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| Der '''Seelentod''', das Absterben bzw. die völlige Auflösung der [[Seele]], droht jenen [[Mensch]]en, die ihre Seele während des [[Erdenleben]]s nur mit irdisch vergänglichem [[Wissen]] erfüllen. Sie wird zur Zeit des [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Gerichts]] der [[Zweiter Tod|zweite Tod]], wenn nicht nur der [[Physischer Leib|physische Leib]], sondern auch der [[Ätherleib]] in seiner der [[Erdentwicklung]] entsprechenden Form endgültig abgelegt wird, besonders hart treffen, da sie nicht über die notwendige Seelensubstanz verfügen, durch die sie ihre weitere Entwicklung auf dem [[Neuer Jupiter|Neuen Juptiter]] - dem [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] aus der [[Apokalypse des Johannes]] - fortführen können. Nur an denjenigen, die ihren [[Astralleib]] erfüllt haben mit der [[Christus|Christus-Wesenheit]], wird der zweite Tod unbemerkt vorüber gehen.
| | {{DISPLAYTITLE:tot}} |
| | Als '''tot''' ([[Wikipedia:Adjektiv|Adjektiv]] zu „[[Tod]]“) können alle [[Gegenstand|Gegenstände]] und [[Prozess]]e bezeichnet werden, die ausschließlich [[physik]]alisch-[[Chemie|chemischen]] Gesetzen folgen, wie es heute weitgehend in der [[mineral]]ischen Welt der Fall ist. Das [[Leben]] und noch weniger das [[beseelt]]e Leben lässt sich entgegen einer heute weit verbreiteten Meinung nicht auf diese Gesetzmäßigkeiten [[Reduktionismus|reduzieren]], sondern folgt eigenen, höheren Gesetzen. |
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| {{GZ|Diejenigen, deren Ätherleib ganz im
| | [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Naturwissenschaft]] |
| Einklang ist mit dem astralischen Leib, die werfen ohne Schmerzen
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| diesen Ätherleib ab, denn sie bleiben in ihrem astralischen Leibe,
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| der erfüllt ist von der Christus-Wesenheit, und sie empfinden es als
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| Entwickelungsnotwendigkeit, daß der Ätherleib abgestreift wird.
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| Denn sie fühlen in sich die Fähigkeit, ihn wiederum selbst aufzubauen,
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| weil sie Christus in sich aufgenommen haben. Diejenigen
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| aber, die in diesem Ätherleib die Begierde nach dem haben, was
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| vergangen ist, die können diesen Ätherleib auch nicht behalten,
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| wenn alles astralisch wird. Er wird ihnen genommen werden, wird
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| aus ihnen gerissen werden, und jetzt empfinden sie das als ein zweites
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| Sterben, als den «zweiten Tod». Dieser zweite Tod geht an den
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| anderen, die ihren Ätherleib mit dem astralischen Leib durch Aufnahme
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| des Christus-Prinzips harmonisch gemacht haben, unvermerkt
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| vorüber. Über sie hat der zweite Tod keine Macht. Die anderen
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| empfinden aber den zweiten Tod beim weiteren Hinüberleben
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| in jene folgende astralische Gestalt. Dann ist die Menschheit in
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| jenem Zustand, wo diejenigen, die das Ziel der Entwickelung erreicht
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| haben, ihren astralischen Leib ganz durchdrungen haben mit
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| Christus. Sie sind reif, hinüberzuleben nach dem Jupiter, sie entwerfen
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| auf unserer Erde den Plan zur Jupiterentwickelung. Das ist
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| der Plan, der genannt wird das neue Jerusalem. Sie leben in einem
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| «neuen Himmel» und einer «neuen Erde»: das ist Jupiter.
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| Dieser neue Jupiter wird begleitet sein wie von einem Trabanten
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| von denjenigen, die ausgeschlossen sind von dem Leben im Geistigen,
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| die den zweiten Tod erlebt haben, die daher keine Möglichkeit
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| haben, das Jupiterbewußtsein zu erlangen.|104|246f}}
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| Durch das gegenwärtig weit verbreitete rein [[Materialismus|materialistische]] [[Denken]] wird die Seele immer mehr vom Seelentod bedroht.
