Sefer Jetzira und Götz W. Werner: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Yetzirah wheel bw.png|thumb|Jetzira - die ''Welt der Formgebung'', wie sie im [[Sefer Jetzira]] beschrieben wird.]]
Das '''Sefer Jetzira''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]]: &#1505;&#1508;&#1512; &#1497;&#1510;&#1497;&#1512;&#1492;, ''„Buch der Formgebung“''; auch übersetzt als ''Buch der Schöpfung''<ref name="Jetzira">Die gelegenlich gebrauchte Übersetzung als ''Buch der Schöpfung'' ist etwas irreführend, denn als [[Welt der Schöpfung]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עולם בריאה, ''Olam Briah'') wird zu Recht die [[Astralwelt]] bezeichnet, in der sich die Ereignisse abspielen, die im ersten Schöpfungsbericht der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] geschildert werden. Das ''Sefer Jetzira'' bezieht sich hingegen auf Strukturen und Ereignisse in der [[Ätherwelt]].</ref>) gilt als das älteste eigenständig überlieferte Werk der [[Kabbala]]. [[Jetzira]] steht in der [[jüdisch]]en [[Geheimlehre]] für die [[Ätherwelt]]<ref name="Jetzira" />. Das Buch stellt die wesentlichen Elemente der [[Schöpfung]] in ihrer Entstehung ([[Kosmogonie]]) und ihrer Struktur ([[Kosmologie]]) dar. Diese Elemente sind die 10 Urziffern ([[Sephiroth]]) und die 22 Buchstaben des [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabets]].


== Entstehung und Geschichte ==
'''Götz Wolfgang Werner''' (* 5. Februar 1944 in Heidelberg) ist Gründer und Aufsichtsratmitglied von [[dm-drogerie markt]], dessen Geschäftsführer er 35 Jahre lang war. Von Oktober 2003 bis September 2010 leitete Götz W. Werner das Interfakultative Institut für Entrepreneurship am [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]], ist Gründer der „Initiative Unternimm die Zukunft“,<ref name="udz">Unternimm die Zukunft - Bedingungsloses Grundeinkommen und Konsumsteuer [http://unternimm-die-zukunft.de]</ref> Präsident des [[wikipedia:EHI Retail Institute|EHI Retail Institute e. V. (EHI)]] und Aufsichtsratmitglied der [[GLS Gemeinschaftsbank]].


Nach [[Judentum|jüdischer]] [[Wikipedia:mündliche Überlieferung|mündlicher Tradition]] gilt als Autor des Werks der biblische [[Abraham]], der es bei seiner [[Einweihung]] durch [[Melchisedek]] empfangen habe<ref>{{Literatur
== Der Unternehmer ==
|Autor = Heinrich E. Benedikt
Götz Werner wurde als fünftes Kind einer Drogistenfamilie in dritter Generation geboren. Seine Mutter kam aus Preußen und hatte Psychologie studiert.<ref name="Strom">Simon Hage: [http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,druck-404775,00.html „Gegen den Strom“], ''[[wikipedia:manager magazin|manager magazin]]'', 10. März 2006</ref> Er besuchte vor der Mittleren Reife eine Handelsschule in Konstanz am Bodensee, wo er von 1961 bis 1964 eine Drogistenlehre machte. Dort setzte er das in Heidelberg begonnene Rudern fort und wurde in seiner Freizeit zu einem begeisterten [[wikipedia:Rudern|Ruderer]]. Sein energisch betriebenes Hobby führte schließlich 1963 zum Deutschen Jugendmeistertitel im Doppelzweier. Danach erwarb er sich eine gründliche Berufspraxis in verschiedenen Handelsunternehmen. Schließlich trat er 1968 in das elterliche Drogeriegeschäft in Heidelberg ein. 1969 wechselte er zur Karlsruher Großdrogerie Idro der Firma Carl Roth. Nach der Reorganisation des Vertriebs schlug er der Geschäftsführung auch die Einführung des [[wikipedia:Discounter|Discounter]]-Prinzips vor, jedoch mit einer kompetenten Kunden-Fachberatung. Seine innovativen Ideen wurden abgelehnt.
|Titel = Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg
|Band = Bd. 1.
|Auflage = 3.
|Verlag = Hermann Bauer
|Jahr = 1991
|Seiten = 24
|ISBN = 3-7626-0279-4
}}</ref>. Der Text selbst nennt keinen Verfasser, erwähnt jedoch Abraham als den ersten, der die beschriebenen Wege der Weisheit gegangen ist, worauf sich die Annahme seiner Autorschaft stützt. Im letzten Absatz des ''Sefer Jetzira'' heißt es<ref>http://www.hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalajetzirah6.htm</ref>:


{{Zitat|Und als Abraham gekommen war, unser Vater, Friede sei mit ihm, da schaute er, betrachtete, forschte und verstand dies, er hieb und zeichnete, bis er es erlangt hatte, dann offenbarte sich ihm der Herr des Alls, gesegnet sei sein Name, es setzte ihn auf seinen Schoss und küsste ihn auf das Haupt und nannte ihn  Abraham, seinen Freund. Er schloss ein Bündnis mit ihm und seinen Kindern, (denn so heisst es:) er glaubte an [[JHVH]], dies wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet. Er setzte das Bündniszeichen zwischen die zehn Finger seiner Hände, dies ist die Zunge ({{HeS|לָשׁוֹן}}, ''laschon'', bedeutet auch: ''Sprache''), und zwischen die zehn Zehen seiner Füsse, dies ist die Beschneidung ({{HeS|מִלָּה}}, ''mila'', bedeutet auch: ''Wort'').<br><br>
Werner verließ daraufhin seinen Arbeitgeber und machte sich selbständig. 1973 gründete er seine erste [[Drogerie]] in Karlsruhe. Der Name für das neue Unternehmen „dm“ ist die Abkürzung für „Drogeriemarkt“. 1976 expandierte Werner auf den österreichischen Markt, sein früherer Ruderpartner Günter Bauer leitet heute dm-Österreich.<ref name="Strom"/> 1978 existierten bereits mehr als 100 Filialen in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2009/2010 gab es 2.403 Filialen in elf europäischen Ländern. Das Unternehmen beschäftigt rund 36.000 Mitarbeiter, die 2009/10 einen Umsatz von 5,6 Mrd. Euro erwirtschafteten. 2005 schätzte das [[wikipedia:manager magazin|manager magazin]] sein Vermögen auf € 1,05 Mrd.; er lag so auf Platz 78 der [[wikipedia:Liste der reichsten Deutschen|reichsten Deutschen]]. Als Nachfolger von [[wikipedia:Reinhold Würth|Reinhold Würth]] wurde er 2003 zum Professor des Instituts für [[wikipedia:Entrepreneurship|Entrepreneurship]] <ref>[http://www.iep.uni-karlsruhe.de/ Interfakultatives Institut für Entrepreneurship]</ref> am [[wikipedia:Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruher Institut für Technologie]] (ehemals Universität Karlsruhe (TH)) ernannt. Werner zog sich Mitte Mai 2008 aus der operativen Geschäftsführung zurück und wechselte in den Aufsichtsrat. Nachfolger wurde sein damaliger Stellvertreter Erich Harsch, der zu diesem Zeitpunkt seit fast 27 Jahren für dm arbeitete. Werners ältester Sohn Christoph (* 1973) gehört ab 2011 der erweiterten dm-Geschäftsführung an, zuvor war er beim Pharmakonzern [[wikipedia:GlaxoSmithKline|GlaxoSmithKline]] in den USA tätig. Werner ist in zweiter Ehe verheiratet <ref>[[wikipedia:Festspielhaus Baden-Baden|Festspielhaus Baden-Baden]]: [http://web.archive.org/web/20070927105850/http://www.festspielhaus.de/upload/FSH/Images/Press/mid_1137764462.jpg Portrait], 2006</ref> und hat sieben Kinder.
Er band ihm die zweiundzwanzig Buchstaben der Torah an die Zunge und der Heilige, gesegnet sei er, offenbarte ihm ihre Geheimnisse: Und er machte sie zur Zugkraft des Wassers, zum Brennen des Feuers und zum Rauschen des Windes, er machte sie zur Leuchtkraft der sieben Sterne und zur Führungskraft der zwölf Sternbilder.|Sefer Jetzira 6}}


