Haecceitas und Brahma-Tag: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Haecceitas''' (neulat., zu [[lat.]] haec: „dieses“) '''Dieses-Sein''', '''Diesheit'''.
#WEITERLEITUNG [[Kalpa]]
''Haecceitas'' bezeichnet einen [[Philosophie|philosophischen]] [[Begriff|Kunstbegriff]], der in der [[Scholastik]], ausgehend von [[Wikipedia:Johannes Duns Scotus|Johannes Duns Scotus]], insbesondere von der ihm nachfolgenden, weitverbreiteten [[Denken|Denkrichtung]] der [[Wikipedia:Scotismus|Scotisten]], entwickelt wurde. Die ''Haecceitas'' bezeichnet das Spezifische eines einzelnen Objekts, im Gegensatz zur [[Quidditas]], den allgemeinen Eigenschaften einer Objektklasse.  Der Begriff gehört in den Bereich der [[Individuation]], also der Sonderung des [[Allgemeines und Einzelnes|Allgemeinen in Einzelnes]]. Die ursprünglich spätscholastische Bezeichnung ist somit im Umfeld der philosophischen Disziplinen [[Ontologie]] bzw. [[Metaphysik]] angesiedelt und betrifft insbesondere den [[Universalienproblem|Universalienstreit]] sowie Fragen der allgemeinen [[Logik]].
 
In der Scholastik wurde zunächst von [[Thomas von Aquin]] mit [[Aristoteles]]
das Individuelle als Spezialfall des Allgemeinen angesehen. Das Einzelne selbst sei wissenschaftlich nicht diskutierbar ([[Individuum est ineffabile]]). Der Kern der Lehre von der ''Haecceitas'' basiert nun auf dem Gedanken, dass die individuelle Existenz nicht ein Mangel, sondern eine Vollkommenheit ist. Sie ist ein Einmaliges und Besonderes. Auf das Individuum kann man als etwas Einzigartiges nur zeigend hinweisen: ein "Dies-Da".<ref>'' Natur und Geheimnis: Kritik des Naturalismus durch moderne Physik und scotische Metaphysik.'', Axel Schmid, München: Alber, 2003, hier S.268</ref> Durch die Einführung und Verwendung des Begriffs ''Haecceitas'' bekommt die bis dahin zweitrangig eingestufte Individualität ein größeres Gewicht. Dem Einzelding als einem positiven Sein wird nunmehr begrifflich erkennbar ein höherer Rang zuerkannt. Zudem wird das Individuelle, das Besondere gegenüber dem Allgemeinen, das Vollkommene. Das Individuum besitzt eine selbstständige Realität, ist eine weiter nicht ableitbare Tatsache.
 
== Weblinks ==
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/medieval-haecceity/|Medieval Theories of Haecceity|Richard Cross}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Theologie]]
[[Kategorie:Ontologie]]
[[Kategorie:Scholastik|G]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 13. August 2015, 19:40 Uhr

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