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| {{GZ|In unserem Denken tragen wir eigentlich mit
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| uns herum den Leichnam, den wir mitgenommen haben aus der übersinnlichen
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| Welt. Deshalb ist dieses Denken so sehr bloß geeignet, die
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| tote Welt zu begreifen, weil es eigentlich der Leichnam unserer übersinnlichen
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| Wesenheit ist. Daran müssen wir festhalten, daß wir allerdings
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| in diesem Denken haben das einzige bewußte Überbleibsel der
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| übersinnlichen Welt, daß es aber ein totes Geschöpf ist, so wie es in
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| uns als Denken lebt. Wir tragen in der Tat die tote übersinnliche Welt
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| mit dem Denken in uns herum.
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| Nun würde in jedem physischen Menschenleben hier auf der Erde
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| dieses tote Denken nicht nur zum physischen Tod führen, sondern
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| auch zum Seelentod, wenn nicht während des Lebens dieses tote Geschöpf
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| wiederum belebt würde. Ja, es wird wieder belebt! Und es
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| wird dadurch belebt, daß in unserem seelischen Leben sich neben dem
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| Denken, gewissermaßen dem Denken entgegengesetzt, der Wille regt.
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| Der Wille ist dasjenige, was auftaucht aus unserer ganzen Organisation,
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| aus unserer Erdenorganisation, um zu beleben unser totes Denken.
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| Und unser Erdenleben ist im Grunde genommen die durch unseren
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| Lebenslauf dauernde Verbindung zwischen dem toten Denken und dem
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| in jedem Erdenleben während der Inkarnation in uns neu geborenen
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| Willen. Dieser Wille wird immer neu geboren. Er läßt dann seine Reste
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| zurück, wenn wir durch die Pforte des Todes gehen. Und wenn er erschöpft
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| ist von der übersinnlichen Welt, dann wird wiederum das
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| Denken tot, dann muß es wiederum heruntergehen in die physischsinnliche
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| Welt. Sie sehen, wie wir Menschen in der Tat ein zweiteiliges
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| Geschöpf in dieser Beziehung sind, wie wir in uns tragen die Überreste
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| des vorgeburtlichen Lebens und wie wir, durch unsere Organisation
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| bedingt, das junge Willensleben haben, das sich verbinden muß
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| mit dem altgewordenen Denkleben, und das wir dann hindurchtragen
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| durch die Pforte des Todes.|198|41f}}
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| {{GZ|Die Seele wird heute geboren, herüberkommend aus früheren Erdenleben,
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| lechzend darnach, befruchtet zu werden von irgend etwas, um
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| wiederum weiterzukommen durch die folgenden Erdenleben. Aber die
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| Aufnahme des Wissens von bloß Vergänglichem gibt ihr nur den Seelentod,
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| mordet die Seele. Das ist dasjenige, was heute im Ernste durchschaut
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| werden muß, daß, wenn es fortan bleibt, daß nur Nichtverstehen
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| sein kann gegenüber den altgewordenen Dogmen, dann nur Lähmung,
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| Tötung eintreten könnte durch ein nicht geistdurchdrungenes Naturwissen,
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| und die Seele den zweiten Tod, den Seelentod erleiden müßte.