Die Autorschaft Abrahams ist wohl nich wörtlich in dem Sinn zu nehmen, als hätte er unmittelbar den überlieferten Text verfasst, aber richtig ist, dass die Lehren der [[Kabbala]] ganz aus dem Geist des abrahamitischen Zeitalters entspringen. [[Abraham]] war der erste, dessen [[physisch]]es [[Gehirn]] so beschaffen war, dass er das, was ehemals durch das ursprüngliche [[Hellsehen]] erlebt wurde, nun in klare [[Gedanke|gedankliche]] [[Begriff]]e fassen konnte. Dazu gehört vor allem auch die [[Erkenntnis]] von dem [[Wesen]] der [[Zahlen]] und ihrem gesetzmäßigen Zusammenwirken. Der Überlieferung nach gilt Abraham daher auch als "Erfinder" des [[Wikipedia:Zählen|Zählen]]s und [[Wikipedia:Rechnen|Rechnen]]s, der [[Wikipedia:Arithmetik|Arithmetik]] überhaupt. Heute, wo wir mit dem Ablauf des [[Kali Yuga]]s bzw. mit dem Beginn des dritten Jahrtausends gleichsam in das umgekehrte abrahamitische Zeitalter einlaufen, stehen wir vor der gegenteiligen Aufgabe: Wir müssen aus den klar gefassten [[spirituell]]en, aber an den logischen [[Verstand]] gebundenen Gedanken allmählich wieder die [[Imagination]]en entbinden und so von der [[sinnlich]]en wieder zur direkten geistigen [[Wahrnehmung]] aufsteigen. In diesem Sinne kann heute die [[Kabbala]] in zeitgemäßer Form studiert werden.
== Das Unternehmenskonzept ==
Zunächst ging Werner einen konventionellen Weg, indem er weitgehend das Discounter-Prinzip (Selbstbedienung, hoher Rabattsatz wegen Großeinkauf) vom Lebensmittelhandel auf den Drogeriemarkt ausweitete. Anlass war 1973 die Aufhebung der Preisbindung für Drogerieprodukte.  Anfang der 1990er Jahre änderte Werner schrittweise auch die interne Organisationsstruktur. Die Filialen erhielten zunehmend mehr Selbstverantwortung und Eigenkontrolle. Heute bestimmen die dm-Filialen vor Ort selbst ihr Sortiment, ihre Dienstpläne, zum Teil die Vorgesetzten und sogar die Gehälter.<ref>Matthias Kaufmann: [http://www.manager-magazin.de/koepfe/unternehmerarchiv/0,2828,284159-2,00.html „Der Waldorf-Discounter (2)“], ''manager magazin'', 5. Februar 2004</ref> Dieser Gestaltungsspielraum der Mitarbeiter bei Entscheidungen ist nach Ansicht von Analysten der Grund für konkurrenzfähige niedrige Preise bei vielen Produkten<ref>Silke Gronwald: [http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/535439.html?nv=ct_cb „Kampf der Discounter“], ''stern'', 04/2005, 27. Januar 2005</ref> sowie eine hohe Mitarbeiter- <ref>Reinhard K. Sprenger: [http://www.fairness-stiftung.de/FS_PM0304.htm „Fairness - Ehrenpreis 2003 an Götz Werner“], 6. Oktober 2003</ref> und Kundenzufriedenheit.<ref>Ciao.de: [http://www.ciao.de/ratings.php/RatingId/50359 „Die besten Drogeriemärkte“], 2007, (978 Erfahrungsberichte)</ref>


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Seine besondere Art der Unternehmensführung erfuhr bundesweit Aufmerksamkeit. Die Anwendung eines betont unautoritären Führungskonzepts, intern von Werner „Dialogische Führung“ genannt, stützt sich auf die Grundwerte von [[Empathie|Verständnis]] und [[Respekt]]. Einen neuen Weg zur Förderung der betrieblichen Zusammenarbeit ging Werner, indem er auf einer „Offenheit für Neues“ bestand. Das Ungewöhnliche daran bestätigt u.a. eine arbeitspsychologische Studie<ref>Birgit Will: [http://www.sueddeutsche.de/karriere/mobbing-wer-anders-denkt-fliegt-raus-1.558625 „Wer anders denkt, fliegt raus. Zu Mobbing-Opfern werden oft die Kreativen und Intelligenten“], Süddeutsche Zeitung, 10. Juni 2003</ref>, wonach die meisten [[wikipedia:Mobbing|Mobbing]]-Opfer „offen für neue Erfahrungen“ (gewesen) sind.  
"Wir haben nun gesehen bei meinem letzten Besuche hier, wie das erste Jahrtausend bei seinem Abschlusse eine Art Ersatz brachte für das Hineinschauen in die geistigen Welten, jenen Ersatz, der dadurch dem Menschen gegeben war, daß eine besondere Individualität, Abraham, ausersehen worden ist - die jene Einrichtung im physischen Gehirn besonders hatte -, ohne die alten Fähigkeiten dennoch zu einem Bewußtsein von der geistigen Welt kommen zu können. Deshalb nennen wir den ersten Teil des Kali Yuga in der Geisteswissenschaft vorzugsweise das abrahamitische Zeitalter, jenes Zeitalter, in dem der Mensch zwar den unmittelbaren Ausblick in die höheren geistigen Welten verliert, in dem ihm aber etwas erwächst wie ein Gottesbewußtsein, das nach und nach immer mehr und mehr in sein Ich hereinwächst, so daß er immer mehr und mehr den Gott vorstellt als verwandt mit dem Ich-Bewußtsein, dem menschlichen Ich-Bewußtsein. Wie das Welten-Ich, so erscheint die Gottheit demjenigen Zeitalter, dem ersten Jahrtausend im Kali Yuga, das wir an seinem Abschluß das abrahamitische Zeitalter nennen können.  


[...]
Werner ist ein bekennender Anthroposoph und richtet seine Unternehmensphilosophie nach den Prinzipien von Persönlichkeitsentwicklung, [[Vertrauen]] und [[Kreativität]] aus. Daher sieht er auch in seinen Mitarbeitern keine Personalkosten, sondern „Kreativposten“ mit „Mitarbeitereinkommen“. Prämien- und Bonussysteme betrachtet er als „permanentes Misstrauen“ gegenüber der Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter.<ref>Stuttgarter Zeitung, 21. Mai 2003</ref> Dennoch wird am Ende eines jeden Tertials eine sogenannte „Tertialabschlusszahlung“ (in variabler Höhe) an diejenigen Mitarbeiter ausgezahlt, deren Filiale das geplante Ziel erreicht oder überschritten hat.


Die Bedeutung des abrahamitischen Zeitalters war, daß sozusagen das alte Hellsehen geschwunden ist, daß dem Menschen ein Gottesbewußtsein gegeben ward, das mit den menschlichen Fähigkeiten eng zusammenhängt. Alles, was die Menschheit aus diesem Gottesbewußtsein, das an das menschliche Gehirn gebunden ist, gewinnen konnte, ist nach und nach ausgeschöpft worden, und nur wenig ist noch auf dem Weg dieser Fähigkeiten für das Gottesbewußtsein der Menschen zu gewinnen, wenig nur noch. Dagegen gehen wir den genau umgekehrten Weg in dem neuen abrahamitischen Zeitalter. Wir gehen den Weg, der die Menschheit wiederum hinausführt aus dem bloß physisch-sinnlichen Anschauen, aus dem Kombinieren der physischsinnlichen Merkmale; wir gehen den Weg, der die Menschen wiederum zurückführt in jene Regionen, in denen sie einmal vor dem abrahamitischen Zeitalter waren. Wir gehen den Weg, der die Menschen wieder eintreten lassen wird in Zustände natürlichen Hellsehens, natürlich hellseherischer Kräfte. In dem Zeitalter Kali Yuga war es ja nur die Einweihung, die hinaufführen konnte in regelrechter Weise in die geistigen Welten. Natürlich führt die Einweihung in hohe Stufen hinauf, die von den Menschen in sehr ferner Zukunft erst erklommen werden können, aber die ersten Spuren eines erneuerten Hellsehens, das auftreten wird wie eine natürliche menschliche Fähigkeit, werden sich verhältnismäßig bald zeigen, je mehr wir in die Erneuerung des abrahamitischen Zeitalters hinübergehen."
Eine Besonderheit stellt auch sein Ausbildungskonzept dar, das mehrere Auszeichnungen erhielt. Alle [[wikipedia:Auszubildende|Auszubildenden]] (von Werner „Lernlinge“ genannt) absolvieren während ihrer Ausbildung zweimal ein achttägiges Theaterprojekt. Mit Unterstützung von Profis sollen sie dadurch „Team- und Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, zielgerichtetes wie situationsangemessenes und flexibles Handeln“ einüben. Ziel ist es, sie mit einem Geschäftsmodell vertraut zu machen, das sich als „[[wikipedia:Lernende Organisation|lernendes Unternehmen]]“ versteht, um wegen der permanent sich verändernden Marktbedingungen flexibel und effizient handeln zu können. Der passionierte Ruderer Werner veranschaulicht diese Situation mit einem „permanenten Wildwasser“.
{{Lit|GA 118, S 110ff}}
</div>


Im ''Pardes Rimmonim'' (1548) vertritt [[Moses Cordovero]] (1522–1570) die Meinung, das ''Sefer Jetzira'' gehe zwar auf Abraham zurück, wäre aber in der  vorliegenden überlieferten Form von [[Wikipedia:Rabbi Akiba|Rabbi Akiba]] redigiert worden<ref>[http://www.maqom.com/journal/paper14.pdf Christopher P. Benton: ''An Introduction to the Sefer Yetzirah'']</ref>.
== Politisches und soziales Engagement ==
Seit dem Jahr 2005 setzt sich Werner öffentlich für ein [[Grundeinkommen|bedingungsloses Grundeinkommen]] in Deutschland nach einem von ihm ab 1982 entwickelten Konzept ein. Die Finanzierung des Grundeinkommens beruht demnach auf der allmählichen Abschaffung der Einkommensteuer und der gleichzeitigen Erhöhung der Mehrwertsteuer als „Konsumsteuer“ auf 100 %. Im November 2005 gründete er dazu die Initiative „Unternimm die Zukunft“.<ref name="udz" />


Die wissenschaftliche Erforschung der Entstehungsgeschichte des ''Sefer Jetzira'' hat zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Von einigen Forschern wird das Werk in die [[Wikipedia:Hellenismus|hellenistisch]]-römische Antike eingeordnet. [[Wikipedia:Heinrich Graetz|H. Graetz]] sah darin zunächst eine Antwort auf die [[Gnosis]] und datierte es in das 2. oder 3.&nbsp;Jahrhundert, ebenso wie [[Wikipedia:Gershom Scholem|Gershom Scholem]]. Neuere Forschungen sehen jedoch eine Abhängigkeit von [[Islam|islamischen]] Traditionen und setzen die Entstehung demzufolge erst nach dem 7.&nbsp;Jahrhundert an. Aber auch diesen Theorien ist unter Hinweis auf Parallelen zur Philosophie [[Wikipedia:Philon von Alexandria|Philos von Alexandria]] widersprochen worden, woraus eine Frühdatierung sogar ins 1. Jahrhundert  folgt.<ref> Zur Datierung vgl. K. Herrmann, ''Sefer Jezira'', Seiten 184 bis 204</ref> Abschließende Antworten auf die Frage nach der historischen Einordnung sind nicht möglich, jedoch ist eine Entstehung jedenfalls vor dem 10.&nbsp;Jahrhundert sicher. 
Werner fördert kulturelle und soziale Projekte wie den [[wikipedia:Hermann-Hesse-Preis|Hermann-Hesse-Preis]], ein Tageszentrum sowie eine Zufluchtsstätte für [[wikipedia:Straßenkinder|Straßenkinder]] in Alexandria, Ägypten<ref>[http://bildungfuerkinder.de/ bildungfuerkinder.de]</ref> und kostenlose Musikkurse für Kinder.<ref>[http://www.zukunftsmusiker.de www.zukunftsmusiker.de]</ref> Am 16. August 2010 wurde bekannt, dass Werner seine Unternehmensanteile einer gemeinnützigen Stiftung überlässt.<ref>[http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/dm-gruender-gibt-sein-vermoegen-an-stiftung-1.96766 DM-Gründer gibt sein Vermögen an Stiftung]</ref>


Ab dem 10. Jahrhundert ist das ''Sefer Jetzira'' in der jüdischen Tradition reich kommentiert worden. Dabei stand zunächst der philosophisch-wissenschaftliche Zugang im Vordergrund. Später wurde es vermehrt mystisch-spekulativ interpretiert und so die Bedeutung des Buches für die [[Kabbala]] begründet.    
Damit vollzieht er hinsichtlich seines Unternehmensvermögens einen Schritt in Richtung auf die
[[Kapitalneutralisierung]].


