christlichen Überlieferung wurden verschiedene Legenden erzählt. So wurde behauptet, Mani sei als Kind in die Sklaverei verkauft worden. Hegemonius, der Autor der antimanichäischen ''[[Wikipedia:Acta Archelai|Acta Archelai]]'', schreibt, der wahre Urheber der manichäischen Lehre sei ein gewisser [[Skythianos]] gewesen, der sie in Ägypten seinem Schüler [[Terebinthos]] vermittelt habe. Terebinthos habe die Lehre in vier Büchern aufgezeichnet, mit denen er sich nach [[Wikipedia:Babylonien|Babylonien]] begeben habe. Er habe sich den Namen Budda gegeben und behauptet, er sei von einer Jungfrau geboren. Da er Zauberei praktizierte, sei er auf Befehl Gottes von einem Engel getötet worden. Seine Schriften seien darauf in den Besitz einer alten Witwe übergegangen, die seine Anhängerin war. Sie habe einen siebenjährigen Sklaven namens Corbicius gekauft, den sie später freiließ und zu ihrem Alleinerben einsetzte. So sei Corbicius, als sie starb, im Alter von zwölf Jahren in den Besitz der Bücher des Terebinthos gelangt. Er habe sich dann in die persische Hauptstadt begeben. Dort habe er die Bücher übersetzt, dabei eigene Ideen eingefügt und sie dann als seine Werke ausgegeben. Dabei sei er unter dem Namen Manes aufgetreten.
 
[[Wikipedia:Kyrill von Jerusalem|Cyrill von Jerusalem]] († 387) berichtet über das Leben des [[Skythianos]] und seines Schülers [[Therebinthus]]:
 
{{Zitat|In Ägypten lebte ein gewisser Skythianos, ein Sarazene; weder zum Judentum noch zum Christentum stand er in Beziehung. Er wohnte zu Alexandrien und ahmte die aristotelische Lebensweise nach. Er schrieb vier Bücher. Das eine hatte den Titel „Evangelium“, ein leerer Name; denn es enthielt nicht das Leben Christi. Ein anderes hieß „Kapitel“, ein drittes „Geheimnisse“, ein viertes, das bei ihnen noch im Umlauf ist, „Schatz“. Sein Schüler war Terebinthos. Als Skythianos den Plan faßte, nach Judäa zu wandern, um das Land zu verpesten, sandte ihm der Herr eine tödliche Krankheit und verhinderte die Pest.|Cyrill von Jerusalem|''Katechesen an die Täuflinge (Procatechesis et Catecheses ad illuminandos)'' VI, 22 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2745-10.htm]}}
 
[[Therebinthus]] soll der Schüler des Skythianos gewesen sein und später den Namen [[Buddha]] angenommen haben. Die angedeutete Verbindung zu Buddha - wobei es sich aber nicht um den historischen [[Gautama Buddha]] handeln kann, der wesentlich früher lebte - wird auch in einem Brief des ''Marius Victorius'' aus dem 4. Jahrhundert erwähnt<ref>Marius Victorinus: ''Liber ad Justinum Manichaeum'', Migne J.-P. (ed.), Patrologia Latina 8, 1844, S. 999-1010</ref>.
 
{{Zitat|Der Schüler der Bosheit, Terebinthos, erbte das Geld, die Bücher und die Häresie des Skythianos. Er kam nach Palästina. Da er aber in Judäa erkannt und verurteilt wurde, entschloß er sich, nach Persien zu gehen. Um sich aber hier nicht durch seinen Namen zu verraten, nannte er sich Budda. Gleichwohl hatte er auch hier seine Gegner, und zwar in den Priestern des Mithras. In vielen Unterredungen und Disputationen, welche er mit ihnen hatte, wurde er widerlegt. In die Enge getrieben, flüchtete er schließlich zu einer Witwe. Da stieg er auf ein Dach und rief die Dämonen der Luft zu Hilfe, welche die Manichäer noch bis auf den heutigen Tag bei der abscheulichen Feigenzeremonie anrufen<ref>vgl. [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2745-21.htm Katech. VI, 33]</ref>. Aber Gott schlug ihn, er stürzte vom Dache und gab seinen Geist auf. So wurde das zweite Tier aus der Welt geschafft.|Cyrill von Jerusalem|''Katechesen an die Täuflinge'' VI, 23 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2745-11.htm]}}
 