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| Es hängt durchaus an den Menschen und an der Menschheit, die Seelen
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| lebendig zu erhalten. Es darf sich der Mensch heute nicht jener bequemen
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| Passivität hingeben, indem er sagt: Ich bin ein ewiges Wesen, und
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| mein ewiger Wesenskern wird mir unter allen Umständen erhalten
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| bleiben. - Das entspricht nicht einem Wirklichkeitsergebnis. Dieser
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| ewige Wesenskern ist allerdings im Menschen vorhanden, aber er muß
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| gerade in diesem Zeitalter der Entscheidung befruchtet werden, wenn
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| er nicht absterben soll. Und es gibt kein anderes Mittel, um die Seele
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| lebendig zu erhalten, als zu brechen mit den bloß physisch-sinnlichen
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| Naturbeobachtungen und zu begründen eine wirkliche Geist-Wissenschaft,
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| auch gegenüber den Naturtatsachen zu zeigen, wie in allem
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| sinnlich zu Beobachtenden der Geist lebt. Es kommt darauf an, nichts
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| gelten zu lassen, was bloß Registrierung sinnlich-physischen Materials
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| ist, sondern zu fordern, daß alles physisch-sinnliche Material durchdrungen
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| werde von Vorstellungen des Geistigen, das ja darin lebt, das
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| nur nicht herausgetrieben werden darf. Denn wenn dann die Seelen,
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| die aus früheren Erdenleben kommen, dieses geisterfüllte Naturwissen
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| aufnehmen, dann werden sie befruchtet und dadurch in die Lage versetzt,
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| ihre Lebendigkeit hinüberzutragen in die folgenden Erdenleben.
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| Der Fortbestand der Seele, ihre Gesundheit, ja der Fortbestand des
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| Seelenlebens selbst, die Abwendung des Seelentodes der Menschheit
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| hängen an der Durchgeistigung unseres Naturwissens!
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| Aus diesen Tatsachen heraus und nicht aus irgendeinem beliebigen
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| Vorurteil wird heute von uns angestrebt diese Durchgeistigung der
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| Naturwissenschaft.|203|73f}}
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| {{GZ|In uns waltet das tote Denken. Das Denken stellt den Seelentod dar.
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| Wir tragen in unserem Denken die seelische Mumie in uns. Sie bildet
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| gerade das, was man in der gegenwärtigen Kultur am meisten schätzt.
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| Man kann, wenn man will, in den Museen, wo eine Mumie nach der
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| andern ausgestellt ist, wenn man mit einem etwas universelleren Blick
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| ausgestattet ist, mit dem Goetheschen Blick zum Beispiel, Metamorphosen
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| sehen. Man kann da durch die Säle gehen und dann auf die
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| Straße treten mit dem Gefühl: Da ist in der heutigen Zeit des Intellektualismus
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| gar kein Unterschied, denn daß die Mumien nicht
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| gehen und daß draußen auf der Straße die Menschen gehen, das ist ja
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| nur ein Zufall, ist nur eine Äußerlichkeit. Die Menschen, die heute,
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| im intellektuellen Zeitalter, draußen auf der Straße gehen, sind seelisch
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| Mumien, Seelenmumien, weil sie ganz von toten, intellektualistischen
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| Gedanken ausgefüllt sind, von Gedanken, die nicht leben können.
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| Wie ein ursprüngliches Leben in den ägyptischen Mumien erstarrt ist,
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| so ist das Seelenleben erstarrt, und es muß für die Zukunft der
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| Menschheit wiederum lebendig gemacht werden. Wir dürfen es nicht
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| so weitertreiben, wie wir es mit der Anatomie und Physiologie getrieben
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| haben. Das war den Ägyptern gestattet mit den physischen
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| Menschenleichnamen. Aber den abstrakten Seelenleichnam, den wir
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| im intellektualistischen Denken in uns tragen, dürfen wir nicht weiter
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| mumifizieren. Es ist heute überhaupt die Lust vorhanden, das Denken
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| einzubalsamieren, damit es nur recht pedantisch logisch wird und
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| nicht irgendwie ein Fünkchen von enthusiastischem Leben in dieses
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| Denken hineinkommt.|216|119}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
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| #Rudolf Steiner: ''Heilfaktoren für den sozialen Organismus'', [[GA 198]] (1984), ISBN 3-7274-1980-6 {{Vorträge|198}}
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| #Rudolf Steiner: ''Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung durch seinen geistigen Zusammenhang mit dem Erdplaneten und der Sternenwelt'', [[GA 203]] (1989), ISBN 3-7274-2030-8 {{Vorträge|203}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit'', [[GA 216]] (1988), ISBN 3-7274-2160-6 {{Vorträge|216}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Wesensglieder]] [[Kategorie:Seele]] [[Kategorie:Tod]] | |