=== Überlieferte Textfassungen ===
Götz W. Werner ist ein einflußreiches Mitglied der [[Sektion für Sozialwissenschaft]] an der [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaft|Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]], [[Goetheanum]], Dornach (Schweiz).
Die Textüberlieferung des Werkes ist unübersichtlich. Es existieren handschriftliche Kurz- und Langfassungen, deren Verhältnis zueinander jedoch unklar und umstritten ist. Die Kurzfassung umfasst ungefähr 1300 Worte, die Langfassung etwa das Doppelte. Zur Langfassung gehört vor allem die Handschrift ''Ms. Vatikan 299'' aus dem [[Wikipedia:10. Jahrhundert|10. Jahrhundert]], zur Kurzfassung die Handschrift ''Ms. London 6577'' aus dem 14.&nbsp;Jahrhundert. Dazu kommt eine frühe Textversion aus dem 10. Jahrhundert, die sogenannte ''Sa'adjanische Rezension'', für die der jüdische Gelehrte [[Wikipedia:Saadia Gaon|Saadia Gaon]] († 942) die Langfassung neu arangierete und kommentierte. Im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] bearbeitete [[Isaak Luria]] den Text, um ihn mit dem [[Sohar]] zu harmonisieren. Die weitere Bearbeitung durch [[Wikipedia:Gaon von Wilna|Gaon von Wilna]] im [[Wikipedia:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]] ist als ''Gra Version'' bekannt geworden.
 
Der erste Druck − in [[Latein|lateinischer]] Übersetzung − wurde 1552 in [[Wikipedia:Paris|Paris]] gefertigt. Die erste gedruckte hebräische Ausgabe erfolgte 1562 in [[Wikipedia:Mantua|Mantua]]. Es liegen heute verschiedene Ausgaben vor, die teilweise auch implizite kommentierende Texte umfassen.


== Inhalt ==
== Auszeichnungen und Rezeption ==
Das ''Sefer Jetzira'' hat selbst in den umfangreichsten Fassungen kaum mehr als 2000 Worte. Es stellt '''[[32 Pfade der Weisheit]]''' dar, die sich zusammensetzen aus den 10 [[Sephiroth]] und den 22 [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Buchstaben]], die den 22 Pfaden entsprechen, welche die 10 Sephiroth miteinander verbinden.
Götz Werners Unternehmenskonzept und seine Idee für ein bedingungsloses Grundeinkommen erfährt eine positive Resonanz:


{{Zitat|In zweiunddreißig geheimnisvollen Pfaden der Weisheit zeichnete JAH, JHVH Zabaoth, Gott Israels, lebendiger Elohim, König der Welt, allmächtig, barmherzig und gnädig, hoch und erhaben, waltend in Ewigkeit, heilig ist sein Name, und schuf seine Welt mit drei Sefarim ({{HeS|םפרים}}): Erzählung ({{HeS|סִפּוּר}},''sippur''), Zahl ({{HeS|סִפְרָה}}, ''sefar'', Ziffer) und  Zeichen ({{HeS|סֵפֶר}}, ''sefer''; Buchstabe).|Sefer Jezirah 1,2}}
{{Zitat|Ach, wie schön wäre es, wenn die Regierung einen hätte wie Götz Werner, den Mann vom dm-Markt, der ungewöhnlich denkt und handelt und Erfolg hat.|Tagesspiegel, 24. Juni 2006 <ref>Stephan-Andreas Casdorff: [http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/24.06.2006/2618685.asp „Haushaltswoche: Regieren ist Mist“], ''Tagesspiegel'', 24. Juni 2006</ref>}}


Das sind die Kräfte, die den [[Baum des Lebens]] bilden: der [[Zahlenäther]] und der [[Wortäther|Wort]]- oder [[Lebensäther]]. Die Verfügung über diese [[ätherisch]]en Kräfte wurde dem [[Mensch]]en nach dem [[Sündenfall]] und der Vertreibung aus dem [[Paradies]] entzogen. Bis zum Ende der [[Erdentwicklung]] soll er die Herrschaft darüber mit Hilfe des [[Christus]] neu und [[Bewusstsein|vollbewusst]] wieder gewinnen.  
{{Zitat|Götz Werner ist [[wikipedia:Popkultur|Pop]]. Wenn er spricht, ist die Halle voll - in Hamburg, Stuttgart oder Berlin.| die tageszeitung, 27. November 2006 <ref>[http://www.taz.de/pt/2006/11/27/a0144.1/text „das ist götz werner“], die tageszeitung, 27. November 2006</ref>}}


{{Zitat|Zehn Zahlen aus dem Nichts und zweiundzwanzig Buchstaben, die Fundamente allen Seins: drei Mütter, sieben Einfache und zwölf Doppelte.|Sefer Jezirah 1,2}}
Für sein Lebenswerk erhielt er 2003 den Fairness-Ehrenpreis der Fairness-Stiftung.<ref>[http://www.fairness-stiftung.de/FS_PM0304.htm Fairness-Ehrenpreis 2003 an Götz Werner]</ref> Das Ausbildungskonzept prämierte die IHK Stuttgart mit dem Innovationspreis Ausbildung 2004. Den Initiativpreis Aus- und Weiterbildung 2004 verliehen ihm der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHT), die [[wikipedia:Otto Wolff von Amerongen|Otto-Wolff]]-Stiftung und die Zeitschrift „[[wikipedia:Wirtschaftswoche|Wirtschaftswoche]]“ gemeinsam. 2004 erhielt er auch das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2008 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. 2005 ehrte ihn der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) mit dem BDU ManagerAward. Im Oktober 2005 wurde er im Rahmen der II. [[wikipedia:Bayreuther Dialoge|Bayreuther Dialoge]] mit dem erstmals vergebenen Bayreuther Vorbildpreis ausgezeichnet. 2007 erhielt er den [[wikipedia:Friedrich Hecker|Hecker]]<nowiki>hut</nowiki> des SPD-Kreisverbandes Konstanz. Im Oktober 2008 erhielt er von der Unternehmensberatungsfirma Ernst & Young die Auszeichnung 'Entrepreneur des Jahres' in der Kategorie „Handel“.<ref>Thorsten Winter: [http://www.faz.net/s/RubBEFA4EA6A59441D98AC2EC17C392932A/Doc~ED9B7285272FD432D88F341B4BA6D637C~ATpl~Ecommon~Scontent.html „Entrepreneur des Jahres 2008. Natur-Arznei schlägt Bio-Limonade“], FAZ, 10. Oktober 2008</ref> 2010 erhielt er den 'Deutschen Handelspreis' in der Kategorie „Lifetime Award”.


=== [[Sephiroth]] ===
== Kritik ==
{{LZ|Auch mit dem online-Versandhändler Amazon, der vielfach in die negativen Schlagzeilen geriet wegen seiner fragwürdigen Mitarbeiterbehandlung und Lohnpolitik sowie seiner Leih- und Zeitarbeiterpraxis, pflegt dm neuerdings Geschäftsbeziehungen. Amazon könne ja aus seinem Fehlverhalten noch lernen, argumentiert hierzu dm-Gründer Götz Werner, selber outet er sich aber in seiner Autobiografie als Gegner etwa flächendeckender Mindestlöhne, (deren Pro und Kontra ja im letzten Rundbrief 3/2013 vielfach beleuchtet wurde).


Der Begriff ''[[Sephiroth]]'' (hebr. ספרות, Singular: ''Sephira'' - ספרה) ist eine Neuschöpfung des Buches Jetzira. Er geht auf den hebräischen Verbalstamm s-f-r (ספר, vgl. Sefer Jezirah §&nbsp;1) zurück, der „zählen“, „schreiben“, „erzählen“ und als Nomen auch „Buch“ (''sefer'') bedeuten kann, entlehnt aus [[Wikipedia:Arabisch|arabisch]] ''sifr'' „[[Null]], [[leer]]“, was wiederum lehnübersetzt ist von [[Wikipedia:altindisch|altindisch]] ''[[sunya]]'' „Null, leer“. Meist wird ''Sephira'' als „Zahl“ übersetzt. Es ist [[Wikipedia:Etymologie|etymologisch]] aber auch verwandt mit dem griechischen Wort σφαιρα und wird daher auch als „Sphäre“ oder „Element“ wiedergegeben.<ref>K. Herrmann, ''Sefer Jezira'', Seite 226</ref>
Im Jahr 2011 gab es überdies heftige Kritik an einer von dm gesponserten Anzeigenkampagne der CSU-Verbraucherministerin ausgerechnet in der BILD-Zeitung mit Schleichwerbung für dm. Dafür gab es eine Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale mit Aufforderung zur Unterlassung. Auch dm ist also vor solchen Versuchungen aus reinem Geschäftsinteresse nicht gefeit, in diesem Falle sogar vor einer nicht gerade dreigliederungsgemäßen Verquickung von Politik und Wirtschaftsinteressen . (Es gilt aber der dm-Grundsatz: „Aus Fehlern lernen“).