Spätere christliche Autoren, sowohl griechisch- als auch syrischsprachige, übernahmen diese Legende und verbreiteten sie in verschiedenen Varianten. Der mittelalterliche Kirchenschriftsteller Theodor bar Konai behauptete, „die sich Reinigenden“ (die Elkesaiten) hätten Mani als Sklaven gekauft.<ref>Siehe zur christlichen Legende Tubach (1993) S. 133f.; Otakar Klíma: ''Manis Zeit und Leben'', Prag 1962, S. 223–231.</ref>
 
Nach den ''Acta Archelai'' entkam Mani aus dem Kerker des Perserkönigs, indem er den Kerkermeister bestach. Darauf wurde der Kerkermeister hingerichtet. Danach fanden die angeblichen Streitgespräche zwischen Mani und dem Bischof Archelaos statt, in denen Mani unterlag. Später wurde Mani erneut verhaftet und auf Befehl des Königs hingerichtet. 
 
In mittelalterlicher arabischer und persischer Literatur ([[Wikipedia:Nezāmi|Nezāmi]], [[Wikipedia:Ibn Nubata|ibn Nubata]]) werden frei erfundene Geschichten über Mani erzählt, wobei er als Zauberer erscheint.<ref>Einzelheiten bei Klíma (1962) S. 258f.</ref> Arabische Autoren vermerkten insbesondere die Leichenschändung. Bei ihnen kursierte unter anderem eine Erzählung, der zufolge der König die Häutung des noch lebenden Gefangenen oder seines Leichnams anordnete.   
 
In manichäischen Schriften aus buddhistischem Milieu, die sich unter den Turfantexten befinden, wird Mani mit dem Buddha [[Maitreya]] gleichgesetzt, dessen Ankunft als Weltlehrer von einer buddhistischen Überlieferung vorausgesagt wird.<ref>Klíma (1962) S. 241f.</ref>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
 
* ''Die Gnosis III. Der Manichäismus''. Unter Mitw. von J.P. Asmussen eingel., übers. und erl. von [[Wikipedia:Alexander Böhlig|Alexander Böhlig]]. Zürich 1995 (und andere Aufl.).
* [[Wikipedia:Geo Widengren|Geo Widengren]]: ''Mani und der Manichäismus''. Stuttgart 1961.
* Manfred Hutter: ''Mani und die Sasaniden. Der iranisch-gnostische Synkretismus einer Weltreligion''. Institut für Sprachwiss. d. Univ. Innsbruck 1988
* Ludwig Koenen u. Cornelia Römer (Hrsg.): ''Mani. Auf der Spur einer verschollenen Religion''. Herder, Freiburg i. B. u. a. 1993, ISBN 3-451-23090-9
* Hugo Reimann: ''Manichäismus - Das Christentum der Freiheit''. Rudolf Geering-Verlag, Dornach 1980
* Eugen Roll: ''Mani der Gesandte des Lichts''. J. Ch. Mellinger Verlag, Stuttgart 1989
* [[Bernard Lievegoed]]: ''Über die Rettung der Seele. Das Zusammenwirken dreier großer Menschheitsführer''. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1994 (''Enthält vieles über Mani, wobei Mani mit [[Manu]] gleichgesetzt wird.'')
* Jelle van der Meulen: ''UND SO WEITER. Anthroposophie als Weg zum Gral''. Urachhaus Verlag, Stuttgart 1998
* Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* Rudolf Steiner: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982), ISBN 3-7274-1130-9 {{Vorträge|113}}
* Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001), ISBN 3-7274-1140-6 {{Vorträge|112}}
* Rudolf Steiner / Marie Steiner-von Sivers: ''Briefwechsel und Dokumente 1901–1925'', 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, [[GA 262]] (2002), ISBN 3-7274-2620-9 {{Briefe|262}}
* Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/m/mani.shtml}}
 
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Manichäismus|!]]
[[Kategorie:Eingeweihter]]
[[Kategorie:Gral]]
[[Kategorie:Manes]]
[[Kategorie:Parzival]]
 
{{Personendaten|
NAME=Mani
|ALTERNATIVNAMEN=Manes, Manichäus
|KURZBESCHREIBUNG=Stifter der Religion der Manichäer
|GEBURTSDATUM=14. April 216
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Seleukia-Ktesiphon|Seleukia-Ktesiphon]]
|STERBEDATUM=26. Februar 277
|STERBEORT=[[Gundishapur]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 28. November 2019, 10:32 Uhr