Die Zahl [[0]] (okkult gelesen als Ei) bezeichnet die Vollendung und vollständige Vergeistigung eines vorangegangenen Entwicklungszyklus {{Lit|GA 110, S 187}}, aus dem mit der [[10]] (okkult gelesen als [[Eins aus dem Ei]]) die neue [[Schöpfung]] hervorbricht. 10 entspricht auch dem hebräischen Buchstaben [[Jod (Hebräisch)|Jod]] (י), der für das schöpferische göttliche [[Ich]] steht, von dem auch ein Funke im [[Mensch]]en wohnt. Sehr nachdrücklich wird daher im ''Sefer Jetzira'' betont, dass es 10 Sephiroth gibt, nicht mehr und nicht weniger:
Dass dm eine kurze Zeit mit Re-Importen von Waren aus dem Ausland die heimischen Lieferanten und Produzenten unter massiven Preisdruck zu setzen versuchte, wie Götz Werner in seiner Autobiografie freimütig bekennt, stand schließlich fairen Lieferbeziehungen entgegen und wurde deshalb wieder fallen gelassen im Interesse partnerschaftlicher Handelsbeziehungen. Gleichwohl musste noch im Jubiläumsjahr 2013 die Windelfirma Ontex/Hartmann in Recklinghausen (als Hauptlieferant von Babywindeln an dm mit der Produktion von 1,2 Mrd. Windeln jährlich) ihr Werk schließen und über 300 Mitarbeiter entlassen, nachdem dm die Lieferverträge wegen der überlebensnotwendigen 5%-igen Preiserhöhung der Ontex-Produkte daraufhin kurzerhand kündigte. (Der Marktführer unter den Billigdiscountern diktiert letztlich das Preisniveau – eine nicht immer faire und „assoziative Preisfindung“…)|Wilhelm Neurohr, 2013: 40 Jahre Drogeriemarktkette „dm“- eine unternehmerische Erfolgsgeschichte? [http://wilhelm-neurohr.de/publikationen/themen/umwelt-und-nachhaltigkeit/40-jahre-drogeriemarktkette-dm-eine-unternehmerische-erfolgsgeschichte]}}


{{Zitat|Zehn Zahlen aus dem Nichts, zehn und nicht neun, zehn und nicht elf, begreife diese Weisheit, verstehe dieses Wissen, forsche danach und erwäge es, fasse es in Klarheit und folge dem Schöpfer wieder zu seinem Thron.|Sefer Jezirah 1,4}}  
{{LZ|Diese öffentliche Debatte über die Fragen fairer Löhne und Preise<ref>http://www.taz.de/!5145113/ Arbeitsbedingungen in der Biobranche Ein Ökokapitalist sahnt ab (taz online 2010)</ref> hat den untrennbaren wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen Naturgrundlagen, Produktionskosten, Löhnen und Preisen einmal mehr verdeutlicht und ist es wert, vertieft zu werden. (...) Vieles gilt in ähnlicher Weise auch für den Warenhandel etwa in der marktbeherrschenden uniformen Drogeriemarktkette dm, der die vielen kleinen Drogerien mit ihren eigenen Qualitätsansprüchen reihenweise zum Opfer gefallen sind. Ohne wirklich assoziatives Wirtschaften ist und bleibt die Ausbreitung großer Handelsketten offensichtlich problematisch. (...) Viele interessante Fragen aus dem Blickwinkel der sozialen Dreigliederung lassen sich an diesem aktuellen Konfliktfall auch öffentlich thematisieren, wobei nicht jede Marktstrategie gut zu heißen ist, die zwar ihren Ausgangspunkt im Ansatz eines hohen Ideals hatte, aber auf dem weiteren Weg in Problembereiche gelangt, die zu einer Abkehr von den eigenen Idealen und Ansprüchen führen. (...) Es ist Verdienst der Journalisten, mit ihrem kritischen Pressebericht ein intensiveres Nachdenken darüber angestoßen zu haben und im Endeffekt auch ein auskömmliches Einkommen für die bei Alnatura Tätigen erwirkt zu haben.|Wilhelm Neurohr, 2013, in: Sozialimpulse Nr. 2/2010}}
 
Die zehn Sephiroth sind Sinnbilder der dialogischen Struktur der Welt:
* Vorher – Nachher
* Gutes – Böses
* Männliches – Weibliches
* Hohes – Niedriges;
daneben stehen die vier Himmelsrichtungen
* Osten – Westen – Norden – Süden.


Das Sefer Jetzira kennt noch keine Namen der Sephiroth, wie sie später im [[Sephiroth|Sephiroth- oder Lebensbaum]] strukturbildend geworden sind. Die Namen werden den zehn Ziffern erst ab dem 13.&nbsp; Jahrhundert im [[Sohar]] und daran anschließenden kabbalistischen Werken zugeordnet.
=== Siehe auch ===
*[[Wertbildungsrechnung]]


=== [[Hebräisches Alphabet|Buchstaben]] ===
== Werke ==
[[Datei:Jetzira.gif|thumb|300px|Gliederung der Buchstaben des [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabets]] in 3 Mütter, 7 doppelte und 12 einfache.]]
* Götz W. Werner: ''Wirtschaft – das Füreinander-Leisten''. Antrittsvorlesung am 11. Mai 2004 vor der Fakultät für Informatik der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH), Universitätsverlag, Karlsruhe 2004, ISBN 978-3-937300-35-1. [http://uvka.ubka.uni-karlsruhe.de/shop/download/1000001106 Text]
Der weitaus größte Teil des Buches widmet sich den Bedeutungen und Beziehungen der hebräischen Buchstaben. Die 22 Buchstaben werden in Gruppen zusammengefasst und den grundlegenden Dimensionen von Zeit, Welt und Mensch zugeordnet:
* Götz W. Werner: ''Führung für Mündige. Subsidiarität und Marke als Herausforderungen für eine moderne Führung.'' Universitätsverlag, Karlsruhe 2006, ISBN 978-3-86644-009-8. [http://uvka.ubka.uni-karlsruhe.de/shop/download/1000004026 Text]
* Götz W. Werner: ''Ein Grund für die Zukunft: das Grundeinkommen. Interviews und Reaktionen.'' Freies Geistesleben, Stuttgart 2006, ISBN 3-7725-1789-7.
* Götz W. Werner: ''Einkommen für alle. Der dm-Chef über die Machbarkeit des bedingungslosen Grundeinkommens.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03775-3.
* Götz W. Werner, André Presse (Hrsg.): ''Grundeinkommen und Konsumsteuer. Impulse für „Unternimm die Zukunft“. Tagungsband zum Karlsruher Symposium Grundeinkommen: Bedingungslos.'' Universitätsverlag, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-86644-109-5. [http://uvka.ubka.uni-karlsruhe.de/shop/download/1000006351 Text]
* Götz W. Werner: ''Womit ich nie gerechnet habe. Die Autobiographie'', Econ Vlg., Berlin 2013 {{IT|16|http://wilhelm-neurohr.de/publikationen/themen/umwelt-und-nachhaltigkeit/buchrezension-womit-ich-nicht-gerechnet-habe-autobiografie-go-tz-werner|Rezension}} (Rezension)


{{Zitat|Zweiundzwanzig Buchstaben, drei Mütter, sieben doppelte und zwölf einfache, sind gezeichnet in der Stimme, gehauen im Geiste und geheftet im Munde, an fünf Orten, am Halse ([[Wikipedia:Gutturaler Laut|Gutturale]]) אהחע, am Gaumen ([[Wikipedia:Palatal|Palatal]]e) גיכק, an der Zunge ([[Wikipedia:Lingual|Lingual]]e) דטלנת, an den Zähnen ([[Wikipedia:Dental|Dental]]e) זשסרץ, an den Lippen ([[Wikipedia:Labial|Labial]]e) בומף.|Sefer Jetzira 2,3}}
* Götz W. Werner, André Presse: ''Die zivilisierte Marktwirtschaft und ihre Feinde. Zum bedingungslosen Grundeinkommen als Wirtschaftsbürgerrecht'', in: Breuer, M., Mastronardi, Ph., Waxenberger, B. (Hrsg.), Markt, Mensch und Freiheit. Wirtschaftsethik in der Auseinandersetzung, Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 2009, S. 193-211, ISBN 978-3-258-07509-9.
* Götz Werner / Adrienne Goehler: ''1000 € FÜR JEDEN. Freiheit.Gleichheit.Grundeinkommen'', Econ Vlg., Berlin 2010, ISBN 978-3-430-20108-7.


{| class="prettytable"
== Literatur ==
|-
* Torsten Blanke: ''Unternehmen nutzen Kunst. Neue Potentiale für die Unternehmens- und Personalentwicklung'', Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-94054-5
! Gruppe
* Karl-Martin Dietz, Thomas Kracht: ''Dialogische Führung. Grundlagen, Praxis, Fallbeispiel: dm-Drogerie-Markt'', Campus, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-593-37170-7
! Buchstaben
* Wilhelm Neurohr: ''Buchrezension: „Womit ich nicht gerechnet habe“. Autobiografie Götz Werner'', 2013, {{HT16|http://wilhelm-neurohr.de/publikationen/themen/umwelt-und-nachhaltigkeit/buchrezension-womit-ich-nicht-gerechnet-habe-autobiografie-go-tz-werner}}
! Zuordnung
|-
| 3 [[Mütter (Kabbala)|Mütter]]
| <big>&#1513;&nbsp;&nbsp;&#1502;&nbsp;&nbsp;&#1488;</big><br />
Aleph, Mem, Schin
| Luft ([[Seele]]) – Wasser ([[Materie]], [[Leib]]) – Feuer ([[Geist]])<br/>
[[Dreigliederung des menschlichen Organismus]]: [[Kopf]] (ש) - [[Brust]] (א) - [[Bauch]] (מ)<br/>
Die drei [[Seelenkräfte]] [[Denken]] (ש), [[Fühlen]] (א) und [[Wollen]] (מ)<br/>
Von den drei [[Säulen der Manifestation]] wird der rechten, weißen Säule [[Jachin]] das [[Shin]] zugeordnet, der mittleren [[Säule der Milde]] das [[Aleph]] und der linken, schwarzen Säule [[Boas]] das [[Mem]].<br/>
Von den [[Weltentwicklungsstufen]] enspricht ''Shin'' dem [[Alter Saturn|alten Saturn]], ''Aleph'' der [[Alte Sonne|alten Sonne]] und ''Mem'' dem [[Alter Mond|alten Mond]].
|-
| 7 Doppelte
| <big>&#1514;&nbsp;&nbsp;&#1512;&nbsp;&nbsp;&#1508;&nbsp;&nbsp;&#1499;&nbsp;&nbsp;&#1491;&nbsp;&nbsp;&#1490; &nbsp;&nbsp;&#1489;</big><br />
Beth, Gimel, Daleth, Kaph, Peh, Resch, Thaw
| 7 Planeten von [[Saturn]] bis [[Mond]] <ref name="doppelte">Verschiedene Textausgaben geben dazu unterschiedliche Zuordnungen. Alle frühen Ausgaben, die Kurzfassung (ausgenommen das erste Manuskript, das keine explizite Zuordnung erwähnt), die Langfassung und auch die Saadia-Ausgabe geben übereinstimmend die [[geozentrisch]]e [[okkulte Reihenfolge der Planeten]]: [[Saturn]] ({{HeS|שַׁבְּתַאי}}, ''Shabatai''), [[Jupiter]] ({{HeS|צֶדֶק}}, ''Tsedeq''), [[Mars]] ({{HeS|מַאְדִּים}}, ''Meadim''), [[Sonne]] ({{HeS|חמה}}, ''Chamah''; auch ''Zorn''; abgeleitet von: חַם, ''heiß''), [[Venus]] ({{HeS|נֹגַהּ}}, ''Nogah''), [[Merkur]] ({{HeS|כוכב}}, ''Kawkab''; auch ''Gestirn''), [[Mond]] ({{HeS|לבֿנה}}, ''Lavanah''). Die Gra-Version gibt, wie der [[Sohar]], die davon abweichende Reihung: ''Mond, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Saturn, Jupiter''. Die Fassung des [[Golden Dawn]] reiht: ''Merkur, Mond, Venus, Jupiter, Mars, Sonne, Saturn.''</ref>, 7 Wochentage, 7 Pforten der Sinne am menschlichen Haupt: zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, Mund.
|-
| 12 Einfache
|  <big>&#1511;&nbsp;&nbsp;&#1510;&nbsp;&nbsp;&#1506;&nbsp;&nbsp;&#1505;&nbsp;&nbsp;&#1504;&nbsp;&nbsp;&#1500;&nbsp;&nbsp;&#1497;&nbsp;&nbsp;&#1496;&nbsp;&nbsp;&#1495;&nbsp;&nbsp;&#1494; &nbsp;&nbsp;&#1493;&nbsp;&nbsp;&#1492;</big><br />
Heh, Waw, Sajin, Cheth, Tet, Jod, Lamed, Nun, Samech, Ajin, Zade, Qoph
| 12 [[Tierkreis]]zeichen von [[Widder (Sternbild)|Widder]] ({{HeS|טָלֶה}}, Taleh, ''Lamm'') bis [[Fische (Sternbild)|Fische]] ({{HeS|דגים}}, Daghim), 12 Monate, 12 Organe des menschlichen Körpers.<ref name="einfache">Bezüglich der Zuordnung zu den Sternbildern stimmen die meisten Ausgaben überein - im Gegensatz zur Zuordnung der Planeten.</ref>
|}


{{Zitat|Ein Beweis dafür und wahre Zeugen sind: Welt, Jahr und Körper. Zwölf sind unten, sieben auf diesen und drei auf diesen sieben. Auf den dreien gründete er seine Wohnung und alles geht von Eins aus. Dies ist ein Zeichen dafür, dass er einer ist und nicht einen zweiten (neben sich) hat. Er ist der einzige König in der Welt, er ist einzig und sein Name ist einzig.|Sefer Jetzira 6,1}}
== Filme ==
* ''Götz Werner: Grundeinkommen für alle.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2007, 43 Min., Regie: Christoph Schlee, Produktion: allmende film
* ''Sie können auch anders - Unternehmer mit Ideen.'' Diskussion, Deutschland, 2008, 45 Min., mit Götz Werner, Wolfgang Grupp, Norbert Kunz und Ditmar Staffelt, Produktion: Phoenix, Erstausstrahlung: 30. April 2008, [http://www.phoenix.de/181836.htm online-Video], [http://www.phoenix.de/phoenix_runde/181367.htm Ankündigung]
* ''Grundeinkommen.'' [[wikipedia:Essayfilm|Film-Essay]], Schweiz, 2008, 100 Min., Buch und Regie: Daniel Häni und Enno Schmidt, Produktion: unternehmen mitte, [http://www.grundeinkommen.tv/blog/ Filmausschnitte] und [http://www.kultkino.ch/media_player_grundeinkommen/index.html online-Film], u.a. mit Götz Werner


=== Die Roulette der Buchstaben ===
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Götz Werner}}
* {{DNB-Portal|130249386}}


Aus dem Wort wurde die Schöpfung hervorgebracht und in Worten lässt sie sich beschreiben. Die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets geben zunächst die Grundformen, aus denen die Schöpfung gemeisselt ist. Kombiniert man systematisch diese Buchstaben paarweise, so kommt man zu sprachlichen Grundwurzeln, die weitere Bereiche der Schöpfung in imaginativen Bildern beschreiben können. Aus 22 Buchstaben ergeben sich 231 paarweise Kombinationen, die 231 Pforten genannt, wenn dabei die Reihenfolge keine Rolle spielt.  
* [http://www.iep.uni-karlsruhe.de/ ''Interfakultatives Institut für Entrepreneurship''] an der Universität Karlsruhe, Leiter: G. Werner
* [http://www.unternimm-die-zukunft.de/ ''Unternimm die Zukunft''], Götz Werners Portal für eine Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens
* [http://www.brandeins.de/archiv/magazin/eine-frage-der-haltung/artikel/dem-leben-einen-sinn-geben.html ''„Dem Leben einen Sinn geben“''], Beitrag von Götz Werner für ''[[wikipedia:brand eins|brand eins]]'', Nr. 6, 2002
* [http://www.immo-magazin.de/2010/04/wohnhaus-gotz-werner-der-mensch-im-gleichklang-mit-der-natur/ ''Wohnhaus Werner - Gelebte Anthroposophie''], immo-magazin, Nr. 3, 2010
* [http://www.taz.de/pt/2005/12/19/a0141.nf/text ''Der gute Riese''], Artikel von Philipp Maußhardt in der ''Die tageszeitung'', 19. Dezember 2005
* [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0310/blickpunkt/0001/index.html ''Der Mutmacher''], Artikel von Petra Ahne in der ''Berliner Zeitung'', 10. März 2006
* [http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,404775,00.html ''Gegen den Strom''], Artikel von Simon Hage im ''manager magazin'', 10. März 2006
* [http://www.tagesspiegel.de/dritte-seite/archiv/07.06.2006/2577549.asp ''Droge Arbeit''], Artikel von Nadja Klinger im ''Tagesspiegel'', 7. Juni 2006
* [http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/11/27/a0146 ''„Hartz IV löst nur Leid aus“''], Interview von Jens König und Hannes Koch in der ''tageszeitung'', 27. November 2006
* [http://berufundchance.fazjob.net/s/Rub2309A3DB4F3C4474B93AA8610A24AE0A/Doc~E89174CB7E5B64A5DA606CD61235B9103~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''„Milliardär mit Grundeinkommen“''], ''FAZ'', 10. Mai 2008
* [http://www.mediation-und-unternehmenskultur.de/werner.html Werners Konzept der dialogischen Führung]
*[http://wilhelm-neurohr.de/publikationen/themen/umwelt-und-nachhaltigkeit/40-jahre-drogeriemarktkette-dm-eine-unternehmerische-erfolgsgeschichte/ 40 Jahre Drogeriemarktkette „dm“- eine unternehmerische Erfolgsgeschichte? (Wilhelm Neurohr, 2013)]
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/briefe_werner.pdf Brief an Götz Werner vom 07.04.2007]


{{Zitat|Zweiundzwanzig Grundbuchstaben sind in der Art einer Mauer im Kreis gebettet, an zweihunderteinunddreissig Pforten. Es dreht sich der Kreis vorwärts und dies bedeutet Glück oder rückwärts und dies bedeutet Unglück. Wie verband, wog und versetzte Er sie? א Aleph mit allen und alle mit א Aleph, ב Beth mit allen und alle mit ב Beth, ג Gimmel mit allen und alle mit ג Gimmel und sie alle wenden sich rückwärts<ref>d.h. sie kehren im geschlossenen Kreis in sich selbst zurück.</ref>. So ergibt es sich, dass sie durch zweihunderteinunddreissig Pforten hinausgehen und so findet es sich, dass die ganze Schöpfung und die ganze Sprache aus einem Namen hervorgeht.|Sefer Jetzira 2,4}}
== Einzelnachweise ==
 
Alle zusammen, alle Worte der [[Wikipedia:Tora|Tora]] überhaupt, bilden den vollständigen Namen Gottes, aus dem die ganze Schöpfung hervorgegangen ist - das ist eine der Grundüberzeugungen der Kabbalisten. Das System erinnert, wenn auch mit deutlichen Einschränkungen gegenüber der kabbalistischen Kombinatorik, an die um [[Wikipedia:1305|1305]] vollendete [[Ars magna|Ars magna]] des [[Ramon Llull|Ramon Llull]] (Raimundus Lullus) zur Kombination von [[Begriff]]en. Dazu sagt [[Rudolf Steiner]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Und von diesem Gesichtspunkte aus ist die sogenannte «Ars magna» des Raimundus Lullus zu beurteilen. Er sagte
sich: Wenn der Mensch spricht, so ist im Sprechen eigentlich auch ein
Mikrokosmos gegeben. Dasjenige, was der Mensch spricht, ist eigentlich der ganze Mensch, konzentriert auf die Sprachorgane. Aber das
Geheimnis jedes Wortes liegt im ganzen Menschen, und wiederum,
weil es im ganzen Menschen liegt, liegt es eigentlich in der Welt.
Und so kam er darauf, daß man eigentlich das Geheimnis der
Sprache erst im Menschen suchen müsse, indem man tief untertaucht von den bloßen Sprachorganen zu der Gesamtorganisation
des Menschen, und dann im Kosmos, indem man wiederum die
Gesamtorganisation des Menschen aus dem Kosmos heraus begreift.
Zum Beispiel, sagen wir, jemand wolle den Laut A in seiner wirklichen Bedeutung begreifen. Da handelt es sich darum, daß der
Mensch darauf kommt, daß der Laut A, der im geformten Aushauch
zum Vorschein kommt, auf einer gewissen inneren Attitüde des
Ätherleibes beruht, auf einer Attitüde des Ätherleibes, die Sie heute
kennenlernen können. Durch die Eurythmie sehen wir, auf welcher
Attitüde des Ätherleibes der Laut A beruht, denn diese Attitüde
wird auf den physischen Leib übertragen und gilt dann als die
eurythmische Geste für den A-Laut.
 
Ganz klar wurde das dem Raimundus Lullus nicht, sondern alles
blieb bei ihm Ahnung. Aber seine Ahnung kam so weit, daß er nun
die innere Attitüde, die innere Geste des Menschen gewissermaßen
hinausverfolgte in den Kosmos, zum Beispiel daß er sagte: Richtest
du die Blickrichtung nach dem Löwen, nach dem Sternbilde des
Löwen, und richtest du die Blickrichtung nach der Waage, dann gibt
dir der Zusammenhang der beiden Blickrichtungen das A. Richtest
du den Blick nach dem Saturn, so hält der Saturn deine Blickrichtung auf. Und wenn der Saturn zum Beispiel vor dem Widder steht,
so mußt du mit dem Saturn dich um den Widder herumdrehen. Das
gibt dir aus dem Kosmos heraus die Empfindung des O.
[[Datei:GA233a 037.gif|center|400px|]]
Und aus solchen Ahnungen heraus fand Raimundus Lullus
gewisse Figuren, an deren Ecken und Seiten er die Buchstaben
schrieb. Und nun war er sich klar darüber: Wenn man aus seinen
Empfindungen heraus Linien zieht in den Figuren, durch Diagonalen oder dergleichen meinetwegen in einem Fünfeck a b c d e
irgendwie verbindet - das ist nur schematisch -, dann muß man
darin Lautverbindungen sehen, und diese Lautverbindungen sprechen gewisse Geheimnisse des Weltenalls, des Kosmos aus.
[[Datei:GA233a 038.gif|center|200px|]]
Also Raimundus Lullus suchte eine Art Renaissance der Geheimnisse des Logos, wie sie üblich waren in den alten Mysterien." {{Lit|GA 233a, S 36ff}}
</div>
 
== Der Drache in der Welt ==
 
{{Zitat|Der Drache in der Welt ist wie ein König auf seinem Thron. Der Sternbilderkreis im Jahr ist wie ein König im Reich. Das Herz im Menschen ist wie ein König im Krieg.|Sefer Jetzira 6,6}}
 
Der [[Drache]] ({{HeS|תלי}}, Teli, ''geringelt''?) der Welt ist nach dem ''Sefer Jetzira'' der oberste Regent, der [[Tierkreis]] und das [[Herz]] sind ihm untergeordnet. Die Bedeutung des Wortes ''Teli'' ist aber unsicher. Im [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] kommt es nur einmal vor in {{B|Gen|27|3}} und bezeichnet dort ein nicht näher beschriebenes Werkzeug zur Jagd. In den mittelalterlichen Kommentaren zum ''Sefer Jetzira'' wird ''Teli'' dann als ''Schlange'' oder ''Drache'' aufgefasst. So schreibt [[Wikipedia:Schabbtai Donnolo|Schabbtai Donnolo]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Und wer ist der ''teli''? Als Gott das Himmelsgewölbe über uns, das in sieben Himmel eingeteilt ist, erschuf, erschuf er den ''teli'' aus Wasser und aus Feuer in Gestalt eines großen ''tannin'', wie eine große gewundene Schlange und machte ihm Kopf und Schwanz und streckte ihn im vierten Himmel [...] aus. Und alle Planeten und Leuchten und Sternbilder sind an ihm befestigt. Und er ist (zum) König über alle ernannt, sie zu leiten, sei es im Guten, sei es im Schlechten." {{Lit|zit. nach Herrmann, S 272}}
</div>
 
== Bedeutung ==
Das ''Sefer Jetzira'' hat mit der Lehre über die 10 Sephiroth erheblichen Einfluss auf die kabbalistische Tradition im Judentum genommen. Die Sephiroth bilden die Elemente des [[Lebensbaum (Kabbala)|Lebensbaums]] und stellen damit das wohl wirkungsvollste Symbol der Kabbala überhaupt dar. Dafür zeugen auch die späteren Ausführungen zu ihrer Gestalt und ihren Beziehungen zueinander im [[Sohar]] und den sich daran anschließenden Lehr- und Lebenstraditionen.
 
Die Spekulationen über die hebräischen Buchstaben und deren dreigliedrige Struktur haben ebenfalls größte Wirkung im Judentum und darüber hinaus in anderen [[Mystik|mystischen]] Traditionen erzielt. Das bekannteste Beispiel dafür ist der moderne [[Wikipedia:Tarot|Tarot]]. Die Zuordnung der 22 Karten der „Großen Arkana“ wurde von bekannten Tarot-Auslegern bis in Details hinein der Struktur der Buchstaben im Buch Jetzira nachgebildet.
 
== Anmerkungen ==
<references />
<references />


== Kommentierte Textausgaben ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=130249386|LCCN=no/2007/47648|VIAF=30639792}}
Hebräisch und Deutsch:
* [[Wikipedia:Lazarus Goldschmidt|Lazarus Goldschmidt]], ''Sefer Jesirah. Das Buch der Schöpfung'', Frankfurt 1894, Nachdruck Hamburg 2004 ISBN 3-937392-14-9
* Arjeh Kaplan, ''Sefer Jezira - Das Buch der Schöpfung in Theorie und Praxis'', Grevenbroich, 2007, ISBN 978-3-929588-25-5
* Guillaume Postel, Wolf P. Klein (Herausgeber), ''Sefer jezirah.'', Stuttgart, 1994, ISBN 3-7728-1623-1
Deutsch:
* Klaus Herrmann (Herausgeber), ''Sefer Jezira - Buch der Schöpfung.'', Verlag der Weltreligionen, Frankfurt a. M. und Leipzig, 2008, ISBN 978-3-458-70007-4
Hebräisch und Englisch:
* A. Peter Hayman, ''Sefer yeṣira: edition, translation, and text-critical commentary.'', Tübingen, 2004, ISBN 3-16-148381-2
 
== Textausgaben online==
;Hebräisch:
* [http://kabbalah.info/hebkab/yetzirah.htm Hebräisch]
* [http://faculty.biu.ac.il/~barilm/yezifra.html Hebräisch mit hebräischem Kommentar]
* [http://www.hebrewbooks.org/pdfpager.aspx?req=38753 Hebräisch-Englisch]
;Deutsch:
* [http://www.hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalajetzirah.htm Deutsch]
;Englisch:
* [http://www.psyche.com/psyche/txt/kaplan_sy_short.html Englische Übersetzung der Kurzfassung] (A. Kaplan)
* [http://www.sacred-texts.com/jud/yetzirah.htm Englisch] (W. Wescott)
* [http://www.holyebooks.org/judaism/sepher_yetzirah.html Englisch] (W.W. Wescott, 1887)
* [http://www.scribd.com/doc/3206349/sefer-yetzira Englisch] (Peter Hayman)
* [http://www.psyche.com/psyche/txt/scholem_sy.html Englisch] ([[Wikipedia:Gershom Scholem|Gershom Scholem]])
* [http://www.wbenjamin.org/saadia.html Englisch mit dem Kommentar von Saadja] (Scott J. Thompson & Dominique Marson)
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984) {{Vorträge|118}}
#Rudolf Steiner: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991) {{Vorträge|233a}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Werner, Gotz}}
;Deutsch:
[[Kategorie:Anthroposoph]]
* [http://www.rodurago.de/index.php?site=lebensbaum Kabbalistischer Lebensbaum (interaktiv)]
[[Kategorie:Unternehmer]]
* http://www.hagalil.com/judentum/kabbala/jezirah0.htm
[[Kategorie:Grundeinkommen (Person)]]
* [http://www.hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalaaleph.htm Das hebräische Alephbeth]
[[Kategorie:Geboren 1944]]
;Englisch:
[[Kategorie:Mann]]
* [http://www.scribd.com/doc/20191942/ISAAC-THE-BLINDS-COMMENTARY-ON-SEFER-YEZIRAH ISAAC THE BLIND'S COMMENTARY ON SEFER YEZIRAH]
* [http://www.rodurago.de/en/index.php?site=lebensbaum Sefirot Jezirah and the Tree Of Life] by E. Rodurago
* [http://www.psyche.com/psyche/cube/cube.html Sefer Yetzirah: Cube of Space]
* [http://www.psyche.com/psyche/yetsira/sy_astro.html Astrological Correspondences in the Sepher Yetsira]
* [http://www.wbenjamin.org/baeck.html Leo Baeck, "Sefer Yetzira"] [trans. Scott J. Thompson Walter Benjamin Research Syndicate]
* [http://www.wbenjamin.org/biblio_yetzirah.html Sefer Yetzirah Bibliography, ed. & trans. Scott J. Thompson] [Walter Benjamin Research Syndicate]
* [http://www.digital-brilliance.com/kab/karr/syie.pdf Notes on Editions of Sefer Yetzirah in English]
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Dunasch ibn Tamim|Dunasch ibn Tamim]]
* [[Sefer ha-Bahir]]
* [[Sefer ha-Sohar]]


[[Kategorie:Kabbala]]
{{Personendaten
|NAME=Werner, Götz
|ALTERNATIVNAMEN=Werner, Götz Wolfgang (vollständiger Name); Werner, Götz W.
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Unternehmer, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von »dm-drogerie markt«, Honorarprofessor der Universität Karlsruhe
|GEBURTSDATUM=5. Februar 1944
|GEBURTSORT=[[Heidelberg]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 10. September 2017, 09:08 Uhr

Götz Wolfgang Werner (* 5. Februar 1944 in Heidelberg) ist Gründer und Aufsichtsratmitglied von dm-drogerie markt, dessen Geschäftsführer er 35 Jahre lang war. Von Oktober 2003 bis September 2010 leitete Götz W. Werner das Interfakultative Institut für Entrepreneurship am Karlsruher Institut für Technologie, ist Gründer der „Initiative Unternimm die Zukunft“,[1] Präsident des EHI Retail Institute e. V. (EHI) und Aufsichtsratmitglied der GLS Gemeinschaftsbank.

Der Unternehmer

Götz Werner wurde als fünftes Kind einer Drogistenfamilie in dritter Generation geboren. Seine Mutter kam aus Preußen und hatte Psychologie studiert.[2] Er besuchte vor der Mittleren Reife eine Handelsschule in Konstanz am Bodensee, wo er von 1961 bis 1964 eine Drogistenlehre machte. Dort setzte er das in Heidelberg begonnene Rudern fort und wurde in seiner Freizeit zu einem begeisterten Ruderer. Sein energisch betriebenes Hobby führte schließlich 1963 zum Deutschen Jugendmeistertitel im Doppelzweier. Danach erwarb er sich eine gründliche Berufspraxis in verschiedenen Handelsunternehmen. Schließlich trat er 1968 in das elterliche Drogeriegeschäft in Heidelberg ein. 1969 wechselte er zur Karlsruher Großdrogerie Idro der Firma Carl Roth. Nach der Reorganisation des Vertriebs schlug er der Geschäftsführung auch die Einführung des Discounter-Prinzips vor, jedoch mit einer kompetenten Kunden-Fachberatung. Seine innovativen Ideen wurden abgelehnt.

Werner verließ daraufhin seinen Arbeitgeber und machte sich selbständig. 1973 gründete er seine erste Drogerie in Karlsruhe. Der Name für das neue Unternehmen „dm“ ist die Abkürzung für „Drogeriemarkt“. 1976 expandierte Werner auf den österreichischen Markt, sein früherer Ruderpartner Günter Bauer leitet heute dm-Österreich.[2] 1978 existierten bereits mehr als 100 Filialen in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2009/2010 gab es 2.403 Filialen in elf europäischen Ländern. Das Unternehmen beschäftigt rund 36.000 Mitarbeiter, die 2009/10 einen Umsatz von 5,6 Mrd. Euro erwirtschafteten. 2005 schätzte das manager magazin sein Vermögen auf € 1,05 Mrd.; er lag so auf Platz 78 der reichsten Deutschen. Als Nachfolger von Reinhold Würth wurde er 2003 zum Professor des Instituts für Entrepreneurship [3] am Karlsruher Institut für Technologie (ehemals Universität Karlsruhe (TH)) ernannt. Werner zog sich Mitte Mai 2008 aus der operativen Geschäftsführung zurück und wechselte in den Aufsichtsrat. Nachfolger wurde sein damaliger Stellvertreter Erich Harsch, der zu diesem Zeitpunkt seit fast 27 Jahren für dm arbeitete. Werners ältester Sohn Christoph (* 1973) gehört ab 2011 der erweiterten dm-Geschäftsführung an, zuvor war er beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline in den USA tätig. Werner ist in zweiter Ehe verheiratet [4] und hat sieben Kinder.

Das Unternehmenskonzept

Zunächst ging Werner einen konventionellen Weg, indem er weitgehend das Discounter-Prinzip (Selbstbedienung, hoher Rabattsatz wegen Großeinkauf) vom Lebensmittelhandel auf den Drogeriemarkt ausweitete. Anlass war 1973 die Aufhebung der Preisbindung für Drogerieprodukte. Anfang der 1990er Jahre änderte Werner schrittweise auch die interne Organisationsstruktur. Die Filialen erhielten zunehmend mehr Selbstverantwortung und Eigenkontrolle. Heute bestimmen die dm-Filialen vor Ort selbst ihr Sortiment, ihre Dienstpläne, zum Teil die Vorgesetzten und sogar die Gehälter.[5] Dieser Gestaltungsspielraum der Mitarbeiter bei Entscheidungen ist nach Ansicht von Analysten der Grund für konkurrenzfähige niedrige Preise bei vielen Produkten[6] sowie eine hohe Mitarbeiter- [7] und Kundenzufriedenheit.[8]

Seine besondere Art der Unternehmensführung erfuhr bundesweit Aufmerksamkeit. Die Anwendung eines betont unautoritären Führungskonzepts, intern von Werner „Dialogische Führung“ genannt, stützt sich auf die Grundwerte von Verständnis und Respekt. Einen neuen Weg zur Förderung der betrieblichen Zusammenarbeit ging Werner, indem er auf einer „Offenheit für Neues“ bestand. Das Ungewöhnliche daran bestätigt u.a. eine arbeitspsychologische Studie[9], wonach die meisten Mobbing-Opfer „offen für neue Erfahrungen“ (gewesen) sind.

Werner ist ein bekennender Anthroposoph und richtet seine Unternehmensphilosophie nach den Prinzipien von Persönlichkeitsentwicklung, Vertrauen und Kreativität aus. Daher sieht er auch in seinen Mitarbeitern keine Personalkosten, sondern „Kreativposten“ mit „Mitarbeitereinkommen“. Prämien- und Bonussysteme betrachtet er als „permanentes Misstrauen“ gegenüber der Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter.[10] Dennoch wird am Ende eines jeden Tertials eine sogenannte „Tertialabschlusszahlung“ (in variabler Höhe) an diejenigen Mitarbeiter ausgezahlt, deren Filiale das geplante Ziel erreicht oder überschritten hat.

Eine Besonderheit stellt auch sein Ausbildungskonzept dar, das mehrere Auszeichnungen erhielt. Alle Auszubildenden (von Werner „Lernlinge“ genannt) absolvieren während ihrer Ausbildung zweimal ein achttägiges Theaterprojekt. Mit Unterstützung von Profis sollen sie dadurch „Team- und Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, zielgerichtetes wie situationsangemessenes und flexibles Handeln“ einüben. Ziel ist es, sie mit einem Geschäftsmodell vertraut zu machen, das sich als „lernendes Unternehmen“ versteht, um wegen der permanent sich verändernden Marktbedingungen flexibel und effizient handeln zu können. Der passionierte Ruderer Werner veranschaulicht diese Situation mit einem „permanenten Wildwasser“.

Politisches und soziales Engagement

Seit dem Jahr 2005 setzt sich Werner öffentlich für ein bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland nach einem von ihm ab 1982 entwickelten Konzept ein. Die Finanzierung des Grundeinkommens beruht demnach auf der allmählichen Abschaffung der Einkommensteuer und der gleichzeitigen Erhöhung der Mehrwertsteuer als „Konsumsteuer“ auf 100 %. Im November 2005 gründete er dazu die Initiative „Unternimm die Zukunft“.[1]

Werner fördert kulturelle und soziale Projekte wie den Hermann-Hesse-Preis, ein Tageszentrum sowie eine Zufluchtsstätte für Straßenkinder in Alexandria, Ägypten[11] und kostenlose Musikkurse für Kinder.[12] Am 16. August 2010 wurde bekannt, dass Werner seine Unternehmensanteile einer gemeinnützigen Stiftung überlässt.[13]

Damit vollzieht er hinsichtlich seines Unternehmensvermögens einen Schritt in Richtung auf die Kapitalneutralisierung.

Götz W. Werner ist ein einflußreiches Mitglied der Sektion für Sozialwissenschaft an der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, Goetheanum, Dornach (Schweiz).

Auszeichnungen und Rezeption

Götz Werners Unternehmenskonzept und seine Idee für ein bedingungsloses Grundeinkommen erfährt eine positive Resonanz:

„Ach, wie schön wäre es, wenn die Regierung einen hätte wie Götz Werner, den Mann vom dm-Markt, der ungewöhnlich denkt und handelt und Erfolg hat.“

Tagesspiegel, 24. Juni 2006 [14]

„Götz Werner ist Pop. Wenn er spricht, ist die Halle voll - in Hamburg, Stuttgart oder Berlin.“

die tageszeitung, 27. November 2006 [15]

Für sein Lebenswerk erhielt er 2003 den Fairness-Ehrenpreis der Fairness-Stiftung.[16] Das Ausbildungskonzept prämierte die IHK Stuttgart mit dem Innovationspreis Ausbildung 2004. Den Initiativpreis Aus- und Weiterbildung 2004 verliehen ihm der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHT), die Otto-Wolff-Stiftung und die Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ gemeinsam. 2004 erhielt er auch das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2008 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. 2005 ehrte ihn der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) mit dem BDU ManagerAward. Im Oktober 2005 wurde er im Rahmen der II. Bayreuther Dialoge mit dem erstmals vergebenen Bayreuther Vorbildpreis ausgezeichnet. 2007 erhielt er den Heckerhut des SPD-Kreisverbandes Konstanz. Im Oktober 2008 erhielt er von der Unternehmensberatungsfirma Ernst & Young die Auszeichnung 'Entrepreneur des Jahres' in der Kategorie „Handel“.[17] 2010 erhielt er den 'Deutschen Handelspreis' in der Kategorie „Lifetime Award”.

Kritik

„Auch mit dem online-Versandhändler Amazon, der vielfach in die negativen Schlagzeilen geriet wegen seiner fragwürdigen Mitarbeiterbehandlung und Lohnpolitik sowie seiner Leih- und Zeitarbeiterpraxis, pflegt dm neuerdings Geschäftsbeziehungen. Amazon könne ja aus seinem Fehlverhalten noch lernen, argumentiert hierzu dm-Gründer Götz Werner, selber outet er sich aber in seiner Autobiografie als Gegner etwa flächendeckender Mindestlöhne, (deren Pro und Kontra ja im letzten Rundbrief 3/2013 vielfach beleuchtet wurde).

Im Jahr 2011 gab es überdies heftige Kritik an einer von dm gesponserten Anzeigenkampagne der CSU-Verbraucherministerin ausgerechnet in der BILD-Zeitung mit Schleichwerbung für dm. Dafür gab es eine Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale mit Aufforderung zur Unterlassung. Auch dm ist also vor solchen Versuchungen aus reinem Geschäftsinteresse nicht gefeit, in diesem Falle sogar vor einer nicht gerade dreigliederungsgemäßen Verquickung von Politik und Wirtschaftsinteressen . (Es gilt aber der dm-Grundsatz: „Aus Fehlern lernen“).

Dass dm eine kurze Zeit mit Re-Importen von Waren aus dem Ausland die heimischen Lieferanten und Produzenten unter massiven Preisdruck zu setzen versuchte, wie Götz Werner in seiner Autobiografie freimütig bekennt, stand schließlich fairen Lieferbeziehungen entgegen und wurde deshalb wieder fallen gelassen im Interesse partnerschaftlicher Handelsbeziehungen. Gleichwohl musste noch im Jubiläumsjahr 2013 die Windelfirma Ontex/Hartmann in Recklinghausen (als Hauptlieferant von Babywindeln an dm mit der Produktion von 1,2 Mrd. Windeln jährlich) ihr Werk schließen und über 300 Mitarbeiter entlassen, nachdem dm die Lieferverträge wegen der überlebensnotwendigen 5%-igen Preiserhöhung der Ontex-Produkte daraufhin kurzerhand kündigte. (Der Marktführer unter den Billigdiscountern diktiert letztlich das Preisniveau – eine nicht immer faire und „assoziative Preisfindung“…)“ (Lit.: Wilhelm Neurohr, 2013: 40 Jahre Drogeriemarktkette „dm“- eine unternehmerische Erfolgsgeschichte? [2])

„Diese öffentliche Debatte über die Fragen fairer Löhne und Preise[18] hat den untrennbaren wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen Naturgrundlagen, Produktionskosten, Löhnen und Preisen einmal mehr verdeutlicht und ist es wert, vertieft zu werden. (...) Vieles gilt in ähnlicher Weise auch für den Warenhandel etwa in der marktbeherrschenden uniformen Drogeriemarktkette dm, der die vielen kleinen Drogerien mit ihren eigenen Qualitätsansprüchen reihenweise zum Opfer gefallen sind. Ohne wirklich assoziatives Wirtschaften ist und bleibt die Ausbreitung großer Handelsketten offensichtlich problematisch. (...) Viele interessante Fragen aus dem Blickwinkel der sozialen Dreigliederung lassen sich an diesem aktuellen Konfliktfall auch öffentlich thematisieren, wobei nicht jede Marktstrategie gut zu heißen ist, die zwar ihren Ausgangspunkt im Ansatz eines hohen Ideals hatte, aber auf dem weiteren Weg in Problembereiche gelangt, die zu einer Abkehr von den eigenen Idealen und Ansprüchen führen. (...) Es ist Verdienst der Journalisten, mit ihrem kritischen Pressebericht ein intensiveres Nachdenken darüber angestoßen zu haben und im Endeffekt auch ein auskömmliches Einkommen für die bei Alnatura Tätigen erwirkt zu haben.“ (Lit.: Wilhelm Neurohr, 2013, in: Sozialimpulse Nr. 2/2010)

Siehe auch

Werke

  • Götz W. Werner: Wirtschaft – das Füreinander-Leisten. Antrittsvorlesung am 11. Mai 2004 vor der Fakultät für Informatik der Universität Fridericiana zu Karlsruhe (TH), Universitätsverlag, Karlsruhe 2004, ISBN 978-3-937300-35-1. Text
  • Götz W. Werner: Führung für Mündige. Subsidiarität und Marke als Herausforderungen für eine moderne Führung. Universitätsverlag, Karlsruhe 2006, ISBN 978-3-86644-009-8. Text
  • Götz W. Werner: Ein Grund für die Zukunft: das Grundeinkommen. Interviews und Reaktionen. Freies Geistesleben, Stuttgart 2006, ISBN 3-7725-1789-7.
  • Götz W. Werner: Einkommen für alle. Der dm-Chef über die Machbarkeit des bedingungslosen Grundeinkommens. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03775-3.
  • Götz W. Werner, André Presse (Hrsg.): Grundeinkommen und Konsumsteuer. Impulse für „Unternimm die Zukunft“. Tagungsband zum Karlsruher Symposium Grundeinkommen: Bedingungslos. Universitätsverlag, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-86644-109-5. Text
  • Götz W. Werner: Womit ich nie gerechnet habe. Die Autobiographie, Econ Vlg., Berlin 2013 Rezension (Rezension)
  • Götz W. Werner, André Presse: Die zivilisierte Marktwirtschaft und ihre Feinde. Zum bedingungslosen Grundeinkommen als Wirtschaftsbürgerrecht, in: Breuer, M., Mastronardi, Ph., Waxenberger, B. (Hrsg.), Markt, Mensch und Freiheit. Wirtschaftsethik in der Auseinandersetzung, Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 2009, S. 193-211, ISBN 978-3-258-07509-9.
  • Götz Werner / Adrienne Goehler: 1000 € FÜR JEDEN. Freiheit.Gleichheit.Grundeinkommen, Econ Vlg., Berlin 2010, ISBN 978-3-430-20108-7.

Literatur

  • Torsten Blanke: Unternehmen nutzen Kunst. Neue Potentiale für die Unternehmens- und Personalentwicklung, Klett-Cotta, Stuttgart 2002, ISBN 3-608-94054-5
  • Karl-Martin Dietz, Thomas Kracht: Dialogische Führung. Grundlagen, Praxis, Fallbeispiel: dm-Drogerie-Markt, Campus, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-593-37170-7
  • Wilhelm Neurohr: Buchrezension: „Womit ich nicht gerechnet habe“. Autobiografie Götz Werner, 2013, Volltext

Filme

  • Götz Werner: Grundeinkommen für alle. Dokumentarfilm, Deutschland, 2007, 43 Min., Regie: Christoph Schlee, Produktion: allmende film
  • Sie können auch anders - Unternehmer mit Ideen. Diskussion, Deutschland, 2008, 45 Min., mit Götz Werner, Wolfgang Grupp, Norbert Kunz und Ditmar Staffelt, Produktion: Phoenix, Erstausstrahlung: 30. April 2008, online-Video, Ankündigung
  • Grundeinkommen. Film-Essay, Schweiz, 2008, 100 Min., Buch und Regie: Daniel Häni und Enno Schmidt, Produktion: unternehmen mitte, Filmausschnitte und online-Film, u.a. mit Götz Werner

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Unternimm die Zukunft - Bedingungsloses Grundeinkommen und Konsumsteuer [1]
  2. 2,0 2,1 Simon Hage: „Gegen den Strom“, manager magazin, 10. März 2006
  3. Interfakultatives Institut für Entrepreneurship
  4. Festspielhaus Baden-Baden: Portrait, 2006
  5. Matthias Kaufmann: „Der Waldorf-Discounter (2)“, manager magazin, 5. Februar 2004
  6. Silke Gronwald: „Kampf der Discounter“, stern, 04/2005, 27. Januar 2005
  7. Reinhard K. Sprenger: „Fairness - Ehrenpreis 2003 an Götz Werner“, 6. Oktober 2003
  8. Ciao.de: „Die besten Drogeriemärkte“, 2007, (978 Erfahrungsberichte)
  9. Birgit Will: „Wer anders denkt, fliegt raus. Zu Mobbing-Opfern werden oft die Kreativen und Intelligenten“, Süddeutsche Zeitung, 10. Juni 2003
  10. Stuttgarter Zeitung, 21. Mai 2003
  11. bildungfuerkinder.de
  12. www.zukunftsmusiker.de
  13. DM-Gründer gibt sein Vermögen an Stiftung
  14. Stephan-Andreas Casdorff: „Haushaltswoche: Regieren ist Mist“, Tagesspiegel, 24. Juni 2006
  15. „das ist götz werner“, die tageszeitung, 27. November 2006
  16. Fairness-Ehrenpreis 2003 an Götz Werner
  17. Thorsten Winter: „Entrepreneur des Jahres 2008. Natur-Arznei schlägt Bio-Limonade“, FAZ, 10. Oktober 2008
  18. http://www.taz.de/!5145113/ Arbeitsbedingungen in der Biobranche Ein Ökokapitalist sahnt ab (taz online 2010)


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